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Heizungsjournal Sonderdruck 2017/2018 | YADOS Wärmenetztechnik

Heizen mit konventionellen und alternativen Energieträgern. KWK-Lösung für Wohn- und Betreuungseinrichtungen. Trinkwassererwärmung als patentierte Versorgungslösung. Treiber der Wärmewende. Ausgestaltung intelligenter Wärmenetze. #diekraftwärmekältemacher

Heizen mit konventionellen und alternativen Energieträgern.
KWK-Lösung für Wohn- und Betreuungseinrichtungen.
Trinkwassererwärmung als patentierte Versorgungslösung.
Treiber der Wärmewende. Ausgestaltung intelligenter Wärmenetze.

#diekraftwärmekältemacher

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1 I Mobile Kompaktlösung an der Wärmequelle: Am Standort der<br />

Biogasanlage baute Yados eine Hydraulikstation mit Wärmeauskopplungsmodul<br />

und integrierten Netzpumpen zur Einspeisung in das Wärmenetz<br />

in Containerausführung. Das Containersystem ist ortsbeweglich<br />

und kann bei Bedarf flexibel umgesetzt werden.<br />

mischer Einflussgrößen sind daher für<br />

eine belastbare Kalkulationsgrundlage<br />

unerlässlich.<br />

Die Wirtschaftlichkeit von Nahwärmekonzepten<br />

ist eng an die reale Zahl der<br />

Anschlussnehmer gebunden. Nur wenn<br />

der Abnehmerkreis ausreichend groß ist,<br />

können Investitionsbeträge kosteneffektiv<br />

umgelegt und konkurrenzfähige Wärmepreise<br />

generiert werden. Synergien<br />

und Einsparpotentiale, wie beispielsweise<br />

anstehende Heizungserneuerungen in<br />

öffentlichen Liegenschaften, sollten bereits<br />

im Vorfeld einer Planung evaluiert<br />

und berücksichtigt werden.<br />

In der Gemeinde Teningen, unweit<br />

von Freiburg, lag der energetische Verbrauchsanteil<br />

der kommunalen Liegenschaften<br />

mit 8,5 Prozent des Primärenergiebedarfs<br />

im Stadtteil Oberdorf<br />

überdurchschnittlich hoch. Gleichzeitig<br />

verfügten mehrere Einrichtungen über<br />

Heizungssysteme mit akutem Modernisierungsbedarf.<br />

Über 90 Prozent der<br />

Anlagen in Oberdorf wurden bislang<br />

mit fossilen Energieträgern betrieben,<br />

größtenteils mit Gas oder Heizöl. Das<br />

Durchschnittsalter der Heizanlagen betrug<br />

17 Jahre.<br />

Ein zentrales Argument für eine netzgebundene<br />

Wärmeversorgung stellen lokale,<br />

regenerative Wärmeerzeuger dar.<br />

Die Gemeinde Teningen konnte eine bereits<br />

existierende Biogasanlage mit einer<br />

thermischen Leistung von 250 kW und<br />

mehreren Millionen ungenutzter Kilowattstunden<br />

Wärme pro Jahr in ihr<br />

Nahwärmenetz einbinden. Zweite Wärmequelle<br />

ist eine Holzhackschnitzel-Heizung<br />

im Schul- und Sportzentrum mit<br />

600 kW und freier Leistungskapazität. Bis<br />

zu 95 Prozent der benötigten Heizmasse<br />

liefert ein nahegelegenes Sägewerk. Die<br />

kurzen Transportwege ermöglichen es,<br />

das energetische Potential des biogenen<br />

Festbrennstoffes – mit vergleichsweise<br />

geringer Energiedichte bei großem Volumen<br />

– optimal auszuschöpfen. Darüber<br />

hinaus unterstützt eine dezentrale Versorgung<br />

die Entwicklung der Wirtschaftsregion:<br />

Die gesamte Wertschöpfungskette<br />

ist lokal angesiedelt, die Abhängigkeit<br />

von externen Preisen, Ressourcen oder<br />

Lieferengpässen entfällt.<br />

Ergänzt wurde die neue Infrastruktur<br />

der Gemeinde um eine Solarthermieanlage<br />

und einen zuschaltbaren Gaskessel<br />

mit 600 kW. Drei Pufferspeicher mit insgesamt<br />

54 m³ Fassungsvermögen sorgen<br />

für den Ausgleich von Wärmeangebot<br />

und Wärmenachfrage.<br />

Planung von 6 km Wärmenetz<br />

Ein gleichermaßen ökonomisch wie ökologisch<br />

effektives Nahwärmenetz basiert<br />

auf einer professionellen Planung und<br />

ausgereifter Anlagentechnik. Die Planung<br />

für das 6.000 m umfassende Wärmenetz<br />

in Teningen erfolgte in Rosenheim.<br />

Die dort ansässige dme consult GmbH<br />

konzipierte ein hocheffizientes, saisonal-speichergestütztes<br />

und mit diversen<br />

erneuerbaren und konventionellen<br />

Energieträgern betreibbares Netz der sogenannten<br />

vierten Generation.<br />

Die Herausforderung bei der Planung<br />

eines zukunftsfähigen Wärmenetzes<br />

liegt darin, ein (betriebs-)technisches<br />

Design zu entwickeln, das die effektive<br />

Absenkung des erforderlichen Primärenergieeinsatzes<br />

unterstützt. Das Niveau<br />

der Netzvorlauf- und -rücklauftemperaturen<br />

spielt dabei eine wesentliche Rolle.<br />

Gelingt es, diese durch eine möglichst<br />

hohe Spreizung dauerhaft auf einem optimalen<br />

Niveau zu halten, können Pumpenleistungen<br />

und Rohrdimensionierungen<br />

reduziert werden. Das spart nicht<br />

nur Investitionskosten für Material und<br />

Anlagentechnik, sondern verhindert zugleich<br />

kostenintensive Wärmeverluste<br />

im Netz. In Teningen wurden hochwertige<br />

Stahldoppelrohre mit verstärkter<br />

Dämmschicht verbaut. Im Vergleich zu<br />

Einzelleitungen übertragen diese deutlich<br />

weniger Wärme an das umgebende<br />

Erdreich.<br />

Für die Gemeinde Teningen fertigte<br />

die Yados GmbH leistungsfähige, rücklaufoptimierte<br />

Komponenten zur Wärmespeicherung,<br />

-verteilung und -übergabe<br />

sowie zur Bereitstellung von Warmwasser.<br />

Das Unternehmen mit Sitz in Hoyerswerda<br />

ist spezialisiert auf ganzheitliche<br />

Energielösungen, die den Gesamtprozess<br />

von der Erzeugung bis zur Verteilung und<br />

Übergabe abdecken. Sämtliche Komponenten<br />

und Energieerzeuger sind in<br />

ein übergeordnetes Leit- und Kommunikationssystem<br />

(„Yado|Link“) integriert.<br />

Unabhängig von der Art des Energieträgers<br />

– Holz, Biogas oder Solarenergie<br />

– und der jeweiligen Leistung des Wärmeerzeugers<br />

sorgt das intelligente, zugriffsgeschützte<br />

System für eine präzise<br />

und stabile Zusammenarbeit der Einspeiser.<br />

Das LON-Bus basierte Netzwerksystem<br />

ermöglicht es, das Gesamtnetz inklusive<br />

Energieerzeuger und Einspeisepumpen<br />

exakt zu steuern und zu überwachen.<br />

Alle anlagenrelevanten Daten werden<br />

an integrierten Knotenpunkten erfasst,<br />

über eine Regelungseinheit an das Leitsystem<br />

übermittelt und dort analysiert<br />

und visualisiert. Kommt es bei den gesteuerten<br />

Erzeugungs- und Verteilprozessen<br />

zu Abweichungen oder Störungen,<br />

lassen sich diese unmittelbar in Echtzeit<br />

beheben. Darüber hinaus kann die Anlagenfahrweise<br />

über das Leitsystem<br />

kontinuierlich modifiziert und optimiert<br />

werden. Die Ausregelung der Rücklauftemperaturen<br />

in Abhängigkeit vom Nutzerverhalten<br />

ist während des laufenden<br />

Betriebs per Fernwartung möglich.<br />

quartiersentwicklung HeizungsJournal-Special 1-2.<strong>2018</strong>11

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