soziologie heute Februar 2018

Demokratie als
Illusion
Die Gesellschaft tritt
in eine neue Phase:
die Postdemokratie
von Michael Mayer
Foto: pexels, Creative Commons
Es lässt sich kaum mehr verbergen, dass die Repräsentanten des politischen Systems
in ihren Entscheidungen mehr und mehr ökonomischen Interessen ausgesetzt sind.
Private Macht verdrängt auf diese Weise politische Macht. Für diesen Zustand ist der
Begriff der Postdemokratie geprägt worden.
Die Demokratie scheint ein Erfolgsmodell
zu sein, immer mehr Staaten
übernehmen diese Herrschaftsform.
Dabei wird aber gerade das bestimmende
Merkmal der Demokratie,
freie Wahlen abzuhalten, selbst in
den demokratischen Ländern nicht
immer so ausgeführt, wie es sein sollte.
Zurzeit wird im „Mutterland der Demokratie“,
in den Vereinigten Staaten
von Amerika heftig darüber diskutiert,
inwieweit sich ausländische Hacker
in den amerikanischen Wahlkampf
eingemischt und geholfen haben, Donald
Trump ins Amt zu heben. Bereits
im Jahre 2000 gab es starke Beweise,
dass die Wahl-Ergebnisse im amerikanischen
Bundesstaat Florida so
manipuliert wurden, dass George W.
Bush Präsident werden konnte.
Die allgemeine und freie Wahl ist
das Herzstück der Demokratie, sie
lebt davon, dass sich Menschen in
großer Zahl und repräsentativ durch
alle sozialen Schichten aktiv an den
Wahlen zu den Parlamenten beteiligen.
Gerade dies ist in Deutschland
nicht der Fall. Man kann sagen: je
höher das Einkommen/Vermögen, je
höher die Bereitschaft zu politischer
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