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2018-2-Reisemagazin_Karawane

Unser neues Reisemagazin stellt Ihnen einen interessanten Teil unserer Reiseziele für 2018 in Form einer Weltumrundung vor, u.a. Roms schönste Märkte, Alaska und Labrador, Panama, Französisch-Polynesien, Queensland (Australien), Neuseeland, Seychellen und Afrika. Dazu gibts auch gleich ein schönes Gewinnspiel. Karawane ist ihr Reisespezialist, wenn es um den Urlaub 2018 geht.

Unser neues Reisemagazin stellt Ihnen einen interessanten Teil unserer Reiseziele für 2018 in Form einer Weltumrundung vor, u.a. Roms schönste Märkte, Alaska und Labrador, Panama, Französisch-Polynesien, Queensland (Australien), Neuseeland, Seychellen und Afrika. Dazu gibts auch gleich ein schönes Gewinnspiel. Karawane ist ihr Reisespezialist, wenn es um den Urlaub 2018 geht.

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REISEMAGAZIN<br />

ERLEBNISSE VOM SPEZIALISTEN 2/<strong>2018</strong><br />

www.karawane.de<br />

Mit <strong>Karawane</strong><br />

einmal um die Welt<br />

Roms schönste Märkte • Alaska und Labrador • Wohnmobil-Tour<br />

Queensland • Entlang der Seidenstraße • Antarktis-Kreuzfahrt •<br />

Neuseeland • Tahiti mit Gewinnspiel • Osterinsel • Seychellen •<br />

Tempelstadt Angkor Wat • Argentinien • Panama • Äthiopien


KARAWANE<br />

6<br />

Unser Reisejahr<br />

Inhalt<br />

REISENEWS<br />

Tipps für Weltenbummler 04<br />

UNSER REISEJAHR<br />

<strong>Karawane</strong>-Mitarbeiter unterwegs 06<br />

KULINARISCH UM DIE WELT:<br />

Rezepte aus Chile, Usbekistan<br />

und Down Under 07<br />

18<br />

Osterinsel<br />

1. ETAPPE – EUROPA<br />

Italien: Roms Märkte sind ein<br />

Erlebnis für alle Sinne 08<br />

2. ETAPPE – NORDAMERIKA<br />

Kanada: Auf dem Coastal Drive<br />

zu Labradors Walfang-Hauptstadt 10<br />

3. ETAPPE – MITTELAMERIKA<br />

Panama: Kaffeebohnen, Orchideen<br />

und ein technisches Wunderwerk 12<br />

22<br />

Neuseeland<br />

2 <strong>Karawane</strong><br />

10<br />

Kanada<br />

26<br />

Kambodscha<br />

32<br />

Äthiopien<br />

4. ETAPPE – SÜDAMERIKA<br />

Argentinien: Spitzenweine am<br />

Fuße der Anden 14<br />

5. ETAPPE – ANTARKTIKA<br />

Antarktis: Ein Lebenstraum –<br />

Kreuzfahrt ins ewige Eis 16<br />

6. ETAPPE – OSTERINSEL<br />

Chile: Rapa Nui – der Nabel der Welt 18<br />

7. ETAPPE – SÜDSEE<br />

Französisch-Polynesien: Gewinnspiel 20<br />

8. ETAPPE – NEUSEELAND<br />

Nationalpark Fiordland: Im Doubtful<br />

Sound Stille und Regen erleben 22<br />

9. ETAPPE – AUSTRALIEN<br />

Queensland: Mit dem Wohnmobil<br />

ins goldene Outback 24<br />

10. ETAPPE – ASIEN<br />

Tempelstadt Angkor Wat –<br />

Weltkulturerbe im Regenwald 26<br />

11. ETAPPE – ORIENT<br />

Usbekistan: Samarkand und Buchara 28<br />

12. ETAPPE – INDISCHER OZEAN<br />

Seychellen: Im paradiesischen Reich<br />

der Riesenschildkröten 30<br />

13. ETAPPE – AFRIKA<br />

Äthiopien: Storch und Flusspferd<br />

urlauben am Tanasee 32<br />

Kinotipp/Buchtipp/Impressum 35<br />

Titelbild: © Fotolia/pict rider, Bilder (S. 2 v.o.n.u.): <strong>Karawane</strong>, Newfoundland Labrador, Turismo Chile, Norbert Eisele-Hein, Bärbel Schwertfeger, Jutta Lemcke


"Die größte<br />

Sehenswürdigkeit,<br />

Schon 1873 ersann der französische Schriftsteller Jules<br />

Verne die "Reise um die Erde in 80 Tagen". Heute scheint<br />

eine solche Weltreise ein Leichtes zu sein. Und doch<br />

bleibt es ein sehr persönlicher Traum, eine solche Tour<br />

tatsächlich einmal selbst durchzuführen.<br />

die es gibt,<br />

ist die Welt –<br />

sieh sie dir an."<br />

Als kleine Inspiration laden wir Sie in der neuesten Ausgabe<br />

unseres <strong>Reisemagazin</strong>s zu einer Weltreise in dreizehn Etappen<br />

ein. Theoretisch könnten diese mit entsprechend Zeit und Geld<br />

sogar aneinandergereiht werden, doch die meisten von uns<br />

werden sich wohl eher das Teilstück aussuchen, das auf ihrer<br />

ganz persönlichen Landkarte noch als weißer Fleck besteht. Sie<br />

finden auf den folgenden Seiten dazu jeweils ein Ziel, das<br />

etwas ganz Besonderes darstellt, ausgewählt von unseren Reiseexperten,<br />

ergänzt von einer dazu passenden <strong>Karawane</strong> Reise.<br />

Kurt Tucholsky<br />

Gehen Sie also mit uns auf große Tour rund um den Globus!<br />

Der Startpunkt in Europa ist Rom, wo Sie ein Bericht<br />

über die schönsten Märkte erwartet. Von dort geht's über<br />

Kanada nach Mittel- und Südamerika zu den Spitzenweinen<br />

Argentiniens. Erfahren Sie, welche guten Gründe für Französisch-Polynesien<br />

als Reiseziel sprechen und was Sie so alles<br />

bei einer Antarktis-Expedition erleben dürfen. Erkennen<br />

Sie, warum man Neuseeland durchaus im Regen entdecken<br />

kann und weshalb man sich in Usbekistan wie in Tausendundeiner<br />

Nacht fühlt. Und schließlich erkunden Sie einen Teil<br />

des unbekannteren Äthiopiens.<br />

Angereichert mit anregenden Reiseberichten und vielen Tipps<br />

hoffen wir, wieder die richtige Mischung aus Information und<br />

Unterhaltung gefunden zu haben.<br />

Lassen Sie uns Ihre Traumreise wissen!<br />

Ihr <strong>Karawane</strong> Reiseteam<br />

P.S. Ein "weltreisemäßiges" Gewinnspiel darf natürlich nicht<br />

fehlen. Mit unseren Partnern Air Tahiti Nui und Intercontinental<br />

Resort & SPA gewinnen Sie mit etwas Glück eine Traumreise<br />

nach Französisch-Polynesien.<br />

Mehr dazu auf Seite 20.<br />

<strong>Karawane</strong> 3


NEWS<br />

Die sechs interessantesten<br />

Transportmittel der Welt<br />

Taxis und Busse sind nicht alles. Wer mit offenen Augen durch<br />

die Welt reist und eine Portion Abenteuerlust mitbringt, der<br />

entdeckt dabei die spannendsten Vehikel.<br />

DAS SPANISCHE BURRO-TAXI<br />

Ökologisch einwandfrei ist das Burro-Taxi in der spanischen<br />

Stadt Mijas. Denn bei diesem Taxi handelt es<br />

sich um – einen Esel! Eingesetzt wird das Burro-Taxi<br />

seit den 1960er-Jahren, um Touristen die Stadt zu<br />

zeigen. Heute hat es sich selbst zu einer der Hauptattraktionen<br />

entwickelt. Es gibt 60 Esel, eine eigene<br />

Webseite und einen Sonderparkplatz für die Tiere.<br />

DIE JAPANISCHE FUSSGÄNGER-RIKSCHA<br />

Die klassische Rikscha aus Japan wird von einer Person<br />

gezogen, während es sich ein oder auch mal<br />

zwei Passagiere auf dem Sessel bequem machen.<br />

Im Tokioter Vergnügungsviertel Asakusa wird diese<br />

historische Tradition des Landes am Leben erhalten.<br />

DIE CHINESISCHE DSCHUNKE<br />

Der Begriff "Dschunke" bezeichnet chinesische<br />

hölzerne Segelboote, deren Geschichte<br />

bis in die Han-Dynastie im 2. Jahrhundert<br />

v. Chr. zurück reicht. In den Häfen und um<br />

die Inseln von Hongkong werden sie bis<br />

heute als Frachttransporter und für Ausflüge<br />

verwendet. Typisch sind die roten Segel.<br />

DER DUBAI TROLLEY<br />

Der Dubai Trolley ist eine elektrisch betriebene<br />

Trambahn – ein Doppeldeckerfahrzeug<br />

im historischen Stil – in der Nähe des<br />

Burj Khalifa und der Dubai Mall. Sie fährt<br />

entlang des Sheikh Mohammed Bin Rashid<br />

Boulevards, ist nur einen Kilometer lang<br />

und hat reinen Vergnügungscharakter.<br />

DER CHIVA-EXPRESS IN ECUADOR<br />

Der Chiva-Express ist ein Linienbus, der sich<br />

auf Schienen fortbewegt – genau wie ein<br />

Zug. Er verbindet die Bergregionen des<br />

Landes mit der Küste. Heute wird das Verkehrsmittel<br />

nur noch ab und zu für Touristen<br />

eingesetzt.<br />

DIE INDISCHE AUTO-RIKSCHA<br />

Auto-Rikschas sind aus den indischen Megacitys<br />

nicht wegzudenken. Die dreirädrigen,<br />

schrill bemalten Vehikel schlingern oft abenteuerlich<br />

um enge Kurven. Die Rikscha-<br />

Variante ist eng verwandt mit der indonesischen<br />

Bajaj, dem thailändischen Tuk-tuk<br />

und der italienischen Ape.<br />

Dachterrassen mit<br />

Wow-Faktor<br />

In Rooftop-Bars berauschen nicht nur exklusive<br />

Cocktails, sondern auch die Ausblicke auf die<br />

Skyline. Besonders ansprechend ist das Szenario<br />

zu vorgerückter Stunde, wenn die Lichter der<br />

Großstadt für eine fabelhafte Kulisse sorgen. Zum<br />

wahren Hotspot der Sky-Bars hat sich vor allem<br />

die thailändische Hauptstadt Bangkok entwickelt.<br />

Im 31. Stockwerk des "Millennium Hilton Hotels"<br />

etwa liegt die "ThreeSixty Outdoor Rooftop-Bar"<br />

und lockt mit gemütlichen Sitzecken an der frischen<br />

Luft. Eine Etage höher ist die mit großen Fensterfronten<br />

versehene Cocktailbar "Three Sixty Jazz<br />

Lounge", die ihren Namen dem 360-Grad-Panorama<br />

zu verdanken hat. Hier müssen die Gäste sich nicht<br />

mal von ihren Sesseln erheben, um den kompletten<br />

Überblick über die Metropole zu bekommen:<br />

Die runde Bar auf dem Dach des Hotels rotiert um<br />

ihre eigene Achse.<br />

Eine runde Sache ist auch das "Sirocco", das höchste<br />

Open-Air-Dachrestaurant der Welt. Es befindet<br />

sich im 63. Stock des "Lebua"-Hotels und hat durch<br />

den Film "Hangover 2" einen riesigen Bekanntheitsschub<br />

erfahren. Als besonderes Highlight lockt<br />

die hier befindliche "Sky Bar" (Foto). Der in hell<br />

leuchtenden Farben schillernde Tresen scheint auf<br />

einem kleinen Plateau über der Stadt zu schweben<br />

– lediglich eine Glaswand liegt zwischen den<br />

Cocktail schlürfenden Gästen und dem 230 Meter<br />

tiefer fließenden Straßenverkehr.<br />

Text: Hans-Werner Rodrian, Christian Haas, Bilder: Armin Herb, Tsugiko, marflores.com, Audley Travel, srt-Bildarchiv, The Dubai Tram, Sirocco Bar<br />

4 <strong>Karawane</strong>


Tipps für<br />

Weltenbummler<br />

Langfristige Reiseplanung beugt Stress<br />

vor der Abreise vor – hier steht <strong>Karawane</strong><br />

gerne mit Rat und Tat zur Seite<br />

Skurrile Gesetze: Wo Küsse<br />

und Kaugummis verboten sind<br />

Rechtzeitig Informationen zu notwendigen<br />

Visa und Impfungen einholen sowie<br />

den Versicherungsschutz prüfen<br />

Benötigte Ausrüstung besorgen. Oder<br />

sich auch mal schenken lassen: vom<br />

Safari-Hut über die Sonnenbrille bis<br />

hin zum Wanderschuh.<br />

Wichtige Dokumente einscannen und<br />

sich selbst mailen. So ist der Zugriff<br />

immer gesichert.<br />

Text: Hans-Werner Rodrian, <strong>Karawane</strong>, Bilder: srt-Bildarchiv, <strong>Karawane</strong> (u.)<br />

Im Handgepäck wird das Wichtigste mitgeführt,<br />

z.B. auch Akkus. Alles andere<br />

kann notfalls nachgekauft werden.<br />

Risikostreuung: Geld und Wertsachen<br />

nicht alle an einem Ort aufbewahren.<br />

Alles unter Kontrolle: Benachrichtigung<br />

per Mail oder SMS zu Kreditkartenabbuchungen.<br />

Auch das beste Tablet oder Handy hat<br />

mal kein Netz oder "Saft" mehr: Alle<br />

Unterlagen als Back-up ausgedruckt<br />

mitführen.<br />

Meist eher ein Thema für die Rückreise:<br />

Schwerste Kleidung anziehen, das spart<br />

Platz und Gewicht im Koffer.<br />

Schnell gefunden: auffälliges Kofferband<br />

verwenden, z.B. von <strong>Karawane</strong>.<br />

Die kuriosesten Vorschriften aus beliebten Reiseländern sind nicht nur zum<br />

Lachen, sondern können Urlaubern auch eine Menge Ärger bescheren<br />

Wer in die weite Welt aufbricht, dem sollte bewusst sein, dass im<br />

Ferienland nicht alles so geregelt ist wie daheim. Damit es nicht<br />

zu einem Konflikt mit dem Gesetz kommt, haben wir eine kleine<br />

Liste der merkwürdigsten Gesetze in beliebten Reiseländern zusammengestellt.<br />

Und auch wenn einiges seltsam erscheint, diese Vorschriften gelten tatsächlich.<br />

So ist in Frankreich das Küssen am Bahnsteig verboten. Damit reagierte der<br />

Gesetzgeber im Jahr 1910 auf Zugverspätungen, weil sich Paare nicht trennen<br />

konnten und dadurch immer wieder Verzögerungen hervorriefen.<br />

Italien wünscht, dass Touristen ihr Geld in Restaurants ausgeben. Wer etwa<br />

in Rom am Rand des Trevi-Brunnens picknickt, der wird von Polizisten mit<br />

Trillerpfeifen verscheucht. In Florenz und auf Capri werden die Freitreppen<br />

vor den Kirchen um die Mittagszeit nass gespritzt, damit sich niemand hinsetzt.<br />

Einkaufen bei illegalen Straßenhändlern kostet bis zu 7000 Euro Strafe.<br />

In den USA ist Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit tabu. Das gilt auch für<br />

Strände, Parks und Flaniermeilen. Schon das sichtbare Tragen alkoholischer<br />

Getränke kann strafbar sein. Wenn der Kassierer unter 21 ist, dann muss man<br />

in New York den Alkohol tatsächlich selber scannen und in die Tüte packen.<br />

Der Stadtstaat Singapur ist als besonders reinlich bekannt. Er hat seit 1992<br />

Herstellung und Verkauf von Kaugummis verboten, um Straßen, Busse und<br />

U-Bahnen sauber zu halten. Laut Auswärtigem Amt ist sogar die private Einfuhr<br />

untersagt. Zuwiderhandlungen können auch für Touristen zu Geldstrafen<br />

von mehr als 150 Euro führen.<br />

In den Arabischen Emiraten empfiehlt es sich, E-Zigaretten zuhause zu lassen.<br />

Ob Dubai, Abu Dhabi oder Ras-Al-Khaimah: Überall ist der Import von<br />

elektrischen Zigaretten verboten. Sie werden bei der Einfuhr beschlagnahmt.<br />

In Griechenland ist es unter Strafe verboten, Steine von antiken Stätten mitzunehmen.<br />

Dies gilt nicht nur für Teile der Akropolis, sondern auch für völlig<br />

unverfängliche Kiesel. Wer erwischt wird, kann die Nacht in der Polizeistation<br />

verbringen und muss auch noch ein archäologisches Gutachten bezahlen.<br />

Das Spiel mit religiösen Symbolen ist überall auf der Welt gefährlich. Eine<br />

britische Touristin reiste jüngst mit ihrer Buddha-Tätowierung auf dem Arm<br />

nach Sri Lanka. Erboste Mönche empfanden das als unangemessen und meldeten<br />

sie der Polizei – die Frau wurde des Landes verwiesen.<br />

<strong>Karawane</strong> 5


RÜCKBLICK<br />

Tansania besticht für Jessica Richter<br />

durch seine Vielfältigkeit: faszinierende<br />

Stammeskulturen, beeindruckende<br />

Landschaften und atemberaubende<br />

Tiererlebnisse wie baumkletternde<br />

Löwen, Elefanten am Straßenrand<br />

und Leoparden auf Bäumen neben<br />

ihrer Beute.<br />

Jürgen Kühner bestieg die Dünen<br />

der Namib-Wüste bei Deadvlei<br />

und Sossusvlei und war von der<br />

grandiosen Landschaft sehr beeindruckt.<br />

Als Mensch fühlte er sich<br />

dort winzig klein.<br />

MITARBEITER ON TOUR<br />

Unterwegs für Sie<br />

Im vergangenen Jahr haben wir von <strong>Karawane</strong> alle Kontinente bereist,<br />

um neue Touren zu entwickeln und Angebote zu testen.<br />

Mittelamerika-Expertin Nicole Heldmann<br />

ist begeistert von einem Spaziergang<br />

über das Lavasandfeld von<br />

Costa Ricas höchstem Vulkan mit<br />

anschließendem Blick in den Vulkankrater<br />

– aber nicht ohne Jacke!<br />

Suzana Grabar steuerte mit der Interislander-Fähre Neuseelands<br />

Südinsel an. Dort ging es zur Delfinbeobachtung in die Fjord-<br />

Landschaft der Marlborough Region.<br />

Auch bei kühlem Wetter<br />

schön – <strong>Karawane</strong> Geschäftsführer<br />

Steffen Albrecht war in<br />

der Inside-Passage von Kanada<br />

nach Alaska unterwegs.<br />

Durch nebelverhangenen Urwald fuhr<br />

Veronika Ziegler zum Kraterrand des<br />

Ngorongoro Kraters in Tansania und wurde<br />

mit einer spektakulären Aussicht belohnt.<br />

Danach ging es im Tal auf spannende Safari.<br />

Flugexperte Armin<br />

Rickert kam auf seinem<br />

Rückflug aus Australien<br />

in den Genuss der<br />

Business Class der Qatar<br />

Airways. Besondere<br />

Bequemlichkeit bietet<br />

bereits Dohas spezieller<br />

Flughafenbus mit<br />

gemütlichen Sesseln.<br />

Karl-Heinz Milter<br />

stattete auf Galapagos<br />

der außergewöhnlichen<br />

Poststelle der Insel<br />

Floreana einen<br />

Besuch ab – und<br />

sah anschließend<br />

den Seelöwen und<br />

Schildkröten zu.<br />

Sina Hernandez<br />

erkundete die<br />

Millionen-Metropole<br />

Hong<br />

Kong – und war<br />

fasziniert von<br />

der Mischung<br />

aus Tradition und<br />

Mythos, Innovation<br />

und Moderne.<br />

6 <strong>Karawane</strong>


REZEPTE<br />

Kulinarisch um die Welt<br />

Kennen auch Sie ein<br />

Rezept, das Sie von einer<br />

Reise mitgebracht haben?<br />

Wir freuen uns über Ihre<br />

Vorschläge und Tipps an<br />

info@karawane.de.<br />

Tipps gegen Fernweh: Drei Gerichte aus drei Ländern, die uns besonders gut geschmeckt haben.<br />

Typisch, einfach nachzukochen und sehr lecker!<br />

Chilenischer Dip "Pebre"<br />

S. 6: Text/Bilder: <strong>Karawane</strong> (9), S. 7: Text: <strong>Karawane</strong>, Bilder: Fotolia/voltan, Fotolia/Ildi, Fotolia/vkuslandia<br />

Nationaldessert<br />

Down Under:<br />

luftige "Pavlova"<br />

Zutaten<br />

4 Eiweiß<br />

2 EL Wasser<br />

250 g Zucker<br />

1 Pck. Vanillezucker<br />

1 TL Weißweinessig<br />

2 TL Maisstärke<br />

250 ml Schlagsahne<br />

1 EL Zucker<br />

n.B. frische Früchte, z.B. Beeren, Kiwi,<br />

Banane, Pfirsich, Mango<br />

ZUBEREITUNG<br />

Das Eiweiß sehr steif schlagen und<br />

dabei nach und nach das Wasser und<br />

den Zucker zugeben. Vanillezucker,<br />

Essig und Stärke unterrühren. Einen<br />

Kreis mit ca. 24 cm Durchmesser auf<br />

Backpapier zeichnen und dieses auf<br />

ein Backblech legen. Die Mischung<br />

gleichmäßig innerhalb des Kreises<br />

verteilen und im Ofen bei 150°C<br />

45 Minuten backen. Anschließend<br />

die Pavlova im geschlossenen Ofen<br />

abkühlen lassen (am besten über<br />

Nacht). Die Sahne mit 1 EL Zucker<br />

steif schlagen und gleichmäßig auf<br />

die kalte Pavlova geben. Früchte<br />

klein schneiden und auf der Sahneschicht<br />

verteilen.<br />

Luftig, leicht und unbeschwert wie<br />

eine Pavlova ist auch der Lebensstil<br />

der "Aussies" und "Kiwis". Erfahren<br />

Sie mehr über Reisen nach Neuseeland<br />

auf Seite 22.<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

6 Tomaten, klein gewürfelt<br />

1 Bund Koriandergrün (oder Petersilie), gehackt<br />

1 kleine Zwiebel, fein geschnitten<br />

1 Knoblauchzehe, gehackt<br />

Saft einer halben Zitrone<br />

etwas Olivenöl, etwas Salz<br />

n.B. grüne Chillis<br />

ZUBEREITUNG<br />

Die Tomaten mit Koriander, Zwiebel und<br />

Knoblauch in eine Schüssel geben und gut vermischen. Mit Zitronensaft,<br />

Olivenöl und Salz abschmecken. Nach Belieben scharfe Chillis klein schneiden<br />

und untermischen.<br />

Passt zu: Grillsteak oder Hühnchen als Beilage oder Dip.<br />

Lust, tiefer in die chilenische Kultur einzutauchen? Auf Seite 18 finden<br />

Sie Reisen, auf denen Sie einen sehr insularen Teil Chiles entdecken können.<br />

Reisgericht aus Mittelasien<br />

"Usbekischer Plow"<br />

Zutaten für 6 Personen<br />

500 g Zwiebelringe, halbiert<br />

500 g Hühnerbrust, grob gewürfelt<br />

3 Karotten, gestiftelt<br />

500 g Reis<br />

100 g getrocknete Aprikosen, klein gewürfelt<br />

100 g Rosinen<br />

1 TL getrocknete Berberitzen<br />

3-4 Chilischoten<br />

1 Knoblauchzwiebel<br />

Etwas Olivenöl<br />

Paprikapulver<br />

Kurkuma<br />

Kreuzkümmel<br />

Korianderpulver<br />

Salz<br />

ZUBEREITUNG<br />

Zwiebeln und Fleisch in Öl anbraten.<br />

Gewürze, Karotten und Chilischoten<br />

hinzufügen, mit Wasser aufgießen und<br />

fünf Minuten köcheln lassen. Aprikosen,<br />

Rosinen und Berberitzen hinzugeben.<br />

Nun den Reis gleichmäßig darauf verteilen<br />

und heißes Wasser hinzufügen, bis<br />

dieser leicht bedeckt ist. Zum Köcheln<br />

bringen, dann eine ganze Knoblauchzwiebel auf den Reis setzen und den<br />

Plow 25 Minuten bei niedriger Hitze garen. Anschließend kräftig umrühren<br />

und nochmal bei geschlossenem Deckel wenige Minuten durchziehen lassen.<br />

Lernen Sie die leckere Küche Usbekistans und freundliche Gastgeber auf<br />

einer Reise näher kennen. Mehr dazu auf Seite 28.<br />

<strong>Karawane</strong> 7


1. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Europa<br />

ITALIEN<br />

Roms Märkte sind ein<br />

Erlebnis für alle Sinne<br />

Italiens Hauptstadt bietet antike<br />

Schönheiten, aber auch weltliche<br />

Genüsse kommen nicht zu kurz.<br />

Wer mehr über das Alltagsleben<br />

der Römer erfahren möchte, der<br />

besucht einen Lebensmittelmarkt<br />

und taucht direkt ins römische Alltagsleben<br />

ein. Jeder Stadtteil verfügt<br />

über mindestens einen großen<br />

Markt, der meist von 7 bis 14 Uhr<br />

geöffnet hat. Nicht nur Hobbyköche<br />

können dort von römischen<br />

Hausfrauen noch etwas lernen.<br />

ROMANTISCHER BLUMENMARKT<br />

IM ZENTRUM: CAMPO DEI FIORI<br />

So muss das römische Leben sein:<br />

Auf einer Piazza, eingerahmt von<br />

pittoresken Häusern und fröhlichen<br />

Straßencafés, von Stand zu<br />

Stand ziehen, hier eine Tomate<br />

befühlen, dort eine Weintraube<br />

kosten, dazwischen einen<br />

Cappuccino oder ein Glas Wein<br />

trinken – was kann es Schöneres<br />

geben? Wären da nicht die<br />

mahnende und düstere Gestalt<br />

des einst auf dem Scheiterhaufen<br />

hingerichteten Mönchs Giordano<br />

Bruno und die gesalzenen<br />

Preise, könnte man sich auf dem<br />

ehemaligen Blumenmarkt wie im<br />

Tipp: Tafeln mit Panorama<br />

Annemarie Glückselig, Reiseberaterin<br />

"Ein Lunch im Restaurant Aroma im Hotel Palazzo<br />

Manfredi ist sehr zu empfehlen – etwas teurer, aber mit<br />

einem Michelin-Stern bietet es eine exzellente Küche. Und von<br />

seiner Dachterrasse direkt gegenüber dem Kolosseum genießt man<br />

ein Panorama, das zu den schönsten zählt, die Rom zu bieten hat."<br />

Bunte Vielfalt: Tomaten auf dem Markt<br />

Paradies fühlen. Neben Blumen, Obst und Gemüse haben<br />

sich inzwischen auch die unvermeidlichen Souvenirstände<br />

breit gemacht. Hobbyköche finden ein vielfältiges Angebot<br />

an Gewürzmischungen für die<br />

gängigsten italienischen Gerichte,<br />

dazu gut gereiften Parmiggiano<br />

und Pecorino. Ein frisch am<br />

Stand zubereitetes Panino con<br />

Porchetta, Brötchen mit Schweinebraten,<br />

ist die ideale Stärkung<br />

für weitere Erkundungen.<br />

MODERNER MARKT:<br />

MERCATO DEL TESTACCIO<br />

Nach dem Um- und Neubau<br />

ist aus dem einst etwas wilden<br />

Markt ein hochmoderner Komplex<br />

geworden, den Glas und<br />

Stahlkonstruktionen sowie die<br />

Farben Weiß und Grau dominie-<br />

Text: Sandra Ehegartner, Bilder: Sandra Ehegartner (3), <strong>Karawane</strong><br />

8 <strong>Karawane</strong>


Auf dem Petersplatz wird die<br />

wöchentliche Generalaudienz<br />

des Papstes vorbereitet.<br />

Giordano Bruno blickt<br />

auf den Campo dei Fiori.<br />

ren. Unter den Marktgängen können<br />

die Besucher einen Blick auf die beim<br />

Umbau gefundenen Tonvasen und weitere<br />

Ausgrabungsschätze erhaschen. Der<br />

Markt verfügt über das klassische Sortiment<br />

– Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, frische<br />

Pasta, Wurst und Käse. Außerdem<br />

werden noch Comics, Bücher und allerlei<br />

Kunsthandwerk angeboten. Gegenüber<br />

den Markthallen liegt der alte Schlachthof,<br />

in dem heute moderne Kunst und<br />

Räume für Theateraufführungen zu finden<br />

sind. Wer nach dem Einkaufen eine<br />

Pause braucht, der setzt sich in eines der<br />

Marktcafés und beobachtet das Treiben<br />

im römischsten aller römischen Viertel.<br />

Immerhin hat der urrömische Fußballverein<br />

AS Rom hier seinen Ursprung und<br />

das Auge der "Lupa", der Wölfin und<br />

Symbolfigur des Vereins, wacht riesengroß<br />

von einer Hauswand über Markt<br />

und Viertel.<br />

MULTIKULTIMARKT:<br />

NUOVO MERCATO ESQUILINO<br />

In der großen Markthalle offerieren<br />

viele indisch- und chinesischstämmige<br />

Händler ihre Produkte. Currymischungen,<br />

Zitronengras und Okras liegen<br />

in trauter Harmonie neben typisch<br />

römischem Gemüse wie Artischocken,<br />

Zichorie und Lattuga. Auch die vielfältige<br />

Fischauswahl ist beachtlich. In Styroporkisten<br />

vor den Ständen krabbeln<br />

lebende Seespinnen und Riesenkrabben.<br />

Ohnehin gilt: Zart besaitet sollte man<br />

nicht sein, wenn man durch die Reihen<br />

zieht. Die chinesischen Händler blicken<br />

streng, die Sprache klingt rau und die<br />

vereinzelten Blumenstände können die<br />

anderen Gerüche nicht immer überdecken.<br />

Wer vorwiegend exotische Spezialitäten<br />

in multikultureller Umgebung<br />

sucht, ist hier bestens aufgehoben. Die<br />

Preise sind für römische Verhältnisse<br />

ausgesprochen moderat.<br />

OPEN-AIR-MARKT: MERCATO<br />

GIANICOLENSE IN MONTEVERDE<br />

Seit vielen Jahren wird leidenschaftlich<br />

über die Renovierung eines der größten<br />

römischen Märkte diskutiert. Die Parkplatzsituation<br />

bei San Giovanni di Dio ist<br />

katastrophal, die Hygienebedingungen<br />

nichts für deutsche Kontrolleure – nur<br />

die Lichtverhältnisse sind ausgesprochen<br />

schmeichelhaft. Sie sorgen dafür, dass<br />

auch streng blickende Rentnerinnen<br />

noch als "bellissime bionde", als wunderschöne<br />

Blondinen, tituliert werden.<br />

Vermutlich ein Versuch, die kritische<br />

römische Hausfrau gütig zu stimmen.<br />

Immerhin kennen Händler und Kunden<br />

einander seit Generationen und<br />

schätzen sich. Der Fischhändler Michele<br />

wird wegen seines durchdringenden<br />

Organs vom gegenüberliegenden Metzger<br />

Gianni auf die Schippe genommen,<br />

und wenn man Gnocchi ordert, wird<br />

man beifällig gefragt, "con quale sugo",<br />

mit welcher Soße man sie zu servieren<br />

gedenkt. Alles in allem ist der Gianicolense-Markt<br />

ein absolut authentischer<br />

Markt, freundlich, professionell und<br />

Vertrauen einflößend. Hier wird eingekauft,<br />

was Stunden später gekocht<br />

und verzehrt wird. ■<br />

DAS ROM DES MICHELANGELO<br />

DA CARAVAGGIO<br />

8 Tage Studienreise mit<br />

Dr. Christoph Höllger für Erstbesucher<br />

und Wiederholer, mit<br />

selten besuchten Sehenswürdigkeiten,<br />

inkl. Flug ab/bis München,<br />

ab EUR 2.145,- webcode 16022<br />

<strong>Karawane</strong> 9


2. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Nordamerika<br />

Mystische Stimmung: Fischerboot am<br />

Saglek Fjord an der Ostküste Neufundlands<br />

KANADA<br />

Auf dem Coastal Drive zu<br />

Labradors Walfang-Hauptstadt<br />

Leichter Nebel liegt über der Strait of Belle Isle. Die<br />

Meerenge trennt die Labrador-Halbinsel von Neufundland.<br />

Von der Fähre aus sind einige Pilotwale zu sehen,<br />

deren schwarze Rücken das Wasser durchschneiden,<br />

später wuchten einige Buckelwale ihre massigen Körper<br />

aus dem dunklen Nass. Eine perfekte Einstimmung auf<br />

die ehemalige Walfang-Hochburg Labrador, in die<br />

Generationen von europäischen Seefahrern aufbrachen.<br />

Den Anfang machte 1497 der Entdecker John Cabot,<br />

dann kam 1499 Joan Fernandes, ein portugiesischer<br />

Landbesitzer oder "lavrador", der für den Namen<br />

Labrador verantwortlich ist. Diesen Entdeckern folgten ab<br />

1504 bretonische und baskische Fischer, die entlang der Küste<br />

zunächst temporäre, später dauerhafte Siedlungen gründeten.<br />

Ihre Namen kann man heute noch nachvollziehen, wenn<br />

man auf der einzigen Straße im Süden Labradors unterwegs<br />

ist, die in Québec beginnt und bis nach Cartwright hinauf<br />

reicht. Eine Straße ohne Anbindung an den Rest der Welt,<br />

die ausschließlich dazu dient, die Fischerdörfer untereinander<br />

zu verbinden, die jahrhundertelang nur per Boot erreichbar<br />

waren. Dieser Coastal Drive führt an der Küste entlang, teils<br />

durch Taiga und Tundra, vorbei an Elchen und Karibus, und<br />

dann hinunter nach Red Bay.<br />

Ein paar bunte Häuschen, eine Kirche – ein nettes Fischerdorf<br />

wie so viele und doch ein besonderer Ort. Red Bay ist<br />

eine der ältesten Siedlungen Amerikas, in der vor 450 Jahren<br />

Dutzende Schiffe vor Anker lagen und Hunderte Menschen<br />

lebten. Menschen, die in winzigen Nussschalen den<br />

Nordatlantik überquert hatten, um hier Glatt- und Grönlandwale<br />

zu jagen, die zu Tausenden durch die Strait of<br />

Text und Bilder: Egmont Strigl (3), Newfoundland Labrador (S.11 o.l.)<br />

10 <strong>Karawane</strong>


Eisberg vor Neufundland<br />

xxxxxxx<br />

Das Fischerdorf Red Bay ist eine der<br />

ältesten Siedlungen Nordamerikas.<br />

xxxxxxx<br />

Achtung, Karibus!<br />

Straßenschild auf Labrador<br />

Belle Isle schwammen. Ein baskischer<br />

Ort, der zwischen 1530 und 1580 die<br />

Walfang-Hauptstadt der Welt war: Von<br />

hier aus wurde Europa mit Walöl versorgt,<br />

das für Lampen sowie in der Seifen-<br />

und Lederproduktion gebraucht<br />

wurde. Wertvoll waren auch die Walbarten,<br />

die als Kämme, Pinsel, Bürsten und<br />

in der Damenmode zur Aussteifung von<br />

Miedern und Reifröcken Verwendung<br />

fanden. Das Walfleisch wurde vor Ort<br />

gegessen, so dass fast nichts außer den<br />

Knochen übrig blieb. Sie brachte man<br />

zum "Bony Beach", wo man noch heute<br />

auf ihre Reste stößt. Auch die archäologischen<br />

Funde sind bedeutend: Man<br />

entdeckte Gräber, Anlagen zum Kochen<br />

des Waltrans und Reste versunkener<br />

Galeonen; genug, um die Bucht zum<br />

National Historic District zu erklären.<br />

als Nahrung für schwarze Sklaven,<br />

und nach Europa, wo Katholiken an<br />

fast jedem dritten Tag der Genuss von<br />

Fleisch verboten war. Ein gigantisches<br />

Geschäft, das ab 1770 für fast 200 Jahre<br />

lang über einen Hafen abgewickelt<br />

wurde, der als das Symbol der Fischerei<br />

Labradors gilt: Battle Harbour. Einer der<br />

klassischen Outports auf einer Insel vor<br />

der Küste, der erst in den 1950er- und<br />

1960er-Jahren verlassen wurde. Um ihn<br />

zu erreichen, besteigt man in Mary's<br />

Harbour einen Kutter und fährt hinaus<br />

an die Westspitze Labradors, wo<br />

das Ende der Welt zu warten scheint.<br />

Und doch trifft man dort auf einen<br />

heimeligen Ort, von dem aus man die<br />

Insel erkunden kann. Er war lange die<br />

inoffizielle Hauptstadt Labradors. Sogar<br />

Nordpol-Bezwinger Robert Peary startete<br />

von hier und gab nach seiner Rückkehr<br />

in Battle Harbour eine Pressekonferenz.<br />

Ein wilder und spannender Ort<br />

voller Geschichte und Geschichten, der<br />

die lange Anreise unbedingt lohnt. ■<br />

1580 waren die Walbestände dann<br />

erschöpft und die Fischer gezwungen<br />

sich umzustellen. Zunächst jagten sie<br />

Seehunde, wegen der Häute und des<br />

Öls, später dann Kabeljau, der vor Labrador<br />

in riesigen Mengen vorkam. Er<br />

wurde überall entlang der Küste mit<br />

aus Europa importiertem Salz gepökelt,<br />

getrocknet und dann in zwei Richtungen<br />

verschifft. Einmal in die Karibik,<br />

LABRADOR, KANADAS WILDE SEITE<br />

22 Tage Mietwagenreise ab/bis<br />

Québec, einsame Landschaften<br />

in Labrador und Neufundland,<br />

UNESCO-Weltnaturerbestätten,<br />

ab EUR 2.389,- webcode 116651<br />

HÖHEPUNKTE ALASKA UND YUKON<br />

20 Tage Mietwagenreise ab/bis<br />

Anchorage, Besuch des schönsten<br />

Nationalparks und alter Goldgräber-Städte,<br />

ab EUR 3.279,-<br />

webcode 116649<br />

<strong>Karawane</strong> 11


3. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Mittelamerika<br />

PANAMA<br />

Kaffeebohnen, Orchideen und<br />

ein technisches Wunderwerk<br />

Kaffeesträucher, so weit das Auge reicht, dahinter Vulkane, auf denen weiße Wolkenberge sitzen: Die Hochlandlage<br />

macht den guten Kaffee aus, sagt Emily Janson, die mit ihrem Mann die Janson-Kaffeefarm betreibt. Guter<br />

Hochlandkaffee ist teuer. Bis zu 300 US-Dollar wird für ein Pfund Geisha-Kaffee Natural bei Auktionen bezahlt. Im<br />

farmeigenen Shop muss man gut 100 US-Dollar dafür hinlegen. Denn die Herstellung dieses vor allem bei Japanern<br />

beliebten Kaffees ist aufwendig: Handverlesen muss er sein und in der Schale getrocknet. Nur dann entstehen die<br />

Aromen, die seine Güte ausmachen.<br />

Wir dürfen probieren, schnüffeln an Bohnen, löffeln<br />

ein Pröbchen, schlürfen aus kleinen Kaffeetassen<br />

das duftende Getränk, kauen den Geschmack wie<br />

bei einer Weinprobe. Denn für Emily ist ihr Geisha-Kaffee so<br />

etwas wie der Bordeaux-Wein Panamas. Vielseitige Aromen<br />

findet sie bei dieser Kaffeeprobe: Citrus und Bergamotte,<br />

Honig und Kakao, auch Beeren und Jasmin. Ich staune. Meine<br />

Geschmacksnerven sind ganz offensichtlich unterentwickelt.<br />

Für mich schmeckt der Geisha eher nach Tee als nach Kaffee.<br />

Mit der Einschätzung bin ich nicht allein. "Ich brauche<br />

eine neue Nase", stöhnt ein Mittester. Wir sind wohl alle<br />

espressoverdorben.<br />

Die Kaffeepflücker haben andere Probleme. Zwischen acht<br />

und 12,50 Euro verdienen sie am Tag für ihre schwere Arbeit<br />

in den steilen Hochlagen. Die empfindlichen Kaffeekirschen<br />

– das sind die von einer Haut umgebenen Bohnen – werden<br />

einzeln von Hand gelesen, eine mühsame Prozedur. Um<br />

einen 40 Kilo-Sack mit den Kirschen zu füllen, braucht ein<br />

erfahrener Pflücker einen halben Tag. 100 Kilo Rohkirschen<br />

ergeben etwa 20 Kilogramm Rohkaffeebohnen. Zur Erntezeit<br />

kommen die meist indigenen Pflücker oft mit der ganzen<br />

Familie. Was sie dort gemeinsam in drei Monaten verdienen,<br />

muss für das ganze Jahr reichen.<br />

Auch auf der Finca Lerida sind indigene Erntearbeiter unverzichtbar,<br />

sagt Cesar Caballero. Er führt Urlauber über die Farm,<br />

die schon eine lange Kaffeegeschichte hat: 1926 ging der erste<br />

Export-Kaffee nach Berlin. Cesar erzählt mit ansteckendem<br />

Enthusiasmus von Kaffeebäumen, die wie Menschen sind<br />

("Mit 80 sind sie ausgelaugt") und von den Erntearbeitern,<br />

die von der "Wohltat des Kaffees" lebten. Wir sehen, wie<br />

Bohnen mit und ohne Schale trocknen und dann auch das<br />

Lager mit grünen Bohnen. Cesar hebt eine Handvoll Bohnen<br />

aus einem der Säcke und steckt die Nase hinein. "Riecht nach<br />

Geld", schmunzelt er.<br />

Natürlich wächst in Panama nicht nur Kaffee: Es gibt vielfarbige<br />

Bougainvilleas, Tulpenbäume und Hibiskus, Riesenfarne<br />

und Orchideen. "Wir haben einige Paradiese hier", sagt<br />

Text: Simone F. Lucas, Bilder: Gerhard Merk (2), <strong>Karawane</strong> (2, S. 12 o.)<br />

12 <strong>Karawane</strong>


Millimeterarbeit: ein Tankschiff<br />

in der Schleuse bei Miraflores<br />

Rote Kaffeekirschen<br />

OH, WIE SCHÖN IST PANAMA<br />

9 Tage Erlebnisreise ab/bis Frankfurt<br />

mit Teildurchquerung des<br />

Panama-Kanals und einem Besuch<br />

bei den Emberá Indianern,<br />

ab EUR 2.190,- webcode 31229<br />

QUER DURCH COSTA RICA<br />

15 Tage Erlebnisreise in der Kleingruppe<br />

ab/bis San José, Costa<br />

Ricas Höhepunkte wie die drei<br />

Vulkane und Tierbeobachtungen,<br />

ab EUR 2.550,- webcode 19681<br />

Raul Velasquez. Die Finca Dracula ist<br />

trotz des irreführenden Namens eines<br />

dieser Paradiese. Sie heißt auch nicht<br />

so, weil der Vampirfürst hier sein Unwesen<br />

treibt, sondern weil hier der Dracula-Orchidee<br />

eine große Bühne bereitet<br />

wird. Im Gewächshaus zeigen sich die<br />

vielen Gesichter dieser eigenartigen<br />

Pflanze, die etwas von einer Fledermaus<br />

hat. Es gibt große Dracula-Orchideen<br />

und winzig kleine, solche in Rot und<br />

Schwarz, in Sonnengelb und Orange.<br />

Tipp: Panamas Skyline<br />

Hannah Gruber, Reiseberaterin<br />

"Panama hat viel mehr zu bieten als nur den<br />

berühmten Kanal. Die Altstadt Panamas ,Casco Viejo'<br />

ist ein wahres Juwel. Absolut lohnenswert ist ein Besuch<br />

hoch über den Dächern der Altstadt. Hier lässt sich – bei einem Drink –<br />

der Pazifik, die Altstadt und die Skyline von Panama überblicken."<br />

Und natürlich ist Panama nicht vorstellbar<br />

ohne den Panamakanal. An<br />

der Schleuse Miraflores kann man im<br />

Museum sehen, wie wichtig die Wasserstraße<br />

ist, die seit 1914 den Atlantik<br />

mit dem Pazifik verbindet und als achtes<br />

Weltwunder gilt. Doch das Wunder war<br />

teuer bezahlt: In zehn Jahren Bauzeit<br />

verloren 20.000 Menschen ihr Leben.<br />

Hier an der Schleuse wird's gerade spannend.<br />

Zwei große Containerschiffe warten<br />

auf die Durchfahrt, dazu zwei Katamarane<br />

und ein Segler. Die Menschen<br />

drängen sich an der Balustrade. Doch<br />

es dauert. So eine Schiffspassage muss<br />

vorbereitet werden, der Kanal ist dort<br />

sehr eng, es sind gerade einmal sechzig<br />

Zentimeter bis zu den Schleusenwänden.<br />

So, jetzt noch schnell in die Landeshauptstadt<br />

Panama City, die auf der<br />

einen Seite aussieht, als wäre sie direkt<br />

aus den USA importiert und auf der<br />

anderen Seite ein bisschen an Havanna<br />

erinnert. Die Skyline ist von futuristischen<br />

Wolkenkratzern geprägt,<br />

die Altstadt Casco Viejo hingegen von<br />

teils verfallenden Kolonialbauten – ein<br />

faszinierender Kontrast. ■<br />

<strong>Karawane</strong> 13


4. Etappe<br />

EINMAL UM AUSTRALIEN DIE WELT<br />

Südamerika<br />

ARGENTINIEN<br />

Spitzenweine<br />

am Fuße der Anden<br />

Weingärten in der Provinz Mendoza<br />

Argentinien zählt zu den größten Weinproduzenten der Welt. Vor allem in der Region Mendoza im Nordosten<br />

des Landes herrschen ideale Bedingungen: Gletscherwasser tränkt die Reben, brennende Höhensonne zuckert<br />

den Saft und nächtlicher Temperaturabfall reichert die Trauben mit Säure an. Das Weingut Salentein hat sich<br />

mit edlen Tropfen wie dem fast lilaschwarzen Malbec-Wein einen Namen gemacht.<br />

Die Natur hat Argentinien mit<br />

Superlativen gesegnet: Das<br />

Land erstreckt sich über 34<br />

Breitengrade und viele Klimazonen –<br />

von Feuerland mit Pinguinen bis zum<br />

Amazonasbecken mit urwüchsigem<br />

Regenwald. Die Menschen haben sich<br />

diesen Dimensionen angepasst: Mehr<br />

als 140 Meter breit ist beispielsweise<br />

die Avenida 9 de Julio in Buenos Aires<br />

und damit – angeblich – die breiteste<br />

Straße der Welt. Die Argentinier wissen<br />

es nicht so genau, aber sie behaupten<br />

es – sie lieben die Übertreibung und<br />

dramatische Inszenierung. Ihr Nationalinstrument<br />

ist das Bandoneon, klagend,<br />

betörend und leidenschaftlich,<br />

MIETWAGENREISE VON MENDOZA<br />

ENTLANG DER ANDEN NACH SALTA<br />

14 Tage Selbstfahrer-Tour durch<br />

abwechslungsreiche Nationalparks,<br />

vorgebuchte Unterkünfte,<br />

ab EUR 2.225,- webcode 71133<br />

ihr Tanz der Tango, große Gesten im<br />

Detail. Selbst im Glauben sind sie nicht<br />

kleinkariert: Im Bibel-Themenpark "Tierra<br />

Santa" bei Buenos Aires gibt es eine<br />

achtzehn Meter hohe Jesusstatue, die<br />

unter Fanfarengetön alle halbe Stunde<br />

wieder aufersteht.<br />

Eindrucksvoll ist auch die Ausdehnung<br />

der Weinberge des "Uco Valley", der<br />

Premiumlage für Wein in der Region<br />

Mendoza auf mehr als 1000 Meter<br />

Höhe. Wie ein Tempel liegt das Gebäude<br />

der Bodega Salentein am Fuß der<br />

schneebedeckten Berge. Einflüsse der<br />

missionierenden Jesuiten sind ebenso<br />

sichtbar wie stilistische Anlehnungen an<br />

14 <strong>Karawane</strong>


Die breite Avenida 9 de Julio ist die<br />

Hauptverkehrsader von Buenos Aires.<br />

Salentein –<br />

für Weinkenner<br />

ein Begriff<br />

Landleben in Argentinien:<br />

ein Gaucho mit Pferd<br />

Text: Meike Dannenberg, Bilder: srt-Bildarchiv/David (S.7), srt-Bildarchiv, Fabian v. Poser (2, S. 15.r.)<br />

die Inkas, die hier eine Siedlung errichteten.<br />

Die Sonne brennt auf glatte, schräge<br />

Steinwände inmitten schnurgerade<br />

gezogener Weinstöcke. Wir werden mit<br />

festem Händedruck von José Galante,<br />

dem Kellermeister, begrüßt. In der<br />

schattigen Kühle des massiven Steinbaus<br />

riecht es würzig nach vergorenen<br />

Trauben, Holz und septischer Frische,<br />

die die glänzenden Stahltanks umgibt.<br />

"Jedes Detail ist uns wichtig!", erklärt<br />

Galante mit Blick auf die kunstvollen<br />

Steinböden und modernen Anlagen.<br />

"Man kann nur guten Wein machen,<br />

wenn man jedem Stock, jeder Traube<br />

Aufmerksamkeit schenkt."<br />

Bei einem Weingut dieser Dimension<br />

eine hehre Aufgabe. Aus den Trauben<br />

Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Merlot<br />

und Pinot Noir solle das Beste und<br />

nicht das Meiste herausgeholt werden,<br />

erklärt Galante, und besonders Malbec<br />

entwickle sich hier prächtig. Die Traube<br />

wird im Ursprungsland Frankreich fast<br />

nicht mehr angebaut – zu empfindlich.<br />

Wir gehen tiefer in das kreuzförmige<br />

Gebäude hinein: Jeder Flügel ist eine<br />

eigene Kellerei. Das jeweils tiefer gelegene<br />

Geschoss ermöglicht, dass der Wein<br />

nach der Gärung durch Gravitation in<br />

die französischen Eichenfässer umgefüllt<br />

werden kann. Als wir das Herz der<br />

Bodega betreten, werden weitere sakrale<br />

Einflüsse an der Bauweise sichtbar:<br />

Kreuzförmig prangt ein Kompass-Emblem<br />

aus rotem und schwarzem Stein<br />

mittig im runden Raum. Die Pfeile weisen<br />

jeweils in einen dunklen hohen<br />

Schacht, in dem Tausende Fässer lagern.<br />

Weit ab vom fancy Buenos Aires Bibelpark<br />

ist hier die verbreitete Religiosität<br />

der meisten Argentinier in Stein gefasst.<br />

Wir gehen hinüber in das Restaurant<br />

der Posada Salentein, werfen einen<br />

Blick in die moderne Kunstgalerie Killka<br />

und verstehen, dass Wein längst mehr<br />

als ein Nationalgetränk ist. Und der<br />

Geschmack? Wir beginnen mit einem<br />

Sparkling Brut aus Chardonnay und<br />

Pinot Noir: Nuancen von Holunderblüten,<br />

feinen Zitrusfrüchten und Rosinen.<br />

Man schmeckt die alten, perfekt kargen<br />

Böden, die zum Teil schon seit Jahrhunderten<br />

mit Reben bepflanzt werden.<br />

Nach einem klassischen, weichen Cabernet<br />

mit langem Finale wird der Malbec<br />

serviert, der Salentein einen der Plätze<br />

unter den besten Weingütern der Neuen<br />

Welt beschert. Die Traube ist für tintendunklen<br />

Wein mit kräftigem Tannin<br />

bekannt. Der Wein schmeckt erdig und<br />

nach Pflaumen, Schokolade und Holz.<br />

José Galante lächelt stolz. Zu Recht. ■<br />

<strong>Karawane</strong> 15


5. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Antarktika<br />

Eselspinguine bevölkern die antarktische Halbinsel.<br />

ANTARKTIS<br />

Ein Lebenstraum –<br />

Kreuzfahrt ins ewige Eis<br />

Der erste Antarktis-Eindruck ist<br />

ein Geruch. Verzeihung, aber es<br />

riecht nach Pinguin! Ein leicht<br />

salzig-stechender Windhauch<br />

weht von Half Moon Island auf den<br />

Süd-Shetlands herüber und kitzelt<br />

die Nase. Die Zehntausende von<br />

Pinguinen auf den felsigen Hügeln<br />

der Insel interessiert es wenig, dass<br />

gerade ein Kreuzfahrtschiff in ihrer<br />

Bucht vor Anker geht.<br />

Die rund 1000 Kilometer lange, oft<br />

unruhige Fahrt durch die Drake<br />

Passage von der Südspitze Argentiniens<br />

aus zum ersten Vorposten der<br />

Antarktis wirkt wie ein symbolischer<br />

Schnitt zwischen der hektischen, realen<br />

Welt in diesem unwirklich und märchenhaft<br />

erscheinenden Kontinent aus Eis<br />

und Fels. Still und grenzenlos ist die Antarktis<br />

das Gegenbild zu unserem schnellen,<br />

lauten Leben. Die klare, trockene<br />

Luft, die tiefe Stille, das Weiß und Blau<br />

der Eisberge und Gletscher, das intensiv<br />

schwarzblaue Meer, das Knistern des<br />

schmelzenden Gletscher-Eises, wenn es<br />

beim Schmelzen Jahrtausende alte Luftbläschen<br />

freisetzt, und das Geschnatter<br />

der Pinguine lassen die Welt jenseits der<br />

Drake Passage für die Antarktis-Besucher<br />

verblassen. Es zählt nur noch das<br />

Hier und Jetzt, der Genuss dieser Traumlandschaft<br />

in vollen Zügen.<br />

Flipflops an die Füße, Kamera um den<br />

Hals und dann schnell an Land gehen<br />

wie bei einer klassischen Kreuzfahrt<br />

funktioniert hier freilich nicht. Überhaupt<br />

ist auf einer Antarktis-Kreuzfahrt<br />

alles etwas anders – bis auf das leckere<br />

Essen im Bord-Restaurant vielleicht.<br />

Am Ufer warten keine Ausflugsbusse,<br />

Taxifahrer und Souvenir-Händler, sondern<br />

Schneefelder, ein paar Robben,<br />

Tausende von Pinguinen und an manchen<br />

Stellen wie hier in Half Moon Bay<br />

eine Handvoll Forscher einer argentinischen<br />

Antarktis-Basis, die sich in ihrer<br />

Einsamkeit mit einem breiten Lachen<br />

im Gesicht über jeden Besucher freuen.<br />

Zum Ufer fahren die Passagiere mit<br />

Zodiac-Schlauchbooten, gut verpackt<br />

in wasserdichten Hosen, kniehohen<br />

Gummistiefeln, winddichtem Polar-Parka,<br />

Hightech-Schwimmweste und warmer<br />

Mütze. Die Kamera steckt besser in<br />

einer Plastiktüte, denn beim Anlanden<br />

per Zodiac fliegt schon mal eine ordentliche<br />

Ladung salziger Gischt übers Boot.<br />

Und dann kommt er angewatschelt, der<br />

erste Pinguin. Ganz ohne Scheu, fast<br />

als würde er einen gar nicht bemerken<br />

– was oft tatsächlich der Fall ist, denn<br />

diese possierlichen Tiere sehen nicht<br />

besonders gut. Nur wenige Zentimeter<br />

vor den Gummistiefeln eines Besuchers<br />

bleibt er stehen, reckt den Schnabel<br />

nach oben und dreht den Kopf erst<br />

nach links, dann nach rechts und wieder<br />

zurück, um diese große, fremde Gestalt<br />

vor sich besser erfassen zu können.<br />

Hatte der Expeditionsleiter in seinem Einführungsvortrag<br />

nicht einen Mindestabstand<br />

von fünf Metern verlangt? Der Pinguin<br />

scheint diese Regel jedenfalls nicht<br />

zu kennen. In jedem steigt bei einer solchen<br />

Begegnung große Ehrfurcht und<br />

glühende Freude zugleich auf. Ehrfurcht<br />

vor diesem magischen Moment, Freude<br />

Text: Franz Neumeier, Bild (S. 16): Christian Nowak<br />

16 <strong>Karawane</strong>


Blick auf den Neko Harbour<br />

über die Nähe und scheinbare Vertrautheit mit diesem liebenswerten,<br />

kleinen Tier. Zumindest bis der Pinguin erkennt, dass<br />

lediglich sein gewohnter Weg versperrt ist und er sich deshalb<br />

eine andere Route suchen muss.<br />

Die Fluke eines Wals inmitten von Eisbergen<br />

Die neue HANSEATIC nature bald in der Antarktis<br />

Der Komfort an Bord des Schiffes gibt den Passagieren dann<br />

wieder einen Bezugspunkt zu unserer vertrauten Welt. Auf diese<br />

Weise nimmt man den Kontrast zwischen "Luxus" auf dem<br />

Schiff und der unwirtlichen Welt zwischen Eisbergen, Felsen<br />

und Pinguinen immer wieder von Neuem und viel intensiver<br />

wahr. Ein Übriges tragen versierte Expeditionsleiter bei – die<br />

oft die Hälfte des Jahres in der Nähe von Nord- und Südpol<br />

verbringen und selbst Tauchgänge im Eis als höchstes Vergnügen<br />

betrachten. Zurück auf dem Festland muss man sich wieder<br />

an die Zivilisation gewöhnen. Der Anblick von Autos, Straßen,<br />

Häusern und anderen Errungenschaften<br />

der westlichen Welt wirkt plötzlich fremd,<br />

beinahe surreal.<br />

Bilder (S. 17): Hapag-Lloyd Cruises (3)<br />

Der etwas strenge Geruch der Pinguin-Kolonien<br />

hat sich dagegen so tief als positive<br />

Erinnerung an diese Traumwelt aus<br />

Eis und Fels eingeprägt, dass so mancher<br />

Passagier nach dem Ende der Antarktis-Kreuzfahrt<br />

zögert, den Polar-Parka<br />

zuhause einfach in die Waschmaschine<br />

zu stecken. Denn er riecht immer noch ein<br />

wenig nach Pinguin und lässt die Erlebnisse<br />

während der Expedition ans Ende der<br />

Welt wieder aufblitzen: Ein Eselspinguin<br />

tapst über die Felsen zu seinem Nest aus<br />

kleinen Steinchen, zwei Zügelpinguine<br />

streiten lauthals schnatternd über ihre<br />

Reviergrenzen, ein flauschiges Adelie-<br />

Pinguin-Küken bettelt um eine Portion<br />

Krill aus dem Kropf der Mutter. ■<br />

ANTARKTIS KREUZFAHRTEN<br />

MIT DER M/V USHUAIA<br />

10 Tage Kreuzfahrt ab/bis<br />

Ushuaia, mit englischsprachigen<br />

Wissenschaftlern und Naturführern<br />

zur antarktischen Halbinsel,<br />

ab EUR 4.395,- webcode 31293<br />

EXPEDITION ANTARKTIS<br />

Die Neubauten HANSEATIC nature &<br />

HANSEATIC inspiration – eine<br />

neue Expeditionsklasse, außergewöhnliche<br />

Routen und Naturerlebnisse,<br />

ab/bis Deutschland,<br />

ab EUR 12.290,- webcode 31701<br />

<strong>Karawane</strong> 17


6. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Osterinsel<br />

Die Moais geben bis heute Rätsel auf.<br />

CHILE<br />

Rapa Nui – der Nabel der Welt<br />

Eine volle Boeing der LATAM fliegt regelmäßig in sechs<br />

Stunden von Santiago de Chile über den Pazifik, oben<br />

Urlauber, unten im Cargo-Bauch alles, was diese chilenische<br />

Insel benötigt. Denn auf der Osterinsel wird so<br />

gut wie nichts produziert. Außer Tourismus. Drei bis vier<br />

Tage seien genug für einen Besuch, heißt es, aber man<br />

müsse unbedingt einmal dort gewesen sein. Das stimmt:<br />

Wer Rapa Nui nie besucht hat, der hat etwas verpasst.<br />

Das dreieckige Inselchen bildet den rechten unteren<br />

Winkel des polynesischen Dreiecks Hawaii-Neuseeland-<br />

Pascua und ist nicht viel mehr als ein vulkanischer<br />

Auswurf. Über das ursprüngliche, schwarze Lavagestein stolpert<br />

der Tourist noch heute laufend, wenn er querbeet den<br />

"Pascuologen" folgt. Sie versuchen ihm zu erklären, was sich<br />

hier im Laufe von rund zwölf Jahrhunderten abgespielt hat.<br />

Den Anfang machen die berühmten Moais: Mehr als 800<br />

Stück, wie riesige Lego-Steine, einige bis zu 20 Meter hoch<br />

und über 80 Tonnen schwer, alle aus ein und demselben<br />

Steinbruch kommend, mit der Sauberkeit eines Kirchen-Steinmetzes<br />

ausgearbeitet und poliert. Meist haben sie ein hervorstehendes<br />

Kinn wie Nick Knatterton und tiefliegende<br />

Augenhöhlen, lange Finger sowie individuelle Petroglyphen<br />

auf dem Rücken wie ein modernes ID. Die Moais standen an<br />

allen drei Küsten des Dreiecks, bis sie eines Tages mit wenigen<br />

Ausnahmen umgeworfen wurden. Das Gesicht nach unten,<br />

nach dem Motto: "Schämt euch, ihr habt uns verraten."<br />

Was hatten die Einwohner für Werkzeuge außer Steinen,<br />

Obsidian und Muscheln? Wie haben sie diese Lego-Monster<br />

und später auch noch die teilweise dazugehörigen Vulkansteinhüte<br />

– genannt Pukao – über Land transportiert und aufgerichtet?<br />

Alle Forscher scheinen von runden Baumstämmen<br />

auszugehen, die einen rollenden Untergrund wie bei einem<br />

Panzer gebildet haben sollen. Schön und gut, hatten sie zur<br />

entsprechenden Baumbearbeitung etwa Äxte und Sägen?<br />

Haben sie vielleicht nach kurzer Landstrecke die riesigen Göt-<br />

Text: Enno v. Schirmeister, Bild (S. 18): Turismo Chile<br />

18 <strong>Karawane</strong>


Die Osterinsel liegt<br />

wirklich am Ende der Welt.<br />

Einheimische Frauen mit Federschmuck<br />

beim traditionellen Tapati-Fest<br />

Rund um den erloschenen Vulkankrater<br />

Rano Raraku stehen knapp 400 Moais.<br />

Bilder (S. 19): Claudia Ottilie (o.), Turismo Chile, Archivo Fotografico Hotel Explora (r.)<br />

ter oder Götzen per Floß an der Küste entlang verfrachtet,<br />

die übrigens an keiner einzigen Stelle einen Hafen zulässt?<br />

Viele, bis heute offene Fragen.<br />

Nach den gestürzten Moais kam der Manu-Tara-Kult. Es ging<br />

um das An-Land-Bringen des erstgelegten Eis des Seevogels<br />

gleichen Namens, der übrigens die Insel längst verlassen hat.<br />

Überhaupt sieht man kaum Seevögel; an Land ein paar Bussarde,<br />

einige Diucas und Rebhühner. Wilde Pferde nehmen<br />

überhand, einige Milchkühe grasen und<br />

kämpfen sich durch die struppigen Lupinen,<br />

die inzwischen trotz des Schutzstatus<br />

als Nationalpark die Insel als Unkraut<br />

zu überwuchern drohen.<br />

Aber zurück zum Manu-Tara, zur neuen<br />

Religion nach den abgeschriebenen<br />

Moais. Auch sie konnte keinen Segen<br />

bringen, und in der zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts war die Einwohnerzahl<br />

der Insel von ehemals über 10.000 auf<br />

111 Personen gesunken. Erstaunlich,<br />

dass man heute in dem Städtchen Hanga<br />

Roa wieder von rund 9000 Einwohnern<br />

spricht, darunter etwa ein Drittel<br />

Rapanui, so werden die Polynesier und<br />

DIE MAGIE DER OSTERINSEL<br />

4 Tage Kurzprogramm, Höhepunkte<br />

der Osterinsel mit den<br />

berühmten Steinkolossen und<br />

dem Ruinendorf Orongo,<br />

ab EUR 761,- webcode 22089<br />

Mischlinge der Insel genannt. Ein hübscher Menschenschlag,<br />

aber stolzer als erwünscht. Ihnen allein gehöre die Insel,<br />

behaupten sie. Die chilenische Verwaltung des Nationalparks<br />

soll zwar ihre Arbeit tun, aber das, dank des Tourismus anfallende<br />

Geld soll in die Kasse der Einheimischen fließen. Tatsächlich<br />

nimmt die Osterinsel eine Sonderstellung in Chile<br />

ein. Da sie schon immer von polynesischen Völkern bewohnt<br />

war, fühlen sich diese seit jeher mehr anderen Inselstaaten<br />

wie etwa Tahiti zugehörig. ■<br />

OVERLAND-TOUR PATAGONIEN<br />

15 Tage Kleingruppenreise auf der<br />

Carretera Austral und der Ruta 40<br />

durch unberührte Naturlandschaften<br />

und viele Nationalparks,<br />

ab EUR 4.528,- webcode 22282<br />

<strong>Karawane</strong> 19


7. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Südsee<br />

ONLINE MITMACHEN UND GEWINNEN<br />

Inselhüpfen in der Südsee –<br />

gewinnen Sie eine Traumreise!<br />

"Maeva" – Herzlich Willkommen: <strong>Karawane</strong> verlost<br />

gemeinsam mit Air Tahiti Nui und Intercontinental<br />

Resort & SPA eine Traumreise für zwei Personen nach<br />

Französisch-Polynesien.<br />

Wer träumt nicht einmal davon, in der Südsee von<br />

Insel zu Insel zu hüpfen und die Seele baumeln zu<br />

lassen? Tahiti, Moorea und Bora Bora erwarten<br />

Sie und bieten viel mehr als nur tolle Wassersportmöglichkeiten:<br />

erloschene Vulkane, schwarze Sandstrände, Wasserfälle<br />

und Lagunen, eine reiche Flora und Fauna. Das angenehm<br />

tropische Klima lädt zum Entspannen ein und die faszinierende<br />

polynesische Kultur wartet darauf entdeckt zu werden.<br />

Zu gewinnen gibt es die Traumreise "Südsee-Inselhüpfen"<br />

mit Flügen von Air Tahiti Nui nach Papeete sowie einen achttägigen<br />

Hotel-Aufenthalt im Intercontinental Resort & SPA<br />

(Tahiti, Moorea und Bora Bora) für zwei Personen. *<br />

EINFACH ONLINE MITMACHEN UNTER:<br />

WWW.KARAWANE.DE/GEWINNSPIEL<br />

Mit etwas Glück sind Sie vielleicht bald der glückliche Gewinner!<br />

BEANTWORTEN SIE DAZU EINFACH FOLGENDE FRAGE:<br />

Was findet man auf Tahiti?<br />

[A] Spitze Eisberge<br />

[B] Schöne Unterwasserwelt<br />

[C] Trockene Steppe<br />

* Reisebeginn ist im Zeitraum 01.11. – 30.11.<strong>2018</strong>, Teilnahmeschluss<br />

ist der 15.06.<strong>2018</strong> (weitere Teilnahmebedingungen<br />

und eingeschlossene Leistungen siehe S. 35).<br />

Als eine der ersten führenden Luxushotelmarken<br />

auf der polynesischen<br />

Inselgruppe konnte sich Intercontinental<br />

Resort & SPA die schönsten Standorte in<br />

Tahiti, Moorea und Bora Bora sichern.<br />

Die vier Hotels mögen sich optisch<br />

unterscheiden, allen gemeinsam ist die<br />

Philosophie des respektvollen Umgangs<br />

mit den polynesischen Traditionen und<br />

der außergewöhnlichen Umgebung.<br />

20 <strong>Karawane</strong>


Steile Hänge: die<br />

Marquesas sind<br />

vulkanischen Ursprungs.<br />

TAHITI, MARQUESAS & CO.<br />

Sechs Gründe für<br />

Französisch-Polynesien<br />

Text: <strong>Karawane</strong>, Bilder S. 20: Intercontinental (o.), IC THALASSO (u.), S. 21: Tahiti Tourisme (o.), Claudia Ottilie<br />

SEHNSUCHTSORT ATOLL<br />

Einmal den Fuß auf ein Atoll inmitten<br />

der türkisblauen Südsee zu setzen<br />

– das zählt zu den "Must-Dos"<br />

von Weltreisenden. Der Tuamotu-Archipel<br />

in Französisch-Polynesien ist<br />

mit 78 Atollen die weltgrößte Gruppe<br />

von Korallenatollen. Die meistbesuchten<br />

Atolle sind Rangiroa, Fakarava<br />

und Tikehau.<br />

WELTKULTURERBE MARAE<br />

Der Besuch eines Marae darf auf<br />

keiner Reise nach Französisch-Polynesien<br />

fehlen: Die Zeremonien- und<br />

Versammlungsplätze bilden das Herzstück<br />

der 3000 Jahre alten polynesischen<br />

Kultur. Das Marae-Konzept<br />

kommt im gesamten Polynesischen<br />

Dreieck vor, von Neuseeland im Westen<br />

bis zur Osterinsel im Osten, von<br />

Hawaii im Norden bis zu den Austral-Inseln<br />

im Süden. Die heilige Stätte<br />

Taputapuatea auf der Insel Raiatea<br />

wurde 2017 in die Liste des UNESCO-<br />

Weltkulturerbes aufgenommen.<br />

UNTERWEGS MIT DEM FRACHTSCHIFF<br />

Der Archipel der Marquesas-Inseln ist<br />

die wohl ursprünglichste Inselwelt in<br />

Französisch-Polynesien: eine Gruppe<br />

von Gebirgsinseln mit dunkelgrünen<br />

Bergspitzen, die 1500 Kilometer von<br />

Tahiti entfernt aus dem großen indigoblauen<br />

Ozean aufragen. Nuku Hiva<br />

und Hiva Oa sind nicht zuletzt durch<br />

den weltberühmten Maler Paul Gauguin<br />

bekannt geworden. Das Frachtschiff<br />

"Aranui" besucht die Inselwelt<br />

auf einer 14-tägigen Versorgungsund<br />

Besichtigungsroute und befördert<br />

dabei, recht komfortabel, auch<br />

Passagiere (webcode 80830). Die kulturelle<br />

und landschaftliche Vielfalt<br />

der Marquesas lässt sich auf diese<br />

Weise am besten erkunden!<br />

LUXUS IM OVERWATER-BUNGALOW<br />

In Tahiti wurde er erfunden, der<br />

Overwater-Bungalow. Auf Pfählen<br />

ins Meer gebaut, genießen Urlauber<br />

türkisblaues Wasser direkt unter<br />

ihren Füßen und beobachten die<br />

Fische durch den Glasboden. Dazu<br />

gibt es Robinson Crusoe-Feeling: Auf<br />

Tikehau zum Beispiel strahlen pinkfarbene<br />

Sandstrände, eine atemberaubende<br />

Lagune und eine grandiose<br />

Unterwasserwelt um die Wette.<br />

TOPSPOT ZUM SCHNORCHELN<br />

Noch immer gehört die Unterwasserwelt<br />

rund um Tahiti zu den gut gehüteten<br />

Geheimnissen unter Insidern.<br />

Bei Sichtweiten bis zu 40 Metern und<br />

einer Wassertemperatur von bis zu 29<br />

Grad tummeln sich hier neben Riffund<br />

Tigerhaien auch Mantas, Delfine<br />

und Barrakuda-Schwärme.<br />

TÄNZE FÜR DIE AHNEN<br />

Eine besonders wichtige Rolle in der<br />

tahitianischen Kultur spielt der Tanz.<br />

Dieser ist nicht nur eine außergewöhnlich<br />

schöne Kunstform, sondern<br />

eine Hommage an die Ahnen und<br />

die uralte Kultur der Inselbewohner.<br />

Jeder der Tänze – ob der "Otea",<br />

der einst ausschließlich von Männern<br />

aufgeführt wurde, oder der "Pa'o'a",<br />

der die Herstellung von Bastmatten<br />

(Tapa) mimt – erzählt Geschichten<br />

aus vergangenen Tagen und erhält<br />

somit alte Traditionen.<br />

Zwei Krieger-Figuren<br />

POLYNESIA DREAM<br />

11 Tage Erlebnisreise, mit einem<br />

Segelkatamaran Polynesiens Inselwelt<br />

erleben, ab Tahiti bis<br />

Raiatea, inkl. Skipper und Koch<br />

ab EUR 3.010,- webcode 81168<br />

SÜDSEE KLASSIKER<br />

27 Tage Traumreise nach Melanesien,<br />

Polynesien, Fiji, Cook<br />

Inseln und Tahiti, ab/bis Europa,<br />

inkl. 5-tägiger Kreuzfahrt<br />

ab EUR 7.382,- webcode 1208<br />

<strong>Karawane</strong> 21


8. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Neuseeland<br />

Der Doubtful Sound an einem seltenen Sonnentag<br />

NATIONALPARK FIORDLAND<br />

Im Doubtful Sound<br />

Stille und Regen erleben<br />

"Gleich werde ich alle Maschinen<br />

abstellen", schallt die Stimme des<br />

Kapitäns über die Bordlautsprecher.<br />

"Bitte vermeiden Sie jedes Geräusch<br />

und genießen Sie die Stille!" Dann<br />

gehen die Motoren aus, die Mannschaft<br />

stellt die Arbeit ein. Regungslos<br />

lauschen die Kreuzfahrer in<br />

die nebelverhüllte Landschaft: das<br />

Rauschen der Wasserfälle, die durch<br />

dichtes Grün die Steilhänge hinabstürzen,<br />

das Rieseln des Regens, das<br />

Krächzen einer Möwe.<br />

Es ist der "Sound of Silence" – das<br />

bedeutet nicht nur "Klang der Stille",<br />

sondern ist auch der Beiname<br />

des Doubtful Sounds, eines 40 Kilometer<br />

langen Fjords im äußersten Südwesten<br />

Neuseelands. Nur Wälder, Seen, Flüsse<br />

und Fjorde prägen diese 12.000 Quadratkilometer<br />

große Region, die zum<br />

Weltnaturerbe der UNESCO gehört.<br />

Zahlreiche Wanderwege, aber nur wenige<br />

Straßen führen in den Park. So wird<br />

die Kreuzfahrt durch den Doubtful<br />

Sound zum Triathlon: Ein Katamaran<br />

Tipp: Virtuelle Zeitreise<br />

setzt die Passagiere zunächst über den<br />

Lake Manapouri, den zweittiefsten See<br />

des Landes. Dann geht es mit Bussen<br />

über eine Schotterpiste zum eigentlichen<br />

Fjord. An Bord angekommen, werden<br />

die Kabinen in Beschlag genommen,<br />

dann stehen alle im kühlen Wind<br />

an Deck und lauschen der Stimme von<br />

Suzana Grabar, Reiseberaterin<br />

"Das ,Te Papa'-Museum in Wellington ist der Türöffner,<br />

um Neuseeland mit all seiner Natur und der<br />

faszinierenden Maori-Kultur zu verstehen, interaktiv und<br />

kurzweilig aufgemacht. Der Museumsname bedeutet ,Ort der<br />

Schätze', sehr passend für ein Museum. Im Anschluss empfiehlt<br />

sich ein Restaurantbesuch direkt an der belebten Waterfront."<br />

22 <strong>Karawane</strong>


Zahlreiche Wasserfälle<br />

rauschen die Steilhänge herab.<br />

Kajakausflug im Fjord<br />

Text: Oliver Gerhard, Bilder: srt-Bildarchiv/Real Journeys (S. 22), Jens Schulze (2), Oliver Gerhard, <strong>Karawane</strong><br />

Im Milford Sound, der ebenfalls<br />

zum Fiordland-Nationalpark gehört<br />

Naturführer "Watsie" Watson, einer<br />

wandelnden Enzyklopädie mit eisernen<br />

Stimmbändern. Unermüdlich erzählt er<br />

Wissenswertes, von den Legenden der<br />

neuseeländischen Ureinwohner, die<br />

einst durch das Fjordland zogen, über<br />

Seefahrer James Cook, der dem Doubtful<br />

Sound 1770 seinen Namen gab, bis<br />

zu den Wal- und Robbenfängern, die<br />

hier auf die Jagd gingen.<br />

Bald treiben zwanzig blaue, gelbe<br />

und rote Miniboote auf dem Wasser.<br />

Ein Crewmitglied führt die Kajakfahrer<br />

unter flechtenbehängten Baumriesen<br />

am Ufer entlang. Das Wetter<br />

ändert sich mit jeder Minute: Windstille<br />

Momente wechseln mit starken<br />

Böen, Sonnenstrahlen brechen durch<br />

die Wolken, dann peitscht wieder Regen<br />

übers Wasser. Mit 200 Regentagen und<br />

bis zu acht Metern Niederschlag im Jahr<br />

gehört das Fiordland zu den nassesten<br />

Regionen der Erde. Später wird es rau,<br />

als der stille Fjord auf die Tasmanische<br />

See trifft, Sturm schlägt Regen an die<br />

Scheiben. Wir sehen Pinguine, Delfine<br />

und Seebären. Die Robbenart ist Teil der<br />

besonderen Tierwelt des Nationalparks<br />

Fiordland, wo auch der Kakapo Schutz<br />

gefunden hat – die letzten Exemplare<br />

dieses flugunfähigen Papageis wurden<br />

auf abgelegene Inseln ausquartiert.<br />

Am nächsten Morgen Punkt 6.15 Uhr<br />

springen die Motoren wieder an, und<br />

die altvertraute Stimme des Kapitäns<br />

schallt durch die leeren Gänge. Mit dem<br />

Versprechen auf tolle Fotomotive lockt<br />

er die ersten aus den Betten. Die Landschaft<br />

hat sich über Nacht verwandelt:<br />

Hunderte silberner Bänder aus Wasser<br />

rieseln durch Moose, Farne und Flechten<br />

die Steilküste herab, schwellen im<br />

strömenden Regen weiter an, bilden<br />

einen Vorhang aus Wasser. "Deshalb<br />

muss man Fiordland im Regen erleben",<br />

schwärmt der Kapitän. ■<br />

ULTIMATE NEW ZEALAND<br />

32 Tage Gruppenreise, inkl. Flüge<br />

ab/bis Deutschland, Rundreise<br />

mit vielen Aktivitäten, Übernachtungen<br />

in Hütten oder Zelten,<br />

ab EUR 4.247,- webcode 90799<br />

MIT MIETWAGEN UND WANDER-<br />

SCHUHEN UNTERWEGS<br />

25 Tage Mietwagentour inkl.<br />

Fähre und Bootstransfers ab<br />

Auckland bis Christchurch o.u.,<br />

ab EUR 4.238,- webcode 2878<br />

<strong>Karawane</strong> 23


9. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Australien<br />

QUEENSLAND<br />

Mit dem Wohnmobil<br />

ins goldene Outback<br />

In Nordosten<br />

Australiens fühlen<br />

sich Urlauber als<br />

Könige der Straße.<br />

"Genau so muss sich Australien anfühlen", seufzt Matt<br />

glücklich. Ein einziges Auto kam uns auf den letzten<br />

50 Kilometern entgegen, entlang der Straße stehen<br />

Zuckerrohrplantagen und Eukalyptusbäume Spalier. Wir<br />

sind auf dem Great Tropical Drive unterwegs, einem<br />

Rundkurs zwischen Cooktown, Cairns und Townsville in<br />

Queensland im Nordosten Australiens. Unser Traum:<br />

Einmal das Gefühl genießen, König der Straße zu sein,<br />

am Steuer des eigenen Wohnmobils – wo ließe sich das<br />

besser erleben als auf dem fünften Kontinent?<br />

Beständig steigende Zahlen von Camperfahrern – vor<br />

allem aus Deutschland – haben dazu geführt, dass der<br />

Great Tropical Drive angelegt wurde. Dafür wurden<br />

keine neuen Trassen in die Savanne geschlagen, sondern<br />

vorhandene Strecken zu sinnvollen und touristisch relevanten<br />

Routen verknüpft. Der große Rundkurs, der von Cairns<br />

über Townsville und dann via Charters Towers im Landesinneren<br />

wieder zurück gen Norden und bis Cooktown führt,<br />

misst rund 2500 Kilometer. Das ausführliche Karten- und<br />

Infomaterial weist neben Unterkunfts-, Tankstellen- und<br />

Restaurantadressen 14 verschiedene Alternativstrecken aus.<br />

Wir haben uns für die Route Nr. 14 "Liquid Gold" entschieden,<br />

die von Townsville in die Goldgräberstädte Ravenswood<br />

und Charters Towers führt. Dort spielt das Thema Gespenster<br />

eine bedeutende Rolle. In einem Hotel sollen seit Jahren<br />

immer wieder unerklärliche Dinge passieren, der örtliche<br />

Tourismusverband widmet den – natürlich guten – Geistern<br />

der Vergangenheit sogar eigene Filme. In der Venus Battery<br />

werden mit ultramodernen Techniken sprechende Figuren<br />

auf eine Bühne projiziert, und die erzählen dann alles über<br />

den maschinellen Goldabbau und den aufwändigen Weiterverarbeitungsprozess,<br />

die hier vor Ort stattfanden.<br />

24 <strong>Karawane</strong>


Zeitreise in die Vergangenheit: ein<br />

Goldrausch-Veteran in Charters Towers<br />

Über unbefestigte Pisten geht<br />

es tief ins australische Outback.<br />

Text: Christian Haas, Bilder: Tourims and Events Queensland (S. 24), Christian Haas (S. 25 l.), <strong>Karawane</strong><br />

Wie hingegen die manuell arbeitenden<br />

Goldschürfer zu Werke gingen,<br />

erklärt Tony Christiansen, ein Goldrausch-Veteran,<br />

dem man seine jahrzehntelange<br />

Erfahrung sofort ansieht.<br />

Mit weißem Rauschebart und lässigem<br />

Aussie-Hut wirkt er im Miner's Cottage<br />

wie jemand aus einer anderen Welt:<br />

Dort stehen ein automatischer Hutvergrößerer,<br />

kleine Zinnfiguren, viel<br />

Gerümpel, mit dem man vor rund 100<br />

Jahren den Alltag bestritt, eine Plattensammlung,<br />

bei der sich auch eine<br />

Scheibe von Heino finden lässt – all das<br />

wirkt im Zeitalter von Ipod und MP3<br />

SUNSHINE STATE MIT DER FAMILIE<br />

19 Tage Tour für Selbstfahrer ab<br />

Cairns/bis Brisbane, in familiengerechten<br />

Etappen, Magnetic Island,<br />

Whitsundays, Fraser Island u.v.m.<br />

ab EUR 2.187,- webcode 128799<br />

fast dinosaurierhaft. Mit Hilfe vorbereiteter<br />

Goldportionen zeigt er allen<br />

Interessierten, wie sie durch beständiges<br />

Schütteln Wasser, Dreck und Erde<br />

separieren und zum erwünschten Goldstaub<br />

kommen, der sich bei richtiger<br />

Handhabung am Boden der Plastikpfanne<br />

absetzt. Den Ertrag dürfen die<br />

Hobbyschürfer behalten.<br />

Am Abend wird der Camper neben<br />

einer Stromdose auf einem Campingplatz<br />

geparkt, damit der Kühlschrank<br />

nicht aufhört zu kühlen, und ab aufs<br />

rasch umgebaute Doppelbett. Nichts<br />

WHITSUNDAYS TO CAIRNS DRIVE<br />

8 Tage Mietwagenreise ab Airlie<br />

Beach bis Cairns mit Paluma<br />

Range Nationalpark, Magnetic<br />

Island und Atherton Tablelands,<br />

ab EUR 989,- webcode 104627<br />

für verwöhnte Hotelgäste, aber wer<br />

es gerne gemütlich mag und das Motto<br />

"Weniger ist mehr" schätzt, der wird<br />

sich bei dieser Art des Reisens pudelwohl<br />

fühlen. Noch dazu, da man ohne<br />

großes Packen viel und rasch herumkommt.<br />

Sicher, es gibt auch Nachteile:<br />

In manchen Nächten des australischen<br />

Sommers kann es recht schwül werden<br />

– vor allem an der Küste. Doch dafür ist<br />

man mit Augen und Ohren nah an der<br />

Natur. Ganz besonders bei Sonnenaufgang,<br />

wenn der Chor der Kakadus zu<br />

einem unüberhörbaren und vielstimmigen<br />

Crescendo anschwillt. ■<br />

CAPE YORK ADVENTURE<br />

9 Tage 4WD-Mietwagentour ab/<br />

bis Cairns mit Bloomfield Track,<br />

Cooktown, Torres Strait, optional<br />

Ausflug nach Thursday Island,<br />

ab EUR 1.173,- webcode 128729<br />

<strong>Karawane</strong> 25


10. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Asien<br />

KAMBODSCHA<br />

Tempelstadt Angkor Wat –<br />

Weltkulturerbe im Regenwald<br />

Baumwipfel dicht aneinander gedrängt.<br />

Endlos grüne Weite. Die<br />

letzten Sonnenstrahlen flimmern<br />

über dem Grün. Zikaden zirpen.<br />

Nebelschleier kriechen wie Gespenster<br />

langsam aus der Tiefe<br />

aufs Blätterdach. Sonnenuntergang<br />

über dem Regenwald. Ganz hinten<br />

im grünen Dickicht und fast schon in<br />

die Schwaden eingehüllt, erstrahlen<br />

wie steinerne Zapfen die Tempeltürme<br />

Angkor Wats im goldenen<br />

Abendlicht.<br />

Angkor Wat ist der ganze Stolz<br />

Kambodschas. Die fünf charakteristischen<br />

Türme des größten<br />

Tempelkomplexes der Welt schmücken<br />

die Landesflagge und prangen auf<br />

jedem Geldschein. Selbst das einheimische<br />

Bier trägt den Namen der einstigen<br />

Hauptstadt. Das Areal nördlich der Stadt<br />

Siem Reap umfasst 200 Quadratkilometer,<br />

auf dem mehr als tausend größere<br />

und kleine Tempel und Heiligtümer<br />

stehen, die mit ihrer tausendjährigen<br />

Geschichte von der einstigen Blüte des<br />

Königreichs der Khmer erzählen.<br />

Tipp: Herzliche Menschen<br />

Den schönsten Ausblick auf den Haupttempel<br />

Angkor Wat hat man während<br />

eines Sonnenauf- oder -untergangs<br />

von einem der uralten Tempel auf<br />

dem Phnom Bakheng. Per Elefantentaxi<br />

oder zu Fuß kraxeln die Touristen<br />

wie Ameisen auf die kleine Anhöhe,<br />

um sich zwischen den Sandsteinruinen<br />

gegenseitig zu fotografieren und das<br />

einige hundert Meter entfernte Angkor<br />

Wat per Teleobjektiv im Dickicht des<br />

Regenwaldes zu suchen. Flimmernde<br />

Hitze und Temperaturen von 35 Grad<br />

im Schatten sorgen für Einsamkeit in<br />

den Mittagsstunden. Nur Hartgesottene<br />

wagen dann den Rundgang durch<br />

den Haupttempel, klettern auf die der<br />

heiligen Lotusblüte nachempfundenen<br />

Türme und blicken auf die Grünanlagen<br />

und den Wassergraben, die das Tempelareal<br />

einschließen.<br />

Im Inneren des Komplexes huschen buddhistische<br />

Mönche in ihren orangefarbenen<br />

Roben durch die einst rot gestrichenen<br />

Gänge und Flure und lächeln<br />

freundlich herüber. Zum Innehalten an<br />

einem der vielen kleinen Räucheraltäre<br />

mitten im UNESCO-Weltkulturerbe<br />

ist jeder gern eingeladen. Ein Gespräch<br />

Lisa Sigg, Reiseexpertin<br />

"Eine ungewöhnliche, aber sehr spannende Kombination<br />

ist unsere Reise, die Kambodscha und Myanmar<br />

verbindet. Die einzigartigen Tempelanlagen von Angkor<br />

Wat und Angkor Thom bilden einen interessanten Kontrast zu Myanmar,<br />

das von Tempeln, Pagoden, Buddha-Statuen und den herzlichen Menschen<br />

geprägt ist."<br />

26 <strong>Karawane</strong>


Buddhistische Mönche in ihrer<br />

leuchtend orangen Kleidung<br />

STREIFZUG DURCH KAMBODSCHA<br />

10 Tage Privatreise ab Siem Reap<br />

bis Phnom Penh mit Angkor Wat,<br />

Tempel, Paläste, Klöster und<br />

Besuch bei lokalen Projekten,<br />

ab EUR 1.780,- webcode 44405<br />

Die Natur auf dem Vormarsch: ein<br />

Seitenflügel der Ta Prohm-Tempelanlage<br />

TEMPELSTADT ANGKOR UND DER<br />

ZAUBER MYANMARS<br />

15 Tage Privatreise ab Siem Reap<br />

bis Yangon u.a. mit einer Bootsfahrt<br />

auf dem Ayeyarwady,<br />

ab EUR 2.688,- webcode 45233<br />

Text: Claudia Ottilie, Bilder: Bärbel Schwerfeger (2), Robert Niedermeier (S. 27, u.), <strong>Karawane</strong><br />

oder Foto mit den Geistlichen sorgt für<br />

Kurzweil im Schatten der Reliefs, auf<br />

denen himmlische Tänzerinnen und<br />

Göttinnen sinnlich die Hüften schwingen.<br />

1850 sogenannte Apsaras, Tänzerinnen<br />

der Götter, zieren die Wände<br />

des Haupttempels Angkor Wat. Mehrere<br />

Tausend sind es im gesamten Park<br />

– sie zu zählen würde Wochen dauern.<br />

Neben dem majestätischen Haupttempel<br />

ziehen vor allem die Anlagen Angkor<br />

Thom und Ta Prohm Touristen aus aller<br />

Welt an. Sie werden freundlich empfangen:<br />

Mit einem leisen Lächeln auf<br />

den Lippen blicken die fast zweihundert<br />

Gesichter in Angkor Thom auf sie nieder.<br />

Von jedem der 37 Türme des Bayon<br />

überschauen die bis zu sieben Meter<br />

hohen, in Stein gehauenen Gesichter<br />

des Lokeshvara alle vier Himmelsrichtungen.<br />

Keines der mittlerweile verwitterten<br />

Steingesichter gleicht dem anderen.<br />

Das Antlitz König Jayavarmas VII. soll<br />

Vorbild für die Gesichtszüge gewesen<br />

sein, die gutmütig lächelnd jedem seiner<br />

Betrachter ein unwillkürliches Zurücklächeln<br />

abgewinnen.<br />

Ta Prohm dagegen ist hauptsächlich<br />

bekannt als Kulisse im Spielfilm "Tomb<br />

Raider", in dem Hollywood-Schauspielerin<br />

Angelina Jolie als Lara Croft durch<br />

die Ruinen hechtet. Heutige Besucher<br />

des 900 Jahre alten Tempelbaus spüren<br />

wenig von Abenteuer und Action,<br />

wenn sie durch die teils baufälligen Eingangspavillons<br />

ins gleißende Sonnenlicht<br />

treten und sich von zermürbtem<br />

Mauerwerk umgeben sehen. Beeindruckend<br />

sind hier längst nicht mehr die<br />

jahrhundertealten Tempel- und Klosterruinen<br />

mit ihren bezaubernden Reliefs<br />

von Kriegern und schönen Frauen, sondern<br />

deren Zerstörer: über zehn Meter<br />

hohe Würgefeigen. Seit Jahrhunderten<br />

krallen sich die Bäume mit ihren<br />

meterlangen und mächtigen Wurzeln<br />

am Steinwerk fest, zermalmen die Bausubstanz<br />

allmählich zu Staub und liefern<br />

das bizarre Bild von der scheinbaren<br />

Symbiose zwischen dem von<br />

Menschenhand Geschaffenen und der<br />

letztlich unbesiegbaren Kraft der Natur.<br />

Wer anschließend einen Spaziergang<br />

durch den umgebenden Urwald macht,<br />

der wird um einiges ehrfürchtiger an<br />

den immergrünen Baumriesen vorüber<br />

schreiten.<br />

Nach dem Ruinenkraxeln und buchstäblichen<br />

Bauklötze staunen bietet Siem<br />

Reap noch etwas Alltag zum Tagesausklang.<br />

Zahlreiche Restaurants im Old<br />

French Quarter bitten mit einheimischer,<br />

indischer und teilweise auch europäischer<br />

Küche zu Tisch. Zum schmackhaften<br />

Nationalgericht Amok – gedünsteter<br />

Fisch – gibt es Angkor-Bier. ■<br />

<strong>Karawane</strong> 27


11. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Orient<br />

Kunstvoll gearbeitet:<br />

Zitadelle von Buchara<br />

USBEKISTAN<br />

Samarkand und Buchara –<br />

Städte wie aus Tausendundeiner Nacht<br />

Morgens um sechs wirkt der Registan<br />

zauberhaft entrückt. Zwischen<br />

den majestätischen Türmen, Kuppeln<br />

und Fassaden der drei Koranschulen<br />

schallt das Gekecker von<br />

Vögeln, die die Einheimischen<br />

Chumchuk nennen. Frühe Strahlen<br />

der zentralasiatischen Morgensonne<br />

entzünden türkisfarben gekachelte<br />

Kuppeln schlanker Minarette,<br />

bald darauf beleuchten sie die verschwenderische<br />

Pracht der Ziermosaike.<br />

Der Registan gilt als<br />

schönster Platz von Samarkand und<br />

einer der prächtigsten Mittelasiens.<br />

Frauen in leuchtend bunten Seidenkleidern<br />

breiten Decken unter Maulbeerbäumen<br />

aus. Lachend schütteln<br />

sie die schmackhaften Beeren aus den<br />

zierlichen Bäumen. In den Gesichtern<br />

blitzen vergoldete Zähne, ein Zeichen<br />

für Wohlstand in Usbekistan. Gemeinsam<br />

mit ihren westlich gekleideten Männern<br />

und ihren Kindern sitzen sie auf<br />

Tipp: Buntes Markttreiben<br />

Barbara Ruland, Reiseexpertin<br />

"Ein lauer Sommerabend in Buchara am Platz<br />

Labi Hauz mit seinen historischen Gebäuden, die<br />

lebendige Stimmung, Familien mit Kindern, mitten im<br />

Trubel unter den freundlichen Einheimischen – Cafés und Teehäuser<br />

machen Lust auf einen Imbiss. Ein Abend, der in Erinnerung bleibt!"<br />

Taptschanen, mit Teppichen ausgelegten,<br />

bettähnlichen Gestellen. Später<br />

frühstücken die Familien, trinken Tee<br />

und essen Maulbeeren. Die Männer rauchen<br />

starken Tabak.<br />

Gegen ein geringes Trinkgeld schließt<br />

ein Wächter die Tür zum Minarett der<br />

von dem Herrscher und Wissenschaftler<br />

Ulugh Beg 1417 bis 1420 errichteten<br />

Medrese auf. Von dort bietet sich ein<br />

guter Blick auf den Platz und die erwachende<br />

Stadt. Doch im Turm stellt man<br />

auch fest: Das schöne Äußere umgibt<br />

ein marodes Inneres. Hunderte von Jahren<br />

verfielen die Religions- und Wissenschaftsschulen<br />

nach dem Niedergang<br />

Samarkands. Erst Ende der 1930er-Jahre<br />

begann man mit der Restaurierung der<br />

Kunstschätze der mehr als 2700 Jahre<br />

alten Stadt. Seit der Unabhängigkeit<br />

von der Sowjetunion im Jahr 1991 muss<br />

die islamisch geprägte Republik Usbekistan<br />

größtenteils aus eigener Kraft<br />

das Instandhalten und Wiederherstellen<br />

ihrer Kulturschätze bewerkstelligen.<br />

28 <strong>Karawane</strong>


Kuppeln und Mosaike: typische<br />

Architektur entlang der Seidenstraße<br />

Text: Franz-Michael Rohm, Bilder: Karsten-Thilo Raab (2), <strong>Karawane</strong> (2, S. 29 o.)<br />

Nicht weit entfernt vom Registan befindet<br />

sich das monumentale Denkmal von<br />

Timur ibn Taraghai Barlas, auch Tamerlan<br />

oder Timur Lenk genannt, dem Nationalhelden<br />

des Landes. Der Feldherr<br />

ließ im 14. Jahrhundert das zerstörte<br />

Samarkand wieder aufbauen und schuf<br />

mit eiserner Faust und grausamem Regime<br />

das riesige Timuridenreich, das sich<br />

von der heutigen Türkei über ganz Zentralasien<br />

bis nach Nordindien erstreckte.<br />

Sein Grabmal Gur Emir mit gewaltigem<br />

Eingangstor im persischen Fayence-Stil,<br />

Zierminaretten und einer 34<br />

Meter hohen Mausoleumskuppel gilt als<br />

Nationalheiligtum. Besucher drängen<br />

sich im üppig verzierten Innenraum, in<br />

dem mehrere steinerne Kenotaphe zu<br />

sehen sind. In der Mitte schimmert der<br />

schwarze Kenotaph von Tamerlan, der<br />

1405 starb. Mehr als fünfhundert Jahre<br />

lang war das Grabmal dem Verfall preisgegeben,<br />

bevor in den 1940er-Jahren<br />

die Restaurierung begann.<br />

Zwanzig Busminuten vom belebten<br />

Stadtzentrum entfernt liegt die sagenhafte<br />

Totenstadt Shohi Zinda. Ihr Schatz:<br />

mehr als ein Dutzend atemberaubend<br />

prächtiger Mausoleen, entstanden zwischen<br />

dem 11. und 15. Jahrhundert.<br />

Stundenlang können Besucher in einem<br />

Labyrinth von türkis und golden geriffelten<br />

Schmelzziegel-Kuppeln, Minaretten<br />

und mosaikverzierten Portalen<br />

umherspazieren und treffen auf immer<br />

neue architektonische Kleinode.<br />

Das rund vierhundert Kilometer entfernte<br />

Buchara ist um einiges kleiner<br />

und beschaulicher als Samarkand. Im<br />

frühen Mittelalter galt Buchara als religiöses<br />

Zentrum, über 200 Moscheen<br />

und Koranschulen konzentrieren sich<br />

heute in der zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

zählenden Altstadt. Die prächtige<br />

Abdullah-Khan-Medrese wurde 2005 mit<br />

Mitteln der Universität Potsdam restauriert.<br />

Die restaurierte Koranschule gilt<br />

als Kleinod frühorientalischer Sakralbauten.<br />

Beim Besuch des alten Basars fühlt<br />

man sich in die Zeit der <strong>Karawane</strong>n der<br />

alten Seidenstraße versetzt. Freundliche<br />

Menschen warten hier mit einem riesigen<br />

Angebot an seidenen und baumwollenen<br />

Tüchern sowie kunstvollen<br />

Teppichen auf.<br />

Den Abend verbringen die Bewohner<br />

von Buchara unter freiem Himmel am<br />

Platz Labi Hauz. Auch dort trifft man auf<br />

Tamerlan. Rund um sein Denkmal sitzen<br />

Familien und Paare auf den Taptschanen<br />

und genießen schmackhafte usbekische<br />

Köstlichkeiten, bis die Chumchuk-Vögel<br />

zur Nachtruhe rufen. ■<br />

Händler im Basar von Buchara<br />

EIN LAND WIE SAMT UND SEIDE<br />

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<strong>Karawane</strong> 29


12. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Indischer Ozean<br />

Traumhaftes Refugium: Denis Island<br />

SEYCHELLEN<br />

Im paradiesischen Reich<br />

der Riesenschildkröten<br />

"Passt auf, dass euch keine Kokosnuss auf den Kopf<br />

fällt", warnt Andre Labiche, Umweltmanager auf Denis<br />

Island. Tatsächlich kracht immer wieder einmal eine der<br />

zwei Kilo schweren Früchte von den Palmen – und das<br />

kann gefährlich werden. Ansonsten streifen wir auf der<br />

kleinen Koralleninsel im Norden des Seychellen-Archipels<br />

völlig unbehelligt durchs Paradies. Dort gibt es nur<br />

handzahme Vögel, flinke Eidechsen und Riesenschildkröten,<br />

die sich gerne mit Bananen füttern lassen.<br />

Denis Island gehört der Seychellois-Familie Mason, die<br />

diesen Garten Eden in ihrem Urzustand erhalten möchte.<br />

Der größte Teil der Insel<br />

ist als Naturreservat angelegt,<br />

entlang einer Lagune erstreckt<br />

sich ein komfortables Resort<br />

und jenseits der holprigen Landebahn<br />

betreibt die Familie den<br />

vielleicht einzigen Biobauernhof<br />

auf einer Koralleninsel, der für<br />

all das sorgt, was gesundheitsbewusste<br />

Feinschmecker gerne<br />

auf dem Teller finden. Noch nicht<br />

einmal Ratten gibt es auf Denis<br />

Island – eine wichtige Voraussetzung<br />

dafür, dass die Feenseeschwalben, die Paradiesschnäpper<br />

und andere seltene Vögel in Ruhe brüten können.<br />

Die unangenehmen Nager wurden auch von anderen Seychellen-Eilanden<br />

erfolgreich verbannt – so etwa von Cousin Island,<br />

einem Naturreservat für Vögel. Damit sich nicht heimlich doch<br />

eine hungrige Ratte oder eine räuberische Katze einschleicht,<br />

darf kein fremdes Boot die Insel ansteuern. Daher ankern<br />

wir vor der dicht bewachsenen Tropeninsel und lassen uns<br />

von einem inseleigenen Boot abholen. Berühmt-berüchtigt<br />

ist die "fliegende Landung" der kleinen Kähne auf Cousin:<br />

In rasendem Tempo geht es schnurstracks auf das Inselchen<br />

zu und dann mit einem Rutsch<br />

Die Coco de Mer ist<br />

die größte Baumfrucht<br />

der Welt.<br />

den steilen Strand hinauf. Ranger<br />

helfen beim Aussteigen und<br />

führen durchs Vogelparadies –<br />

barfuß wohlgemerkt. Auch auf<br />

Cousin Island kommt die Gefahr<br />

von oben. Palmen wachsen hier<br />

nicht, doch die gefiederten<br />

Genossen in den Takamaka-Bäumen<br />

lassen es immer wieder mal<br />

ordentlich platschen – wohl<br />

denen, die einige Taschentücher<br />

eingesteckt haben.<br />

30 <strong>Karawane</strong>


Die Seychellen-Riesenschildkröten gehören<br />

zu den berühmtesten Bewohnern der Inseln.<br />

Text: Jutta Lemcke, Bilder S. 27: Denis Private Island (o.), Mona Contzen<br />

S. 28 Seychelles Tourism Board/Chris Close, Claudia Ottilie (u.)<br />

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Auf den Seychellen gibt es – außer ein<br />

paar Haustieren – keine Säugetiere, da<br />

sich die Inseln bereits vor Jahrmillionen<br />

vom afrikanischen Kontinent abgespalten<br />

haben, zu einer Zeit, als ausschließlich<br />

Reptilien die Welt bevölkerten. Vor<br />

allem eines der Urzeittiere fand auf den<br />

entlegenen Eilanden mitten im Indischen<br />

Ozean ideale Bedingungen: die<br />

Schildkröte. Doch die Menschen hätten<br />

sie fast ausgerottet – sie galt als<br />

Delikatesse und wurde zudem wegen<br />

ihres Schildpatts gejagt. Heute genießen<br />

vor allem die Riesenlandschildkröten<br />

ein süßes Leben: streng geschützt,<br />

Kokosnuss am Strand<br />

gern gefüttert und bei den Seychellois<br />

als Haustier beliebt. Ein Mitbewohner<br />

allerdings, der mit einer Lebenserwartung<br />

von weit mehr als hundert Jahren<br />

seine Besitzer locker überlebt.<br />

Keine Säugetiere auf den Seychellen<br />

– das stimmt nicht ganz. Irgendwann<br />

haben es die Flughunde, wahrscheinlich<br />

von Madagaskar, auf die Seychellen<br />

geschafft. Mit Blutsaugern haben sie<br />

nichts zu schaffen – sie ernähren sich<br />

rein vegetarisch vor allem von Früchten.<br />

Scheu sind die Tierchen nicht. Während<br />

wir auf der Terrasse frühstücken, baumeln<br />

sie mit den Köpfen nach unten<br />

über uns im Baum. "Ihr braucht nur zu<br />

schütteln und schon habt ihr euer Mittagessen",<br />

scherzt Chris, der als Gärtner<br />

dafür sorgt, dass die tropische Hotelanlage<br />

stets eine Augenweide ist. Chris<br />

ist Seychellois und findet die Flughunde<br />

nicht so possierlich wie wir, sondern<br />

sieht sie gern als Curry auf dem Teller. So<br />

beschließen wir, unser Abendessen im<br />

"Marie Antoinette", einem kreolischen<br />

Restaurant in Victoria, einzunehmen.<br />

Na ja, die Knöchelchen abzunagen ist<br />

recht mühsam – Flughund muss nicht<br />

unbedingt sein. Da greifen wir lieber zu<br />

Mangosalat und gegrilltem Red Snapper<br />

und träufeln aufs Bananendessert<br />

reichlich inseleigenen Takamaka-Rum<br />

mit Karamell-Vanillegeschmack. ■<br />

<strong>Karawane</strong> 31


13. Etappe<br />

EINMAL UM DIE WELT<br />

Afrika<br />

Die Klosterinseln im Tanasee<br />

ÄTHIOPIEN<br />

Storch und Flusspferd<br />

urlauben am Tanasee<br />

85 Kilometer lang ist der größte<br />

See Äthiopiens, 20 Kilometer länger<br />

als der Bodensee. An seinem südlichen<br />

Ende entspringt der Blaue<br />

Nil, einer der beiden Hauptzuflüsse<br />

des gewaltigen Stroms. Krokodile<br />

und Leguane, seltene Barben- und<br />

Karpfenarten sowie 260 Vogelarten<br />

– darunter Pelikane und Papageien –<br />

haben hier ihren Lebensraum. Auch<br />

die deutschen Störche kommen<br />

zur Sommerfrische. Nur die kleinen<br />

Kutter mit Urlaubern, die schippern<br />

noch recht vereinzelt durch diese<br />

außergewöhnliche Landschaft.<br />

Dabei zählt der Tanasee seit 2015<br />

offiziell zu den weltweit bedeutenden<br />

Natur- und Kulturlandschaften<br />

und steht auf der Liste der<br />

UNESCO-Biosphärenreservate. Knapp<br />

1,5 Millionen Euro steuerte<br />

das deutsche Entwicklungshilfeministerium<br />

dazu<br />

bei, damit der Projektträger,<br />

der Naturschutzbund<br />

Deutschland (Nabu), das<br />

aufwändige Konzept in<br />

die Tat umsetzten konnte.<br />

Ziel war es, gemeinsam<br />

mit der Bevölkerung<br />

den Naturschutz zu entwickeln,<br />

Kern- und Übergangszonen<br />

auszuweisen,<br />

Bewusstsein und Wissen zu<br />

schaffen – im Gegensatz zu<br />

den Nationalparks blieb so die oft kritisierte<br />

Landvertreibung bislang aus.<br />

Ökotourismus soll eine der neuen Einnahmequellen<br />

als Ersatz zur extensiven<br />

Landwirtschaft sein. Nach Diktatur,<br />

Hungersnöten und dem Krieg mit<br />

Hippos – im Wasser schwer zu entdecken<br />

Eritrea geht es in Äthiopien erst langsam<br />

bergauf: Die Region um den Tanasee<br />

besuchen im Jahr knapp 100.000<br />

einheimische Touristen und nur etwa<br />

41.000 internationale Gäste. Das ist im<br />

Vergleich zu den großen afrikanischen<br />

Nationalparks in Tansania oder Kenia<br />

32 <strong>Karawane</strong>


Tipp: Fremdartige Messe<br />

Jürgen Kühner, Reiseexperte<br />

"Äthiopien ist ein wirklich faszinierendes Land.<br />

Unter den Felsenkirchen von Lalibela zeichnet sich<br />

die Felsenkirche Bete Maryam durch ihre schönen<br />

Malereien im Inneren aus. Es ist ein besonderes Erlebnis, wenn<br />

man in einer solchen Kirche einen Gottesdienst miterleben darf –<br />

fremdartig und ganz anders als ein Gottesdienst bei uns."<br />

LAND DER GEGENSÄTZE<br />

17 Tage Erlebnisreise, spannende<br />

Kultur und Geschichte im Norden<br />

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wichtigen kulturellen Stätten der<br />

Nordroute, Aufenthalt in den<br />

Simienbergen, ab/bis Frankfurt,<br />

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verschwindend gering: Noch ist dieses<br />

landschaftliche Juwel ein Geheimtipp.<br />

Die Gegend um den Ort Gorgora zum<br />

Beispiel wurde als eine der besonders<br />

schützenswerten Zonen des Biosphärenreservats<br />

ausgewiesen. Vulkanische Felsformationen,<br />

sanfte Grasflächen und<br />

schattiges Gehölz säumen die kleinen<br />

Buchten am Nordufer des Tanasees.<br />

Kulturtouristisch sieht es anders aus: Die<br />

Klosterinseln des Tanasees zählen zum<br />

Weltkulturerbe der UNESCO. Schon der<br />

Apostel Philippus soll einen Äthiopier<br />

getauft haben, historisch belegt ist die<br />

Einführung des christlichen Glaubens<br />

im 4. Jahrhundert. Auf der Klosterinsel<br />

Kebran Gabriel bezwang der Legende<br />

nach im 13. Jahrhundert Priester Johannes<br />

die Schlange, die von heidnischen<br />

Naturvölkern verehrt wurde. Im klostereigenen<br />

Museum sind wertvolle Leinwände<br />

mit farbenfrohen Szenen aus der<br />

Bibel zu sehen. Zu erkennen ist etwa<br />

Noah mit seiner Arche. Andere Bilder<br />

sind nicht so leicht zuzuordnen, die<br />

äthiopische Bibel umfasst einige Kapitel<br />

mehr als die europäische.<br />

Auf der Rückfahrt von den Klosterinseln<br />

macht der Bootsführer einen Abstecher<br />

in einen der Seitenarme des Sees. Der<br />

Umweg lohnt sich: Plötzlich ragen zwei<br />

halbrunde Ohrenpaare aus dem Wasser,<br />

eines groß, eines klein. Die aufmerksamen<br />

Gehörmuscheln drehen sich in<br />

Richtung des tuckernden Motors. Sie<br />

gehören zu einer Flusspferdmutter<br />

und ihrem Jungen. Der Fahrer verlangsamt<br />

das Tempo, steuert das Boot noch<br />

etwas näher. Doch als das größere Tier<br />

beginnt, aufgeregt mit den Ohren zu<br />

wackeln, dreht er ab. Nichts ist schlimmer,<br />

als ein Muttertier zu erzürnen. ■<br />

Ein Mönch zeigt farbenfrohe<br />

Wandmalereien im Kloster Entos Eyesos.<br />

Der Palast des Kaisers Fasilidas in Fasil<br />

Ghebbi zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Text: Stephanie v. Aretin, Bilder: <strong>Karawane</strong> (3), Jutta Lemcke (S. 32 u.), srt-Bildarchiv (S.33 u.l.)<br />

<strong>Karawane</strong> 33


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indem jedem Gast eine Tiare Blüte überreicht wird, das Symbol<br />

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34 <strong>Karawane</strong><br />

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Welt: Wunder der Natur<br />

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Text: Simone F. Lucas, Sibylle v. Kamptz, Bild: srt-Bildarchiv, Matthias Baumann (S.35)<br />

Der Dokumentarfilm<br />

"Unsere Erde"<br />

begeisterte fast vier<br />

Millionen Zuschauer.<br />

Jetzt gibt es<br />

eine spektakuläre<br />

Fortsetzung: Die<br />

BBC-Dokumentation<br />

"Unsere Erde 2"<br />

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Bildern zu erleben.<br />

Im Zeitraum<br />

eines einzelnen<br />

Tages folgt der<br />

Film dem Lauf<br />

der Sonne von<br />

den höchsten<br />

Bergen über abgelegene Inseln bis<br />

zu exotischen Urwäldern. Dabei lernen die Kinobesucher faszinierende<br />

Tiere aus nächster Nähe kennen, darunter ein liebeshungriges<br />

Faultier, einen Pinguin auf Nahrungssuche, ein<br />

Zebrafohlen, das gemeinsam mit seiner Mutter einen reißenden<br />

Fluss überquert, und eine Schule von Pottwalen. Die prächtigen<br />

und brillanten Bilder, die Peter Webber und Richard Dale<br />

eingefangen haben, werden von Günther Jauch kommentiert<br />

und sind ein Leinwand-Abenteuer für die ganze Familie.<br />

Buchtipp:<br />

1000 Highlights rund um den Globus –<br />

ein opulenter Bildband macht Lust aufs Reisen<br />

Die Welt ist groß, und es gibt viel zu sehen. Doch wo soll man<br />

anfangen? Da ist es ganz gut, wenn andere eine Vorauswahl<br />

treffen. Der 640 Seiten-Wälzer "1000 Highlights – Die Welt"<br />

präsentiert "Traumziele, die<br />

man gesehen haben sollte".<br />

Vorgestellt werden Sehenswürdigkeiten,<br />

die stellvertretend<br />

für ein Land stehen. Ob<br />

Nationalparks, Metropolen<br />

oder tropische Strände: In diesem<br />

Bildband findet jeder sein<br />

Ziel für den nächsten Urlaub.<br />

"1000 Highlights – Die Welt",<br />

Martin Stiefenhofer und Anna<br />

Falkner, Bruckmann, 35 Euro,<br />

ISBN 978-3734310898<br />

Das <strong>Karawane</strong>-Team vor Schloss Ludwigsburg<br />

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Schorndorfer Str. 149, 71638 Ludwigsburg<br />

Telefon: +49 (0) 7141 2848-0<br />

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Teilnahmebedingungen: Teilnahmeschluss ist der 15.06.<strong>2018</strong>. Teilnahmeberechtigt<br />

sind alle Personen ab 18 Jahre mit gültigem Reisepass. Mehrfachteilnahme<br />

sowie Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen und deren<br />

Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Es besteht kein Anspruch<br />

auf Beförderung zu Hochsaisonzeiten und bei angespannter Buchungssituation.<br />

Die Reise ist nur nach Verfügbarkeit der Hotels und Flüge im<br />

Reisezeitraum einlösbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Gewinner<br />

werden schriftlich benachrichtigt, die Gewinne sind nicht übertragbar und<br />

nicht in bar auszahlbar. Für das Gewinnspiel und die Teilnahme gelten die<br />

Gewinnspiel-AGB von <strong>Karawane</strong>.<br />

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der jeweilige Transfer zwischen den Inseln. Nicht eingeschlossen sind persönliche<br />

Ausgaben, Mahlzeiten und Trinkgelder, Visa- oder Einreisegebühren.<br />

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Wir nehmen Datenschutz ernst. Sie haben jederzeit die Möglichkeit,<br />

der Zusendung unserer postalischen Mailings zu widersprechen.<br />

Bitte kontaktieren Sie uns dazu unter Tel. +49 (0) 7141 2848-66 oder<br />

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<strong>Reisemagazin</strong> ist das Kundenmagazin von <strong>Karawane</strong> Reisen.<br />

Herausgeber: <strong>Karawane</strong> Reisen GmbH & Co. KG,<br />

Schorndorfer Straße 149, 71638 Ludwigsburg<br />

Geschäftsführer: Steffen Albrecht, Georg Albrecht<br />

Handelsregister Stuttgart HRA 200588, USt-IdNr. DE 146 126 684<br />

Redaktion: cs-press & print, Bad Tölz<br />

Gestaltung: Anja Kiebler, grafikplusfoto.de<br />

Druck: Druckhaus Kaufmann, Lahr<br />

<strong>Karawane</strong> 35


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