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EVENT JOURNAL DEZEMBER - JANUAR 2018

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GEHT NICHT"<br />

FÜR RENÉ SCHON, WENN ER MIT ÜBER 300 PS UND 200 KM/H ÜBER SCHOTTER DONNERT!<br />

event journal 13<br />

auch ganz genau, welchem<br />

Druck der Rennfahrer ausgesetzt<br />

ist und wie viel Nerven<br />

er braucht. Ich muss aber zugeben,<br />

dass ich mich nicht<br />

genau in diese Situation hinein<br />

versetzen kann.<br />

EJ: Sie zählen zu den vielversprechendsten<br />

Nachwuchsfahrern<br />

in Deutschland. Sehen<br />

Sie für sich eine Grenze?<br />

RM: Ich arbeite ständig an<br />

dem Punkt, mir eben keine<br />

Grenzen aufzuerlegen und<br />

der Schnellste und Beste zu<br />

sein. Für das gebe ich alles.<br />

Ich investiere meine ganze<br />

Zeit und Leidenschaft hinein<br />

und meine ganze Motivation.<br />

Das Danke dafür ist, wenn ich<br />

wieder guten Erfolg hatte,<br />

das bedeutet für mich natürlich,<br />

eine Rallye zu gewinnen<br />

und eine sehr gute Zeit zu<br />

fahren. Wenn ein ernst zunehmender<br />

Konkurrent mit<br />

am Start ist, beflügelt mich<br />

das eher noch. Natürlich<br />

kommt es ab und zu vor, dass<br />

andere Fahrer bessere Zeiten<br />

haben. Dann muss man ganz<br />

rational analysieren und aus<br />

seinen Fehlern lernen. Das ist<br />

auch eine starke Motivation.<br />

EJ: Natürlich sind Sie ein fantastischer<br />

Autofahrer, aber<br />

das ist bestimmt nicht die einzige<br />

Anforderung, die sie bewältigen<br />

müssen…<br />

RM: Um im Rennsport bestehen<br />

zu können, gehört auch<br />

viel mechanischen Know-<br />

How. Man muss wissen, wie<br />

ein Auto funktioniert und wie<br />

man es abstimmen kann. Zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt habe<br />

ich noch nicht ständig einen<br />

Ingenieur bei mir, der das Auto<br />

in- und auswendig kennt.<br />

Er muss auch die Bedürfnisse<br />

des Fahrers kennen und an<br />

den richtigen Schrauben drehen,<br />

damit das Fahrzeug sich<br />

genau so verhält, wie man es<br />

möchte. Aber da das nicht<br />

ständig der Fall ist, muss ich<br />

dazu genauso in der Lage<br />

sein. Dazu muss man auch<br />

die Funktionsweise der einzelnen<br />

Komponenten genau<br />

kennen. Dabei hilft mir natürlich<br />

meine Ausbildung zum<br />

Kfz-Mechatroniker, wobei es<br />

zum Rennfahrzeug kaum Parallelen<br />

gibt im Vergleich zum<br />

herkömmlichen Auto. Das<br />

musste ich mir dann schon<br />

selbst beibringen.<br />

EJ: Sie hatten im letzten Jahr<br />

zwangsweise einen<br />

Fahr-<br />

zeugwechsel...<br />

RM: Das stimmt.<br />

Bis zum dritten Rennen vor<br />

Saisonende habe ich einen<br />

Ford Fiesta gefahren. Bis zu<br />

diesem Zeitpunkt habe ich die<br />

Meisterschaft angeführt. Dann<br />

kam der Unfall und wir mussten<br />

die Meisterschaftsführung<br />

an ein anderes Team abgeben.<br />

Wir standen nun vor der<br />

Frage, für welches Fahrzeug<br />

wir uns entscheiden sollten.<br />

Hyundai Motorsport ist in<br />

Alzenau ansässig und da war<br />

es für uns naheliegend, für die<br />

letzten zwei Rennen einen<br />

Hyundai anzumieten, zumal<br />

ich auch einen guten Kontakt<br />

mit Hyundai Motorsport in<br />

Alzenau pflege.<br />

EJ: Welcher war ihr bisher<br />

größter Erfolg im Rennsport?<br />

RM: Das war für mich die Autocross-Europameisterschaft,<br />

die von der FIA ausgezeichnet<br />

ist, zu gewinnen. Das war<br />

wirklich schwierig, weil die internationale<br />

Konkurrenz riesig<br />

ist. Ganz große Konkurrenten<br />

auf diesem Feld war das französische<br />

Team. Die Franzosen<br />

spielen im Motosport in<br />

jeder Disziplin vorne mit.<br />

EJ: Vielleicht greifen Sie auch<br />

nach den Sternen der Formel<br />

1…<br />

RM: (Lacht). Nein,<br />

gar nicht. Wenn man<br />

in den Auto-Cross-<br />

Sport ein<br />

steigt, ist man auf<br />

Schotter und anderen<br />

losen Untergrund<br />

festgelegt. Die an<br />

deren jungen<br />

Fahrer sammeln<br />

Routine beim<br />

Kartfahren<br />

und haben<br />

dann auf<br />

festem<br />

Grund natürlich<br />

einen<br />

großen<br />

Er<br />

fahrungsvorsprung.<br />

Ich bleibe<br />

lieber<br />

bei den<br />

Rallyes.<br />

EJ: Die Rallye Paris-Dakar<br />

wäre demnach ein greifbares<br />

Ziel für Sie…<br />

RM: Das ist natürlich interessant,<br />

so ein großes, international<br />

renommiertes Rennen zu<br />

fahren. Da habe ich gegenüber<br />

den meisten anderen<br />

deutschen Rallyefahrern einen<br />

großen Vorteil, da diese<br />

in erster Linie Asphalt als Untergrund<br />

gewöhnt sind. Die<br />

Deutsche Meisterschaft besteht<br />

nur aus Asphalt-Rallyes<br />

und da fehlt vielen Fahrern<br />

natürlich die Erfahrung, wie es<br />

sich anfühlt, das Fahrzeug auf<br />

Schotter z. B. quer zu fahren<br />

oder wie es sich anfühlt, es in<br />

einem instabilen Zustand zu<br />

lenken. Paris-Dakar ist ein toller<br />

Mix aus einer Rallye und<br />

einem Rennen über eine lange<br />

Distanz hinweg. Das reizt<br />

mich auf jeden Fall.<br />

EJ: Ich bedanke mich für das<br />

freundliche und interessante<br />

Interview und wünsche Ihnen<br />

noch viel Erfolg. Fahren Sie<br />

vorsichtig!<br />

Renè Mandel und sein Copilot Dennis<br />

Zenz testen den Hyundai i20 R5<br />

Genaue Analyse: Renè und<br />

Jorge de la Fuente im Gespräch<br />

Renè im Cockpit des<br />

Hyundai i20<br />

Das Interview führte unsere<br />

EJ Redakteurin Mrs. So Ho<br />

Bilder: Ralf Hofacker|Ffm.

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