Die Schweizer Energiepolitik steht am Scheideweg - Pro Natura
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inventars der Land<br />
schaften und Natur<br />
denkmäler von natio<br />
naler Bedeutung (BLN)<br />
nichts verloren.<br />
Zuerst muss ein Richtplan her<br />
Im Kanton Waadt hat sich die Lage zu<br />
gespitzt. Der kantonale Richtplan ist für<br />
einen geordneten Ausbau der Wind<br />
energie komplett unzureichend. Aus die<br />
sem Grund fordert <strong>Pro</strong> <strong>Natura</strong> Waadt ein<br />
Windkraftmoratorium, bis der Kanton seine Hausaufgaben<br />
gemacht und einen Richtplan ausgearbeitet hat. Darin sollen,<br />
auch unter Einbezug der Umweltverbände, geeignete Standorte<br />
für Windräder bezeichnet werden.<br />
<strong>Die</strong> Richtplanung betrachtet <strong>Pro</strong> <strong>Natura</strong> als grundsätzliche<br />
Voraussetzung für den koordinierten Ausbau der Windenergie.<br />
Dabei können nicht nur geeignete Standorte bezeichnet, sondern<br />
auch ökologisch besonders wertvolle Gebiete von der Nutzung<br />
ausgeschieden werden. Zudem erhalten Stromproduzenten eine<br />
Planungs und Investitionssicherheit.<br />
Von der Nutzung auszuschliessen sind auch Zugkorridore<br />
für Vögel. Denn die Turbinenblätter können an ihren äusseren<br />
Enden mit bis zu 300 km/h rotieren. Das kann für Fledermäuse<br />
und Vögel eine grosse Gefahr darstellen.<br />
Zu diesen Aspekten, die direkt mit der Natur in Verbindung<br />
stehen, kommen weitere Überlegungen: Welchen Wert messen<br />
wir der Landschaft bei? Wie hoch darf die Lärmbelastung in der<br />
Nähe von Windparks sein? Denn vergessen wir nicht: Ein Wind<br />
park ist eine industrielle Anlage in der Natur.<br />
Gleichzeitig weiss <strong>Pro</strong> <strong>Natura</strong> um die Herausforderung, den<br />
Energiebedarf unserer Gesellschaft nachhaltig zu decken. Und<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Natura</strong> ist überzeugt, dass mit einer guten (Richt)Planung<br />
eine ökologisch sinnvolle Nutzung der Windkraft möglich ist.<br />
NICOLAS WÜTHRICH ist Medienverantwortlicher von <strong>Pro</strong> <strong>Natura</strong> für<br />
die Romandie.<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Natura</strong> Magazin 2/2011<br />
Keine Anlagen in Schutzgebieten<br />
thema<br />
Der Bau von Kraftwerken zur Stromproduktion hat in den<br />
meisten Fällen Auswirkungen auf Natur und Landschaft. <strong>Pro</strong><br />
<strong>Natura</strong> unterstützt erneuerbare Energien, aber nicht um<br />
jeden Preis. Bei einem Windpark muss bereits in der<br />
Vorprojektphase geklärt werden, ob der Standort<br />
9<br />
nicht in einer geschützten Landschaft oder ei<br />
nem Korridor für Zugvögel liegt und auch keine<br />
Fledermauspopulationen bedroht werden. Zu<br />
dem muss eine sorgfältige Interessenabwägung<br />
unter Berücksichtigung des Landschaftsschutzes<br />
erfolgen. Ausserdem soll die Erschliessung<br />
keine neuen versiegelten Zufahrtsstrassen<br />
erfordern. Durch ein grossräumiges, mindes<br />
tens auf kantonaler Ebene erstelltes Kon<br />
zept sollte überdies dafür gesorgt werden,<br />
dass Windparks konzentriert gebaut werden<br />
und nicht weit über die Landschaft verstreut<br />
entstehen. smg<br />
Solaranlage Gundeldingerfeld,<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Natura</strong>, Basel<br />
<strong>Die</strong> Photovoltaikanlage auf dem Dach des <strong>Pro</strong> <strong>Natura</strong><br />
Zentralsekretariats produziert auf 370 Quadratmetern<br />
so viel Strom, wie die Mitarbeitenden in den Büros darun<br />
ter jedes Jahr verbrauchen. Sie wurde zur Hälfte von <strong>Pro</strong><br />
<strong>Natura</strong> (CH und BS) und zur Hälfte vom Kanton Basel<br />
Stadt finanziert.<br />
Betrieben durch: <strong>Pro</strong> <strong>Natura</strong><br />
Installierte Leistung: 49,4 kW<br />
Durchschnittliche Jahresproduktion: ca. 44 000 kWh<br />
Deckt den Ges<strong>am</strong>tstrombedarf von ca. 6 Personen.