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<strong>Wende</strong>.<br />

Arbeiten. Bilden. Wohnen. Integrieren. 1/11<br />

AVIG-Revision wird wirksam Seite 5<br />

Zusammenarbeit 1. und 2. Arbeitsmarkt Seite 7<br />

Engagiert, freiwillig und kompetent Seite 10


Jürg Klaus, Berei<strong>ch</strong>s-<br />

leiter Konditorei<br />

Stiftung <strong>Wende</strong>punkt<br />

«Dur<strong>ch</strong> unsere spannende Aufgabe – Herstellung<br />

von ho<strong>ch</strong>wertigen Bäckerei- und Konditorei-<br />

produkten – erleben unsere Angestellten Herausforderung,<br />

Befriedigung und Werts<strong>ch</strong>ätzung.»<br />

Titelbild<br />

Daniel Ackle (Gruppenleiter) mit<br />

einem Teilnehmer<br />

des neuen Arbeitsberei<strong>ch</strong>es Metallverarbeitung.<br />

News<br />

Betrieb Oftringen<br />

Steinmehl für den<br />

Gartenkompost<br />

9000 Beutel Steinmehl à 8 kg<br />

werden in Oftringen bis Ende 2011<br />

in der selbst konstruierten Anlage<br />

abgefüllt. Damit verhilft der<br />

<strong>Wende</strong>punkt jedem Gartenliebhaber<br />

zu einem insektenfreien und<br />

ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t rie<strong>ch</strong>enden Kompost!<br />

2<br />

Kindertagesstätte<br />

Neue KiTa in Aarburg<br />

Auf Anfrage des Gemeinderats baut<br />

der <strong>Wende</strong>punkt in Aarburg eine<br />

neue Kindertagesstätte na<strong>ch</strong> dem<br />

glei<strong>ch</strong>en Konzept wie bei der KiTa<br />

Muhen auf.<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsleitung<br />

Personelle<br />

Veränderung<br />

Beat Seiler hat am 1. März die neue<br />

Stabsstelle Kundenpflege und Support<br />

übernommen. Leiter Betriebe<br />

und Mitglied der Ges<strong>ch</strong>äftsleitung<br />

ist neu Thomas Amsler. Er ist seit<br />

mehr als a<strong>ch</strong>t Jahren Betriebsleiter<br />

des <strong>Wende</strong>punkts in Wettingen,<br />

eine Funktion, die er vorerst weiterhin<br />

ausführen wird.<br />

Stiftung<br />

Tag der offenen Tür<br />

in Muhen<br />

Unter dem Motto «Begegnung<br />

bewegt – 10 Jahre Stiftung <strong>Wende</strong>punkt<br />

in Muhen» feiern wir am<br />

28. Mai 2011 zusammen mit dem<br />

nationalen Aktionstag der INSOS<br />

dieses Jubiläum. Der Anlass soll<br />

der Bevölkerung von Muhen und<br />

den umliegenden Gemeinden<br />

Einblick in die Arbeit des <strong>Wende</strong>punkts<br />

gewähren.<br />

Grüezi.<br />

Erfolg dur<strong>ch</strong><br />

Willenss<strong>ch</strong>ritte<br />

Wim Hof, geboren 1959, hält extremen Kräften stand. Er setzte si<strong>ch</strong><br />

kürzli<strong>ch</strong> publikumswirksam in einen mit Eis gefüllten Glaskasten:<br />

«I<strong>ch</strong> habe das trainiert. Der Mens<strong>ch</strong> kann über seine Willenskraft viel<br />

errei<strong>ch</strong>en», meinte er.<br />

Im Gegensatz zu «Iceman» Hof wüns<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> viele Mens<strong>ch</strong>en ein<br />

ni<strong>ch</strong>t zu anstrengendes Leben. Alles sollte ‚subito‘ erwerbbar und<br />

ohne Verzug befriedigt werden können. Spannungen aushalten, warten,<br />

no<strong>ch</strong>mals probieren, ni<strong>ch</strong>t aufgeben sind keine Themen unserer<br />

«Instant»-Gesells<strong>ch</strong>aft.<br />

Die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te lehrt uns aber eines Besseren. Viele erfolgrei<strong>ch</strong>e<br />

Mens<strong>ch</strong>en haben ihr Leben ni<strong>ch</strong>t subito gemeistert. Sie mussten si<strong>ch</strong><br />

anstrengen, haben Niederlagen eingesteckt, haben versagt. Aber sie<br />

haben ni<strong>ch</strong>t aufgegeben und immer wieder neuen Mut gefasst.<br />

Dies sehen wir au<strong>ch</strong> als Auftrag an und mit den Teilnehmenden:<br />

ermutigen, si<strong>ch</strong> auf Neues bei der Arbeit, in Bildung oder Beratung<br />

einlassen, Fertigkeiten trainieren, eine weitere Bewerbung s<strong>ch</strong>reiben,<br />

vorwärts s<strong>ch</strong>auen und ni<strong>ch</strong>t aufgeben. Diese Willenss<strong>ch</strong>ritte können<br />

zum Erfolg – spri<strong>ch</strong> zu einer Arbeitsstelle – führen.<br />

Regine Frey-Ei<strong>ch</strong>enberger<br />

Redaktionsleitung<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Stiftung <strong>Wende</strong>punkt, S<strong>ch</strong>lüsselring 10, 5037 Muhen,<br />

Telefon 062 737 55 80, Fax 062 737 55 81, www.wende.<strong>ch</strong>, info@wende.<strong>ch</strong><br />

Redaktion: Regine Frey-Ei<strong>ch</strong>enberger, Larissa Zehnder,<br />

Hans-Peter Lang, Sas<strong>ch</strong>a Lang<br />

Konzept/Gestaltung: Basel West Unternehmenskommunikation AG, Basel,<br />

Frédéric Giger (Gestaltung, Fotografie), Yvette Bolliger (Lithografie),<br />

Druck: Jordi AG, Belp<br />

Die Stiftung <strong>Wende</strong>punkt ist Mitglied<br />

der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Evangelis<strong>ch</strong>en Allianz SEA<br />

und hat deren Ehrenkodex unterzei<strong>ch</strong>net.<br />

<strong>Wende</strong>. 1/11 3


Persönli<strong>ch</strong>.<br />

Haben wir keine Hoffnung mehr?<br />

Nationalsozialismus und Kommunismus sind ges<strong>ch</strong>eitert und zunehmend<br />

zeigen si<strong>ch</strong> im Kapitalismus zerstöreris<strong>ch</strong>e Kräfte des Egoismus und der Ausbeutung.<br />

Viele von uns s<strong>ch</strong>einen die Hoffnung verloren zu haben.<br />

Hans-Peter Lang<br />

Delegierter<br />

des Stiftungsrates<br />

«Die grössten<br />

Mens<strong>ch</strong>en sind<br />

jene, die anderen<br />

Hoffnung geben<br />

können.»<br />

Orte der Hoffnung<br />

brau<strong>ch</strong>t jeder Mens<strong>ch</strong>.<br />

In einem meiner Seminare zum Thema: «Kir<strong>ch</strong>e, Wirts<strong>ch</strong>aft<br />

und Staat in gemeinsamer sozialer Verantwortung»<br />

blieb die Aussage eines Seminarteilnehmers im<br />

Raum stehen: «Wenn das alles wahr ist, sehe i<strong>ch</strong> keine<br />

Hoffnung mehr!» Albert Camus hat einmal gesagt:<br />

«Ein Mens<strong>ch</strong>, der keine Hoffnung hat und si<strong>ch</strong> dessen<br />

bewusst ist, hat keine Zukunft mehr.» Mens<strong>ch</strong>en aus<br />

gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> ganz unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten und<br />

Verantwortungsberei<strong>ch</strong>en haben heute Angst vor der<br />

Zukunft. Sind wir also am Ende des Sozialstaates<br />

S<strong>ch</strong>weiz oder gibt es do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Hoffnung für zukünftige<br />

Generationen?<br />

Hoffnung ist wi<strong>ch</strong>tig<br />

Hoffnung ist eine der positivsten Urkräfte, die uns am<br />

Leben erhält.<br />

Die jüngste Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te beweist: Kommunismus und<br />

Nationalsozialismus sind ges<strong>ch</strong>eitert und der Kapitalismus<br />

bedroht mit neuen Te<strong>ch</strong>niken und rigoros angewandtem<br />

wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>em Kalkül die Grundzüge der<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft.<br />

I<strong>ch</strong> bin ni<strong>ch</strong>t erstaunt, dass si<strong>ch</strong> gemäss einer jüngsten<br />

Umfrage von «Swissfuture» zum Thema «Hoffnung<br />

2011», an der si<strong>ch</strong> 6193 Personen beteiligten, die Gruppe<br />

der Jugendli<strong>ch</strong>en nur no<strong>ch</strong> wenig Hoffnung ma<strong>ch</strong>t.<br />

Der Hoffnungsspiegel ist demna<strong>ch</strong> in unserer aktuellen<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t ho<strong>ch</strong>, nur no<strong>ch</strong> die Hoffnung auf<br />

bessere Zeiten bleibt bei vielen.<br />

4<br />

Orte der Hoffnung aufbauen<br />

«Die grössten Mens<strong>ch</strong>en sind jene, die anderen Hoffnung<br />

geben können», hat Jean Jaurès gesagt. Und die<br />

bekannte Trendfors<strong>ch</strong>erin Lidewij Edelkoort prophezeit<br />

uns eine Zukunft, die weniger von materiellen Dingen<br />

geprägt ist und in der Gemeins<strong>ch</strong>aft und Teamarbeit<br />

wieder wi<strong>ch</strong>tiger wird: «Wir werden in eine reifere Zukunft<br />

gehen.»<br />

Seit Jesus Christus auf dieser Erde lebte, hat die Hoffnung<br />

eine klare Kontur: gelebte Liebe! In der Bibel lesen<br />

wir, dass die Na<strong>ch</strong>folger unseres Herrn si<strong>ch</strong> tägli<strong>ch</strong> in<br />

ihren Häusern trafen und in enger Gemeins<strong>ch</strong>aft lebten<br />

(Apostelges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te 2,42-46).<br />

Von diesen Mens<strong>ch</strong>en steht ges<strong>ch</strong>rieben, dass sie im<br />

Volk gea<strong>ch</strong>tet waren.<br />

Und Mens<strong>ch</strong>en, die «mit der Ewigkeit im Herzen» leben,<br />

haben seit 2000 Jahren immer wieder Orte der Hoffnung<br />

ges<strong>ch</strong>affen. Es sind Orte, an denen gelebte Liebe<br />

im Alltag – ohne Rücksi<strong>ch</strong>t auf Standess<strong>ch</strong>ranken –<br />

zum Tragen kommt. Es ist dieser Lebensdreiklang aus<br />

Hoffnung, Glaube und Liebe. Diese Räume der Hoffnung<br />

brau<strong>ch</strong>t jeder Mens<strong>ch</strong> zur Gestaltung seines Lebens,<br />

für Ehe und Familie, Arbeit und Beruf, Staat und<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft. Wo finden si<strong>ch</strong> diese Hoffnungs träger?<br />

Es sind Mens<strong>ch</strong>en, deren Denken auf die Zukunft<br />

hin zentriert ist und die Lösungen sehen. Hoffnung<br />

gewinnt! (Aus «Trends 2016» von Markus Müller) .<br />

Integrieren.<br />

Sie brau<strong>ch</strong>en einander<br />

Im zweiten Arbeitsmarkt können Arbeiten gema<strong>ch</strong>t werden, die sonst<br />

in Niedriglohnländer ausgelagert würden. Für die Industrie ist der Standort<br />

des Partners weitgehend unerhebli<strong>ch</strong>, wi<strong>ch</strong>tig sind ihr Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit,<br />

Qualität und Kosteneffizienz.<br />

Martin Werfeli<br />

Verwaltungsrat der Ringier AG<br />

Die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass heute zwis<strong>ch</strong>en erstem und zweitem<br />

Arbeitsmarkt unters<strong>ch</strong>ieden werden muss, weist hin<br />

auf ein grundsätzli<strong>ch</strong>es Versagen von Wirts<strong>ch</strong>aft und<br />

Politik und ist ein direkter Einfluss der zunehmenden<br />

Globalisierung. Dur<strong>ch</strong> die Personenfreizügigkeit werden<br />

Arbeitskräfte austaus<strong>ch</strong>bar, dur<strong>ch</strong> die günstigen<br />

Transporte – ungea<strong>ch</strong>tet ob Hard- oder Software betreffend<br />

– wird der Standort der Produktion zunehmend<br />

unwi<strong>ch</strong>tiger. Wenn i<strong>ch</strong> von «zunehmender»<br />

Globalisierung s<strong>ch</strong>reibe, so zeigt diese Formulierung,<br />

dass dieser Prozess in keiner Weise abges<strong>ch</strong>lossen ist<br />

und die Auswirkungen davon zurzeit erst ansatzweise<br />

spürbar sind.<br />

Der wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>-gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Notstand<br />

Der Wettbewerb in der Wirts<strong>ch</strong>aft hat massiv zugenommen<br />

und wird weiter zunehmen. Der Druck auf<br />

die einzelnen Mitarbeitenden wird stärker, die s<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>eren<br />

halten diesem Druck ni<strong>ch</strong>t stand und s<strong>ch</strong>eiden<br />

aus dem Arbeitsprozess aus, werden stellenlos. Die<br />

Folgen davon sind bekannt. Unser Selbstwertgefühl ist<br />

in der von der calvinistis<strong>ch</strong>en Arbeitsethik geprägten<br />

S<strong>ch</strong>weiz wesentli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Werts<strong>ch</strong>ätzung, die wir<br />

dur<strong>ch</strong> unsere Arbeitsleistung erfahren, geprägt. Diese<br />

Grundhaltung ist au<strong>ch</strong> ein Teil unserer nationalen<br />

Prägung.<br />

Diesem wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>-gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Notstand<br />

des massenweisen Auss<strong>ch</strong>eidens von S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>eren soll<br />

mittels des zweiten Arbeitsmarktes begegnet werden.<br />

Dabei ist primäre Aufgabe dieses Arbeitsmarktes, die<br />

Arbeitnehmenden «fit» zu ma<strong>ch</strong>en für einen Wiedereinstieg<br />

in den ersten Arbeitsmarkt. Um diese und<br />

weitere Aufgaben – auf die i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t näher eingehe –<br />

erfüllen zu können, muss dieser Teil der Wirts<strong>ch</strong>aft<br />

zuverlässig, kompetent und eben au<strong>ch</strong> «wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>»<br />

arbeiten. Nur so kann ein Unternehmen im zweiten<br />

Arbeitsmarkt Partner der Wirts<strong>ch</strong>aft im ersten Arbeitsmarkt<br />

sein.<br />

Volkswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> sinnvolle<br />

Investition<br />

Wie bekannt, stammen die Erlöse des zweiten Arbeitsmarktes<br />

nur zu einem Teil aus dem Entgelt, das der<br />

Unternehmer für seine Leistung erhält. Zu einem ni<strong>ch</strong>t<br />

geringen Teil werden diese Arbeitsplätze dur<strong>ch</strong> staatli<strong>ch</strong>e<br />

Beiträge gestützt. Diese volkswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> sinnvolle<br />

Investition der öffentli<strong>ch</strong>en Hand ma<strong>ch</strong>t es mögli<strong>ch</strong>,<br />

dass im zweiten Arbeitsmarkt au<strong>ch</strong> Arbeiten<br />

gefertigt werden können, die sonst in Niedriglohnländer<br />

ausgelagert würden.<br />

Dur<strong>ch</strong> die forts<strong>ch</strong>reitende Mittelverknappung in unserem<br />

Land werden diese Zus<strong>ch</strong>üsse geringer werden mit<br />

der Folge, dass au<strong>ch</strong> Unternehmen im zweiten Arbeitsmarkt<br />

«fitter» werden müssen.<br />

Es wäre nun ein kapitaler Fehler, au<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> des<br />

zweiten Arbeitsmarktes die Anforderungen an die<br />

Mitarbeitenden massiv zu erhöhen. Dies würde unweigerli<strong>ch</strong><br />

die weniger leistungsfähigen Mitarbeitenden<br />

einmal mehr aus dem Arbeitsprozess aussondern, mit<br />

allen negativen sozialen und wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Folgen<br />

für die Gesells<strong>ch</strong>aft.<br />

Vielmehr bietet si<strong>ch</strong> die Chance dur<strong>ch</strong> die Fertigung<br />

von Arbeit, die sonst in günstigere Regionen im<br />

Ausland ausgelagert würde, weitere Erlösquellen zu<br />

ers<strong>ch</strong>liessen. .<br />

<strong>Wende</strong>. 1/11 5<br />

Arbeitnehmende fit zu ma<strong>ch</strong>en<br />

für einen Wiedereinstieg in<br />

den ersten Arbeitsmarkt, ist die<br />

primäre Aufgabe der Stiftung<br />

<strong>Wende</strong>punkt.<br />

Martin Werfeli<br />

Martin Werfeli (1956) wohnt in<br />

Brittnau, wel<strong>ch</strong>es au<strong>ch</strong> seine Heimatgemeinde<br />

ist. Er hat drei Kinder.<br />

Seit 2008 ist er hauptberufli<strong>ch</strong><br />

im Verwaltungsrat der<br />

Ringier AG, bei wel<strong>ch</strong>er er<br />

zuvor als CEO tätig war. Ebenfalls<br />

ist er Mitglied in diversen weiteren<br />

Verwaltungsräten<br />

und Stiftungen. Die Beziehung<br />

zwis<strong>ch</strong>en der Stiftung <strong>Wende</strong>punkt<br />

und Martin Werfeli<br />

ist dur<strong>ch</strong> Hans-Peter Lang<br />

entstanden.


Arbeiten.<br />

Ein Produkt veredeln…<br />

Bei der Zusammenarbeit der Stiftung <strong>Wende</strong>punkt mit der Lysser Metall<strong>firma</strong><br />

Metalyss AG, wo Metallteile für die Industrie bearbeitet werden, kann<br />

anspru<strong>ch</strong>svolle Nis<strong>ch</strong>en arbeit für den ersten Arbeitsmarkt geleistet werden, Arbeit,<br />

die au<strong>ch</strong> die Motivation der Teilnehmenden auf einen Hö<strong>ch</strong>ststand bringt.<br />

Florian Haller<br />

Berei<strong>ch</strong>sleiter Metallverarbeitung<br />

Text von Christian Wider<br />

«Rundweg positiv!»<br />

Au<strong>ch</strong> für den Ges<strong>ch</strong>äftsführer<br />

der Lysser Metalyss AG, Marcel<br />

Margot, ist die Zusammenarbeit<br />

mit der Sozialunternehmung<br />

<strong>Wende</strong>punkt etwas Neues. Vor<br />

Jahren habe man zwar s<strong>ch</strong>on<br />

einmal mit einer sozialen Institution<br />

zusammengearbeitet, do<strong>ch</strong><br />

sei dieser Kontakt dann wieder<br />

abgebro<strong>ch</strong>en.<br />

Für die Zusammenarbeit mit<br />

dem <strong>Wende</strong>punkt seit Dezember<br />

letzten Jahres findet Marcel Margot<br />

allerdings nur lobende Worte.<br />

Er habe den Eindruck, man gebe<br />

si<strong>ch</strong> im <strong>Wende</strong>punkt «unheimli<strong>ch</strong><br />

Mühe», bisher<br />

sei alles «rundweg positiv» gelaufen<br />

und man sehe einem Ausbau<br />

der Zusammenarbeit entgegen,<br />

das Interesse seitens der<br />

Metalyss sei langfristig<br />

und er glaube, der <strong>Wende</strong>punkt<br />

bringe au<strong>ch</strong> den erforderli<strong>ch</strong>en<br />

Erfolgsausweis mit. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong>,<br />

so Margot, sei es au<strong>ch</strong><br />

viel sinnvoller, diese Arbeiten in<br />

der S<strong>ch</strong>weiz ma<strong>ch</strong>en zu lassen,<br />

als wie bisher damit ins Ausland<br />

zu fahren.<br />

Die Metalyss AG, hervorgegangen aus dem Zusammens<strong>ch</strong>luss<br />

der Metallgiesserei & Armaturenfabrik Lyss<br />

und der Aluminium Lyss ist ein unabhängiges, mittelgrosses<br />

und im bernis<strong>ch</strong>en Seeland verankertes Unternehmen<br />

mit gut 75 Mitarbeitenden, mit einer über<br />

hundertjährigen Erfahrung im Metallberei<strong>ch</strong>. Die<br />

Haupttätigkeit liegt bei der Herstellung und dem Vertrieb<br />

von rohen oder einbaufertig bearbeiteten Aluminiumguss-<br />

und Gesenks<strong>ch</strong>miedeteilen in allen Seriengrössen.<br />

Handarbeit erforderli<strong>ch</strong><br />

Die Aluminium-Sandgussteile, die bestimmt sind für<br />

Endabnehmer, zum Beispiel aus der Elektroindustrie<br />

oder au<strong>ch</strong> für die Eisenbahnen, weisen na<strong>ch</strong> dem Giessvorgang<br />

oft sogenannte «Federn» oder «Gräte» auf.<br />

Also Un regelmässigkeiten bei den Rändern, die au<strong>ch</strong> in<br />

Zeiten der mas<strong>ch</strong>inellen Automation am besten no<strong>ch</strong><br />

von Hand na<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>liffen und na<strong>ch</strong>bearbeitet werden.<br />

6<br />

Bisher hat die Metalyss AG diese erforderli<strong>ch</strong>en Handarbeiten<br />

ins Ausland vergeben.<br />

Ganze Motorik einsetzen<br />

«Wir veredeln hier Produkte», erklärt Florian Haller<br />

vom Oftringer Berei<strong>ch</strong> Brennholz und Metallverarbeitung<br />

(BMV), «das ist etwas ganz anderes als zum Beispiel<br />

die Recycling-Arbeiten.» Während früher beim<br />

Recycling vor allem mit dem Hammer und «auf Abbru<strong>ch</strong>»<br />

ge arbeitet wurde, sei die Motivation des einzelnen<br />

Teilnehmenden bei diesen professionellen S<strong>ch</strong>leif-<br />

und Polierarbeiten auf einem ganz anderen Niveau.<br />

Es könne eben die ganze Motorik der Teilnehmenden<br />

eingesetzt werden. Und es ma<strong>ch</strong>e au<strong>ch</strong> viel mehr<br />

Sinn und spare Kosten, wenn diese Arbeiten in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz und ni<strong>ch</strong>t im Ausland gema<strong>ch</strong>t werden<br />

können. Derzeit, so Haller, seien sieben Teilnehmende<br />

mit den Metalyss-Arbeiten befasst, ein Ausbau auf<br />

zwanzig sei geplant. .<br />

Arbeiten.<br />

AVIG-Revision wird wirksam<br />

Ab 1. April 2011 treten die Neuerungen der 4. Revision der Arbeitslosenversi<strong>ch</strong>erung<br />

(AVIG) in Kraft. Sie sind für viele Betroffene beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, ni<strong>ch</strong>t wenige von ihnen<br />

werden plötzli<strong>ch</strong> ohne Taggeld dastehen.<br />

Sas<strong>ch</strong>a Lang<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführer<br />

Als «massvolle Sanierungsmassnahme» wurde die vierte<br />

Revision der Arbeitslosenversi<strong>ch</strong>erung von den Befürwortern<br />

bezei<strong>ch</strong>net, als «unfair und unsolidaris<strong>ch</strong>»<br />

und als «blosse Kostens<strong>ch</strong>ieberei» von den Gegnern.<br />

Am 1. April 2011 werden die neuen Bestimmungen in<br />

Kraft treten. Dur<strong>ch</strong> die Änderungen bei den Taggeldbezugsfristen<br />

etwa verlieren alleine im Kanton Aargau<br />

ungefähr tausend Arbeitslose ihren Anspru<strong>ch</strong> auf Arbeitslosengeld.<br />

Die Situation der Sozialhilfebezüger/innen vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tert<br />

si<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong>, da ab April 2011 au<strong>ch</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit<br />

wegfällt, si<strong>ch</strong> mit einer zwölfmonatigen Teilnahme<br />

an einem dur<strong>ch</strong> die Gemeinde finanzierten Programm<br />

eine neue Rahmenfrist bei der Arbeitslosenversi<strong>ch</strong>erung<br />

zu erarbeiten. Die Sozialhilfe darf keine Sackgasse<br />

sein.<br />

Drei Massnahmen<br />

ü<br />

ü<br />

ü<br />

Das Integrationsprogramm – Ziel ist der Arbeitsmarkt:<br />

Arbeitsmarktli<strong>ch</strong> relevante Grund qualifikatio<br />

nen werden eingeübt, die Leistungsfähigkeit<br />

trainiert und geeignete Stellen im ersten Arbeits-<br />

markt gesu<strong>ch</strong>t.<br />

Teillohn – regelmässig arbeiten: Die Mitarbeit ist<br />

auf eine längerfristige Dauer ausgelegt. Die Angestellten<br />

gehen einer geregelten Arbeit na<strong>ch</strong> und<br />

erarbeiten si<strong>ch</strong> einen ihrer Leistungsfähigkeit<br />

entspre<strong>ch</strong>enden Lohn.<br />

Langfristige Arbeitsplätze – soziale Integration im<br />

Vordergrund: Personen, wel<strong>ch</strong>e den Anforderungen<br />

einer regelmässigen Präsenz (no<strong>ch</strong>) ni<strong>ch</strong>t gewa<strong>ch</strong>sen<br />

sind, strukturieren ihren Alltag dur<strong>ch</strong> eine feste<br />

Tätigkeit, stabilisieren ihr Befinden und bauen soziale<br />

Kontakte auf.<br />

Gastkommentar:<br />

Als Leiterin der Jugend-, Familien- und Seniorenberatung des Bezirks<br />

Baden habe i<strong>ch</strong> tägli<strong>ch</strong> mit Mens<strong>ch</strong>en zu tun, die keine Arbeit haben.<br />

Es ist mir sehr bewusst, dass es zunehmend Mens<strong>ch</strong>en gibt, die si<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t (mehr) in unseren s ogenannten ersten Arbeitsmarkt inte grieren<br />

lassen. Au<strong>ch</strong> diese Mens<strong>ch</strong>en würden gern arbeiten, eine<br />

Tagesstruktur haben oder einer Bes<strong>ch</strong>äftigung na<strong>ch</strong>gehen. Diesen<br />

Umständen hat der <strong>Wende</strong>punkt Re<strong>ch</strong>nung ge tragen und neue Angebote<br />

im ergänzenden Arbeitsmarkt ges<strong>ch</strong>affen. Für unsere Stelle ist<br />

Mit diesen drei Angeboten bieten wir seit Januar 2011<br />

au<strong>ch</strong> in der veränderten Ausgangslage passende Arbeitsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

an. Sie stossen bereits jetzt auf reges<br />

Interesse. Freie Plätze gibt es no<strong>ch</strong> in allen drei Angeboten.<br />

Speziell hervorheben mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> aber das Angebot<br />

Teillohn. Bei Umzugs- und Räumungsarbeiten<br />

(Muhen und Wettingen), in der Gussna<strong>ch</strong>verarbeitung<br />

(Oftringen) und bei Montagearbeiten (Wettingen)<br />

können Personen längerfristig ihre Arbeitsfähigkeit<br />

erhalten. Diese unbefristeten Arbeitsplätze sind au<strong>ch</strong><br />

für die zuweisenden Gemeinden attraktiv, da sie ohne<br />

Programmkosten ausgestaltet sind. .<br />

dieses Angebot<br />

eine wi<strong>ch</strong>tige Neuerung, wir werden den Gemeinden, für die<br />

wir arbeiten, bei jedem Sozialhilfe klienten im arbeitsfähigen<br />

Alter einen Vors<strong>ch</strong>lag zur Integration dur<strong>ch</strong> die neuen Angebote<br />

ma<strong>ch</strong>en.<br />

Bettina Meyer, Sozialarbeiterin FH, Leiterin Jugend-,<br />

Familien- und Seniorenberatung Baden<br />

<strong>Wende</strong>. 1/11 7<br />

Teamwork und präzise Arbeit<br />

sind in den neuen Angeboten<br />

gefragt.<br />

Teillohn: «Diese<br />

un befristeten<br />

Arbeitsplätze sind<br />

au<strong>ch</strong> für die zuweisendenGemeinden<br />

attraktiv,<br />

da sie ohne Programm<br />

kosten<br />

aus gestaltet sind.»


Arbeiten.<br />

Von der komfortablen Antiruts<strong>ch</strong>-<br />

Sohle bis zum Festzelt-Aufbau<br />

Die im Betrieb Wettingen endmontierte Antiruts<strong>ch</strong>-Sohle des Systems BON-Walker kann von<br />

den Teilnehmenden gut bearbeitet werden. Beim Veranstaltungsservice werden ni<strong>ch</strong>t nur ganze<br />

Festhallen montiert und beim Projekt Fensterladen-Renovierung wurde eine vielverspre<strong>ch</strong>ende<br />

Bedürfnislage ermittelt – drei neue Dienstleistungsangebote der Stiftung.<br />

Text von<br />

Christian Wider<br />

Die drei neuen Dienstleistungen<br />

der Stiftung<br />

<strong>Wende</strong>punkt.<br />

9454 Stück per Jahresende montiert<br />

Von der 2009 von Georges Bonetti aus Zug entwickelten<br />

Antiruts<strong>ch</strong>-Sohle des Typs BON-Walker war bei<br />

der Lancierung die Startserie innert kürzester Zeit ausverkauft.<br />

Es handelt si<strong>ch</strong> um eine Sohle, die per Klettvers<strong>ch</strong>luss<br />

ras<strong>ch</strong> montiert ist und die – im Gegensatz<br />

zu anderen Systemen – ni<strong>ch</strong>t ausgewe<strong>ch</strong>selt werden<br />

muss, wenn man von draussen na<strong>ch</strong> drinnen kommt.<br />

Ferner entstehen beim Tragen keine Druckstellen<br />

und es können vers<strong>ch</strong>iedene Sohlengrössen montiert<br />

werden.<br />

Gemäss Auskunft des Wettinger Betriebsleiters<br />

Thomas Amsler wurden per 31.12.2010 in Wettingen<br />

9454 Stück endmontiert. In Wettingen wird von<br />

der Bestellungsaufnahme über die Endmontage bis<br />

zur Distribution alles gema<strong>ch</strong>t. Und die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

dabei erforderli<strong>ch</strong>en Arbeitss<strong>ch</strong>ritte wie Ans<strong>ch</strong>leifen,<br />

Reinigen, Verleimen, Vernieten und Verpacken eigneten<br />

si<strong>ch</strong> gut für die Teilnehmenden.<br />

Vielverspre<strong>ch</strong>ende Bedürfnislage<br />

Na<strong>ch</strong> Darstellungen von Thomas Amsler sind zurzeit<br />

auf dem S<strong>ch</strong>weizer Markt vier Hauptanbieter im Berei<strong>ch</strong><br />

Fensterladen-Renovierung tätig, die gut 90 000<br />

Fensterläden jährli<strong>ch</strong> renovieren. Gerade in Städten<br />

verbiete der Denkmals<strong>ch</strong>utz das Ersetzen alter Fensterläden<br />

dur<strong>ch</strong> Produkte aus Aluminium. Eine von ihm<br />

im letzten Jahr lancierte Fragebogenaktion habe unter<br />

anderem gezeigt, dass bei gut 80% der Fensterläden-<br />

Besitzer einerseits die Renovation der Läden dur<strong>ch</strong>aus<br />

ein Thema sei und dass sie zudem ein eher älteres Haus<br />

mit einem Jahrgang von vor 1960 bewohnen. Diese<br />

Häuser sind sozusagen alle mit Holzfensterläden versehen,<br />

bei ihnen ist eine Renovation sehr wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>.<br />

Zudem gaben gut 55% der Befragten an, eine Renovierung<br />

innerhalb der nä<strong>ch</strong>sten zwei Jahre realisieren zu<br />

wollen. Es komme no<strong>ch</strong> hinzu, dass Kunden in Krisenzeiten<br />

erwiesenermassen eher zum Restaurieren als<br />

zum Erneuern neigten. Motivierend sei au<strong>ch</strong>, dass<br />

sol<strong>ch</strong>e Renovationsarbeiten einfa<strong>ch</strong>e Arbeitss<strong>ch</strong>ritte<br />

aufwiesen und zudem einen hohen Sinngehalt für die<br />

Teilnehmenden hätten. Auf Betriebsseite sei der Grossteil<br />

der für die Arbeiten erforderli<strong>ch</strong>en Infrastruktur<br />

bereits vor handen und es müssten kaum zusätz li<strong>ch</strong>e<br />

Investitionen getätigt werden.<br />

Wo’s viele fleissige Hände brau<strong>ch</strong>t…<br />

In den von Andy Lustenberger geführten Arbeiten zum<br />

«Veranstaltungsservice» (Berei<strong>ch</strong> Allround Service),<br />

ein neu lanciertes Angebot, werden mit den Teilnehmenden<br />

Auf- und Abbauarbeiten von Festhallen, deren<br />

Transport oder Reinigung, ferner Bestuhlungen oder<br />

Aufräumarbeiten im Festgelände und derglei<strong>ch</strong>en mehr<br />

übernommen. Au<strong>ch</strong> hier handelt es si<strong>ch</strong> um Arbeiten,<br />

die weder hohe Fa<strong>ch</strong>kompetenz no<strong>ch</strong> lange Instruktionen<br />

erfordern. Die Kunds<strong>ch</strong>aft habe dabei die Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />

einzelne Arbeitskräfte zu beziehen oder eine<br />

Gruppe von Arbeitern mit dem Gruppenleiter anzufordern,<br />

was zwar teurer sei für den Kunden, si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong><br />

als die zuverlässigere Variante herausgestellt habe,<br />

kennen do<strong>ch</strong> die Gruppenleiter ihre Leute und können<br />

sie optimaler einsetzen. .<br />

Gemäss einer Studie haben 8,6% der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Wohnbevölkerung zwis<strong>ch</strong>en 20 und 64 Jahren<br />

– also mehr als 400 000 Personen – grosse S<strong>ch</strong>wierigkeiten, einfa<strong>ch</strong>e mathematis<strong>ch</strong>e Konzepte<br />

anzuwenden. Aus diesem Grund ist im Bildungsberei<strong>ch</strong> das Modul «Alltagsmathematik» seit Februar<br />

2010 fester Bestandteil des Programms zur vorübergehenden Bes<strong>ch</strong>äftigung.<br />

Mittagszeit in einem Restaurant. Vier Arbeiter haben<br />

konsumiert. Die Serviceangestellte bringt die Re<strong>ch</strong>nung<br />

und gibt sie einem Arbeiter. Der Betrag von 78<br />

Franken soll aufgeteilt werden. «Und, wie viel ma<strong>ch</strong>t es<br />

pro Person?», fragt ein Kollege. Angespanntheit. Stille.<br />

«I<strong>ch</strong> lade eu<strong>ch</strong> ein», meint der Gefragte und zückt<br />

na<strong>ch</strong>denkli<strong>ch</strong> eine Hunderternote!<br />

Die Studie «Adult Literacy and Lifeskills (ALL)» definiert<br />

die Kompetenz im Berei<strong>ch</strong> Alltagsmathematik wie<br />

folgt: «Die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

besitzen, um mit den mathematis<strong>ch</strong>en Belangen aller<br />

Probleme des tägli<strong>ch</strong>en Lebens zweckmässig umgehen<br />

zu können.» Wer also einfa<strong>ch</strong>ste Re<strong>ch</strong>nungsaufgaben<br />

ni<strong>ch</strong>t lösen kann, gilt sowohl im Alltag als au<strong>ch</strong> im<br />

Berufsleben als stark bena<strong>ch</strong>teiligt. Das bestätigt oben<br />

ges<strong>ch</strong>ilderte Situation.<br />

Ni<strong>ch</strong>t nur die Studie, sondern au<strong>ch</strong> unsere Erfahrungen<br />

mit vorwiegend gering qualifizierten Stellensu<strong>ch</strong>enden<br />

haben gezeigt, dass deren mathematis<strong>ch</strong>e Kompetenz<br />

oft ungenügend ist. An den meisten Arbeitsplätzen aber<br />

muss mit Zahlen, Mengen und Grafiken umgegangen<br />

werden – das Modul «Alltagsmathematik» hilft hier,<br />

wi<strong>ch</strong>tige Kompetenzen zu erweitern.<br />

Früh (morgens) übt si<strong>ch</strong>…<br />

Einmal wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> um 7.30 Uhr treffen si<strong>ch</strong> die Stellensu<strong>ch</strong>enden<br />

in den Betrieben Oftringen und Wettingen<br />

zum 45 Minuten dauernden Mathematiktraining:<br />

Addieren, Multiplizieren, Prozentre<strong>ch</strong>nen oder geometris<strong>ch</strong>e<br />

Aufgaben lösen. Die Palette ist breit, rei<strong>ch</strong>t<br />

von einfa<strong>ch</strong>en Aufgaben der Grundoperationen bis<br />

zum Lernstoff der Oberstufe oder des Berufss<strong>ch</strong>ulunterri<strong>ch</strong>ts<br />

und ist als Werkstattunterri<strong>ch</strong>t aufgebaut.<br />

Die Teilnehmenden wählen also ihren Lernstoff selber<br />

aus. Jeder kann seinem Niveau und seinem Lernstil<br />

entspre<strong>ch</strong>end – alleine oder gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> – abstrakt<br />

mit Arbeitsblättern oder ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>-spieleris<strong>ch</strong><br />

und in eigenem Tempo arbeiten. Gerade diese Ent-<br />

8 <strong>Wende</strong>. 1/11 9<br />

Bilden.<br />

Wer ni<strong>ch</strong>t re<strong>ch</strong>nen kann,<br />

muss zahlen<br />

Regine Frey-Ei<strong>ch</strong>enberger<br />

Leiterin Bildung<br />

s<strong>ch</strong>eidungs- und Wahlfreiheit ist für viele Teilnehmende<br />

ungewohnt und Einzelne sind damit zu Beginn<br />

überfordert. Aber mit der Zeit finden sie si<strong>ch</strong> zure<strong>ch</strong>t,<br />

lernen Verant wortung übernehmen und s<strong>ch</strong>ätzen das<br />

selbstbestimmte Lernen. Dies geht man<strong>ch</strong>mal so weit,<br />

dass Teilnehmende zu Hause Aufgaben lösen oder im<br />

Internet selbstständig na<strong>ch</strong> Lösungen su<strong>ch</strong>en!<br />

Vom Wissensvermittler<br />

zum Lerncoa<strong>ch</strong><br />

Der Modulleiter steht den Stellensu<strong>ch</strong>enden mit Rat<br />

und Tat zur Seite: Er berät sie bei der Stoffwahl, stellt<br />

spezielle Aufgaben vor, bietet Unterstützung, wenn<br />

Fragen auftau<strong>ch</strong>en, erklärt bei Spra<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>wierigkeiten<br />

den Arbeitsblattauftrag, hilft, den Fehler zu finden,<br />

re<strong>ch</strong>net beim Zahlendomino mit und lässt si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> einmal zu einer Runde «Vier gewinnt»<br />

überreden.<br />

Wer re<strong>ch</strong>nen kann, kommt weiter<br />

Viele der Teilnehmenden sind überzeugt, dass sie in<br />

diesem Berei<strong>ch</strong> dazugelernt und Berührungsängste<br />

abgebaut haben. Dies motiviert uns als Alltagsmathematik-Team,<br />

das Angebot weiterzuentwickeln, damit<br />

no<strong>ch</strong> viele Teilnehmende profitieren. .<br />

Mathematik will gelernt<br />

sein – mit gezieltem Training<br />

zum Erfolg.


Arbeiten.<br />

Engagiert, freiwillig und kompetent<br />

Au<strong>ch</strong> Ihre Ressourcen, Leserinnen und Leser, sind wertvoll! Sie mö<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> einsetzen, anderen<br />

Personen weiterhelfen, Kindern Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten erzählen oder tatkräftig zupacken? Die Stiftung <strong>Wende</strong>punkt<br />

bietet vers<strong>ch</strong>iedene Mögli<strong>ch</strong>keiten für ein freiwilliges Engagement an.<br />

Markus Stutz<br />

Leiter Soziales<br />

Freiwilligenarbeit beinhaltet<br />

spannende Tätigkeiten, gute<br />

Anleitung, Einbettung in klare<br />

Strukturen,<br />

Eintrag in den S<strong>ch</strong>weizer<br />

Sozial zeitausweis<br />

und Anerkennung für<br />

den Einsatz.<br />

Falls wir Ihr Interesse<br />

angespro<strong>ch</strong>en<br />

haben, melden Sie<br />

si<strong>ch</strong> bitte bei:<br />

Stiftung <strong>Wende</strong>punkt<br />

Freiwillige Mitarbeit<br />

S<strong>ch</strong>lüsselring 10<br />

5037 Muhen<br />

Telefon 062 737 55 80<br />

Das Jahr 2011 wird zum «Europäis<strong>ch</strong>en Jahr des freiwilligen<br />

Engagements» deklariert. Die gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Bedeutung der Freiwilligenarbeit soll si<strong>ch</strong>tbar gema<strong>ch</strong>t<br />

und die Anerkennung optimiert werden. Freiwillige<br />

haben Ressourcen, auf die die Gesells<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t verzi<strong>ch</strong>ten<br />

darf. Au<strong>ch</strong> Ihr Engagement, liebe Leserin, lieber<br />

Leser, ist ein unverzi<strong>ch</strong>tbarer Beitrag für Mitmens<strong>ch</strong>en,<br />

Umwelt und Gesells<strong>ch</strong>aft. Freiwilligenarbeit ergänzt<br />

und berei<strong>ch</strong>ert die bezahlte Arbeit, tritt zu ihr aber<br />

ni<strong>ch</strong>t in Konkurrenz. Sie erkennt und erfasst no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

abgedeckte Bedürfnisse und unterstützt oder ergänzt<br />

bestehende Angebote. Die Freiwilligenarbeit in der<br />

Stiftung <strong>Wende</strong>punkt nimmt genau diese Aspekte auf.<br />

Über den gängigen Rahmen hinaus<br />

Vers<strong>ch</strong>iedene Männer und Frauen engagieren si<strong>ch</strong><br />

bereits freiwillig in den Tätigkeitsfeldern unserer<br />

Stiftung. Sie ergänzen und unterstützen die bezahlten<br />

Mitarbeitenden und leisten einen sehr wi<strong>ch</strong>tigen<br />

Beitrag dazu, dass unsere Angebote den einzelnen<br />

Mens<strong>ch</strong>en über den gängigen Dienstleistungsrahmen<br />

hinaus individuell weiterhelfen.<br />

So hilft derzeit im Betrieb Wettingen eine Frau mit<br />

ihrem administrativen Fa<strong>ch</strong>wissen unseren Teilneh-<br />

E<strong>ch</strong>os von freiwillig Engagierten im <strong>Wende</strong>punkt:<br />

«I<strong>ch</strong> engagiere mi<strong>ch</strong> freiwillig, weil …<br />

… i<strong>ch</strong> das während meinem<br />

Berufs leben erarbeitete Wissen<br />

au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der Pensionierung<br />

nutzen und es Mitmens<strong>ch</strong>en zugängli<strong>ch</strong><br />

ma<strong>ch</strong>en will.»<br />

G. Neeser<br />

10<br />

… es mir gut geht und i<strong>ch</strong><br />

etwas davon anderen Mens<strong>ch</strong>en<br />

weiter geben mö<strong>ch</strong>te, im<br />

Speziellen den Kindern, weil<br />

sie unsere Zukunft sind.»<br />

H. Zjörien<br />

menden bei ihren Fragen zur Administration im Alltag<br />

weiter und eine andere Frau erzählt in der Kindertagesstätte<br />

Kindern Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten. No<strong>ch</strong> andere Personen<br />

helfen im Restaurant «Laterne» tatkräftig mit. Ents<strong>ch</strong>eidend<br />

ist die freiwillige Mitarbeit für die Anlaufstelle<br />

«Wegweiser» in Aarau. Dieses kostenlose Angebot<br />

lebt ganz vom freiwilligen Engagement der<br />

Beraterpersonen. Ab Mai 2011 mö<strong>ch</strong>te die Stiftung hier<br />

das Angebot no<strong>ch</strong> ausbauen und su<strong>ch</strong>t dazu weitere<br />

Personen.<br />

Brandaktuell…<br />

Bei uns bedeutet Freiwilligenarbeit neben spannenden<br />

Tätigkeiten au<strong>ch</strong> gute Anleitung, Einbettung in klare<br />

Strukturen, Eintrag in den S<strong>ch</strong>weizer Sozialzeitausweis<br />

und ganz speziell Anerkennung für Ihren Einsatz.<br />

Diese besteht aus einer grosszügigen Spesenregelung,<br />

einem Jahresessen sowie Guts<strong>ch</strong>einen für Weiterbildungen.<br />

Aktuell freuen wir uns über weitere freiwillig<br />

Mitarbeitende in folgenden Tätigkeiten:<br />

ü Unterstützung von Personen in der Alltagsadministration<br />

und im Umgang mit Finanzen<br />

ü Mithilfe in der Kinderbetreuung<br />

ü Transport (Personen- und Materialtransporte) .<br />

… i<strong>ch</strong> gerne Kontakt<br />

mit Mens<strong>ch</strong>en habe und<br />

ihnen bei ihren<br />

Bemühungen behilfli<strong>ch</strong><br />

sein mö<strong>ch</strong>te.»<br />

L. Vögele<br />

Vermitteln.<br />

Drehpunkt Personal GmbH<br />

Festhalten und Loslassen sind gegensätzli<strong>ch</strong>e Tätigkeiten. Trotzdem gehören sie zusammen.<br />

Denn wer nur festhält, verpasst die Chance, si<strong>ch</strong> weiterzu entwickeln und Neues zu s<strong>ch</strong>affen.<br />

Wer nur loslässt, s<strong>ch</strong>afft kaum etwas Beständiges und Na<strong>ch</strong>haltiges.<br />

Hansjörg Hunziker<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführer Drehpunkt Personal GmbH<br />

Loslassen<br />

Seit zehn Jahren bin i<strong>ch</strong> als Ges<strong>ch</strong>äftsführer der Firma<br />

Drehpunkt Personal GmbH tätig. Etwas Beständiges<br />

und Na<strong>ch</strong>haltiges wurde in dieser Zeit zusammen mit<br />

dem Drehpunkt-Team aufgebaut. I<strong>ch</strong> habe ents<strong>ch</strong>ieden,<br />

dass i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> auf den 1. Mai 2011 aus dem operativen<br />

Ges<strong>ch</strong>äft zurückziehe, um eine neue Herausforderung<br />

anzunehmen.<br />

I<strong>ch</strong> habe daher zusammen mit unserem Gesells<strong>ch</strong>after<br />

zusätzli<strong>ch</strong> innerhalb der GmbH einen Verwaltungsrat<br />

gegründet, damit die Firmenführung in Zukunft breiter<br />

abgestützt ist. Zusammen mit dem Vorsitzenden<br />

der Ges<strong>ch</strong>äftsführung, Hans-Peter Lang, werde i<strong>ch</strong> in<br />

diesem Verwaltungsrat tätig bleiben und den neuen<br />

operativen Ges<strong>ch</strong>äftsführer weiterhin beraten.<br />

Neues wagen<br />

Als neuen operativen Ges<strong>ch</strong>äftsführer hat unser Gesells<strong>ch</strong>after<br />

einen internen Mitarbeiter gewählt, der seit<br />

a<strong>ch</strong>t Jahren im <strong>Wende</strong>punkt und Drehpunkt tätig ist.<br />

Er heisst Lukas Müller und hat die Ausbildung zum<br />

Kaufmann in der Stiftung <strong>Wende</strong>punkt abges<strong>ch</strong>lossen.<br />

Er ist 25 Jahre alt, ledig, in fester Beziehung und wohnt<br />

in Reitnau. Er ist ein aktiver Mens<strong>ch</strong> und liebt Fitness,<br />

Snowboarden, Tennis, fährt gerne Quad. Ein wi<strong>ch</strong>tiges<br />

Hobby ist au<strong>ch</strong> die Musik: Lukas Müller spielt Bassgitarre<br />

in zwei Bands. Seit fünf Jahren arbeitet er im<br />

Drehpunkt als Personal berater und trägt die Verantwortung<br />

für den Berei<strong>ch</strong> Marketing/Verkauf. Im<br />

nä<strong>ch</strong>sten Frühling s<strong>ch</strong>liesst er eine Weiterbildung zu<br />

den Inhalten Verkauf, Marketing und Betriebswirts<strong>ch</strong>aft<br />

ab. Ans<strong>ch</strong>liessend absolviert er eine Führungsausbildung.<br />

Lukas Müller hat in den letzten Jahren mit seinen<br />

Leistungen und seiner erworbenen hohen Kompetenz<br />

in der Personaldienstleistungsbran<strong>ch</strong>e absolut überzeugt.<br />

Bei unseren Kunden geniesst er ein sehr grosses<br />

Vertrauen und die Referenzen sind stets sehr gut.<br />

Der Jungunternehmer besitzt eine hervorragende<br />

Grundfähigkeit, ein Team kompetent zu führen und<br />

das operative Ges<strong>ch</strong>äft in der Grösse der Drehpunkt<br />

Personal GmbH professionell zu leiten.<br />

Daher freut es mi<strong>ch</strong> ausserordentli<strong>ch</strong>, die operative<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführung per 1. April 2011 einem kompetenten,<br />

innovativen und motivierten Mitarbeiter übergeben<br />

zu können. Lukas Müller wird in den Verwaltungsrat<br />

eingebunden und von diesem aktiv<br />

unterstützt. Neben der operativen Ges<strong>ch</strong>äftsführung<br />

übernimmt Lukas Müller zusätzli<strong>ch</strong> die Leitung der<br />

Personalvermittlung für Temporärstellen.<br />

Die Personalvermittlung für Dauerstellen bleibt unter<br />

der Leitung unseres Personalfa<strong>ch</strong>mannes Reto Smonig.<br />

Alle anderen Aufgaben von mir werden zum Teil auf<br />

das Drehpunkt-Team und auf den Verwaltungsrat sowie<br />

den Gesells<strong>ch</strong>after aufgeteilt.<br />

Neuer Wind in der Drehpunkt<br />

Personal GmbH<br />

Seit 1999 ist das Kernges<strong>ch</strong>äft der Firma Drehpunkt<br />

Personal GmbH die Personalvermittlung für Temporärstellen.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong> bieten wir Personalrekrutierung<br />

und -vermittlung für Dauerstellen sowie Beratung<br />

im Personalwesen und in der Personalentwicklung an.<br />

Für diese Dienstleistungen haben wir aufgrund der<br />

steigenden Na<strong>ch</strong>frage einen separaten Berei<strong>ch</strong> (Bran<strong>ch</strong>)<br />

gegründet. Dieser «Bran<strong>ch</strong> of Drehpunkt Personal<br />

GmbH» heisst «consilia personalmanagement» und<br />

<strong>Wende</strong>. 1/11 11<br />

Harte Zahlen sind au<strong>ch</strong> bei<br />

na<strong>ch</strong>haltigen Investitionen<br />

die Basis des Erfolgs.<br />

Das Team der Drehpunkt Personal<br />

GmbH von links na<strong>ch</strong><br />

re<strong>ch</strong>ts: Paola Ladelfa, Hansjörg<br />

Hunziker, Lukas Müller,<br />

Kurt Rösti, Marina Dal Prà,<br />

Reto Smonig.<br />

Links<br />

www.drehpunktpersonal.<strong>ch</strong><br />

www.consilia-pm.<strong>ch</strong>


Empfangss<strong>ch</strong>ein / Récépissé / Ricevuta Einzahlung Giro Versement Virement Versamento Girata<br />

Einzahlung für / Versement pour / Versamento per<br />

Einzahlung für / Versement pour / Versamento per Zahlungszweck / Motif versement / Motivo versamento<br />

Verdankung: w sofort und jährli<strong>ch</strong><br />

w jährli<strong>ch</strong><br />

w keine<br />

Valiant Bank<br />

3001 Bern<br />

Valiant Bank<br />

3001 Bern<br />

Zugunsten von / En faveur de / A favore di Zugunsten von / En faveur de / A favore di<br />

CH54 0630 0016 4705 3910 7<br />

Stiftung <strong>Wende</strong>punkt<br />

S<strong>ch</strong>lüsselring 10<br />

Postfa<strong>ch</strong><br />

5037 Muhen<br />

CH54 0630 0016 4705 3910 7<br />

Stiftung <strong>Wende</strong>punkt<br />

S<strong>ch</strong>lüsselring 10<br />

Postfa<strong>ch</strong><br />

5037 Muhen<br />

Einbezahlt von/Versé par/Versato da<br />

.<br />

Konto /Compte /Conto 30-38112-0 Konto /Compte /Conto 30-38112-0<br />

CHF CHF<br />

6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

.<br />

Einbezahlt von/Versé par/Versato da<br />

Vielen Dank<br />

für Ihre Unterstützung!<br />

441.02<br />

303<br />

000000000006000164705391070+0070630007><br />

Die Annahmestelle<br />

L’office de dépôt<br />

L’ufficio d’accettazione<br />

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit<br />

der Stiftung <strong>Wende</strong>punkt. Für Ihr Vertrauen<br />

in unsere Arbeit danken wir Ihnen herzli<strong>ch</strong>.<br />

Ihre Spende kann von den Steuern in Abzug<br />

gebra<strong>ch</strong>t werden.<br />

300381120><br />

Die Stiftung <strong>Wende</strong>punkt ist eine <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e Sozialunternehmung<br />

mit Sitz in Muhen AG und Betrieben an<br />

mehreren Standorten im Kanton Aargau. Die Angebote<br />

zur berufli<strong>ch</strong>en und sozialen Integration umfassen:<br />

– Programme zur vorübergehenden Bes<strong>ch</strong>äftigung<br />

von Stellensu<strong>ch</strong>enden, S<strong>ch</strong>ulabgängern, Sozialhilfebezügern<br />

und Asylsu<strong>ch</strong>enden<br />

– Potenzialabklärungen für die Arbeitsmarktintegration<br />

– Ges<strong>ch</strong>ützte Werkstätte für Mens<strong>ch</strong>en mit einer<br />

psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Leistungsbeeinträ<strong>ch</strong>tigung<br />

– Integrations- und berufli<strong>ch</strong>e Massnahmen im Auftrag<br />

der IV<br />

– Begleitete und betreute Wohnmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

– Kindertagesstätte<br />

– Coa<strong>ch</strong>ing von Lehrverhältnissen<br />

– Wegweiser, Anlaufstelle für Fragen und Probleme<br />

im Alltag<br />

Die 550 Arbeits-, Abklärungs-, Ausbildungs-, Wohn-<br />

und Tagesplätze werden von 130 Fa<strong>ch</strong>personen geführt.<br />

Die Stiftung <strong>Wende</strong>punkt ist ISO-9001-, BSV/IV- und<br />

eduQua-zertifiziert und Partnerin von Bund, Kanton,<br />

Gemeinden und Wirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Eine breite Palette an Dienstleistungen in den unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>sten<br />

Bran<strong>ch</strong>en ermögli<strong>ch</strong>t es, Mens<strong>ch</strong>en<br />

zielgeri<strong>ch</strong>tet zu fördern und Aufträge in guter Qualität<br />

und zu Marktbedingungen auszuführen.<br />

Zur Stiftung gehören vier To<strong>ch</strong>terunternehmungen:<br />

– Doppelpunkt AG<br />

(Generalunternehmung, Zimmerei und Malerei)<br />

– Drehpunkt Personal GmbH<br />

(Personalvermittlung und -verleih)<br />

– Fa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für Sozialmanagement GmbH<br />

– SOVA Management AG<br />

Partnerorganisationen:<br />

– Amt für Wirts<strong>ch</strong>aft und Arbeit Aargau (AWA)<br />

– Regionale Arbeitsvermittlungszentren (RAV) Aargau<br />

– Abteilung Sonders<strong>ch</strong>ulung, Heime und Werkstätten<br />

(SHW)<br />

– Klinik Königsfelden<br />

– Externer Psy<strong>ch</strong>iatris<strong>ch</strong>er Dienst (EPD)<br />

– Bundesamt für Sozialversi<strong>ch</strong>erungen (BSV)<br />

– IV-Stellen Aargau und umliegende Kantone<br />

– Kommunale Soziale Dienste<br />

– Kantonaler Sozialdienst (KSD)<br />

– zofingenregio (Industrie und Gewerbe der Region<br />

Zofingen)<br />

– SVI (S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>es Verpackungsinstitut)<br />

– CGS (Christli<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>äftsleute S<strong>ch</strong>weiz)<br />

– Diverse Anbieter (Programme zur vorübergehenden<br />

Bes<strong>ch</strong>äftigung und ges<strong>ch</strong>ützte Werkstätten)<br />

Näh- und Wäs<strong>ch</strong>eservice.<br />

Nähen na<strong>ch</strong> Mass<br />

Die Textilwerkstatt in Wettingen übernimmt<br />

einfa<strong>ch</strong>e Näharbeiten und Serienaufträge.<br />

In der Wäs<strong>ch</strong>erei werden Textilien fa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>t<br />

und kostengünstig gewas<strong>ch</strong>en und Hemden<br />

von Hand gebügelt. Weitere Leistungen können<br />

auf Anfrage angeboten werden.<br />

Leistungsangebot<br />

Textilarbeiten in Serie, Labels aufnähen, Etiketten einnähen,<br />

Duftkissen, Chriesisteisäckli, Chlaussäckli, Überkleider,<br />

Hemden- und Wäs<strong>ch</strong>eservice<br />

Öffnungszeiten Wäs<strong>ch</strong>erei<br />

Montags bis Donnerstags 7.30–16.45 Uhr<br />

Freitags 7.30–16.00 Uhr<br />

Beratung und Offerten<br />

Stiftung <strong>Wende</strong>punkt Wettingen<br />

Sabo Vergili, Berei<strong>ch</strong>sleiter Näh- und Wäs<strong>ch</strong>eservice<br />

Telefon 056 437 90 38<br />

E-Mail sabo.vergili@wende.<strong>ch</strong>


Ein Tag mit<br />

Berei<strong>ch</strong>sleiter Rico Hunziker<br />

Für den neuen Berei<strong>ch</strong>sleiter Konfektionierung im Betrieb Oftringen besteht eine der hö<strong>ch</strong>sten<br />

Prioritäten darin, dass seine Leute, Teilnehmende und Mitarbeitende, ihn «spüren», der tägli<strong>ch</strong>e<br />

Kontakt ist ihm sehr wi<strong>ch</strong>tig: «Wir sind ein Team!», und «i<strong>ch</strong> bin ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> der grosse Chef!»<br />

Bevor Rico Hunziker als neuer Berei<strong>ch</strong>sleiter Konfektio<br />

nierung Oftringen in die Stiftung eintrat, hatte er<br />

als Leiter in Logistikbetrieben s<strong>ch</strong>on diverse Male<br />

Kontakt mit der Stiftung <strong>Wende</strong>punkt, unter anderem<br />

mit der S<strong>ch</strong>reinerei und Konfektionierung im Berei<strong>ch</strong><br />

Stoff rollen-Service. Er ist in Muhen wohnhaft und<br />

habe s<strong>ch</strong>on vor seinem Eintritt vers<strong>ch</strong>iedene Male<br />

geda<strong>ch</strong>t, dass er sehr gerne einmal dort arbeiten mö<strong>ch</strong>te.<br />

Als no<strong>ch</strong> mehr begünstigende Umstände dazukamen,<br />

habe er si<strong>ch</strong> spontan beworben, und es klappte!<br />

Von Mailings bis zu Ges<strong>ch</strong>enkverpackungen<br />

Na<strong>ch</strong> wie vor werden na<strong>ch</strong> Darstellungen Hunzikers<br />

no<strong>ch</strong> viele Mailings im Berei<strong>ch</strong> Konfektionierung in<br />

Oftringen gema<strong>ch</strong>t. Der Grossteil der Kunds<strong>ch</strong>aft hier<br />

bestehe zwar aus treuen und langjährigen Kunden,<br />

do<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>zeitig sei der Anteil dieser Mailings, gemessen<br />

an den Gesamtarbeiten, ni<strong>ch</strong>t sehr gross. Dies<br />

sei teilweise dadur<strong>ch</strong> bedingt, dass es si<strong>ch</strong> bei diesen<br />

Mailings eher um kleinere Versände handle. Nur bei<br />

gerade mal zwei Kunden dieses Segments sei eine<br />

grössere Anzahl an Einzelbriefen zu verarbeiten (über<br />

15 000 Stück). Dann werden in der Konfektionierung<br />

Etikettierungen und Umetikettierungen (z.B. von<br />

Salben, Kanistern, Handcremen und derglei<strong>ch</strong>en) vorgenommen,<br />

es werden Beilagen in Bros<strong>ch</strong>üren eingelegt<br />

oder eingeklebt (Flyer, Guts<strong>ch</strong>eine, Einzahlungss<strong>ch</strong>eine<br />

usw.). Bei einem «Sockenauftrag» für den Kunden<br />

Fiege muss zusätzli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> umgepackt (von<br />

Einzel- zu Duopackungen) werden und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

12<br />

werden auf individuellen Wuns<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> spezielle<br />

Ges<strong>ch</strong>enk verpackungen realisiert.<br />

Kollegial und teamorientiert<br />

Hunziker betont, dass ihm sein Job unter anderem au<strong>ch</strong><br />

deshalb gefalle, weil kein Tag glei<strong>ch</strong> sei. Frühmorgens<br />

trifft er si<strong>ch</strong> mit den fünf Mitarbeitenden (Gruppenleitenden)<br />

und bespri<strong>ch</strong>t den Tagesablauf. Dann su<strong>ch</strong>e er,<br />

wenn immer mögli<strong>ch</strong>, gerade am Morgen den Kontakt<br />

zu den Teilnehmenden seines Berei<strong>ch</strong>es. Wi<strong>ch</strong>tig sei,<br />

dass diese ihn «spüren» sagt Hunziker, und ni<strong>ch</strong>t von<br />

ihm das Bild des grossen, unnahbaren Chefs hätten. Er<br />

stelle si<strong>ch</strong> per Vor namen vor, au<strong>ch</strong> den Teilnehmenden,<br />

sagt Rico Hunziker, das sei ihm wi<strong>ch</strong>tig, denn «wir sind<br />

ein Team».<br />

Wertvolles Betriebsklima<br />

Ganz besonders zu s<strong>ch</strong>ätzen weiss der neue Berei<strong>ch</strong>sleiter<br />

na<strong>ch</strong> eigenen Worten die <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e Ausri<strong>ch</strong>tung und<br />

Atmosphäre der Stiftung. Er sei zwar jetzt erst gut ein<br />

halbes Jahr in der Stiftung, aber es sei eben s<strong>ch</strong>on so:<br />

«Da spürt man den <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Glauben!» Er sei no<strong>ch</strong><br />

in keinem anderen Betrieb vorher so aufgenommen<br />

worden und s<strong>ch</strong>ätze die Atmosphäre der gegenseitigen<br />

A<strong>ch</strong>tung unter den Mitarbeitenden sehr. .<br />

Mitarbeitende<br />

ü Rico Hunziker, Berei<strong>ch</strong>sleiter<br />

ü Lukas Neuhaus, Mi<strong>ch</strong>ael Krähenbühl, Karin Flückiger,<br />

Kuno Salzenberg und Roland Heuberger, Gruppenleitende<br />

ü 58 Teilnehmende<br />

Rico Hunziker bei seiner tägli<strong>ch</strong>en<br />

Arbeit mit<br />

den Teilnehmenden.<br />

Arbeitsalltag im Berei<strong>ch</strong> Konfektionierung.<br />

P.P. 5037 Muhen

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