14.12.2012 Aufrufe

STADTGESPRÄCH (Zeitung) - ödp Bottrop

STADTGESPRÄCH (Zeitung) - ödp Bottrop

STADTGESPRÄCH (Zeitung) - ödp Bottrop

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wegschauen gilt nicht!<br />

Der Ehrenpark ist für alle Bürger da<br />

Alkoholkonsum, Drogenhandel, Lärm,<br />

Schmutz und Pöbeleien – diese Liste ließe<br />

sich endlos fort setzen und zeigt, dass<br />

es mit dem Image des Ehrenparks lange<br />

nicht zum Besten stand. Die Bewohner<br />

des Altenheims am Ehrenpark, die Kinder<br />

der Tagesstätte St. Cyriakus oder<br />

auch die Anwohner rund um den Park,<br />

viele hatten Angst, die kleine Grünfl äche<br />

zu nutzen.<br />

Auf einer Bürgerversammlung der <strong>ödp</strong><br />

formulierten die Gruppen ihren klaren<br />

Protest. „Vielleicht waren wir in der Vergangenheit<br />

zu nachsichtig. Ich weiß aus<br />

meinem berufl ichen Alltag als Mitarbeiter<br />

des Essener Drogenhilfezentrums, dass es<br />

auch falsch verstandene Toleranz gibt“, so<br />

<strong>ödp</strong>-Ratsherr Johannes Bombeck. Sogar<br />

am Tag der Bürgerversammlung sei das<br />

problematische Verhalten einiger Parkbesucher<br />

aufgefallen. Dass die Polizei auf Beschwerden<br />

von Anwohnern nicht reagiert<br />

habe, stößt der <strong>ödp</strong> besonders sauer auf.<br />

Bombeck stellt klar, dass er niemandem<br />

den Parkbesuch verbieten wolle. Der Park<br />

gehöre allen, auch den Menschen mit Problemen.<br />

„Gleichzeitig muss auch klar sein,<br />

dass für alle Besucher Regeln gelten. Wird<br />

gegen sie verstoßen, müssen Sanktionen<br />

folgen.“ Nur so könne es gelingen, den<br />

Park allen Bürgern zurückzugeben.<br />

Im Frühjahr 2009 waren die Grimmschen<br />

Märchen in <strong>Bottrop</strong> wieder in aller Munde.<br />

Doch es handelte sich keineswegs um<br />

ein fabelhaftes Stück Kulturgeschichte,<br />

sondern um ein politisches Possenstück<br />

im „Roten Rathaus“ zu <strong>Bottrop</strong>. An<br />

zentraler Stelle: der Protagonist Hans-<br />

Georg Grimm. Ein Mann, der die enge<br />

Verschränkung von <strong>Bottrop</strong>er SPD und<br />

Stadtverwaltung perfekt personifi ziert(e).<br />

Für eine Karriere in der <strong>Bottrop</strong>er Stadtverwaltung<br />

war das richtige Parteibuch<br />

schon immer ausgesprochen nützlich. So<br />

brachte es Hans-Georg Grimm immerhin<br />

bis zum Personalamtsleiter. Jahrzehntelang<br />

war er hauptberufl ich für die Stadtverwaltung<br />

tätig und im Ehrenamt für<br />

eben jene Partei aktiv, die das Rathaus<br />

dominiert. In manchem Wahlkampf hat<br />

er hart für die Partei gefochten und stieg<br />

schließlich zum Parteivorsitzenden der<br />

<strong>Bottrop</strong>er SPD auf. Die Verbindung von<br />

Parteivorsitz und Leitung des Personalamtes<br />

sahen weder er noch sein Dienstherr<br />

Falsch verstandene Toleranz, auch seitens<br />

der Ordnungshüter, sei ein fatales Signal.<br />

Bombeck mahnt regelmäßige Kontrollen<br />

des Kommunalen Ordnungsdienstes<br />

an: „Instrumente wie Platzverweise oder<br />

auch ein Alkoholverbot funktionieren in<br />

anderen Städten auch.“ Gleichzeitig lobte<br />

er das Projekt Mehrgenerationen-Park<br />

und die bevorstehende Umgestaltung des<br />

Parks unter Einbeziehung des Altenheims,<br />

des Kindergartens und auch der Skateboardfahrer.<br />

„Gemeinsam mit der <strong>ödp</strong><br />

Hoff entlich ist dieses Bild bald Vergangenheit ngenheit<br />

Grimms Rücktritt<br />

Personalamtschef Hans-Georg Grimm stolpert<br />

über eigenen Partei-Filz<br />

haben sie dieses Projekt gefordert und es<br />

ist unser aller Erfolg, dass die Verwaltung<br />

das nun vorgezogen hat.“ Bombeck ist<br />

sich sicher, dass es in dem zukünftigen<br />

Park Raum für alle geben wird, die bereit<br />

sind, sich an die Spielregeln zu halten.<br />

Noch einmal verweist der <strong>ödp</strong>-Ratsherr<br />

auf seine berufl iche Erfahrung und warnt:<br />

„Wegschauen verschärft die Probleme,<br />

deshalb wird es auch in Zukunft wichtig<br />

sein, die Entwicklung des Parks genau im<br />

Auge zu behalten.“<br />

Oberbürgermeister Peter Noetzel el<br />

kritisch. Nur die <strong>ödp</strong>-Ratsfraktion n dürfen dürfen also im<br />

sprach von einem Interessenkonfl ikt,<br />

Umkehrschluss keine spe-<br />

blieb aber ungehört. So weit – so gut. Die ziellen Vermittler empfehlen. In der Praxis<br />

Lebensgefährtin des Herrn Grimm machte besteht dennoch die Gefahr, dass die Ar-<br />

derweil ganz erstaunliche Karrieresprünge beitsvermittler – auch ganz unbewusst –<br />

und wurde schließlich stellvertretende Lei- bestimmte private Vermittler bevorzugen“.<br />

terin der Arbeit für <strong>Bottrop</strong> (Job Center). Und wer gerne für seine Chefi n (stellv.<br />

Und dann baute Hans-Georg Grimm eine Leiterin Arbeit f. <strong>Bottrop</strong>) arbeitet und die<br />

private Arbeitsvermittlung auf und betrieb wiederum einen Vermittler in der Familie<br />

diese neben seinen viele anderen Funktionen.<br />

Bevor nun der Vermittlungs-Rubel<br />

hat ... Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.<br />

so richtig rollen konnte, machte die <strong>ödp</strong> Das Kind fi el also in den Brunnen, das<br />

<strong>Bottrop</strong> diesen Fall öff entlich und fragte Ansehen von Politik und Verwaltung<br />

ganz ungeniert in den zuständigen Ratsgre- nahm Schaden und auch die Beteiligten<br />

mien nach, ob die Verquickung dieser vie- des Skandals sind erheblich ramponiert.<br />

len Funktionen nicht doch zu ernst haften Die <strong>Bottrop</strong>er SPD konnte ihren Vor-<br />

Konfl ikten führen muss. Die Aussage war, sitzenden auf Grund der „Fehler“ (Ori-<br />

dass kein staatlicher Vermittlungsscheck ginalton SPD) nicht halten, woraufhin<br />

im Gegenwert von bis zu 2.000 Euro bei Grimm zurücktrat und sich als städtischer<br />

ihm bislang ankam. Ein hochrangiger Beamter in den Ruhestand verabschiede-<br />

Beamter der Agentur für Arbeit erklärt te. Leider ist das Ganze nur die Spitze des<br />

allerdings: „Arbeitsvermittler der Arbeits- Eisbergs, der in jahrzehntelanger SPDverwaltung<br />

(früher Arbeitsamt) empfeh- Herrschaft herangewachsen ist. Klüngel<br />

len immer eine Auswahl von Vermittlern, und Filz sind allgegenwärtig.<br />

STARK. ECHT. FRECH.<br />

Gebrüder Grimm.<br />

Familie<br />

ist da wo<br />

Kinder<br />

sind<br />

„In unserer Gesellschaft profi tieren<br />

alle von den Vorteilen einer nachfolgenden<br />

Generation, während die<br />

Lasten zu sehr bei denen hängen<br />

bleiben, die sich Elternschaft und<br />

Kindererziehung widmen. Das muss<br />

sich ändern“, so Marianne Dominas,<br />

sozialpolitische Sprecherin der <strong>ödp</strong>.<br />

Daher fordern wir:<br />

• eine komplette Beitragsfreiheit der<br />

Kindertagesstätten, denn Kitas sind Bildungseinrichtungen<br />

und müssen daher<br />

für alle kostenfrei zugänglich sein.<br />

• einen weiteren Ausbau der Betreuung<br />

der Kinder unter 3 Jahren, damit<br />

Mütter und Väter eine wirkliche Wahlfreiheit<br />

zwischen Erziehungs- und Erwerbsarbeit<br />

haben.<br />

• Hilfen für Familien beim Bauen und<br />

Wohnen, wie z.B. durch den Verkauf<br />

von städtischem Bauland auf Erbpachtbasis<br />

und die Vermittlung günstiger<br />

Kredite, aber auch durch eine<br />

Verbesserung der Infrastruktur für die<br />

Familien, die in der Innenstadt leben.<br />

• eine bessere Koordinierung der Hilfen<br />

beim Übergang von Schule in Beruf,<br />

denn der Berufseinstieg ist für junge<br />

Menschen der entscheidende Sprung<br />

ins Erwachsenenleben und bereitet vielen<br />

Familien schlafl ose Nächte.<br />

• die Einführung eines Familienpasses,<br />

wie es ihn bereits in Düsseldorf und<br />

Essen gibt, der für Familien Vergünstigungen<br />

bei dem Besuch städtischer<br />

Einrichtungen, aber auch in Geschäften<br />

und bei kommerziellen Freizeitanbietern<br />

beinhaltet.<br />

Marianne Dominas:<br />

„Familien sind das Herzstück unserer<br />

Gesellschaft. Kindererziehung ist keine<br />

Privatsache, sondern geht uns alle an.<br />

Daher muss es darum gehen, Eltern<br />

bei der eigentlich unbezahlbaren Erziehungsarbeit<br />

zu stärken und zu stützen.“<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!