gie_02_2018
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FOTOS: KLAUS BOLZ<br />
VON ROBERT PITEREK, DÜSSELDORF<br />
Arbeitssicherheit ist kein Thema, das<br />
sexy ist“, da macht sich Tina Köhler<br />
nichts vor und ergänzt: „Wenn<br />
Kollegen einen Mitarbeiter darauf ansprechen,<br />
die Schutzbrille aufzuziehen, wird<br />
er der Aufforderung wahrscheinlich eher<br />
mürrisch nachkommen.“ Mit der sogenannten<br />
Null-Risiko-Initiative möchte die<br />
Kommunikationschefin von G F Automotive<br />
diese Einstellung zur Arbeitssicherheit<br />
in allen Werken der Konzern-Division<br />
ändern und damit erreichen, dass alle<br />
Mitarbeiter abends gesund nach Hause<br />
kommen. Die Leiterin Marketing & Kommunikation<br />
hat die Messlatte hoch angesetzt:<br />
Die Sicherheitsregeln sollen bei<br />
allen Mitarbeitern in Fleisch und Blut<br />
übergehen, bis sie sich eines Tages für<br />
Hinweise von Kollegen bedanken.<br />
Unfälle geschehen, weil Risiken<br />
eingegangen werden<br />
Das Null-Risiko-Team will mit der Initiative<br />
die Unfallursachen bekämpfen, daher<br />
entschied sich GF für den Namen „Null-<br />
Risiko“. „Unfälle geschehen, weil Risiken<br />
eingegangen werden“, klärt sie auf. Zudem<br />
soll „Null-Risiko“ einen weltweiten<br />
Wiedererkennungswert haben und damit<br />
die Arbeitssicherheit in allen Werken des<br />
Konzerns standardisieren. Köhlers glühendes<br />
Engagement für ein höheres Risikobewusstsein<br />
geht auf einen Unfall bei<br />
Georg Fischer Mettmann zurück, der sie<br />
auf das Thema Arbeitssicherheit aufmerksam<br />
machte. Seither setzt sie sich mit<br />
den Mitteln der Kommunikation für größtmögliche<br />
Arbeitssicherheit an den Produktionsstandorten<br />
ihres Arbeitgebers<br />
ein.<br />
GF Automotive-Kommunikationschefin<br />
Tina Köhler, BDG-Redakteur Robert Piterek<br />
und Frank Bettinger, Leiter Umweltschutz-<br />
und Arbeitssicherheit GF Singen,<br />
bei der Betriebsbesichtigung der Eisen<strong>gie</strong>ßerei<br />
Georg Fischer Singen (v. l. n. r.).<br />
Mit Unterstützung von GF Automotive-<br />
Chef Josef Edbauer und der gesamten Divisionsleitung<br />
lief die Initiative 2015 in allen<br />
Werken in Deutschland, Österreich und<br />
China an. Betroffen waren über 5000 Mitarbeiter,<br />
die in 2015 für eine Produktion<br />
von 600 000 Tonnen Eisen- und Leichtmetallguss<br />
mit Umsätzen von 1,23 Milliarden<br />
Euro gesorgt hatten. Fokus waren zunächst<br />
die drei häu figsten Unfallursachen<br />
Augen- und Schnitt verletzungen sowie<br />
Stolperfallen. Benchmark für den richtigen<br />
Umgang mit der Arbeitssicherheit war dabei<br />
die Eisen<strong>gie</strong>ßerei Georg Fischer Singen<br />
unweit des Bodensees, die rund 1100 Mitarbeiter<br />
beschäftigt und bereits seit 2010<br />
GIESSEREI 105 <strong>02</strong>/<strong>2018</strong> 83