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hochzeit_2017-06

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Kirchen<br />

Vom Kloster zur Kirche<br />

Die St. Michaeliskirche hat eine lange Geschichte<br />

FOTO LINKE SEITE: MICHAEL STRZELETZKI<br />

Das Mittelalter wäre ohne die Kirche und die dazugehörigen<br />

Gotteshäuser nicht denkbar gewesen.<br />

Allein in Lüneburg gab es zu dieser Zeit 15<br />

Kirchen und Kapellen. Viele sind im Laufe der<br />

Jahrhunderte abgerissen worden und haben das<br />

Bild der Hansestadt immer wieder verändert.<br />

Zum Glück erhalten geblieben ist die St. Michaeliskirche,<br />

die als mächtiges Backsteingebäude<br />

die Häuser des ehemaligen Handwerkerviertels<br />

in der westlichen Altstadt überragt.<br />

Aus dem Getümmel der Stadt geht es steil<br />

bergauf, wenn man die Kirche mit den starken<br />

Rundpfeilern besuchen möchte. Je nachdem,<br />

aus welcher Richtung man den Kirchplatz betritt,<br />

müssen dann zusätzlich erst einmal etliche<br />

Stufen überwunden werden. Mit ihrem großzügigen<br />

Vorplatz, der Unterkirche und der Ruine<br />

des Kapitelsaals, die erst in den siebziger Jahren<br />

des 20. Jahrhunderts ausgegraben wurde,<br />

vermittelt dieses eindrucksvolle Denkmal der<br />

Backsteingotik eine ganz besondere Atmosphäre.<br />

Umgeben von jahrhundertealten Häusern<br />

fühlt man sich als Besucher fast wie in einer anderen<br />

Zeit. So ist es auch für Brautpaare ein unvergleichliches<br />

Erlebnis, an diesem Ort vor Gott<br />

„Ja“ zueinander zu sagen.<br />

St. Michaelis ist zwar nicht die älteste Kirche<br />

Lüneburgs, aber ihre Anfänge durch das gleichnamige<br />

Benediktinerkloster reichen weiter zurück<br />

als jedes andere Bauwerk der Stadt. Auf<br />

dem nahe gelegenen Kalkberg hatte Markgraf<br />

Hermann Billung 956 das Kloster gegründet, zu<br />

dem von Anfang an eine kleine Kirche gehörte.<br />

Für den heutigen Bau wurde der Grundstein<br />

1376 gelegt, nachdem bei politischen Wirren<br />

das ursprüngliche Kloster 1371 schwer beschädigt<br />

wurde. Gut 40 Jahre arbeiteten die Handwerker<br />

an dem Gotteshaus, das schließlich mit<br />

einer Länge von 53 Metern bis heute ein beeindruckender<br />

Blickfang mitten in der Altstadt ist.<br />

Einige Jahre nach der Schlussweihe im Jahr 1418<br />

begann die Errichtung des Turms, der allerdings<br />

erst einmal unvollendet blieb und seine Haube<br />

erst 1765 bekam.<br />

Zu besonderen Ruhm kam die Michaeliskirche<br />

aber nicht nur durch ihre wechselvolle Geschichte,<br />

sondern auch durch einen ihrer berühmtesten<br />

Schüler: Beginnend mit dem Frühjahr 1700 lebte<br />

nämlich Johann Sebastian Bach zwei Jahre lang<br />

an der Partikularschule des Michaelisklosters in<br />

Lüneburg. Auch wenn man nur wenig über diese<br />

Zeit weiß, kann man davon ausgehen, dass er<br />

an St. Michaelis zahlreiche Anregungen erhielt,<br />

die für seine spätere Entwicklung von großer<br />

Bedeutung waren.<br />

Auch heute noch wird in der lebendigen Gemeinde<br />

Kirchenmusik groß geschrieben und<br />

zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen machen<br />

St. Michaelis zu einem lohnenswerten Ziel.<br />

Für alle Fragen rund um eine kirchliche<br />

Trauung ist Jutta Krumstroh im<br />

Büro der ev.-luth. Kirchengemeinde<br />

St. Michaelis zuständig.<br />

Telefon: 04131-28733-10<br />

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