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G E M E I N D E I N F O S<br />
Tr<strong>in</strong>ken Sie maximal e<strong>in</strong> Glas!<br />
Ab 1. Januar tritt die neue gesetzliche Alkohol -<br />
limite von 0,5 Promille <strong>in</strong> Kraft.<br />
Ab 0,5 Promille Blutalkohol gilt jede Person als<br />
fahrunfähig (angetrunken), unabhängig von <strong>in</strong>dividueller<br />
Alkoholverträglichkeit oder weiteren<br />
Beweisen. Das Lenken e<strong>in</strong>es Motorfahrzeugs im<br />
angetrunkenen Zustand wird mit Freiheitsstrafe<br />
oder Busse sanktioniert. Ausserdem droht der<br />
Entzug des Führerausweises.<br />
Alkohol macht fahrunfähig<br />
Bereits ab 0,3 Promille s<strong>in</strong>d das Sehen (Blendung,<br />
E<strong>in</strong>schränkung des Blickfeldes) und die Konzentrations-,<br />
Reaktions- und Koord<strong>in</strong>ationsfähigkeit<br />
bee<strong>in</strong>trächtigt. Gleichzeitig wächst die Risiko -<br />
bereitschaft, was zu Selbstüberschätzung, Euphorie<br />
oder gar Fahrlässigkeit führen kann.<br />
Alkohol verstärkt ausserdem die negativen Auswirkungen<br />
von Stress, Zeitdruck oder Ärger.<br />
Diese mediz<strong>in</strong>isch nachgewiesenen Tatsachen<br />
gelten nicht nur für Tr<strong>in</strong>ker, sondern für alle, die<br />
ab und zu e<strong>in</strong> Glas Alkohol tr<strong>in</strong>ken, seien sie alt<br />
oder jung, kräftig oder gertenschlank – kurz: für<br />
fast alle von uns.<br />
Traurige Bilanz<br />
Das Unfallrisiko erhöht sich ab 0,5 Promille – bei<br />
Neulenkern sogar schon ab 0,3 Promille! Bei<br />
grösserem Alkoholkonsum steigt es um e<strong>in</strong><br />
Mehrfaches. Bei 0,8 Promille ist es bereits 4mal<br />
grösser. Rund jeder 5. Todesfall im Schweizer<br />
Strassenverkehr – das s<strong>in</strong>d über 100 Tote pro Jahr<br />
– wird von e<strong>in</strong>em angetrunkenen Lenker verursacht.<br />
Berücksichtigt man die Dunkelziffer, geschehen<br />
rund 30 Prozent aller Verkehrsunfälle<br />
mit Verunfallten unter Alkohole<strong>in</strong>fluss, an Wochenenden<br />
sogar bis zu 50 Prozent.<br />
Ab 1. Januar gilt 0,5 Promille<br />
Wussten Sie, dass ...<br />
• e<strong>in</strong> normales Glas mit e<strong>in</strong>em alkoholischen<br />
Getränk (z. B. 1 dl Rotwe<strong>in</strong>, 2 cl Schnaps, 3 dl<br />
Bier, wie sie im Restaurant serviert werden) zu<br />
ca. 0,2 Promille Blutalkohol führt und pro<br />
Stunde nur gut 0,1 Promille abgebaut wird?<br />
(Beispiel: Bei 0,5 Promille beträgt die Abbauzeit<br />
ungefähr fünf Stunden, bis wieder 0,0 Promille<br />
erreicht s<strong>in</strong>d.)<br />
• nach dem Genuss von Alkohol und e<strong>in</strong>er kurzen<br />
Nacht am Morgen der Restalkohol – auch<br />
wenn man sich fit fühlt – so hoch se<strong>in</strong> kann,<br />
dass die nötige Fahrtüchtigkeit noch lange<br />
nicht gewährleistet ist? (Beispiel: 1,2 Promille<br />
um 24.00 Uhr = 0,6 Promille am nächsten Morgen<br />
um 6.00 Uhr)<br />
• es KEINE Tricks gibt, die Alkoholwirkung zu<br />
verr<strong>in</strong>gern oder den Abbau zu beschleunigen,<br />
das heisst, dass weder saure Gurken noch Rollmops<br />
helfen?<br />
• Kaffee den Alkoholabbau sogar verzögern<br />
kann?<br />
•viele Medikamente die Alkoholwirkung um e<strong>in</strong><br />
Mehrfaches verstärken? (Unbed<strong>in</strong>gt Beipackzettel<br />
beachten!)<br />
Tipps<br />
Wer tr<strong>in</strong>kt, fährt nicht<br />
Am besten bestimmen Sie schon zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es<br />
Anlasses, wer nicht tr<strong>in</strong>kt und wer die «Tr<strong>in</strong>kenden»<br />
nach Hause fährt. Oder lassen Sie Ihren Wagen<br />
e<strong>in</strong>fach zu Hause, wenn Sie schon vorher<br />
wissen, dass Sie Alkohol tr<strong>in</strong>ken werden. Öffentliche<br />
Verkehrsmittel oder Taxis s<strong>in</strong>d wesentlich<br />
billiger als die Folgekosten e<strong>in</strong>es Unfalls oder<br />
Führerausweisentzugs.<br />
Ne<strong>in</strong> danke, ich fahre<br />
Wenn Sie merken, dass jemand <strong>in</strong> der Runde<br />
nicht (mehr) tr<strong>in</strong>ken will, akzeptieren Sie den<br />
Entscheid. Wer Alkohol ablehnt, ist weder e<strong>in</strong><br />
Spielverderber noch e<strong>in</strong> Angsthase, sondern beweist<br />
Zivilcourage.<br />
1 0 S P I E Z I N F O<br />
Gute Stimmung auch ohne Alkohol<br />
Als verantwortungsbewusste/r Gastgeber/<strong>in</strong> wissen<br />
Sie, dass nach e<strong>in</strong>em anstrengenden Arbeitstag<br />
schon e<strong>in</strong> Glas zu viel se<strong>in</strong> kann. Deshalb<br />
halten Sie für Ihre Gäste genügend alkoholfreie<br />
Getränke bereit! Sie servieren auch nie Alkohol<br />
ohne etwas Essbares, da Sie die stärkere Alkoholwirkung<br />
auf nüchternen Magen kennen. Falls e<strong>in</strong><br />
Freund trotz Vorsorgemassnahmen zu viel getrunken<br />
hat, bestellen Sie ihm e<strong>in</strong> Taxi oder lassen<br />
ihn bei sich übernachten.<br />
Rechtliche Folgen<br />
Jeder darf kontrolliert werden!<br />
Die Polizei darf jederzeit, auch ohne konkreten<br />
Verdacht, Fahrzeugführende sowie an Unfällen<br />
beteiligte Strassenbenützende e<strong>in</strong>er so genannten<br />
anlassfreien Atemalkoholkontrolle unterziehen<br />
(Art. 55 SVG).<br />
G E M E I N D E I N F O S<br />
Ab 0,5 Promille drohen Strafen ...<br />
Wer mit e<strong>in</strong>er Blutalkoholkonzentration von 0,5<br />
bis 0,79 Promille e<strong>in</strong> Motorfahrzeug führt, wird<br />
nach Art. 91 Abs. 1 SVG mit Haft (1 Tag bis 3 Monate)<br />
oder mit Busse bestraft. Die Strafe ist Gefängnis<br />
(3 Tage bis 3 Jahre) oder Busse, wenn e<strong>in</strong>e<br />
Blutalkoholkonzentration von 0,8 Promille oder<br />
mehr vorliegt.<br />
... und Adm<strong>in</strong>istrativmassnahmen<br />
Neben der Strafe muss, wer Alkohol tr<strong>in</strong>kt und<br />
dann e<strong>in</strong> Fahrzeug lenkt, auch mit so genannten<br />
Adm<strong>in</strong>istrativmassnahmen rechnen. Wer zum ersten<br />
Mal mit e<strong>in</strong>er Blutalkoholkonzentration von<br />
0,5 bis 0,79 Promille am Steuer e<strong>in</strong>es Motorfahrzeugs<br />
erwischt wird, erhält <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e Verwarnung<br />
– vorausgesetzt, es liegt ke<strong>in</strong>e weitere<br />
Widerhandlung gegen Strassenverkehrsvorschriften<br />
vor und der fahrerische Leumund ist ungetrübt.<br />
Bei Vorliegen e<strong>in</strong>er zusätzlichen leichten<br />
Widerhandlung wird der Führerausweis für m<strong>in</strong>destens<br />
1 Monat entzogen. Bei 0,8 Promille ist<br />
der Führerausweis für m<strong>in</strong>destens 3 Monate weg!<br />
Wer wiederholt <strong>in</strong> angetrunkenem Zustand fährt,<br />
muss mit wesentlich längerem Führerausweis -<br />
entzug rechnen. Das Strassenverkehrsgesetz sieht<br />
für Wiederholungstäter je nach Schwere des Falls<br />
stufenweise verschärfte M<strong>in</strong>destentzugsdauern<br />
vor, die von den kantonalen Behörden nicht<br />
unterschritten werden dürfen, bis h<strong>in</strong> zum unbefristeten<br />
Führerausweis entzug.<br />
Weitere Infos<br />
bfu<br />
Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung,<br />
Laupenstrasse 11, 3008 Bern<br />
Telefon 031 390 22 22, Fax 031 390 22 30<br />
<strong>in</strong>fo@bfu.ch, www.bfu.ch<br />
1 1 S P I E Z I N F O<br />
Abteilung Sicherheit<br />
Verkehrstechnik/Verwaltungspolizei