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Raus aufs Land – Leseprobe

Frische Eier, eingemachtes Obst und Gemüse, üppige Beete – Raus aufs Land zeigt, wie sich der Traum vom einfachen Leben in und mit der Natur verwirklichen lässt.

Frische Eier, eingemachtes Obst und Gemüse, üppige Beete – Raus aufs Land zeigt, wie sich der Traum vom einfachen Leben in und mit der Natur verwirklichen lässt.

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<strong>Raus</strong> <strong>aufs</strong> <strong>Land</strong><br />

Vom Bauernhof auf den Tisch


This book was conceived, edited, and designed by Gestalten.<br />

Edited by Robert Klanten and Caroline Kurze<br />

Contributing Editor: Food Studio<br />

Farmlife<br />

From Farm to Table and New Country Culture<br />

Preface by Cecilie Dawes and Rachel Sampson<br />

Project texts by Feride Yalav-Heckeroth<br />

Feature texts by Linsey Rendell<br />

Recipes (pp. 55, 61, 75, 81, 129, 137, 161) by Nina Sahraoui<br />

Illustrations by Florian Bayer<br />

Project Management by Sonja Altmeppen and Sina Kernstock<br />

Creative Direction of Design by Ludwig Wendt<br />

Layout by Anna Berge, Stefan Morgner and Mona Osterkamp<br />

Cover Design by Ludwig Wendt<br />

Typeface: Morion by David Einwaller<br />

Cover photography by Alissa Hessler, urbanexodus.com<br />

Alissa and Jacob Hessler posing for an American Gothic imitation for their wedding invitation.<br />

Printed by Printer Trento S. r. l., Trento, Italy<br />

Made in Europe<br />

Published by Gestalten, Berlin 2018<br />

ISBN 978 <strong>–</strong> 3-89955 <strong>–</strong> 918 <strong>–</strong> 7<br />

© Die Gestalten Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 2018<br />

All rights reserved. No part of this publication may be reproduced<br />

or transmitted in any form or by any means, electronic or mechanical,<br />

including photocopy or any storage and retrieval system,<br />

without permission in writing from the publisher.<br />

Respect copyrights, encourage creativity!<br />

For more information, and to order books, please visit<br />

www.gestalten.com.<br />

Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek.<br />

The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche<br />

Nationalbibliografie;<br />

detailed bibliographic data are available online at http://dnb.d-nb.de.<br />

None of the content in this book was published in exchange for payment by<br />

commercial parties or designers; Gestalten selected all included work based solely on<br />

its artistic merit.<br />

This book was printed on paper certified according to the standards of the FSC ® .


Vorwort<br />

Reif für neue Ideen<br />

Weltweit machen sich immer mehr Menschen für alternative<br />

Ernährungssysteme stark, weil sie die Umwelt und die Tierwelt<br />

schonen, mehr für die Gesundheit der Bevölkerung tun und die<br />

lokale Gemeinschaftsbildung stärken wollen. Wenn wir lernen,<br />

nachhaltiger zu leben und uns gesünder und bewusster zu<br />

ernähren, bringt uns das mehr in Einklang mit der Natur. Damit<br />

entlasten wir uns und unseren Planeten.<br />

Gemeinsam mit dem Food Studio in Oslo erzählen wir in<br />

diesem Buch von Menschen, darunter Großmütter ebenso<br />

wie Jungunternehmer, die mit Leidenschaft traditionelle<br />

Arbeitsweisen und Rezepte am Leben erhalten, ihre<br />

Lebensmittel selbst ernten und vom Hof auf unseren Tisch<br />

bringen, damit wir aus einem besseren Angebot wählen können,<br />

wenn wir einkaufen, kochen oder gemeinsam speisen.<br />

Aber keine Sorge, liebe Stadtbewohner: Auch wer nicht auf<br />

dem <strong>Land</strong> lebt und nicht alle Tage einen Bauernhof besucht,<br />

kann auf einfache und sinnvolle Weise Teil dieser weltweiten<br />

Bewegung sein. Wie, erklärt hier Cecilie Dawes, die Gründerin<br />

von Food Studio und Botschafterin für nachhaltige Ernährung.<br />

„Wir wissen nicht, wo unser Essen herkommt, was es enthält<br />

und wie sich die Inhaltsstoffe auf unsere eigene Gesundheit und<br />

auf die Gesundheit unseres Planeten auswirken.“<br />

ie schönsten Geschenke sind die, die man mit dem<br />

D<br />

Herzen öffnet, obwohl man noch gar nicht weiß, was einen<br />

erwartet. Wir Menschen glauben ja oft, dass wir<br />

selbst über unseren Lebensweg entscheiden. Schon als<br />

Kinder bekommen wir vermittelt, dass uns eine gute Ausbildung<br />

einen guten Arbeitsplatz mit sicherem Einkommen beschert,<br />

mit dem wir unsere Familie ernähren können. Aber das Leben ist<br />

so komplex, dass ein junger Mensch die Folgen seiner Ausbildungsentscheidungen<br />

meist nicht absehen kann. Ich glaube, wenn es darum<br />

geht, sich ein authentisches Leben aufzubauen <strong>–</strong> und darunter<br />

versteht jeder von uns etwas anderes <strong>–</strong>, ist unser Bauchgefühl der<br />

verlässlichere Kompass als irgendwelche Weisheiten, die wir verinnerlicht<br />

haben. Vernunft und Verstand sind wichtig, wenn wir Entscheidungen<br />

zu treffen und Erfahrungen zu verarbeiten haben,<br />

aber sie sind nur eine Seite der Medaille. Manchmal müssen wir uns<br />

von ihnen lösen, um das große Ganze zu erkennen. Manche meiner<br />

Lebensetappen waren ziemlich chaotisch, ziellos und zufällig, aber<br />

im Innersten wusste ich immer in etwa, was für mich stimmig und<br />

richtig ist. So war es auch bei dem Entschluss, Food Studio ins Leben<br />

zu rufen. Zuerst hatte ich keine Ahnung, was daraus wird. In erster<br />

Linie wollte ich aus einem Ernährungssystem aussteigen, das ich<br />

zwar mittrug, aber inzwischen als grundfalsch empfand. Ich wollte<br />

nichts weiter als eine Firma gründen, aber es wurde viel mehr<br />

daraus: der Schlüssel zu einem Leben, das mir und meinen Überzeugungen<br />

entspricht und das ich mit anderen teile, die das Leben<br />

ähnlich sehen und sich genau wie ich eine Gemeinschaft ohne die<br />

gesellschafts üblichen Beschränkungen wünschen. So wurde Food<br />

Studio zu einem Verbund von Menschen, die ressourcenschonend<br />

leben und Dingen auf den Grund gehen, experimentieren, wohnen,<br />

Erfahrungen machen und neue Denkmodelle entwickeln wollen.<br />

2 Vorwort<br />

3


„Fast alle Bauern betreiben<br />

ihre Profession mit Leidenschaft<br />

und mit großem Respekt vor dem<br />

Kreislauf des Lebens.“<br />

Meine Reise in die Welt der Ernährung begann <strong>–</strong> wie so oft <strong>–</strong> in der<br />

eigenen Familie. Ich bin ein Arbeiterkind. Meine Eltern waren beide<br />

berufstätig. Als ich zehn war, sollte ich zum ersten Mal das Abendessen<br />

zubereiten. Im Küchenschrank fand ich jede Menge Fertigsoßen<br />

und Instantpulver <strong>–</strong> damals die topmoderne Lösung für eine<br />

ganze Generation vollzeitbeschäftigter Frauen und Männer. Meine<br />

Teenager-Mittagessen bestritt ich mit Fabrikweißbrot, Süßigkeiten,<br />

Schokolade und Limo. Die schönen Pausenbrote von zu Hause warf<br />

ich weg. Abends fühlte ich mich schlapp und hatte Kopfschmerzen.<br />

Ich hatte mich aus dem Nahrungszyklus komplett ausgeklinkt.<br />

So wie ich damals machen es auch heute noch viele Jugendliche.<br />

Wir wissen nicht, wo unser Essen herkommt, was es enthält und<br />

wie sich die Inhaltsstoffe auf unsere eigene Gesundheit und auf die<br />

unseres Planeten auswirken. Wir haben den Bezug zu unserer Nahrung<br />

und zu der damit verbundenen Zubereitungskultur verloren.<br />

Ich erinnere mich sehr gut an die Tage, die ich als Kind bei meiner<br />

Großmutter verbrachte. Wir blanchierten Kohlblätter und wickelten<br />

Hackfleisch darin ein: Kohlrouladen. Mein Leibgericht. Ich weiß auch<br />

noch genau, wie ich in unserer Familienhütte in den Bergen spät<br />

abends geweckt wurde, weil mein Onkel eine Bachforelle geangelt<br />

hatte, die dann <strong>–</strong> ganz schlicht zubereitet <strong>–</strong> auf dem Tisch stand.<br />

Ich habe an der <strong>Land</strong>wirtschaftshochschule Ökonomie und Ressourcenmanagement<br />

studiert. Durch Seminare über Ernährungskultur<br />

und einen Master-Studiengang in Lebensmittelkunde und<br />

ländlicher Entwicklung erfuhr ich mehr über die Warenkette in<br />

Norwegen. Ich jobbte außerdem in einem als Franchise betriebenen<br />

Convenience Store. Dort wurde ich ein Rädchen im Getriebe<br />

des zentral gesteuerten Eink<strong>aufs</strong>systems, das ganz Norwegen versorgt,<br />

und merkte, wie schwer es für Kleinerzeuger ist, mit nachhaltigen<br />

Produkten auf dem Markt Fuß zu fassen. Mir war nicht wohl<br />

dabei, Teil eines Systems zu sein, in dem in den Regalen kein Platz<br />

für unabhängige Food-Unternehmer ist, andererseits aber ihre Ideen<br />

geklaut werden, wenn sie in Gesprächen oder bei Produkt- Pitches<br />

ihre Erzeugnisse vorstellen. Preis und Menge haben Vorrang vor<br />

Qualität, Nährwert und dem Nutzen für die Gesundheit.<br />

Als ich mit 15 Jahren bei einer Fast-Food-Kette in den wohligen,<br />

aber unguten Geruch von Kartoffelpuffern und Chicken Nuggets<br />

eintauchte, ahnte ich nicht, dass ich auf meinem Ausbildungs- und<br />

Berufsweg immer mehr auf die Welt des Essens und der Kommunikation<br />

zusteuern würde. Je nachdenklicher ich wurde, umso mehr<br />

geriet ich in Opposition zum bestehenden System und umso zermürbender<br />

fand ich es, mit diesem System zu leben. Die ewigen<br />

Diskussionen über schnelle Profite, Größenvorteile und Hotdogs<br />

zehrten an meinen Kräften. Mein damaliger Chef und ich waren ein<br />

gutes Team, aber als er einmal länger krankgeschrieben war und ich<br />

einige seiner Aufgaben übernahm, wurde mir klar: So ging es nicht<br />

weiter. Um den Kopf frei zu bekommen, buchte ich erst einmal eine<br />

dreiwöchige Reise nach Buenos Aires.<br />

Ich wollte etwas Neues starten, hatte aber noch keine Idee,<br />

was das sein und wie ich es angehen könnte. Nach meiner Rückkehr<br />

baute ich mir ein Netzwerk auf und tat mich mit inspirierenden<br />

Menschen zusammen. Intensiv dachte ich darüber nach, was<br />

Nachhaltigkeit eigentlich konkret bedeutet. Am Ende hatte ich einen<br />

Businessplan für Food Studio und stellte einen Fördermittelantrag<br />

bei „Innovation Norway“. Wenig später war Food Studio meine Vollzeitbeschäftigung.<br />

Die Samenkörnchen, die ich in Buenos Aires gesät<br />

hatte, begannen aufzublühen.<br />

Food Studio<br />

Schon bald versammelte sich um mich ein Team aus Foto grafen,<br />

Autoren, Designern, Künstlern und interdisziplinär denkenden<br />

Akademikern. Auf der Suche nach einer prägnanten Formulierung<br />

für unsere Vision kam die Wortschöpfung „Food Empathy“ auf, die<br />

wir mehr und mehr als die treffendste Beschreibung für Food Studio<br />

empfanden. Unter „Food Empathy“ verstehen wir ein grundlegendes<br />

Wissen darüber, was Nahrungsmittel sind, wo sie herkommen,<br />

Unten <strong>–</strong> Das Gewächshaus haben Schülerinnen und Schüler gebaut. Wie vieles<br />

andere auf dem Hof muss es in Schuss gehalten werden. Im nächsten Frühjahr<br />

will das Food-Studio-Team das Gewächshaus wieder instand setzen.<br />

welchen Weg sie zurücklegen, welche Ressourcen in Form von<br />

Sonne, Boden und Gras in sie eingegangen sind. Dazu gehört auch<br />

das Bewusstsein, dass sie den Körper bereichern <strong>–</strong> schließlich sind<br />

es ja die Nahrungsmittel, die uns nähren, aus denen wir bestehen<br />

und die wieder zu Natur werden, wenn wir sie weg werfen oder verdauen.<br />

„Food Empathy“ entwickelt sich, wenn intensive sensorische<br />

Erfahrungen und der eigene natürliche Reifeprozess ineinandergreifen.<br />

Nur wenn wir anhand von Erfahrungen lernen, können wir<br />

unser Wissen zu einem Ganzen verbinden. Wenn wir etwas mit allen<br />

Sinnen wahrnehmen, entstehen Zusammenhänge, die ansonsten<br />

verloren gehen.<br />

Bei Food Studio ermöglichen wir Erfahrungen für Körper und<br />

Geist. Dazu bringen wir passionierte <strong>Land</strong>wirte, Köche, Forscher,<br />

Aktivisten oder Amateure mit Leuten aus allen Lebensbereichen zusammen<br />

<strong>–</strong> in Form von Vorträgen und Diskussionen oder beim Ernten,<br />

beim Sammeln oder beim Wandern in der Natur, jedenfalls immer<br />

in Gemeinschaft. Wir kochen gemeinsame Mahlzeiten, bei denen wir<br />

im wahrsten Sinne des Wortes verinnerlichen und „verdauen“, was<br />

wir gelernt haben. Unser Journalisten- und Forschernetzwerk dokumentiert<br />

unsere Aktionen in Artikeln, Filmen und Fotos, damit sie<br />

Oben <strong>–</strong> Food-Studio-Gründerin Cecilie Dawes im Wildgarten der Hegli Farm.<br />

Unten <strong>–</strong> Herbsternte: Grünkohl, Zucchini, Schnittlauch und Runkelrüben.<br />

öffentlich wahrgenommen werden. Unser Team verändert sich ständig,<br />

ist nicht ortsgebunden und arbeitet projektbasiert.<br />

Von Anfang an arbeiteten wir mit <strong>Land</strong>wirten aus der Umgebung,<br />

aber auch mit Bauern aus anderen Teilen der Welt zusammen.<br />

Sie alle kämpfen gegen das konventionelle Agrarsystem und<br />

gegen die Behörden an <strong>–</strong> und vor allem gegen die ungleiche Machtverteilung<br />

in diesem System. Zum Glück formiert sich gerade eine<br />

neue Ge neration von <strong>Land</strong>wirten zu einer Bewegung, die ihre eigenen<br />

Netzwerke aufbaut und parallel zu den bestehenden Systemen<br />

anders und auf neuen Vertriebswegen kooperiert. Alternative<br />

Plattformen wie Community Shared Agriculture (CSA) wollen den<br />

Bauernhof wieder zu einem Ort gemeinschaftlichen Lebens machen<br />

und nicht nur über Produkte, sondern auch durch kollektives Arbeiten<br />

und Lernen einen Mehrwert schaffen. Sie entwickeln neue Erzeugnisse<br />

und Vertriebskonzepte für den Einzelhandel, wie etwa die<br />

Hauslieferung. Sie sind motiviert und mit ihrem Qualitätsverständnis<br />

bei Profiköchen, die Kooperationen mit Bauernhöfen anstreben,<br />

zunehmend gefragt.<br />

Fast alle Bauern betreiben ihre Profession mit Leidenschaft und<br />

großem Respekt vor dem Kreislauf des Lebens. Je mehr wir darüber<br />

wissen, wie schwer es ist, als <strong>Land</strong>wirt sein Auskommen zu haben,<br />

umso mehr Respekt entwickeln wir für alle, denen das gelingt<br />

und die dabei auch noch die Balance halten. Wer über Lebensmittelpreise<br />

nachdenkt, sollte sich von der Dankbarkeit leiten lassen, die<br />

wir eben „Food Empathy“ nennen. Je mehr man sich bewusst macht,<br />

4 Vorwort<br />

5


Köping, Schweden<br />

Tief verwurzelt<br />

Linnéa und Pelle Holst sind dorthin gezogen,<br />

wo Linnéa ihre Kindheit verbrachte. Sie wollen, dass<br />

ihre Tochter zwischen weitläufigen Feldern und<br />

wild wuchernden Wäldern aufwächst.<br />

10 Tavsta-Hof <strong>–</strong> Köping, Schweden


Aus der Fülle der Jahreszeiten<br />

schöpfen <strong>–</strong> Pelle und Linnéa essen,<br />

was die Saison hergibt. Damit die<br />

Vorräte auch im Winter nicht ausgehen,<br />

trocken sie ihr Obst und machen es mit<br />

traditionellen Methoden haltbar.<br />

18 Tavsta-Hof <strong>–</strong> Köping, Schweden


Biskuitkuchen<br />

mit Holunderblütenglasur<br />

Für 8<strong>–</strong>10 Personen<br />

Zutaten<br />

Für den Teig:<br />

3 Eier<br />

240 g Zucker<br />

1 Pck. Vanillezucker<br />

abgeriebene Schale von 1 Biozitrone<br />

50 g zerlassene Butter<br />

etwas Butter zum Einfetten der Backform<br />

100 ml Milch<br />

180 g Mehl<br />

2 TL Backpulver<br />

1 Prise Salz<br />

Für den Guss:<br />

100 g Puderzucker<br />

4 EL Holunderblütensirup<br />

optional: essbare Blüten<br />

zum Verzieren<br />

Küchenutensilien<br />

1 Gugelhupfform (Ø 22 cm)<br />

2 Rührschüsseln<br />

Schneebesen<br />

Mehlsieb<br />

Zubereitung<br />

1. Den Backofen auf 180 °C vorheizen<br />

(Umluft) und die Kuchenform einfetten.<br />

Eier, Zucker, Vanillezucker und<br />

Zitronenschale in der Rührschüssel<br />

zu einer schaumigen Masse schlagen.<br />

Die Milch in die geschmolzene Butter<br />

rühren und gut mischen, dann vorsichtig<br />

unter die schaumige Eimasse heben.<br />

Mehl, Backpulver und Salz sieben und<br />

vorsichtig unterheben.<br />

2. Den Teig in die vorbereitete Backform<br />

geben und etwa 30 Minuten backen.<br />

3. Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob der<br />

Kuchen fertig ist (das ist der Fall, wenn kein<br />

Teig mehr am Stäbchen hängenbleibt).<br />

Ohne Umluft kann die Backzeit etwas<br />

länger betragen.<br />

4. Den Kuchen in der Form auf einem<br />

Kuchengitter abkühlen lassen, dann auf eine<br />

Kuchenplatte stürzen.<br />

5. In einer weiteren Schüssel den<br />

Puderzucker und den Holunderblütensirup<br />

zu einer glatten Masse mit eiweißähnlicher<br />

Konsistenz verrühren. Bei Bedarf<br />

noch etwas mehr Puderzucker oder<br />

Sirup hinzufügen. Den Guss über den<br />

abgekühlten Kuchen geben und, falls<br />

vorhanden, mit einigen essbaren Blüten<br />

aus dem Garten garnieren <strong>–</strong> beispielsweise<br />

Kapuzinerkresse, Kornblumen,<br />

Ringelblumen oder Holunderblüten.<br />

Guten Appetit!<br />

21


Nachhaltigkeit à la Toskana<br />

<strong>–</strong> Dank seinem Bio- und Lehrangebot ist der Hof Spannocchia<br />

heute regionaler Vorreiter in Sachen Naturschutz<br />

Siena, Toskana, Italien<br />

Der florentinischen<br />

Schriftsteller Delfino Cinelli<br />

kaufte 1925 die Spannocchia.<br />

Heute wird der Hof von seiner<br />

Enkelin Francesca Cinelli<br />

gemeinsam mit ihrem USamerikanischen<br />

Ehemann<br />

Randall Stratton geführt.<br />

W<br />

ie eine steinerne Festung erhebt<br />

sich der Biohof Spannocchia<br />

über der Toskana. Seine 450 Hektar<br />

sind voll und ganz dem Naturschutz<br />

verschrieben. Von der Verwendung traditioneller<br />

Materialien zur Renovierung bis zur<br />

zertifizierten Biohaltung bedrohter Tierarten<br />

wie dem Cinta-Senese-Schwein verteidigt die<br />

Spannocchia Tradition und Handwerk gegen<br />

die drohende Gentrifizierung. Das engagierte<br />

Team serviert Gerichte mit Zutaten aus<br />

dem weitläufigen Perma kulturgarten. Dazu<br />

lässt man sich Wein und Olivenöl vom eigenen<br />

Weinberg und dem malerischen Obstgarten<br />

schmecken. Jeder Besucher wird<br />

gleich in die Gemeinschaft aufgenommen<br />

und ist eingeladen, an den spannenden Hofveranstaltungen<br />

teilzunehmen. Mit Olivenöl-<br />

Workshops, Verkostungen von italienischem<br />

Wein, Pastaherstellung oder Angeboten der<br />

Slow-Living-Bewegung trifft die Spannocchia<br />

den Zeitgeist. Für intensivere Aufenthalte<br />

bietet der Biohof Praktika an, die eine umfassende<br />

Einführung in <strong>Land</strong>wirtschaft, Agrotourismus<br />

und Nachhaltigkeit versprechen.<br />

22 Spannocchia <strong>–</strong> Siena, Toskana, Italien


Mit Olivenöl-Workshops, Verkostungen<br />

von italienischem Wein, Pastaherstellung<br />

oder Angeboten der Slow-Living-Bewegung<br />

trifft die Spannocchia den Zeitgeist.<br />

24

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