verbandszeug_2018-01_Web
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Aus dem DV 13<br />
„Liebe ist nicht alles – aber<br />
ohne Liebe ist alles nichts“<br />
Andreas‘ Welt – Vorstandskolumne<br />
Liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder,<br />
augenzwinkernd wird manchmal gesagt, das Kürzel unseres Verbandes DPSG stünde<br />
für „Deutsche Partner-Suchgesellschaft“. Vielleicht stimmt das sogar – bei einigen<br />
jedenfalls. Mir sind viele Paare bekannt, die sich in der DPSG gefunden haben. Ich<br />
weiß aber auch von so manchem Liebeskummer, der besonders schlimm ist, wenn es<br />
bei einer Trennung schlimme Verletzungen gab und man sich bei Pfadfindern immer<br />
wieder begegnet.<br />
Menschen finden sich interessant, anziehend, verlieben sich und es entwickelt sich<br />
Erotik. Von außen ist manchmal nicht zu verstehen, was die Attraktivität ausmacht –<br />
aber die Unbeschwertheit von Verliebten zu erleben ist etwas ganz tolles. Bei Pfadfinderpaaren wird auch deutlich,<br />
dass es etwas gibt, das zwei gemeinsam teilen und leben wollen. Wenn nämlich einer Pfadfinder großartig<br />
findet, der andere aber merkwürdig oder gar ablehnt, sich vielleicht immer wieder darüber lustig macht, hat ein<br />
Paar ein dauerhaftes Problem und es wird schwer gemeinsam glücklich zu werden.<br />
Ähnliches erlebe ich bei jungen, erwachsenen und auch alten Paaren auch bei religiösen Ansichten. Manchmal<br />
werden Menschen in ihrer Beziehung und auch in ihrer Ehe ziemlich einsam, weil sie alleine glauben, beten<br />
oder zum Gottesdienst gehen (müssen). Und dann wird es schwer, fröhlich und hoffnungsvoll zu bleiben.<br />
Es gibt bei uns Menschen etwas Inneres, was wir mit einem besonderen Menschen teilen wollen – unsere Weltsicht,<br />
unsere Spiritualität und unseren Glauben, unsere Sehnsucht, unsere Phantasie und die Pläne für die Zukunft.<br />
Es ist wichtig, sich darüber in einer Beziehung auch darüber auszutauschen und das Gemeinsame zu<br />
suchen.<br />
Beim Thema unserer „Verbandszeug“ kommen mir noch zwei Gedanken:<br />
Erstens freue ich mich sehr darüber, dass in unserem Verband, in den Stämmen und Gruppen, in den Bezirken<br />
und auf Diözesanebene Frauen und Männer selbstverständlich aktiv sind. Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg<br />
ist Kirche und stellt sich ganz in die Traditionsgemeinschaft der katholischen Kirche hinein. Und so nehmen<br />
Alleinlebende genauso Verantwortung, Aufgaben und Ämter wahr, wie Menschen in gleichgeschlechtlichen<br />
oder verschiedengeschlechtlichen Beziehungen. Wir können der ganzen Kirche helfen, einen wertschätzenden<br />
und sensiblen Umgang mit Menschen in unterschiedlichen Beziehungsformen zu finden.<br />
Und ich bin mir zweitens sicher, dass unser Pfadfindergesetz eine<br />
gute Hilfe für Liebesbeziehungen sein kann. „Ich sage, was ich<br />
denke, und tue, was ich sage“ können wir dort beispielsweise<br />
lesen. Aber auch: „Ich stehe zu meiner Herkunft und zu meinem<br />
Glauben“.<br />
Ein christlicher Theologe mit Name Augustinus formulierte es so:<br />
„Liebe –<br />
und tue was du willst!“<br />
Wer liebt, kann nichts falsch machen, weil er einem anderen so begegnet, wie wir es im Pfadfindergesetz und<br />
auch in vielen Hinweisen der Bibel finden können. Aber Augustinus gibt uns auch mit, dass wir in der Liebe<br />
genau das und nur das tun, was wir wirklich wollen.<br />
Mir macht das viel Mut. Gut Pfad in allen Beziehungen!<br />
Andreas Naumann-Hinz<br />
I<br />
DPSG