Aufgebote mit Ab- und Zugängen - Mittelhessen.de

26 KreisoberligaWest
Mittwoch,1.August2012
Bicken, Waldsolms oder Aufsteiger Rot-Weiß?
Die Kreisoberliga hat an Qualität gewonnen
(jms). Sie ist, seit sie in der
Saison 2003/2004 geschaffen
wurde, ein Erfolgsmodell: Die
Kreisoberliga West, gebildet
von Vereinen aus den Altkreisen
Dill und Wetzlar, hat von
Anfang an bei Spielern, Funktionären
und Zuschauern für
Interesse gesorgt. Zumeist enge
und spannende Runden
schafften eine hohe Akzeptanz
im Umfeld. In den vergangenen
beiden Spielzeiten stellte
der Altkreis Dillenburg mit
Steinbach und Frohnhausen
Meister und Aufsteiger. Vor der
Saison 2012/2013 ist ein eindeutiger
Favorit nicht auszumachen.
Nur eines scheint sicher:
Die Liga ist ausgeglichen
wie noch nie!
Schuld daran sind der Abstieg
der abgeschlagenen Kellerkinder
aus Braunfels, Haiger
und Sinn und der Aufstieg
der überlegenen „Oranier“. Da
aus der Gruppenliga mit Burg
und Dillenburg sowie aus den
A-Ligen mit RW Wetzlar, Breitscheid
und Gusternhain/Roth
keine „Laufkundschaft“ hinzu
kam, darf man auf die kommende
Spielzeit sicher gespannt
sein.
Nicht wenige Beobachter erwarten
im Titelrennen einen
Dreikampf zwischen den bislang
„unaufsteigbaren“ Teams
aus Waldsolms und Bicken sowie
Neuling Rot-Weiß Wetzlar.
Das Team aus der Lahnstadt
blieb in 32 A-Liga-Spielen ohne
Niederlage (!), hielt den Aufstiegskader
zusammen und
verstärkte ihn durch unter anderem
Stefan Schmidt, William
Schiawano, Christian
Schäfer (alle Eintracht Wetzlar),
Alexander Keul, Marco De
Palma (beide VfB Aßlar), und
Marcel Georg (SG Reiskirchen/
Niederwetz) prominent. Es
spricht viel dafür, dass die Elf
von Tufan Yener am Ende ganz
weit vorne steht.
Das möchte natürlich auch
die SG Waldsolms, die als Tabellenzweiter
erneut in der Relegation
hängen blieb. Ein 2:2
im letzten Spiel dieser Runde
in Bauerbach kostete die SG
den durchaus möglichen Aufstieg.
Beim neuen Anlauf setzt
man auch auf den neuen Spielertrainer
Rico Henrici, der zuletzt
die SG Anspach II trainierte
und in der Jugend für Bundesligist
Eintracht Frankfurt
am Ball war. Bis auf Keeper
Maik Richter, den es nach Neukirchen
zog, blieb der Kader im
Großen und Ganzen zusammen,
so dass mit der SG zu
rechnen sein dürfte.
Das gilt natürlich auch für
den TSV Bicken, der – nach der
Trennung vom TSV Ballersbach
– nun wieder „solo“ aktiv
ist. Mit dem Langenaubacher
Trio Berkant Samanci, Hakan
Yaman und Benni Röger, Kevin
Auch 2012/2013 dürfte es wieder dieses Duell geben: Michael Schildbach (links) vom TSV Bicken
gegen Jan Mengers (SG Eschenburg).
Gotthardt (Aßlar) und Thomas
Kager (Wetzlar II) glaubt man
sich gut aufgestellt. Im Tor soll
Rückkehrer Jörg Schormann
den nach Frohnhausen abgewanderten
Sven Sontowski ersetzen.
■ Drei neue Trainer
in Dillkreisteams
Acht Vereine stellt der Dillkreis
in der neuen KOL-Saison,
drei von ihnen bieten neue
Trainer auf. So auch der SSC
Burg, bei dem Armin Hickl wieder
das Kommando hat. Nach
dem Abstieg aus der Gruppenliga
blieb der Kader weitgehend
zusammen, allerdings musste
man u.a. Torjäger Mesut Güven
nach Haiger ziehen lassen.
Das Saisonziel „einstelliger Tabellenplatz“
sollte jedoch möglich
sein.
Das gilt auch für die SG
Eschenburg, bei der Arndt
Waldschmidt im zweiten Jahr
mit Damian Pyrek und Henrik
Losert zwei Rückkehrer begrüßen
kann. Ansonsten wurden
weitere Juniorenspieler in den
Kader der Ersten integriert,
der somit erneut der wohl
jüngste der Liga sein dürfte –
Leistungsschwankungen inbegriffen.
Deutlich moderater sind die
Zielsetzungen der übrigen Dillkreis-Clubs,
die sich allesamt
nur den Klassenerhalt auf die
Fahnen geschrieben haben.
Die SG Aartal geht mit dem
neuen Trainer Matthias Birr in
die Saison. Der Frohnhäuser,
zuletzt in Medenbach aktiv,
löste nach Saisonende etwas
überraschend Reiner Dworschak
ab. Die Routiniers Steffen
Kessler und Bastian Köpper
haben ihre Laufbahn beendet,
die Keeper Kevin Schneider
und Benedikt Wernicke stehen
ebenfalls nicht mehr zur Verfügung.
Neuzugänge gab es nur
aus der eigenen Jugend – es
dürfte eine schwierige Saison
werden.
Das könnte auch für den SV
Niederscheld gelten. Hier
stellt sich die Frage, wie der –
ebenfalls überraschende – Abgang
von Trainer und „Torga-
rant“ Kosovar Hodaj verwunden
werden kann. Das bietet
Risiko und Chance zugleich –
um diese Ausgangsbasis wissen
der neue Trainer OIiver
Krämer und sein „Co“ Sascha
Paul.
Was können die Neulinge
vom Westerwald leisten? Die
SSG Breitscheid hatte vor Saisonbeginn
kaum einer auf der
Rechnung – nun darf das Team
von André Philippus überraschend
in der Kreisoberliga
ran. Richten soll es der punktuell
verstärkte Aufstiegskader,
der vor allem durch Willensstärke
und Teamgeist überzeugte.
Über die Relegation kam
auch die SG Gusternhain/Roth
nach oben, was für Trainer
Andreas Manske den zweiten
Aufstieg in Serie bedeutet,
sorgte er doch 2010/2011 für
Rang eins des SV Niederscheld,
bei dem er aber seinerzeit
noch vor der Spielzeit
11/12 gehen musste. Nun will
er die Früchte der Arbeit ernten.
Der Kader wurde verbreitert,
so dass der SG das Unter-
fangen Klassenerhalt durchaus
gelingen könnte.
■ „Wundertüte“
SSV Dillenburg?
Einer Wundertüte könnte
der Traditionsverein SSV Dillenburg
gleichkommen. Ein
neuer Vorstand, zahlreiche Abgänge,
aber auch einige bekannte
neue Gesichter: Das
sind die Rahmenbedingungen
für den Gruppenliga-Absteiger,
bei dem Peter Endrulat im November
das Kommando übernommen
hatte und den SSV
beinahe aus aussichtsloser Position
noch zum Ligaverbleib
geführt hätte. Eine ähnliche
Herkulesaufgabe wartet nun
auf ihn in der Kreisoberliga, in
der Dillenburg erst einmal „ankommen“
muss. Mehr als den
Ligaverbleib erwartet im Verein
deshalb niemand.
Ein Blick in den Kreis Wetzlar
macht deutlich, dass dort
vor allem die Teams aus Aßlar
und Münchholzhausen/Dutenhofen
im Vorderfeld der Liga
zu erwarten sind. Und das
nicht nur, weil „Mü/Du“ die
vergangene Saison als Vierter
und Aßlar als Siebter abgeschlossen
hat. Der SC Münchholzhausen/Dutenhofen
freut
sich über die Rückkehr vom
Torjäger Leon Schmidt und hat
mit Keeper Benni Schwan
(Burgsolms) eine gute Alternative
zwischen den Pfosten erhalten.
Auf die Hartmann-Elf
muss man also achten, wobei
der Ex-Knipser inzwischen
kaum noch spielt, dafür aber in
seine zwölfte (!) Saison als
Coach geht. Der VfB Aßlar begrüßt
gleich zehn Neue im Kader,
die eine weitere Verbesserung
der Qualität nach sich ziehen
dürften. Mit Mark Weber,
der zuvor sechs Jahre lang die
SG Waldsolms betreute, steht
zudem ein neuer Coach an der
Linie, der sich im Spitzenbereich
der Liga auskennt.
Auf eine Saison ohne Zittern
setzen der FC Werdorf (hier
sind nun Artan und Leo Gojani
sowie Pal Gojanaj vereint), Eintracht
Wetzlar II und der RSV
Büblingshausen. Heimlich
nach oben schaut wohl Spartak
Wetzlar, wozu aber der letzte
Tick an Klasse im Kader fehlt.
Eher Richtung „Niemandsland“
der Tabelle müssen sich
wohl diesmal Reiskirchen/Niederwetz
und Burgsolms orientieren.
Relegation
SG Oberbiel - FSV Braunfels II 1:1
FSV Braunfels II - Gusternhain/R. 1:2
Gusternhain/Roth - SG Oberbiel 4:1
1. SG Gusternhain/Roth 2 6:2 6
2. FSV Braunfels II 2 2:3 1
3. SG Oberbiel 2 2:5 1