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Sport + Mobilität mit Rollstuhl 12/2017

Informationsschrift des Deutschen Rollstuhlsportverbandes

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G 30 80 | Informationsschrift des Deutschen <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verbandes e. V.<br />

<strong>Sport</strong>+<strong>Mobilität</strong><br />

40 Jahre DRS<br />

40 Jahre Emotionen<br />

1977 – <strong>2017</strong><br />

M I T R O L L S TUHL<br />

ROLLSTUHL-<br />

BASKETBALL-WM<br />

2018<br />

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Nr. <strong>12</strong> | DEZEMBER <strong>2017</strong><br />

36. Jahrgang<br />

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VORWORT<br />

Mit großer Motivation machen<br />

wir uns an die Aufgaben<br />

Liebe Mitglieder des DRS,<br />

liebe Freundinnen und Freunde<br />

des <strong>Rollstuhl</strong>sports,<br />

neben dem DRS hat auch der DBS seinen Verbandstag <strong>2017</strong><br />

durchgeführt. DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher hat<br />

sich zur Wiederwahl gestellt sowie ein Großteil seines Vorstandsteams<br />

auch. Die Delegierten folgten den Wahl-Vorschlägen<br />

<strong>mit</strong> großer Mehrheit. Wir wünschen allen Gewählten<br />

auch für die Zukunft viel Freude an ihrem Tun.<br />

Ende des Jahres wird der DRS <strong>Sport</strong>kalender 2018 zusammengetragen. Die Jahresübersicht wird<br />

zeigen, dass die Vereine und die Fachbereiche wieder ein umfangreiches Veranstaltungs- und<br />

Wettbewerbsprogramm durchführen. Dies ist nur möglich, wenn das ehrenamtliche Wirken nach<br />

wie vor seine große Bedeutung hat.<br />

Dr. Klaus Kinkel<br />

DRS-Ehrenpräsident<br />

Ohne die ungezählten Helfer*innen und Verantwortlichen der vielfältigen Aktivitäten wäre an eine<br />

solche Umsetzung gar nicht zu denken. Nur wenige unserer Vereine haben zur Unterstützung<br />

die Möglichkeit des Einsatzes von hauptamtlichen Kräften.<br />

Trotzdem kann sich die Qualität der DRS-Angebote mehr als sehen lassen. Diese Qualität ist über<br />

die internen Grenzen des Verbandes anerkannt.<br />

Der Ausbau und die Unterstützung der Ehrenamtlichkeit ist eine der Hauptaufgaben der DRS-<br />

Gremien und -Mitarbeiter*innen. Ich darf zum Jahreswechsel hier meinen tief empfundenen Dank<br />

aussprechen. Ohne die vielen ungezählten Kräfte würde die Umsetzung von so manchem Projekt<br />

gar nicht möglich sein.<br />

Willi Lemke<br />

DRS-Ehrenpräsident<br />

Wir werden uns auch im neuen Jahr <strong>mit</strong> großer Motivation an die anstehenden Aufgaben machen.<br />

Der DRS-Vorstand wünscht allen Mitgliedern eine entspannte Weihnachtszeit und<br />

einen guten Start in das neue Jahr.<br />

Kooperationspartner<br />

Herzlichst<br />

Ulf Mehrens<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong><br />

3


23<br />

14<br />

30<br />

Wurde als DBS-Präsident im<br />

Amt bestätigt: Friedhelm Julius<br />

Beucher.<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

6 DBS-VERBANDSTAG<br />

Beucher erneut als<br />

DBS-Präsident bestätigt<br />

10 PARALYMPICS<br />

TV-Berichterstattung: »Klares<br />

Signal für die Wertschätzung<br />

des Para-<strong>Sport</strong>s«<br />

TITEL<br />

7 ROLLSTUHLBASKETBALL<br />

CL-Final 4 wird zum<br />

Test-Event für die WM<br />

10 RBB-WM 2018<br />

Team-Hotel: Barrierefreiheit<br />

gepaart <strong>mit</strong> skandinavischem<br />

Flair<br />

<strong>12</strong> WWW.2018WBWC.DE<br />

Manga: Ich bin Hiro<br />

17 40 JAHRE DRS<br />

40 Jahre Emotionen – Teil III<br />

24 WWW.2018WBWC.DE<br />

Interview <strong>mit</strong> Friedhelm Julius<br />

Beucher<br />

26 WWW.2018WBWC.DE<br />

Afrika-Qualifikation: Auch<br />

Algeriens Damen und Marokkos<br />

Herren sind in Hamburg dabei<br />

FACHBEREICHE + AG<br />

14 ROLLSTUHL-FECHTEN<br />

Lotz-Lange wird Doppel-<br />

Vizeweltmeisterin<br />

16 LEICHTATHLETIK<br />

DBS sichtete in Kienbaum<br />

16 WCMX<br />

Startschuss für regelmäßige<br />

Treffen in Köln<br />

23 WM ROLLSTUHLTANZEN<br />

Neuer Starter-Rekord in Malle<br />

29 ROLLSTUHLBASKETBALL<br />

Wir sagen Danke! Zeyen und<br />

Kues beenden Karriere<br />

4<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


INHALT<br />

Wir wünschen unseren<br />

Leserinnen und Lesern, den Partnern und<br />

Sponsoren des DrS und<br />

allen Förderern des rollstuhlsports<br />

ein frohes Weihnachtsfest und<br />

einen guten rutsch ins neue Jahr!<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong><br />

Informationsschrift des DRS e. V.<br />

36. Jahrgang, Heft <strong>12</strong>/<strong>2017</strong> –<br />

Dezember <strong>2017</strong><br />

Herausgeber<br />

Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verband<br />

Friedrich-Alfred-Str. 10 · 47055 Duisburg<br />

www.rollstuhlsport.de<br />

www.facebook.com/rollstuhlsport<br />

Redaktion und Layout<br />

Pleßmann Design<br />

Gregor Pleßmann, g.p. (verantw.)<br />

Lambertus-Kirchplatz 7<br />

59387 Ascheberg<br />

redaktion@rollstuhlsport.de<br />

Anzeigen<br />

Pleßmann Kommunikations Design<br />

Es gilt die Preisliste Nr. 17/<strong>2017</strong><br />

DezemBer <strong>2017</strong> I<br />

Mit Beiträgen von<br />

Ulf Mehrens, DBS, Maria-Jolanda Boselli,<br />

Ira Ziegler, Gudrun Köberle, Patrick<br />

Krause, Horst Strohkendl, Marion Milz,<br />

Tanja Feddersen, Elke Kugler, Ilka Beckmann,<br />

methfessel-kinderpost.de<br />

Druck<br />

Burlage Druck + Einband, Freckenhorst<br />

Erscheinungsweise<br />

monatlich<br />

SPORT VOR ORT<br />

8 BVS BAYERN<br />

<strong>Sport</strong>lerwahl beim BVS<br />

30 ROLLSTUHLBASKETBALL<br />

Das Ottobock Ü40-Turnier – klein<br />

aber oho …<br />

30 BERLIN REBELLZ<br />

Das etwas andere Turnier:<br />

E-Ball im Dunkeln<br />

30 KIJU-SPORT<br />

Rolli-Treff-Franken e.V. gegründet<br />

31 ROLLSTUHLTENNIS<br />

Dominik Lust erneut<br />

Rheinland-Pfalz-Meister<br />

DRS SERVICE<br />

32 DRS-ANSPRECHPARTNER<br />

34 AUSSCHREIBUNGEN<br />

UND ERGEBNISSE<br />

Annika zeyen (l.) und Simone Kues<br />

beendeten ihre Karriere als rollstuhlbasketballerinnen.<br />

Verkaufspreis<br />

ist durch den DRS-Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

Nicht<strong>mit</strong>glieder können ›<strong>Sport</strong> +<br />

<strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong>‹ über die DRS-<br />

Geschäftsstelle beziehen.<br />

Einzelheft: 2,00 € – Jahresabo: 20,00 €<br />

(Inland, Ausland zzgl. Porto)<br />

Redaktionsschluss<br />

Redaktionsschluss ist jeweils der 5. des<br />

Vormonats. Digitale Daten für Artikel/<br />

Fotos senden Sie bitte an<br />

redaktion@rollstuhlsport.de.<br />

Hinweis<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Titelillustration<br />

Hiro ist – neben Jennie, Amber und Tom<br />

– einer der Manga-Helden, die für die<br />

<strong>Rollstuhl</strong>basketball-WM 2018 in Hamburg<br />

die Werbetrommel rühren.<br />

Illustration: © WM 2018 <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

gGmbH / Melanie Schober & Martina<br />

Peters<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong> 5


KURZ + BÜNDIG<br />

DBS-VERBANDSTAGI<br />

Beucher erneut als<br />

DBS-Präsident bestätigt<br />

DBS-Präsidium zum Großteil wieder gewählt<br />

»Besonders aber freut<br />

mich die Geschlossenheit,<br />

die der Verband<br />

auf dem heutigen<br />

Verbandstag in allen<br />

Abstimmungsfragen<br />

gezeigt hat. Da<strong>mit</strong><br />

gehen wir geschlossen<br />

und gestärkt in die<br />

zukunft.«<br />

Der Präsident des Deutschen<br />

Behindertensportverbands<br />

(DBS), Friedhelm Julius<br />

Beucher, ist in seinem Amt<br />

bestätigt worden. Beucher (71), dem im<br />

Oktober das Verdienstkreuz 1. Klasse des<br />

Bundespräsidenten verliehen wurde,<br />

steht seit 2009 an der Spitze des DBS, der<br />

knapp 600.000 Mitglieder, 6.200 Vereine<br />

und über 41.000 Übungsleiterinnen und<br />

Übungsleiter hat. »Ich werde meine Arbeit<br />

<strong>mit</strong> viel Herz und Sachverstand fortsetzen.<br />

Alleine im nächsten Jahr warten <strong>mit</strong> den<br />

Paralympischen Spielen in Pyeongchang,<br />

der Para Leichtathletik-EM in Berlin und<br />

WM-<strong>Rollstuhl</strong>basketball in Hamburg herausragende<br />

Highlights im Leistungssport<br />

und viele andere Aufgaben im Breiten-,<br />

Rehabilitations- und Präventionssport auf<br />

uns«, sagte der Bergneustädter. »Besonders<br />

aber freut mich die Geschlossenheit,<br />

die der Verband auf dem heutigen Verbandstag<br />

in allen Abstimmungsfragen gezeigt<br />

hat. Da<strong>mit</strong> gehen wir geschlossen<br />

und gestärkt in die Zukunft.«<br />

Als Vizepräsidenten wiedergewählt<br />

wurden Dr. Vera Jaron (Bildung und Lehre),<br />

Lars Pickardt (Vorsitzender der<br />

Deutschen Behindertensportjugend), Dr.<br />

Karl Quade (Leistungssport) und Dr. Roland<br />

Thietje (Medizin). Neu im Präsidium<br />

sind Katrin Kunert (Breiten-, Präventions-<br />

und Rehabilitationssport) und Michael<br />

Nebgen (Finanzen und Wirtschaft).<br />

Die 52-jährige Katrin Kunert gehörte<br />

von 2009-<strong>2017</strong> als Mitglied des Verteidigungsausschusses<br />

und Obfrau ihrer Fraktion<br />

im <strong>Sport</strong>ausschuss dem Deutschen<br />

Bundestag an. Michael Nebgen ist Steuerberater<br />

und seit 17 Jahren Vizepräsident<br />

Finanzen beim Landesverband Rheinland-<br />

Pfalz (BRSV), seit 2005 auch Revisor beim<br />

DBS. Thomas Härtel und Dr. Michael<br />

Rosenbaum haben nicht mehr für eine<br />

weitere Amtszeit kandidiert. Präsident<br />

Beucher würdigte die scheidenden Präsidiums<strong>mit</strong>glieder<br />

in seiner Laudatio und<br />

dankte ihnen für ihr außergewöhnliches<br />

Engagement für den DBS und den Behindertensport<br />

in Deutschland. »Solch eine<br />

Entschlossenheit und Bereitschaft <strong>mit</strong> anzupacken<br />

ist auf ehrenamtlicher Basis<br />

nicht genug zu honorieren, vor allem bei<br />

zahlreichen berulichen und privaten Verplichtungen«,<br />

so Beucher.<br />

Den Wahlen vorausgegangen waren am<br />

Morgen Grußworte von Hans-Georg Engelke,<br />

Staatssekretär Bundesministerium<br />

des Innern, Markus Ulbig, Sächsischer<br />

Staatsminister des Innern, Leipzigs Bürgermeister<br />

Heiko Rosenthal, Stephan Abel,<br />

Vizepräsident des Deutschen Olympischen<br />

<strong>Sport</strong>bundes und des Gastgebers<br />

und Präsidenten des Landesverbandes<br />

Sachsen Uwe Jahn. Alle waren sich einig<br />

um die Bedeutung des <strong>Sport</strong>s für Menschen<br />

<strong>mit</strong> Behinderung und die starke positive<br />

Entwicklung und Wahrnehmung in<br />

der Gesellschaft.<br />

Verbandsstruktur und<br />

Verbandskultur auf dem<br />

Prüfstand<br />

Als Meilenstein in der Geschichte des DBS<br />

gilt das Strategie- und Strukturprojekt<br />

Friedhelm Julius Beucher<br />

2027, zudem es einen einstimmigen Beschluss<br />

gab. Da<strong>mit</strong> will sich der Deutsche<br />

Behindertensportverband den Herausforderungen<br />

der Zukunft stellen. In einem<br />

ersten Schritt wurden ein gemeinsames<br />

Selbstverständnis und gemeinsame strategische<br />

Ziele für den gesamten Verband<br />

verabschiedet. Im nächsten Schritt werden<br />

nun die gesamte Struktur des Verbandes<br />

sowie das Thema Verbandskultur auf<br />

den Prüfstand gestellt und entsprechend<br />

angepasst. Der Präsident des DBS, Friedhelm<br />

Julius Beucher, sagte in seiner Rede<br />

dazu: »Dieses Votum ist ein starkes Signal<br />

für die Zukunft und gibt uns den notwendigen<br />

Rückenwind, um den Prozess 2027<br />

erfolgreich zu gestalten.«<br />

ehrungen für drei<br />

besondere Persönlichkeiten<br />

Für ihre Verdienste um den Behindertensport<br />

wurden Holger Glinicki und Dr. Otto<br />

Roever <strong>mit</strong> der Ehrennadel in Gold des<br />

DBS ausgezeichnet. Dr. Otto Roever wurde<br />

für seine langjährige, ehrenamtliche Tätigkeit<br />

als Vorsitzender des Rechtsauschusses<br />

ausgezeichnet. Holger Glinicki gewann<br />

als Cheftrainer der Damen-<strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

Nationalmannschaft elfmal Edelmetall<br />

bei Europa- und Weltmeisterschaften<br />

sowie Paralympischen Spielen und<br />

war selbst als Nationalspieler <strong>mit</strong> 105 Einsätzen<br />

und einer Paralympics-Teilnahme<br />

1988 in Seoul erfolgreich.<br />

Gerhard Knapp wurde die Ehren<strong>mit</strong>gliedschaft<br />

im DBS verliehen. Der 72-Jährige<br />

war unter anderem bis April diesen<br />

Jahres und da<strong>mit</strong> fast zwölf Jahre als Präsident<br />

des Hessischen Behinderten- und<br />

Rehabilitations-<strong>Sport</strong>verbandes und zwölf<br />

Jahre als Vizepräsident Finanzen sowie<br />

ein Jahrzehnt als Bundesjugendwart beim<br />

DBS tätig. Quelle: DBS<br />

6<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


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Mehr Infos<br />

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ROLLSTUHLBASKETBALLI<br />

CL-Final 4 wird<br />

zum Test-Event<br />

für die WM<br />

Championsfinale 2018 führt die vier besten<br />

Vereinsteams zum WM-Austragungsort<br />

04/17<br />

■ Hamburg wird 2018 <strong>mit</strong> der <strong>Rollstuhl</strong>basketball-Weltmeisterschaft<br />

nicht nur der Zielort für alle Nationalteams sondern<br />

auch für die europäischen Vereinsmannschaften: Vom 3. bis 6.<br />

Mai indet das Champions League-Finale in der edel-optic.de-<br />

Arena statt. »Das wird sozusagen das Test-Event für die Weltmeisterschaft«,<br />

sagt Anthony Kahlfeldt, Geschäftsführer der WM<br />

2018, die vom 16. bis 26. August 2018 in Hamburg über die Bühne<br />

gehen wird.<br />

Die Champions League ist der älteste und bedeutendste europäische<br />

Vereinswettbewerb im <strong>Rollstuhl</strong>basketball, das Final<br />

Four <strong>mit</strong> den besten vier Teams wird 2018 in Hamburg ausgetragen.<br />

Zuvor müssen die Mannschaften zwei Qualiikationsrunden<br />

überstehen. Die Vorrunde <strong>mit</strong> drei Gruppen zu jeweils fünf Teams<br />

indet vom 1. bis 4. Februar 2018 statt. Aus Deutschland ist neben<br />

den BG Baskets Hamburg (Gruppe B) und dem aktuellen Liga-<br />

Spitzenreiter RSB Thuringia Bulls (Ausrichter Gruppe C) auch<br />

Champions-League-Rekordsieger RSV Lahn-Dill (Ausrichter<br />

Gruppe A). Lahn-Dill konnte den Titel bereits sechs Mal gewinnen,<br />

zuletzt 2015. In diesem Jahr wurde Lahn-Dill Dritter beim Final<br />

Four, die Thuringia Bulls Vierter. Die beiden besten Mannschaften<br />

der Vorrundengruppen qualiizieren sich für die Viertel-<br />

inal-Turniere, die ergänzt werden durch den Titelträger <strong>2017</strong>, CD<br />

Ilunion Madrid (Ausrichter Gruppe A) und den Vize, Unipol Sai<br />

Briantea84 Cantú (Ausrichter Gruppe B). Gespielt wird vom 8. bis<br />

11. März in Madrid bzw. im italienischen Cantú. Die jeweils zwei<br />

besten Teams aus diesen beiden Turnieren qualiizieren sich<br />

dann für das Final Four in Hamburg, bei dem erstmals WM-Stimmung<br />

aukommen dürfte. www.2018wbwc.de<br />

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SPORT VOR ORT<br />

Foto: BVS Bayern<br />

BVS BAYERN<br />

<strong>Sport</strong>lerwahl beim BVS<br />

ERICH WINKLER, LENA KRAMM UND DASI<br />

ROLLSTUHLBASKETBALL DAMENTEAM BAYERNI<br />

Hinten v.l.n.r.: michael Teuber,<br />

Thorsten Schmid, Lena Kramm, erich<br />

Winkler, Sven Hannawald, vorne:<br />

Laura Fürst, Birgit meitner, BVS<br />

Bayern-Präsidentin Diana Stachowitz,<br />

Bezirksrätin Helga Hügenell (SPD) und<br />

Bezirksrätin Petra Tuttas (Bündnis<br />

90/Die Grünen).<br />

Zum neunten Mal hat der BVS Bayern<br />

erfolgreiche <strong>Sport</strong>lerinnen<br />

und <strong>Sport</strong>ler <strong>mit</strong> der Auszeichnung<br />

›<strong>Sport</strong>ler des Jahres‹ für ihre Erfolge<br />

in der Saison 2016 geehrt. Am Online-Voting<br />

auf der Website des BVS Bayern beteiligten<br />

sich rund 1000 Fans und Freunde.<br />

In der Kategorie ›BVS Bayern <strong>Sport</strong>ler<br />

des Jahres‹ gewann der 49 Jahre alte Paracycler<br />

Erich Winkler. Nach seinem Motorradunfall<br />

2001 gab ihm der <strong>Sport</strong> Rückhalt,<br />

bereits ein Jahr später begann er <strong>mit</strong><br />

dem Behindertenradsport. Heute zählt<br />

Winkler zur Weltspitze. 2016 wurde er<br />

Deutscher Meister 1 Kilometer und 3 Kilometer<br />

Bahn, Deutscher Meister Straßenrennen<br />

und Deutscher Vizemeister Timetrail.<br />

Im Weltcup gewann er ein Mal Silber,<br />

ein Mal Bronze und bei den Paralympics in<br />

Rio 2016 belegte er zwei Mal den 4. Platz.<br />

›BVS Bayern Nachwuchssportlerin des<br />

Jahres‹ wurde die Tischtennis-Paralympionikin<br />

Lena Kramm. Die 20-jährige<br />

halbseitig gelähmte Studentin erspielte<br />

sich 2016 den 2. Platz beim Weltranglistenturnier<br />

in Lignano. Sie wurde deutsche<br />

Meisterin im Doppel und Vizemeisterin im<br />

Einzel. Bei den Paralympics in Rio, zu denen<br />

sie in letzter Minute nominiert wurde,<br />

belegte sie den 7. Platz im Einzel.<br />

›BVS Bayern Mannschaft des Jahres<br />

2016‹ wurde die Damenmannschaft <strong>Rollstuhl</strong>basketball,<br />

Team Bayern. In der<br />

Mannschaft spielen Frauen <strong>mit</strong> und ohne<br />

Behinderung. »2016 seid ihr Deutsche Vizemeister<br />

in Quakenbrück geworden und<br />

dafür haben euch die Fans zur Mannschaft<br />

des Jahres gewählt« sagte Paracycler Michael<br />

Teuber im Gespräch <strong>mit</strong> Kapitänin<br />

Laura Fürst und Birgit Meitner, die <strong>mit</strong><br />

Landestrainer Thorsten Schmid den Preis<br />

entgegennahmen. Der vielfache Weltmeister<br />

und Gesamt-Weltcup-Gewinner <strong>2017</strong><br />

Teuber hielt die Laudatio auf die Gewinner.<br />

Die Auszeichnung wurde in diesem<br />

Jahr im Rahmen des TalentTags München<br />

<strong>mit</strong> der Stiftung Pfennigparade verliehen.<br />

Den Pokal erhielten die <strong>Sport</strong>lerinnen und<br />

<strong>Sport</strong>ler aus den Händen von BVS Bayern-<br />

Präsidentin Diana Stachowitz. Urkunden<br />

und Blumen überreichte BVS Bayern-Botschafter<br />

Sven Hannawald. Die ›BVS Bayern<br />

<strong>Sport</strong>ler des Jahres‹ erhielten jeweils eine<br />

Prämie in Höhe von 1000 Euro.<br />

Rund 70 Schülerinnen und Schüler<br />

konnten beim TalentTag in der Münchner<br />

Ernst-Barlach-Schule der Pfennigparade<br />

eine Vielzahl von <strong>Sport</strong>arten ausprobieren<br />

und ihr Talent testen. »Vielleicht ist heute<br />

für einige von euch der Beginn einer Para-<br />

Athleten-Karriere«, sagte BVS Bayern-Präsidentin<br />

Diana Stachowitz. »Und in ein<br />

paar Jahren seid ihr selbst <strong>Sport</strong>ler der<br />

Jahres.«<br />

Stachowitz dankte den Haupt- und Ehrenamtlichen,<br />

die die herausragenden<br />

Leistungen der bayerischen Paralympioniken<br />

erst möglich machten. Etliche <strong>Sport</strong>politiker<br />

waren bei der Ehrung zugegen,<br />

darunter die Bezirksrätinnen Helga Hügenell<br />

und Petra Tuttas.<br />

BVS/Dr. Maria-Jolanda Boselli<br />

8<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


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KURZ + BÜNDIG<br />

RBB-WM 2018I<br />

Barrierefreiheit gepaart <strong>mit</strong><br />

skandinavischem Flair<br />

Das Scandic Hamburg Emporio ist offizielles Team-Hotel<br />

Design für alle, Vorteile für jeden:<br />

barrierefreies zimmer im Scandic<br />

Hamburg emporio.<br />

■ Nächstes Jahr wird Hamburg für elf<br />

Tage zur ›<strong>Rollstuhl</strong>basketball- und Inklusionshauptstadt«:<br />

Zum ersten Mal indet die<br />

<strong>Rollstuhl</strong>basketball-WM in Deutschland<br />

statt. 16 Männer- und <strong>12</strong> Frauenteams<br />

werden in 96 Partien um den begehrten<br />

Titel kämpfen. »Die <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

WM 2018 hat hohe Bedeutung für die<br />

Stadt Hamburg und ihre Positionierung in<br />

Sachen Inklusion. Wir haben ein einladendes<br />

Konzept für Jung und Alt erarbeitet,<br />

um viele Hamburger für <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

zu gewinnen. Mit der Weltmeisterschaft<br />

möchten wir Emotionen wecken<br />

und ein Fundament für zukünftige Projekte<br />

schaffen,« sagt Anthony Kahlfeldt, Geschäftsführer<br />

der <strong>Rollstuhl</strong>basketball-WM<br />

2018.<br />

Bei der Suche nach einem Team-Hotel<br />

iel die Wahl der Organisatoren auf das<br />

Scandic Hamburg Emporio: Die gesamte<br />

Scandic Hotels Gruppe setzt sich aktiv dafür<br />

ein, Design für alle, <strong>mit</strong> Vorteilen für jeden<br />

Einzelnen barrierefrei zugänglich zu<br />

machen. Ein besonderes Augenmerk liegt<br />

dabei auf der Bewusstseinssteigerung<br />

rund um das Thema Inklusion. Denn mehr<br />

als 65 Millionen Menschen in Europa haben<br />

Beeinträchtigungen, die größtenteils<br />

nicht sichtbar sind. Alle Gäste gleich zu behandeln<br />

ist für die Mitarbeiter des Scandic<br />

Hamburg Emporio oberstes Credo. »Es<br />

ehrt uns sehr, dass wir die <strong>Sport</strong>ler und<br />

<strong>Sport</strong>lerinnen dieses großartigen internationalen<br />

Events bei uns beherbergen dürfen<br />

und wir sind stolz, dass unser Haus als<br />

exklusives <strong>Sport</strong>lerheim für die Weltmeisterschaft<br />

geeignet ist«, so Madeleine Marx,<br />

General Managerin im Scandic Hamburg<br />

Emporio.<br />

Das Scandic Hamburg Emporio ist<br />

Preisträger zahlreicher Auszeichnungen<br />

und wurde beispielsweise von der Stadt<br />

Hamburg 2015 zum ersten ›Wegbereiter<br />

der Inklusion‹ gewählt.<br />

Fotos: Scandic<br />

PARALYMPICSI<br />

»Klares Signal für<br />

die Wertschätzung<br />

des Para-<strong>Sport</strong>s«<br />

TV-Berichterstattung:<br />

ARD und ZDF sichern sich<br />

die Übertragungsrechte<br />

■ Die Paralympischen Spiele werden<br />

künftig weiterhin von ARD und ZDF übertragen.<br />

Die beiden Sender werden auch<br />

von den Paralympics in Pyeongchang<br />

2018 und Tokio 2020 berichten. Der Deutsche<br />

Behindertensportverband (DBS) begrüßt<br />

die Vergabe und freut sich auf die<br />

Fortsetzung der bewährten Zusammenarbeit.<br />

»Das ist eine tolle Nachricht für den Para-<strong>Sport</strong><br />

und unterstreicht die Anerkennung,<br />

die die Paralympischen Spiele bei<br />

ARD und ZDF haben. Es handelt sich um<br />

ein klares Signal für die Wertschätzung<br />

der beeindruckenden Leistungen der paralympischen<br />

Athletinnen und Athleten«,<br />

betont DBS-Präsident Friedhelm Julius<br />

Beucher. ARD und ZDF seien verlässliche<br />

Partner, die den Behindertensport bereits<br />

seit vielen Jahren begleiten. Die positive<br />

Entwicklung und die stetig wachsende<br />

Aufmerksamkeit spiegele sich, so Beucher,<br />

auch in den steigenden Übertragungszeiten<br />

wider – sowohl bei den Spielen als<br />

auch vermehrt in den Phasen zwischen<br />

Archiv-Foto: Andreas Joneck<br />

den Paralympics. »Hier setzen wir noch<br />

auf eine weitere Steigerung. Mit Blick auf<br />

die Wintersportarten war das zuletzt<br />

schon sehr erfreulich.«<br />

Nun stehen im März 2018 die Spiele in<br />

Südkorea vor der Tür. »Wir hoffen trotz<br />

der Zeitverschiebung auf attraktive Sendezeiten<br />

und täglich umfangreiche Berichterstattung,<br />

sodass der paralympische<br />

Spitzensport <strong>mit</strong> seinen faszinierenden<br />

Bildern einem möglichst breiten Publikum<br />

präsentiert wird«, sagt der DBS-Präsident<br />

und ergänzt: »Wir freuen uns über das klare<br />

Bekenntnis der öffentlich-rechtlichen<br />

Sender zum Behindertensport und da<strong>mit</strong><br />

auch zu ihrer gesamtgesellschaftlichen<br />

Verantwortung.«<br />

DBS<br />

Paralympics 2016 rio: Holger Glinicki<br />

(l.), ehemaliger Bundestrainer rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft<br />

der Damen, in der ›mixed zone‹ <strong>mit</strong><br />

reportern des zDF.<br />

10<br />

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FACHBEREICHE<br />

Bei den Weltmeisterschaften im<br />

rollstuhlfechten hat Ulrike Lotz-<br />

Lange für zwei deutsche medaillen<br />

gesorgt. Sowohl <strong>mit</strong> dem Degen als<br />

auch <strong>mit</strong> dem Florett wurde die<br />

Lübeckerin erst im Finale von der<br />

russin Ksenia Ovsyannikova<br />

gestoppt und sicherte sich jeweils<br />

Silber. Auch die anderen deutschen<br />

Starter überzeugten in rom <strong>mit</strong><br />

ihren Wm-Auftritten.<br />

ROLLSTUHL-FECHTEN<br />

Lotz-Lange wird Doppel-<br />

Vizeweltmeisterin<br />

DEUTSCHE FECHTER*INNEN ZEIGTEN BEI DENI<br />

TITELKÄMPFEN IN ROM GUTE LEISTUNGENI<br />

Der Start von Ulrike Lotz-Lange<br />

bei den Weltmeisterschaften<br />

stand verletzungsbedingt lange<br />

zur Frage. Dementsprechend durchwachsen<br />

startete sie <strong>mit</strong> einer neuen Handorthese<br />

in die Vorrunde des Florettwettbewerbs<br />

der Kategorie C. »Schon im Viertel-<br />

inale konnte man aber sehen und spüren,<br />

dass hier noch Luft nach oben ist«, kommentierte<br />

Cheftrainer Alexander Bondar<br />

die Verfassung seiner Athletin. Unter den<br />

Top acht gewann sie zunächst gegen die<br />

Italienerin Annamaria Soldera <strong>mit</strong> 15:4<br />

und traf dann im Halbinale auf die Ukraninerin<br />

Hannah Pashkova. In der Vorrunde<br />

entschied die Ukrainerin dieses Duell<br />

noch für sich, doch in einem intensiven<br />

Gefecht setzte Lotz-Lange sich dieses Mal<br />

knapp <strong>mit</strong> 15:14 durch und zog ins Finale<br />

ein. Im Finale hatte sie gegen die starke<br />

Russin Ksenia Ovsyannikova das Nachsehen<br />

und gewann Silber. »Ich möchte die<br />

Erwartungen nicht zu hoch hängen, denn<br />

ich habe noch reichlich Trainingsrückstand«,<br />

gibt sich Lotz-Lange bescheiden,<br />

»aber meine Hauptwaffe kommt<br />

noch«.<br />

Dieser Kampfansage kam sie im Degenwettbewerb<br />

nach. Dank einer blitzsauberen<br />

Vorrunde startete sie an Position eins<br />

gesetzt in die KO-Runde. Im Viertelinale<br />

fegte sie die chancenlose Annamaria Sodera<br />

<strong>mit</strong> 15:1 von der Bahn: »Wenn ich hier<br />

schon antrete, dann will ich auch gewinnen«,<br />

gab sich die Lübeckerin kämpferisch.<br />

Gegen Anna Galdilina aus Russland<br />

gewann sie knapp das Halbinale und traf<br />

im Gefecht um den Titel, wie schon im Florettwettbewerb,<br />

auf Ksenia Ovsyannikova.<br />

Lotz-Lange fand erneut kein wirkungsvolles<br />

Rezept gegen die Russin und unterlag<br />

<strong>mit</strong> 8:15.<br />

Auch wenn sie gerne gewonnen und ihren<br />

Weltmeistertitel verteidigt hätte, zeigte<br />

Lotz-Lange sich realistisch. »So kurz<br />

nach der Hand-OP und <strong>mit</strong> so einem Trainingsrückstand<br />

bin ich glücklich Doppel-<br />

Vize-Weltmeisterin zu sein«, kommentiert<br />

sie ihr Abschneiden bei der WM und ergänzt:<br />

»Mein Trainer und die Teamkollegen<br />

haben mich vor Ort sehr unterstützt<br />

und auch alle Daheim Gebliebenen haben<br />

mir die Daumen gedrückt«!<br />

Aber auch die drei weiteren deutschen<br />

Starter überzeugten <strong>mit</strong> ihrem Auftreten<br />

in der italienischen Hauptstadt. Sylvi Tauber<br />

wurde im Säbelwettbewerb der Kategorie<br />

B erst im Viertelinale von der Russin<br />

Irina Mischurova gestoppt und verpasste<br />

<strong>mit</strong> Rang fünf nur knapp eine WM-<br />

Medaille. Zuvor hatte sie eine überzeugende<br />

Vorrunde hingelegt und sich eine gute<br />

Ausgangsposition für die KO-Runde erkämpft.<br />

Mit dem Degen traf sie in der KO-<br />

Runde auf die starke Ukrainerin Tatiana<br />

Pozniak, die sie auf Rang 13 verwies.<br />

Balwinder Cheema startete <strong>mit</strong> seiner<br />

Zweitwaffe, dem Degen, in der Kategorie B<br />

in die Weltmeisterschaften. Nach einer gelungenen<br />

Vorrunde traf er in der KO-Runde<br />

auf den Italiener Sarri Allessio. Gegen<br />

den späteren Vize-Weltmeister unterlag<br />

Cheema und belegte Rang 21. Im Säbelwettbewerb<br />

legte er eine überzeugende<br />

Vorrunde hin. Beim Kampf um den Einzug<br />

unter die Top acht traf er auf keinen geringeren<br />

als den Paralympics-Sieger Adrian<br />

Castro aus Polen. Trotz eines guten Gefechts<br />

musste der Lübecker sich dem Polen<br />

geschlagen geben und landete auf<br />

Rang zwölf.<br />

Der WM-Debütant Maurice Schmidt<br />

zeigte bereits in der Vorrunde des Säbelwettbewerbs<br />

der Kategorie A eine gute<br />

Performance und qualiizierte sich <strong>mit</strong> einem<br />

15:9-Sieg gegen den Kanadier Roussel<br />

Ryan für die Direktausscheidung. Im<br />

Durchgang der letzten 16 traf Schmidt<br />

dann auf den Bronzemedaillen-Gewinner<br />

von Rio und späteren WM-Dritten Ntounius<br />

Vasilieus aus Griechenland. Mit einem<br />

guten Gefecht zog sich der deutsche Säbelneuling<br />

aus der Affäre und belegte nach einer<br />

9:15-Niederlage am Ende Platz elf.<br />

Im Degenwettbewerb musste sich der<br />

18-Jährige vom SV Böblingen einem starken<br />

Teilnehmerfeld stellen. Schmidt erwischte<br />

einen guten Start in die Vorrunde<br />

und startete nach einem ausgeglichenen<br />

Pool an Position vierzehn gesetzt in die Direktausscheidung.<br />

In der KO-Runde besiegte<br />

er zunächst den Weißrussen Martym<br />

Kavalenia. Im Kampf um den Einzug<br />

unter die Top acht unterlag er Zainulabdeen<br />

Al-Madhkhoori aus dem Irak und belegte<br />

im Endklassement Rang 14.<br />

Ira Ziegler<br />

Foto: Udo Ziegler<br />

14<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


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FACHBEREICHE<br />

LEICHTATHLETIKI<br />

DBS sichtete<br />

in Kienbaum<br />

DRS-<strong>Rollstuhl</strong>schnellfahrer<br />

zeigten sich hoch motiviert<br />

Foto: Simone Zimmermann<br />

■ Auf Einladung des Deutschen Behindertensportverbandes<br />

(DBS) fand im<br />

Olympischen und Paralympischen Trainingszentrum<br />

Kienbaum ein Sichtungslehrgang<br />

statt. Leichtathletik-Nachwuchssportler<br />

<strong>mit</strong> unterschiedlichsten Behinderungen<br />

wurden vom Trainerteam des Blockes<br />

›Nachwuchs‹ um Helena Pietsch gesichtet.<br />

Heini und Gudrun Köberle, Trainer<br />

Nachwuchs <strong>Rollstuhl</strong>schnellfahren, waren<br />

<strong>mit</strong> Unterstützung von Simone Zimmermann<br />

verantwortlich für die Schnellfahrer<br />

Merle Menje, Göktug Yakut, Jannes Günther,<br />

Maxi Jagodzinski, Simon Snieders<br />

und Florian Wehmeier – allesamt ›Go for<br />

Tokyo‹-Team<strong>mit</strong>glieder, einem Nachwuchsprojekt<br />

des Fachbereiches Leichtathletik,<br />

unterstützt und gefördert durch<br />

die Firma Invacare GmbH.<br />

Das stürmische Herbstwetter hielt sie<br />

nicht davon ab, hoch motiviert den Trainingsvorgaben<br />

zu folgen. Dabei standen<br />

unter anderem Startübungen, Lichtschrankentests<br />

und ein Cooper-Test auf<br />

dem Programm. Erstaunlich und auffallend<br />

war die herausragende Teamarbeit,<br />

der Trainingseifer und das positive und<br />

disziplinierte Auftreten der jungen ›Go for<br />

Tokyo‹-Team<strong>mit</strong>glieder. Das läßt für die<br />

Zukunft hoffen. Gudrun Köberle<br />

WCMXI<br />

Startschuss für<br />

regelmäßige Treffen<br />

Erster WCMX-Treff im Skatepark Halle 59 in Köln<br />

■ Nach dem erfolgreichen Actionsporttag<br />

2016 in den AbenteuerHallen-<br />

KALK im vergangenen Jahr fand am 11.<br />

Oktober <strong>2017</strong> nun endlich der erste Kölner<br />

WCMX-Treff im dortigen Skatepark<br />

Halle 59 statt. Unter Leitung von Timon<br />

Luu und Dennis Drolshagen konnten<br />

sich die sechs Teilnehmer im Skatepark<br />

ausprobieren.<br />

Doch nicht nur <strong>Rollstuhl</strong>fahrer waren<br />

hier unterwegs, durch den offenen Betrieb<br />

waren auch Skateboarder, BMXund<br />

Scooter-Fahrer anwesend – und diese<br />

staunten nicht schlecht, was <strong>mit</strong> einem<br />

<strong>Rollstuhl</strong> möglich ist. Die <strong>Rollstuhl</strong>skater<br />

wurden jedoch nicht nur fasziniert<br />

beobachtet, vor allem das jüngere<br />

Publikum stellte interessiert Fragen und<br />

einige der anderen <strong>Sport</strong>ler beschlossen<br />

spontan selbst einmal im <strong>Rollstuhl</strong> eine<br />

kleine Rampe zu befahren.<br />

Auch die Betreiber der AbenteuerHallenKALK<br />

sowie Patrick Krause, Fachbereichsleiter<br />

WCMX im DRS waren begeistert<br />

vom Zusammenspiel und freuen sich<br />

auf weitere Kooperationen.<br />

Der WCMX Treff Köln indet nun regelmäßig<br />

am 2. Mittwoch des Monats<br />

von 17:00 – 19:00 Uhr in der Halle 59<br />

statt. Nähere Infos erteilt Timon Luu unter<br />

der Rufnummer 0179 7533725 oder<br />

E-Mail wcmx.koeln@gmail.com.<br />

Patrick Krause<br />

Foto: Stefan Brendahl<br />

Fan werden<br />

www.facebook.com/rollstuhlsport<br />

16<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


2008 bis <strong>2017</strong><br />

rückbesinnung auf die Ursprünge<br />

Die dramatische Verschlechterung<br />

in der Nachwuchsarbeit an den<br />

Kliniken<br />

Die Diskrepanz zwischen den Anfängen einer sportlichen<br />

Betätigung als <strong>Rollstuhl</strong>fahrer, besonders<br />

auch als <strong>Rollstuhl</strong>fahrerin, in der Klinik und den erreichbaren<br />

Erfolgserlebnissen als selbstbewusster<br />

und bewunderter Athlet könnte kaum größer sein.<br />

Den erforderlichen Lernprozess hat Erika Schuchardt<br />

durch die Analyse vieler Biographien in<br />

acht Phasen dargestellt. Sie verlaufen individuell,<br />

unterschiedlich, zeitlich begrenzt planbar, aber leider<br />

auch so, dass das Scheitern nicht ausgeschlossen<br />

werden kann. Zeitlich gemessen vergehen Jahre<br />

– auf jeden Fall dauert der Prozess viel länger, als<br />

die gegenwärtig inanzierte Verweildauer in den<br />

Kliniken von vier bis fünf Monaten.<br />

Schon in früheren Zeiten, als Querschnittsgelähmte<br />

18 Monate in den Kliniken behandelt wurden,<br />

war das <strong>Sport</strong>lernen, für die Mehrheit der Patienten<br />

demotivierend. Zugegeben, die psychische<br />

Beindlichkeit eines Anfängers ist nicht einfach.<br />

Doch macht es einen Unterschied, ob primär durch<br />

vielseitige Bewegungsformen aus dem Spektrum<br />

der unterschiedlichen <strong>Rollstuhl</strong>sportarten die Verbesserung<br />

der Körperfunktionen und des Körperschemas<br />

die Gestaltung der <strong>Sport</strong>therapie bestimmt,<br />

oder Bewegungsformen, gar Spiele in der<br />

Gruppe gewählt werden, bei denen der individuelle<br />

<strong>Sport</strong>fest am BG<br />

Klinikum Hamburg<br />

(2013).<br />

Erfolg und das gemeinsame Erleben gelingen können.<br />

Gute Erfahrungen hat der Autor des Artikels<br />

<strong>mit</strong> dem <strong>Rollstuhl</strong>training <strong>mit</strong> gutbeweglichen Rollstühlen<br />

gemacht. Er hofft weiterhin, dass heute die<br />

Rollstühle an den Kliniken durch Aktiv-Rollstühle<br />

ersetzt werden. Bei der stringent durchgeführten<br />

medizinisch-physiologisch begründeten <strong>Sport</strong>therapie,<br />

gar <strong>mit</strong> schlecht beweglichen Rollstühlen,<br />

war der Ausspruch eines leitenden Arztes in Murnau<br />

leider keine Seltenheit: »Wenn unsere Patienten<br />

die <strong>Sport</strong>therapie absolviert haben, wollen sie<br />

vom <strong>Sport</strong> nichts mehr wissen!«<br />

Gegenwärtig scheitert selbst eine primär an Erfolgserlebnissen<br />

orientierte <strong>Sport</strong>therapie in den<br />

Spezialkliniken für Querschnittsgelähmte. Sie behandeln<br />

heute überwiegend Patienten <strong>mit</strong> Komplikationen.<br />

Viele Querschnittsgelähmte werden wegen<br />

der geringeren Kosten an normalen Kliniken<br />

behandelt, in der Regel ohne <strong>Sport</strong>therapie. Da<br />

trotz der verbesserten gesellschaftlichen Integration<br />

und der positiven Wahrnehmung von <strong>Rollstuhl</strong>fahrern<br />

in der Öffentlichkeit, die Mitgliederzahlen<br />

der <strong>Rollstuhl</strong>sport-Vereine und da<strong>mit</strong> des Verbandes<br />

stagnieren, wenn nicht gar rückläuig sind,<br />

müssen im Rahmen der umfassenden Maßnahmen<br />

in der Rehabilitation neue Hilfen organisiert werden.<br />

Eine Tatsache ist nach wie vor gültig: Das Trauma<br />

der Bewältigung einer sich unerwartet und<br />

plötzlich ereignenden schweren Körperbehinderung<br />

ist für den Betroffenen noch genauso tragisch<br />

und schmerzlich wie vor 73 Jahren. Die Rahmenbedingungen<br />

zu ihrer Bewältigung sind einerseits<br />

besser geworden. Die Verarbeitung des Traumas<br />

und mögliche Neuorientierung während der Anfangsphase<br />

sind wegen der kürzeren Behandlungsdauer<br />

und der geringen Chance in eine Spezialklinik<br />

zu kommen für viele eher ungünstig zu bewerten.<br />

Die Rehabilitationsmaßnahmen für Menschen<br />

<strong>mit</strong> einer Schädigung des Rückenmarks<br />

bedürfen einer gründlichen Revision, insbesondere<br />

die Zusammenarbeit zwischen den professionellen<br />

Fachkräften und qualiizierten Vertretern<br />

der Selbsthilfegruppen. An dieser Revision müssen<br />

alle beteiligt werden, gar intensive persönliche<br />

Kontakte und Informationsaustausch plegen: Kliniken,<br />

Rehabilitationszentren, Verbände, Vereine.<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong><br />

17


Rehabilitationssport,<br />

Breitensport, Wettkampfund<br />

Leistungssport,<br />

Spitzensport<br />

DRS. Ganz im Verständnis einer Selbsthilfegruppe<br />

gelingt gemeinsames Erleben und gegenseitige<br />

Wertschätzung bei den Kindern und Jugendlichen.<br />

Es ist nicht die Überwindung der Isolation, die Familien<br />

droht, die <strong>mit</strong> den Herausforderungen und<br />

Plichten <strong>mit</strong> einer Behinderung zu leben, um zu erklären,<br />

warum der gemeinsame <strong>Rollstuhl</strong>sport bei<br />

den Kindern so beliebt ist: Ein Mal pro Woche darf<br />

alles ausfallen: Schule, Therapie, sogar Fernsehen –<br />

nur nicht der <strong>Rollstuhl</strong>sport!<br />

Mit 25% der Mitglieder des DRS ist der Fachbereich<br />

Kinder und Jugendsport zahlenmäßig überproportional<br />

repräsentiert. Unwillkürlich kommt<br />

einem Hans Lorenzen in den Sinn, dem die Aktivierung<br />

und Beteiligung aller Versehrten oberste Maxime<br />

war und nicht das Rekordstreben Einzelner,<br />

Weniger! Tatsächlich war nicht nur der DVS zahlenmäßig<br />

<strong>mit</strong> weitem Abstand der größte Verband in<br />

der Welt, sondern ist es nach wie vor auch der DBS.<br />

Der Spitzensport im internationalen Behindertensport,<br />

bei den Weltmeisterschaften und Paralympics<br />

ist eine Realität. Traditionell hat schon, auf<br />

Grund seiner historischen Entwicklung, der deutsche<br />

<strong>Rollstuhl</strong>sport eine starke Beziehung zum angelsächsisch<br />

geprägten Wettkampf- und Leistungssport.<br />

Der gern formulierte Ausspruch: »Teilnehmen<br />

ist wichtiger als Siegen!« gilt nur noch, wenn<br />

man, wie vor allem in den USA entwickelt, den Star-<br />

Spaß an der Bewegung<br />

und gemeinsames Lernen<br />

und erleben prägen<br />

die mobikurse des DrS.<br />

ergänzung oder ersatz für die<br />

klinische <strong>Sport</strong>therapie<br />

Ein besseres Modell zum <strong>Sport</strong>lernen wurde in<br />

Schweden erprobt: Weg von den Kliniken, in <strong>Sport</strong>und<br />

Freizeitzentren, insbesondere von erfahrenen<br />

<strong>Rollstuhl</strong>sportlern geleitet. Im Prinzip folgen die<br />

<strong>Mobilität</strong>strainingskurse, die seit 1981 in<br />

Deutschland für Kinder- und Jugendliche erprobt<br />

wurden, den gleichen Kriterien. Es wäre der Mühe<br />

wert zu untersuchen, wer die über 100 <strong>Rollstuhl</strong>sportangebote<br />

für Kinder und Jugendliche gegründet<br />

hat. Der Verfasser schätzt, dass die überwiegende<br />

Zahl der Kinder- und Jugendgruppen in Deutschland<br />

in der Folge einer Teilnahme am <strong>Mobilität</strong>strainingskurs<br />

von den Eltern gegründet wurden.<br />

Durch elementares <strong>Rollstuhl</strong>fahren, Kippen und Balancieren,<br />

überwinden von Hindernissen, modiizierte<br />

Kleine Spiele, vereinfachte Große Spiele, so<br />

wie die vereinsübergreifenden Zusammenkünfte<br />

des JUROBA (Jugend-<strong>Rollstuhl</strong>-Basketball)-Turniere,<br />

entstand eine eigene Bewegungskultur im<br />

kult, die Identiikation<br />

<strong>mit</strong> einer Mannschaft<br />

und die verschiedenen<br />

gemeinsamen Unterstützungsformen<br />

der<br />

Zuschauer <strong>mit</strong> einbezieht.<br />

Im <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />

wäre diese Interpretation,<br />

das Erleben als Zuschauer,<br />

im wahrsten<br />

Sinne des Wortes das Ende eines aktiven selbstbestimmten<br />

Bewegungshandelns, das zu Selbstwert<br />

und Selbstbestimmung führt.<br />

18<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


Vereinsübergreifende<br />

zusammenkünfte: Die<br />

JUrOBACUP-Spieltage<br />

bringen den Teilnemern<br />

viel Spaß.<br />

Prägende<br />

Gesichter<br />

Ute und Klaus D.<br />

Herzog.<br />

Der ehrenamtlich organisierte<br />

deutsche Vereinssport vor Ort<br />

Die von Turnvater Jahn Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

entwickelte Turnbewegung diente der Gesunderhaltung<br />

und dem Gemeinschaftsleben über<br />

die Standesgrenzen hinaus allen Menschen. Der<br />

Turner, die Turnerin bleibt ein Leben lang körperlich<br />

aktiv und dient ehrenamtlich als Übungsleiter<br />

der Gemeinschaft. Turnfeste dienten dem Nachweis<br />

des individuellen Könnens und des gemeinsamen<br />

Bewegens und Spielens. Die wichtigste Errungenschaft<br />

des deutschen Turnens ist der ehrenamtlich<br />

organisierte Turnverein, später auch umbenannt in<br />

<strong>Sport</strong>verein, als um die Jahrhundertwende vom 19.<br />

auf das 20. Jahrhundert, auch unter dem Einluss<br />

der Olympischen Bewegung, die <strong>Sport</strong>bewegung<br />

<strong>mit</strong> dem Wettkampfsport mehr und mehr Mitglieder<br />

gewann.<br />

Im Sinne der Organisation einer Selbsthilfegruppe<br />

für <strong>Rollstuhl</strong>fahrer ist die Unterstützung von den<br />

Kommunen, oft durch kostenlose Nutzung der<br />

<strong>Sport</strong>hallen, eine große Hilfe. De facto müssen <strong>Rollstuhl</strong>sportangebote<br />

von engagierten Personen organisiert<br />

werden. Im Prinzip sind die meisten <strong>Rollstuhl</strong>sportvereine<br />

auf diese Weise entstanden. Den<br />

Anreizen, die der international organisierte <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />

bot, konnten sich die <strong>Rollstuhl</strong>sportler<br />

nicht entziehen. Von den Amerikanern und Australiern<br />

lernte man bei den Stoke Mandeville Games<br />

sich zu spezialisieren und zu trainieren, um Medaillen<br />

zu gewinnen. Allerdings war dies nicht <strong>mit</strong> einem<br />

Mal Training pro Woche möglich. Aber auch<br />

ohne großes Zutun verbesserten sich die Mitglieder<br />

einer <strong>Sport</strong>gruppe, so dass Anfänger sich schnell in<br />

einer etablierten <strong>Sport</strong>gruppe, gleichgültig welche<br />

<strong>Sport</strong>art betrieben wurde, überfordert fühlen.<br />

40 Jahre DRS<br />

40 Jahre Emotionen<br />

1977 – <strong>2017</strong><br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong> 19


ab 2018<br />

Mit unterschiedlichem<br />

Tempo zum gleichen Ziel<br />

zweigleisig in die zukunft<br />

Am <strong>Rollstuhl</strong>sport der Vereine sind qualiizierte Übungsleiter<br />

für den Rehabilitationssport zwingend erforderlich,<br />

die durch ein individuelles Training den Anfänger<br />

in die Gruppe integrieren helfen. Natürlich ist eine Breitensportgruppe<br />

erfolgreicher bei diesem Bemühen, als eine Trainingsgruppe<br />

die in einer Liga erfolgreich abschneiden möchte.<br />

Hier soll nicht der Wettkampfsport verteufelt werden, sondern<br />

um ein differenziertes Verständnis des breiten Spektrums des<br />

<strong>Rollstuhl</strong>sports geworben werden. Der wesentliche Unterschied<br />

zu einer <strong>Sport</strong>gruppe der Nichtbehinderten ist beim <strong>Rollstuhl</strong>sport,<br />

dass ein Neuling <strong>mit</strong> weit größeren Ängsten des Versagens<br />

ausgesetzt ist und sich sehr schnell total überfordert fühlen muss.<br />

Von der <strong>Sport</strong>gruppe her beurteilt, muss diese den starken<br />

Wunsch haben zahlenmäßig zu wachsen. Um Anfänger aus der<br />

Isolation ins Leben zu helfen, braucht eine Gruppe wenigstens<br />

zwei qualiizierte Übungsleiter: einen, der das Training leitet und<br />

einen, der Anfänger persönlich sucht, sie <strong>mit</strong> den Mitgliedern der<br />

Gruppe bekannt macht und ihn in der Anfangsphase individuell<br />

trainiert, da<strong>mit</strong> dieser sich langfristig erfolgreich an den gemeinsamen<br />

Aktivitäten beteiligen kann. Nichts hilft mehr, als der individuelle<br />

Lernfortschritt bei einer motivierenden Bewegungsfertigkeit,<br />

und sei es nur bei den Techniken des <strong>Rollstuhl</strong>fahrens.<br />

Im rollstuhlsport der Vereine sind qualifizierte Übungsleiter*innen<br />

für den rehabilitationssport zwingend<br />

erforderlich. entsprechend bedarf es eines qualifizierten<br />

Aus- und Fortbildungsangebotes.<br />

Der vereinsübergreifende<br />

Wettkampf- und Spitzensport im<br />

Kontrast zur Nachwuchsarbeit<br />

Der ehrenamtlich organisierte Vereinssport muss von den Zwängen<br />

des Wettkampf- und Leistungssports, insbesondere von den<br />

zur Beteiligung am internationalen Spitzensport trainierenden<br />

<strong>Sport</strong>lern, entlastet werden. Neulingen, die isoliert und <strong>mit</strong> depressiven<br />

Gefühlen und Gedanken zuhause dahinvegetieren,<br />

durch persönliches Engagement zum regelmäßigen <strong>Sport</strong>treiben<br />

in der eigenen <strong>Sport</strong>gruppe zu verhelfen, kann für interessierte<br />

Mitglieder der Vereine sehr befriedigend sein, ja sogar glücklich<br />

machen. Diese besondere Erfahrung muss in der persönlichen<br />

Bewertung dem Gewinn einer Medaille nicht nachgeordnet werden,<br />

insbesondere kann sie von den meisten Menschen erlebt<br />

werden. Unter Rückbesinnung auf seine Geschichte, und der nach<br />

wie vor bestehenden existentiellen Aufgabe Neulingen in ein aktives<br />

Leben zu verhelfen, ist Nachwuchsarbeit eine besonders<br />

wichtige Aufgabe. Für diese Aufgabe sind besonders auch erfahrene<br />

<strong>Rollstuhl</strong>fahrer und <strong>Rollstuhl</strong>fahrerinnen zu qualiizieren.<br />

Die aktuelle Übungsleiter-Ausbildung des DRS versteht sich in<br />

diesem Sinne, muss diesbezüglich <strong>mit</strong> Nachdruck im politischen<br />

Verständnis seiner Mitglieder verdeutlich werden.<br />

Als Credo für den DRS für die nächsten Jahre<br />

gibt es zwei wichtige Aufgaben:<br />

■ Organisation professioneller Trainingsmöglichkeiten für den<br />

Spitzensport<br />

■ Ausbildung von Peer Counseler, die sich engagiert und ausschließlich<br />

um die Rekrutierung von aus den Kliniken entlassenen<br />

Anfängern kümmern!<br />

Dass die Nachwuchsarbeit sogar befriedigender sein kann, gar<br />

glücklicher machen kann, dafür sei Rainer Schneider aus Ulm zitiert.<br />

Als Spitzensportler hat er viele Goldmedaillen im Bogenschießen<br />

als Tetraplegiker gewonnen. In Nachgang zu seinem Erlebnis,<br />

einem Tetraplegiker vom Elektro-<strong>Rollstuhl</strong> zum <strong>Rollstuhl</strong>-<br />

Rugby und zur Selbsthilfe verholfen zu haben, kam sein ehrlich<br />

gemeinter Ausspruch: »Dafür gebe ich alle meine Medaillen her!«<br />

Autor: Horst Strohkendl<br />

20<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


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von der Coloplast GmbH gespeichert, verarbeitet und genutzt werden<br />

dürfen, um mich per Post, E-Mail und/oder Telefon an allgemein auf<br />

meine Erkrankung und Versorgung bezogenen Informationen sowie an<br />

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zu informieren. Mein Einverständnis bezieht sich ausdrücklich auch auf die<br />

Angaben zu meinen gesundheitlichen Verhältnissen. Ich erhalte die angefragten<br />

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FACHBEREICHE<br />

WM ROLLSTUHLTANZENI<br />

Neuer Starter-<br />

Rekord in Malle<br />

Hohe Teilnehmerzahl und großes Zuschauerninteresse –<br />

deutsches Team präsentiert sich als Mannschaft<br />

eric machens (l.) ertanzte sich Platz 2<br />

und da<strong>mit</strong> die Silbermedaille in der<br />

Startklasse Single men.<br />

Bei den diesjährigen Weltmeisterschaften<br />

im <strong>Rollstuhl</strong>tanzen<br />

gab es einen neuen Rekord:<br />

160 Starter aus 21 Nationen<br />

und von vier Kontinenten waren in Malle/Belgien<br />

gemeldet – das gab es so noch<br />

nicht in der bisherigen Geschichte des<br />

<strong>Rollstuhl</strong>tanzens. Dies und die große Zuschauernachfrage<br />

erfreute die Organisatoren<br />

einerseits, stellte sie andererseits aber<br />

auch vor große Herausforderungen. Die<br />

<strong>Sport</strong>ler wurden so beispielsweise in vier<br />

verschiedenen Hotels untergebracht und<br />

der Ticketverkauf musste eine Woche vor<br />

Veranstaltungsbeginn eingestellt werden.<br />

Pünktlich um 10.30 Uhr am Samstag<br />

eröffnete Jef Boudewijns als Co-Präsident<br />

des Organisations-Kom<strong>mit</strong>ees die Weltmeisterschaften.<br />

Die ersten Wettkämpfe des Tages gehörten<br />

den Frauen und Männern in den<br />

Kategorien Single Women 1 und 2 und<br />

Single Men 1 und 2. Von deutscher Seite<br />

waren Dr. Pamela Heymanns und die Debütantin<br />

Hannah Ürschelen (beide RSC<br />

Frankfurt, jew. Single Women 2) und der<br />

Vize-Europameister Eric Machens (TSC<br />

Hannover) am Start. Beide deutsche Starterinnen<br />

erreichten nach dem Hoffnungslauf<br />

leider nicht das Halbinale. Am Ende<br />

belegte Pamela Heymanns den 16. Platz<br />

und Hannah Ürschelen Platz 17 von 23<br />

Teilnehmerinnen.<br />

Besser lief es für Eric Machens. Der<br />

deutsche Meister und Weltranglistenzweite<br />

erreichte auf Anhieb das Halbinale<br />

und sicherte sich <strong>mit</strong> einer großartigen<br />

Leistung im Finale (2 Punkte Differenz<br />

zum 1.) den 2. Platz und darf sich erneut<br />

Vize-Weltmeister nennen.<br />

Nach einer eindrucksvollen Eröffnungszeremonie<br />

standen am Nach<strong>mit</strong>tag<br />

die Lateinwettkämpfe auf dem Programm.<br />

Mit Vanessa Zellmann/Stefan Kühne und<br />

Alina Meissner/Thomas Laschke (beide<br />

vom TC Seidenstadt Krefeld) waren von<br />

deutscher Seite zwei Teilnehner am Start.<br />

Beide Paare mussten nach der Vorrunde<br />

(21 Starter aus 16 Nationen) in den Hoffnungslauf.<br />

Am Ende belegten Zellmann/<br />

Kühne Platz 17 und Meissner/Laschke<br />

Platz 18.<br />

Der zweite Wettkampftag am Sonntag<br />

begann <strong>mit</strong> Verspätung, da nicht alle Freestyle-Starter<br />

(Single und Combi) ihre Musik<br />

rechtzeitig abgegeben hatten. Und so<br />

musste sich das deutsche Paar Jean-Marc<br />

Clément und Andrea Naumann-Clément<br />

(RSC Frankfurt) bis zum Start von Combi<br />

Standard 2 in Geduld üben. Auch hier gab<br />

ein starkes Teilnehmerfeld (18 Paare aus<br />

14 Ländern), u.a. <strong>mit</strong> den Weltranglisten-<br />

Ersten Katarzyna Bloch/Marek Zaborowski<br />

aus Polen. Jean-Marc Clément und<br />

Andrea Naumann mussten sich nach der<br />

Vorrunde ebenfalls im Hoffnungslauf beweisen.<br />

Beide belegten am Ende Rang 16.<br />

Überraschender Weise war bei allen <strong>12</strong><br />

Paaren, die von insgesamt 18 Paaren das<br />

Halbinale erreichten, der Mann der Fußgänger.<br />

Kein ›Fußgänger-Damen‹-Paare<br />

hatte das Halbinale erreicht.<br />

Verständlicherweise waren nicht alle<br />

deutschen Starter*innen <strong>mit</strong> ihren Ergebnissen<br />

zufrieden. Was man als Zuschauer<br />

aber sehen und auch spüren konnte und<br />

das die <strong>Sport</strong>ler*innen auch bestätigten,<br />

war das tolle Gemeinschaftsgefühl und die<br />

gegenseitige Unterstützung innerhalb der<br />

deutschen Mannschaft während des Turniers.<br />

Die <strong>Sport</strong>ler waren nach vielen Jahren<br />

wieder als MANNSCHAFT unterwegs<br />

und dies sollte den <strong>Sport</strong> ungeachtet der<br />

Ergebnisse auszeichnen. Marion Milz<br />

Präsentierten sich in malle als eine mannschaft: die deutschen rollstuhltänzer*innen.<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong> 23


2018WBWC.DE<br />

V<br />

om 16. bis 26. August 2018<br />

indet die <strong>Rollstuhl</strong>basketball-Weltmeisterschaft<br />

in<br />

Hamburg statt – erstmals in<br />

Deutschland überhaupt. Friedhelm Julius<br />

Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands<br />

(DBS), spricht im Interview<br />

über Hamburg als Para-<strong>Sport</strong>-<br />

Stadt, das Dilemma zwischen Lust und<br />

Plicht und ob er die Spielerinnen in der<br />

Umkleide besuchen wird.<br />

ZA-DONK! <strong>Rollstuhl</strong>-Basketball<br />

Weltmeisterschaft 2018 in Hamburg –<br />

woran denken Sie spontan?<br />

FJB: Wir bekommen eines der weltweit<br />

größten Turniere, die es im Para-<strong>Sport</strong><br />

gibt, nach Deutschland – und das wird im<br />

kommenden Jahr neben den Winter-Paralympics<br />

in Pyeongchang und der Para-<br />

Leichtathletik-EM in Berlin eines der drei<br />

großen Behindertensportevents aus deutscher<br />

Sicht.<br />

Sie sprechen es schon an: Zeitgleich<br />

zur <strong>Rollstuhl</strong>basketball-WM ist die<br />

Para-Leichtathletik-EM in Berlin.<br />

Schadet das den Veranstaltungen –<br />

oder sind das optimale Voraussetzungen<br />

für einen Para-Super-<br />

Sommer?<br />

FJB: Das birgt Chancen und Risiken zugleich.<br />

Das Risiko ist, dass sich die Para-<br />

<strong>Sport</strong>-Szene in Deutschland aufteilt, dass<br />

die Para-<strong>Sport</strong>-Enthusiasten, die es hierzulande<br />

ja durchaus gibt, sich entscheiden<br />

müssen, wo sie hingehen. Die Chance besteht<br />

darin, dass das Doppelereignis im<br />

Sommer in einer bisher nicht dagewesenen<br />

Form auf den attraktiven Para-<strong>Sport</strong><br />

aufmerksam macht. Meine Woche wird so<br />

aussehen, dass ich im Dauerverkehr zwischen<br />

Hamburg und Berlin täglich pendeln<br />

werde.<br />

Kennen Sie Jennie, Amber, Hiro<br />

und Tom?<br />

FJB: Nein.<br />

Das sind die vier Manga-Helden, quasi<br />

die vier Maskottchen der WM.<br />

FJB: Dann habe ich die doch schon gesehen.<br />

Ich inde diesen Manga-Style hervorragend<br />

und bin ein Fan davon, wenn neue<br />

Bewegungen in der Kommunikation aufgegriffen<br />

werden, um über soziale Netzwerke<br />

Interesse zu generieren. Ich habe<br />

»HAMBURG IST<br />

EIN HERVORRAGENDES<br />

SPORTPFLASTER«<br />

sogar einen ZADONK-Aukleber auf meinem<br />

Wagen, aber der ist insofern schlecht<br />

geraten, weil sich die Farben kaum vom<br />

Auto abheben. Deshalb bekomme ich jetzt<br />

einen <strong>mit</strong> weißem Hintergrund zugeschickt.<br />

Haben Sie selbst schon mal<br />

<strong>Rollstuhl</strong>basketball gespielt?<br />

FJB: Vereinzelt bei Einweihungen oder<br />

Trainingsgelegenheiten. Diese Kombination<br />

aus der Vorwärtsbewegung durch den<br />

Reifenschub und dem Dribbling ist koordinativ<br />

so anspruchsvoll, dass ich den Ball<br />

meistens auf dem Schoß spazieren gefahren<br />

habe. Das hat dafür gesorgt, dass mein<br />

Respekt für die Leistung der Athletinnen<br />

und Athleten bis ins Unermessliche gestiegen<br />

ist.<br />

Wie ist beim Basketball Ihre Treffsicherheit<br />

zu Fuß und im <strong>Rollstuhl</strong>?<br />

FJB: Ich würde sagen zwischen einem von<br />

vier und zwei von fünf – wobei das erstgenannte<br />

die Treffer sind. Ob zu Fuß oder im<br />

<strong>Rollstuhl</strong>, das ist nahezu identisch.<br />

Was waren ihre besonderen<br />

Momente <strong>mit</strong> dem<br />

<strong>Rollstuhl</strong>basketball?<br />

20<strong>12</strong> im Damen-Endspiel in London<br />

musste ich in meiner Rolle als Präsident<br />

die Halle leider vorzeitig verlassen und<br />

habe mich dann über Handy und anschließend<br />

im Deutschen Haus über den Fernseher<br />

auf dem Laufenden gehalten. Wir haben<br />

hohen Besuch erwartet, aber als die<br />

Mädels dann <strong>mit</strong> ihren Goldmedaillen im<br />

Haus angekommen sind – das ist für viele<br />

noch unvergesslich – habe ich sie <strong>mit</strong> einer<br />

Sektschwemme empfangen.<br />

Ist das nicht ärgerlich, wenn man so<br />

ein Endspiel vorzeitig verlassen muss?<br />

FJB: Es gibt immer die Entscheidung zwischen<br />

Plicht und Lust – und die muss<br />

meist zugunsten der Plicht ausfallen. Witzig<br />

war dann, dass die Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft das Spiel in der Halle zu<br />

Ende geguckt hat und wir auf sie warten<br />

mussten. Aber da waren alle maßlos begeistert,<br />

da ist mir die Damen-Nationalmannschaft<br />

in besonderem Maße ans<br />

Herz gewachsen, da entstand eine emotionale<br />

Bindung. Höhepunkt war dann, dass<br />

das heilige Kabinen-Verbot ein Jahr später<br />

bei der <strong>Rollstuhl</strong>basketball-EM in Frankfurt<br />

für mich wie selbstverständlich aufgehoben<br />

wurde.<br />

Fotos: FB RBB, Privat<br />

24<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


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2018WBWC.DE<br />

Foto: picture alliance/DBS<br />

Also sehen wir Sie in Hamburg wieder<br />

in der Kabine <strong>mit</strong> den Mädels jubeln?<br />

FJB: Das kann ich nicht sagen, das sind ja<br />

Rechte, die man sich vorher hart erkämpfen<br />

muss. Aber <strong>mit</strong> einigen Spielerinnen<br />

von damals hat sich eine über das Dienstliche<br />

hinausgehende Freundschaft entwickelt.<br />

Wir freuen uns wechselseitig, wenn<br />

wir uns sehen.<br />

Was erhoffen Sie sich von den<br />

deutschen Teams?<br />

FJB: <strong>Sport</strong>lich dürfen vordere Plätze erwartet<br />

werden. Den dritten Platz bei der<br />

Europameisterschaft von den Männern<br />

werte ich wie die Generalprobe, das war<br />

ein sehr gutes Ergebnis. Die Frauen waren<br />

in der jüngeren Vergangenheit immer im<br />

Endspiel. Sie zählen <strong>mit</strong> dem Heimvorteil<br />

sicher wieder zum Favoritenkreis.<br />

Wen haben Sie sonst im Blick?<br />

FJB: Bei den Frauen werden noch Kanada,<br />

»Hamburg ist ein hervorragendes<br />

<strong>Sport</strong>pflaster. <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

ist hier in einem besonderen<br />

Maße bekannt und anerkannt.«<br />

FRIEDHELM JULIUS BEUCHER<br />

die USA, die Niederlande und Großbritannien<br />

vorne <strong>mit</strong>spielen. Bei den Männern<br />

will ich nicht spekulieren: Die Konkurrenz<br />

ist groß. Die Hoffnung ist daher, dass wir<br />

weiter kommen als bei den Paralympics,<br />

als wir im Viertelinale knapp ausgeschieden<br />

sind.<br />

Welche Erwartungen haben Sie<br />

außerhalb des <strong>Sport</strong>s an die Weltmeisterschaft?<br />

FJB: Hamburg ist ein hervorragendes<br />

<strong>Sport</strong>plaster. <strong>Rollstuhl</strong>basketball ist hier<br />

in einem besonderen Maße bekannt und<br />

anerkannt. Auch <strong>mit</strong> Blick auf andere<br />

<strong>Sport</strong>arten mausert sich Hamburg immer<br />

mehr zu einer Stadt, in der Para-<strong>Sport</strong> von<br />

tollen Gastgebern empfangen wird.<br />

Die WM macht Hamburg zur<br />

Inklusionshauptstadt: Es gibt Musik,<br />

Kultur, <strong>Sport</strong>angebote. Was würden<br />

Sie sofort wahrnehmen?<br />

FJB: Bei mir steht naturgemäß immer der<br />

<strong>Sport</strong> an erster Stelle. Aber Musik und Kultur<br />

sind insofern richtige Ergänzungen für<br />

mich, weil ich den <strong>Sport</strong> zur Hochkultur<br />

zähle. Was ich dann besuche, kann ich erst<br />

sagen, wenn ich den besagten Plichtteil<br />

kenne – dann kann ich Wünsche äußern.<br />

Was ist für Sie im Vordergrund bei der<br />

WM: Die Inklusion voranzubringen<br />

oder der sportliche Erfolg der<br />

deutschen Teams?<br />

FJB: Das sportliche Event steht natürlich<br />

ganz oben. Aber das sind ja nie isolierte<br />

Vorgänge. Ich bin mir jetzt schon sicher,<br />

dass die WM im <strong>Rollstuhl</strong>basketball dazu<br />

beiträgt, dass Inklusion in Hamburg eine<br />

noch stärkere Rolle als bisher spielt. Im<br />

Land Hamburg, auch <strong>mit</strong> dem Ersten Bürgermeister<br />

Olaf Scholz, inden wir ein<br />

komplettes, beispielhaftes, gesellschaftliches<br />

Umfeld. Das ist es auch, was Hamburg<br />

als attraktiven Standort für Para-<br />

<strong>Sport</strong> auszeichnet.<br />

Was muss passieren, dass Sie am<br />

Final-Abend des 26. August 2018<br />

glücklich sind?<br />

FJB: Wenn ich <strong>mit</strong> einem Team – oder ich<br />

sag’ mal ganz keck <strong>mit</strong> beiden – aus voller<br />

Brust die deutsche Nationalhymne singen<br />

kann, weil sie eine Medaille gewonnen haben.<br />

Interview: Nico Feist<br />

AFRIKA-QUALIFIKATIONI<br />

Auch Algeriens Damen<br />

und Marokkos Herren in<br />

Hamburg dabei<br />

Im südafrikanischen Durban wurden die letzten Tickets<br />

für die <strong>Rollstuhl</strong>basketball-WM 2018 in Hamburg vergeben<br />

■ Für die beiden Länder aus dem Nordwesten<br />

Afrikas ist es die erste WM-Teilnahme<br />

in der Verbandsgeschichte. Während<br />

Algeriens Damenteam fast erwartungsgemäß<br />

<strong>mit</strong> 53:25 das Finale des Qualiikatinonsturniers<br />

gegen Südafrika gewann,<br />

und da<strong>mit</strong> nach der Paralympicsteilnahme<br />

in London den zweitgrößten Erfolg verbuchen<br />

konnte, hatten die Herren das nachsehen.<br />

Mit einem 63:32-Erfolg über Algerien<br />

verhinderte die marokkanische Nationalmannschaft<br />

einen algerischen Doppelerfolg<br />

und feierte ausgiebig die erste Teilnahme<br />

an einer WM.<br />

Damen-Teams (<strong>12</strong>)<br />

Algerien, Argentinien, Australien,<br />

Brasilien, China, Deutschland, Frankreich,<br />

Großbritannien, Kanada, Niederlande,<br />

Spanien und USA.<br />

Herren-Teams (16)<br />

Argentinien, Australien, Brasilien,<br />

Deutschland, Großbritannien, Iran, Italien,<br />

Japan, Kanada, Marokko, Niederlande,<br />

Polen, Spanien, Südkorea, Türkei und USA.<br />

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allen Themen rund um die WM gibt es unter<br />

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FACHBEREICHE<br />

Annika zeyen<br />

2016 bei den<br />

Paralympics in<br />

rio (l. und o.)<br />

und 20<strong>12</strong> nach<br />

dem Gewinn<br />

Goldmedaille in<br />

London (r.).<br />

<strong>2017</strong> | Neue Leidenschaft:<br />

Annika<br />

zeyen im rennrollstuhl<br />

beim World<br />

Para Athletics Grand<br />

Prix in Berlin<br />

2008 | Simone Kues bei<br />

den Paralympics in Peking<br />

im Spiel gegen die USA.<br />

Fotos: Andreas Joneck (5), Ralf Kuckuck/DBS-Akademie<br />

2016 | Auf dem Weg zum<br />

Korb: Simone Kues bei den<br />

Paralympics in rio.<br />

28<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


FACHBEREICHE<br />

Annika zeyen (m.) zwischen den<br />

Nationalmannschaftskollegen bei der<br />

euro 2015.<br />

Fotos: Andreas Joneck, Team Germany<br />

ROLLSTUHLBASKETBALLI<br />

Wir sagen Danke!<br />

Annika Zeyen und Simone Kues beenden Karriere<br />

Zwei Große verlassen die <strong>Rollstuhl</strong>basketball-Bühne.<br />

Die beiden Nationalspielerinnen<br />

Annika Zeyen<br />

und Simone Kues haben nach ihrem internationalen<br />

Karriereende 2016 nun auch<br />

ofiziell die Räder auf nationaler Ebene<br />

endgültig an den Nagel gehängt. Beide<br />

möchten sich künftig voll und ganz neuen<br />

Aufgaben widmen.<br />

Vom Basketball zum<br />

Schnellfahren<br />

Die gebürtige Bonnerin Annika Zeyen<br />

blickt dabei auf eine erfolgsträchtige <strong>Rollstuhl</strong>basketball-Karriere<br />

zurück. Insgesamt<br />

konnte sie während ihrer aktiven<br />

Zeit auf dem Feld, die 2004 beim ASV<br />

Bonn unter Martin Otto – dem heutigen<br />

Headcoach der Damen-Nationalmannschaft<br />

– begann, vier deutsche Meisterschaften,<br />

vier Pokalsiege, zwei Champions<br />

League-Titel sowie zwei College-Meisterschaften<br />

an der University of Alabama auf<br />

Vereinsebene feiern. Zusammen <strong>mit</strong> ihren<br />

Kolleginnen der deutschen Nationalmannschaft<br />

belohnte sie sich sechsmal <strong>mit</strong> Gold<br />

bei Europameisterschaften, zweimal <strong>mit</strong><br />

Silber bei Weltmeisterschaften sowie einer<br />

Gold- und zwei Silbermedaillen bei<br />

den Paralympischen Spielen. Mit Blick auf<br />

die bevorstehende Heim-WM im Sommer<br />

2018 in Hamburg ließ sie jedoch zunächst<br />

ein mögliches Comeback im Trikot des<br />

Team Germany offen. Nun hat sich die 32-<br />

jährige aber endgültig entschieden: Künftig<br />

möchte sie sich voll und ganz ihrer neuen<br />

Leidenschaft, dem Rennrollstuhl fahren<br />

widmen.<br />

Volle Konzentration auf<br />

Familie und Privatleben<br />

Auch Simone Kues, die ihre Karriere beim<br />

ASC Göttingen begann, sammelte während<br />

ihrer aktiven Zeit <strong>mit</strong> der deutschen Nationalmannschaft<br />

und auf Vereinsebene<br />

einige Titel. So wurde sie insgesamt drei<br />

Mal Europameisterin, zwei Mal Vize-Weltmeisterin,<br />

gewann zwei Mal Silber bei den<br />

Paralympics und durfte zweimal Gold bei<br />

den National Championships in den USA<br />

feiern. Im Team des HSV gewann sie zudem<br />

zweimal die deutsche Meisterschaft<br />

der Damen. Die 41-jährige war über Jahre<br />

hinweg eine feste und verlässliche Größe<br />

in den Reihen des Team Germany und<br />

liebäugelte ebenso wie ihre Teamkollegin<br />

Annika Zeyen <strong>mit</strong> einem möglichen letzten<br />

Auftritt bei der Heim-WM in der Hansestadt.<br />

Nach langer Überlegung hat auch<br />

sie sich jetzt dazu entschlossen, ihre volle<br />

Konzentration der Familie und dem Privatleben<br />

zu widmen und dem ›most<br />

spectacular game on wheels‹ ein inales<br />

Lebewohl zu sagen.<br />

»Ich bin sehr stolz darauf, dass Anni<br />

unter mir beim ASV Bonn groß geworden<br />

ist und wir gemeinsam die Basis für ihre<br />

herausragende Karriere legen konnten. Sicherlich<br />

hätte sie uns <strong>mit</strong> ihrer Erfahrung<br />

nochmal einen großen Schub für die WM<br />

geben können. Aber ich respektiere ihre<br />

Entscheidung natürlich und wünsche ihr<br />

für ihre Karriere im Rennrollstuhl alles erdenklich<br />

Gute. Simone war ebenfalls über<br />

Jahre hinweg eine enorm wichtige Spielerin<br />

in der deutschen Nationalmannschaft<br />

und auch von ihrer Erfahrung hätten wir<br />

<strong>mit</strong> unserem jungen Kader <strong>mit</strong> Sicherheit<br />

nochmal proitieren können. Auch ihr<br />

wünsche ich für ihren weiteren Lebensweg<br />

alles Gute«, so Damen Headcoach<br />

Martin Otto.<br />

Auch der DRS und das Team Germany<br />

bedanken sich bei Annika Zeyen und Simone<br />

Kues für ihren Einsatz und ihre Leidenschaft<br />

für den <strong>Sport</strong> und wünschen ihnen<br />

für die Zukunft alles Gute!<br />

Tanja Feddersen<br />

Simone Kues hat nun mehr zeit<br />

für Familie und Privatleben.<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong> 29


SPORT VOR ORT<br />

ROLLSTUHLBASKETBALL<br />

Das Ottobock Ü40-Turnier<br />

– klein, aber oho …<br />

■ Der Behindertensportverband Niedersachsen lud sechs Teams des ›reiferen‹ Alters<br />

in die Akademie des <strong>Sport</strong>s in Hannover ein, um die »Reifeprüfung für alle <strong>Sport</strong>ler<br />

im gediegenen Alter«, abzulegen. Harald Fürup als Cheforganisator hatte wieder<br />

einmal alles bestens vorbereitet und organisiert. Der soziale Aspekt des <strong>Sport</strong>treibens<br />

stand neben dem sportlichen Wettkampf im Vordergrund. Den Shootout-Wettbewerb,<br />

präsentiert und moderiert von Karsten Müllensiefen (Firma Hollister), gewann<br />

das Team aus Heidelberg <strong>mit</strong> insgesamt 19 Freiwurftreffern. Als Siegerpreis<br />

wurde ein gemeinsames Vereinsgrillfest ausgelobt. Ebenfalls beim Speedrace der Firma<br />

Schwalbe gingen die Heidelberger als Sieger hervor. Ein festlich gestaltetes<br />

Abendbuffet <strong>mit</strong> der anschließenden Playersnight rundete diesen Tag ab.<br />

RSC BERLIN REBELLZI<br />

Das etwas<br />

andere Turnier<br />

Besondere Herausforderung:<br />

E-Ball im Dunkeln<br />

■ Der RSC Berlin e.V. feierte <strong>2017</strong><br />

sein 50-jähriges Jubiläum und die RSC<br />

Berlin Rebellz luden anläßlich dieses besonderen<br />

Geburtstages zu einem Mitternachtsturnier<br />

im E-Ball ein. Einige Mutige<br />

und Unerschrockene folgten der Einladung<br />

und reisten nach Berlin. So traten<br />

insgesamt vier Mannschaften zu einem<br />

Jeder-gegen-Jeden-Turnier an. Und dieses<br />

Turnier war wirklich etwas Besonderes:<br />

Die Spiele begannen erst um<br />

21.00 Uhr und die benötigte Beleuchtung<br />

kam von den Rollstühlen. Der Ball<br />

war natürlich auch beleuchtet, aber es<br />

war für die Spieler eine große Herausforderung<br />

diesen zu sehen und zu spielen.<br />

Auch für die Trainer und Schiedsrichter<br />

war es sehr anstrengend, denn<br />

die vorderen Scheinwerfer können<br />

ziemlich hell sein.<br />

Zum erstenmal wurde bei diesem<br />

Turnier nach dem Entwurf des neuen<br />

Regelwerks E-Ball gespielt. Dieses wurde<br />

in mehreren Treffen von einem Arbeistkreis<br />

entwickelt und wird auch auf<br />

dem Deutschland-Cup in Rheinsberg<br />

zum Einsatz kommen. Aber gerade bei<br />

einem Turnier unter diesen Bedingungen<br />

mussten sich alle auf die Fairness<br />

des anderen verlassen können. Und es<br />

waren wirklich faire Spiele!<br />

Durch die Begrenzung der Mannschaften<br />

konnte eine Spielzeit von 2 x 15<br />

Minuten angesetzt werden. Eine weitere<br />

Herausforderung für die Spieler, zusätzlich<br />

zur Uhrzeit und der Beleuchtung.<br />

Aber auch das konnte die Mannschaften<br />

nicht abschrecken oder den Spaß an diesem<br />

Turnier mindern.<br />

Am Ende der Nacht wurden natürlich<br />

auch die Spiele ausgewertet und die<br />

Platzierten geehrt, aber das Beste an<br />

diesem Turnier war eindeutig: Alte<br />

Freundschaften wurden wieder aufgefrischt,<br />

neue geknüpft. Es gab zwischen<br />

den Spielen immer wieder Zeit für nette<br />

Gespräche, es wurde viel gelacht. Mit einem<br />

Bier oder <strong>mit</strong> Sekt wurde auf den<br />

Geburtstag angestoßen und man gönnte<br />

sich eine Kleinigkeit aus der Küche.<br />

Ein großer Dank geht an alle, die sich<br />

auf dieses Abenteuer eingelassen und<br />

<strong>mit</strong> uns gefeiert haben! Vielen Dank an<br />

die vielen Helfer hinter den Kulissen, die<br />

Sponsoren und die Assistenten. Und ein<br />

riesiges und extra großes Dankeschön<br />

an den Photo-Engel für die tollen Bilder.<br />

Ilka Beckmann<br />

KINDER- UND JUGENDSPORTI<br />

Spaß & <strong>Sport</strong> für<br />

Rollikids und alle<br />

Altersgruppen<br />

Rolli-Treff-Franken e.V.<br />

gegründet<br />

■ Im Raum Nürnberg gibt es eine neue<br />

Rollisportgruppe – vor allem, aber nicht<br />

nur – für Kinder und Jugendliche. Auf Initiative<br />

von Konrad Methfessel und <strong>mit</strong> Unterstützung<br />

des DRS und durch Thomas<br />

König, Geschäftsführer der Reha & Care<br />

GmbH, wurde am 4. November <strong>2017</strong> der<br />

Rolli-Treff-Franken e.V. gegründet.<br />

»Unser Verein wird dem DRS Fachbereich<br />

Rollikids beitreten, steht aber allen<br />

Altersgruppen offen«, beschreibt Methfessel<br />

die nächsten Schritte. »Wir werden den<br />

Rolli-Treff-Franken zusammen <strong>mit</strong> unseren<br />

Partnern zum erfolgreichsten Behinderten-Projekt<br />

der Region machen.«<br />

Die beiden Zufallsbegegnungen <strong>mit</strong><br />

Klaus Herzog im Februar und Thomas König<br />

im September <strong>2017</strong> habe es gebraucht,<br />

so Methfessel, »um der Idee ›Rollikids<br />

endlich auch in Nürnberg‹ zum Durchbruch<br />

zu verhelfen.« Nach Gründung des<br />

Rolli-Treff-Franken e.V. und bereits zwei<br />

stark besuchten und gut gelungenen Trainingsterminen<br />

ist der Gedanke nicht mehr<br />

aufzuhalten.<br />

Die sieben Gründungs<strong>mit</strong>glieder sind<br />

von ihrer Ausbildung und ihren Fähigkeiten<br />

her ein bunt gemischtes und da<strong>mit</strong> ein<br />

äußerst leistungsfähiges Team.<br />

Quelle: Methfessel-Kinderpost.de<br />

Initiator Konrad methfessel (l.) <strong>mit</strong><br />

Klaus D. Herzog (r.) von den DrS rollikids.<br />

Foto: Privat<br />

30<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


Dominik Lust (l.) konnte sich im Finale<br />

der offenen rLP-meisterschaft erneut<br />

gegen Christian Burg durchsetzten.<br />

Fotos: Michaela Soost<br />

ROLLSTUHLTENNISI<br />

Dominik Lust erneut<br />

Rheinland-Pfalz-Meister<br />

3. <strong>Rollstuhl</strong>tennis-Meisterschaft in Windhagen<br />

zum dritten Mal fand im Oktober<br />

die offene Rheinland-Pfalz-<br />

<strong>Rollstuhl</strong>tennis-Meisterschaft in<br />

Windhagen statt. Der dort ansässige Verein<br />

Rollitennis e.V. um den 1. Vorsitzenden<br />

Jürgen Kugler, richtete diese Meisterschaft<br />

aus. Tennisspieler <strong>mit</strong> Handicap aus dem<br />

ganzen Bundesgebiet reisten an, darunter<br />

zum erstenmal Dorothee Vieth aus Hamburg,<br />

Goldmedaillengewinnerin 2016 bei<br />

den Paralympics im Handbikefahren.<br />

Nachdem sie ihre Karriere in dieser Disziplin<br />

beendet hatte, suchte sie eine neue<br />

sportliche Herausforderung und kam<br />

durch eine <strong>Rollstuhl</strong>tennisdemo des Rollitennis<br />

e.V. zu ihrem neuen <strong>Sport</strong>. Zu den<br />

bekannten Gesichtern gesellten sich noch<br />

zwei Neulinge: Sascha Haase und Friedhelm<br />

Meyer, die seit geraumer Zeit in Vellmar<br />

bei Manfred Dockhorn trainieren und<br />

endlich mal Turnierluft schnuppern wollten.<br />

Ebenso wie Stephi Rosenthal, die allerdings<br />

aus berulichen Gründen erst am<br />

Sonntag <strong>mit</strong> von der Partie war.<br />

Oberschiedsrichter Dietmar Stratmann<br />

oblag das Kunststück, für alle Teilnehmer<br />

einen annehmbaren Turnierverlauf zu erstellen,<br />

denn 18 bzw. 19 Teilnehmer <strong>mit</strong><br />

ganz unterschiedlichen Leistungsstärken<br />

und dann auch noch Jugend- und Erwachsenengruppen<br />

entsprechend einzuteilen,<br />

war schon eine Herausforderung, die er<br />

souverän meisterte. Hierbei wurde er von<br />

den beiden Trainern des Rollitennis e.V.,<br />

Christopf Minkus und Vincent Albus, unterstützt.<br />

So wurden auf den vier Plätzen<br />

der Tennishalle des <strong>Sport</strong>park Windhagen,<br />

die unterschiedlichen Turnierformen<br />

praktiziert, wie es für den Verein üblich<br />

ist, <strong>mit</strong> Stuhlschiedsrichter und ›Ballmenschen‹,<br />

für die sich Eltern und Freunde zur<br />

Verfügung stellten.<br />

Es wurde geightet und um jeden Ball<br />

gekämpft, egal auf welchem Spielniveau<br />

und war nach einen verlorenen Spiel die<br />

Stimmung erst einmal im Keller, so wurde<br />

doch von allen Seiten Mut zugesprochen<br />

und das nächste Match konnte kommen.<br />

Ausgespielt wurden jeweils bei den Jugendlichen<br />

und den Erwachsenen die Einzel-<br />

und Doppelkonkurrenzen. Wie im vergangenen<br />

Jahr standen sich im Finale der<br />

Erwachsenen der Vorjahressieger Dominik<br />

Lust aus Mannheim und Christian<br />

Burg aus Montabaur als Gegner gegenüber.<br />

Ein ausgesprochen spannendes<br />

Match bot sich den Zuschauern und<br />

manchmal sah es so aus, als könnte Burg<br />

diesmal als Sieger den Platz verlassen.<br />

Doch gegen die Erfahrung und taktische<br />

Rafinesse von Lust war auch in diesem<br />

Jahr kein Kraut gewachsen und so endete<br />

die Partie 7:5 und 6:3 für Lust.<br />

Als einzige Frau bei den Erwachsenen<br />

behauptete sich Claudia Seckinger aus<br />

Lahr, die erst im Halbinale gegen Lust<br />

ausschied und so<strong>mit</strong> einen beachtlichen<br />

dritten Platz belegte.<br />

Bei den Jugendlichen ließ Lukas Möller<br />

aus Lahr in einem langen Satz Konstantin<br />

Voglis aus Düsseldorf kaum eine Chance<br />

und holte sich den Titel in der Jugendklasse.<br />

Auch hier ging der dritte Platz <strong>mit</strong> Sophie<br />

von der Neyen an eine Spielerin, die<br />

im Halbinale auf Konstantin Voglis traf<br />

und in ihm an diesem Tag ihren Meister<br />

fand.<br />

Den Weg zur Tennishalle fanden wieder<br />

die Tennisfreunde aus Steimel und<br />

auch Heinrich Freidel, Bürgermeister der<br />

Nachbargemeinde Vettelschoß war der<br />

Einladung gefolgt und sah zum ersten Mal<br />

<strong>Rollstuhl</strong>tennis, wovon er total fasziniert<br />

war. Bei der Siegerehrung gab es für die<br />

Platzierten Pokale und Urkunden und für<br />

alle Teilnehmer Medaillen und ein Präsent.<br />

Wenn man alle Helfer zusammenzählt,<br />

kommt auf jeden Spieler ein Helfer,<br />

was zeigt, dass der Verein sich auf seine<br />

wahren Helden verlassen kann.<br />

Elke Kugler<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong> 31


SERVICE<br />

Ihre DRS-Ansprechpartner<br />

Ehrenpräsidenten<br />

Dr. Klaus Kinkel, Willi Lemke<br />

Vorstand<br />

Vorsitzender<br />

➜ Ulf Mehrens<br />

DRS Bundeszentrale<br />

c/o BG Klinikum Hamburg<br />

Bergedorfer Str. 10, 21033 Hamburg<br />

Fon 040 / 73 06 - 1382, Fax 0 40 / 73 06 -1390<br />

Mobil 0170 / 7957495<br />

u.mehrens@bgk-hamburg.de<br />

1. stellv. Vorsitzender<br />

➜ Jean-Marc Clément<br />

Rheinstr. 36-39, 63225 Langen<br />

Mobil 01 72/673 32 10<br />

Fax 061 31/960 53 09<br />

Jean-Marc.Clement@t-online.de<br />

2. stellv. Vorsitzender<br />

➜ Uwe Bartmann<br />

Georg-Schumann-Weg 11, 07747 Jena<br />

Fon 036 41 / 47 37 44<br />

Uwe.Bartmann@rollstuhlsport.de<br />

DRS-Kontaktstellen<br />

BUNDESZENTRALE HAMBURG<br />

c/o BG Klinikum Hamburg,<br />

Bergedorfer Str. 10, 21033 Hamburg<br />

Fax 040 / 73 06 - 13 90<br />

➜ Ulf Mehrens<br />

(Leitung & Steuerung)<br />

Fon 040 / 73 06 - 1382<br />

u.mehrens@bgk-hamburg.de<br />

DRS-Referat <strong>Sport</strong> & Öffentlichkeitsarbeit<br />

➜ Anthony Kahlfeldt<br />

(Leitung des Referats – bis 31.<strong>12</strong>.<strong>2017</strong>)<br />

Fon 040 / 73 06 - 3815<br />

a.kahlfeldt@bgk-hamburg.de<br />

➜ Alexander Groth<br />

(Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Fon 040 / 73 06 - 1650<br />

Fax 040 / 73 06 - 1390<br />

Alexander.Groth@rollstuhlsport.de<br />

➜ Malte Wittmershaus<br />

(Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Fon 040 / 73 06-1648<br />

Malte.Wittmershaus@rollstuhlsport.deariaport.d<br />

DRS-Referat Klinik, Lehre & Breitensport<br />

c/o BGK Hamburg, s.o.<br />

➜ Peter Richarz<br />

(Leitung des Referats)<br />

Fon 0 40 / 7306-3814, Mobil 0171 /2293466<br />

p.richarz@bgk-hamburg.de<br />

➜ Tatjana Sieck<br />

(Organisation <strong>Rollstuhl</strong>- und<br />

<strong>Mobilität</strong>straining, Lehre)<br />

Fon 0 40 / 7306-1991<br />

t.sieck@bgk-hamburg.de<br />

BUNDESGESCHÄFTSSTELLE DUISBURG<br />

Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>sportverband e.V.<br />

Friedrich-Alfred-Str. 10, 47055 Duisburg<br />

Fax 02 03 / 7174-181<br />

info@rollstuhlsport.de, www.rollstuhlsport.de<br />

DRS-Referat Service & Beratung<br />

➜ Henning Schulze<br />

(Projektkoordinator ›Gemeinsam<br />

zum Korberfolg‹)<br />

Fon 02 03 / 7174-191, Fax 0203/7174-181<br />

Henning.Schulze@rollstuhlsport.de<br />

➜ Daniel Jakel<br />

(Vereinsservice + Verwaltung)<br />

Fon 0203/7174-182<br />

Daniel.Jakel@rollstuhlsport.de<br />

Kinder- und Jugendsport<br />

DRS-Rollikids<br />

➜ Ute Herzog<br />

Altenbödinger Str 40, 53773 Hennef<br />

Fon 0 22 42 /7266, Fax 02242/901488<br />

ute.herzog@rollikids.de, www.rollikids.de<br />

Verbandsärzteteam<br />

➜ Dr. med. Klaus Röhl<br />

BG Kliniken Bergmannstrost<br />

Direktor Zentrum für Rückenmarkverletzte<br />

und Klinik für Orthopädie<br />

Fon 03 45 /1326311, Fax 0345 /1326313<br />

verbandsarzt@rollstuhlsport.de<br />

➜ Sabine Drisch<br />

Leitende Oberärztin, Fachärztin für Physikalische<br />

und Rehabilitative Medizin BGU Murnau<br />

Mobil 01 79/2440078<br />

verbandsarzt@rollstuhlsport.de<br />

Rechtsberatungsteam<br />

Allgemeine und<br />

behindertenspezifische Beratung<br />

Rechtsanwalt Jörg Albers<br />

Fachanwalt für Sozialrecht<br />

Gubener Str. 50, 10243 Berlin<br />

Fon 030/7973028, Fax 030/889<strong>12</strong>894<br />

mail@joerg-albers.de<br />

www.joerg-albers.de<br />

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Sozialrecht<br />

Christian Au LL.M.<br />

Hauptsitz: Bahnhofstraße 28, 21614 Buxtehude<br />

Fon 04161/866511-0, Fax 04161/866511-2<br />

Zweigstelle: Buxtehuder Str. 68 A, 21635 Jork<br />

Fon 04162/9<strong>12</strong>9282, Fax 04162/9<strong>12</strong>9206<br />

rechtsanwalt@rechtsanwalt-au.de<br />

www.rechtsanwalt-au.de<br />

Rechtsanwalt Jochen Link<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht, Mediator<br />

Hauptstelle: Niedere Straße 63<br />

78050 Villingen-Schwenningen<br />

Fon 07721/33166, Fax 07721/33197<br />

Bodensee: Lippertsreuter Str. 4<br />

88662 Überlingen (Zweigstelle)<br />

Fon 07551/3010200, Fax 07551/30102049<br />

info@anwaltskanzlei-vs.de<br />

www.anwaltskanzlei-vs.de<br />

Rechtsanwalt Thomas Reiche LL.M.oec<br />

Fachanwalt für Versicherungsrecht<br />

Fachanwalt für Strafrecht<br />

Kanzlei Düren: Oberstr. 113, 52349 Düren<br />

Fon 02421/500654, Fax 02421/500959<br />

tr@reiche-ra.de, www.reiche-ra.de<br />

Zweigstelle Köln: Dürener Str. 189, 50931 Köln<br />

Fon 0221/28275477, Fax 0221/29780949<br />

DRS-Kontoverbindung<br />

DRS-Konto<br />

Volksbank Bonn Rhein-Sieg<br />

IBAN DE73 3806 0186 5333 3330 17<br />

BIC GENODED1BRS<br />

DRS Spendenkonto<br />

Volksbank Bonn Rhein-Sieg<br />

IBAN DE29 3806 0186 5333 3330 33<br />

BIC GENODED1BRS<br />

Mehr Infos unter www.rollstuhlsport.de<br />

Stiftung Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />

Friedrich-Alfred-Str. 10, 47055 Duisburg<br />

Fon 02 03 / 7174-190<br />

Fax 02 03 / 7174-181<br />

stiftungdr@gmx.de<br />

www.stiftung-deutscher-rollstuhlsport.de<br />

32<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


Wen siehst du auf deinem Selfie?<br />

Erkennst du den wunderbaren Menschen,<br />

der du bist? Trau dich, auch anderen zu<br />

zeigen, was in dir schlummert. Welche<br />

Wünsche dich antreiben. Worüber du dich<br />

sorgst und worüber du aus vollem Herzen<br />

lachen kannst.<br />

Du bist einzigartig. Und dein Leben ist<br />

es auch. Mit Actreen® Einmalkathetern<br />

unterstützen wir dich, es auf deine eigene<br />

Art zu gestalten.<br />

Sei du selbst. Mit Actreen®.<br />

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<strong>mit</strong> actreen ®<br />

B. Braun Melsungen AG | 34209 Melsungen | Deutschland<br />

Tel. (0 56 61) 71-33 99 | www.bbraun.de


SERVICE<br />

AUSSCHreIBUNGeN<br />

<strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

Internationales inklusives<br />

RBB-Camp für Jugendliche<br />

In Kooperation <strong>mit</strong> dem DBB<br />

Veranstalter: DRS, Fachbereich <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

in Kooperation <strong>mit</strong> LOC WM 2018 Ausrichter:<br />

DRS FB RBB Kommission 4 Lehrgangsleitung:<br />

Jutta Retzer, Ann-Katrin Gesellnsetter,<br />

Günther Vogel (FB RBB) Organisation: DRS FB<br />

RBB Kommission 4 ›Kinder und Jugendsport‹<br />

Termin: 17. – 19. August 2018 (Anreise bis Freitag<br />

um <strong>12</strong>.00 Uhr – Lehrgangsbeginn 14.00 Uhr,<br />

Lehrgangsende: Sonntag um 16.00 Uhr. Anreise<br />

am Donnerstag, den 16.08. sowie Abreise am<br />

Montag, den 20.08. möglich. Die zusätzlichen anfallenden<br />

Kosten müssen vom Teilnehmer übernommen<br />

werden). Ort: Hotel Panorama Harburg,<br />

Harburger Ring 8 – 10, 21073 Hamburg<br />

Kosten: 200,– € pro Person alles inklusive, einschließlich<br />

WM-Tickets und Beförderung, zahlbar<br />

bis 01. April 2018 Bankverbindung: Volksbank<br />

Bonn Rhein-Sieg eG, IBAN DE10 3806 0186 5333<br />

3330 84, BIC GENODED1BRS, Betreff: WM Camp<br />

2018 HH Meldeschluss: 1. März 2018 Anmeldung:<br />

Jutta Retzer, Eichendorffweg 1, 75196<br />

Remchingen, j.retzer@gmx.de Teilnahme: Es<br />

können Vereinsteams und auch EinzelspielerInnen<br />

gemeldet werden. Die Jugendlichen sollten<br />

im Alter von <strong>12</strong> bis 18 Jahren sein, sicher <strong>Rollstuhl</strong><br />

fahren, einige Erfahrungen <strong>mit</strong> Ballspielen<br />

sowie Gruppenerfahrung haben. Wer hat, bringt<br />

seinen eigenen Basketball <strong>mit</strong>. Reisekosten:<br />

Fahrtkosten für An- und Abreise müssen von den<br />

Vereinen oder den Teilnehmern selbst getragen<br />

werden.<br />

Rollikids/Rollifreaks<br />

4. Aktiv-, Kajak-, Kunst- und<br />

Kultur-Woche<br />

Villa Dora, Lago di Garda<br />

Veranstalter: Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verband<br />

e.V. Ausrichter: FB Kinder- und Jugendsport,<br />

hier: DRS Rolli-Freaks Lehrgangsleitung:<br />

Tine Wilholm, Ulrike Brendel Organisation:<br />

Klaus D. Herzog Zeitraum: 01.09 – 08.09.2018<br />

Ort: Villa Dora, Casa per Ferie, Via Marconi 10/<strong>12</strong>,<br />

Garda – 37016 Verona www.villadoragarda.it/de/<br />

Kosten: 750,– € pro Person bei Unterbringung<br />

im Doppelzimmer <strong>mit</strong> Halbpension, Kajakbenutzung<br />

+ professionelle Übungsleiterbegleitung<br />

Meldeschluss: 1. Juni 2018 Anmeldung: Klaus<br />

D. Herzog, klausd.herzog@gmx.de, Altenbödinger<br />

Str. 40, 53773 Hennef, bei Fragen: +49 (0) 170<br />

81 35 995 Bankverbindung: DRS Konto: Volksbank<br />

Bonn Rhein-Sieg eG, IBAN DE73 3806 0186<br />

5333 3330 17, BIC GENO DE D1 BRS Programm:<br />

Zum vierten Mal wollen wir diese wundervolle<br />

Villa am Garda-See besuchen und verschiedene<br />

Möglichkeiten der Freizeit- und <strong>Sport</strong>-Aktivitäten<br />

für ›Rollifahrer im besten Alter‹ ausprobieren. Jede/r<br />

kann, darf und möge sich <strong>mit</strong> seinen Ideen<br />

und Möglichkeiten einbringen. Schwerpunkte<br />

sollen sein: Aktivität, <strong>Mobilität</strong>, Spiel, <strong>Sport</strong> und<br />

Bewegung, dabei werden Kunst und Kultur und<br />

Genuss nicht zu kurz kommen. Kajakfahren,<br />

Selbstbehauptung und Entspannung sowie Elektromobilität<br />

(E-Motion, Genny, TWION, wheel-e)<br />

sollen ausprobiert werden.<br />

Stand: 04.<strong>12</strong>.<strong>2017</strong><br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

www.rollstuhlsport.de<br />

e rGeBNISSe<br />

Power-Chair-Hockey<br />

3. Bundesliga<br />

1. Spieltag<br />

RR Essen II – Augustin Tigers 1:<strong>12</strong><br />

H. Bochum – Rolli Haie Köln 5:2<br />

Bayerwald Cracks – RR Essen II 3:8<br />

Augustin Tigers – H. Bochum 3:7<br />

RR Essen – Rolli Haie Köln 4:4<br />

Bayerwald Cracks – Augustin Tigers 5:8<br />

H. Bochum – RR Essen II 13:1<br />

Rolli Haie Köln – Bayerwald Cracks 7:1<br />

Augustin Tigers – Rolli Haie Köln 9:2<br />

Bayerwald Cracks – H. Bochum 0:15<br />

Tabelle<br />

1. Hurricanes Bochum 40:6 8<br />

2. Augustin Tigers 32:15 6<br />

3. Rolli Haie Köln 15:19 3<br />

4. Ruhr Rollers Essen II 14:32 3<br />

5. Bayerwald Cracks 9:38 0<br />

<strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

2. Bundesliga Nord<br />

3. Spieltag<br />

Osnabrück – Köln 99ers II 73:43<br />

BG Baskets II – Hannover II 61:50<br />

H.R.B. Essen – Warendorf 47:58<br />

Tabelle<br />

1. ASV Bonn 18:0 290:184<br />

2. RSC Osnabrück 18:0 264:193<br />

3. BBC Warendorf 6:4 274:282<br />

4. BG Baskets II 4:42 30:211<br />

5. Hannover United II 4:6 299:300<br />

6. RBC Köln 99ers II 2:10 273:415<br />

7. H.R.B. Essen 10:8 193:238<br />

Kurse und Tag der offenen<br />

Tür am Hirschberg<br />

Inklusions-Cup des SC Kreuth – kostenlos Skigeräte testen<br />

■ Der Ski Club Kreuth wird am Samstag,<br />

20.01.2018, zum zweitenmal einen Inklusions-Cup<br />

alpin für Menschen <strong>mit</strong> und<br />

ohne Behinderungen am Hirschberg organisieren.<br />

Ausschreibung und Informationen<br />

unter www.sc-kreuth.de<br />

Die Skischule Tegernsee und die Firma<br />

Tessier, Hersteller von Skigeräten für Menschen<br />

<strong>mit</strong> Handicap, bieten am Tag danach<br />

(21.01.) einen Tag der offenen Tür an den<br />

Hirschbergliften und im Skigebiet Spitzingsee/Tegernsee<br />

an. Am Hirschberg<br />

können erste Erfahrungen <strong>mit</strong> den Geräten<br />

der Firma Tessier (Dualski, Tempo und<br />

Snow‘Kart) gemacht werden. Eine Einweisung<br />

für ›Piloted-Dualski‹ und ›Tempo<br />

Duo‹ in Sesselliften und auf roten/schwarzen<br />

Pisten indet im Skigebiet Spitzingsee-<br />

Tegernsee statt. Infos und Anmeldung unter<br />

www.skischule-tegernsee.de<br />

Auch am 19.01. und 22.01. kann man<br />

kostenlos Tessier Skigeräte testen. Die genauen<br />

Örtlichkeiten der deutschen und<br />

österreichischen Skigebiete sowie die Anmeldungsinformationen<br />

inden Sie unter<br />

www.dualski.com/de.<br />

34<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2017</strong>


Bewegungsfreiheit.<br />

Die Audi Fahrhilfen.<br />

<strong>Mobilität</strong> bedeutet immer auch Unabhängigkeit. Mit dem Audi Fahrhilfen-Programm bleibt<br />

das auch für Menschen <strong>mit</strong> körperlichen Einschränkungen eine Selbstverständlichkeit.<br />

Zum Beispiel im Audi A6 allroad quattro*. Finden Sie heraus, wie Ihre individuelle Lösung<br />

aussieht – bei Ihrem Audi Partner oder direkt auf www.audi.de/fahrhilfen.<br />

Hinweise zu speziellen Konditionen sowie zu aktuellen Sonderaktionen erhalten Sie unter der<br />

kostenfreien Servicenummer 0800 551 11 11 und per E-Mail über fahrhilfen@audi.de.<br />

* Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 7,7–6,2 / außerorts 5,8–5,2 / kombiniert 6,5–5,6;<br />

CO 2<br />

-Emission in g/km: kombiniert 172–149.

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