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ROKPA Times März 2018 – Berufsbildung

Unser Magazin „ROKPA Times“ erscheint mehrmals pro Jahr und berichtet ausführlich über aktuelle und geplante ROKPA-Projekte in den tibetischen Gebieten Chinas, in Nepal und in Afrika.

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<strong>ROKPA</strong> TIMES<br />

<strong>Berufsbildung</strong> <strong>–</strong><br />

Das Fundament für ein<br />

selbstbestimmtes Leben<br />

No. 1 / <strong>März</strong> <strong>2018</strong> / Jahrgang 38


Editorial<br />

Liebe <strong>ROKPA</strong> Freundinnen, liebe <strong>ROKPA</strong> Freunde<br />

Am 4. <strong>März</strong> feierten wir die Eröffnung des Akong Rinpoche<br />

Memorial Centers zusammen mit lokalen und ausländischen<br />

Ehrengästen sowie mit all unseren <strong>ROKPA</strong> Kindern.<br />

4 ½ Jahre nach dem tragischen Ableben unseres langjährigen<br />

Präsidenten, meines <strong>ROKPA</strong> Mitgründers und Lehrers, widmen wir<br />

Dr. Akong Tulku Rinpoche dieses Gebäude. Hier sollen seine Vision,<br />

seine Lehre und seine grossartige Menschenliebe weiterleben.<br />

Akong Rinpoche hat 1979 mich und eine Gruppe von Freunden auf<br />

einer Pilgerreise nach Nepal gebracht. Ich hatte zuvor keinerlei<br />

Verbindung zu diesem Land. Durch ihn entstand dann aber in mir<br />

mitten in dieser grossen Armut der tiefe, leidenschaftliche Wunsch,<br />

meinem Schauspielerleben zu entschlüpfen und stattdessen<br />

benachteiligten Menschen <strong>–</strong> insbesondere den schrecklich vernachlässigten<br />

Strassenkindern <strong>–</strong> zu dienen. Ob mir das je gelingen<br />

würde, wusste ich damals nicht <strong>–</strong> doch plötzlich gab es für mich<br />

gar keine andere Wahl, als mich auf dieses Abenteuer einzulassen.<br />

1980 gründeten wir mit meinem Vater, dem Anwalt Dr. Veit Wyler<br />

<strong>ROKPA</strong>. Akong Rinpoche lehrte mich, die erste Gassenküche<br />

aufzubauen und zu leiten, was ich fast 25 Jahre lang tat. Pionierszeiten!<br />

In dieser Zeit kamen die ersten Kinder dazu, das erste<br />

Kinderhaus sowie zahlreiche andere Projekte, welche ich seither<br />

zusammen mit meinem Team durchführe.<br />

Akong Rinpoche war die ganzen Jahre an meiner Seite. Er lehrte<br />

mich und andere nicht nur den praktischen Aufbau von Projekten,<br />

sondern vor allem pflanzte er in uns den Samen dessen, was heute<br />

<strong>ROKPA</strong> ausmacht: Zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird <strong>–</strong> und zwar<br />

wann immer und wo immer möglich.<br />

Er sagte: „Du bist nicht hilflos, wenn Du anderen hilfst!“<br />

Dieser Grundsatz ist mittlerweile tief in unseren Kindern hier<br />

verankert, denn sie erfuhren am eigenen Leib, dass Rinpoches<br />

Lehren <strong>–</strong> wenn gelebt und verstanden <strong>–</strong> funktionieren. Und obwohl<br />

Akong Rinpoche nicht mehr am Leben ist, lebt er in den <strong>ROKPA</strong><br />

Kindern weiter und nun auch in diesem brandneuen Akong<br />

Rinpoche Memorial Center, zu dem Sie, geschätzte Freunde und<br />

Spendende, einen wichtigen Beitrag geleistet haben. Dafür, wie für<br />

Ihre Treue über so viele Jahre, möchte ich mich ganz besonders<br />

bedanken!<br />

Lea Wyler mit Dr. Akong Tulku Rinpoche.<br />

INHALT<br />

Editorial 2<br />

AKONG RINPOCHE MEMORIAL CENTER:<br />

Ein Symbol des Erfolgs /<br />

Grosse Brötchen backen 3<br />

AKONG RINPOCHE MEMORIAL CENTER:<br />

<strong>Berufsbildung</strong> in Nepal: Hotelfach 4 <strong>–</strong> 5<br />

AKONG RINPOCHE MEMORIAL CENTER:<br />

<strong>Berufsbildung</strong> in Nepal: Textilhandwerk 6 <strong>–</strong> 7<br />

BERUFSBILDUNG IN AFRIKA:<br />

Simbabwe: Einkommen für Teenager /<br />

Südafrika: Selbstversorgung dank Know-how 8<br />

BERUFSBILDUNG IN DEN TIBETISCHEN<br />

GEBIETEN CHINAS 9<br />

<strong>ROKPA</strong> NEWS 10<br />

<strong>ROKPA</strong> TEAM: Ich arbeite für <strong>ROKPA</strong> weil… /<br />

Die Ländervertretungen stellen sich vor:<br />

<strong>ROKPA</strong> in Irland 11<br />

Vorstand <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

Lea Wyler, Präsidentin und Mitgründerin /<br />

Peter Fanconi, Vize-Präsident /<br />

Lama Yeshe Losal Rinpoche / Gelong Thubten /<br />

Andreas Vollenweider<br />

Impressum<br />

Redaktion: Corinna Biasiutti / Peter Fanconi /<br />

Federico Giavardi / Kaja Kurczewska / Caterina Meier-Pfister /<br />

Thomas Stettler / Lea Wyler / Tina Zaugg<br />

Lektorat: Liane Brand (www.lianebrand.ch)<br />

Grafik: Renée Reust<br />

Titelbild: © Lea Wyler<br />

Foto Rückseite: © Krishna Hari Dulal<br />

Fotos: © Corinna Biasiutti / Robert Bösch / Peter Fanconi /<br />

Clara Garcia Ortés / Coen Meintjes / David Neviazsky /<br />

Anna Paszkowiak / Francesca Pfister / Adrien Rebord /<br />

<strong>ROKPA</strong> Support Network Zimbabwe / Tal Siano /<br />

Pim Willems / Lea Wyler<br />

Text: © <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

Auflage: 6’900 Exemplare<br />

Ihre<br />

Lea Wyler<br />

Mitgründerin und Präsidentin <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

Foto: © Lea Wyler<br />

Gedruckt auf Recycling-Papier, hergestellt nach<br />

Vorgaben von „Der blaue Engel“.


AKONG RINPOCHE MEMORIAL CENTER<br />

Ein Symbol<br />

des Erfolgs<br />

Grosse Brötchen<br />

backen<br />

Fotos: © Robert Bösch, Peter Fanconi<br />

Wenn Sie Nepal schon einmal bereist<br />

haben, sind Ihnen die rudimentären<br />

Kenntnisse beim lokalen Häuserbau<br />

sowie die fehlenden technischen Möglichkeiten<br />

bestimmt aufgefallen.<br />

Erdbebensicher mit anständigen Baumaschinen<br />

und ebensolchem Material<br />

zu bauen, ist noch immer eine enorm<br />

grosse Herausforderung. Es grenzt fast schon an ein Wunder,<br />

dass es <strong>ROKPA</strong> gelungen ist, sein neues Akong Rinpoche<br />

Memorial Center (ARMC) in lediglich 2 Jahren entstehen zu<br />

lassen: Als einzigartige Begegnungsstätte, die es erlaubt,<br />

jungen, von Armut betroffenen Menschen, eine Ausbildung in den<br />

Bereichen Gastronomie, Hotellerie und Textil zu ermöglichen.<br />

Eine Ausbildung, die eine Chance auf ein besseres Leben bietet.<br />

Für mich persönlich war es extrem faszinierend zu sehen, wie<br />

alle Beteiligten Hand in Hand zum Erfolg beigetragen haben:<br />

Unsere grosszügigen Spendenden, die Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen<br />

vor Ort, die Erde und schwere Steine in geflochtenen<br />

Körben weggetragen haben. Das Beschaffungsteam,<br />

welches das spärliche Baumaterial zeitgerecht organisieren<br />

konnte. Aber auch der lokale, unermüdliche Architekt, der von<br />

unserem Team vor Ort, aber auch von Spezialisten aus der<br />

Schweiz (Architekt, Bauingenieur, EHLsmile <strong>–</strong> ein gemeinnütziger<br />

Verein unter dem Dach der Hotelfachschule Lausanne)<br />

wertvolle Unterstützung bekam.<br />

Der fertige Bau erstrahlt nun wie ein wunderbares Symbol des<br />

Erfolgs <strong>–</strong> zusammengefügt aus vielen Puzzleteilen. Ihnen allen<br />

möchte ich im Namen des Vorstands grossen Dank und<br />

Respekt aussprechen und lade Sie ein, uns bald in Kathmandu<br />

zu besuchen. Dhanyabaad <strong>–</strong> danke!<br />

Die beste Linzertorte meines Lebens<br />

habe ich bei meinem letzten Besuch in<br />

Kathmandu im Restaurant des <strong>ROKPA</strong><br />

Guest House gegessen.<br />

Mitverantwortlich für die hohe Qualität<br />

der Backwaren dort ist Prakash, ein<br />

20-jähriger Bursche. Aufgewachsen im<br />

<strong>ROKPA</strong> Kinderhaus, leitet er heute<br />

zusammen mit einem Bäckermeister die ans Guest House<br />

angeschlossene Bäckerei. Unbedingt möchte er seine Konditorkünste<br />

weiter ausbauen. Er wird deshalb einer der ersten<br />

Absolventen unserer neuen Hotelfachschule werden <strong>–</strong> lesen Sie<br />

mehr dazu ab Seite 4.<br />

Auch mit dem zweiten neu aufgegleisten <strong>ROKPA</strong> Projekt in<br />

Nepal, der vergrösserten Frauenwerkstatt, setzen wir auf die<br />

Wirkung einer soliden <strong>Berufsbildung</strong>: Als ausgebildete Textilfachfrauen<br />

erhöhen sich die Chancen dieser Frauen <strong>–</strong> viele von<br />

ihnen vorher stigmatisiert <strong>–</strong> auf dem schwierigen nepalesischen<br />

Arbeitsmarkt markant. Details zum Projekt finden Sie ab Seite 6.<br />

Mit dem neuen Ausbildungszentrum bäckt <strong>ROKPA</strong> grosse<br />

Brötchen, und wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen.<br />

Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Prakash und viele weitere<br />

Jugendliche und Frauen in Nepal in eine erfolgreiche Zukunft<br />

schreiten können.<br />

Nicht nur in Nepal, sondern auch in den anderen <strong>ROKPA</strong> Projektländern<br />

setzen wir neben unserem Schwerpunkt der schulischen<br />

Grundbildung für Kinder auch auf berufliche Weiterbildung<br />

(siehe ab Seite 8).<br />

Sie trauen mir nicht mit der Linzertorte <strong>–</strong> obwohl ich diese schon<br />

in zig Varianten verköstigt habe? Besuchen Sie uns in Nepal und<br />

finden Sie es selbst heraus!<br />

Peter Fanconi<br />

Corinna Biasiutti<br />

Vize-Präsident <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

Geschäftsleiterin <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

3


AKONG RINPOCHE MEMORIAL CENTER<br />

Rosige Zukunft<br />

für unsere<br />

Hotelfachschüler<br />

Die <strong>ROKPA</strong> Hotelfachschule bietet Jugendlichen die Möglichkeit,<br />

mit einer einjährigen Ausbildung im Gastgewerbe das<br />

Rüstzeug für einen erfolgreichen Einstieg in den Beruf zu<br />

erlangen. Der Kurs legt den Schwerpunkt auf die Entwicklung<br />

praktischer Fertigkeiten, wodurch die Chancen für eine spätere<br />

Anstellung markant steigen.<br />

Ziel der Schule ist eine hochwertige Ausbildung für Jugendliche<br />

<strong>–</strong> insbesondere für solche, welche sich eine zertifizierte <strong>Berufsbildung</strong><br />

sonst nicht leisten können. Für die älteren Kinder des<br />

<strong>ROKPA</strong> Kinderhauses tut sich damit zudem die Chance auf,<br />

flügge zu werden und den Grundstein zu legen für ein Leben auf<br />

eigenen Beinen.<br />

Die Lehrgänge beinhalten einen Viertel Theorie und rund drei<br />

Viertel praktisches Training. Dies ist möglich, weil die Schule an<br />

das <strong>ROKPA</strong> Guest House mit Restaurant und 22 Zimmern angegliedert<br />

ist. Vorgesehen sind drei Kursoptionen, welche alle auch<br />

die Vermittlung von Computerkenntnissen, Englisch, Mathematik<br />

und professionellem Verhalten beinhalten:<br />

■ Zertifikatskurs in der Lebensmittelproduktion<br />

für Köche und Bäcker<br />

■ Zertifikatskurs im Service<br />

für Kellner und Barkeeper<br />

Mitarbeitende des <strong>ROKPA</strong> Guest House in Kathmandu:<br />

Mit einer Fachausbildung steigen die Chancen junger Menschen<br />

auf dem nepalesischen Arbeitsmarkt enorm.<br />

■ Zertifikatskurs im Raum-Management<br />

für Reception und Hauswirtschaft<br />

Studierende, welche die erforderlichen Qualifikationsniveaus<br />

erreichen, erhalten beim Abschluss ein staatlich anerkanntes<br />

Zertifikat vom renommierten nepalesischen GATE College.<br />

Bauen in Nepal <strong>–</strong> eine Herausforderung<br />

Der Unterschied zwischen dem, was wir<br />

uns wünschen und was wir tatsächlich<br />

tun können, war immer wieder eine<br />

Knacknuss. Der nepalesische Markt ist<br />

stark von Importen abhängig und die<br />

Materialbeschaffung verlief nicht immer<br />

reibungslos. Und wenn es klappte,<br />

war die Qualität manchmal nicht wie<br />

vereinbart.<br />

In diesem Bereich war Sagar <strong>–</strong> ehemaliges<br />

<strong>ROKPA</strong> Kind und nun zusammen Freude, zu einem so wirkungsvollen<br />

Alles in allem war es mir eine grosse<br />

mit mir für das Projekt verantwortlich <strong>–</strong> Projekt beizutragen und mit engagierten,<br />

zuverlässigen Menschen innerhalb<br />

ausschlaggebend, dank seiner Kenntnisse<br />

der lokalen Kultur und der Fähigkeit,<br />

dies einem Ausländer wie mir sammenzuarbeiten. Aus persönlicher<br />

und ausserhalb der Organisation zuzu<br />

erklären. Zum jetzigen Zeitpunkt ist Sicht haben meine soziale Kompetenz<br />

das Gebäude auf dem besten Weg zur und meine Projektmanagement-<br />

Fertigstellung, auch wenn ständiges Kenntnisse enorm profitiert. Zudem<br />

Nachhaken bei den Lieferanten noch erhielt ich durch dieses spannende<br />

immer nötig ist, um sicherzugehen, Projekt die Möglichkeit, im wunderschönen<br />

Nepal zu leben.<br />

dass „Bistari Bistari“ (langsam langsam)<br />

nicht zum völligen Stillstand Federico Giavardi,<br />

verkommt.<br />

<strong>ROKPA</strong> Projektkoordinator in Nepal<br />

Projektleiter Sagar (links) und Federico grüssen vom Dach des <strong>ROKPA</strong> Neubaus.<br />

Fotos: © Corinna Biasiutti, Tal Siano<br />

4


<strong>Berufsbildung</strong> in Nepal: Hotelfach<br />

<strong>ROKPA</strong> Kind Kelsang wird<br />

Ausbildnerin für den Lehrgang<br />

Housekeeping.<br />

Hilf Deiner<br />

Familie oder Deinem<br />

Feind <strong>–</strong><br />

hilf jedem!<br />

Akong Rinpoche<br />

Kelsang <strong>–</strong> vom Mädchen<br />

aus dem Dorf zur Hotelfachfrau<br />

Kelsang ist das jüngste von 9 Geschwistern. Mit zehn Jahren<br />

wurde sie ins <strong>ROKPA</strong> Kinderhaus aufgenommen. Sie war an der<br />

Hand ihrer Schwester und zum Teil zu Fuss aus Mustang nach<br />

Kathmandu gekommen. Hier wollte sie zur Schule gehen und<br />

hoffte, jemanden zu finden, der sie dabei unterstützen könnte.<br />

Nach der Schulzeit absolvierte sie eine Ausbildung am GATE<br />

College, der renommierten lokalen Hotelfachschule, mit welcher<br />

<strong>ROKPA</strong> nun zusammenarbeitet. Dies beinhaltete ein Praktikum<br />

im Ausland. Nach ihrem erfolgreichen Abschluss arbeitete<br />

Kelsang in einem bekannten Hotel in Kathmandu, um dann vor<br />

zwei Jahren die Leitung des Housekeepings im <strong>ROKPA</strong> Guest<br />

House zu übernehmen.<br />

In Zukunft wird Kelsang Trainerin für den Lehrgang Housekeeping<br />

im neuen Hotelfach-Ausbildungszentrum. Ausserdem<br />

übernimmt sie die Co-Leitung des <strong>ROKPA</strong> Guest House.<br />

<strong>ROKPA</strong>s Projektpartner im Hotelfach-Ausbildungszentrum<br />

Im Auftrag von Olivier Beiner, Präsident von EHLsmile, steht Adrien Rebord<br />

<strong>ROKPA</strong> als Projektberater unterstützend zur Seite. <strong>ROKPA</strong> hat ihn zum aktuellen<br />

Stand des Projekts befragt.<br />

Fotos: © Adrien Rebord, Tal Siano<br />

Adrien Rebord,<br />

selbst EHL-<br />

Absolvent, hat<br />

bereits in Bhutan<br />

eine Hotelschule<br />

eröffnet und<br />

geleitet.<br />

<strong>ROKPA</strong>: Was sind bisher die grössten<br />

Erfolge des Projekts?<br />

ADRIEN REBORD: Das Projekt befindet<br />

sich noch in den Kinderschuhen. Zurzeit<br />

sind wir dabei, die Lehrpersonen sowie<br />

die Studierenden zu rekrutieren. Im Mai<br />

<strong>2018</strong> werden wir mit der Ausbildung<br />

beginnen. Die Partnerschaft mit dem<br />

GATE College, der besten Hotelfachschule<br />

in Nepal, ist aber bereits ein entscheidender<br />

Erfolg.<br />

<strong>ROKPA</strong>: Was können Gäste von den<br />

<strong>ROKPA</strong> Auszubildenden erwarten?<br />

ADRIEN REBORD: Die Verbindung<br />

zwischen Auszubildenden und Gästen<br />

ist zentral. Die Gäste nehmen aktiv an<br />

der Ausbildung teil, indem sie so viel wie<br />

möglich mit den Lernenden interagieren.<br />

Mehr und besser ausgebildete Mitarbeitende<br />

zu haben, erhöht das Dienstleistungsniveau:<br />

Die Gäste erhalten mehr<br />

Aufmerksamkeit und gleichzeitig können<br />

neue Produkte entwickelt werden.<br />

Während der ersten Zeit werden Absolventen<br />

der Hotelfachschule Lausanne ihr<br />

Fachwissen vor Ort zur Verfügung stellen<br />

und neue Ideen ins Restaurant einbringen.<br />

<strong>ROKPA</strong>: Wo sehen Sie das Projekt<br />

in fünf Jahren?<br />

ADRIEN REBORD: Unser Ziel ist es, dass<br />

das Projekt wirtschaftlich stabil und der<br />

Abschluss national anerkannt ist. Zudem<br />

soll eine lokale Leitung gewährleistet sein<br />

und möglichst viele unserer Studierenden<br />

sollen eine Stelle in einem renommierten<br />

Hotel finden.<br />

5


AKONG RINPOCHE MEMORIAL CENTER<br />

Die Mitarbeiterinnen der <strong>ROKPA</strong><br />

Frauenwerkstatt freuen sich auf den<br />

Umzug ins neue <strong>ROKPA</strong> Gebäude.<br />

Ausbildungsstätte<br />

für Frauen:<br />

Textilhandwerk für<br />

ein Leben in Würde<br />

Seit über 20 Jahren bietet die <strong>ROKPA</strong> Frauenwerkstatt in Kathmandu Müttern aus<br />

ärmsten Verhältnissen eine Ausbildung als Näherin und eine Anstellung. Es ist Zeit<br />

für einen nächsten wichtigen Schritt. So können laufend weitere Frauen in schwierigen<br />

Lebensumständen ihre Zukunft selbst gestalten. Ab <strong>2018</strong> wird <strong>ROKPA</strong> eigene<br />

Textilhandwerkskurse anbieten.<br />

Der Umzug der Frauenwerkstatt ins neue Akong Rinpoche Memorial Center erfolgte<br />

Anfang Februar. Dank grosszügigen Spenden konnten <strong>ROKPA</strong> „Kind“ und nun auch<br />

Mitarbeiter Krishna Hari und Babani, die Ausbildnerin für Näherinnen, die noch fehlende<br />

Infrastruktur beschaffen. Die Fachfrau hat auch den Lehrplan für Näherinnen definiert.<br />

Die sechsmonatige Ausbildung soll die Absolventinnen für zukünftige Arbeitgeber rüsten.<br />

Neu ist auch ein dreimonatiger Kurs für Strickerinnen geplant. Denn dafür besteht<br />

gemäss Abklärungen vor Ort eine Nachfrage.<br />

Mit der nepalesischen Handwerkskooperative ACP konnte <strong>ROKPA</strong> eine Partnerin<br />

gewinnen, welche Interesse hat, die Absolventinnen der <strong>ROKPA</strong> Ausbildung anzustellen.<br />

Weitere entsprechende Partnerschaften werden angestrebt <strong>–</strong> damit den Frauen der<br />

entscheidende Schritt in die Arbeitswelt gelingt.<br />

Die Anwerbung geeigneter Kandidatinnen für die neuen Lehrgänge erfolgt über verschiedene<br />

Wege. So gelangen zum Beispiel potentielle Anwärterinnen im Winter über die<br />

<strong>ROKPA</strong> Gassenküche an Lea Wyler, welche geeignete Frauen für die Ausbildung in der<br />

Frauenwerkstatt aussucht. Zudem prüft <strong>ROKPA</strong>, ob sich aus dem Gefängnis entlassene<br />

Frauen einbinden lassen.<br />

Die Näherinnen stellen auch<br />

Produkte auf Kundenwunsch her.<br />

Einkauf mit<br />

sozialem<br />

Fussabdruck<br />

■ Auf rokpaww.org finden Sie<br />

eine Auswahl an Produkten,<br />

deren Verkauf den Betrieb der<br />

Ausbildungsstätte und damit die<br />

Stärkung der <strong>ROKPA</strong> Frauen<br />

ermöglicht.<br />

Bestellungen nehmen die Verantwortlichen<br />

in Kathmandu gerne<br />

entgegen. Eine internationale<br />

Lieferung ist aufgrund der Transportkosten<br />

erst ab einer grösseren<br />

Menge sinnvoll. Vor Ort können<br />

Sie die Textilprodukte in der<br />

Boutique im <strong>ROKPA</strong> Guest House<br />

erwerben.<br />

rokpaww.org (nur englisch)<br />

Der beste Weg,<br />

Dir selbst zu helfen,<br />

ist, indem Du Dich<br />

in der Hilfe anderer<br />

verlierst.<br />

Akong Rinpoche<br />

Fotos: © Tal Siano, Lea Wyler<br />

6


BERUFSBILDUNG IN NEPAL: TEXTILHANDWERK<br />

Katsu Maya <strong>–</strong> angehende Näherin<br />

Im Frühling 2017 gelangt Katsu Maya in<br />

Kathmandu an Lea Wyler. Ihr innigster<br />

Wunsch ist es, ihrer Tochter Bibisha den<br />

Schulbesuch zu ermöglichen. Zudem will<br />

sie Näherin werden.<br />

Die junge Frau musste in ihrem Leben<br />

bereits viele Schwierigkeiten meistern.<br />

Als Kleinkind verbrennt sie sich bei einem<br />

Unfall das Gesicht und ein Teil ihrer<br />

rechten Hand bleibt verkrüppelt.<br />

Erst nachdem sie ihren ersten Mann<br />

heiratet, erfährt sie, dass er bereits eine<br />

Familie mit vier Kindern hat. Als zweite<br />

Ehefrau muss sie getrennt von der Familie<br />

neben dem Kuhstall leben, die Hauptlast<br />

der Hausarbeit tragen und wird schlecht<br />

behandelt. Nach der Geburt ihrer Tochter<br />

nimmt die häusliche Gewalt zu. Sie verlässt<br />

ihren Mann und kehrt zu ihrer Familie<br />

nach Sindhupalchok zurück.<br />

Die zierliche Frau, welche bei <strong>ROKPA</strong><br />

anklopft, ist trotz ihres schweren Schicksals<br />

alles andere als gebrochen. In ihrer<br />

bescheidenen Art schwingt ein unglaublicher<br />

Überlebenswille mit. Sie will ihrer<br />

Tochter den Schulbesuch und damit eine<br />

bessere Startposition ermöglichen. Da die<br />

26-Jährige den Wunsch äussert, Näherin<br />

zu werden, steht die Frage nach den<br />

motorischen Möglichkeiten ihrer beeinträchtigten<br />

Hand im Raum. Ein von ihr<br />

nahezu perfekt gezeichneter Kreis klärt<br />

diese erste Frage. Seit einigen Monaten<br />

gehört Katsu Maya nun zum Team der<br />

<strong>ROKPA</strong> Frauenwerkstatt, wo sie einfachere<br />

Arbeiten verrichtet. Sobald die<br />

Näherinnenausbildung im <strong>2018</strong> beginnt,<br />

ist ihr ein Platz sicher.<br />

Unglaublicher Überlebenswille trotz<br />

schwerem Schicksal: Katsu Maya mit<br />

ihrer Tochter Bibisha.<br />

Auf der Baustelle, wo sie nun für einen<br />

mageren Lohn arbeitet, trifft sie ihren<br />

zweiten Mann. Als 2015 Erdbeben das<br />

Land verwüsten, ist auch ihre Familie<br />

stark betroffen. Ihre Lehmhütte wird<br />

zerstört, ihre Tochter verschüttet und nur<br />

durch einen glücklichen Zufall ausgegraben.<br />

Bibisha erholt sich langsam aber<br />

Katsu Mayas Mann wird krank und stirbt<br />

nach monatelanger kostspieliger Pflege.<br />

Ihre Unterstützung stärkt Frauen<br />

■ Lebensgeschichten wie diejenige von Katsu Maya sind in Nepal leider keine<br />

Seltenheit. Mit der Erweiterung der Frauenwerkstatt in Kathmandu, will <strong>ROKPA</strong><br />

immer mehr Frauen in Notsituationen eine Ausbildung im Textilhandwerk und<br />

damit eine gute Basis für ein selbständiges Leben bieten.<br />

Spenden Sie jetzt mit dem Vermerk „Frauenprojekte“. Herzlichen Dank!<br />

Saru <strong>–</strong> in Ausbildung in der <strong>ROKPA</strong> Frauenwerkstatt<br />

Fotos: © Francesca Pfister, Tal Siano<br />

Saru, die jüngste Mitarbeiterin der<br />

Frauenwerkstatt, lernt viel von ihren<br />

Kolleginnen.<br />

Saru arbeitet und lernt seit etwas mehr<br />

als zwei Jahren in der <strong>ROKPA</strong> Frauenwerkstatt.<br />

Als sie in der 5. Klasse war,<br />

starb ihre Mutter ganz plötzlich.<br />

Ihre Brüder Kedar und Subash, die schon<br />

seit Jahren im <strong>ROKPA</strong> Kinderhaus lebten,<br />

baten „Mummy“ Lea, auch die Schwester<br />

und den jüngeren Bruder Surat aufzunehmen.<br />

Denn auf dem Land, wo sie<br />

wohnten, gab es keine Schule und keinen<br />

Verdienst.<br />

Saru war mit ihren ca. 15 Jahren (in Nepal<br />

kennen viele ihr genaues Alter nicht) zu<br />

„alt“, um die Volksschule wieder zu besuchen<br />

und so lag die Aufnahme in die<br />

<strong>ROKPA</strong> Frauenwerkstatt nahe. Unterdessen<br />

hat Saru diverse Nähkurse absolviert<br />

und erweitert mit der Hilfe diverser<br />

„<strong>ROKPA</strong> Geschwister“ ihre Schulkenntnisse.<br />

Für den Umgang mit internationaler<br />

Kundschaft steht zudem auch Englisch<br />

auf ihrem Lehrplan. So erhält sie täglich<br />

eine Privatstunde durch ihre „Didi“ Anju.<br />

7


BERUFSBILDUNG IN AFRIKA<br />

Simbabwe:<br />

Einkommen<br />

für Teenager<br />

Eine Jugendliche erweckt<br />

alte Jeans zu neuem<br />

Leben: Nähprojekt zur<br />

Stärkung junger Arbeitsloser<br />

in Simbabwe.<br />

Die weit verbreitete Arbeitslosigkeit trifft<br />

in Simbabwe auch viele Jugendliche.<br />

Daher setzen sich die <strong>ROKPA</strong> Verantwortlichen<br />

vor Ort dafür ein, dass junge<br />

Frauen und Männer ihre unternehmerischen<br />

Fähigkeiten entwickeln können.<br />

Sie erhalten so die Möglichkeit, ein<br />

Einkommen zu erzielen und gleichzeitig<br />

Bedürfnisse in ihren Gemeinschaften<br />

zu bedienen.<br />

Eines dieser Projekte ist das „Nähprojekt“<br />

im <strong>ROKPA</strong> Chitungwiza Center. Die Jugendlichen<br />

verwerten alte Jeans und weitere<br />

gespendete Textilien und verarbeiten diese<br />

zu Schuluniformen oder zu anderen<br />

Produkten, die von den Teilnehmerinnen<br />

kreiert werden. <strong>ROKPA</strong> ermutigt die<br />

Jugendlichen, eigene Fähigkeiten und<br />

Produktpaletten zu entwickeln. Eingebunden<br />

werden auch Eltern, welche ihre<br />

Kenntnisse weitergeben. Aktuell beteiligen<br />

sich vier Schulabgängerinnen sowie drei<br />

ihrer Mütter. Periodisch werden die überschüssigen<br />

Erzeugnisse verkauft. Zudem<br />

werden gegen Bezahlung Flickarbeiten in<br />

der Gemeinschaft übernommen.<br />

Ausbildung ist<br />

der Schlüssel zur<br />

inneren Freiheit.<br />

Akong Rinpoche<br />

Südafrika:<br />

Selbstversorgung dank Know-how<br />

Der 23-jährige John Thabo Mothobi ist<br />

Lehrling im <strong>ROKPA</strong> Tikologo Permakultur-<br />

Projekt, in dem biologische Nahrungsund<br />

pflanzliche Arzneimittel angebaut und<br />

das entsprechende Wissen an die Bevölkerung<br />

weitergegeben wird. Im Interview<br />

mit <strong>ROKPA</strong> erzählt John Thabo von seiner<br />

Arbeit, vom Leben junger Menschen in<br />

Südafrika und von seinen Zukunftsplänen.<br />

<strong>ROKPA</strong>: Was ist deine persönliche<br />

Motivation, für das Tikologo-Projekt zu<br />

arbeiten?<br />

John Thabo: Ich lerne neue Fertigkeiten,<br />

wie das Anbauen von allerlei<br />

Pflanzen und wie ich verschiedene<br />

Werkzeuge und Maschinen benutzen<br />

kann. Durch meine Arbeit kann ich auch<br />

ein Einkommen erzielen. Das alles<br />

verbessert mein Leben.<br />

<strong>ROKPA</strong>: Wie sieht die Situation für junge<br />

Leute in Groot Marico aus?<br />

John Thabo: Es gibt sehr wenige<br />

Möglichkeiten für junge Leute. Die besten<br />

Aussichten haben sie, wenn sie Gelegenheitsarbeit<br />

auf einem Bauernhof oder in<br />

einem Steinbruch bekommen. Diese Arbeit<br />

bringt zirka 80 Rand (ca. CHF 6.-) pro Tag<br />

ein und kann von einer Woche bis zu einem<br />

Monat dauern. In ihrer Freizeit spielen<br />

junge Menschen gerne Fussball oder hören<br />

Musik. Viele von ihnen trinken Alkohol oder<br />

rauchen Marihuana. Die Mädchen werden<br />

oft sehr jung schwanger, manchmal schon<br />

mit 13 Jahren.<br />

<strong>ROKPA</strong>: Was sind deine Zukunftspläne?<br />

John Thabo: Ich würde gerne mein<br />

eigenes Projekt starten, bei dem ich<br />

Menschen in Permakultur unterrichten und<br />

ihnen zeigen kann, wie sie sich selbst<br />

versorgen können. Dadurch wären die<br />

Leute weniger abhängig von der Regierung.<br />

Lehrling John Thabo im Tikologo-<br />

Medizingarten: Zuhause hat er seinen<br />

eigenen Gemüsegarten, von dem er<br />

sich ernähren kann.<br />

Fotos: © Coen Meintjes, <strong>ROKPA</strong> Support Network Zimbabwe<br />

8


BERUFSBILDUNG IN DEN TIBETISCHEN GEBIETEN CHINAS<br />

<strong>Berufsbildung</strong> <strong>–</strong><br />

ein Kernanliegen<br />

des <strong>ROKPA</strong><br />

Mitgründers<br />

Akong Rinpoche<br />

Akong Rinpoche zu Besuch im Handwerksunterricht.<br />

Fotos: © Pim Willems, Lea Wyler<br />

Das neue <strong>ROKPA</strong> Mehrzweckgebäude in Kathmandu trägt seinen<br />

Namen. Und es ist kein Zufall, dass im Akong Rinpoche Memorial<br />

Center praktische Fertigkeiten vermittelt werden. Denn <strong>Berufsbildung</strong><br />

war für den 2013 verstorbenen <strong>ROKPA</strong> Mitgründer sehr<br />

wichtig. „Mit Handwerk wie Holzschnitzen, Thangkamalen oder<br />

Nähen können Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen“, war er<br />

überzeugt. Um die lokale Bevölkerung zu stärken, unterstützte<br />

<strong>ROKPA</strong> deshalb lange Jahre <strong>Berufsbildung</strong>sprojekte in den<br />

tibetischen Gebieten Chinas.<br />

Nähunterricht und Malen von tibetischen Rollbildern,<br />

so genannten Thangkas.<br />

Situation in den tibetischen<br />

Gebieten Chinas<br />

Legte auch gerne selbst Hand an:<br />

Akong Rinpoche bei Holzarbeiten.<br />

Als eine der wenigen Hilfsorganisationen,<br />

welche noch in den tibetischen<br />

Gebieten Chinas aktiv ist, war es<br />

<strong>ROKPA</strong> 2017 nicht möglich, die übliche<br />

Projektreise durchzuführen. Wir stehen<br />

zwar über unser lokales Netzwerk in<br />

Kontakt mit den Projektpartnern, die<br />

Projektauszahlungen mussten jedoch<br />

ausgesetzt werden. <strong>ROKPA</strong> wird alles<br />

daran setzen, im <strong>2018</strong> die Besuche<br />

und die Auszahlungen der Unterstützungsbeiträge<br />

nachzuholen.<br />

Gewährte Spenden im 2017 behalten<br />

wir zweckgebunden zurück, damit die<br />

finanziellen Mittel verfügbar sind,<br />

sobald sich die Situation verbessert.<br />

Selbstverständlich werden wir unsere<br />

Spendenden über die weiteren Entwicklungen<br />

auf dem Laufenden halten.<br />

Herzlichen Dank, dass Sie uns auch in<br />

dieser schwierigen Lage Ihr Vertrauen<br />

schenken.<br />

9


<strong>ROKPA</strong> News<br />

<strong>ROKPA</strong> Apéro am 7. Juni <strong>2018</strong> <strong>–</strong><br />

Anmeldung ab sofort möglich<br />

Spendende und weitere Interessierte haben in den letzten zwei Jahren den<br />

<strong>ROKPA</strong> Apéro rege genutzt, um aus erster Hand über die Entwicklungen in den<br />

<strong>ROKPA</strong> Projekten zu erfahren und persönliche Gespräche mit dem <strong>ROKPA</strong> Team<br />

zu führen. Am 7. Juni ist es wieder so weit: Wir freuen uns, <strong>ROKPA</strong> Freundinnen<br />

und Freunde um 17:30 Uhr in der Helferei in Zürich zu begrüssen. Auch dieses<br />

Jahr planen wir nach dem informativen Teil einen kleinen Umtrunk, der Gelegenheit<br />

zum Austausch bietet. Sichern Sie sich schon heute Ihren Platz, indem<br />

Sie sich über info@rokpa.org mit Angabe Ihrer Koordinaten sowie denjenigen<br />

Ihrer Begleitpersonen anmelden. Die Anzahl Plätze ist begrenzt <strong>–</strong> first come,<br />

first served.<br />

Nepal:<br />

Neue Partnerschaft<br />

„Rato Baltin“<br />

Neu: Kurzfilm über<br />

die <strong>ROKPA</strong> Projekte<br />

in Nepal<br />

Filmemacher und <strong>ROKPA</strong> Unterstützer<br />

Tal Siano stellt die Arbeit von <strong>ROKPA</strong> in<br />

Nepal vor. Frühere <strong>ROKPA</strong> Kinder, nun<br />

verantwortlich für die Projekte, geben<br />

einen Einblick: Unter anderem Bijay<br />

und Anju zum <strong>ROKPA</strong> Kinderhaus sowie<br />

Sagar zum Akong Rinpoche Memorial<br />

Center, welches soeben eröffnet wurde.<br />

Sie finden den<br />

8-minütigen Film auf<br />

unserem YouTube-<br />

Kanal:<br />

www.youtube.com/rokpainfo<br />

28. September <strong>2018</strong>: Filmscreening<br />

über <strong>ROKPA</strong> Mitgründer<br />

Dr. Akong Tulku Rinpoche in Zürich<br />

Akong <strong>–</strong> A Remarkable Life (Akong <strong>–</strong> ein<br />

aussergewöhnliches Leben) erzählt die<br />

Geschichte des <strong>ROKPA</strong> Mitgründers Dr.<br />

Akong Tulku Rinpoche, Arzt und Tibetisch-<br />

Buddhistischer Meditationsmeister. Gezwungen,<br />

während der Kulturrevolution aus seiner<br />

tibetischen Heimat zu fliehen, überlebt er als einer der wenigen der ursprünglich<br />

300-köpfigen Schicksalsgemeinschaft die gefährliche Querung des Himalayas bis<br />

nach Indien. Als er, dem Tod nahe, in einer Höhle im Gebirge liegt, gelobt er, sein<br />

Leben der Hilfe anderer Menschen zu widmen, falls er überleben sollte.<br />

Für <strong>ROKPA</strong> Interessierte zeigen wir den Film am Freitagabend, 28. September <strong>2018</strong><br />

im Songtsen House in Zürich-Albisrieden. Weitere Informationen folgen.<br />

Zusammen mit der Partnerorganisation<br />

Be Artsy (von Clara Garcia Ortés) engagiert<br />

sich <strong>ROKPA</strong> in West-Nepal im Kampf<br />

gegen „Chhaupadi“, einer für Frauen<br />

schädlichen und erniedrigenden Tradition.<br />

Während „ihrer Tage“ gelten Frauen als<br />

unrein und werden von der Familienunterkunft<br />

verbannt. Sie müssen im Stall oder<br />

in noch misslicheren Umständen unterkommen<br />

und sind nicht nur Wind und<br />

Wetter oder wilden Tieren wie Schlangen<br />

ausgesetzt, sondern erleben dort häufig<br />

auch sexuelle Gewalt. Viele Mädchen<br />

bleiben in diesen Tagen der Schule fern.<br />

„Chhaupadi“ ist in Nepal seit 2005<br />

gesetzlich verboten, wird aber insbesondere<br />

in abgelegenen Regionen weiterhin<br />

praktiziert. Das Team von Be Artsy tritt<br />

mit Aufklärung und interaktiven Fotoworkshops<br />

gegen diese schädliche Tradition an.<br />

Mit der Verteilung von Menstruationstassen<br />

sowie „roten Kesseln“ (Rato Baltin)<br />

sollen junge Frauen ihre Körperhygiene<br />

sicherstellen und ihr Selbstbewusstsein<br />

stärken. Die Einbindung weiblicher und<br />

männlicher Mitglieder der Dorfgemeinschaften<br />

soll dazu beitragen, dass Menstruation<br />

als natürliche Körperfunktion<br />

wahrgenommen wird.<br />

Foto: © Clara Garcia Ortés<br />

10


<strong>ROKPA</strong> TEAM<br />

Ich arbeite für <strong>ROKPA</strong> weil...<br />

Seit meiner Ankunft in der Schweiz im<br />

2013 war ich immer auf der Suche nach<br />

einer Stelle die mich nicht nur professionell<br />

sondern auch persönlich weiterbringt.<br />

In Polen, wo ich herkomme, hatte<br />

ich mich oft zugunsten von Tierrechtsorganisationen<br />

engagiert und fand es<br />

manchmal gefühlsmässig anspruchsvoll,<br />

aber gleichzeitig wirklich bereichernd.<br />

Mit dem freiwilligen Engagement für<br />

<strong>ROKPA</strong> habe ich genau das wiedergefunden.<br />

Es macht mich wirklich sehr froh,<br />

meine Fähigkeiten als Übersetzerin für<br />

das Allgemeinwohl einzusetzen und<br />

Menschen in Not zu helfen. Die <strong>ROKPA</strong><br />

Mitgründerin Lea Wyler ist für mich ein<br />

richtiges Vorbild geworden. Ich finde die<br />

Arbeit von <strong>ROKPA</strong> in Nepal, in den<br />

tibetischen Gebieten Chinas, in Simbabwe<br />

und in Südafrika sehr beeindruckend,<br />

und ich bin sehr inspiriert von allem, was<br />

<strong>ROKPA</strong> in den mehr als 35 Jahren ihres<br />

Bestehens erreichen konnte.<br />

<strong>ROKPA</strong> und ich sind gleich alt und ich<br />

kann nur hoffen, dass ich in meinen<br />

eigenen 37 Jahren wenigstens einen<br />

Bruchteil von dem erreicht habe, was<br />

<strong>ROKPA</strong> mit ihren enormen Anstrengungen<br />

leistet, um Bedürftige zu unterstützen.<br />

Es ist auch schön, in einem solch fantastischen<br />

Team zu sein <strong>–</strong> ich fühle mich<br />

hier sehr wohl und wirklich Teil einer<br />

grossen Familie.<br />

Kaja Kurczewska,<br />

<strong>ROKPA</strong> Freiwillige Übersetzungen<br />

und Administration<br />

Die Ländervertretungen stellen sich vor: <strong>ROKPA</strong> in Irland<br />

<strong>ROKPA</strong>: Chloe und Stevan, wie kam es zu<br />

Es ist sehr inspirierend zu sehen, wie die<br />

eurem Engagement für <strong>ROKPA</strong>?<br />

früheren <strong>ROKPA</strong> Kinder zu solch wunder-<br />

Chloe und Stevan: Wir verbrachten im<br />

vollen Menschen heranwachsen.<br />

Fotos: © David Neviazsky, Anna Paszkowiak<br />

Jahr 2014 längere Zeit im Kloster, als uns<br />

Lama Yeshe Losal Rinpoche <strong>–</strong> Mitglied des<br />

<strong>ROKPA</strong> Vorstands <strong>–</strong> bat, die Verantwortung<br />

für <strong>ROKPA</strong> in Irland zu übernehmen.<br />

<strong>ROKPA</strong>: Was motiviert euch für eure<br />

Arbeit für <strong>ROKPA</strong>?<br />

Chloe und Stevan: Unser Engagement<br />

und unsere Motivation kommen von<br />

unserer Verbindung mit Akong Rinpoche,<br />

der über 20 Jahre unser Lehrer war.<br />

Er war sehr wichtig für uns beide.<br />

<strong>ROKPA</strong>: Was ist das erste Wort, das euch<br />

zu <strong>ROKPA</strong> einfällt?<br />

Chloe und Stevan: Mitgefühl.<br />

<strong>ROKPA</strong>: Was war euer berührendstes<br />

Erlebnis bei eurer Arbeit für <strong>ROKPA</strong>?<br />

Chloe und Stevan: Bijay zuzuhören<br />

am <strong>ROKPA</strong> AGM * 2016, während er von<br />

seiner Erfahrung spricht, das <strong>ROKPA</strong><br />

Kinderhaus in Kathmandu zu leiten.<br />

<strong>ROKPA</strong>: Was hat <strong>ROKPA</strong> in eurem Leben<br />

verändert?<br />

Chloe und Stevan: Es ist gut etwas<br />

Praktisches tun zu können, um Mitgefühl in<br />

die Tat umzusetzen. Obwohl wir es ziemlich<br />

schwierig gefunden haben, <strong>ROKPA</strong> in<br />

Irland zu übernehmen, ist es eine Chance,<br />

etwas für andere zu tun.<br />

<strong>ROKPA</strong>: Was wünscht ihr <strong>ROKPA</strong> für die<br />

Zukunft?<br />

Chloe und Stevan: Wir hoffen aufrichtig,<br />

dass Akong Rinpoches Tätigkeit durch<br />

die Arbeit von <strong>ROKPA</strong> weitergeführt wird<br />

und Menschen helfen kann, insbesondere<br />

in den tibetischen Gebieten Chinas.<br />

*Anmerkung der Redaktion: Einmal jährlich treffen sich<br />

die <strong>ROKPA</strong> Ländervertretungen für einen Austausch am<br />

Annual General Meeting (AGM).<br />

Chloe Jenner und Stevan Hartung mit<br />

Akong Rinpoche (Mitte), der 2008 ihre<br />

Trauung vollzog.<br />

Lerne vor allem,<br />

mitfühlend zu sein <strong>–</strong><br />

denn Wissen ohne<br />

Mitgefühl ist sinnlos.<br />

Akong Rinpoche<br />

11


<strong>ROKPA</strong> seit<br />

Helfen, wo Hilfe<br />

gebraucht wird.<br />

Nachhaltig,<br />

über 35 Jahren.<br />

Sunal und Sudip wurden von den Eltern verlassen. Sie lebten im Gebirge beim 80-jährigen Grossvater, der, so wie sie auch,<br />

für sein Überleben betteln musste. Zu essen gab es nur jeden 2. Tag. Jetzt leben sie im <strong>ROKPA</strong> Kinderhaus und gehen zur Schule.<br />

Sie erhalten 4 Malzeiten pro Tag. Und lachen viel.<br />

Für mehr Chancen im Leben<br />

Tausende Kinder und Jugendliche erhalten in jedem einzelnen Jahr mit der<br />

Unterstützung von <strong>ROKPA</strong> in den tibetischen Gebieten Chinas und in Nepal eine<br />

Ausbildung. Mit Medizin- und Ernährungsprojekten verbessert <strong>ROKPA</strong> die<br />

Lebensumstände vieler armutsbetroffener Menschen unmittelbar.<br />

Das geht nur mit Ihrer Hilfe!<br />

SMS-Spende<br />

bis CHF 99.<strong>–</strong><br />

<strong>ROKPA</strong> XX<br />

(Betrag, nur Zahl) an<br />

Zielnummer 488.<br />

Beispiel für CHF 20.<strong>–</strong>:<br />

<strong>ROKPA</strong> 20 an 488<br />

Dank Ihren Spenden können wir unzählige Leben positiv beeinflussen:<br />

• Waisenkinder erhalten ein Zuhause und werden zur Schule geschickt<br />

• Jugendlichen aus armen Familien wird ein Studium ermöglicht<br />

• Mittellose Menschen erhalten medizinische Versorgung<br />

• Kinder und Erwachsene werden in unseren Gassenküchen mit dem<br />

Nötigsten versorgt<br />

• Mädchen und Frauen werden gestärkt<br />

Mit Ihrer finanziellen Unterstützung können wir die Ärmsten der Armen wirkungsvoll<br />

unterstützen <strong>–</strong> helfen Sie uns, ihre Chancen auf ein würdevolles Leben zu erhöhen.<br />

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!<br />

In der Schweiz sind Spenden zugunsten von <strong>ROKPA</strong> steuerbefreit.<br />

So können Sie spenden:<br />

Credit Suisse (Schweiz) AG:<br />

IBAN: CH73 0483 5045 5090 1100 1<br />

BIC/SWIFT: CRESCHZZ80A<br />

Postkonto: 80-19029-5<br />

Projekt-Nr. 8100:<br />

Für <strong>ROKPA</strong> Bildungsprojekte<br />

Projekt-Nr. 8000:<br />

Für dringende <strong>ROKPA</strong> Projekte<br />

Foto: © Krishna Hari Dulal<br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL | Böcklinstrasse 27 | 8032 Zürich | Schweiz | Telefon +41 44 2626888 | info@rokpa.org<br />

www.rokpa.org | facebook.com/<strong>ROKPA</strong>.org

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