Kommunikation als Basis zum Erfolg - Offshore-Boote.at
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<strong>Offshore</strong> <strong>Boote</strong> ANLEGE-PRAXIS<br />
5<br />
ABLEGEN OHNE WIND<br />
1 Zuerst werden Muring<br />
und Festmacher<br />
in Lee gelöst, dann die<br />
Muring in Luv. Der<br />
Skipper fährt erst los,<br />
wenn das Crewmitglied<br />
am Vorschiff<br />
signalisiert, dass die<br />
Muring tief genug gesunken<br />
ist. Tipp:<br />
Trockene Muring nass<br />
machen, dann geht sie<br />
schneller unter<br />
2 Ist die Muring gesunken,Vorwärtsgänge<br />
einlegen, auf Slip<br />
gelegten, luvseitigen<br />
Festmacher einholen<br />
und losfahren. Sobald<br />
das Heck auf Höhe der<br />
ins Wasser tauchenden<br />
Muring des Nachbarschiffes<br />
ist, auf<br />
Backbord auskuppeln<br />
(siehe Bild 3)<br />
3 Die Yacht fährt<br />
weiter nach vor und<br />
dreht sich ein wenig<br />
nach links. Durch das<br />
Auskupplen auf Backbord<br />
besteht keine<br />
Gefahr, dass sich der<br />
Backbord-Propeller in<br />
der Muring verfängt<br />
4 Sobald man weit<br />
genug von der Muring<br />
entfernt ist, wird auf<br />
Backbord der Retourgang<br />
eingelegt. Die<br />
Yacht dreht sich weiter<br />
nach links. Passt<br />
die Position, wird<br />
auch auf Backbord<br />
der Vorwärtsgang eingelegt<br />
und man fährt<br />
aus der Boxengasse<br />
hinaus<br />
5 Achtung: Würde der<br />
Wind stark von links<br />
wehen, müsste man<br />
nach rechts abbiegen<br />
und mit dem Heck voraus<br />
aus der Boxengasse<br />
fahren (siehe Kapitel:<br />
Ablegemanöver bei<br />
Starkwind)<br />
Angetrieben durch die Backbordmaschine,<br />
beschreibt die Yacht eine leichte Kurve nach<br />
rechts. Besteht für den Steuerbordprop keine<br />
Gefahr mehr, legt man kurz den Retourgang<br />
ein, die Yacht richtet sich geradeaus. Danach<br />
schaltet man auf Backbord ebenfalls in den<br />
Retourgang und fährt rückwärts aus der Boxengasse.<br />
Bläst der Wind direkt von vorne auf den<br />
römisch-k<strong>at</strong>holischen Liegepl<strong>at</strong>z, löst man<br />
zuerst eine der beiden Murings, danach die<br />
Festmacher. Vorsicht ist beim Lösen der<br />
zweiten Muring geboten. Sobald diese<br />
gelockert wird, beginnt das Schiff rückwärts<br />
auf die Mole zu treiben. Man legt daher kurz<br />
auf beiden Maschinen den Vorwärtsgang ein,<br />
fährt aber auf keinen Fall aus dem Liegepl<strong>at</strong>z,<br />
sondern kuppelt wieder aus. Durch<br />
wiederholtes Gang-Einlegen und Auskuppeln<br />
versucht man, das Boot so lange in sicherer<br />
Distanz zur Mole zu halten, bis die Muring<br />
tief genug gesunken ist. Erst dann legt man<br />
den Vorwärtsgang ein und verlässt wie gewohnt<br />
den Liegepl<strong>at</strong>z.<br />
Das Ablegen bei starkem Seitenwind<br />
funktioniert auch mittels Hilfsleine. Man lässt<br />
nur den luvseitigen, achteren Festmacher<br />
belegt und legt sofort am leeseitigen Motor<br />
den Vorwärtsgang ein. Dadurch stabilisiert<br />
sich das Boot praktisch von selbst und bleibt<br />
im rechten Winkel zur Mole liegen. Gibt man<br />
dosiert Gas, dreht der Bug sogar nach Luv.<br />
Auf diese Weise h<strong>at</strong> man die Yacht trotz Seitenwindes<br />
gut unter Kontrolle und kann in aller<br />
Ruhe die luvseitige Muring ins Wasser<br />
werfen, warten bis sie absinkt und den Liegepl<strong>at</strong>z<br />
wie oben beschrieben verlassen. Diese<br />
Methode ist vor allem dann angebracht,<br />
wenn in Luv keine Yacht liegt und man der<br />
Muring der in Lee liegenden Nachbaryacht<br />
nicht zu nahe kommen will. Auch in engen<br />
Boxengassen oder Häfen mit wenig Raum<br />
nach Lee macht dieses Manöver Sinn.<br />
Anlegen längsseits zur<br />
Mole<br />
Weht kaum oder nur wenig Wind, fährt man<br />
einfach mit dem Bug (Bildserie 6) bis knapp<br />
zur Mole, wobei die Ansteuerung in einem<br />
Winkel von etwa 45 Grad erfolgt. Danach<br />
legt man Backbord kurz den Retourgang ein.<br />
Dadurch vergrößert sich der Abstand des<br />
Bugs zur Mole. Um ihn wieder zu verringern,<br />
legt man kurz den Vorwärtsgang an<br />
Steuerbord ein. Dieses Prozedere – Backbord<br />
retour, Steuerbord voraus, Backbord re-<br />
6<br />
LÄNGSSEITS ANLEGEN<br />
1 Beim längsseits<br />
Anlegen langsam<br />
in einem Winkel<br />
von etwa 40 Grad<br />
zur Mole fahren<br />
und zwischendurch<br />
immer wieder<br />
auskuppeln.<br />
Könner nähern<br />
sich mit etwas<br />
mehr Fahrt im<br />
Schiff<br />
2 Befindet sich<br />
der Bug knapp vor<br />
der Mole, auf<br />
Backbord den Retourgangeinlegen.<br />
Die Yacht beginnt<br />
sich parallel<br />
zur Kaimauer zu<br />
drehen. Gleichzeitig<br />
bewegt sich<br />
der Bug etwas<br />
von der Mole weg<br />
3 Daher kurz auf<br />
Steuerbord den<br />
Vorwärtsgang einlegen,<br />
unmittelbar<br />
darauf auf Backbord<br />
den Retourgang.<br />
Dieses Spiel<br />
– Steuerbord vorwärts,<br />
Backbord<br />
retour – muss<br />
unter Umständen<br />
öfter wiederholt<br />
werden<br />
4 Wenn genug<br />
Fahrt im Schiff ist,<br />
genügen eine bis<br />
zwei Wiederholungen,<br />
weil die<br />
Anfahrtsgeschwindigkeit<br />
durch Einlegen<br />
des Retourgangs<br />
in die Drehbewegungumgewandelt<br />
wird<br />
5 Nicht vergessen:<br />
Beim längsseits<br />
Anlegen ausreichend<br />
Fender<br />
in richtiger Höhe<br />
anbringen<br />
7<br />
LÄNGSSSEITS ANLEGEN (EINDAMPFEN)<br />
1 Bei ablandigem<br />
Wind ist das Eindampfen<br />
in die<br />
Vorspring oft die<br />
einzige Möglichkeit,<br />
mit einer<br />
Yacht längsseits<br />
zu gehen. Der Anfahrtswinkel<br />
sollte<br />
eher steil sein, er<br />
kann 45 Grad<br />
überschreiten<br />
2 Man fährt<br />
knapp zur Mole,<br />
eine Person legt<br />
die Vorleine (Vorspring)<br />
über den<br />
Poller und nimmt<br />
sie unter der Reling<br />
zurück. Achtung:<br />
Die Leine<br />
darf nicht zu kurz<br />
sein, weil sich das<br />
Schiff sonst nicht<br />
drehen kann<br />
3 Der Skipper<br />
muss darauf achten,<br />
dass er über<br />
den Poller hinausfährt,<br />
damit die<br />
Vorleine zur Vorspring<br />
wird (siehe<br />
Foto). Dann legt er<br />
auf Backbord den<br />
Retourgang und<br />
auf Steuerbord<br />
den Vorwärtsgang<br />
ein. Die Gänge<br />
bleiben eingelegt<br />
4 Die Vorspring<br />
spannt sich, und<br />
die Yacht hebelt<br />
sich parallel zur<br />
Mole. Bei rel<strong>at</strong>iv<br />
wenig Wind, kann<br />
die Drehbewegung<br />
zu schnell<br />
werden. In diesem<br />
Fall rechtzeitig<br />
beide Maschinen<br />
auskuppeln<br />
5 Die Geschwindigkeit<br />
der Drehbewegung<br />
hängt<br />
von der Propellergröße<br />
und der<br />
Windstärke ab. In<br />
der Regel kommt<br />
man ohne Gasschübe<br />
aus, nur<br />
bei extrem starkem<br />
Wind kann<br />
der eine oder andere<br />
Gasstoß notwendig<br />
sein<br />
<strong>Offshore</strong> <strong>Boote</strong> 35<br />
Wind