16.04.2018 Aufrufe

Carl-Auer Verlag Neuerscheinungen Frühjahr 2018

Liebe Leserinnen und Leser! Wir freuen uns, Ihnen unser Frühjahrsprogramm 2018 vorstellen zu dürfen und sind gespannt auf seine Resonanz in den systemischen, hypnotherapeutischen – und angrenzenden Feldern. Wir beobachten aufmerksam, dass schulenübergreifendes Denken und Handeln immer mehr an Boden gewinnt, und lassen uns davon gern ermutigen, Bücher zu machen, die sich widerspenstig zeigen beim Versuch, sie in der einen oder anderen Schublade zu verstauen. Zu diesen herausfordernden Titeln gehört Fritz B. Simons „Formen – Zur Kopplung von Organismus, Psyche und sozialen Systemen“ ebenso wie das von Agnes Kaiser Rekkas herausgegebene Mammutwerk „Hypnose und Hypnotherapie: Manual für Praxis, Fortbildung und Lehre“. Viele Novitäten haben den Fokus auf dem professionellen Tagesgeschäft und bieten, wie „Perlen der Aufstellungsarbeit – Tools für systemisch Praktizierende“ von Marion Lockert (Hrsg.), praxisbezogene Formate und Anleitungen, die die Arbeit von Coachs, Beratenden und Trainern wertvoll unterstützen. Das Buch versammelt 46 Beiträge renommierter Fachkollegen der Systemaufstellung und deckt damit sämtliche Aspekte der modernen Aufstellungsarbeit ab. Martin Lemme und Bruno Körner, engagierte Verfechter des Konzepts Neue Autorität in Pädagogik und Schule, haben häufig die Beobachtung gemacht, dass die Methode in Fortbildungskontexten zwar besonders leicht nachvollziehbar scheint, in der Umsetzung jedoch unerwartete Schwierigkeiten auftreten können. „Neue Autorität in Haltung und Handlung – Ein Leitfaden für Pädagogik und Beratung“ widmet sich konsequent der Verbesserung des Theorie-Praxis-Transfers. Rolf Arnolds „Ach, die Fakten! Wider den Aufstand des schwachen Denkens“ ist deutlich vom tagesaktuellen Geschehen beeinflusst. Gegen das Etikett „politisch“ verwahrt sich der Autor aber zu Recht, denn das „starke Denken“, das er gegen die Zumutungen von Fake News und alternativen Fakten mobilisiert, bietet letztlich jedem Einzelnen nachhaltig und ganz persönlich Absicherung vor Manipulationen, Verschwörungstheorien und Radikalisierung. Das Carl-Auer-Frühjahrsprogramm steht, wenn man so will, mitten im Leben, und wir wünschen jedem Leser, ob privat, in der Ausbildung oder im professionellen Kontext, bestmöglichen Gewinn daraus zu ziehen. Freuen Sie sich auf diese und weitere Neuerscheinungen. Ihr Carl-Auer-Team

Liebe Leserinnen und Leser! Wir freuen uns, Ihnen unser Frühjahrsprogramm 2018 vorstellen zu dürfen und sind gespannt auf seine Resonanz in den systemischen, hypnotherapeutischen – und angrenzenden Feldern.

Wir beobachten aufmerksam, dass schulenübergreifendes Denken und Handeln immer mehr an Boden gewinnt, und lassen uns davon gern ermutigen, Bücher zu machen, die sich widerspenstig zeigen beim Versuch, sie in der einen oder anderen Schublade zu verstauen. Zu diesen herausfordernden Titeln gehört Fritz B. Simons „Formen – Zur Kopplung von Organismus, Psyche und sozialen Systemen“ ebenso wie das von Agnes Kaiser Rekkas herausgegebene Mammutwerk „Hypnose und
Hypnotherapie: Manual für Praxis, Fortbildung und Lehre“.

Viele Novitäten haben den Fokus auf dem professionellen Tagesgeschäft und bieten, wie „Perlen der Aufstellungsarbeit – Tools für systemisch Praktizierende“ von Marion Lockert (Hrsg.), praxisbezogene Formate und Anleitungen, die die Arbeit von Coachs, Beratenden und Trainern wertvoll unterstützen. Das Buch versammelt 46 Beiträge renommierter Fachkollegen der Systemaufstellung und deckt damit sämtliche Aspekte der modernen Aufstellungsarbeit ab.

Martin Lemme und Bruno Körner, engagierte Verfechter des Konzepts Neue Autorität in Pädagogik und Schule, haben häufig die Beobachtung gemacht, dass die Methode in Fortbildungskontexten zwar besonders leicht nachvollziehbar scheint, in der Umsetzung jedoch unerwartete Schwierigkeiten auftreten können. „Neue Autorität in Haltung und Handlung – Ein Leitfaden für Pädagogik und Beratung“ widmet sich konsequent der Verbesserung des Theorie-Praxis-Transfers.

Rolf Arnolds „Ach, die Fakten! Wider den Aufstand des schwachen Denkens“ ist deutlich vom tagesaktuellen Geschehen beeinflusst. Gegen das Etikett „politisch“ verwahrt sich der Autor aber zu Recht, denn das „starke Denken“, das er gegen die Zumutungen von Fake News und alternativen Fakten mobilisiert, bietet letztlich jedem Einzelnen nachhaltig und ganz persönlich Absicherung vor Manipulationen, Verschwörungstheorien und Radikalisierung.

Das Carl-Auer-Frühjahrsprogramm steht, wenn man so will, mitten im Leben, und wir wünschen jedem Leser, ob privat, in der Ausbildung oder im professionellen Kontext, bestmöglichen Gewinn daraus zu ziehen.

Freuen Sie sich auf diese und weitere Neuerscheinungen.
Ihr Carl-Auer-Team

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6 Fragen an Martin Lemme und Bruno Körner<br />

▶▶Worin besteht (sehr verkürzt gesprochen) das Konzept „Neue Autorität“<br />

insbesondere gegenüber einer „Alten Autorität“?<br />

Martin Lemme & Bruno Körner: „Neue Autorität“ verzichtet auf die Durchsetzung<br />

von Macht und fokussiert auf die (Wieder-)Herstellung von Beziehung<br />

bzw. Kooperationsbereitschaft, denn eine Veränderung von Verhaltensweisen<br />

bei anderen setzt voraus, dass die betroffene Person zustimmt.<br />

▶ ▶„Stärke statt Macht“ – ein weiteres Ihrer programmatischen Begriffspaare<br />

– scheint eher auf das Selbstverständnis von PädagogInnen zu zielen.<br />

Beginnt „Neue Autorität“ immer in den Köpfen von LehrerInnen und ErzieherInnen?<br />

Martin Lemme & Bruno Körner: Ja, denn aus unserer Sicht gehen wir von<br />

einem Haltungs- und Handlungskonzept aus: Wenn Erziehungsverantwortliche<br />

Kindern und Jugendlichen begegnen, die in ihrem Verhalten ihre Not<br />

zum Ausdruck bringen, dies aber in einer destruktiven oder provokativen Art<br />

und Weise machen, dann können die Erziehungsverantwortlichen diesem<br />

Verhalten dann konstruktiv begegnen, wenn sie es selbst schaffen, innerlich<br />

selbstkontrolliert in der eigenen Überzeugung der Beziehungsgestaltung zu<br />

bleiben und transparent sowie teamorientiert vorzugehen.<br />

▶▶Worin liegt die Kernaufgabe einer Erziehung und Pädagogik,<br />

die auf strukturelle Machtlogiken verzichtet?<br />

Martin Lemme & Bruno Körner: Sie macht Angebote, die in der Durchführung<br />

nicht vom Verhalten des betroffenen Kindes abhängig sind, Klarheit und<br />

Transparenz beinhalten, die Möglichkeiten der Wiedergutmachung anbieten,<br />

gewaltfrei und teamorientiert sind, Präsenz statt Distanz und Abkehr verstärken,<br />

somit einen Resonanzraum der Begegnung schaffen, der die Bedürfnisse<br />

der Kinder wie Erwachsenen gleichrangig achtet.<br />

▶▶Wie wirkt „Neue Autorität“ im schulischen Alltag?<br />

Martin Lemme & Bruno Körner: In unserem Einführungsbuch „Neue<br />

Autorität“ in der Schule – Präsenz und Beziehung im Schulalltag haben wir<br />

dazu schon einiges geschrieben. Es gibt für uns kein festgelegtes Ideal der<br />

Umsetzung. In jeder Schule, die wir begleiten, entstehen ganz eigene<br />

Vorgehens weisen und auch Leitbild- wie Organisationsentwicklungen. Das<br />

neue Buch geht tiefer, bietet zusätzliche Perspektiven und liefert noch mehr<br />

lösungsorientierte Praxisbeispiele und Orientierungen.<br />

▶▶Wo erkennen Sie außerhalb der Schule weitere Kernbereiche,<br />

in denen „Neue Autorität" wirksam werden sollte?<br />

Martin Lemme & Bruno Körner: Dies ist neben dem Coaching von Eltern und<br />

der Jugend- und heilpädagogischen Hilfe vor allem der Bereich von Führung in<br />

Institutionen und Unternehmen.<br />

▶▶Sie haben SyNA, das Systemische Institut für Neue Autorität gegründet,<br />

um das Konzept zu verbreiten. Wäre es ein Ziel, „Neue Autorität“ auch zum<br />

Bestandteil von regulären Ausbildungen z. B. an Hochschulen zu machen?<br />

Martin Lemme & Bruno Körner: Das wäre eine prima Vorstellung und findet<br />

zunehmend auch schon statt. Aktuell werden die angehenden SchulleiterInnen<br />

in Hessen mit diesem Konzept als Führungsmodell bekannt<br />

gemacht. An der Fernuniversität Kassel „Unikims“ gibt es bereits seit 2015<br />

einen Lehrbrief dazu von uns. Wünschenswert wäre eine entsprechende Integration<br />

vor allem in der Ausbildung pädagogischer Berufe wie ErzieherInnen,<br />

Sozial- und Heilpädgog Innen wie auch LehrerInnen.<br />

10 SYSTEMISCHE PÄDAGOGIK

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