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Ramanagiri_Ich segelte an einen fernen Ort_Worte und Briefe

Swami Ramanagiri bzw. Peer Westin war Schwede und Angehöriger einer schwedischen Adelsfamilie. Er wurde zu einem Anhänger des südindischen Heiligen Ramana Maharshi (* 30. Dezember 1879. † 14. April 1950). Dies ist die Geschichte seines geistlichen Lebens. Übersetzung aus dem Englischen durch Clemens Vargas Ramos eines Beitrag aus dem Blog"Arunachala and Ramana Maharshi" von ©David Godman. Text mit freundlicher Veröffentlichungsgenehmigung von David Godman. Die Fotos stammen vom Verwalter des Schreins Ramanagiris und werden von diesem frei abgegeben. Der Fotograf ist unbekannt.

Swami Ramanagiri bzw. Peer Westin war Schwede und Angehöriger einer schwedischen Adelsfamilie. Er wurde zu einem Anhänger des südindischen Heiligen Ramana Maharshi (* 30. Dezember 1879. † 14. April 1950). Dies ist die Geschichte seines geistlichen Lebens.

Übersetzung aus dem Englischen durch Clemens Vargas Ramos eines Beitrag aus dem Blog"Arunachala and Ramana Maharshi" von ©David Godman. Text mit freundlicher Veröffentlichungsgenehmigung von David Godman. Die Fotos stammen vom Verwalter des Schreins Ramanagiris und werden von diesem frei abgegeben. Der Fotograf ist unbekannt.

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Er verfügte <strong>an</strong>sch<strong>einen</strong>d über seine g<strong>an</strong>z eigenen Erfahrungen mit „teuren Fre<strong>und</strong>en” die ihn von<br />

der Ergründung abzubringen versuchten. In seinem Notizbuch verzeichnete er: „Vor drei Jahren<br />

bemerkte ich, dass die <strong>Briefe</strong> meiner früheren Familie zu einem Hindernis auf meinem spirituellen<br />

Weg zu werden beg<strong>an</strong>nen. Daher öffnete ich k<strong>einen</strong> der eintreffenden <strong>Briefe</strong> mehr geschweige denn<br />

las ich ihn. Obwohl mein Verhalten fragwürdig war, spürte ich, dass die göttliche Kraft auf meiner<br />

Seite war.”<br />

Er fährt folgendermaßen mit s<strong>einen</strong> spirituellen Erkenntnissen fort:<br />

Unser eigenes Gemüt ist der größte Betrüger in der Welt. Tausend Gründe erfindet er, um s<strong>einen</strong><br />

eigenen Weg zu rechtfertigen. Es gibt drei Verfahrensweisen, um mit diesem Betrug umzugehen,<br />

der selbst nichts als ein Haufen von Ged<strong>an</strong>ken ist, der in das bewusste Gemüt eintritt.<br />

Erstens beh<strong>an</strong>dle das Gemüt als <strong>einen</strong> Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> lass ihm volle Genugtuung widerfahren. Jedoch<br />

ist dies ein l<strong>an</strong>ger <strong>und</strong> ermüdender Weg, denn das Gemüt wird niemals zufrieden sein.<br />

Betrachte es zweitens als d<strong>einen</strong> Feind <strong>und</strong> versuche, es mit aller Macht loszuwerden. Dieser Weg<br />

ist einzig nur möglich mit Hilfe der göttlichen Gnade, denn das Gemüt verfügt über zwei sehr<br />

machtvolle Waffen: Den unterscheidenden Intellekt <strong>und</strong> die Fähigkeit der Vorstellungskraft. Diese<br />

beiden Gesellen vermögen sogar Gott davon zu überzeugen, dass schwarz weiß ist.<br />

Der dritte Weg ist der nach der Unterweisung von Sri Ram<strong>an</strong>a in den Tagen der Stille am Fuße des<br />

heiligen Arunachala. Dieser Weg, der von diesem Dummkopf hier übernommen wurde, beh<strong>an</strong>delt<br />

den Verst<strong>an</strong>d als <strong>einen</strong> Patienten bzw. wie mehrere Patienten, die den Doktor aufsuchen, um über<br />

ihre verschiedenen Wehwehchen zu klagen.<br />

So wie ein Arzt in seinem Sprechzimmer sitzt <strong>und</strong> die verschiedenen Patienten empfängt, so stellt<br />

sich dieser Dummkopf hier vor, im der heiligen Herzenshöhle zu sitzen <strong>und</strong> die verschiedenen<br />

Ged<strong>an</strong>ken-Patienten zu empf<strong>an</strong>gen. Ihr wisst, dass eine leidende Person gern st<strong>und</strong>enl<strong>an</strong>g über ihre<br />

Unbehaglichkeiten klagt. Ebenso sind die Ged<strong>an</strong>ken, die sich nur allzugern in alles Mögliche<br />

ausbreiten möchten. Der Arzt jedoch spricht immerzu nur: „Sehr gut! Nimm diese Medizin. D<strong>an</strong>ke<br />

dir für dein Kommen!” D<strong>an</strong>n ruft er schon den nächsten Patienten herein. Dies ist die Art <strong>und</strong><br />

Weise, wie dieser Dummkopf hier zu meditieren pflegt.<br />

Als erstes verl<strong>an</strong>gsamt dieser Dummkopf hier so weit wie möglich s<strong>einen</strong> Atem, aber nur bis zu<br />

dem Punkt, <strong>an</strong> dem noch kein Gefühl von Unbehagen auftritt. Für diesen Dummkopf hier sind zwei<br />

Atemzüge pro Minute die richtige Frequenz, die aber vielleicht für dich nicht die richtige sein mag,<br />

da dieser Dummkopf hier sie seit l<strong>an</strong>ger Zeit geübt hat. Vielleicht k<strong>an</strong>nst du d<strong>einen</strong> Atem am<br />

Anf<strong>an</strong>g nur auf 8 bis 10 Züge pro Minute verl<strong>an</strong>gsamen. Zwinge dich zu nichts, denn Zw<strong>an</strong>g wird<br />

Ged<strong>an</strong>ken wachsen lassen.<br />

Dieser Dummkopf hier entschied sich dafür, zw<strong>an</strong>zig Patienten zu empf<strong>an</strong>gen <strong>und</strong> d<strong>an</strong>n seine<br />

Arztpraxis im Herzen zu schließen. Er ruft: „Nummer Eins!” <strong>und</strong> wartet d<strong>an</strong>n, bis Patient Nummer<br />

Eins gekommen ist. Der Ged<strong>an</strong>ken-Patient sagt d<strong>an</strong>n vielleicht: „Das <strong>und</strong> das stimmt nicht mit mir.<br />

Der <strong>und</strong> der ist besorgt wegen diesem <strong>und</strong> jenem.”<br />

D<strong>an</strong>n sagt dieser dummköpfige Doktor hier: „Oh, du bist Nummer Eins. Sehr gut. Der Name des<br />

Lord Murug<strong>an</strong> wird dich heilen. D<strong>an</strong>ke dir für dein Kommen.”<br />

D<strong>an</strong>n ruft er Nummer Zwei herein <strong>und</strong> wartet, bis dieser kommt. „Herr So-<strong>und</strong>-so erl<strong>an</strong>gt mukti<br />

(Befreiung) in diesem Leben” sagt dieser vielleicht.<br />

„Sehr gut. Du bist Nummer Zwei. Die g<strong>an</strong>ze Welt ist gesegnet, wenn nur eine einzige Seele befreit

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