Taschenbuch-Magazin Winter 2017/2018
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Titelgeschichte<br />
Neues von Clara Vidalis<br />
Veit Etzold stand mit seinen knallharten Thrillern um die Hauptkommissarin<br />
Clara Vidalis mehrfach auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. In ihrem fünften Fall hat<br />
es die Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin mit einem eiskalten Serienmörder<br />
zu tun. Dabei kommt die Ermittlerin auch persönlich an ihre Grenzen.<br />
Schon vor dem ersten Kapitel von Tränenbringer“<br />
”<br />
raubt Veit Etzold seinen Lesern den Atem: Der Prolog<br />
ist ein Chat zwischen einem jungen Mädchen und<br />
einem älteren Mann. Es geht um ein geheimes Date,<br />
um Sex und um spezielle Vorlieben. Als der Mann eine perverse<br />
Bemerkung postet, verlässt die junge Frau den Chatroom. Aber<br />
da ist es bereits zu spät ...<br />
Hauptstadt in Angst<br />
In Berlin ist ein grausamer Serienmörder unterwegs, der jungen<br />
Mädchen nachstellt, sie entführt und den Eltern Leichenteile<br />
zuschickt. Hauptkommissarin Clara Vidalis und ihre Kollegen<br />
Hermann und <strong>Winter</strong>feld stoßen mehr zufällig auf seine Spur,<br />
als es mitten am Tag in der Kurfürstenstraße zu einem schweren<br />
Unfall kommt. Ein Lkw-Fahrer versucht einem torkelnden<br />
Fußgänger auszuweichen und rast in die Fassade eines Hotels.<br />
Der Mann, der einen verwahrlosten Eindruck macht, wird dabei<br />
schwer verletzt. Als Clara die blutverschmierten Handschuhe<br />
des vermeintlichen Junkies sieht, die einen Pappkarton fest<br />
umklammern, wird sie misstrauisch. Und auch seine unzusammenhängenden,<br />
seltsamen Äußerungen über einen<br />
” Tränenbringer“ lassen sie aufhorchen: (...) sein schiefer Mund<br />
”<br />
mit den zerbrochenen Zähnen und den blutigen, aufgeplatzten<br />
Lippen war zu einem diabolischen Grinsen verzerrt. In dreißig<br />
’<br />
Minuten kann schon wieder einer sterben. Oder ... eine!‘“<br />
Schnell wird den Ermittlern klar, dass sie es nicht mit dem<br />
halluzinierenden Opfer eines Verkehrsunfalls zu tun haben,<br />
denn in dem Karton finden sie die abgetrennten Füße einer<br />
jungen Frau. Ist der Verletzte ein brutaler Mörder? Kurz darauf<br />
macht ein Geschäftsmann vor seiner Wohnung unweit des<br />
Tatorts einen grausigen Fund: Vor der Tür liegt ein Paket mit<br />
einem Körperteil seiner Tochter.<br />
Fesselnder Plot<br />
Clara Vidalis und ihr Kollege und Lebensgefährte Martin<br />
Friedrich alias MacDeath geraten bei der Jagd nach dem Mörder<br />
ein ums andere Mal auf eine falsche Fährte. Und schließlich<br />
kommt der Kommissarin ein schrecklicher Verdacht: Vor Jahren<br />
war ihre jüngere Schwester einem ganz ähnlich agierenden<br />
Wahnsinnigen zum Opfer gefallen, der nie gefasst werden<br />
konnte. Gibt es einen Zusammenhang zu dem aktuellen Fall?<br />
In seinem fünften Fall für Clara Vidalis kommt der 1973 in<br />
Bremen geborene Veit Etzold schnell zur Sache. Mit knappen<br />
Kapiteln zieht er seine Leser in die Story hinein und fesselt<br />
sie mit regelmäßigen Perspektivwechseln sowie unerwarteten<br />
Wendungen. Es ist deutlich zu spüren, dass der<br />
Autor ein Spezialist für Storytelling ist, der sein Wissen als<br />
Unternehmensberater und Redner weitergibt und seine Spannungsbogen<br />
perfekt zu planen weiß.<br />
Sorgfältig recherchiert<br />
Die Abläufe in der Forensik wiederum kennt Veit Etzold durch<br />
intensive Recherche, aufgrund seiner Zusammenarbeit mit dem<br />
Pathologen und Autor Michael Tsokos sowie aus Gesprächen<br />
mit seiner Frau Saskia. Sie hat viele Jahre als Pathologin an der<br />
Berliner Charité gearbeitet und steht ihm bei seinen Thrillern mit<br />
medizinischem Fachwissen zur Seite.<br />
Wie das Paar in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel“<br />
einräumte, sorgt sie mitunter dafür, dass die Fantasie<br />
”<br />
mit ihrem Mann nicht durchgeht. Trotzdem sind die detaillierten<br />
Schilderungen von Tathergängen und pathologischen<br />
Analysen auch in Tränenbringer“ wenig magenfreundlich.<br />
”<br />
Es ist nun mal nicht Etzolds Sache, seine Leser zu schonen.<br />
Aber mit genau diesem knallharten Stil hat er bereits<br />
Tausende Thriller-Fans überzeugt. <br />
6 <strong>Taschenbuch</strong>-<strong>Magazin</strong>