Graal-Müritz - Staatliche Ämter für Landwirtschaft und Umwelt ...
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Küstenschutzanlagen in <strong>Graal</strong>-<strong>Müritz</strong><br />
Der Küstenstreifen von <strong>Graal</strong>-<strong>Müritz</strong> wird durch die permanenten Angriffe<br />
des Meeres regelmäßig geschwächt, so dass dauerhaft Küstenschutzmaß-<br />
nahmen erforderlich werden. Diese sollen zum einen vor Überschwem-<br />
mungen des Ortes <strong>und</strong> des Hinterlandes aber auch vor langfristigem<br />
Küstenrückgang schützen.<br />
<strong>Graal</strong>-<strong>Müritz</strong> wird daher aus einem komplexen System aus Küstenschutzbau-<br />
werken, bestehend aus Buhnen, Küstenschutzdüne, Geotextilwall <strong>und</strong> Deich,<br />
geschützt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der anhaltenden ausgeprägten Rückgangstendenz des Küsten-<br />
abschnittes müssen Strand <strong>und</strong> Düne in mehrjährigen Abständen wieder-<br />
holt durch künstliche Sandzufuhr verstärkt werden. Mittels Aufspülmaß-<br />
nahmen konnten die Strand- <strong>und</strong> Dünenverhältnisse nachhaltig verbessert<br />
werden. Die verbreiterten <strong>und</strong> erhöhten Dünen gewährleisten einen wirksa-<br />
men Schutz <strong>für</strong> den Ort <strong>und</strong> die umliegenden Niederungen. Dabei hat auch<br />
der Ausbau des Buhnensystems positiv mitgewirkt. Mit der Beruhigung der<br />
Meeresströmung bewirkt das Buhnenfeld die Stabilisierung des aufgespül-<br />
ten Materials im Strandbereich. Langfristig wird auf diese Weise die<br />
landwärtige Verlagerung der Uferlinie verhindert <strong>und</strong> somit die Funktions-<br />
tüchtigkeit der Küstenschutzdüne verbessert.<br />
Im Jahr 2000 erhielt eine über 400 m lange Schwachstelle in der Düne eine<br />
zusätzliche Verstärkung durch einen Geotextilwall. Dieses dammartige<br />
Sicherungsbauwerk bewahrt die Ortschaft auch bei einem vollständigen<br />
Abtrag der Düne vor einem Durchbruch des Wassers.<br />
Der bereits Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts erbaute, bezogen auf heutige Schutz-<br />
erfordernisse unterbemessene Seedeich im Bereich des Stromgrabens spielt<br />
nach dem endgültigen Dünenschluss im Jahr 2009 künftig nur noch eine<br />
untergeordnete Rolle im Sturmflutschutz.<br />
Buhnenfeld <strong>und</strong> Vollschutzdüne in <strong>Graal</strong>-<strong>Müritz</strong>.<br />
Küstenschutzdüne<br />
Baujahr: Wiederholungsaufspülungen im<br />
Abstand von etwa 3-5 Jahren<br />
Jahr<br />
Höhe: 4,65 - 5,65 m NHN<br />
Funktion: alleiniger Sturmflutschutz<br />
als Vollschutzdüne<br />
Buhnen<br />
Baujahr: 1998 - 2003<br />
Buhnenfeld: 59 Buhnen auf 4.350 m Länge<br />
Funktion: Strömungsberuhigung, dadurch<br />
Lagestabilisierung von aufgespülten<br />
Sanden sowie begünstigte<br />
Akkumulation von Sedimenten<br />
Geotextilwall<br />
Aufspüllänge<br />
[m]<br />
Aufspülmenge<br />
[m 3 ]<br />
1990 1.250 136.000<br />
1993 750 69.400<br />
1995 1.200 61.500<br />
1996 2.450 292.700<br />
2000 2.175 177.000<br />
2008 6.100 543.900<br />
Aufspülungen im Bereich <strong>Graal</strong>-<strong>Müritz</strong> � Neuhaus nach 1990.<br />
Baujahr: 2000<br />
Länge: 430 m<br />
Höhe 4,00 m NHN<br />
Funktion: Verstärkung des landseitigen<br />
Dünenteils als letzte Durchbruchsicherheit<br />
Geotextillamellen als landseitige<br />
Dünenverstärkung.<br />
Seedeich<br />
Baujahr: Bau nach 1872, Ausbau 1983<br />
Länge: 260 m<br />
Höhe: 2,85 - 3,50 m NHN<br />
Funktion: seit 2009 Schlafdeich