Wiedlisbacher Kurier 2/2015
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GEMEINDE<br />
GEMEINDE<br />
PROJEKT FERNWÄRME<br />
«STÄDTLI UND SCHULLIEGENSCHAFTEN»<br />
Die Städtlikommission beschäftigt sich<br />
seit längerer Zeit mit dem Projekt Fernwärme.<br />
Aufgrund der relativ hohen Anzahl<br />
von dezentralen Elektrospeicher - Öfen<br />
in den Städtli - Liegenschaften, welche in<br />
absehbarer Zeit verboten werden, ist dieses<br />
Projekt konkretisiert worden.<br />
Im Weiteren sind mit dem Projekt «Schule<br />
2020» die bestehenden Schulgebäude, die<br />
Froburg sowie der evtl. Neubau einer<br />
Turnhalle potentielle Wärmebezüger vorhanden,<br />
welche eine Realisierung dieses<br />
Projektes begünstigen können.<br />
Art. 27 Kantonales Energiegesetz (KEnG)<br />
Bestehende ortsfeste elektrische Widerstandsheizungen<br />
sind innert zwanzig<br />
Jahren ab Inkrafttreten (01.01.2012) dieses<br />
Gesetzes durch Heizungen zu ersetzen,<br />
die den Anforderungen des Gesetzes<br />
entsprechen. In Zusammenarbeit mit<br />
dem GAFWW (Gemeindeverband der Abwasser-<br />
und Fernwärmeregion Wangen-<br />
Wiedlisbach) fand am 22.01.<strong>2015</strong> eine<br />
erste Informationsveranstaltung statt, an<br />
welcher das Projekt vorgestellt wurde. In<br />
einem nächsten Schritt wurde den Liegenschaftsbesitzern<br />
ein Fragebogen zur Interessenabklärung<br />
zugesandt. Mittlerweile<br />
sind ca. 60 von den insgesamt 80 versandten<br />
Fragebogen retourniert worden.<br />
Momentan werden die Fragebogen ausgewertet<br />
sowie die Wirtschaftlichkeit des<br />
Projektes geprüft. Eine Entscheidung, ob<br />
das Projekt in die Umsetzungsphase gehen<br />
wird, kann im Sommer <strong>2015</strong> gefällt<br />
werden.<br />
Wie funktioniert die Fernwärme?<br />
Fernwärme wird in einer zentralen Anlage<br />
– zum Beispiel in einer Holzschnitzelanlage<br />
erzeugt und über ein Rohrleitungsnetz<br />
den Kunden zum Heizen und<br />
zur Warmwasser-Aufbereitung zugeleitet.<br />
Bildlich ausgedrückt funktioniert die<br />
Fernwärme wie eine grosse Zentralheizung,<br />
die Gemeinden, Quartiere, Städte<br />
und Regionen mit Wärme von einem<br />
oder mehreren grossen Wärmequellen<br />
versorgt.<br />
Ersatz von Elektrospeicherheizungen?<br />
Zentrale Elektrospeicherheizungen können<br />
nicht einfach ersetzt werden. Der<br />
Elektrospeicher ist zu demontieren und<br />
an seiner Stelle kommt eine Übergabestation<br />
mit den Massen von (BxHxT)<br />
1x1x0.4 Meter. Müssen dezentrale Elektrospeicherheizungen<br />
(pro Zimmer) ersetzt<br />
werden, muss der Hausbesitzer eine<br />
Wärmeverteilung (Radiatoren) im Haus<br />
einbauen. Für beide Umbauten kann<br />
beim Kanton Bern Unterstützung angefordert<br />
werden: Für die zentralen Elektrospeicherheizungen<br />
bekommt man<br />
heute Fr. 2500.– und für den Bau der<br />
Wärmeverteilung zusätzlich Fr. 7 500.–<br />
jeweils beides einmalig .<br />
Woher kommt die Wärme?<br />
Für die Wärmeherstellung einer Fernwärme<br />
können viele Wärmequellen Verwendung<br />
finden. In unserem Fall reduziert<br />
sich das, will man vor allem erneuerbare<br />
Wärmequellen nutzen, auf Holzschnitzel.<br />
Geprüft werden müssen Sonnenkollektoren<br />
auf den grossen Gebäuden für das<br />
Warmwasser im Sommer. Andere Wärmquellen<br />
stehen in unserem Fall nicht zur<br />
Verfügung. Zur Spitzenabdeckung und<br />
als Reserve können Erdgas und Öl herbeigezogen<br />
werden.<br />
Wie kommt die Wärme in die gute Stube?<br />
Die Fernwärme wird wie beispielsweise<br />
Trinkwasser über ein gut isoliertes Verteilnetz<br />
in Form von heissem Wasser<br />
(80°C bis 130°C) zum Endverbraucher<br />
zugeleitet. Das in den Heizungen abgekühlte<br />
Wasser (rund 50°C oder tiefer)<br />
fliesst über ein zweites Rohr in die Fernwärmezentrale<br />
zurück, womit der Kreislauf<br />
geschlossen ist.<br />
Die Vorteile der Fernwärme<br />
• Wohlige Wärme zu fairen, langfristigen<br />
Preisen: Fernwärme wird lokal<br />
hergestellt mit Energieträgern, die<br />
mehrheitlich stabile Marktpreise aufweisen.<br />
• Das Anschluss- und Verteilsystem im<br />
Haus ist weitgehend wartungsfrei.<br />
• Die Installationen für den Wärmeaustauscher<br />
bzw. die Kühlanlage im Haus<br />
benötigen einen geringen Platzbedarf<br />
und deshalb keinen separaten Raum.<br />
• Keinen Aufwand für Brennerservice,<br />
Tankreinigung, Kaminfeger, Emissionsmessungen.<br />
• Keine Umtriebe und böse Überraschungen<br />
beim Öleinkauf.<br />
• Keine Beschaffung auf Vorrat, im Gegensatz<br />
zur Ölheizung.<br />
• Schnelle und einfache Umstellung, ist<br />
an jedes Heizsystem anschliessbar.<br />
Spezielle Situation bei dezentralen<br />
Elektrospeicherheizungen.<br />
• Maximale Sicherheit betreffend Versorgung<br />
und Betrieb.<br />
• Viel Komfort für die Benutzer und einfache<br />
Bedienung. Die Fernwärme ist<br />
eine saubere und benutzerfreundliche<br />
Energieversorgung.<br />
Viele ökologische Pluspunkte<br />
• Entlastung der Luft mit Schadstoffemissionen.<br />
• Die CO2-Emission wird reduziert dank<br />
Substitution fossiler Energien.<br />
• Nutzung einheimischer, erneuerbarer<br />
Energien. Unabhängigkeit von politischen<br />
Machenschaften, Kriege und<br />
Börse.<br />
• Keine Abwärmeverluste durch Rauchgase.<br />
• Es entstehen keine Verschmutzung<br />
und Altlasten wie bei Öltanks.<br />
• Auf Nachhaltigkeit ausgelegt: Die Lebensdauer<br />
der Netze und Bauten beträgt<br />
nach neusten Erkenntnissen zwischen<br />
60 und über 100 Jahren.<br />
• Der sichere Energietransport erfolgt<br />
unterirdisch.<br />
Fernwärme ist lärm- und geruchsfrei.<br />
Fernwärme ist ökologisch sinnvoll.<br />
Fernwärme ist eine wirtschaftliche Lösung<br />
• Wenn andere Hauseigentümer sich mit<br />
Heizungsrevisionen, Tank- und Brennerservice,<br />
Kaminfeger und schwankenden<br />
Ölpreisen herumschlagen, beziehen<br />
Fernwärmekunden Raumwärme<br />
und Warmwasser sorgenfrei und<br />
abgestimmt auf ihre Bedürfnisse.<br />
• Teure Investitionen in Wärmeerzeugungsanlagen<br />
entfallen beim Hauseigentümer.<br />
Kamine, Brennstofftank<br />
und Kessel werden nicht benötigt.<br />
• Wiederkehrende Kosten entfallen oder<br />
reduzieren sich deutlich, weil die<br />
Übergabestation, einmal eingestellt,<br />
vollautomatisch und elektronisch gesteuert<br />
läuft.<br />
• Der Brennstoff muss nicht im Voraus<br />
bezahlt werden.<br />
• Fernwärmekunden können genau und<br />
zuverlässig budgetieren.<br />
• Fernwärme ist trotz der erneuerbaren<br />
Energie nicht teurer als fossile Energie.<br />
• Für die bezogene Energie wird eine einfache<br />
und übersichtliche Abrechnung<br />
ausgestellt.<br />
• Die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern<br />
bringt zusätzliche Sicherheit<br />
in der Versorgung und macht<br />
unabhängig von globalen Entscheidungen<br />
und Ereignissen.<br />
• Unterliegt keinen Preisschwankungen.<br />
Fernwärme ist kostengünstig, langlebig<br />
und emissionsfrei.<br />
QUELLENANGABE: HOLZENERGIE SCHWEIZ<br />
Wir vom Gemeinderat und der Städtlikommission<br />
sind überzeugt, dass die<br />
Realisierung des Fernwärme-Netzes für<br />
die Liegenschaftsbesitzer längerfristig<br />
eine Wertsteigerung erbringen wird und<br />
die Attraktivität des Städtli‘s gesteigert<br />
werden kann.<br />
ANDREAS NYFELER, PRÄSIDENT STÄDTLIKOMMISSION<br />
18 MAI <strong>2015</strong> | WIEDLISBACHER<br />
WIEDLISBACHER | MAI <strong>2015</strong> 19