12.03.2018 Aufrufe

KV.info Februar 2018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Andrang bei Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung<br />

ungebrochen / Erstmals offene Bürgerfragestunde des DRK<br />

Güstrow, 24. Feburar <strong>2018</strong><br />

Der Andrang bei der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung des DRK-Kreisverbandes Güstrow ist ungebrochen. Die drei<br />

Mitarbeiterinnen in der Schuldnerberatungsstelle führten im vergangenen Jahr 1335 Beratungen für insgesamt 559 Hilfesuchende durch.<br />

„Leider waren auch 51 Kinder von der problematischen finanziellen Situation der Eltern direkt betroffen“, sagt Schuldnerberaterin Simone<br />

Obermann.<br />

Insgesamt bearbeiteten die Berater 1079 Forderungen mit einer Schuldensumme von insgesamt 1,2 Millionen Euro. Damit lag die<br />

Durchschnittsverschuldung einer Person bei 15 162 Euro. 46 Fälle konnten im Jahr 2017 beendet werden. 31 Anträge auf Eröffnung eines<br />

Verbraucherinsolvenzverfahrens wurden bearbeitet. „Anderen Betroffenen konnten wir durch Vergleichsverhandlungen helfen, von den<br />

Schulden frei zu werden“, <strong>info</strong>rmiert Simone Obermann. 72 Vergleichsverhandlungen wurden erfolgreich mit einem Regulierungsbetrag von<br />

121 509 Euro abgeschlossen, zieht sie Bilanz.<br />

„Wir haben festgestellt, dass die Hauptursache für Überschuldung andauernde Arbeitslosigkeit war, also Sozialleistungen zum Leben bezogen<br />

wurden, aber auch Trennungen/Scheidungen und chronische Erkrankungen spielten eine große Rolle“, sagt Simone Obermann. Auch sei<br />

vielen Betroffenen nach wie vor nicht bewusst, dass Kosten im Haushalt unangemessen hoch seien, sodass nicht alle Zahlungsverpflichtungen<br />

erfüllt werden konnten. „So sind oftmals Versicherungen viel zu teuer oder die Handyverträge nicht an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst.<br />

Dennoch konnten wir feststellen, dass sich das Konsumverhalten der Ratsuchenden hinsichtlich des Umgangs mit Handyverträgen positiv<br />

verändert hat. Die Anzahl der Betroffenen und die Schuldensumme hat sich durch einen vernünftigen Umgang mit Prepaid-Handy-Verträgen,<br />

verglichen mit dem Vorjahr, halbiert“, so Simone Obermann.<br />

Die DRK-Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstelle<br />

erweitert in diesem Jahr ihr Angebot für Ratsuchende und<br />

Betroffene. „Uns ist aufgefallen, dass Ratsuchende wenig über<br />

ihren eigenen finanziellen Haushalt wissen. Sie kennen ihre<br />

Ausgaben nicht und vergessen wichtige Bestandteile, wie z.B.<br />

Jahreszahlungen und Rücklagen für eventuelle Reparaturen,<br />

Bekleidung oder auch Geschenke in den Monat einzuplanen“,<br />

sagt Simone Obermann. Außerdem würden viele der<br />

Ratsuchenden glauben, wegen ihrer Schulden ins Gefängnis zu<br />

müssen. Sie würden nicht verstehen, was mit der<br />

Durchführung von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen gemeint<br />

sei. Auch die Folgen z. B. wenn Briefe nicht mehr geöffnet<br />

werden, seien nicht bekannt.<br />

Um viele Menschen zu erreichen und ihnen Fragen zum<br />

Thema „Haushalt und Schulden“ zu beantworten, führt das<br />

DRK in der Friedrich-Engels-Straße 26 am 14. März von 18 bis<br />

20 Uhr zum ersten Mal eine offene Bürgerfragestunde<br />

(Gruppenveranstaltung) durch. „Damit wollen wir Ängste<br />

nehmen und Informationen zum richtigen Umgang mit den<br />

Schulden geben“, sagt Simone Obermann. „Die Veranstaltung<br />

kostet den Interessenten lediglich Zeit und sollte auch für<br />

Erwerbstätige gut zu nutzen sein“, so die Schuldnerberaterin.<br />

grie<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!