Geschäftsbericht 2013
Geschäftsbericht der Salzburger Flughafen GmbH 2013
Geschäftsbericht der Salzburger Flughafen GmbH 2013
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02<br />
GESCHÄFTSBERICHT<br />
03<br />
3-JAHRES-ÜBERSICHT<br />
BRANCHENSPEZIFISCHE KENNZAHLEN <strong>2013</strong><br />
Veränderung<br />
12/13 in % 2012<br />
Veränderung<br />
11/12 in % 2011<br />
Passagiere gesamt 1.662.834 −0,22 1.666.487 −2,03 1.700.983<br />
• davon im Linienverkehr 1.135.639 3,88 1.093.205 −1,80 1.113.238<br />
• davon im Charterverkehr 522.445 −7,22 563.130 −2,94 580.206<br />
• davon sonstiger Verkehr 4.750 −53,21 10.152 34,66 7.539<br />
Flugzeugbewegungen (Starts und Landungen) 18.068 5,53 17.122 −12,41 19.548<br />
• davon im Linienverkehr 13.906 10,51 12.584 −14,83 14.776<br />
• davon im Charterverkehr 3.615 −7,50 3.908 −5,56 4.138<br />
• davon sonstiger Verkehr 547 −13,17 630 −0,63 634<br />
Höchstabfl uggewicht MTOW (Tonnen) 514.135 −1,12 519.946 −5,69 551.323<br />
Fluggesellschaften gesamt 104 −6,31 111 1,83 109<br />
Sitzladefaktor in % 1) 70 0,89 69 4,39 66<br />
Luftfracht (Tonnen) 182 −14,95 214 26,63 169<br />
Luftfracht/LKW-Ersatztransporte (Tonnen) 9.001 13,76 7.912 −14,54 9.258<br />
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE KONZERNKENNZAHLEN <strong>2013</strong><br />
Veränderung<br />
12/13 in % 2012<br />
Veränderung<br />
11/12 in % 2011<br />
Gesamtumsatz (T€) 55.012 3,71 53.043 −0,63 53.377<br />
• davon Airport 31.368 3,08 30.431 −2,32 31.153<br />
• davon Handling 13.874 1,92 13.612 2,04 13.340<br />
• davon Non-Aviaton 9.770 8,56 9.000 1,31 8.884<br />
EBIT (T€) 7.021 −8,64 7.685 −19,00 9.488<br />
EBIT-Margin in % 2) 12,76 −11,94 14,49 −18,50 17,78<br />
EBITDA-Margin in % 3) 27,01 −2,42 27,68 −6,71 29,67<br />
ROCE in % 4) 5,66 −17,85 6,89 −20,80 8,70<br />
Jahresgewinn (T€) 2.648 −36,50 4.170 20,24 3.468<br />
EBITDA (T€) 5) 14.856 1,20 14.680 −7,32 15.839<br />
Cashfl ow aus dem Ergebnis (T€) 14.623 −1,39 14.829 −5,04 15.616<br />
Eigenkapital inkl. Anteil fremder Gesellschafter (T€) 79.955 2,01 78.382 3,11 76.020<br />
Investitionen (T€) 6) 9.778 −47,87 18.758 176,22 6.791<br />
Ertragssteuern (T€) 1.823 −3,24 1.884 −21,89 2.412<br />
MitarbeiterInnen 7) 339 3,04 329 −0,30 330<br />
Personalaufwand (T€) 21.346 0,40 21.260 7,35 19.804<br />
1) Gesamtpassagiere / angebotene Sitzplätze<br />
2) EBIT-Margin (Earnings Before Interest and Taxes) = Ergebnis vor Zinsen und<br />
Steuern / Umsatzerlöse<br />
3) EBITDA-Margin (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation)<br />
= Ergebnis vor Zinsen und Steuern plus Abschreibungen / Umsatzerlöse<br />
4) ROCE (Return on Capital Employed) = NOPAT (Net Operating Profi t After Tax) durch<br />
Capital Employed<br />
5) EBITDA (Earnings Before Interests, Taxes, Depreciation and Amortisation)<br />
= Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern plus Abschreibungen / Umsatzerlöse<br />
6) Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen<br />
7) Durchschnittliche Dienstnehmerzahl (Arbeiter und Angestellte) im Konzern<br />
Die Geschäftsführer der Salzburger Flughafen GmbH (v. l.): Ing. Roland Hermann, Mag. Karl Heinz Bohl<br />
BERICHT DER<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
„Ein Unternehmen zu führen heißt, sich<br />
zur permanenten Veränderung zu bekennen.“<br />
(Peter F. Drucker)<br />
Die Entwicklung des Salzburger Flughafens<br />
ist eingebettet in eine gesamtwirtschaftliche<br />
Betrachtung und im Zusammenhang zu sehen<br />
mit den Entwicklungstendenzen der internationalen<br />
Luftfahrt. Der Flughafen ist Teil einer<br />
Gesamtverkehrsinfrastruktur, die erforderlich<br />
ist und eine notwendige Rahmenbedingung für<br />
diesen hochentwickelten Wirtschaftsstandort<br />
darstellt. Dabei spielen selbstverständlich auch<br />
regionale Umstände und Gegebenheiten eine<br />
zentrale Rolle in der Beeinfl ussung der Geschicke<br />
unseres Unternehmens. Selten zuvor<br />
wurde dies so deutlich wie im Wirtschaftsjahr<br />
<strong>2013</strong>.<br />
Das Jahr <strong>2013</strong> war ein Wahljahr, in dem neben<br />
der österreichischen Nationalratswahl vor allem<br />
die Salzburger Landtagswahl, die deutschen<br />
Bundestagswahlen und die bayerischen<br />
Landtagswahlen eine besondere Rolle spielten.<br />
Der Flughafen Salzburg geriet damit noch<br />
stärker als zuvor in den Fokus der öffentlichen<br />
Diskussion. Die „Soziologie des Wohlstandes“<br />
spricht von einer Wahrnehmungskluft zwischen<br />
Notwendigkeit und Akzeptanz. Man nimmt die<br />
Dienste und Leistungen gerne in Anspruch,<br />
stellt aber gleichzeitig die in der Anspruchserfüllung<br />
notwendigen Belastungen in Frage.<br />
Diese aus dem Zeitgeist heraus resultierenden<br />
Komponenten brachten <strong>2013</strong> eine Fülle von<br />
Bedrohungssituationen für den Flughafenbetrieb<br />
in Salzburg mit sich.<br />
Der deutsche Verkehrsminister hat in seiner<br />
Verantwortung für die bayerischen Nachbargemeinden<br />
im Sommer die Forderung nach<br />
einer „gerechteren Verteilung“ der Belastungen<br />
im Anfl ug auf den Flughafen Salzburg verlangt<br />
und dabei die Einführung einer Durchführungsverordnung<br />
angedroht. Der Entwurf dieser<br />
Verordnung sah massive Einschränkungen in<br />
der Benützung des einzigen Instrumentenlandesystems<br />
vor und hätte massive Auswirkungen<br />
auf die Sicherheit und die Wirtschaftlichkeit<br />
des Flugbetriebes nach sich gezogen.<br />
Im Sinne des im bestehenden Staatsvertrag<br />
vorgesehenen Konsultationsverfahrens wird<br />
dieser Entwurf nun überarbeitet.<br />
Parallel dazu wurde durch eine ungerechtfertigte<br />
Anzeige der Anrainerschutzverbände (ASA<br />
und Rupertigau) die bauliche Entwicklung der<br />
Infrastruktur der vergangenen Jahre in Frage<br />
gestellt und trotz eindeutiger Gesetzgebung die<br />
Feststellung eines UVP-Verfahrens für den seit<br />
2005 in Betrieb befi ndlichen Terminal 2 verlangt.<br />
Ausgelöst durch das Wahlergebnis kam es<br />
im Land Salzburg erstmals zu einer Regierungskoalition<br />
zwischen ÖVP, Grünen und<br />
dem Team Salzburg. Dies führte auch zu einer<br />
Veränderung im Aufsichtsrat des Unternehmens,<br />
der in seiner neuen Zusammensetzung<br />
im September <strong>2013</strong> seine Tätigkeit aufnahm.<br />
In diesen schwierigen Zeiten und unter diesem<br />
außergewöhnlichen Druck öffentlicher und<br />
medialer Präsenz war es für die Geschäftsführung<br />
und die Mitarbeiter dieses Unternehmens<br />
wichtig zu wissen, dass die politisch Verantwortlichen<br />
des Landes und der Stadt Salzburg<br />
sich sehr deutlich für den Flughafen und seine<br />
Funktion aussprachen und seine Wichtigkeit<br />
für Wirtschaft und Tourismus betonten. Noch<br />
erfreulicher war aber das faktische „Votum“ der<br />
Salzburger für „ihren Flughafen“, das sowohl<br />
über die mediale Unterstützung, durch eine<br />
„Abstimmung durch Nutzung“ und auch durch<br />
eine repräsentative IGF-Studie so deutlich wie<br />
nie zuvor abgelegt wurde.<br />
Dass es weiterhin gelang, in diesem wirtschaftlich<br />
immer noch schwierigen Umfeld ein hervorragendes<br />
Ergebnis zu erreichen, als erster<br />
Regionalfl ughafen im deutschsprachigen Raum<br />
eine ISO 50001 Energiemanagementzertifi zierung<br />
zu erreichen und bei Austria´s Leading<br />
Companies in Salzburg den dritten Platz zu<br />
erzielen, zeigt nicht nur den Willen, sondern<br />
auch die Fähigkeit dieser Organisation, sich in<br />
kritischen Umständen gut zu behaupten.