LS_April

8 Theater
Folgenschwere Begegnung im Glasbachgrund
„Luthers Entführung“ erneut auf der Bühne des Comödienhauses
Luthers Thesen sind an die Schlosskirchentür
genagelt, die Folgen für
die einzige Kirche, die Katholische,
verheerend. Dabei wollte er doch nur
Reformen, keine Revolution. Wie auch
immer, er wird von Kaiser und Papst
nach Worms zitiert um zu widerrufen.
Aber wie kann er das? Der Kaiser hat
ihm freies Geleit zugesichert, aber ist
er sicher?
Luther macht sich auf den Rückweg
von Worms aus in seine alte Heimat,
Möhra. Da stand die Wiege seines
Vaters und aller Vorfahren. Ein unbeschwerter
Tag, eine Nacht, dann muss
er weiter. Die Gegner ruhen nicht.
Dann die folgenschwere Begegnung im
Glasbachgrund, nahe Bad Liebenstein.
Doch die Entführung entpuppt sich
als Glücksfall. Auf der Wartburg soll er
unerkannt seinen Häschern entzogen
werden. Zeit das zu tun, was er schon
lange vorhatte: Die Übersetzung der
Bibel, vorerst das Neue Testament in
eine allgemeinverständliche deutsche
Sprache.
Doch nichts ist einfach auf der Wartburg,
Langeweile plagt ihn, Einsamkeit.
Dazu leibliche Beschwerden, der Stuhlgang
will nicht so, wie er soll. Doch da
ist noch Katharina, eine entfernte Cousine
aus Möhra. Sie spendet ihm Trost.
Trost für seinen geplagten Leib, Trost
für seine geplagte Seele. Zärtlichkeit
und mehr. Eine Liebesgeschichte von
der die Historiker nichts wussten? Mag
sein, im Theater ist alles möglich. Hier
wird erzählt, wovon Wissenschaftler
nur träumen. Unter anderem, wie die
Legende vom Tintenfasswurf nach dem
Teufel wirklich entstand. Garantiert.
Und während draußen in der Welt die
Bauernkriege toben, brütet Luther über
seine Übersetzung und flirtet mit Katharina.
Doch dann folgt das Erwachen
und hat nicht nur schöne Seiten parat.
Das von Jethro D. Gründer geschriebene
und inszenierte Schauspiel um
die Entführung Martin Luthers im
Steinbacher Glasbachgrund feierte im
vergangenen Jahr seine furiose Welturaufführung.
Nun kommt das Volkstheaterstück
erneut auf die Bad Liebensteiner
Bühne, zunächst am 4. und 5. Mai.
Hier stehen wieder professionelle
Schauspieler mit zahlreichen Laienschauspielern
aus der Region gemeinsam
auf der Bühne – Ein historisches
und gleichsam humorvolles Stück, das
Sie nicht verpassen sollten!
Freuen Sie sich auf einen Abend mit
Martin Luther als Mensch - nicht als
Ikone.