3SAM Zeitschrift 1-2018 - web
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HEIDI & JOACHIM SCHWARZ<br />
sprochen hat, gerade die Musik. Da waren<br />
wir am Anfang immer hinten drin in<br />
der Kirche und haben die Kinder auf dem<br />
Arm gehabt. So haben wir den Gottesdienst<br />
längere Zeit immer im Stehen verbracht…<br />
Jetzt ist das ja richtig professionell<br />
eingerichtet mit der Kinderecke!<br />
Aus familiären Gründen seid ihr<br />
dann im Jahr 2003 nach Illingen gezogen.<br />
Dort wart ihr Mitglieder der<br />
Kirchengemeinde Schützingen, seid<br />
aber doch immer wieder mal zum<br />
C-Punkt-Gottesdienst nach Keltern<br />
zurückgekommen. Wieso war das<br />
euch wichtig?<br />
H: Uns hat das gefehlt. Wir haben uns<br />
nicht in der konservativen Gottes-<br />
dienst-Liturgie wohlgefühlt. Das hat uns<br />
nicht angesprochen. Uns hat der geistliche<br />
Zuspruch – die positive Energie daraus<br />
- gefehlt. Und deswegen sind wir<br />
auch immer zum C-Punkt hergefahren,<br />
wenn es uns möglich war. Zumal es da<br />
auch immer wieder andere Prediger waren,<br />
was ja auch immer interessant ist.<br />
Nicht immer diese klassische Sonntagspredigt,<br />
sondern auch mal jemand<br />
vom CVJM oder so.<br />
J: Und die Lieder halt, auch die englischen.<br />
Das ist schon auch ein großer Aspekt.<br />
BIOGRAFISCHE ECKDATEN:<br />
Geboren: Joachim - 1961 in Pforzheim, Heidi - 1968 in Vaihingen/Enz<br />
Kinder: Samuel Eliah und David Aaron (beide 18 Jahre), Seminaristen<br />
am Gymnasium im Evang. Seminar Maulbronn<br />
Arbeitsstellen: Joachim - Salesmanager im Außendienst, Heidi - Dekanatssekretärin<br />
in Pforzheim<br />
... wobei wir ja im C-Punkt immer maximal<br />
zwei englische Lieder haben,<br />
oft auch nur eines! Ich bin da wirklich<br />
sehr vorsichtig. Es gibt ja nicht nur<br />
ältere Leute, sondern durchaus auch<br />
Menschen meiner eigenen Generation,<br />
die nicht so super englisch kön-<br />
nen und dann immer gleich nur die<br />
Hälfte verstehen.<br />
Schwer tatet ihr euch in Schützingen<br />
also mit Gottesdienstformen, in denen<br />
ihr euch nicht wiedergefunden<br />
habt. Außerdem habt ihr dort Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />
und Angebote<br />
für junge Menschen vermisst.<br />
Worüber ärgert ihr euch sonst noch,<br />
wenn ihr an Gemeinde, Kirche und<br />
Christen denkt?<br />
J: Über andere zu richten. Gerade wenn<br />
Leute so arg fromm tun. Mein Motto ist<br />
eigentlich „Leben und leben lassen“. Ich<br />
bin nicht missionarisch unterwegs. Für<br />
mich kann jeder an seinen Gott glauben.<br />
Wenn er alles friedlich und nach den<br />
Gesetzen des jeweiligen Landes macht,<br />
dann bin ich absolut damit einverstanden.<br />
Das ist meine Einstellung, weil ich<br />
auch beruflich mit vielen anderen Religionen<br />
zu tun habe und da auch sehr, sehr<br />
netten Menschen begegne. Andere leben<br />
zu lassen, heißt für mich im Umkehrschluss<br />
halt auch, nicht über andere<br />
den Stab zu brechen.<br />
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