Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen
VISION – AUS DEM LEBEN DER HILDEGARD VON BINGEN - Deutschland, 2009 Spielfilm, 110 Min., farbig. Buch und Regie: Margarethe von Trotta. Produktion: Clasart Film, Tele München, Degeto Film, Celluloid Dreams Darsteller: Hildegard (Barbara Sukowa), Volmar (Heino Ferch), Abt Kuno (Alexander Held),Richardis, (Hannah Herzsprung), Jutta (Lena Stolze), Jutta von Sponheim (Mareile Blendl) u.va. FSK: ab 12 Jahren
VISION – AUS DEM LEBEN DER HILDEGARD VON BINGEN - Deutschland, 2009
Spielfilm, 110 Min., farbig.
Buch und Regie: Margarethe von Trotta.
Produktion: Clasart Film, Tele München, Degeto Film, Celluloid Dreams
Darsteller: Hildegard (Barbara Sukowa), Volmar (Heino Ferch), Abt Kuno (Alexander Held),Richardis, (Hannah Herzsprung), Jutta (Lena Stolze), Jutta von Sponheim (Mareile Blendl) u.va.
FSK: ab 12 Jahren
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Vision</strong><br />
M01.1 Texte zu den Stationen 1-11<br />
Brü<strong>der</strong>, dies ist die Nacht <strong>der</strong> Nächte.<br />
Die letzte Nacht, die wir auf Erden erleben.<br />
Nach dieser Nacht wird es keinen neuen Tag mehr geben.<br />
Denn die Zeit hat sich erfüllt.<br />
Die Erde wird untergehen.<br />
Und wir mit ihr. Gedenkt eurer Sünden, bereut, werft euch nie<strong>der</strong>.<br />
Erwartet das Ende in Demut und Stille.<br />
STATION 1<br />
Am Ende dieses ersten Jahrhun<strong>der</strong>ts einer neuen Zeit<br />
erblickt ein Mädchen, <strong>Hildegard</strong>, das Licht <strong>der</strong> Welt<br />
und sie wird die Sprache <strong>der</strong> Menschen, Steine, Tiere verstehen<br />
und in ihrem Herzen die Zeichen erkennen, die nur wenigen Menschen offenbart werden.<br />
STATION 2<br />
Ich bin unwürdig. – Das habe ich zu entscheiden, ob<br />
du würdig für ein solches Amt bist. –<br />
Nein, das haben meine Mitschwestern zu<br />
entscheiden. In <strong>der</strong> Regel heißt es, dass die<br />
Schwestern selber wählen, wer sie leitet. –<br />
Das gilt für ein Frauenkloster. Ihr lebt hier in einem<br />
Gemeinschaftskloster und hier habe ich zu<br />
bestimmen. – Ich kann die Wahl nur annehmen, wenn<br />
meine Schwestern mich wählen. Ich müsste sie<br />
allerdings bitten, zu bedenken, dass ich oft sehr krank<br />
bin. Ich bin eine schwache Frau.<br />
STATION 3<br />
Aber die Pflanzen und Kräuter können ihre Heilkraft<br />
nur entfalten, wenn <strong>der</strong> Mensch eins ist, mit <strong>der</strong> Natur und mit Gott.<br />
Erst muss unsere Seele heil werden. Und dann kann <strong>der</strong> Körper folgen.<br />
STATION 4<br />
Seit meiner frühsten Kindheit habe ich Gesichte. Schon in<br />
meinem dritten <strong>Leben</strong>sjahr sah ich ein so großes Licht, dass<br />
meine Seele erzitterte.<br />
Ich habe Dinge gesehen, die an<strong>der</strong>e Menschen nicht gesehen<br />
haben. Ich war an<strong>der</strong>s als an<strong>der</strong>e. Ich habe mich dafür<br />
geschämt. – Das erscheint mir keine Sünde zu sein, -<br />
Meine Sünde besteht auch nicht darin, dass ich etwas<br />
Unrechtes getan habe, son<strong>der</strong>n weil ich mich geweigert habe,<br />
etwas zu tun, was mir aufgetragen wurde.<br />
STATION 5<br />
Richardis, wir leben hier in einer Gemeinschaft. Wir essen<br />
zusammen, wir arbeiten zusammen, wir beten und wir<br />
schweigen zusammen. Wir respektieren und und wir versuchen<br />
einan<strong>der</strong> zu helfen. –<br />
© kfw GmbH 2010