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KV.info März 2018

Neues aus dem DRK Kreisverband Güstrow e. V.

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Wir in der Presse<br />

Blätterrascheln<br />

Auf dem Weg zu einem Integrationskonzept<br />

Zirka 160 Teilnehmer gestern beim 1. Integrationsgipfel des Landkreises Rostock in der<br />

Barlachstadt<br />

Di, 13. Mär <strong>2018</strong><br />

* * * * *<br />

Güstrower Anzeiger<br />

Arbeitsgruppen zur Integration: Christian Meier (r.) vom Komm-Center Güstrow und Hannes Roggelin von „Bad Doberan hilft“ notieren<br />

Vorschläge für eine gelungene Integration. Christian Menzel<br />

Güstrow Peter Müller vom Bützower Berufsbildungsverein schaute unschlüssig in seine Unterlagen. Für welche der fünf Arbeitsgruppen,<br />

die beim 1. Integrationsgipfel des Landkreises Rostock angeboten wurden, sollte er sich entscheiden. „Eigentlich müsste ich mich bei<br />

‚Ausbildung und Beschäftigung‘ einbringen. Aber auch ‚Bildung‘ wäre interessant“, rätselte er. Der Geschäftsführer betreut in seiner<br />

Einrichtung zurzeit zwölf Flüchtlinge. Sie kommen aus Afghanistan, Syrien, Eritrea und Ägypten und die Liste ihrer Berufsvorstellungen ist<br />

anspruchsvoll. „Sie wollen Pilot werden oder Apotheker oder Mechatroniker“, zählt Müller auf. Das Problem sei indes bei fast allen, dass<br />

sie nicht einsehen, dafür lange zur Schule gehen zu müssen.<br />

Das war nur ein Konflikt, der gestern beim 1. Integrationsgipfel zur Sprache kam. 160 Teilnehmer aus Behörden, Unternehmen, Schulen,<br />

kulturellen Einrichtungen und Vereinen, darunter zahlreiche Ehrenamtliche, waren in den Kreistagssaal gekommen, um ihr Wissen und<br />

ihre Erfahrung einzubringen und Anregungen mitzunehmen. Es sei genau die gesellschaftliche Breite erreicht worden, die das Thema<br />

verlange, stellte Landrat Sebastian Constien fest.<br />

Am Ende der Diskussionen in den fünf Arbeitsgruppen Sprache, Unterbringung und Betreuung, Ausbildung und Beschäftigung, Bildung<br />

sowie gesellschaftliche Teilhabe bei der Freizeitgestaltung, beim Sport, in der Kultur und im Ehrenamt solle nach etwa einem Jahr das<br />

Integrationskonzept des Landkreises Rostock stehen, gab er vor. Ein solches Konzept sei schon deshalb notwendig, weil im Landkreis<br />

derzeit 7200 Migranten aus 90 Nationen leben. „Das ist sowohl eine Bereicherung für Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft, als auch eine<br />

Herausforderung im täglichen Miteinander“, sagte der Landrat.<br />

Zahlen steuerte auch Dagmar Kaselitz, die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, bei. Das Land habe bereits 2006 ein erstes<br />

Integrationskonzept vorgelegt, das 2011 fortgeschrieben worden sei. Damals – 2011 – lebten 29 715 Migranten in Mecklenburg-<br />

Vorpommern. „Diese Zahl hat sich mit Stand 31. Oktober 2017 mehr als verdoppelt. Denn nun sind es 73 725 Menschen“, <strong>info</strong>rmierte sie.<br />

Tipps für die praktische Arbeit in den Gruppen gab Hartmut Gutsche vom Regionalzentrum für demokratische Kultur. „Im ersten Schritt<br />

dürfen Sie träumen und alle ihre Wünsche für eine gelungene Integration nennen“, sagte er. Danach sei eine Iststand-Analyse<br />

anzustreben und die Frage<br />

zu beantworten, welche<br />

Herausforderungen sich aus<br />

der Gegenüberstellung von Wunsch<br />

und Realität ergäben. Daraus<br />

wiederum sollten konkrete<br />

Gestaltungsziele und Vorschläge<br />

für deren Umsetzung erarbeitet<br />

werden. „Das ist ein langer Weg,<br />

aber andererseits ist gerade die<br />

Kommunikation auf diesem Weg<br />

das Ziel“, betonte er.<br />

Christian Menzel<br />

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