Aufgebote mit Ab- und Zugängen - Mittelhessen.de

Mittwoch,1.August2012 Verbandsliga
19
Scherzer-Elf will sich
in der Liga etablieren
Neuling erwartet nur einen einstelligen Platz
(jms). Vier Jahre in Folge gab
es beim TSV Steinbach Grund
zum Feiern: Vier Aufstiege katapultierten
den Club von der B-
Liga bis in die Verbandsliga
Mitte. Dort jedoch, so scheint
es, könnte der Höhenflug der
Kicker aus dem Haigerer Stadtteil
enden. Zumindest dann,
wenn es nach der eigenen Zielsetzung
geht. Einen guten einstelligen
Tabellenplatz will die
Truppe um Trainer Thomas
Scherzer erreichen. Die Auftritte
in den bisherigen Vorbereitungsspielen
lassen darauf
schließen, dass dieses Ziel
trotz der „nur“ vier Neuzugänge
im Steinbacher Lager mehr
als erreichbar scheint.
Dass der Kader nur punktuelle
Verstärkungen nötig hatte,
beweist die überragende Bilanz
des TSV in der Gruppenliga,
als man im Kalenderjahr
2012 mit Ausnahme der letzten
Partie bei „Vize“ und Mitaufsteiger
Lollar alle Spiele gewann.
Für die Offensive verpflichtete
der aufstrebende Club mit
Bakary Sinaba einen Regionalund
Oberliga erfahrenen Profi,
der jedoch nach einer bei einem
Freizeit-Turnier erlittenen
Verletzung frühestens Ende
August mitwirken kann. Mit
Sven Waldschmidt vom SSV
Frohnhausen holte man einen
im Abschluss starken Youngster
aus der Region. Mit Maximilian
Pauli von den Sportfreunden
Siegen schloss man
die „Baustelle Tor“, und mit Artur
Tomas von der SG Hickengrund
erhielt die Defensive eine
weitere Option. Das gilt
auch für Ex-Profi Daniel Bogusz,
dessen Spielberechtigung
inzwischen beim TSV
liegt und der im Notfall einspringen
könnte.
Insgesamt dürfte Steinbach
somit deutlich besser für das
Abenteuer Verbandsliga gerüstet
sein, als so mancher Aufsteiger
der Vorjahre, der postwendend
wieder in die Gruppenliga
zurückkehren musste.
Einiges wird vom Start abhängen,
der für das Team von
Thomas Scherzer zunächst das
Gastspiel bei Mitaufsteiger
Dietkirchen bereithält, dann
das Heimspiel gegen Oberliga-
Absteiger Wetzlar vorsieht und
danach eine Reise zum Vorjahres-Achten
VfB Unterliederbach
einplant. Vor allem der
Auftakt beim TuS Dietkirchen,
ebenfalls zweifacher Aufsteiger
in Serie, dürfte es in sich
haben, da der Gegner aus dem
Landkreis Limburg-Weilburg
ebenfalls über ein hohes Maß
an Euphorie verfügen wird.
Einer der prägenden Köpfe in
Steinbach: Pierre Bellinghausen.
Sollte der TSV aus den Anfangsaufgaben
den nötigen
Schwung für die weitere Saison
mitnehmen, ist Thomas
Scherzers Mannen durchaus
mehr als nur ein sicherer Mittelfeldplatz
zuzutrauen.
Der Blick auf die weiteren
Teams aus der Region, die in
der Verbandsliga Mitte aktiv
sind, deutet daraufhin, dass
von ihnen wenig Ambitionen
für einen Spitzenplatz zu erwarten
sind. Ausnahme könnte
freilich der FV Breidenbach
sein. Die „09-er“ schlossen die
Spielzeit 2011/2012 als Neunter
ab. Der eingespielte Kader erhielt
durch den zuletzt für
Waldgirmes in der Oberliga aktiven
Rittershäuser Steffen
Schmitt sowie den aus Langenaubach
gekommenen Benjamin
Bender prominente Verstärkung
und hat auch auf der
Trainerbank mit Peter Sichmann
ein bekanntes Gesicht zu
bieten.
Geduldige Aufbauarbeit
führte den FC Ederbergland zuletzt
auf Rang vier der Verbandsliga
Mitte. Da mit Dogan
Citlak nur ein Abgang zu beklagen
ist, dürfte Wolfgang
Werths Truppe, die vornehmlich
durch Akteure der Region
sowie der eigenen Jugend ergänzt
wurde, ein ganz heißer
Titelkandidat sein.
Ob das auch für die Wetzlarer
Eintracht gilt, scheint mehr
als fraglich. Hier wechselte
man den Kader nach dem Hessenliga-Abstieg
nahezu komplett
aus. 14 Abgängen stehen
15 Neue gegenüber, darüber
mit Kosovar Hodaj (Niederscheld)
und Armin Celjo (Dillenburg)
auch zwei Akteure,
die zuletzt im Dillkreis aktiv
waren. An Trainer Jürgen
Hendrich ist es nun, daraus eine
Einheit zu formen, was möglicherweise
eine halbe Runde
lang dauern könnte.
Nur vier Abwehrspieler vermeldet
der SC Waldgirmes II,
für den es wie immer nur darum
gehen kann, die Liga zu erhalten
und somit einen soliden
Unterbau für die eigene Erste
in der Hessenliga zu bilden.
„Fluktuation“ ist das Schlagwort
für den SC Watzenborn-
Steinberg, bei dem Fabio Eidelwein
neuer Mann an der Linie
ist. Zehn Ab- und elf Zugänge
deuten auch hier an, dass Aufbauarbeit
zu leisten sein wird.
Nachbar VfB Gießen bietet mit
Stefan Hassler den bekanntesten
Neuen auf der Trainerbank
auf, da die Zugänge maßgeblich
aus der Jugend stammen.
Von Steinbachs Mitaufsteigern
Lollar und Wetter ist nicht
viel mehr als ein Mittelfeldplatz
zu erwarten. Beide Clubs
haben sich in der Breite verstärkt,
was der Eintracht aufgrund
der geographischen Nähe
zu den Ballungsräumen
Gießen und Frankfurt sicherlich
leichter gefallen ist.
Drei Punkte fehlten im Mai
der Viktoria aus Kelsterbach
zum Sprung in die Hessenliga-
Relegation. Aus der verabschiedete
sich mit Eddersheim
der Verbandsliga-Zweite nach
oben, so dass Kelsterbach sicherlich
zu den Topfavoriten
der Spielklasse zählt. Der Kader
blieb zusammen, so dass
Trainer Ralf Horst ein eingespieltes
Team aufbietet.
Schwer einzuschätzen sind
die Teams aus dem Raum Wiesbaden
– der SV, der Türkische
SV, FV Biebrich, Fvgg Kastel –
sowie die Vereine aus dem
Frankfurter Umfeld (Ober- und
Unterliederbach, Schwanheim).
Allen gemein scheint
die Tatsache, dass sie solide
aufgestellt sind, aber keine Höhenflüge
zu erwarten sind.
Eine Übermannschaft, ein
absoluter Topfavorit in dieser
Liga ist also nicht auszumachen
– vielleicht doch eine
Chance für den TSV Steinbach...
Auf- und Abstieg
1 Aufsteiger, 5 Absteiger – die
Richtzahl beträgt 18; der Tabellenzweite
bestreitet mit den
Zweiten der Verbandsligen
Nord und Süd sowie dem HessenligavertreterRelegationsspiele;
der Tabellen-14. bestreitet
Relegationsspiele mit den
Vertreter der Gruppenligen
Wiesbaden und Gießen/Marburg
Kader des TSV Steinbach
Abgänge: keine
Zugänge: Bakary Sinaba (Spvgg. Hadamar), Maximilian Pauli
(Sportfreunde Siegen), Sven Waldschmidt (SSV Frohnhausen),
Artur Tomas (SG Hickengrund)
Tor: Andreas Greb, Maximilian Pauli
Abwehr: Tobias Danecker, Dennis Hild, Dennis Schneider, Simon
Fuhr, Michael Gollor, Sebastian Kring, Sven Engel, Artur
Tomas
Mittelfeld und Angriff: Pierre Bellinghausen, Marcel Georg, Patrick
Nies, Ergün Sevim, Ronny Philippus, Dennis Schmidt, Sebastian
Schneider, Daniel Waldrich, Bakary Sinaba, Sven Waldschmidt,
Ioannis Arabatzis
Trainer: Thomas Scherzer