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soziologie heute Februar 2015

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Neurologie<br />

Wie die „reale“<br />

Welt entsteht<br />

von Friedrich Zottl<br />

Aus MTR-Untersuchungen wissen<br />

wir, dass die Verarbeitung<br />

der elektrischen Impulse unserer<br />

Augen im gleichen Areal<br />

der Sehrinde stattfi ndet wie die<br />

Verarbeitung der Bilder, die wir<br />

uns nur vorstellen. Das heißt:<br />

unser Gehirn unterscheidet<br />

nur mit einer „Zusatzausrüstung“<br />

zwischen „draußen“ und<br />

„drinnen“. Im Traumbewusstsein<br />

können wir nicht zwischen<br />

„drinnen“ und „draußen“ unterscheiden.<br />

Da sorgt die besagte<br />

„Zusatzausrüstung“ für<br />

die Abschaltung der Muskulatur,<br />

damit wir nicht aus dem<br />

Bett fallen, wenn wir vor einem<br />

Traumgespinst davonlaufen.<br />

Unser Gehirn steckt in einer<br />

festen knöchernen Schale. Da<br />

drinnen ist es fi nster und still.<br />

Das Gehirn kann kein Licht<br />

wahrnehmen und keine Töne,<br />

keine rauen oder glatten Oberfl<br />

ächen und auch nicht das<br />

Fell einer Katze. Alle Informationen,<br />

die das Gehirn erhält,<br />

sind elektrische Impulse über<br />

die beiden Sehnerven, die Nerven<br />

aus dem Innenohr, den<br />

Bahnen des Rückenmarkes<br />

etc. Alle Impulse, die das Hirn<br />

erreichen, sind ihrem Wesen<br />

nach gleich – ein Fluss von<br />

Elektroden, eine Depolarisation<br />

von Nervenzellwänden.<br />

Aus diesen Phänomenen entsteht<br />

in unserem Kopf die<br />

Welt. Wir nennen es sehen,<br />

hören, fühlen und denken. Tatsächlich<br />

ist es eine Art binäre<br />

Verrechnung immer gleicher<br />

elektrischer Impulse an biologische<br />

Strukturen und aus<br />

diesen Daten entsteht z.B. ein<br />

blauer Himmel!<br />

Foto: wikimedia commons<br />

22 <strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>

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