05.01.2018 Aufrufe

GL HEFT

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>GL</strong><br />

Klasse 8d<br />

II.Halbjahr


Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren und<br />

starb dort am 18. Februar 1546.<br />

10 Jahre studierte er in Erfurt Philosophie und Jura. Im Alter von 22<br />

Jahren bat er um Aufnahme in ein Augustinerkloster.<br />

Nach seinem Gelübde 1506 bestimmte der Orden ihn zum<br />

Theologiestudium. 1507 wurde Luther im Dom zum Priester geweiht.<br />

Bis 1511 lebte und predigte Luther noch in Erfurt, studierte die<br />

Kirchenväter und lernte die Sprachen lateinisch, griechisch und<br />

hebräisch. 1512 wurde er Doktor der Theologie und Professor an der<br />

neu gegründetenWittenberger Universität.<br />

Die Übersetzung der Bibel -<br />

Anfänge der Reformation<br />

In der Zeit vor 500 Jahren hatten<br />

die Menschen Angst, dass sie<br />

wegen ihrerSünden am Tag des<br />

Jüngsten Gerichts in<br />

die Hölle kommen, aus der es kein<br />

Zurück gibt. Vor der Hölle sollte es<br />

das Fegefeuer geben. Aus diesem<br />

konnte, so glaubten die Menschen,<br />

die Seele nach dem Tod gereinigt<br />

zurückkommen und in den Himmel<br />

gelangen.<br />

Da zogen Mönche (allen voran<br />

Johannes Tetzel) durch das Land.<br />

Sie rieten den Menschen dazu,<br />

sich "Ablassbriefe" zu kaufen.<br />

Diese seien vom Papst und sollten<br />

beim Kauf bewirken, dass die Seele<br />

wieder aus dem Fegefeuer springt.<br />

Viele Menschen glaubten dies und<br />

kauften die Briefe. Es wurde ein<br />

großes Geschäft für Tetzel. Von<br />

dem Geld sollte der Neubau der<br />

Peterskirche in Rom bezahlt<br />

werden.<br />

Im Kloster Wittenberg quälte


Martin Luther sich mit seinen Sünden. Er hatte auch Angst. Er suchte<br />

Hilfe in der Bibel und fand eine Stelle, in der geschrieben stand, dass<br />

Gott nicht strafen, sondern vergeben will und dass einzig der Glaube<br />

daran wichtig ist.<br />

Als er zur entscheidenden Erkenntnis gelangte, bemerkte er, dass in der<br />

Welt und der Kirche viele Fehler entstanden waren. Er begriff, dass man<br />

sich Gottes Gnade nicht erkaufen kann.<br />

Aus seiner neuen Sichtweise heraus entstand sein Entschluss, die Bibel<br />

aus dem Griechischen und Hebräischen ins Deutsche zu übersetzen.<br />

Martin Luther wollte, dass alle Menschen in Deutschland die schöne<br />

Wahrheit des Evangeliums selbst lesen konnten. Er übersetzte die Bibel<br />

auf der Wartburg. Dank der Erfindung des Buchdruckes durch<br />

Gutenberg wurde diese Bibel rasch verbreitet. Nun konnten viel mehr<br />

Menschen sie lesen.<br />

Die 95 Thesen<br />

Martin Luther wehrte sich auch gegen die Missstände in der Kirche und<br />

löste damit heftige Reaktionen aus. Er schrieb 95 Sätze<br />

("Thesen") gegen den Handel mit den Ablassbriefen auf. Schnell<br />

verbreiteten sich diese Sätze in ganz Deutschland und viele Menschen<br />

redeten darüber. Und von da an begannen viele Menschen zu glauben<br />

wie Martin Luther. Sie wandten sich dem Evangelium zu und<br />

vom Papst ab. Sie glaubten an die Gnade Gottes.<br />

Seitdem gibt es den evangelischen Glauben und später auch<br />

die evangelische Kirche.<br />

Martin Luther hat die alte Kirche erneuert und verändert. Dies nennt<br />

man Reformation - und Martin Luther einenReformator.


Martin Luther: Sein Leben<br />

Martin Luther wurde 1483 in _________________ geboren, am selben Ort, an dem er auch 1546<br />

__________________. Martin war der ______________ Sohn von ___________ und ____________<br />

Luther. Am 11. November 1483 wurde er zu Ehren des _______________ auf den Namen Martin<br />

getauft.<br />

Kurze Zeit nach Martins Geburt zügelte die junge Familie nach _______________________.<br />

Martins Vater, entstammte einer Bauernfamilie. Da aber in jener Zeit der ______________<br />

_____________ den Bauernhof erbte, ging Martins Vater leer aus. Er arbeitete in einem<br />

______________. Martin hatte oft grosse Mühe mit seinem Vater, da dieser wollte, dass Martin es zu<br />

etwas brachte und ihn deshalb oft ____________________. Diese mächtige, drohende Vaterfigur<br />

prägte Martin sehr stark.<br />

Im Alter von __ Jahren ging Martin bereits zu Schule. Er besuchte die Fächer _______, __________,<br />

_______________ und _______________. In der Schule wurden die Kinder damals oft geschlagen<br />

und mit Figuren wie ___________ und _________ jagte man ihnen Angst ein. Martin erlebte diese<br />

Schulstufe als schreckliche Zeit.<br />

Von 1497 bis 1501 lebte Luther in __________________. Dort wohnte er bei fremden Familien und<br />

verdiente sich Taschengeld mit ___________________. Er liebte die Stadt sehr und war der beste<br />

Schüler seines Jahrgangs.<br />

Nach abgeschlossener Schule schickte ihn sein Vater nach Erfurt. Diese Stadt war ein grosses<br />

__________________ mit hervorragender Universität, welche _______________ Ideen verbreitete.<br />

Luther ging dort zur Uni. Dort begegnete er zum ersten Mal _________________. Nach dem er die 7<br />

freien Künste gelernt hatte, schrieb er sich auf Wunsch des Vaters zum ____________Studium ein.<br />

Kurze Zeit nach dem er zu studieren angefangen hatte, prägte ein Schlüsselerlebnis sein weiteres<br />

Leben. Martin geriet in ein ______________. Er hatte wahnsinnige Angst, dies nicht zu überleben und<br />

versprach, falls er heil nach Hause komme, _____________ zu werden. Er kam lebend zu Hause an<br />

und löste kurz darauf sein Versprechen ein. Sein Vater und seine Kollegen konnten dies nicht<br />

verstehen.<br />

Am 17. Juli 1505 trat er in ein _______________ _________________ in Erfurt ein. Er hoffte dort<br />

seinen __________ ___________ zu finden. Nach einem Probejahr, das man _________________<br />

nennt, wurde er definitiv ins Kloster aufgenommen und schwur ___________, _____________ und<br />

__________________. Wenig später erhielt er die ________________.Sein Vater besuchte die erste<br />

Messe, was ihn sehr aufwühlte. Auch im Kloster fand Luther keine Ruhe und keine Antworten auf<br />

seine Fragen. Er hatte Angst vor __________________________. Er stellte sich nicht einen<br />

_______Gott sondern einen _________, ________ Gott vor. Sein geistiger Vater schickte ihn nach<br />

Wittenberg und anschliessend nach Rom.<br />

Auf Grund seiner Erlebnisse in Rom wollte Luther die Kirche __________________, er wollte sie aber<br />

nicht ____________. Er kehrte noch einmal nach ______________ zurück, wo er auch lange Zeit<br />

blieb. Als Dozent für Theologie kritisierte Luther bei seinen Vorlesungen öffentlich ___________, den<br />

____________________ und ________________.<br />

4


1. Wie können gläubige Christen nach Luther den wahren Glauben finden? Was lehrte die katholische<br />

Kirche im Gegensatz dazu?<br />

Luthers Lehre<br />

Katholische Kirche<br />

2. Wie schafft man es, nicht ins Fegefeuer oder in die Hölle zu kommen?<br />

Luthers Lehre<br />

Katholische Kirche<br />

3. Wie kann man Gottes Gnade erreichen?<br />

Luthers Lehre<br />

Katholische Kirche<br />

4. Was könnte das sein und was war Luthers Meinung über solche Dokumente?<br />

________________________<br />

________________________<br />

________________________<br />

________________________<br />

________________________<br />

________________________<br />

________________________<br />

________________________<br />

________________________<br />

________________________<br />

5. Luther verfasste 95 Thesen, die seine Meinung über die Missstände in der katholischen Kirche<br />

darlegten. Wie reagierte die Kirche darauf?<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________


Wer führte 30 Jahre lang Krieg und warum?<br />

WERBUNG<br />

30 Jahre lang dauerte dieser Krieg. Das ist unvorstellbar lang. In<br />

diesem Zeitraum wurden große Teile im Heiligen Römischen<br />

Reich deutscher Nation verwüstet. Mehrere Millionen Menschen<br />

starben an den Folgen des Krieges. Der Krieg wurde ausgetragen<br />

zwischen Katholiken und Protestanten. Es ging aber nicht nur um<br />

den "rechten" Glauben, den jede Seite für sich beanspruchte,<br />

sondern auch um die Vormachtstellung in Deutschland und<br />

Europa.<br />

Die Schrecken des Krieges<br />

Der Prager Fenstersturz löste<br />

den 30jährigen Krieg aus.<br />

Der Prager Fenstersturz<br />

Ausgelöst wurde der Krieg durch den Prager Fenstersturz. Prag lag<br />

in Böhmen, einem protestantischen Staat. Doch oberster Herrscher<br />

war seit einigen Jahren der römisch-katholische Kaiser. Als nun<br />

Ferdinand II. auf den Thron folgte, der sich besonderts stark für<br />

die Gegenreformation einsetzte, wehrten sich die böhmischen<br />

Stände. Sie warfen zwei Statthalter Ferdinands aus dem Fenster,<br />

nachdem eine protestantische Kirche geschlossen worden war.<br />

Dann setzten sie Ferdinand auch noch als König ab und wählten<br />

dafür Friedrich von der Pfalz. Das wollte sich Ferdinand nicht<br />

gefallen lassen und so kam es schließlich zum Krieg.<br />

Mehrere Teilkriege<br />

Schlacht von Sablat 1619<br />

Eigentlich bestand der Dreißigjährige Krieg aus mehreren<br />

Teilkriegen. Auf der einen Seite stand jeweils das Heilige<br />

Römische Reich mit dem Kaiser an der Spitze und seinen<br />

Verbündeten in der Katholischen Liga sowie Spanien. Auf der<br />

anderen Seite standen die Protestantischen Länder und wiederum<br />

ihre Verbündeten wie Schweden und Frankreich. Auch England<br />

unterstützte die Protestanten. Benannt sind die Teilkriege nach den<br />

gemeinsamen Gegners des Kaisers, darum heißen sie der<br />

Böhmisch-Pfälzische Krieg, der Dänische Krieg, der Schwedische<br />

Krieg und der Schwedisch-Französische Krieg.<br />

König Gustav Adolf von<br />

Schweden<br />

Verlauf des Krieges<br />

Nachdem die Pfalz von katholischen Truppen erobert worden war,<br />

flohen die Protestanten in den Norden. Das rief wiederum die<br />

Dänen und später die Schweden auf den Plan, die ihr Land bedroht<br />

sahen und ebenfalls um die politische Vormacht kämpften.<br />

Nach dem Sieg über die Dänen sah sich Ferdinand II. schon als<br />

Sieger. Er forderte im Restitutionsedikt protestantisch gewordene<br />

Bistümer zurück. Doch das löste nun besonders heftigen


Schlacht von Lützen 1632<br />

Schlacht bei Nördlingen<br />

1634<br />

Widerstand aus. Zudem trat nun Schweden in den Krieg ein und<br />

gewann mehrere Schlachten. Die kaiserlichen Feldherren Tilly und<br />

Wallenstein fanden den Tod, einer in der Schlacht, einer durch<br />

Mord. Die schwedischen Truppen drangen nach Süden vor,<br />

verloren dort aber.<br />

Nun schlossen die protestantischen Reichsstände Frieden mit dem<br />

Kaiser. Bevor es auch zu einem Friedensschluss mit Schweden<br />

kommen konnte, trat Frankreich in den Krieg ein, das eine<br />

Vormachtstellung Ferdinands und der Habsburger verhindern<br />

wollte. Nun folgte das grausamste Kapitel des Krieges mit<br />

besonders vielen Toten. Plünderungen waren an der<br />

Tagesordnung.<br />

Frieden<br />

Ein Postreiter überbringt die<br />

Nachricht vom Frieden<br />

1648 wurde endlich Frieden geschlossen. Weil das in Westfalen<br />

geschah, nämlich in den Städten Münster und Osnabrück, nennt<br />

man ihn auch den Westfälischen Frieden. Wie im Augsburger<br />

Religionsfrieden fast 100 Jahre zuvor bestimmt, galt nun wieder<br />

die Regel, dass der Herrscher eines Gebietes die Religion<br />

bestimmen durfte. Religionsfreiheit eines jeden Einzelnen gab es<br />

also hiermit noch nicht!<br />

Die deutschen Fürsten waren nun mächtiger als zuvor. Der deutsche Kaiser hingegen verlor fast<br />

seine ganze Macht in Deutschland. Deutschland wurde zu einem Gebiet aus vielen einzelnen<br />

kleinen Staaten.<br />

Den Dreißigjährige Krieg findest du auf dem Zeitstrahl hier.


Der Dreißigjährige Krieg – Europa wird verwüstet<br />

Ursachen des Dreißigjährigen Krieges<br />

Von der Glaubensspaltung zu politischen Konflikten<br />

Im Deutschen Reich wurde 1555 der „Augsburger Religionsfrieden“ beschlossen, welcher<br />

ein friedliches Nebeneinander von katholischer und protestantischer Religion zum Ziel<br />

hatte. Stellvertretend stand der Spruch: „cuius regio, eius religio“ (Wessen Gebiet, dessen<br />

Religion).<br />

Doch das Misstrauen blieb auf beiden Seiten bestehen. Außerdem herrschten fortwährend<br />

politische Spannungen. Lutheraner konnten ihren Glauben z.B. nur unter einem<br />

lutherischen Fürsten ausüben. In Gebieten mit katholischen Fürsten wollten die Jesuiten<br />

alle Protestanten wieder zum katholischen Glauben zurückführen und erlangten dabei mit<br />

Druck große Erfolge. Diese Art der katholischen Gegenreformation steigerte die<br />

Spannungen zwischen den Konfessionen. Deshalb grenzten viele deutsche Fürsten ihr<br />

eigenes Territorium immer stärker ab, um ihre eigene, von Reich und Kaiser unabhängige,<br />

Politik machen zu können.<br />

Typisch für die feindselige Stimmung zwischen den Konfessionen waren Ereignisse in der<br />

Stadt Donauwörth im Jahre 1607. Donauwörth war eine freie Reichsstadt und ihre<br />

Bevölkerung mehrheitlich protestantisch. Als die protestantische Mehrheit eine kleine<br />

katholische Festprozession verhindert hatte, griff der bayerische Herzog Maximilian ein und<br />

zwang die Stadt in sein Herrschaftsgebiet. Der Kaiser stellte sich auf Maximilians Seite.<br />

Zwei feindliche Bündnisse entstehen<br />

Durch die Ereignisse in Donauwörth fühlten sich die Protestanten in ganz Deutschland<br />

bedroht. Zu ihrem eigenen Schutz schlossen sie sich 1608 zu einem militärischen Bündnis<br />

zusammen: der protestantischen Union. Sie bestand aus 8 Fürsten und 17 Städten; an ihrer<br />

Spitze stand der Kurfürst Friedrich von der Pfalz.<br />

Dadurch fühlten sich die katholischen Fürsten, Städte sowie Äbte und Bischöfe<br />

herausgefordert und gründeten 1609 ein Gegenbündnis: die katholische Liga.<br />

Beide Bündnisse suchten Verbündete in Europa. Die Liga fand Rückhalt bei Spanien und<br />

dem Papst. Die Union fand Unterstützung bei Frankreich und der Niederlande. Frankreich<br />

war zwar katholisch, aber da es gegen den Kaiser war und mit Spanien in Konkurrenz<br />

stand, stellte es sich auf die Seite der protestantischen Union.


Ursachen des Dreißigjährigen Krieges<br />

Aufgabe: Setze die unter den Textabschnitten stehenden Begriffe in die Abschnitte<br />

darüber richtig ein!<br />

Von der Glaubensspaltung zu politischen Konflikten<br />

Im Deutschen Reich wurde 1555 der „Augsburger Religionsfrieden“ beschlossen, welcher<br />

ein friedliches _______________ von katholischer und protestantischer Religion zum Ziel<br />

hatte. Stellvertretend stand der Spruch: „cuius regio, eius religio“ (Wessen Gebiet,<br />

dessen Religion).<br />

Doch das Misstrauen blieb auf beiden Seiten bestehen. Außerdem herrschten fortwährend<br />

politische______________ . Lutheraner konnten ihren Glauben z.B. nur unter einem<br />

lutherischen Fürsten ausüben. In Gebieten mit katholischen Fürsten wollten die ___________<br />

alle Protestanten wieder zum katholischen Glauben zurückführen und erlangten dabei mit<br />

Druck große Erfolge. Diese Art der katholischen ___________________ steigerte die<br />

Spannungen zwischen den ________________. Deshalb grenzten viele deutsche Fürsten ihr<br />

eigenes Territorium immer stärker ab, um ihre eigene, von Reich und Kaiser unabhängige,<br />

Politik machen zu können.<br />

(Jesuiten, Spannungen, Konfessionen, Gegenreformation, Nebeneinander)<br />

Typisch für die ____________ Stimmung zwischen den Konfessionen waren Ereignisse in der<br />

Stadt Donauwörth im Jahre 1607. Donauwörth war eine freie Reichsstadt und ihre<br />

Bevölkerung mehrheitlich protestantisch. Als die protestantische Mehrheit eine kleine<br />

____________ Festprozession verhindert hatte, griff der bayerische Herzog Maximilian ein<br />

und zwang die Stadt in sein Herrschaftsgebiet. Der ________ stellte sich auf Maximilians<br />

Seite.<br />

(katholische, Kaiser, feindselige)


Zwei feindliche Bündnisse entstehen<br />

Durch die Ereignisse in Donauwörth fühlten sich die Protestanten in ganz Deutschland<br />

________. Zu ihrem eigenen __________ schlossen sie sich 1608 zu einem militärischen<br />

________ zusammen: der protestantischen Union. Sie bestand aus 8 Fürsten und 17 Städten;<br />

an ihrer Spitze stand der Kurfürst Friedrich von der Pfalz.<br />

Dadurch fühlten sich die ____________ Fürsten, Städte sowie Äbte und Bischöfe<br />

herausgefordert und gründeten 1609 ein Gegenbündnis: die katholische Liga.<br />

Beide Bündnisse suchten Verbündete in Europa. Die Liga fand Rückhalt bei Spanien und<br />

dem ______. Die Union fand Unterstützung bei Frankreich und der Niederlande. Frankreich<br />

war zwar katholisch, aber da es gegen den Kaiser war und mit Spanien in Konkurrenz<br />

stand, stellte es sich auf die Seite der ___________ Union.<br />

(Bündnis, Papst, katholischen, protestantischen, Schutz, bedroht)<br />

Die 4 einzelnen Kriegsphasen<br />

Böhmisch-pfälzischer Krieg (1618-1623)<br />

Der Kampf Ferdinand II. vs. Friedrich V. (bzw. Katholische Liga vs. Protestanten)<br />

endet mit der Niederlage der aufständischen Protestanten und Kurwürdeverlust<br />

vom Pfälzer Friedrich V. (alle in Böhmen werden katholisch)<br />

Dänisch-niedersächsischer (Dänischer) Krieg (1623-1629)Das protestantische<br />

Dänemark versucht einen Feldzug gegen das „Heilige Römische Reich“, weil es<br />

sich bedroht fühlt, sowohl politisch als auch religiös, verliert jedoch und scheidet<br />

aus dem Krieg aus<br />

Schwedischer Krieg (1630-1635)<br />

Der Vorherrschaftskampf der protestantischen Schweden in Nord- und<br />

Mitteleuropa beginnt (der religiöse Hintergrund spielt nun keine große Rolle mehr,<br />

denn Schweden verliert protestantische Verbündete an die Katholische Liga)<br />

Schwedisch-französischer Krieg (1635-1648)<br />

Das katholische Frankreich, sich von den Habsburgern bedroht fühlend, verbündet<br />

sich mit dem protestantischen Schweden, um gegen die Habsburger vorzugehen


Köln<br />

Münster<br />

Holstein<br />

Mecklenburg<br />

Trier<br />

Kurpfalz<br />

Würtemberg<br />

Thüringen<br />

Böhmen<br />

Bayern<br />

Lothringen<br />

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts verschärfte sich der Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken erneut.<br />

Zwar wurden im Augsburger Frieden von 1555 beide Konfessionen gleichgestellt, doch das Misstrauen und die<br />

Ablehnung zwischen den Konfessionen bestand weiter. Zur Verteidigung ihres Glaubens schlossen sich<br />

evangelische Fürsten 1608 in einer „protestantischen Union” zusammen. Nur ein Jahr später bildete sich eine<br />

Gegenbewegung aus katholischen Fürsten, die Liga. Beide Blöcke bekriegten sich untereinander und suchten<br />

nach starken Verbündeten. Die Protestantische Union wurde vom katholischen Frankreich unterstützt, um die<br />

Macht des Habsburgischen Kaisers Ferdinand II. zu schwächen. Spanien, was von den Habsburgern regiert<br />

wurde, unterstützte die katholische Liga. Ein Krieg schien unausweichlich. 1618 kam es zum sog. „Prager<br />

Fenstersturz“. Beamte des Kaisers wurde von protestantischen Adeligen aus dem Fenster geworfen, da Kaiser<br />

Ferdinand II. eine protestantische Kirche abreißen ließ und die Glaubensfreiheit massiv einschränkte. Kaiser<br />

Ferdinand wurde als König von Böhmen abgesetzt. An seiner Stelle wurde Kurfürst Friedrich von der Pfalz zum<br />

König von Böhmen gewählt. Der Kaiser, erzürnt über dieses Verhalten, hatte Angst Macht und Ansehen zu<br />

verlieren. Er bat den Anführer der katholischen Liga, Herzog Maximilian von Bayern, ihm zu helfen. Dieser ließ<br />

sich die pfälzische Kurwürde zusagen und die Kriegskosten vom Kaiser zurück erstatten. Nun ging die<br />

katholische Liga gegen Böhmen vor. In der Schlacht am weißen Berg erlitt<br />

Friedrich von der Pfalz eine vernichtende Niederlage. Anschließend nahm der Kaiser Rache an den<br />

böhmischen Fürsten. Die Protestantischen Fürsten fühlten sich bedroht. Es kam zu einem militärischen Bündnis<br />

gegen den Kaiser. Die Könige von Dänemark, Schweden und Frankreich griffen in den Krieg ein. Was als<br />

innerer deutscher Konflikt angefangen hatte, entwickelte sich zu einem europäischen Krieg. Der Krieg dauerte<br />

30 Jahre und kostete vielen Menschen das Leben. Erst 1648 konnte in Osnabrück und Münster Friede<br />

geschlossen werden. Frankreich stieg zur Hegemonialmacht auf. Das Haus Habsburg war geschwächt. Die<br />

unterschiedlichen Konfessionen wurden gleichgestellt. Das Deutsche Reich musste viele Gebiete abtreten und<br />

war nur noch ein lockerer Staatenbund.<br />

Q; Der Dichter Grimmelshausen berichtet, wie der Hof seines Vaters geplündert<br />

wird:<br />

” … Den Knecht legten sie gebunden auf die Erde, steckten ihm ein Querholz in<br />

den Mund und<br />

schütteten ihm einen Melkkübel voll Mistjauche in den Leib – das nannten sie einen<br />

schwedischen<br />

Trunk. Dadurch zwangen sie ihn, eine Abteilung dahin zu führen, wo die übrigen<br />

Bewohner des Hofes sich versteckt hatten. Es gewährte nicht lange, und sie<br />

brachten meinen Vater, meine Mutter und unsere Ursel in den Hof zurück. Nun<br />

fingen sie an, meine Mutter und Schwester so zu foltern,<br />

als ob man Hexen verbrennen wollte … „<br />

Bevölkerungsverlust<br />

1.Erstelle eine Zeitleiste zum Verlauf des Krieges !<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

in %<br />

2. Wie gingen die Soldaten mit der<br />

Zivilbevölkerung im Krieg um? Schildere es<br />

anhand der Quelle.<br />

3. Werte das Diagramm und die Karte aus.<br />

Welche Folgen hatte wohl dieser Krieg für die<br />

Bevölkerung?<br />

4. Fülle mithilfe deines Lehrbuches oder dem<br />

Internet den Zeitstrahl aus.


05.01.2018<br />

England – Die<br />

Wiege der Industrie<br />

Stelle dir die folgende Situation<br />

vor:<br />

<br />

<br />

Du bist ein kleiner Bauer und<br />

hast nur wenig Grund und<br />

Boden. Du kannst einfach<br />

nicht mehr wirtschaftlich<br />

arbeiten.<br />

Es bleibt dir nur ein Weg! Du<br />

musst deinen Besitz<br />

verkaufen.<br />

<br />

Aber wie sollst du deine<br />

Familie ernähren?<br />

Vor diesem Problem standen viele!<br />

<br />

<br />

Erschwerend kam hinzu, dass die Bevölkerung immer<br />

mehr zunahm.<br />

Gründe für die Zunahme waren:<br />

- Verbesserung der Hygiene, Medizin<br />

- landwirtschaftl. Fortschritt (mehr Nahrung vorhanden)<br />

Auf dem Land gab es einfach zu wenig Arbeit.<br />

Wirtschaftliche Voraussetzungen<br />

- Mitte des 17.Jhd. war das<br />

Interesse Englands auf die<br />

Wirtschaft und die<br />

Kolonialisierung gerichtet.<br />

- Das heißt, sie konzentrierten<br />

sich auf die Beherrschung der<br />

Weltmeere und den Fernhandel.<br />

<br />

So zogen viele in die Städte!<br />

- Sie importierten :<br />

1


05.01.2018<br />

Gold, Silber<br />

Gewürze<br />

Tabak<br />

Zucker<br />

Kaffee<br />

Baumwolle<br />

Mit Baumwolle<br />

konnte der sich<br />

steigernde Bedarf<br />

nach Textilien<br />

leichter und billiger<br />

befriedigt werden als<br />

mit Wolle.<br />

Baumwolle wurde in<br />

Indien und immer<br />

mehr in den<br />

südlichen Kolonien<br />

Nordamerikas in<br />

großen Mengen<br />

angebaut.<br />

1764 konstruierte James Hargreaves eine<br />

Maschine mit acht Spindeln.<br />

Die Textilnachfrage erhöhte sich und mit<br />

den herkömmlichen Spinnrädern konnte<br />

nicht mehr genügend Garn hergestellt<br />

werden. Man musste also nach<br />

Verbesserungen suchen.<br />

Spinning Jenny (benannt nach seiner<br />

Tochter)<br />

Die wichtigsten Erfindungen findest du auf<br />

den folgenden Seiten.<br />

2


05.01.2018<br />

<br />

Idealisierte Darstellung<br />

der Arbeit in einer<br />

Spinnerei. In der Realität<br />

blieben, um eine hohe<br />

Luftfeuchtigkeit<br />

aufrechtzuerhalten,<br />

Fenster und Türen fest<br />

verschlossen, so dass die<br />

Frauen mit freiem<br />

Oberkörper arbeiteten.<br />

Schwere gesundheitliche<br />

Schäden waren die<br />

Folge.<br />

<br />

Nun wurde so viel Garn<br />

produziert, dass die<br />

Handweber es nicht mehr<br />

schafften, dieses zu<br />

verarbeiten. Die Erfindung des<br />

mechanischen Webstuhls<br />

durch Edmund Cartwright<br />

1784 löste das Problem. Diese<br />

Erfindung bedeutete<br />

schließlich den Übergang zur<br />

Fabrik im Textilgewerbe.<br />

<br />

Eine weitere bedeutsame<br />

Erfindung gelang James Watt<br />

1769 mit seiner<br />

Dampfmaschine. Diese war<br />

ursprünglich als Pumpe für den<br />

Bergbau gedacht. Nach<br />

weiteren Verbesserungen<br />

wurde die Dampfmaschine<br />

später auch für den Antrieb von<br />

Maschinen und Verkehrsmitteln<br />

eingesetzt.<br />

Die Industrialisierung war in das<br />

alles entscheidende Stadium<br />

eingetreten:<br />

Menschliche Kraft wurde durch<br />

die Leistung der Maschine<br />

ersetzt.<br />

Die Produktion konnte enorm<br />

gesteigert werden.<br />

Dampfmaschine<br />

3


05.01.2018<br />

Weitere Einsatzgebiete für die<br />

Dampfmaschine<br />

Bergbau<br />

Herstellung von Eisen<br />

Daraus folgte die Entwicklung des<br />

Maschinenbaus.<br />

Entstehung der Eisenbahn<br />

<br />

Einen weiteren Impuls erhielt die Industrielle<br />

Revolution durch die Eisenbahn. George Stephenson<br />

baute 1814 die erste leistungsfähige Lokomotive.<br />

1825 wurde die erste Eisenbahnstrecke eröffnet. Sie<br />

war 27 km lang. Damit stellte sich ein neues<br />

Verkehrsmittel vor. Es konnte die Menschen schneller<br />

zueinander bringen. Vor allem aber kam es zu einer<br />

deutlichen Senkung der Transportkosten der<br />

Massengüter. Außerdem förderte der Eisenbahnbau<br />

und der Bau eiserner Dampfschiffe die Nachfrage<br />

nach hochwertigem Eisen an. Weitere Schwerpunkte<br />

der industriellen Entwicklung kündigten sich an.<br />

Folgen der Industriellen Revolution<br />

Arbeitskräfte waren im Überfluss<br />

vorhanden. So zahlten die Unternehmer<br />

Hungerlöhne. Gearbeitet wurde ca. 15<br />

Stunden täglich oder mehr, Kinderarbeit<br />

war zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich. Die<br />

Arbeitsbedingungen waren sehr ungesund:<br />

Es gab häufig Unfälle an den<br />

oftmals sehr ungesicherten Maschinen.<br />

Durch die Landflucht wuchs die Bevölkerung<br />

in den Städten immer mehr, ohne<br />

dass die Industrie darauf vorbereitet war.<br />

Man sprach von einer Bevölkerungsexplosion.<br />

Es herrschten Hungersnöte,<br />

Unruhen und sogar Aufstände der Arbeiter.<br />

Es gab zu wenig Arbeitsplätze. Die<br />

Menschen sahen in den Maschinen den<br />

Grund für das Elend. (Maschinenstürmer)<br />

4


05.01.2018<br />

Völlig unbeachtet blieben auch die<br />

Schäden durch die<br />

Umweltverschmutzung!<br />

Zusammenfassung<br />

<br />

<br />

<br />

Die industrielle Revolution brachte aber nicht nur<br />

negative Auswirkungen mit sich. Der Industriewandel<br />

verbreitete sich überall. Die Massenarmut konnte zu<br />

einem großen Teil damit behoben werden.<br />

Insgesamt leitete die industrielle Revolution eine<br />

Veränderung der menschlichen Lebensgewohnheiten<br />

ein. Immer mehr wurde das Leben den neuen<br />

Arbeitsbedingungen angepasst. Die Anforderungen der<br />

industriellen Entwicklung bestimmten den<br />

Lebensrhythmus der Menschen.<br />

Natürlich erleichterten die neuen Erfindungen auch<br />

erheblich die Arbeit für den Einzelnen.<br />

5


Kinderarbeit in der Zeit der Industrialisierung in England<br />

Kinder berichten über ihre Arbeit in den Kohlebergwerken in Süd-Wales (um 1830):<br />

William Williams, 13 Jahre alt, arbeitet seit zwei Jahren:<br />

„Ich karre Kohle, wobei ein anderer Junge vor dem Wagen ist und zieht. Es arbeiten<br />

28 Jungen in derselben Grube. Wir fahren morgens um 6 Uhr runter und bleiben dort<br />

zwei Stunden. Wir arbeiten täglich außer sonntags. Jede zweite Woche haben wir<br />

Nachtschicht; sei beginnt Sonntag um 6 Uhr abends. Es gibt keine festgelegten<br />

Essenpausen in der Grube, aber wir haben genug Zeit zum Essen. Wir essen Brot<br />

und Käse oder Butter und haben Tee, manchmal kalt, manchmal warm; Speck und<br />

Fleisch haben wir nie in der Grube. Unsere Arbeit ist schwer, denn der Raum ist eng<br />

und wir müssen liegend arbeiten. Aber wir sind gesund und haben keine Unfälle<br />

gehabt. Ich kann ein bisschen lesen, das habe ich in der Schule gelernt. Manchmal<br />

gehe ich zur Sonntagsschule. Wenn ich Nachtschicht haben, schlafe ich am Sonntag,<br />

um abends um 6 Uhr mit der Arbeit beginnen zu können.“<br />

Philip Phillips, 11 Jahre alt:<br />

„Ich arbeite seit zwei Jahren. Bevor ich hierher kam, habe ich ein Jahr lang in einem<br />

anderen Bergwerk Kohle gekarrt und eine kurze Zeit lang die Stollentür bewacht. Seit<br />

einem halben Jahr arbeite ich hier. Mein Vater ist im Bergwerk umgekommen. Er ist<br />

vor langer Zeit in die Grube gestürzt… Meine Mutter hat sieben Kinder, von denen<br />

zwei hier mit mir arbeiten.“<br />

John Morgan, 13 Jahre alt:<br />

„Ich arbeite seit vier Jahren. Ich sorge jetzt für das Feuer der Dampfmaschine unter<br />

Tage. Ich arbeite von 6 bis 6, manchmal auch bis 8 Uhr abends und habe jede zweite<br />

Woche Nachtschicht. Ich bekomme 10 Pence am Tage. Ich verliere nicht viel Zeit und<br />

bin selten krank. Ich gehe zur Sonntagsschule, kann aber nicht lesen.“<br />

1. Stelle die dargestellten Tätigkeiten, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen<br />

der Kinder zusammen. Beachte dabei das Alter der Kinder.<br />

2. Was erfährst Du über das Leben der Kinder außerhalb des Bergwerks?<br />

3. Vergleiche die Arbeitsbedingungen der Kinder mit den heutigen<br />

Arbeitsbedingungen.<br />

4. Beurteile den Einsatz von Kindern als Arbeitskräfte in Bergwerken.


1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!