01-60-Fraenkische-Nacht-Dezember-2017-Komplett
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GELESEN<br />
buchtipps<br />
steffen radlmaier (Hrsg.)<br />
Mein Song<br />
„Am Anfang war das Lied“ schreibt Steffen<br />
Radlmaier im Vorwort seiner Anthologie<br />
mit faszinierenden Texten zum „Soundtrack<br />
des Lebens“. Ein unsichtbares, aber überall<br />
hörbares Netz aus Songs überzieht die<br />
Welt - Songs, die unser Leben begleiten.<br />
In ganz persönlichen Einblicken erzählen<br />
bekannte Autoren wie u.a. Rafik Schami,<br />
Nora Gomringer, Elke Heidenreich, Regisseure<br />
wie Wim Wenders und Musiker wie<br />
Udo Lindenberg, Wolfgang Niedecken,<br />
Herman van Veen von Songs, die ihr Leben<br />
und Wirken beeinflusst oder sogar verändert<br />
haben. Sie schreiben mitreißend über<br />
Ereignisse, als z.B. Bob Dylan den Kuppler<br />
spielte, Janis Joplin die Gefängnistore<br />
sprengte oder Mick Jagger den Liebeskummer<br />
linderte. Sie erzählen von Songs, die<br />
sie gerührt, berührt oder aufgewühlt haben.<br />
Lieder, die die Mythen der Moderne<br />
zum Klingen bringen oder den Zauber der<br />
Unendlichkeit verströmen, werden emotional<br />
literarisch verarbeitet. Steffen Radlmaier<br />
versammelt hier 70 autobiografische<br />
Texte zu einer vielstimmigen Anthologie<br />
- Traumpfade kollektiven musikalischen<br />
Bewusstseins. Helmut Ölschlegel<br />
ars vivendi Verlag, 2<strong>01</strong>7. 150 S.<br />
john grisham<br />
Das Original<br />
Der neue Roman von John Grisham, dem<br />
Altmeister des Justizthrillers, ist ungewöhnlich,<br />
denn er kommt ganz ohne Richter,<br />
Staatsanwälte und gerissene Juristen aus.<br />
Eine gut organisierte Gang raubt die fünf<br />
handgeschriebenen Manuskripte von F.<br />
Scott Fitzgerald aus der Bibliothek der<br />
Princeton University. Von den Dieben<br />
fehlt jede Spur, ebenso von den kostbaren<br />
Manuskripten. Die Versicherung hat den<br />
Buchhändler Bruce Cable in Florida im<br />
Verdacht. Der umtriebige Cable sammelt<br />
Erstauflagen und schreckt auch vor gestohlenen<br />
Büchern nicht zurück. Und ein<br />
kleiner Casanova ist er auch! Also heuert<br />
die Versicherung die junge und attraktive<br />
Autorin Mercer Mann an, die sich bei Cable<br />
einschleichen und ihn ausspionieren soll.<br />
Grishams 30. Roman reicht mit Sicherheit<br />
nicht an seine Klassiker wie „Die Firma“<br />
oder „Der Regenmacher“ heran! Aber wer<br />
sich für den (amerikanischen) Literaturmarkt<br />
und das Dasein von Literaten interessiert,<br />
ist hier gut bedient. Nevfel Cumart<br />
Heyne Verlag, 2<strong>01</strong>7. 368 S.<br />
heidi benneckenstein<br />
Ein deutsches Mädchen<br />
„Mein Leben in einer Neonazi-Familie“ – so<br />
heißt der Untertitel des Buches. Und tatsächlich<br />
nimmt uns Heidi Benneckenstein<br />
mit, in eine ganz andere Welt. Eine Welt,<br />
die leider viel, viel näher ist, als wir es gerne<br />
wahr hätten. In der Nähe von München<br />
erzog ihre Familie Heidi wie eine Sekte:<br />
Das Kind hatte kaum Kontakt zu Andersdenkenden,<br />
fuhr in Ferienlager, in denen<br />
Kindern die Nazi-Ideologie beigebracht<br />
wurde, musste mit zu rechten Aufmärschen.<br />
Von Kindheit an auf Nazi gedrillt,<br />
hatte Heidi Benneckenstein kaum Chancen<br />
sich selbst, ihre Familie und ihr Umfeld zu<br />
reflektieren. Erst als ein junger Mann aus<br />
der Szene beginnt, die richtigen Fragen zu<br />
stellen, fängt auch sie an nachzudenken.<br />
Bald beschließen beide auszubrechen und<br />
ein neues Leben anzufangen. Was sich hier<br />
liest wie eine Romanbeschreibung, ist die<br />
wahre Geschichte einer tapferen jungen<br />
Frau, die uns dank dieses mutigen Buches<br />
einen tiefen Einblick in eine Szene gibt, die<br />
uns erschauern lässt – allein schon deswegen,<br />
weil sie immer noch mitten unter uns<br />
existiert.<br />
Sabine Mahler<br />
Tropen Verlag, 2<strong>01</strong>7. 252 S.<br />
Loriot<br />
Durchs Jahr mit Loriot<br />
Loriot ist kein Kabarettist, sondern eigentlich<br />
ein weiser Philosoph gewesen: „Eine<br />
Ehe ist nur glücklich, wenn einer nie<br />
Zeit hat.“, „Der beste Platz für Politiker<br />
ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar,<br />
geräuschlos und leicht zu entfernen.“<br />
Und viele weitere dieser Sprüche haben<br />
ihn zu einer Legende gemacht. Keiner<br />
hat das deutsche Spießertum so perfekt<br />
karikiert, wie Loriot („Auslegeware“ soll<br />
eines seiner deutschen Lieblingsworte<br />
gewesen sein). Was gibt es also besseres,<br />
als mit über 150 Zeichnungen aus<br />
Loriots Feder durch das Jahr geführt zu<br />
werden? Loriot zeigt in diesem netten<br />
Büchlein, wie man zu jeder Jahreszeit<br />
– ob beim Karneval, an Ostern, in der<br />
Sommerhitze, beim Oktoberfest, im<br />
Schnee oder an Silvester – eine gute<br />
Figur macht. Bitte beachten Sie beim<br />
Kauf von „Durch das Jahr mit Loriot“<br />
folgende Anweisung: Gehen Sie in eine<br />
Buchhandlung und sprechen Sie die<br />
Zauberformel: „Mein Name ist Lose, ich<br />
kaufe hier ein!“. Es werden Ihnen umgehend<br />
sämtliche Loriot-Werke gebracht –<br />
oder mehrere Gläser Senf. Sabine Mahler<br />
Diogenes Verlag, 2<strong>01</strong>7. 128 S.<br />
Buchvorstellungsabend am 07.12.<br />
im Hübscher Buch & Medienhaus Bamberg<br />
Prof. Andrea Bartl stellt Ihnen vor:<br />
„Die Buchsterne des Jahres 2<strong>01</strong>7“<br />
Beginn: 20 Uhr, Einlass 19.30 Uhr Eintritt frei!<br />
Ort: Hübscher Buch & Medienhaus Bamberg<br />
Veranstaltungen im <strong>Dezember</strong><br />
Wir laden Sie herzlich ein<br />
und freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Weitere Infos zu den Veranstaltungen unter: www.huebscher.de<br />
hübscher jetzt auch bei<br />
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