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Seite 8<br />

<strong>Aue</strong>-<strong>Bote</strong> Liebenau<br />

Ostern in Europa: Andere Länder – andere Bräuche<br />

Frankreich<br />

In Frankreich ist es Tradition, dass die Kirchturmglocken von Gründonnerstag<br />

bis Karsamstag im ganzen Lande verstummen, um der<br />

Kreuzigung Jesu zu gedenken. Am Ostersonntag dann ertönen die<br />

Glocken wieder aus Freude über die Auferstehung Christi, und das<br />

wird mit Umarmungen und Küsschen gefeiert. Die Kinder werfen<br />

bunte Ostereier in die Luft. Verlierer ist, dessen Ei als erstes auf die<br />

Erde fällt. In einigen Gegenden Frankreichs sind zur Freude der Kinder<br />

auch Kutschen unterwegs, die von vier weißen Pferden gezogen<br />

werden und mit vielen bunten Eiern gefüllt sind.<br />

Schweiz<br />

Die Schweiz ist von vielen unterschiedlichen Ostertraditionen geprägt.<br />

In der westlichen Schweiz tragen so genannte Klageweiber<br />

(les Pleureuses) am Karfreitag die Marterwerkzeuge Christi und das<br />

Schweißtuch der Heiligen Veronika durch die Straßen. In den Städten<br />

ertönen hingegen Gebete und Gesänge. In den walisischen Dörfern<br />

verteilt man zu Ostern Brot, Käse und Wein. Früher durfte man<br />

hier am Karfreitag auch nur barfuß auf die Straße gehen, um die<br />

„Erde nicht zu stören“. Heute allerdings ziehen die Waliser am<br />

Ostermontag kurz vor Sonnenaufgang in kleinen Prozessionen auf<br />

die nahe gelegenen Hügel und begrüßen die aufgehende Sonne als<br />

Symbol für die Auferstehung Christi mit einem Tanz. Sportliche<br />

Landsleute schlagen auch schon mal drei Purzelbäume. In der<br />

Hauptstadt versammeln sich Jung und Alt am Ostersonntag in der<br />

Altstadt auf dem Kornhausplatz zum traditionellen Wettstreit "Eiertütscha".<br />

Hierbei werden Ostereier aneinandergeschlagen, wobei<br />

das standhafteste Ei gewinnt.<br />

Spanien<br />

Die Spanier gehen am Ostersonntag traditionell in die Ostermesse.<br />

Die Jungen tragen einfache Palmwedel mit sich, und die Mädchen<br />

eine geschmückte Version mit Süßigkeiten und anderem Zierrat. In<br />

der Messe angekommen, segnet dann ein Priester die Palmwedelträger.<br />

Spanien ist auch berühmt für seine vielen Osterprozessionen<br />

im ganzen Land, die bekannteste findet wohl in Sevilla statt. In<br />

Palma de Mallorca kann man am Ostersonntag vor der Kirche der<br />

Aufführung der Passionsgeschichte beiwohnen. In Verges (Gerona)<br />

findet am Gründonnerstag hingegen eine etwas makabere Osterfeier<br />

statt: Dort führen als Skelette verkleidete Männer Tänze vor.<br />

England<br />

Die Engländer sammeln zum Osterfest Weidenkätzchenzweige,<br />

womit sie sich dann gegenseitig tätscheln. Der Überlieferung nach<br />

soll dieses Ritual Glück für das nächste Jahr bringen.<br />

Einen ganz besonderen Osterbrauch gibt es in dem kleinen Ort<br />

Olney, der etwa auf halber Strecke zwischen London und Birmingham<br />

im äußersten Norden von Buckinghamshire liegt. Seit 500 Jahren<br />

schon findet hier am Gründonnerstag traditionell (Pancake<br />

Thursday) ein Pfannkuchenrennen, der so genannte pancake-race,<br />

statt.<br />

Schottland<br />

In Schottland brennen zu Ostern überall auf den Hügeln der Highlands<br />

unzählige Osterfeuer. Dieser Brauch stammt noch aus der keltischen<br />

Zeit, als man zu dieser Zeit Frühlingsfeste feierte und mit<br />

dem Anzünden der Osterfeuer den Winter vertreiben<br />

wollte.<br />

Wales<br />

In Wales findet am Palmsonntag traditionell ein Gesangswettstreit,<br />

das so genannte „Gymansa Ganu“ statt. Zu diesem fröhlichen<br />

Wettstreit treffen sich Kirchenchöre aus ganz Wales. Tradition ist<br />

hierbei, zu diesem gesanglichen Wettstreit auch Gastdirigenten einzuladen.<br />

Auch skurrile Osterrituale findet man am Ostersonntag mancherorts.<br />

So finden als Zeichen für das Ende der strengen Fastenzeit, in<br />

der Heringe eine Hauptmahlzeit sind, symbolische „Heringsbegräbnisse“<br />

statt. Nicht selten werden diese „Heringsbegräbnisse“ von<br />

den örtlichen Fleischereien veranstaltet, sind sie doch froh, dass endlich<br />

wieder Wurst und Fleisch gekauft wird.<br />

Italien<br />

In Italien ist das Verspeisen einer so genannten „Ostertorte“, einem<br />

salzigen Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat, Tradition. In vielen<br />

Orten finden am Karfreitag Prozession statt, bei denen das Kirchenkreuz<br />

durch die Straßen getragen wird. Die Teilnehmer, meist dunkel<br />

gekleidet, schreiten hierbei langsam und schweigend durch die<br />

Gassen. Auch die Kirchenglocken bleiben stumm. Die Straßenlaternen<br />

sind aus, stattdessen erhellen überall Kerzen das Geschehen.<br />

Am zweiten Osterfeiertag wird dann die Auferstehung gefeiert (Pasquetta),<br />

traditionell geschieht dies bei einem Ausflug mit der Familie<br />

oder Freunden.<br />

Griechenland<br />

Das griechisch-orthodoxe Osterfest wird in der Regel eine Woche<br />

nach unserem Osterfest begangen. Die Ostereier werden meist rot<br />

bemalt, und man bewahrt sie bis Samstagabend auf. Zur Messe am<br />

Samstagabend dann bringen alle Gläubigen weiße brennende Kerzen<br />

mit, die um Mitternacht alle - bis auf eine - gelöscht werden.<br />

Diese eine noch brennende Kerze symbolisiert die Auferstehung<br />

Christi. Und dieses brennende Kerzenlicht wird dann als Symbol des<br />

Lebens an alle anderen weitergegeben.

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