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Ein neues Verfahren und seine Ergebnisse zur ...

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Luftbildauswertung <strong>zur</strong> Waldentwicklung im Nationalpark 2001<br />

Die Luftbildauswertung erfolgte Ende der 80er <strong>und</strong><br />

Anfang der 90er Jahre nach dem Stand der damaligen<br />

Technik. Um eine lückenlose Zeitreihe nach der<br />

gleichen Methode zu erhalten, wurde dieses <strong>Verfahren</strong><br />

bis einschließlich 2000 fortgeführt.<br />

Das <strong>Verfahren</strong> beruhte in der paarweisen stereoskopischen<br />

Betrachtung nicht entzerrter Luftbilder.<br />

Über einem der beiden Luftbilder lag eine Klarsichtfolie.<br />

Auf ihr wurde das Ergebnis der visuellen Interpretation<br />

von Totholzbeständen eingezeichnet.<br />

Anschließend wurden die Folienskizzen mittels<br />

eines Leuchttisches von Fall zu Fall manuell in eine<br />

Karte eingepasst <strong>und</strong> die Grenzen der Totholzflächen<br />

übertragen.<br />

Durch den Unterschied der Zentralprojektion eines<br />

Luftbildes <strong>und</strong> der Parallelprojektion einer Karte<br />

Befliegungsmaßstab, Lage- <strong>und</strong> Größenverzerrung<br />

(vgl. Abb.1) entstanden trotz des Bemühens einer<br />

händischen Anpassung methodenbedingte Fehler<br />

nach Lage <strong>und</strong> Flächengröße der Totholzbestände.<br />

Solche Fehler konnten bei einer Kartierung im folgenden<br />

Jahr nicht oder nur sehr schwer berichtigt<br />

werden, Fehler setzten sich fort.<br />

<strong>Ein</strong>e Hauptursache für die Schwierigkeit Fehler zu<br />

korrigieren, liegt in dem Umstand, dass die einzelnen<br />

Luftbilder der Folgebefliegungen nach Lage <strong>und</strong><br />

Maßstab fast nie deckungsgleich mit den Luftbildern<br />

des Vorjahres sind. <strong>Ein</strong>e händische Anpassung<br />

der Grenzen von Kartierungseinheiten (z. B.<br />

Totholzbestände) unterschiedlicher Luftbildjahrgänge,<br />

die jeweils aus nicht entzerrten Luftbildern<br />

entnommen worden sind, ist deshalb nur annähernd<br />

möglich.<br />

Bei der Planung einer Gebietsbefliegung <strong>zur</strong> Herstellung von Luftbildaufnahmen wird vom Auftraggeber<br />

an die Befliegungsfirma stets ein Befliegungsmaßstab (z.B. 1:15 000) vorgegeben. Diese Angabe<br />

versteht sich als Durchschnittswert. Der Flugleiter oder Pilot errechnet sich aus dieser Vorgabe,<br />

der Brennweite des Kameraobjektivs <strong>und</strong> der durchschnittlichen Höhe des aufzunehmenden Geländes<br />

über dem Meeresspiegel, die einzuhaltende Flughöhe. Weist das Gelände wie der Nationalpark Bayerischer<br />

Wald größere Höhenunterschiede auf (ca. 850 Höhenmeter), werden (bei gleichbleibender<br />

Flughöhe über NN <strong>und</strong> konstanter Brennweite der Kamera) fotografierte Gegenstände je nach Höhenlage<br />

im Gelände in einem unterschiedlichem (Bild-)Maßstab abgebildet. Gegenstände oder Flächen<br />

in den Hochlagen werden (da näher zum Kameraobjektiv gelegen) auf dem Luftbild in einem<br />

größeren Maßstab abgebildet als in der Natur gleich große Objekte der Hang- oder Tallagen. Der<br />

durchschnittliche Befliegungsmaßstab gilt beim Beispiel Nationalpark nur für die mittleren Hanglagen.<br />

Darüber bzw. darunter gelegene Flächen werden größer bzw. kleiner abgebildet.<br />

Neben der geländebedingten Maßstabsänderung gibt es weitere Maßstabsänderungen bzw. Verzerrungen<br />

in Luftbildern, die von der eingesetzten Kameraoptik <strong>und</strong> nicht zuletzt von den Flugbedingungen<br />

bei der Aufnahme abhängen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der zentralperspektivischen Abbildung einer Kameralinse (alle Lichtstrahlen werden vor der<br />

Verteilung auf eine lichtempfindliche Ebene [Filmemulsion] in einem Punkt gebündelt), werden abgebildete<br />

Gegenstände am Rande eines Fotos bzw. Luftbilds lagemäßig nicht exakt wiedergegeben. Die<br />

Größe der Lageverzerrung ist abhängig von der Brennweite des Objektivs <strong>und</strong> der Entfernung des abgebildeten<br />

Gegenstands vom Bildmittelpunkt. Je kleiner die Brennweite des Objektivs (eine kleine<br />

Brennweite entspricht einem Weitwinkelobjektiv) <strong>und</strong> je weiter ein Gegenstand vom Bildmittelpunkt<br />

entfernt ist, um so größer ist die Lageverzerrung. Diese Beziehungen ergeben am Rande eines Luftbilds<br />

im Weitwinkelformat z.B. vermeintlich "umfallende" Bäume oder "einstürzende" Häuser.<br />

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