Jahresbericht 2008 - Privatklinik Wyss AG
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Grosse Veränderungen in der Wirtschaft<br />
sind immer mit grossen Risiken verbunden<br />
Pfingstdienstag, 2. Juni 2009, Der Bund, S. 1<br />
«Eine riskante Operation.<br />
Der gestrige Bankrott von General Motors (GM) ist eine Wegscheide in der<br />
US-Wirtschaftsgeschichte. Die Firma, von 1931 bis 2007 der weltweit führende<br />
Autoproduzent, war stets auch ein Aushängeschild der amerikanischen Industrie<br />
und eine Stütze des Wirtschaftssystems (…).<br />
Die schiere Grösse von GM ist letztlich auch der Grund, wieso das Unternehmen<br />
von Präsident Barack Obama gestern in den Konkurs geschickt wurde. Die US<br />
Regierung ist der Meinung, dass ein «chirurgischer Bankrott» – eine kontrollierte<br />
Restrukturierung – aus einer ganzen Reihe von miserablen Optionen die beste<br />
Wahl darstellt (…).<br />
Diese beispiellose Intervention birgt ein enormes wirtschaftliches und politisches<br />
Risiko für GM und den Präsidenten (…).<br />
Ob General Motors aber Bestand haben wird, das steht in den Sternen.»<br />
Konkurs – «chirurgischer Bankrott» – kontrollierte Restrukturierung – aus einer<br />
Reihe von miserablen Optionen die beste gewählt – enormes wirtschaftliches und<br />
politisches Risiko für den Patienten und den Retter. Was folgt daraus? Ich frage:<br />
Kann Veränderung schöpferische Zerstörung sein?<br />
Veränderung als schöpferische Zerstörung<br />
Mittwoch, 3. Juni 2009<br />
Ich erinnere mich: In meinem Studium (1967–1972) der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,<br />
im Fach Dogmengeschichte, begegneten wir dem österreichischen<br />
Ökonomen Joseph Schumpeter (1883–1959), seinem Buch «Kapitalismus,<br />
Sozialismus und Demokratie» und dem von ihm geprägten Begriff der «schöpferischen<br />
Zerstörung».<br />
«Der Kapitalismus ist von Natur aus eine Form oder Methode der ökonomischen<br />
Veränderung und ist nicht nur nie stationär, sondern kann es auch nie sein.<br />
… Der Prozess der schöpferischen Zerstörung ist das für den Kapitalismus<br />
wesentliche Faktum. … Was zeichnet den Kapitalismus besonders aus? Es ist sein<br />
Hang zur fortwährenden schöpferischen Zerstörung. Ständig lösen Innovationen,<br />
neue Erfindungen und Techniken alte Formen ab. Die gesamte Industrie des<br />
Kapitalismus muss sich immer neu erfinden, sich selbst vernichten und wie ein<br />
Phönix aus der Asche neu erstehen. Darum sehen sich die Produzenten von<br />
Waren auch einer ganz besonderen Konkurrenz gegenüber: nicht der Konkurrenz<br />
der Marktteilnehmer, sondern der Konkurrenz der Innovationen, die alte Produkte<br />
binnen kürzester Zeit obsolet machen. Der Hersteller eines bestimmten<br />
Produkts kann der einzige seiner Art sein, dennoch ist er dem Verbesserungsdruck<br />
ständig ausgesetzt.»<br />
Kommentar überflüssig.