SF und Fantasy von kurzgeschichten.de - Thunderbolt
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Es war einer dieser<br />
schwülen Sommernachmittage,<br />
die <strong>von</strong> Schweiß<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r verzweifelten Suche<br />
nach kühlen<strong>de</strong>m Schatten dominiert<br />
wer<strong>de</strong>n, einer Suche,<br />
die <strong>von</strong> vornherein zum Scheitern<br />
verurteilt ist, da die Sonne<br />
bereits je<strong>de</strong>n noch so kleinen<br />
Winkel <strong>de</strong>r Welt in einen Mikrokosmos<br />
aus Hitze verwan<strong>de</strong>lt<br />
hat. Einer dieser Nachmittage,<br />
die niemals en<strong>de</strong>n wollen, egal,<br />
wieviel eiskaltes Bier man sich<br />
in <strong>de</strong>n ausgetrockneten Körper<br />
kippt, egal, wieviele Eiswürfel<br />
man sich auf <strong>de</strong>n schmelzen<strong>de</strong>n<br />
Bauch legt <strong>und</strong> egal, wieviele<br />
hektisch kreiseln<strong>de</strong> Ventilatoren<br />
versuchen, einem die warme<br />
Luft vom Hals zu halten.<br />
Alles klebt, man ist gefangen in<br />
seiner eigenen Körperflüssigkeit,<br />
die unaufhaltsam an <strong>de</strong>r<br />
Haut hinabrinnt. Literweise. So<br />
ein Tag war es. Es war außer<strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r letzte Tag.<br />
»Du hast uns also ein<br />
Auto besorgt«, begann<br />
Fred. Er schwitzte, ich<br />
nicht. Ich schwitze niemals.<br />
»Ja.«<br />
»Und du hast nicht...«<br />
»Nein.«<br />
»Nicht einen Blick?«<br />
»Ich hab nicht dran gedacht.«<br />
»Aber... verdammt nochmal, ich<br />
meine, das ist <strong>de</strong>in Job. Wenn<br />
du nicht an sowas <strong>de</strong>nkst, wer<br />
dann?«<br />
th<strong>und</strong>erbolt.phantastik.magazin * 19<br />
»Hör mal, Fred«, sagte ich.<br />
»Ich hole sie nur ab. Das An<strong>de</strong>re<br />
ist <strong>de</strong>ine Domäne.«<br />
»Ja. Aber das riecht man doch<br />
auch.«<br />
»Ähem...« Ich räusperte mich<br />
geräuschvoll <strong>und</strong> <strong>de</strong>utete auf<br />
meine Nase.<br />
»Ach ja. Entschuldige. Aber<br />
hast du dafür nicht einen sechsten<br />
Sinn o<strong>de</strong>r so?«<br />
»Wie gesagt, die Körper interessieren<br />
mich nicht. Außer<strong>de</strong>m<br />
bin ich nicht für H<strong>und</strong>e... das<br />
ist gar nicht mein Bereich nämlich.<br />
Was meinst du, wie lange<br />
liegt er da wohl schon drin?«<br />
»Naja, <strong>de</strong>n Fliegen nach zu urteilen,<br />
ein paar Wochen. Hier,<br />
siehst du die Larven da?« Fred<br />
nahm einen Stock <strong>und</strong> stocherte<br />
interessiert in <strong>de</strong>m Kadaver<br />
herum, <strong>de</strong>r wenig appetitliche<br />
Schmatzgeräusche <strong>von</strong> sich<br />
gab.<br />
»Können wir... ich meine, ich<br />
wür<strong>de</strong> gerne... das ist echt...«<br />
»Jaja... erst uns so ne Scheiße<br />
hier anschleppen <strong>und</strong> dann <strong>de</strong>n<br />
Schwanz einziehen. Das sieht<br />
dir ähnlich.«<br />
»Hey! Ich habe noch nie... ich<br />
meine, hab ja nichtmal einen...«<br />
»Du bist zu bedauern. Wirklich.<br />
Manchmal bedaure ich dich.«<br />
Er stocherte <strong>de</strong>monstrativ mit<br />
seinem Stock ein wenig im<br />
Auge <strong>de</strong>s H<strong>und</strong>es herum.<br />
»Weißt du, was ich an dir toll<br />
fin<strong>de</strong>?«<br />
»Na?«<br />
»Dass wir uns nur alle paar