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Parteien zur Bundestagswahl - BDF

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EDITORIAL INHALT<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />

mitten in das diesjährige „Sommerloch“ ist der BUND<br />

mit einem „Schwarzbuch Wald“ an die Öffentlichkeit getreten.<br />

Darin wird anhand von 15 „Fallstudien“ aus den<br />

Landesforstverwaltungen der „Nachweis“ erbracht, dass die derzeitige forstliche Praxis<br />

die naturschutzfachlichen Anforderungen nicht erfüllt. Man hat bewusst Beispiele aus<br />

dem öffentlichen Waldbesitz genannt, da hier von einer Vorbildfunktion in Sachen Naturschutz<br />

ausgegangen wird. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass manche Beispiele<br />

bereits der Vergangenheit angehören, häufig seit Langem mit den Landesverbänden<br />

auch des BUND diskutiert worden sind und nun auf die bundespolitische Bühne<br />

gehoben werden. Gewogenen Lesern wird darüber hinaus suggeriert, dass es sich<br />

hierbei um die Spitze eines Holzacker-Eisberges handelt.<br />

In dem Fazit des Verbandes werden dann auch konkretere Anforderungen der Forstgesetze<br />

(gute fachliche Praxis) sowie entsprechende Totalreservatsflächen (10% zuzüglich<br />

5% Trittsteinbiotope) gefordert. Immerhin finden wir auch die Forderungen nach einer<br />

Reduktion der Verkehrssicherungspflicht für Waldbesitzer sowie nach mehr Forstpersonal,<br />

um die Naturschutzfunktionen besser erfüllen zu können.<br />

Auch wenn an mehreren Stellen darauf hingewiesen wird, dass nicht die Forstkollegen<br />

in den Verwaltungen und Betrieben, sondern die Politik mit diesem Papier angesprochen<br />

werden soll, spricht der Text eine andere Sprache, die sehr wohl der Forstwirtschaft<br />

den „schwarzen Peter“ zuschiebt.<br />

An sich, so werden Viele von Ihnen denken, ist ein solches Papier nicht weiter erwähnenswert,<br />

waren solche Veröffentlichungen in der Vergangenheit doch vielfach geübte<br />

Praxis. Nun muss man aber wissen, dass nach Verabschiedung der Biodiversitätsstrategie<br />

der Bundesregierung im vergangenen Jahr vom DFWR und dem Bundesamt für<br />

Naturschutz eine Arbeitsgruppe gegründet wurde, deren Aufgabe es ist, die Dissenspunkte<br />

aus der Strategie (z. B. 5 % Stilllegung der Waldflächen) herauszuarbeiten und<br />

möglichst konsensuale Umsetzungsvorschläge zu erarbeiten. In dieser AG ist auch der<br />

<strong>BDF</strong> vertreten und eben auch der BUND.<br />

Eigentlich waren sich alle Beteiligten einig, dass eine solche Arbeitsgruppe nur dann erfolgreich<br />

sein kann, wenn beide Seiten über die teilweise seit Jahrzehnten gepflegten<br />

Gräben springen und auf sachlicher Ebene miteinander umgehen.<br />

Dieses scheint noch nicht allen zu gelingen. Es erweckt den Anschein, dass es den<br />

KollegInnen des BUND bisweilen schwer fällt, von der bisherigen Vorgehensweise der<br />

„Schwarz-Weiß-Malerei“ abzulassen.<br />

Nicht zuletzt die wirtschaftliche Entwicklung des letzten Jahres und die finanzielle Situation<br />

der öffentlichen Haushalte zeigen doch eindeutig, dass es intelligenterer Konzepte<br />

für den Naturschutz im Wald als einer platten und in keinster Weise wissenschaftlich<br />

hinterlegten Prozentzahl zukünftiger Urwaldflächen bedarf.<br />

Um diese zu finden und dabei die Belange aller Beteiligten inklusive der im Wald Beschäftigten<br />

nicht aus den Augen zu verlieren, hat sich der <strong>BDF</strong> in dieser Arbeitsgruppe<br />

eingebracht und ich hoffe, dass sich auch Herr Prof. Weiger dieser Aufgabe weiterhin<br />

stellt.<br />

Dieselben Landesforstverwaltungen haben auch Verantwortung übernommen für einen<br />

Großteil der nach Brüssel gemeldeten FFH- und Vogelschutzgebiete und damit<br />

sehr wohl gezeigt, dass Naturschutz im Wald auch mit Nutzung möglich ist. Lassen Sie<br />

uns an der Sache und am Verhandlungstisch diskutieren, anstatt weiterhin in der<br />

Presse zu polarisieren. ■<br />

Ihr<br />

Hans Jacobs<br />

<strong>Bundestagswahl</strong> 2009<br />

Werden neue Weichen gestellt? 3<br />

Wald und Wasser<br />

Sauvesper mit Politik und DFWR 9<br />

3<br />

■ <strong>Parteien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Bundestagswahl</strong><br />

60 Jahre Berufspolitik<br />

Eine Rückschau von<br />

Gustav Adolf Petersson zum Jubiläum 10<br />

Vertretung Forstwirte<br />

Zum Monatslohn für Waldarbeiter 12<br />

Stellungnahme zum<br />

„Schwarzbuch Wald“<br />

Für einen rationalen Naturschutz 27<br />

Spruch des Monats<br />

Ausgabe 09 • 2009 50. Jahrgang<br />

9<br />

In der Begegnung mit Bäumen<br />

können die kleinen und großen<br />

Macher und Machthaber unserer<br />

Zeit wieder Bescheidenheit lernen<br />

und einen Zeitmaßstab von<br />

anderer Qualität als den zwischen<br />

zwei Wahlperioden.<br />

Hans Bibelriether

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