E_1933_Zeitung_Nr.101

101
II. Blatt
BERN, .8Dezember 1933
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II. Blatt
BERN, 8. Dezember 1933
Tedin. Rund
Die Fiat-«Littorina».
Am letzten Dienstag durchfuhr ein nach
Polen bestimmter SOplätziger, mit zwei 120-
PS-Motoren angetriebener Fiat-Schienenomnibus
auf der Strecke Chiasso - Qotthard -
Luzern - Bern - Zürich - Buchs die Schweiz.
Ah der Fahrt nahmen zahlreiche Vertreter
der Behörden und Abgeordnete der Bundesbahn-Generaldirektion
teil. Wir hatten Gelegenheit,
die Fahrt von Bern nach Zürich
mitzumachen und uns selbst von den vorzüglichen
Eigenschaften dieses Schienenomnibusses
zu überzeugen, der eine der modernsten
Konstruktionen seiner Art darstellt.
Wegen Raummangels müssen wir den Fahrtbericht
auf eine der nächsten Nummern zurückstellen.
Im folgenden sei jedoch kurz
auf die technischen Hauptcharakteristiken
des Fahrzeuges eingegangen.
Das Hauptbestreben war beim Entwurf
der «Littorina» auf eine möglichst weitgehende
Verminderung des Totgewichtes gerichtet.
Pro Sitzplatz entfällt bei der «Littorina»
ein Wagengewicht von nur 250 kg,
während bei gewöhnlichen Zügen dieser
Gewichtsanteil 800—1000 kg beträgt. Dank
ausgedehnter Anwendung von Leichtmetalllesierungen
beträgt das Gesamtgewicht des
Wagens, der bei 80plätziger Ausführung 22
Meter in der Länge misst, nur 21 Tonnen.
In einem sehr günstigen Verhältnis steht
zum Wagengewicht mit 12 PS pro Tonne
auch die Motorleistung. Zieht man noch in
Betracht, dass der Wagen eine in aerodynamischer
Hinsicht sehr günstige Form aufweist,
so kann von ihm von vornherein ein
hoher Grad von Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit
erwartet werden.
Der Leichtbau begünstigt aber die hohe
Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit
nicht nur direkt dadurch, dass er den Energieverbrauch
vermindert und das Beschleunigungsvermögen
erhöht, sondern weiter
Oben: Gesamtansicht der
80plätzigen «littorina ».
Rechts nebenstehend; Das
Schaltpult vor dem Führersitz.
In der- Mitte die
Kurbel für die Getriebeschaltung.
Links: Handräder
für Rückwärtsfahrt
und Freilauf, darüber der
Geschwindigkeitsmesser,
zwei Oeldruckmanometer,
ein Kühlwasserthermometer
und, senkrecht angeordnet,
drei Luftdrnekmanometer.
Mit Zahlen
versehen: Kontroll-Lampen
für die Synchronisation
der Motoren, den
Oeldruck und den Servo-
Luftdruck.
Links nebenstehend: Eines
der beiden Antriebs-Drehgestelle.
Man beachte die
als Trommelbremsen ausgebildeten
Druckluftbrem-
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