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DGB Programmheft 6. Kulturtage 17.-19.5.18 - kompr-1

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Unsere Kultur mit Gebärdensprache:<br />

inklusiv und gleichwertig<br />

<strong>6.</strong> Deutsche <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen<br />

in Potsdam, <strong>17.</strong> - 19. Mai 2018<br />

1


SCHIRMHERRSCHAFT<br />

Deutscher Gehörlosen-Bund e.V.<br />

<strong>6.</strong> Deutsche <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen<br />

Unsere Kultur mit Gebärdensprache:<br />

inklusiv und gleichwertig<br />

unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten der<br />

Bundesrepublik Deutschland, Herrn Frank-Walter Steinmeier<br />

2 SCHIRMHERRSCHAFT<br />

3


SCHIRMHERRSCHAFT<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Schirmherrschaft<br />

Bundespräsident<br />

Frank-Walter Steinmeier ...........06<br />

Kulturprogramm ..................60<br />

Quizshow .........................76<br />

Film & Fotowettbewerb ...........78<br />

Kunstausstellung .................82<br />

Vorwort ..........................07<br />

Helmut Vogel .....................07<br />

Aussteller und Stände .............86<br />

„Fest der Hände“ am Luisenplatz ..89<br />

Stadtrundfahrten in Potsdam ......91<br />

Grußworte ........................ 11<br />

Dr. Rolf Schmachtenberg .......... 11<br />

Jürgen Dusel ......................12<br />

Steffen Helbing ...................14<br />

25 Jahre <strong>Kulturtage</strong> ...............94<br />

Portraits der Kulturpreisträger .....95<br />

Fotogalerie der Kulturpreisträger. 100<br />

Allgemeine Informationen ........17<br />

Der Deutsche Gehörlosen-Bund ..102<br />

Programme .......................21<br />

Kurzer Programmüberblick ........21<br />

Referentenprogramm .............26<br />

Organisationsteam der <strong>Kulturtage</strong>.105<br />

Lageplan ........................106<br />

Impressum ......................107<br />

Kinderprogramm .................59<br />

4 SCHIRMHERRSCHAFT<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

5


SCHIRMHERRSCHAFT<br />

VORWORT<br />

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den <strong>6.</strong> Deutschen<br />

<strong>Kulturtage</strong>n der Gehörlosen!<br />

Wir, das Präsidium des Deutschen Gehörlosen-Bundes und das<br />

Organisationsteam der <strong>Kulturtage</strong>, heißen Sie alle herzlich willkommen<br />

zu den <strong>6.</strong> Deutschen <strong>Kulturtage</strong>n der Gehörlosen vom<br />

<strong>17.</strong> - 19.05.2018 in Potsdam!<br />

Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland<br />

Frank-Walter Steinmeier<br />

© Bundesregierung/Steffen Kugler<br />

Schon zum sechsten Mal feiern wir dieses besondere Fest und können<br />

damit schon auf eine lange Geschichte der <strong>Kulturtage</strong> zurückblicken.<br />

Es begann alles 1993 in Hamburg, schon damals mit einem<br />

großen interessierten Publikum und vielen spannenden Diskussionen<br />

und jede Menge Spaß in der Gebärdensprachgemeinschaft.<br />

Dieser Tradition sind wir über die Jahre treu geblieben: Die <strong>Kulturtage</strong><br />

sind ein Ort, an dem wir uns austauschen, Neues erfahren,<br />

das Selbstbewusstsein fördern, aber auch einfach Spaß haben und<br />

(unsere) Kultur genießen: Damit sind die <strong>Kulturtage</strong> mit etwa 2500<br />

BesucherInnen die größte barrierefreie Begegnungs- und Informationsplattform<br />

für Gehörlose, GebärdensprachnutzerInnen und<br />

hörbehinderte Menschen Deutschlands!<br />

Für die <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong> haben wir vom Präsidium das Motto: „Unsere<br />

Kultur mit Gebärdensprache: inklusiv und gleichwertig“ gewählt.<br />

Damit wollen wir betonen, dass wir uns bewusst sind über den Wert<br />

unserer Gebärdensprachgemeinschaft. Wir wissen, dass unsere Gebärdensprache<br />

und unsere Gehörlosenkultur genauso wertvoll und<br />

6 SCHIRMHERRSCHAFT<br />

VORWORT<br />

7


vor allem gleichwertig sind wie die deutsche Sprache und Kultur.<br />

Wir verstehen uns als eine Behindertengruppe und als eine sprachliche<br />

Minderheit.<br />

Aber ist das eigentlich etwas „Neues“? Nicht wirklich, blicken wir<br />

doch auf eine lange Tradition mit Höhen und Tiefen bezüglich der<br />

Gebärdensprache und der Gehörlosenkultur in der Geschichte<br />

zurück. Eine organisierte Gehörlosenbewegung in Deutschland<br />

besteht im Jahr 2018 genau 170 Jahre. 1848 gründeten Gehörlose<br />

in Berlin einen Gehörlosenverein. Diverse Gründungen folgten in<br />

den nächsten Jahrzehnten, sei es im sozialen, im politischen und<br />

im kulturellen Bereich oder im Bereich des Sports. 1927 wurde der<br />

Deutsche Gehörlosen-Bund, damals unter anderem Namen, gegründet.<br />

Sehr lange gab und gibt es also unsere Gebärdensprachgemeinschaft,<br />

und damit unsere Kultur und unsere Sprache.<br />

Doch erst in jüngster Zeit bildet sich der politische Wille ab, dass<br />

unsere Gemeinschaft ein gleichwertiger Teil unserer deutschen<br />

Gesellschaft sein soll. Und so ist es ein bedeutsamer Schritt für uns,<br />

dass die Deutsche Gebärdensprache 2001 durch das Sozialgesetzbuch<br />

IX und 2002 durch das Behindertengleichstellungsgesetz auf<br />

Bundesebene anerkannt wurde. Ebenso zentral ist die 2009 ratifizierte<br />

UN-Behindertenrechtskonvention mit den entsprechenden<br />

Artikeln 2, 9, 21, 24 und 30, betonen sie doch eben diese Gleichwertigkeit<br />

der Gebärdensprache und der Gehörlosenkultur.<br />

Diese Gleichwertigkeit unserer Sprache und Kultur ist jedoch (noch)<br />

nicht gesellschaftliche Realität. Für viele Gehörlose deckt sie sich<br />

nicht mit ihrem alltäglichen Erleben. Was oftmals fehlt ist das Wissen<br />

darüber und dem folgend die konkrete sozialpolitische Umsetzung<br />

dieser „Gleichwertigkeit“ und demzufolge einer Zweisprachigkeit<br />

ohne Barrieren in allen Lebensbereichen, insbesondere in der<br />

Bildung.<br />

Deswegen sind die <strong>Kulturtage</strong> auch so bedeutsam. Sie haben und<br />

hatten stets die Aufgabe, Vorbehalte abzubauen, gegenseitiges Verständnis<br />

füreinander zu entwickeln und über den Dialog der Kulturen<br />

eine inklusive und barrierefreie Gesellschaft zu schaffen. Wir sind<br />

der Überzeugung, dass Austausch und Begegnung die wichtigste<br />

Voraussetzung ist für Inklusion. Die <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong> sind eine Möglichkeit,<br />

ein Bewusstsein zu schaffen für den Wert der Gleichwertigkeit<br />

und der Inklusion. Der Anspruch der Gleichwertigkeit funktioniert<br />

nicht ohne Inklusion, und auch Inklusion findet nicht statt, wenn<br />

eine Gleichwertigkeit nicht angenommen wird. Zu diesen Themen<br />

wollen wir Neues erfahren, uns intensiv austauschen und diskutieren,<br />

uns begegnen und gemeinsam weiterkommen!<br />

Das Referentenprogramm mit etwa 90 Referenten über drei Tage<br />

inklusive der Podiumsdiskussionen zu einer Vielfalt von politischen,<br />

gesellschaftlichen und sozialen Themen gibt uns dazu die Gelegenheit.<br />

So gesehen sind die <strong>Kulturtage</strong> auch immer eine fachliche „Inspiration“<br />

und ein Ideengeber, u.a. für neue, übergreifende Projekte,<br />

Ziele und Pläne der Gebärdensprachgemeinschaft bzw. des Deutschen<br />

Gehörlosen-Bundes mit seinen 26 Mitgliedsverbänden.<br />

Damit wir auch jene Menschen erreichen, die noch nicht so viel über<br />

die Gebärdensprache und die Kultur der Gehörlosen wissen, veranstalten<br />

wir am Samstag, den 18.5.2018 von 13 – 16 Uhr eine Begegnungsveranstaltung<br />

auf dem Luisenplatz, mitten in Potsdam. Infostände,<br />

geladene Gäste und ein interessantes Bühnenprogramm,<br />

bei dem u.a. das Publikum verschiedene Gebärden lernen kann, ein<br />

„Sign Mob“ mit einer spektakulären La Ola Welle aus Händen auf der<br />

ganzen Brandenburger Straße wird sicherlich für Aufmerksamkeit<br />

sorgen!<br />

Und schließlich, wie schon betont, wollen wir auch einfach gemeinsam<br />

Spaß haben und unsere Kultur genießen! Unser Kulturprogramm<br />

stellt einen ganz wichtigen Teil der <strong>Kulturtage</strong> dar. Bei<br />

der Eröffnungsfeier, bei den Talkshows I und II und beim Galaabend<br />

haben GebärdensprachpoetenInnen, Theatergruppen, TänzerInnen<br />

und viele andere KünstlerInnen ihre Auftritte. Wir zeigen die von<br />

der Filmjury ausgewählten drei besten Filme, ebenso die neun von<br />

der Fotojury ausgewählten besten Bilder im Rahmen einer Fotoausstellung.<br />

Auch wird es wieder eine Quizshow geben, bei der die<br />

QuizteilnehmerInnen (von der Vorrunde bei der Talkshow I bis zum<br />

Finale beim Galaabend) kniffelige Fragen rund um die Gehörlosenkultur<br />

und die Gebärdensprachgemeinschaft beantworten müssen.<br />

Während der <strong>Kulturtage</strong> findet eine Kunstausstellung mit sieben<br />

ausgewählten Kunstschaffenden statt. Diverse Aussteller werden<br />

ihre Arbeiten vorstellen und Informationen weitergeben. Schließlich<br />

ist der Galaabend traditionell gesehen das ultimative Finale der<br />

<strong>Kulturtage</strong>, u.a. mit der Verleihung der Kulturpreise an verdiente<br />

Persönlichkeiten der Gebärdensprachgemeinschaft.<br />

8 VORWORT<br />

VORWORT<br />

9


Für unsere jüngeren TeilnehmerInnen gibt es wieder ein spannendes<br />

und abwechslungsreiches Kinderprogramm, u.a. mit Workshops,<br />

Lesungen und Auftritten diverser KünstlerInnen - langweilig wird es<br />

unseren „Kleinen und Großen“ da ganz sicher nicht!<br />

GRUSSWORT<br />

Das umfangreiche Angebot von tauben und hörenden GebärdensprachdolmetscherInnen,<br />

SchriftdolmetscherInnen sowie TaubblindenassistentInnen<br />

trägt dazu bei, die Veranstaltung so weit wie<br />

möglich barrierefrei zu gestalten.<br />

Ganz besonders herzlich möchte ich im Namen des Deutschen<br />

Gehörlosen-Bundes den vielen engagierten Menschen danken, die<br />

sich auf vielfältige Weise dafür einsetzen bzw. eingesetzt haben,<br />

dass die <strong>6.</strong> Deutschen <strong>Kulturtage</strong> zu einem unvergesslichen und<br />

besonderen Ereignis werden (denn davon bin ich jetzt schon überzeugt!).<br />

Die zahlreichen MitarbeiterInnen vom Organisationsteam<br />

(auf und hinter den Bühnen), die überwiegend ehrenamtlich aktiv<br />

sind und in ihrer Freizeit voller Motivation mitgedacht und mitgestaltet<br />

haben, sind wie immer das Herzstück der <strong>Kulturtage</strong>!<br />

Ebenso einen herzlichen Dank an die Partner der <strong>Kulturtage</strong>, dem<br />

Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen in<br />

Berlin und Brandenburg e.V. (ZFK) für ihre tatkräftige Hilfe bei der<br />

Logistik vor Ort, und Telesign Deutschland GmbH für die Unterstützung<br />

bei der Koordination der DolmetscherInnen für Deutsche<br />

Gebärdensprache und Deutsch.<br />

Einen großen Dank richte ich auch an alle Sponsoren und insbesondere<br />

an „Aktion Mensch“, die mit ihrer finanziellen Unterstützung die<br />

<strong>Kulturtage</strong> überhaupt erst ermöglicht haben.<br />

Und schließlich danke ich dem Bundespräsidenten der Bundesrepublik<br />

Deutschland, Herrn Frank-Walter Steinmeier, ganz herzlich für<br />

die Übernahme der Schirmherrschaft für die <strong>6.</strong> Deutschen <strong>Kulturtage</strong><br />

der Gehörlosen in Potsdam.<br />

Dr. Rolf Schmachtenberg<br />

Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und<br />

Soziales<br />

Herr Dr. Schmachtenberg wird sein Grußwort bei der Eröffnungsfeier<br />

am 19.5.2018 ab 13 Uhr halten.<br />

Von 2014 bis 2018: Leiter der Abteilung V „Teilhabe – Belange von<br />

Menschen mit Behinderung, Soziale Entschädigung und Sozialhilfe“<br />

im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). In den Aufgabenbereich<br />

fielen insbesondere das Bundesteilhabegesetz, die<br />

Weiterentwicklung des Behindertengleichstellungsgesetzes und der<br />

Nationale Aktionsplan zur UN-Behindertenrechtskonvention.<br />

Gemeinsam mit Ihnen allen freue ich mich auf erlebnisreiche, interessante<br />

und informative <strong>Kulturtage</strong> und wünsche uns allen einen<br />

fröhlichen und unvergesslichen Aufenthalt in Potsdam!<br />

Helmut Vogel<br />

Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes e.V.<br />

10 VORWORT<br />

GRUSSWORT<br />

11


GRUSSWORT<br />

Natürlich sind wir gerade in Brandenburg - und insbesondere hier<br />

am Medienstandort Potsdam - Babelsberg - stolz auf ein Projekt, das<br />

gerade für gehörlose Kinder, aber auch für deren Eltern, Geschwister,<br />

Großeltern und Freunde einen wichtigen und schönen Beitrag<br />

zur Barrierefreiheit in den Medien leistet. Ich spreche von „Unserem<br />

Sandmann in Gebärdensprache“. Ich bin sehr froh darüber, dass<br />

es nun seit mehr als einem Jahr diese beliebte Kindersendung in<br />

Gebärdensprache gibt. Meine Kollegin auf Bundesebene, Verena<br />

Bentele und ich hatten die Gelegenheit, Ende März das Studio zu<br />

besuchen und live zu sehen, welche großartige und professionelle<br />

Arbeit dort geleistet wird. Und dieses Format ist auch bewusstseinsbildend<br />

für nichtbehinderte Menschen. Ich habe viele Rückmeldungen<br />

erhalten, die sich begeistert über das neue Angebot äußerten<br />

und mehr wissen wollten, von den besonderen Bedarfen von gehörlosen<br />

Menschen und der Kultur der Gebärdensprache.<br />

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den <strong>6.</strong> Deutschen<br />

<strong>Kulturtage</strong>n der Gehörlosen!<br />

Ich grüße Sie ganz herzlich und möchte Sie in der Landeshauptstadt<br />

des Landes Brandenburg, in Potsdam, willkommen heißen. Es ist<br />

wunderbar, dass dieses Mal die <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen gerade<br />

hier stattfinden. Ich wünsche Ihnen, dass Sie alle hier interessante,<br />

erkenntnisreiche und schöne Tage verbringen werden.<br />

Ihr Tagungsprogramm ist reizvoll und sehr anspruchsvoll. Neben<br />

Vorträgen und Diskussionsrunden haben Sie eine große Auswahl<br />

an interessanten Themen in den zahlreichen Foren. Ich bin wirklich<br />

beeindruckt, welche Bandbreite Sie hier abdecken. Aber nicht nur<br />

der Austausch von gehörlosen Menschen untereinander und das<br />

Netzwerken ist wichtig für die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen<br />

mit Behinderungen. Ganz wichtig ist auch, dass diese Veranstaltung<br />

in den Sozialraum ausstrahlt, sodass auch nichtbehinderte<br />

Menschen erreicht und sensibilisiert werden, mehr zu lernen und<br />

zu erfahren, beispielsweise über die Kultur der Gebärdensprache,<br />

die Formen von Kommunikation und die vielfältigen Aktivitäten der<br />

Selbstvertretung. Wie wir als Gesellschaft mit Vielfalt umgehen, dass<br />

wir auf Augenhöhe miteinander kommunizieren, dass alle dabei<br />

sind und niemand außen vor bleibt, ist wichtig für unsere Demokratie.<br />

Genau so muss es sein. Wir wollen, dass Menschen mit und ohne Behinderungen<br />

gleichberechtigt und selbstbestimmt in allen Lebensbereichen<br />

und am Leben in der Gemeinschaft teilhaben können.<br />

Dabei geht es letztlich auch um Fragen der Demokratie und um<br />

unser Staatsverständnis. Aus meiner Sicht sind Demokratie und Inklusion<br />

zwei Seiten einer Medaille.<br />

Nun bleibt mir noch Ihnen viel Spaß zu wünschen, gute und<br />

interessante Eindrücke, hilfreiche Informationen und einen guten<br />

Austausch hier bei den <strong>Kulturtage</strong>n. Und vergessen Sie auch nicht,<br />

sich das Rahmenprogramm anzusehen. Denn auch das gehört dazu.<br />

Besuchen Sie die Stadt, die herrlichen Schlösser und Parkanfragen,<br />

genießen Sie Ihre Zeit im schönen Brandenburg und kommen Sie<br />

gerne später wieder!<br />

Jürgen Dusel<br />

Beauftragter der Landesregierung<br />

für die Belange der Menschen mit Behinderungen<br />

12 GRUSSWORT<br />

GRUSSWORT<br />

13


GRUSSWORT<br />

Was bleibt zu tun, um gehörlose Menschen nicht weiter auszugrenzen?<br />

Hier möchte ich einige wichtige Beispiele benennen:<br />

Bilinguale Schulbildung für alle hörbehinderten Kinder<br />

Familienhilfe und Eingliederungshilfe für eine aktive Teilhabe<br />

Untertitel- und Gebärdensprachdolmetschereinblendungen<br />

Sensibilisierung der Öffentlichkeit<br />

Gehörlosenkultur und kulturelle Teilhabe<br />

Grundlage der Gehörlosenkultur ist die Gebärdensprache. Mit ihr<br />

werden die Kunst, Traditionen, Geschichten, Überzeugungen und<br />

Werte beeinflusst. In den letzten Jahren haben sich taube Künstler<br />

in den verschiedenen Bereichen etablieren können. Doch auch hier<br />

sind Förderungen und Ausbildungen noch eine Seltenheit.<br />

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den <strong>6.</strong> Deutschen<br />

<strong>Kulturtage</strong>n der Gehörlosen!<br />

Wie war es noch vor einigen Jahren? Wo stehen wir heute?<br />

Hier in Brandenburg sind bei der Verwirklichung der Rechte hörbehinderter<br />

Menschen in den letzten Jahren wichtige Meilensteine<br />

gesetzt worden. Und doch ist noch eine lange Wegstrecke zurückzulegen,<br />

bis Chancengleichheit und umfassende Teilhabe am Leben in<br />

der Gemeinschaft oder sogar die Inklusion von der Gesellschaft als<br />

selbstverständliche Forderungen angesehen werden.<br />

lm Mittelpunkt unserer Forderungen steht die Sicherstellung der<br />

Kommunikation und die gleichwertige Teilhabe. Die Wege dorthin<br />

sind sehr unterschiedlich. Der Einsatz von GebärdensprachdolmetscherInnen,<br />

KommunikationsassistentInnen und sowie anderer<br />

geeigneter Kommunikationshilfen ist nur ein Aspekt.<br />

Vielmehr stehen die Untertitelung und Gebärdenspracheinblendung<br />

im Fernsehen und die Gebärdensprachkompetenz der Mitarbeiter<br />

in den Bildungs- und medizinischen Einrichtungen sowie den<br />

gesellschaftlichen und politischen Einrichtungen im Vordergrund.<br />

Eine andere Seite ist es auch, die Kultur der „ANDEREN (Hörenden)“<br />

verstehen zu lernen, um mit Ihnen gemeinsam auch Gespräche<br />

führen zu können.<br />

Wie schon gesagt, in Brandenburg haben wir schon viel erreichen<br />

können, dank einer guten Zusammenarbeit mit Politikern, Ministerien<br />

und Rehaträgern.<br />

Inklusiv und gleichwertig soll die Zukunft sein. Wenn jeder – mit<br />

oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am<br />

Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit, dann ist das gelungene<br />

Inklusion.<br />

Um das zu erreichen, ist auch unsere Zuarbeit gefragt. Es sind starke<br />

Vereine und Selbsthilfegruppen notwendig, um eine inklusive und<br />

gleichwertige Zukunft mitzugestalten. Für uns Brandenburger ist<br />

dieser Weg der einzig richtige Weg.<br />

Die <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen sind eine optimale Plattform um sich<br />

auszutauschen, Erfahrungen weiterzugeben und auch Erfahrungen<br />

zu sammeln. Wir wünschen allen Teilnehmern eine wunderschöne<br />

Veranstaltung und mögen sie mit viel INPUT wieder nach Hause<br />

fahren.<br />

Steffen Helbing<br />

Vorsitzender des Landesverbandes der Gehörlosen Brandenburg e.V.<br />

14 GRUSSWORT<br />

GRUSSWORT<br />

15


ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

Allgemeine Informationen zu den <strong>6.</strong> Deutschen<br />

<strong>Kulturtage</strong>n der Gehörlosen<br />

Veranstaltungsort:<br />

Alle Veranstaltungen der <strong>Kulturtage</strong> finden in und an der<br />

Metropolis-Halle, Großbeerenstraße 200, 14482 Potsdam statt, bis<br />

auf die Begegnungsveranstaltung „Fest der Hände“ am 19.5. auf<br />

dem Luisenplatz, Potsdam.<br />

Siehe auch:<br />

https://www.filmpark-events.de/eventlocations/die-halle/<br />

Anreise zur Metropolis-Halle<br />

Mögliche Anreisen mit öffentlichem Nahverkehr:<br />

Regionalbahn R7 und RB 33 bis „Medienstadt Babelsberg“,<br />

10 Min Fußweg<br />

S-Bahn 7 bis Griebnitzsee und weiter mit dem Bus Linie 696<br />

bis Haltestelle „Bahnhof Medienstadt Babelsberg“<br />

S-Bahn 7 bis Babelsberg, Ausgang Schulstraße, Bus Linie<br />

690, 619 oder 601 bis Haltestelle „Filmpark Babelsberg“.<br />

Siehe auch:<br />

http://www.gehoerlosen-kulturtage.de/veranstaltungsort<br />

Parkplätze<br />

Auf dem Parkgelände an der Metropolis-Halle sind an den Parköffnungszeiten<br />

nicht ausreichend Parkplätze (Parkgebühr € 4,- pro Tag)<br />

vorhanden. Daher ist möglichst auf das Auto zu verzichten.<br />

Eintrittskarten<br />

Die <strong>6.</strong> Deutsche <strong>Kulturtage</strong> sind leider ausverkauft. Es können noch<br />

Eintrittskarten für den Galaabend am 19.5. um 20 Uhr erworben<br />

werden. Sie erhalten sie am Infostand der <strong>Kulturtage</strong> im Friedrich<br />

Waldow-Foyer.<br />

Einlass<br />

Aufgrund der notwendigen Einlasskontrolle ist das rechtzeitige Ankommen<br />

am Eingang zu empfehlen. Öffnungszeiten der <strong>Kulturtage</strong><br />

sind <strong>17.</strong>5.: 11.00 - 23.00 Uhr, 18.5.: 8.30 - 23.00 Uhr, 19.5.: 8.00 - 13.00<br />

Uhr und 19.00 - 24.00 Uhr.<br />

Hunde sind sowohl in der Halle als auch auf dem Gelände nicht zulässig.<br />

Garderobe<br />

An allen Veranstaltungstagen steht Ihnen eine Garderobe zur Verfügung.<br />

Die Annahmen von Jacken und anderen Kleidungsstücken<br />

kostet 2 Euro. Rücksäcke und Koffer können aus Platzgründen leider<br />

nicht angenommen werden.<br />

Infostand<br />

Der Infostand der <strong>Kulturtage</strong> befindet sich im Friedrich Waldow-Foyer.<br />

Dort können Sie sich mit allen Fragen im Zusammenhang mit<br />

den <strong>Kulturtage</strong>n an uns wenden. Auch die Eintrittskarten zum Galaabend<br />

werden dort verkauft.<br />

Öffnungszeiten: <strong>17.</strong>5.: 11.00 - 21.00 Uhr, 18.5.: 9.00 - 21.00 Uhr, 19.5.:<br />

9.00 - 12.00 Uhr<br />

Bezeichnungen der Räume und Plätze<br />

Die Räume und Plätze in und an der Metropolis-Halle wurden vom<br />

Präsidium des Deutschen Gehörlosen-Bundes nach sechs inzwischen<br />

verstorbenen männlichen Kulturpreisträgern und nach drei<br />

weiblichen Kulturpreisträgerinnen benannt. Siehe Lageplan im<br />

<strong>Programmheft</strong>!<br />

Aussteller und Stände<br />

Verschiedene Aussteller und andere Stände sowie die Kunstausstellung<br />

und die Fotoausstellung finden Sie im Friedrich Waldow-Foyer<br />

und im David Bloch-Raum.<br />

Öffnungszeiten: <strong>17.</strong>5.: 11.00 - 20.00 Uhr, 18.5.: 9.00 - 19.30 Uhr, 19.5.:<br />

9.00 - 13.00 Uhr<br />

Kinderbetreuung<br />

Die Kinderbetreuung findet auf dem Käthe George-Platz vor der<br />

Metropolis-Halle sowie im Albert Fischer-Raum im 2. Stock der Metropolis-Halle<br />

statt. Ein vielfältiges Kinderprogramm wird angeboten,<br />

siehe Kinderprogramm im <strong>Programmheft</strong>.<br />

Öffnungszeiten: <strong>17.</strong>5.: 11.30 - 20.00 Uhr, 18.5.: 9.00 - 20.00 Uhr, 19.5.:<br />

9.00 - 13.30 Uhr<br />

Verpflegung und Getränke<br />

Diverse Food-Trucks, Grillstationen und Getränkestationen stehen<br />

auf dem Kurt Eisenblätter-Platz zur Verfügung. Es werden verschiedene<br />

Speisen (diverse warme und kalte Speisen, Waffeln) angeboten.<br />

Am 19.5. wird nur ein Food Truck mit dem Verkauf von Waffeln<br />

16 ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

17


vor Ort sein. Das Mitbringen von Speisen und Getränken ist auf dem<br />

gesamten Veranstaltungsgelände nicht erlaubt.<br />

Öffnungszeiten: <strong>17.</strong>5.: 11.00 - 21.00 Uhr, 18.5.: 10.00 - 21.00 Uhr,<br />

19.5.: 9.00 - 13.00 Uhr<br />

Sprachen<br />

Die Veranstaltungen der <strong>Kulturtage</strong> sind fast ausschließlich in Deutscher<br />

Gebärdensprache (DGS). Geladene Referenten verwenden<br />

zum Teil Deutsch oder Internationale Gebärden.<br />

Barrierefreiheit<br />

DolmetscherInnen für DGS und Deutsch:<br />

Alle Veranstaltungen (bis auf die Talkshows I und II am <strong>17.</strong>5./18.5.)<br />

werden in Deutsche Sprache übersetzt. Für die Verdolmetschung<br />

stehen DolmetscherInnen zur Verfügung. Für unsere hörenden<br />

BesucherInnen stehen 90 Headsets zur Verfügung, diese können an<br />

einem Stand im David Bloch-Raum ausgeliehen werden.<br />

DolmetscherInnen für DGS und IS:<br />

Taube DolmetscherInnen für DGS und Internationale Gebärden (IS)<br />

werden bei der Eröffnungsfeier und den Podiumsdiskussionen am<br />

<strong>17.</strong>5. und in diversen Foren am 18./19.5. eingesetzt.<br />

SchriftdolmetscherInnen:<br />

Die Eröffnungsfeier, die Podiumsdiskussionen am <strong>17.</strong>5. und die Foren<br />

im Forumsbereich Politik am 18./19.5. werden in Schriftdeutsch<br />

übermittelt.<br />

Taubblinden-AssistentenInnen:<br />

Für unsere taubblinden TeilnehmerInnen stehen Taubblinden-AssistentInnen<br />

zur Unterstützung zur Verfügung. Darüber hinaus können<br />

sich diese TeilnehmerInnen an dem „Hertha Schulz“-Treffpunkt<br />

im Friedrich Waldow-Foyer treffen und dort ausruhen. Alle weiteren<br />

Informationen für taubblinde BesucherInnen sind dort erhältlich.<br />

T-Shirt-Farben der <strong>Kulturtage</strong>-Mitarbeiter<br />

Damit Sie sich als BesucherInnen unserer <strong>Kulturtage</strong> stets zurechtfinden,<br />

tragen unsere MitarbeiterInnen ein „<strong>Kulturtage</strong>“-T-Shirt in<br />

einer bestimmten Farbe:<br />

Organisationsteam (dunkelrot)<br />

Team/Helfer (grün)<br />

Kinder in der Kinderbetreuung (hellrot)<br />

KinderbetreuerInnen (blau)<br />

TaubblindenassistentInnen (schwarz)<br />

Medienteam (grau)<br />

Publikumspreise des Film- und Fotowettbewerbs<br />

Jeder Besucher kann über die Verleihung der Publikumspreise im<br />

Rahmen des Film – und Fotowettbewerbs mitentscheiden. Jedem<br />

<strong>Programmheft</strong> ist ein Stimmzettel beigefügt. Mit diesem Stimmzettel<br />

kann man sich für je ein Foto aus der Fotoausstellung (Friedrich<br />

Waldow-Foyer) und für je einen Film (Filmvorführungen bei der Talkshow<br />

I am <strong>17.</strong>5. abends) entscheiden. Die Stimmzettel sind bis zum<br />

Abend, den 18.5. in die Box am <strong>Kulturtage</strong>-Infostand einzuwerfen.<br />

Die Publikumspreise für das beste Foto und den besten Film werden<br />

am 19.5. beim Galaabend verliehen.<br />

Video- und Fotoaufnahmen<br />

Während der Veranstaltungen des Referentenprogramms, des<br />

Kinderprogramms, des Kulturprogramms inklusive des Galaabends<br />

vom <strong>17.</strong>-19.5. sind Videoaufnahmen durch Privatpersonen nicht gestattet.<br />

Darüber, ob Fotografieren zulässig ist, geben die jeweiligen<br />

ModeratorInnen eines Programmpunktes Auskunft. Das eigene Medienteam<br />

der <strong>Kulturtage</strong> filmt und fotographiert, und ausgewählte<br />

Fotos und Filme werden schon während und nach den <strong>Kulturtage</strong>n<br />

auf der Webseite der <strong>Kulturtage</strong> veröffentlicht.<br />

Pressekonferenz<br />

Eine Pressekonferenz zu den <strong>Kulturtage</strong>n findet am <strong>17.</strong>5. von 9.30<br />

- 10.30 Uhr in einem Raum im 3. Stock der Metropolis-Halle statt.<br />

Pressevertreter müssen sich vorher angemeldet haben und eine<br />

Presseakkreditierung vorweisen.<br />

Galaabend<br />

Am Abend der Galaveranstaltung ist einer Gala angemessene (d.h.<br />

festliche) Kleidung erwünscht. Jugendliche unter 16 Jahre dürfen<br />

den Galaabend nur in Begleitung ihrer Eltern oder von einer von<br />

diesen ermächtigten erwachsenen Person besuchen.<br />

Kontakt und soziale Medien:<br />

Mail: info@gehoerlosen-kulturtage.de<br />

Website: www.gehoerlosen-kulturtage.de<br />

Facebook: <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen<br />

Twitter: #KTG18<br />

18 ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

19


SCHIRMHERRSCHAFT<br />

PROGRAMMÜBERBLICK<br />

Donnerstag, <strong>17.</strong> Mai 2018<br />

9:30 - 10:30 Uhr, 3. Stock:<br />

Pressekonferenz<br />

11 Uhr:<br />

Einlass Metropolis Halle<br />

11 Uhr, Friedrich Waldow-Foyer und<br />

David Bloch-Raum:<br />

Stände der Aussteller, Kunstausstellung,<br />

Fotoausstellung (bis 20 Uhr)<br />

11 Uhr, Kurt Eisenblätter-Platz:<br />

Getränke und Essen mit Food-Trucks<br />

und Grillständen (bis 21 Uhr)<br />

11.30 Uhr, Käthe George-Platz:<br />

Kinderprogramm (bis 20 Uhr)<br />

13:00 – 14:30 Uhr, Saal:<br />

Eröffnungsfeier<br />

Moderatorinnen: Rita Mazza und Christina<br />

Schönfeld<br />

Grußworte: Jürgen Dusel, Steffen Helbig,<br />

Dr. Rolf Schmachtenberg, Helmut Vogel<br />

Künstlerauftritte: Deutsches Gehörlosen-Theater,<br />

Dodzi Dougban & Thomas<br />

Kunfira, Giuseppe und Jason Giuranna,<br />

Manfred Mertz<br />

15:30 - 17:30 Uhr, Saal:<br />

Podiumsdiskussion zum Motto der<br />

<strong>Kulturtage</strong>: “Unsere Kultur mit Gebärdensprache:<br />

inklusiv und gleichwertig”<br />

Moderatoren: Prof. Sabine Fries, Thomas<br />

Geißler<br />

Podiumgäste: Jürgen Dusel, Prof. Dr. Ulrich<br />

Hase, Norbert Hensen, Helene Jarmer,<br />

Elisabeth Kaufmann, Prof. Dr. Christian<br />

Rathmann, Helga Stevens, Conny Tiedemann<br />

18:30 - 19:30 Uhr, Saal:<br />

Offene Diskussion zum Motto der<br />

<strong>Kulturtage</strong><br />

Moderatoren: Prof. Patricia Hermann-Shores,<br />

Thomas Mitterhuber<br />

20:30 – 22:30, Saal:<br />

Talkshow I<br />

Moderator: Andreas Costrau<br />

Künstlerauftritte: Pinky Aiello, Hans-Georg<br />

Benkmann, Manfred Mertz und Reiner<br />

Mertz, TRIO-Art<br />

Vorführung der 3 Filme vom Filmwettbewerb<br />

und Quiz-Show Vorrunde<br />

Freitag, 18. Mai 2018<br />

8:30 Uhr:<br />

Einlass Metropolis Halle<br />

9:00 Uhr, Friedrich Waldow-Foyer und<br />

David Bloch-Raum:<br />

Stände der Aussteller, Kunstausstellung,<br />

Fotoausstellung (bis 19.30 Uhr)<br />

Käthe George-Platz:<br />

Kinderprogramm (bis 20 Uhr)<br />

10 Uhr, Kurt Eisenblätter-Platz:<br />

Getränke und Essen mit Food-Trucks<br />

und Grillständen (bis 21 Uhr)<br />

9:30 – 10:30 Uhr,<br />

Gunter Trube-Raum:<br />

Forum Gebärdensprache: „Meine DGS“<br />

– Vom Korpus zum Wörterbuch“<br />

Lutz König, Satu Worseck<br />

20 PROGRAMMÜBERBLICK<br />

SCHIRMHERRSCHAFT<br />

PROGRAMMÜBERBLICK<br />

21


Gerlinde Gerkens-Raum:<br />

Forum Europa: „Aktuelle Themen beim<br />

Europäischen Gehörlosen-Verband<br />

(EUD)“<br />

Dr. Markku Jokinen<br />

Jochen Muhs-Raum:<br />

Forum Notruf: „Barrierefreier Notruf –<br />

Wunsch und Wirklichkeit“<br />

Bernhard Harz<br />

Gertrud Mally-Raum:<br />

Forum Gender / Queer: „Taub und LGBT<br />

(Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) -<br />

viele intersektionale Perspektiven“<br />

Sofie F. Sennels, Martin Vaheamäe-Zierold<br />

11:00 - 12:00 Uhr,<br />

Gunter Trube-Raum:<br />

Forum Kulturarbeit: „Unsere Kulturarbeit:<br />

gestern, heute und morgen“<br />

Dorothy Buhr, Jürgen Schlechter<br />

Gerlinde Gerkens-Raum:<br />

Forum Behindertenrechtskonvention:<br />

„Nationaler Aktionsplan zur UN-Behindertenrechtskonvention“<br />

Andre Necké<br />

Jochen Muhs-Raum:<br />

Forum Entwicklungszusammenarbeit:<br />

„NAUWU = Nothing About Us Without<br />

Us (Nichts Über Uns Ohne Uns) in<br />

der Entwicklungszusammenarbeit“/<br />

„Nachhaltige Entwicklung für alle“<br />

Robert Remarque Grund, Gabriele Weigt<br />

Gertrud Mally-Raum:<br />

Forum Frauen: „Selbstbestimmt leben<br />

ohne Gewalt! Wie ist das möglich?“<br />

Florian Jung, Esther Lißeck<br />

13:00 - 14:00 Uhr,<br />

Gunter Trube-Raum:<br />

Forum Gebärdensprachpoesie und<br />

Visual Vernacular: „Experten der Gebärdensprachperformance“<br />

Giuseppe Giuranna, Laura Valyte<br />

Gerlinde Gerkens-Raum:<br />

Forum Internationales: „Die politische<br />

Arbeit nationaler Gehörlosenverbände“<br />

Dr. Tatjana Binggeli, Helene Jarmer, Ronit<br />

Leven, Helmut Vogel<br />

Jochen Muhs-Raum:<br />

Forum Medien: „Wann kommt die volle<br />

Barrierefreiheit in den Medien?“<br />

Cornelia Holsten, Jürgen Kleinknecht,<br />

Niels Rasmussen<br />

Gertrud Mally-Raum:<br />

Forum Familie: „Das gehörlose Kind –<br />

im Wandel der Zeit“<br />

Katrin Pflugfelder, Fabian Pufhan<br />

14:30 - 15:30 Uhr,<br />

Gunter Trube-Raum:<br />

Forum Kunst: „Verschiedene Kunststile<br />

und Themen bei der Kunstausstellung<br />

der <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>“<br />

Emin Luis Aksoy, Robert Bisl, Dieter Fricke,<br />

Jürgen Klein, Sophia Mushold, Sophia<br />

Ringwelski, Valentin Walter<br />

Gerlinde Gerkens-Raum:<br />

Forum Zukunftstrends für die Gebärdensprachgemeinschaft:<br />

„Gebärdensprachgemeinschaft<br />

- Wie sieht sie<br />

heute und morgen aus?“<br />

Uwe Schönfeld, Thomas Worseck<br />

Jochen Muhs-Raum:<br />

Forum Arbeit: „Abbau der Barrieren im<br />

Arbeitsleben“<br />

Prof. Dr. Christian Rathmann<br />

Gertrud Mally-Raum:<br />

Forum Senioren: „Verbesserung der<br />

Versorgungssituation gehörloser Menschen<br />

im Alter: Handlungsperspektiven<br />

und Praxisbeispiele“<br />

Anne Gelhardt, Andrea Huckemeier<br />

16:30 - 17:30 Uhr,<br />

Gunter Trube-Raum:<br />

Forum Film: „Filmwettbewerb bei den<br />

<strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>n“<br />

Mila Hergert & Kevin Kiekbusch, Eyk Kauly,<br />

Pavel Rodionov & Rafael-Evitan Grombelka<br />

Gerlinde Gerkens-Raum:<br />

Forum Behindertenpolitik: „Aktuelle<br />

behindertenpolitische Arbeit im Bundestag“<br />

Dr. Matthias Bartke, Jens Beeck, Wilfried<br />

Oellers, Sören Pellmann, Corinna Rüffer<br />

Jochen Muhs-Raum:<br />

Forum Cybermobbing: „Ab wann<br />

macht die Mediennutzung krank?“<br />

Jürgen Endress, Irena Popovic, Bettina<br />

Scholz-Wiedenbusch<br />

Gertrud Mally-Raum:<br />

Forum Migration und Flüchtlinge: „Ankommen<br />

in Deutschland?!“<br />

Maral Karimi und Ayman Mnawar<br />

18:00 - 19:00 Uhr,<br />

Gunter Trube-Raum:<br />

Forum Fotographie: „Fotowettbewerb<br />

bei den <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>n“<br />

Dominika Belz, Andreas Nagel, Ben Unger<br />

Gerlinde Gerkens-Raum:<br />

Forum Kommunalpolitik: „Kommunalpolitik<br />

– Politik vor Ort mitgestalten“<br />

Sascha Nuhn<br />

Jochen Muhs-Raum:<br />

Forum Soziale Medien: „Wie kann Facebook,<br />

Twitter & Co. bei der politischen<br />

Arbeit helfen?“<br />

Björn Blumeier, Raul Krauthausen, Viola<br />

Kunkel<br />

Gertrud Mally-Raum:<br />

Forum Sport: „Bewegung und Sport ist<br />

gesund!“<br />

Norbert Hensen, Ricardo Scheuerer<br />

21:00 – 23:00 Uhr, Saal:<br />

Talkshow II<br />

Moderator: Andreas Costrau<br />

Künstlerauftritte: Nur Beysun/ Jonathan<br />

Savkin, Horst Bormann, Thomas Geißler,<br />

David de Keyzer, Simone Lönne-Pacalon<br />

und Christina Schönfeld<br />

Vorführung der Fotos vom Fotowettbewerb<br />

und eines Films vom Filmwettbewerb<br />

und Quiz-Show Halbfinale<br />

Samstag, 19. Mai 2018<br />

8:00 Uhr:<br />

Einlass Metropolis Halle<br />

9:00 Uhr,<br />

Friedrich Waldow-Foyer und David<br />

Bloch-Raum:<br />

Stände der Aussteller, Kunstausstellung,<br />

Fotoausstellung (bis 13 Uhr)<br />

22 PROGRAMMÜBERBLICK<br />

PROGRAMMÜBERBLICK<br />

23


Käthe George-Platz:<br />

Kinderprogramm (bis 13.30 Uhr)<br />

9:00 Uhr, Kurt Eisenblätter-Platz:<br />

Getränke und Essen mit einem Food-<br />

Truck (bis 13 Uhr)<br />

9:00 - 10:00 Uhr,<br />

Gunter Trube-Raum:<br />

Forum Geschichte: „Geschichte der<br />

Gehörlosen- und Hörbehinderten-Bewegung<br />

in der ehemaligen DDR von<br />

1957 – 1990/91 – „Einst und heute“<br />

Karlheinz Kunze, Angela Winkler-Ruppert<br />

Gerlinde Gerkens-Raum:<br />

Forum Sprachliche Minderheit: „Gebärdensprachgemeinschaft<br />

im Aufwind:<br />

ein Minderheitenschutz inklusiv“<br />

Thomas Wartenberg<br />

Jochen Muhs-Raum:<br />

Forum Cochlear Implantat und Gebärdensprache:<br />

„CI und Gebärde - geht<br />

das?“<br />

Simone Bräunlich, Dr. Oliver Rien<br />

Gertrud Mally-Raum:<br />

Forum Taubblinde / Usher-Betroffene:<br />

„Von der jungen bis zur älteren Generationen<br />

der Usher-Betroffenen und<br />

Taubblinden: Nutzung unterschiedlicher<br />

Kommunikationsformen“<br />

Benjamin Gutwein, Sabine Springer<br />

10:30 – 11:30 Uhr,<br />

Gunter Trube-Raum:<br />

Forum Internationale Künstler: “Internationaler<br />

Austausch im Bereich der<br />

Gehörlosenkultur“<br />

Samuel Karunya, David de Keyzer, Kavita<br />

Pipalia<br />

Gerlinde Gerkens-Raum:<br />

Forum Behindertenrecht: „Bundesteilhabegesetz/<br />

Behindertengleichstellungsgesetz“<br />

Judith Hartmann, Sven Niklas<br />

Jochen Muhs-Raum:<br />

Forum Bildung: „Ist „DGS“ in Zukunft<br />

erlernbar an allen Schulen?“<br />

Sieglinde Lemcke, Lutz Pepping, Asha<br />

Rajashekhar<br />

Gertrud Mally-Raum:<br />

Forum Technologie: „Chancen und<br />

Risiken der künstlichen Intelligenz für<br />

die Gehörlosengemeinschaft“<br />

Tobias Burz, Manuel Gnerlich<br />

12:00 – 13:00 Uhr,<br />

Gunter Trube-Raum:<br />

Forum Theater: “Künstlerin von klein<br />

auf“ / „Von der Idee bis zum fertigen<br />

Stück“<br />

Ute Sybille Schmitz, Kassandra Wedel<br />

Gerlinde Gerkens-Raum:<br />

Forum Dolmetschen: „Was Ihr schon<br />

immer über Telesign und Tess wissen<br />

wolltet“<br />

Sabine Broweleit, Marion Jokisch<br />

Jochen Muhs-Raum:<br />

Forum Gesundheit: „Yoga & Gesundheit<br />

- Körper, Geist und Seele wieder in<br />

Einklang bringen!“<br />

Betty Schätzchen<br />

Gertrud Mally-Raum:<br />

Forum Jugend: „Werde aktiv für Deine<br />

Rechte und Bildung!“<br />

Bianca Demmig, Frieda Kozik<br />

13:00 – 16:00 Uhr,<br />

Luisenplatz in Potsdam-Stadtmitte:<br />

Infostände bei der Begegnungsveranstaltung<br />

„Fest der Hände“<br />

13:30 - 15:30 Uhr,<br />

Luisenplatz in Potsdam-Stadtmitte:<br />

Bühnenprogramm bei der Begegnungsveranstaltung<br />

„Fest der Hände“<br />

14:00 - 14:15 Uhr<br />

Brandenburger Straße in Potsdam-Stadtmitte:<br />

Sign Mob bei der Begegnungsveranstaltung<br />

„Fest der Hände“<br />

13:30 – 16:30 Uhr,<br />

Treffpunkt am Filmpark Babelsberg /<br />

Metropolis-Halle:<br />

Stadtrundfahrt „Das Beste von Potsdam“<br />

mit Bussen und GebärdensprachdolmetscherInnen<br />

15:00 - 16:30 Uhr,<br />

Treffpunkt am Luisenplatz in Potsdam-Stadtmitte:<br />

Stadtrundfahrt durch die historischen<br />

Viertel in Potsdam mit Bussen und GebärdensprachdolmetscherInnen<br />

19:00 Uhr:<br />

Einlass Metropolis-Halle<br />

20:00 – 23:00 Uhr, Saal:<br />

Galaabend<br />

Moderatoren: Ralf Brauns und Conny<br />

Tiedemann<br />

Künstlerauftritte: Berliner Tauben Theater,<br />

Blaco, Tobias Hölle, Simon Kläger,<br />

Rainer Mertz, Okan Seese, Thow & Show,<br />

Kassandra Wedel<br />

Quizshow Finale, Verleihung der Filmund<br />

Fotopreise der <strong>Kulturtage</strong>, Verleihung<br />

der Kulturpreise des Deutschen<br />

Gehörlosen-Bundes<br />

23:00 - 3:00 Uhr,<br />

Friedrich Waldow-Foyer und Saal:<br />

Deaf Party<br />

24 PROGRAMMÜBERBLICK<br />

PROGRAMMÜBERBLICK<br />

25


DONNERSTAG, <strong>17.</strong>05.2018<br />

REFERENTENPROGRAMM<br />

Donnerstag | 15:30 - 17:30 Uhr | Podiumsdiskussion<br />

Podiumsdiskussion zum Motto der <strong>Kulturtage</strong>: „Unsere Kultur<br />

mit Gebärdensprache: inklusiv und gleichwertig“<br />

Hinter Überschriften und Mottos, wie auch hier bei den <strong>Kulturtage</strong>n,<br />

stehen in der Regel keine Satzzeichen. Das gibt den Moderatoren<br />

die Freiheit, auf dem Podium gemeinsam zu überlegen: Ist „inklusiv<br />

und gleichwertig“ schlicht eine Tatsache, die uns zufrieden<br />

zurücklehnen lässt? Oder jubeln wir gar „Inklusiv und gleichwertig!“,<br />

rückblickend auf ein Vierteljahrhundert seit den ersten <strong>Kulturtage</strong>n<br />

in Hamburg? Oder kreisen unsere Gedanken nach wie vor um die<br />

Frage: „inklusiv und gleichwertig??“ All das und vieles mehr werden<br />

wir mit ausgewählten Podiumsgästen aus Politik, Kultur, Wissenschaft,<br />

Jugend und Sport diskutieren, erörtern und in Frage stellen,<br />

uns mit ihnen beraten und uns gegenseitig informieren. Selbstverständlich<br />

interessiert uns dabei auch die Sichtweise der Basis: Mit<br />

einem visuellen Begleitprogramm werden wir Stellungnahmen<br />

diverser Personen aus der Gebärdensprachgemeinschaft zu diesen<br />

Fragen auf der Bühne zeigen.<br />

Podiumsgäste: Jürgen Dusel (Potsdam, Behindertenbeauftragter<br />

des Landes Brandenburg), Prof. Dr. Ulrich Hase (Rendsburg, Behindertenbeauftragter<br />

des Landes Schleswig-Holstein, Ehrenpräsident des<br />

Deutschen Gehörlosen-Bundes e.V. und Vorsitzender der Deutschen<br />

Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe und Fachverbände e.V.),<br />

Norbert Hensen (Berlin, Präsident des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes<br />

e.V.), Helene Jarmer (Wien/Österreich, Abgeordnete zum Nationalrat<br />

2009-2017, Präsidentin des Österreichischen Gehörlosen-Bundes<br />

e.V.), Elisabeth Kaufmann (München, Vorsitzende des Deutschen<br />

Gehörlosen-Theaters e.V. und Vorsitzende des Gehörlosenverbandes<br />

München und Umland e.V.), Prof. Dr. Christian Rathmannn (Berlin, Leiter<br />

der Abteilung Deaf Studies und Gebärdensprachdolmetschen, Humboldt-Universität<br />

zu Berlin), Helga Stevens (Gent/Belgien, Abgeordnete<br />

des Europäischen Parlaments seit 2014, Stellvertretende Vorsitzende<br />

der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (ECRS) und<br />

stellvertretende Vorsitzende der Interfraktionellen Arbeitsgruppe Behinderte<br />

des Europäischen Parlaments), Conny Tiedemann (Hamburg,<br />

frühere Vorsitzende der Deutschen Gehörlosen-Jugend e.V.)<br />

Moderatoren: Prof. Sabine Fries (Landshut, Leiterin des Studiengangs<br />

Gebärdensprachdolmetschen und Gebärdensprachgemeinschaft,<br />

Hochschule Landshut) und Thomas Geißler (Berlin, Hochschuldozent in<br />

der Abteilung Deaf Studies und Gebärdensprachdolmetschen, Humboldt-<br />

Universität zu Berlin)<br />

Donnerstag | 18:30 - 19:30 Uhr | Offene Diskussion<br />

Offene Diskussion des Publikums zum Motto der <strong>Kulturtage</strong><br />

Ergänzend zur vorherigen großen Podiumsdiskussion werden die<br />

Moderatoren nun dem Publikum die Gelegenheit geben, Stellung<br />

zu beziehen und sich ebenfalls auf dem Podium zu äußern. Darin<br />

liegt eine große Chance: Die verschiedenen Meinungen und Standpunkte<br />

aus der Podiumsdiskussion und aus der offenen Diskussion<br />

des Publikums können gesammelt und erfasst werden und zu<br />

einem umfassenden Meinungsbild über den aktuellen Status der<br />

Gebärdensprachgemeinschaft führen. Dieses Meinungsbild kann<br />

und soll als Orientierung für das gegenwärtige und zukünftige<br />

Engagement der Gebärdensprachgemeinschaft und des Deutschen<br />

Gehörlosen-Bundes mit seinen Mitgliedsverbänden dienen. Schließlich<br />

soll es damit verknüpft werden, was die Behindertenrechtskonvention<br />

der Vereinten Nationen bereits gefordert hat: Dass der<br />

Gebärdensprachgemeinschaft als ein inklusiver und gleichwertiger<br />

Teil der deutschen Gesellschaft der Weg zur Inklusion, Teilhabe und<br />

Gleichberechtigung geebnet werden soll.<br />

Moderatoren: Prof. Patricia Hermann-Shores (Schaffhausen/Schweiz,<br />

Hochschuldozentin an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik<br />

in Zürich) und Thomas Mitterhuber (München, Chefredakteur der<br />

Deutschen Gehörlosen-Zeitung)<br />

26 REFERENTENPROGRAMM<br />

REFERENTENPROGRAMM<br />

27


Forumsbereich Kultur | Gunter Trube-Raum<br />

FREITAG, 18.05.2018<br />

Freitag | 9:30 - 10.30 Uhr | Forum Gebärdensprache<br />

„Meine DGS“ – Vom Korpus zum Wörterbuch<br />

Die Vortragenden berichten aus ihrer aktuellen Forschung zur DGS.<br />

Sie stellen das öffentliche Korpus vor, das nun online zur Verfügung<br />

steht. In dieser Filmsammlung sind 50 Stunden gebärdete Gespräche<br />

und Erzählungen von Gehörlosen aus ganz Deutschland enthalten.<br />

Die Gebärdenfilme wurden und werden zur Erstellung des<br />

DGS-Wörterbuchs ausgewertet. Es wird gezeigt, wie in den Daten<br />

z.B. regionale Unterschiede (Dialektgebärden) entdeckt wurden.<br />

Weitere Informationen zur Verbreitung und Bedeutung der Gebärden<br />

werden mit dem DGS-Feedbacksystem gesammelt. Die Hinweise<br />

der Feedback-Teilnehmer helfen dabei, die Beschreibungen im<br />

Wörterbuch besser und genauer zu machen. Von diesem DGS-Wörterbuch<br />

werden erste Entwürfe gezeigt.<br />

Referenten: Lutz König (Hamburg) und Satu Worseck (Hamburg), Mitglieder<br />

des Korpus-Teams, Institut für Deutsche Gebärdensprache und<br />

Kommunikation Gehörloser, Universität Hamburg<br />

Moderator: Alexander von Meyenn (Vorsitzender des Bundesverbandes<br />

der Dozenten für Gebärdensprache)<br />

Freitag | 11:00 - 12:00 Uhr | Forum Kulturarbeit<br />

Unsere Kulturarbeit: gestern, heute und morgen<br />

Referenten: Dorothy Buhr (Vorsitzende der Bundesvereinigung für Kultur<br />

und Geschichte Gehörloser e.V.), und Jürgen Schlechter (2. Vorsitzender<br />

der Bundesvereinigung für Kultur und Geschichte Gehörloser e.V.)<br />

Moderator: Benedikt J. Sequeira Gerardo (Berlin, Unternehmer und<br />

Künstler)<br />

Freitag | 13:00 - 14:00 Uhr | Forum Gebärdensprachpoesie und<br />

Visual Vernacular<br />

Experten der Gebärdensprachperformance<br />

Die zwei international bekannten tauben Persönlichkeiten, Laura<br />

Valyte und Giuseppe Giuranna, haben viel gemeinsam: Sie sind in<br />

anderen Ländern geboren worden: Laura in Litauen und Giuseppe<br />

in Italien. Beide haben gehörlose Eltern. Beide sind künstlerische<br />

Multitalente und Meister in der Gebärdensprachperformance. Die<br />

beiden werden über ihre Erfahrungen und über ihre Darstellungen<br />

(Gebärdensprachpoesie / Visual Vernacular) sowie von ihren bundesweiten<br />

und internationalen Auftritten berichten<br />

Referenten: Giuseppe Giuranna (Berlin, Gebärdenkünstler und Schauspieler),<br />

Laura Valyte (Hamburg, Gebärdensprachpoetin, Tänzerin und<br />

Fotomodell)<br />

Moderator: Stefan Goldschmidt (Hamburg, Lektor am Institut für<br />

Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser, Universität<br />

Hamburg)<br />

Die Bundesvereinigung für Kultur und Geschichte Gehörloser e.V.<br />

(BV KuGG) besteht im Jahr 2018 25 Jahre. Eine zusammenfassende<br />

Rückschau von der Gründung bzw. Entstehungsgeschichte der<br />

Interessengemeinschaft zur Förderung der Kultur Gehörloser (IFKG),<br />

der Zusammenführung mit der Deaf History-Interessengruppe zur<br />

„Kultur und Geschichte Gehörloser e.V.“ wird gegeben. Die Einrichtung<br />

von den Abteilungen „Theater“, „Kunst“, „Film“, „Deaf History“<br />

und „Deaf Studies“ fand 2013 seinen Abschluss. Die Aufgaben der<br />

Abteilungen werden vorgestellt. Ziele sind die Weiterführung der<br />

Bildungsangebote und Workshops für Künstler & Filmemacher.<br />

28 REFERENTENPROGRAMM<br />

29


Freitag | 14:30 - 15:30 Uhr | Forum Kunst<br />

Verschiedene Kunststile und Themen bei der Kunstausstellung<br />

der <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong><br />

Mehrere KünstlerInnen präsentieren ihre Werke an den drei Tagen<br />

der <strong>Kulturtage</strong> in einer Kunstausstellung. In diesem Forum werden<br />

sie über ihre verschiedenen Kunststile und ihre Erfahrungen mit<br />

Farbe, Form und Material berichten. Dadurch werden die verschiedenen<br />

Zugänge zur Kunst für das Publikum deutlich gemacht.<br />

Podiumsgäste: Emin Luis Aksoy (Berlin), Robert Bisl (München), Dieter<br />

Fricke (Flörsheim am Main), Jürgen Klein (Koblenz), Sophia Mushold<br />

(Berlin), Barbara Ringwelski (Welver), Valentin Walter (Wiesbaden)<br />

(Siehe Fotobilder auf S. 82-85)<br />

Moderator: Roland Kühnlein (München, Leiter der Theatergruppe<br />

THOW SHOW aus München, Schauspieler und Kunstschaffender)<br />

Freitag | 18:00 - 19:00 Uhr | Forum Fotographie<br />

Fotowettbewerb bei den <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>n<br />

Es werden Dominika Belz, Andreas Nagel und Ben Unger als<br />

GewinnerInnen des Fotowettbewerbs vorgestellt, die vor Beginn<br />

der <strong>Kulturtage</strong> von der dafür eingerichteten Fotojury aus Kerstin<br />

Reiner-Berthold (Schramberg), Anton Schneid (München), Jolanta<br />

Paliszewska (Berlin) und Dieter Fricke (Flörsheim am Main) ausgewählt<br />

wurden. Die FotographInnen stellen jeweils ihre Bilder vor<br />

und erläutern die Ideen und die Hintergründe, die zu ihren Bildern<br />

geführt haben. Das Publikum hat die Möglichkeit, mit ihnen die Eindrücke<br />

und Interpretationen der Bilder zu diskutieren und Fragen zu<br />

stellen. Die Bilder werden an den drei Tagen der <strong>Kulturtage</strong> in einer<br />

Fotoausstellung präsentiert.<br />

Podiumsgäste: Dominika Belz (Siegen), Andreas Nagel (Überlingen),<br />

Ben Unger (Hamburg)<br />

Moderatoren: Mitglieder der Fotojury<br />

Freitag | 16:00 - 17:30 Uhr | Forum Film<br />

Filmwettbewerb bei den <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>n<br />

In diesem Forum werden die drei GewinnerInnen des Filmwettbewerbs<br />

vorgestellt, die vor Beginn der <strong>Kulturtage</strong> von der dafür eingerichteten<br />

Filmjury aus Manfred Mertz (Koblenz), Thomas Zander<br />

(Potsdam), Christina Schönfeld (Potsdam) und David de Keyzer<br />

(Reims/Frankreich) ausgewählt wurden. Die Filmemacher stellen<br />

ihre Werke vor und erläutern die Ideen und die Hintergründe, die zu<br />

ihrem Film geführt haben. Das Publikum hat die Möglichkeit, Fragen<br />

zu stellen und seine Eindrücke und Interpretationen mit den Filmemachern<br />

zu diskutieren. Die drei Filme werden bei der Talkshow I<br />

am Donnerstagabend vorgeführt.<br />

Podiumsgäste: Mila Hergert & Kevin Kiekbusch (Berlin), Eyk Kauly<br />

(Berlin), Pavel Rodionov & Rafael-Evitan Grombelka (Köln)<br />

Moderatoren: Mitglieder der Filmjury<br />

30 REFERENTENPROGRAMM<br />

31


SAMSTAG, 19.05.2018<br />

Samstag | 9:00 - 10:00 Uhr | Forum Geschichte<br />

Geschichte der Gehörlosen- und Hörbehinderten-Bewegung in<br />

der ehemaligen DDR von 1957 – 1990/91 – „Einst und heute“<br />

Die Referenten wollen mit dem o.g. Geschichtsthema die Geschichte<br />

der ostdeutschen Gehörlosen-/ Hörbehinderten-Bewegung in<br />

der ehemaligen DDR von 1957 bis 1990/91 beleuchten, da es auf<br />

deutschem Boden zwei Gehörlosen- und Hörbehindertenverbände<br />

gegeben hat. Zugleich wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten die<br />

Betroffenen, insbesondere die kommunikativ behinderten Menschen,<br />

in Ostdeutschland erhalten haben.<br />

Referenten: Karlheinz Kunze (Berlin, Gründer und Projektkoordinator<br />

des Fördervereins der Gehörlosen der neuen Bundesländer e.V.) und<br />

Angela Winkler-Ruppert (Berlin, Bildungsreferentin für Kinder- und<br />

Jugendarbeit, Förderverein)<br />

Moderatorin: Karin Tattermusch (Vorsitzende des Landesverbandes<br />

der Gehörlosen Thüringen e.V.)<br />

Samstag | 10:30 - 11:30 Uhr | Forum Internationale Künstler<br />

Internationaler Austausch im Bereich der Gehörlosenkultur<br />

David de Keyzer ist Gründer und Leiter des bekannten internationalen<br />

Kulturfestivals „Clin d’oeil“ in Reims, Frankreich, welches seit<br />

2003 bereits achtmal stattgefunden hat. Er berichtet von besonderen<br />

Kulturveranstaltungen für und von Gebärdensprachnutzern<br />

auf der ganzen Welt und stellt verschiedene taube Künstler vor.<br />

Weiterhin stellen Samuel Karunya und Kavita Pipalia die internationale<br />

Stiftung namens „Global Deaf Aid Foundation“ aus den USA<br />

vor, die sich für eine weltweite Unterstützung der Gehörlosen und<br />

Gebärdensprachnutzer einsetzt. Kavita Pipalia ist gebürtige Inderin<br />

und in einer Vielzahl von Organisationen aktiv, die sich den Bedarfen<br />

tauber Menschen widmen. Karunya Samuel arbeitet eng mit<br />

Bundesbehörden und Ämtern zusammen, um diese Menschen für<br />

das Leben tauber Menschen zu sensibilisieren.<br />

Referenten: Samuel Karunya (Washington, D.C./USA, geschäftsführender<br />

Direktor der „Global Deaf Aid Organisation“), David de Keyzer<br />

(Reims, Geschäftsführer des Vereins „Cinesourds“, Frankreich), und<br />

Kavita Pipalia (Kalifornien/USA, Mitglied der Geschäftsführung von der<br />

„Global Deaf Aid Organisation“)<br />

Moderator: Benedikt J. Sequeira Gerardo (Berlin, Unternehmer und<br />

Künstler)<br />

Samstag | 12:00 - 13:00 Uhr | Forum Theater<br />

Künstlerin von klein auf<br />

Die künstlerische Ausbildung von Kassandra Wedel begann bereits<br />

in ihrer Kindheit mit Tanzen, Theater und Malen. Später studierte<br />

sie Theaterwissenschaften und Kunstpädagogik an der Ludwig-Maximilian-Universität<br />

München. Seit 2012 ist sie Ensemblemitglied<br />

des Deutschen Gehörlosen Theaters. 2015 spielte sie in dem Tatort<br />

„Totenstille“ eine gehörlose Tanztrainerin. 2016 gewann sie den Pro<br />

7-Wettbewerb „Deutschland tanzt“ und wird einer breiteren Öffentlichkeit<br />

bekannt. Über ihre Erfahrungen in diesen Bereichen wird<br />

Kassandra Wedel im Forum erzählen.<br />

Referentin: Kassandra Wedel (München, freischaffende Tänzerin,<br />

Choreografin und Schauspielerin)<br />

Von der Idee bis zum fertigen Stück<br />

Schmitz zeigt eine Präsentation zu dem Thema „Von der Idee bis<br />

zum fertigen Stück“. Gleichzeitig sollen offene Fragen vom Publikum<br />

beantwortet werden, die im Zusammenhang mit ihrer Präsentation<br />

auftreten. Wünschenswert fände sie es, wenn nach der Präsentation<br />

einzelne Zuschauer Interesse erkennen lassen, dass sie selbst einmal<br />

ein Theaterstück „auf die Beine“ stellen möchten. Ute Sybille Schmitz<br />

hat u.a. diverse Theaterstücke mit dem Berliner Tauben Theater entwickelt,<br />

Regie bei Kurzfilmen geführt, ist Filmemacherin, Drehbuchautorin<br />

und hat ihren Abschluss in Belletristik gemacht.<br />

Referentin: Ute Sybille Schmitz (Berlin, Vorsitzende des Vereins „Die<br />

Visionäre e.V.“ und Leiterin des Berliner Tauben Theaters)<br />

Moderatorin: Elisabeth Kaufmann (Vorsitzende des Deutschen Gehörlosen-Theaters<br />

e.V.)<br />

32 REFERENTENPROGRAMM<br />

REFERENTENPROGRAMM<br />

33


34 35


Forumsbereich Politik | Gerlinde Gerkens-Raum<br />

FREITAG, 18.05.2018<br />

Freitag | 9:30 - 10:30 Uhr | Forum Europa<br />

Aktuelle Themen beim Europäischen Gehörlosen-Verband<br />

(EUD)<br />

Auf europäischer Ebene ist zu beobachten, dass die Behindertenpolitik<br />

stetig wichtiger wird. Vor allem der Entwurf und die Umsetzung<br />

des EAA (European Accessibility-Act), die Richtlinien zu barrierefreien<br />

Produkten und Dienstleistungen, wurden und werden sehr stark<br />

diskutiert. Die EAA soll Mindestanforderungen der Barrierefreiheit<br />

wichtiger Produkte und Dienstleistungen festschreiben, sodass sie<br />

in allen EU-Mitgliedstaaten angeboten werden können. Als Nichtregierungsorganisation<br />

verfolgt die EUD (European Union of the<br />

Deaf) diesen Prozess mit ihrem Präsidenten Markku Jokinen. Die<br />

EUD steht für die politische Arbeit für taube Menschen und Gebärdensprachnutzer<br />

auf europäischer Ebene und nimmt Stellung zu<br />

aktuellen Entwicklungen bezüglich Sprachenrechte und Barrierefreiheit.<br />

Referent: Dr. Markku Jokinen (Finnland, Präsident der European Union<br />

of the Deaf (EUD), geschäftsführender Direktor des Finnischen Gehörlosen-Bundes)<br />

Moderator: Helmut Vogel (Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes<br />

e.V.)<br />

Freitag | 11:00 - 12:00 Uhr | Forum Behindertenrechtskonvention<br />

Nationaler Aktionsplan zur UN-Behindertenrechtskonvention<br />

Referent: Andre Necké (Berlin, Referat Va5 „Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention:<br />

Focal Point, Nationaler Aktionsplan“ im<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS))<br />

Moderator: Daniel Büter (Berlin, Referent für politische Bildung und<br />

Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Gehörlosen-Bund e.V.)<br />

Freitag | 13:00 - 14:30 Uhr | Forum Internationales<br />

Die politische Arbeit nationaler Gehörlosenverbände<br />

Die VertreterInnen der vier nationalen Gehörlosenbünde (Frankreich,<br />

Österreich, Schweiz und Deutschland) berichten von den<br />

Erfahrungen aus ihrer politischen und gesellschaftlichen Arbeit.<br />

Seit 2010 haben auf der Basis einer guten Zusammenarbeit dreier<br />

Gehörlosenbünde drei Bildungs- und Fachkongresse im deutschsprachigen<br />

Raum stattgefunden. Der französische Gehörlosenbund<br />

ist Gastgeber des nächsten Weltkongresses des Weltverbands der<br />

Gehörlosen (World Federation of the Deaf, WFD) 2019 in Paris.<br />

Podiumsgäste: Dr. Tatjana Binggeli (Basel, Präsidentin des Schweizerischen<br />

Gehörlosen-Bundes (SGB-FSS)), Helene Jarmer (Wien, Präsidentin<br />

des Österreichischen Gehörlosen-Bundes (ÖGLB)), Ronit Leven (Paris,<br />

Vizepräsidentin des Französischen Gehörlosen-Bundes, (FNSF)), Helmut<br />

Vogel (Frankfurt/Main, Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes<br />

(<strong>DGB</strong>))<br />

Moderatorin: Prof. Sabine Fries (Leiterin des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen<br />

und Gebärdensprachgemeinschaft, Hochschule<br />

Landshut)<br />

Zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention (BRK) der Vereinten<br />

Nationen (UN) hat die Bundesregierung im letzten Jahr den<br />

zweiten Nationalen Aktionsplan entwickelt. Dieser Aktionsplan ist in<br />

13 Handlungsfelder unterteilt, z.B. Arbeit, Teilhabe, Bildung. Dieser<br />

Aktionsplan steht auch im Zusammenhang mit dem ersten deutschen<br />

Staatenbericht vor dem Vertragsausschuss. Wie der Aktionsplan<br />

in den nächsten Jahren fortgeschrieben werden soll, darüber<br />

berichtet Andre Necke vom BMAS mit dem Schwerpunkt, was dies<br />

für gehörlose Menschen und ihre Lebenssituation bedeutet.<br />

36 REFERENTENPROGRAMM<br />

37


Freitag | 14.30 - 15.30 Uhr | Forum Zukunftstrends für die<br />

Gebärdensprachgemeinschaft<br />

Gebärdensprachgemeinschaft - Wie sieht sie heute und morgen<br />

aus?<br />

Der medizinische und technische Fortschritt der letzten 30 Jahre hat<br />

dazu geführt, dass sich die Gehörlosengemeinschaft in den letzten<br />

30 Jahren verändert hat. Es gibt medizinisch gesehen weniger „gehörlose“<br />

Menschen und dafür mehr hörbehinderte Menschen, die<br />

technische Hilfsmittel verwenden. Trotzdem bleibt die Wichtigkeit<br />

der Gebärdensprache für einen Teil dieser hörbehinderten Menschen<br />

bestehen. Daher soll über die Definition des Begriffs „Gebärdensprachgemeinschaft“<br />

diskutiert werden. Nach diesen Impulsvorträgen<br />

von Thomas Worseck und Uwe Schönfeld hat das Publikum<br />

die Möglichkeit, gemeinsam diese Fragen zu diskutieren und ihre<br />

Einschätzung zur gegenwärtigen und zukünftigen Rolle der Gebärdensprachgemeinschaft<br />

abzugeben.<br />

Referenten und Moderatoren: Uwe Schönfeld (Potsdam, 1. Vorsitzender<br />

des Zentrums für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen<br />

in Berlin und Brandenburg e.V. und 2. Vorsitzender des Landesverbandes<br />

der Gehörlosen Brandenburg e.V.), Thomas Worseck (Hamburg,<br />

Geschäftsführer des Gehörlosenverbandes Hamburg e.V.)<br />

Freitag | 16:30 - 17:30 Uhr | Forum Behindertenpolitik<br />

Aktuelle behindertenpolitische Arbeit im Bundestag<br />

In diesem Forum steht die behindertenpolitische Arbeit der jetzigen<br />

Legislaturperiode (2017-2021) im Vordergrund. Die Regierungskoalition<br />

der CDU/CSU und SPD hat in den Koalitionsvereinbarungen<br />

verschiedene Vorhaben angekündigt, ein Schwerpunkt davon ist<br />

der Ausbau der kommunikativen Barrierefreiheit im gesellschaftlichen<br />

Leben. Bei der Novellierung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />

(AGG) sollen private Anbieter von Gütern und<br />

Dienstleistungen verpflichtet werden, kommunikative Barrieren<br />

durch sogenannte „angemessene Vorkehrungen“ abzubauen. Die<br />

anwesenden Bundestagsabgeordneten von diversen Parteien<br />

werden über den aktuellen Stand der behindertenpolitischen Arbeit<br />

diskutieren.<br />

Podiumsgäste: Dr. Matthias Bartke (Hamburg, Vorsitzender des Bundestagsausschusses<br />

für Arbeit und Soziales, SPD), Jens Beeck (Lingen<br />

/Ems, Behindertenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der<br />

FDP), Wilfried Oellers (Heinsberg, Behindertenbeauftragter der CDU/<br />

CSU-Bundestagsfraktion), Sören Pellmann (Leipzig, Behindertenpolitischer<br />

Sprecher der Bundestagsfraktion Die Linke), Corinna Rüffer (Trier,<br />

Behindertenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/<br />

Die Grünen)<br />

Moderator: Daniel Büter (Berlin, Referent für politische Bildung und<br />

Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Gehörlosen-Bund e.V.)<br />

Beratungsstelle Beythaler Str. 5<br />

52355 Düren<br />

Beratungsstellenleiterin<br />

Telefon<br />

Email<br />

Lohnsteuerberatungsverbund e. V.<br />

- Lohnsteuerhilfeverein -<br />

Frau Marietta Schumacher<br />

Tel. (0800) 66 45 77 1 (gebührenfrei)<br />

Mo - Fr 08:00 - 18:00 Uhr,<br />

außerhalb dieser Zeiten:<br />

Tel. (02421) 99 31 37 2<br />

info@kommunikationsbruecke.de<br />

Ich berate Sie und erstelle Ihre<br />

Einkommenssteuererklärung<br />

begrenzt nach § 4 Ziffer 11 StBerG<br />

im Rahmen einer Mitgliedschaft.<br />

Freitag | 18:00 - 19:00 Uhr | Forum Kommunalpolitik<br />

Kommunalpolitik – Politik vor Ort mitgestalten<br />

Soziale und kulturelle Teilhabe beginnt vor Ort, und als Mandatsträger<br />

wie z.B. als Stadtverordneter kann man Einfluss darauf nehmen.<br />

Im Jahr 2016 ist Sascha Nuhn in Bad Vilbel zum Stadtverordneten<br />

gewählt worden. In diesem Vortrag wird er über seine Erfahrungen<br />

berichten und zeigen, wie man in der Kommune Einfluss auf<br />

Barrierefreiheit, Inklusion und soziale Teilhabe nehmen und sich für<br />

Veränderungen einsetzen kann. Auch möchte er darlegen, warum<br />

die Bundespolitik in manchen Bereichen keinen Einfluss auf die<br />

Kommunalpolitik hat.<br />

Internet 38 www.lbv-gebärden-düren.de<br />

REFERENTENPROGRAMM<br />

39


Referent: Sascha Nuhn (Bad Vilbel, Stadtverordneter in Bad Vilbel, Die<br />

Grünen und Vorsitzender für Bereich Sprache beim Hessischen Verband<br />

für Gehörlosen und hörbehinderte Menschen e.V.)<br />

Moderator: Steffen Helbing (Vorsitzender des Landesverbandes der<br />

Gehörlosen Brandenburg e.V.)<br />

SAMSTAG, 19.05.2018<br />

Samstag | 9.00 - 10.00 Uhr | Forum Sprachliche Minderheit<br />

Gebärdensprachgemeinschaft im Aufwind: Ein Minderheitenschutz<br />

inklusiv<br />

In der letzten Zeit setzt sich die Europäische Union stark für die<br />

Förderung der Gebärdensprache ein, wie die am 23.11.2016 verabschiedete<br />

Resolution zeigt. Jedoch fragen viele, wie dieses EU-Statement<br />

am besten in Deutschland umgesetzt wird. Dabei versucht<br />

der Vortrag über die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen<br />

die Möglichkeiten aufzuzeigen, die die Gebärdensprachgemeinschaft<br />

von heute in einer europäischen „inklusiven“<br />

Gesellschaft hat.<br />

Referentin: Judith Hartmann (Hamburg, Fachanwältin für Sozialrecht)<br />

Behindertengleichstellungsgesetz<br />

Die zentralen Rechte aus dem Bundesbehindertengleichstellungsgesetz<br />

(BGG) und der Kommunikationshilfeverordnung (KHV)<br />

werden vorgestellt sowie deren praktische Umsetzung: Inhalt und<br />

Grundlagen zum Behindertengleichstellungsgesetz - Berichte aus<br />

der Praxis und die Überschneidungen von Bundes- und Landesbehörden<br />

- Fazit und Handlungsempfehlung für die Stärkung der<br />

Rechte auf Verwendung der Gebärdensprache in der Kommunikation<br />

mit den Behörden.<br />

Referent: Sven Niklas (Berlin, Jurist, Verwaltungsangestellter bei der<br />

Bundesfachstelle Barrierefreiheit der Deutsche Rentenversicherung<br />

Knappschaft-Bahn-See)<br />

Moderator: Thomas Ritter (Vorsitzender des Landesverbandes der Gehörlosen<br />

Niedersachsen e.V.)<br />

Referent: Thomas Wartenberg (Erfurt, Dipl. Sozialarbeiter/Sozialpädagoge,<br />

Frühförderer und Pädagogischer Kommunikationsassistent<br />

beim Frühförder- und Beratungszentrum Erfurt des Herbert Feuchte<br />

Stiftungsverbundes gGmbH)<br />

Moderator: Dr. Okan Kubus (Vorstandsmitglied der „Gesellschaft für<br />

Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser e.V.“ (GGKG))<br />

Samstag | 10.30 - 11.30 Uhr | Forum Behindertenrecht<br />

Bundesteilhabegesetz<br />

Bringen mir die Gesetzesänderungen durch das BTHG überhaupt<br />

etwas? Welche Leistungsansprüche bestehen? Kann ich Dolmetscherkosten<br />

für private Anlässe beantragen? Wie sieht es mit Einkommen<br />

und Vermögen aus? Wo kann ich einen Antrag stellen? Ab<br />

wann gelten die neuen Regelungen? Bleiben die alten gesetzlichen<br />

Regelungen bezüglich der Dolmetscherkostenübernahme erhalten<br />

(z.B. § 17 Abs. 2 SGB I)?<br />

40 REFERENTENPROGRAMM<br />

41


Samstag | 12:00 - 13:00 Uhr | Forum Dolmetschen<br />

Was Ihr schon immer über Telesign und Tess wissen wolltet<br />

„Warum muss ich für private Telefonate zahlen? In der Schweiz ist<br />

das ganz anders!“<br />

„Warum muss ich zwischen privaten und beruflichen Telefonaten<br />

unterscheiden?“<br />

„Kann ich mir einen bestimmten Dolmetscher für mein Telefonat<br />

wünschen?“<br />

Mit einem Rückblick auf den Ursprung und die Entwicklung der<br />

Dolmetschdienste Telesign und Tess werden diese und auch andere<br />

Fragen beantwortet. Es war eine ursprüngliche Idee von der „Deutschen<br />

Gesellschaft für Hörgeschädigte - Selbsthilfe und Fachverbände“.<br />

Weiterhin werden die Besonderheiten des Telefondolmetschens<br />

vorgestellt.<br />

Referenten: Sabine Broweleit (Rendsburg, Geschäftsführerin des Tess<br />

- Sign & Script - Relay-Dienste für hörgeschädigte Menschen GmbH)<br />

und Marion Jokisch (Köln, Geschäftsführerin der Telesign Deutschland<br />

GmbH, Gebärdensprachdolmetscherin)<br />

Moderatorin: Karina Knipping (2. Vorsitzende des Bundesverbandes<br />

der Gebärdensprachdolmetscher/ -innen Deutschlands (BGSD) e.V.)<br />

Forumsbereich Fachthemen, Jochen Muhs-Raum<br />

FREITAG, 18.05.2018<br />

Freitag | 9:30 - 10.30 Uhr | Forum Notruf<br />

Barrierefreier Notruf – Wunsch und Wirklichkeit<br />

Seit Jahren setzt sich der Deutsche Gehörlosen-Bund dafür ein, die<br />

„Bundes-App“ für barrierefreie Notrufe rund um die Uhr einzurichten.<br />

Das wurde im letzten Jahr durch die im Deutschen Bundestag<br />

beschlossene Änderung des § 45 TKG teilweise möglich gemacht.<br />

Ein Telefondolmetschdienst inklusive Notruf in Gebärdensprache<br />

und per Schrift und rund um die Uhr verfügbar soll im kommenden<br />

Jahr über eine entsprechende Stelle eingerichtet werden. Damit<br />

wäre der Wunsch der überwältigenden Mehrheit von Hörbehinderten<br />

anlässlich der Umfrage für die <strong>DGB</strong>-Fachtagung „Barrierefreier<br />

Notruf“ vom 29.11.2016 zum Teil erfüllt.<br />

Referent: Bernhard Harz (Feuerwehr Berlin, Vorsitzender der „Expertengruppe<br />

Notrufe“ (EGN) als Gremium der Ständigen Konferenz der<br />

Innenminister und -senatoren der Länder)<br />

Moderator: Steffen Helbing (Vorsitzender des Landesverbandes der<br />

Gehörlosen Brandenburg e.V.)<br />

Freitag | 11:00 - 12:00 | Forum Entwicklungszusammenarbeit<br />

NAUWU = Nothing About Us Without Us (Nichts Über Uns Ohne<br />

Uns) in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

Robert Remarque Grund, gehörlos, engagiert sich über 10 Jahre vorwiegend<br />

ehrenamtlich für die deutsch-nordkoreanische Gehörlosen-Entwicklungszusammenarbeit<br />

und setzt sich aktiv für die praktische<br />

Umsetzung der UN-BRK in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

ein. Mit seiner Präsentation wird er das Arbeitsprinzip „NAUWU“ in<br />

der Gehörlosen-Entwicklungszusammenarbeit anhand seiner vierjährigen<br />

Erfahrung vor Ort in Nordkorea näher erläutern.<br />

Referent: Robert Remarque Grund (Berlin, Vorstandsmitglied des Vereins<br />

TOGETHER-Hamhung e.V., Mitarbeiter für Flüchtlingsfragen beim<br />

Förderverein der Gehörlosen der neuen Bundesländer e.V.)<br />

42 REFERENTENPROGRAMM<br />

43


Nachhaltige Entwicklung für Alle<br />

bezev (Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit) setzt sich<br />

dafür ein, dass die deutsche Entwicklungszusammenarbeit inklusiv<br />

wird und die neuen nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten<br />

Nationen inklusiv umgesetzt werden. Als ein positives Beispiel wird<br />

das Programm „weltwärts“ vorgestellt, mit dem Menschen mit und<br />

ohne Beeinträchtigung/Behinderung einen Freiwilligendienst in<br />

Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa leisten können.<br />

Referentin: Gabriele Weigt (Essen, Geschäftsführerin des Vereins „Behinderung<br />

und Entwicklungszusammenarbeit e.V.“ (bezev))<br />

Moderator: Friedhelm Zeiß (Vorsitzender der Deutschen Arbeitsgemeinschaft<br />

für Evangelische Gehörlosenseelsorge e.V. (DAFEG) und<br />

Beauftragter für Gehörlosenseelsorge in der Evangelischen Kirche der<br />

Pfalz)<br />

Freitag | 13:00 - 14:00 | Forum Medien:<br />

Wann kommt die volle Barrierefreiheit in den Medien?<br />

Gehörlose bezahlen seit 5 Jahren eine Rundfunkgebühr. Es gibt<br />

langsam mehr Angebote in Gebärdensprache – allerdings nur im<br />

internetfähigen Fernsehen (HBB-TV) und nicht im linearen Fernsehen.<br />

Die Untertitelquote ist vor 5 Jahren bei ARD, ZDF und den<br />

dritten Regionalprogrammen zuerst stark gestiegen und hat dann<br />

nachgelassen. Die Spartensender ARTE, Phoenix, ZDFneo usw.<br />

liegen weit hinter den Erwartungen zurück. Private Fernsehsender<br />

haben sich erst in letzten Jahren bemüht, vermehrt zu untertiteln.<br />

„Sehen statt Hören“ zeigt heutzutage zu viele Wiederholungen und<br />

wird vom Bayerischen Rundfunk fast alleine finanziert. Es stellt sich<br />

die Frage, wie lange es dauert, bis die Barrierefreiheit entsprechend<br />

der UN-Behindertenrechtskonvention vollständig umgesetzt ist.<br />

Moderator: Bernd Schneider (Vorsitzender des Landesverbandes<br />

Bayern der Gehörlosen e.V. und Leiter der Arbeitsgruppe für barrierefreie<br />

Medien bei der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe<br />

und Fachverbände e.V.)<br />

Freitag | 14:30 - 15:30 Uhr | Forum Arbeit<br />

Abbau der Barrieren im Arbeitsleben<br />

Im Vortrag werden verschiedene Perspektiven zur Teilhabe der Menschen,<br />

die Gebärdensprache(n) als Erstsprache(n) verwenden, im Arbeitsleben<br />

ausführlich erörtert: (i) Menschen mit Hörbehinderungen<br />

(ii) Gebärdensprachdolmetschende, die im Kontext der Teilhabe im<br />

Arbeitsleben tätig sind, und (iii) Beratungsstellen. Vorläufige Ergebnisse<br />

wurden im Rahmen des europäischen Projekts DESIGNS (in<br />

Zusammenarbeit mit den Projektpartnerinnen aus Schottland und<br />

Irland sowie mit dem Europäischen Forum der Gebärdensprachdolmetscher*innen<br />

und mit dem Europäischen Gehörlosenverband)<br />

gewonnen und vorgestellt. Zentrale Fragen wurden gestellt: Welche<br />

Barrieren zur Teilhabe im Arbeitsleben gibt es, und wie können sie<br />

abgebaut werden?<br />

Referent: Prof. Dr. Christian Rathmann (Berlin, Linguist und Leiter der<br />

Abteilung Deaf Studies und Gebärdensprachdolmetschen, Institut für<br />

Rehabilitationswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin)<br />

Moderator: Jens Langhof (Vorsitzender des Landesverbandes der Gehörlosen<br />

Sachsen e.V.)<br />

Podiumsgäste: Cornelia Holsten (Bremen, Direktorin der Bremischen<br />

Landesmedienanstalt und Vorsitzende der Direktorenkonferenz der<br />

Landesmedienanstalten), Jürgen Kleinknecht (Mainz, Hauptredaktion<br />

Neue Medien beim ZDF) und Niels Rasmussen (Hamburg, Leiter der<br />

Arbeitsgruppe Barrierefreiheit der ARD).<br />

44 REFERENTENPROGRAMM<br />

45


Freitag | 16:30 - 17:30 Uhr | Forum Cybermobbing<br />

Ab wann wird die Mediennutzung krank?<br />

Wir alle nutzen täglich das Internet. Die positiven Auswirkungen<br />

sind unumstritten, doch ab wann macht die Mediennutzung krank?<br />

Wann ist man selbst Täter und/oder Opfer? Wie erkenne ich die<br />

ernsthaften psychischen Belastungen durch soziale Medien? In<br />

diesem Vortrag wird versucht auf diese Fragen, anhand von konstruierten<br />

Fallbeispielen, eine Antwort zu finden.<br />

Referenten: Jürgen Endress (Hanau, Medienproduzent und Gebärdensprachkünstler),<br />

Irena Popovic (Wuppertal, Gebärdensprachdozentin)<br />

und Bettina Scholz-Wiedenbusch (Lengerich, Diplom-Psychologin und<br />

approbierte Psychotherapeutin, Behandlungszentrum für Hörgeschädigte<br />

der LWL-Klinik Lengerich)<br />

Moderator: Stefan Goldschmidt (Hamburg, Lektor beim Institut für<br />

Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser, Universität<br />

Hamburg)<br />

Freitag | 18:00 - 19:00 | Forum Soziale Medien<br />

Wie kann Facebook, Twitter & Co. bei der politischen Arbeit<br />

helfen?<br />

Soziale Medien wie Facebook, Twitter oder Instagram sind heutzutage<br />

beliebt und nicht mehr wegzudenken. Vor allem für Gehörlose<br />

und Gebärdensprachnutzer sind Videofilme (Vlogs) von großer<br />

Bedeutung, weil sie den Austausch von Informationen sowie Diskussionen<br />

in Gebärdensprache ermöglichen und die Entwicklung<br />

u.a. in gesellschaftspolitischen Bereichen vorantreiben können. Als<br />

Beispiele sind #AktionDGS, #Rettetden<strong>DGB</strong>, #hartgegenbarrieren,<br />

#nichtmeingesetz zu nennen. Über ihre Erfahrungen berichten drei<br />

Social Media-Aktivisten aus verschiedenen Bereichen.<br />

Podiumsgäste: Björn Blumeier (Berlin, Veranstaltungsmanager), Raul<br />

Krauthausen (Berlin, Gründer und Vorsitzender des Vereins „Sozialhelden“<br />

sowie Mitgründer der AbilityWatch) und Viola Kunkel (Würzburg,<br />

Dozentin für Deutsche Gebärdensprache und Betreiberin der Gebärdensprachschule<br />

„DGScafe“ in Würzburg)<br />

Moderatorin: Katja Fischer (Berlin, Hochschuldozentin und Dolmetscherin<br />

für Gebärdensprache)<br />

SAMSTAG, 19.05.2018<br />

Samstag | 9:30 - 10:30 Uhr | Forum Cochlear Implantat<br />

und Gebärdensprache<br />

CI und Gebärde - geht das?<br />

Das CI löst große Unruhe in der Gebärdensprachgemeinschaft aus<br />

und wird sehr kontrovers diskutiert bis hin zu Anfeindungen und<br />

Beleidigungen. In dem Vortrag werden sowohl die Perspektiven der<br />

Eltern und Ärzte als auch die Grenzen des CI und die Möglichkeiten<br />

mit Gebärdensprache dargestellt. Des Weiteren werden anhand von<br />

Beispielen die Reaktion in den sozialen Medien diskutiert: CI und<br />

Gebärde - geht das?<br />

Referenten: Simone Bräunlich (Hamburg, M.A.-Sozialpädagogik) und<br />

Dr. Oliver Rien (Mildstedt, Diplom-Psychologe beim Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk<br />

Husum, Dozent)<br />

Moderatorin: Dr. med. Ulrike Gotthardt (Präsidiumsmitglied des Deutschen<br />

Gehörlosen-Bundes e.V.)<br />

Samstag | 10:30 - 11:30 Uhr | Forum Bildung<br />

Ist „DGS“ in Zukunft erlernbar an allen Schulen?<br />

In Berlin, Brandenburg und Hamburg gibt es offizielle Rahmenlehrpläne<br />

für die DGS an Grundschulen, Gesamtschulen und Gymnasien.<br />

Was ist mit den anderen Bundesländern? Gibt es dort keinen<br />

Anspruch auf DGS ungeachtet dessen, dass viele Eltern für den<br />

Einsatz von DGS im Unterricht kämpfen!? Wie können Eltern für ihre<br />

tauben und schwerhörigen Kinder den Anspruch auf DGS in den<br />

Schulen durchsetzen? Wie kann DGS in Zukunft bundesweit in allen<br />

Schulen als Unterrichtsfach umgesetzt werden? Die ReferentInnen<br />

berichten von ihren langjährigen Erfahrungen aus dem bilingualen<br />

Schulalltag und zeigen neue Wege und Möglichkeiten auf.<br />

Referenten: Sieglinde Lemcke (Berlin, Lehrerin an der Ernst-Adolf-<br />

Eschke-Schule Berlin), Lutz Pepping (Berlin, Lehrer an der Ernst-Adolf-<br />

46 REFERENTENPROGRAMM<br />

REFERENTENPROGRAMM<br />

47


Eschke-Schule Berlin) und Asha Rajashekhar (Hamburg, Lehrerin an der<br />

Elbeschule Hamburg)<br />

Moderator: Martin Magiera (Vorsitzender des Landesverbandes der<br />

Gehörlosen Nordrhein-Westfalen e.V.)<br />

Samstag | 12:00 - 13:00 | Forum Gesundheit<br />

Yoga & Gesundheit - Körper, Geist und Seele wieder in Einklang<br />

bringen!<br />

Was bedeutet Yoga? Wie wirkt sich Yoga auf die Gesundheit aus?<br />

Wie schafft man mit Yoga zurück zum inneren Gleichgewicht? All<br />

das und vieles mehr erfährt man in diesem Vortrag!<br />

Referentin: Betty Schätzchen (Berlin, Heilpraktikerin und Dozentin<br />

zum Thema Yoga und Thaimassagen für Hörbehinderte und Hörende)<br />

Moderatorin: Dr. med. Ulrike Gotthardt (Präsidiumsmitglied des Deutschen<br />

Gehörlosen-Bundes e.V.)<br />

Moderatorin: Marietta Schumacher (1. Vizepräsidentin des Deutschen<br />

Gehörlosen-Bundes e.V.)<br />

Freitag | 11:00 - 12:00 Uhr | Forum Frauen<br />

Selbstbestimmt leben ohne Gewalt! Wie ist das möglich?<br />

Studien belegen, dass gehörlose Frauen in einem besonders hohen<br />

Ausmaß von verschiedenen Formen von Gewalt betroffen sind. Was<br />

sind die Ursachen für die hohe Gewaltbetroffenheit von gehörlosen<br />

Frauen? Welche Maßnahmen helfen, Gewalt zu vermeiden? Die Vortragenden<br />

stellen Bildungs- und Präventionsangebote, Netzwerke<br />

sowie Kooperationen vor, die helfen (sexualisierte) Gewalt gegen<br />

gehörlose Frauen (und Männer) abzubauen<br />

Referenten: Florian Jung (Münster, Sozialpädagoge, M.A., Beratung<br />

Mediation Coaching, Zartbitter Münster - Fachberatungsstelle gegen<br />

sexualisierte Gewalt) und Esther Lißeck (Münster, Dipl.-Sozialpädagogin<br />

(FH), Beratungsstelle für hörbehinderte Menschen - Parisozial<br />

Münsterland, freiberufliche Sexualpädagogin & Trainerin für Selbstbehauptung/Selbstverteidigung)<br />

Forumsbereich Personengruppen | Gertrud Mally-Raum<br />

FREITAG, 18.05.2018<br />

Freitag | 9.30 - 10.30 Uhr | Forum Gender / Queer<br />

Taub und LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) - viele<br />

intersektionalen Perspektiven<br />

Es ist typisch für unsere Gesellschaft, alles in Kategorien einzuteilen,<br />

zum Beispiel in taub und hörend, in Frau und Mann, in schwarz und<br />

weiß. Aber gibt es nicht auch etwas dazwischen? Die Vortragenden<br />

zeigen, dass es noch etwas zwischen diesen Zweiteilungen (Binaritäten)<br />

gibt. Auch berichten sie, welchen Einfluss der Feminismus auf<br />

Herrschaftsformen nimmt und erklären das visuelle Konzept des<br />

„Gender Unicorn“.<br />

Referenten: Sofie F. Sennels (Norwegen, Anthropologin und Teilnehmerin<br />

der Frontrunners 13) und Martin Vaheamäe-Zierold (Berlin, Student<br />

der Sozialpädagogik an der Alice Salomon-Hochschule in Berlin<br />

und politischer Aktivist)<br />

48 REFERENTENPROGRAMM<br />

49


Moderatorin: Silvia Gegenfurtner (Berlin, Mitarbeiterin des Jugendzentrums<br />

bei der Sinneswandel gGmbH Berlin)<br />

Freitag | 13:00 - 14:00 | Forum Familie<br />

Das gehörlose Kind – im Wandel der Zeit<br />

Gehörlose haben eine kulturelle Identität, die sich in ihrer Kindheit<br />

und Jugend entwickelt. Bei vielen hat sie sich in der Interaktion mit<br />

den Mitschülern im Internat und später auch im Gehörlosensportverein<br />

herausgebildet. Ist das in der heutigen Lebenswelt, in der<br />

gehörlose Kinder aufwachsen, noch möglich? Wo gibt es solche<br />

Begegnungen noch? Die Tagung des Bundeselternverbands gehörloser<br />

Kinder (BgK e.V.) endet jedes Jahr mit Aussagen wie diesen:<br />

„Warum gibt es nur einmal im Jahr dieses Treffen?“ und „Nächstes<br />

Jahr kommen wir sicher wieder!“ In diesem Vortrag wird das „Herzstück“<br />

der Arbeit des Bundeselternverbandes gehörloser Kinder<br />

vorgestellt, und man lässt die Kinder selbst zu Wort kommen.<br />

Referenten: Katrin Pflugfelder (München, Präsidentin des Bundeselternverbandes<br />

gehörloser Kinder e.V.) und Fabian Pufhan (Mülheim/<br />

Ruhr, tauber Jugendlicher)<br />

Moderator: Wolfgang Reiner (Vorsitzender des Landesverbandes der<br />

Gehörlosen Baden-Württemberg e.V.)<br />

Freitag, 14:30 - 15:30 Uhr: Forum Senioren<br />

Verbesserung der Versorgungssituation gehörloser Menschen<br />

im Alter: Handlungsperspektiven und Praxisbeispiele<br />

Das Modell Kompetenzzentrum für gehörlose Menschen im Alter (GIA)<br />

Idee und Praxisbeispiele<br />

Einrichtung von GIA-Kompetenzzentren<br />

Qualitätssicherung<br />

Vernetzung und Aufklärung<br />

Referenten: Anne Gelhardt (Köln, wissenschaftliche Mitarbeiterin der<br />

Pädagogik und Rehabilitation hörgeschädigter Menschen, Universität<br />

Köln) und Andrea Huckemeier (Essen, Fachberaterin Gehörlose Menschen<br />

im Alter (GIA), Martineum gGmbH Essen)<br />

Moderator: Bernd Siebert (Bundesreferent für Senioren beim Deutschen<br />

Gehörlosen-Bund e.V.)<br />

Freitag | 16:30 - 17:30 | Forum Migration und Flüchtlinge<br />

Ankommen in Deutschland?!<br />

Die Iranerin Maral Karimi stammt aus einer Familie der oberen Mittelschicht.<br />

Sie studierte Wirtschaftsinformatik. Nach ihrer Heirat zog<br />

sie nach Deutschland in der Erwartung, ihre begonnene Berufskarriere<br />

weiter fortzusetzen. Stattdessen hatte sie mit diversen Rückschlägen<br />

zu kämpfen, unter anderem musste sie Deutsch lernen<br />

und ihr gesamtes Leben neu organisieren.<br />

Aymen Mnawar, geflüchteter Syrer, erfuhr nach seiner Ankunft in<br />

Deutschland viel Unterstützung, so dass er inzwischen sein Leben<br />

selbstständig meistert. Vor kurzer Zeit gründete er in Zusammenarbeit<br />

mit dem Landesverband der Gehörlosen Nordrhein-Westfalen<br />

eine Selbsthilfegruppe mit, in der Flüchtlinge anderen Flüchtlingen<br />

zur Seite stehen.<br />

Referenten: Maral Karimi (Bergisch-Gladbach) und Ayman Mnawar<br />

(Düsseldorf)<br />

Moderator: Ege Karar (Bundesreferent für Migration und Flüchtlinge<br />

beim Deutschen Gehörlosen-Bund e.V.)<br />

50 REFERENTENPROGRAMM<br />

51


Freitag | 18:00 - 19:00 Uhr | Forum Sport<br />

Bewegung und Sport ist gesund<br />

Der Deutsche Gehörlosen Sportverband und die Deutsche Gehörlosensportjugend<br />

wollen zeigen, dass Sport ein wichtiger Aspekt im<br />

Leben ist. Egal, ob im Nachwuchs-, Senioren-, Breiten- oder Spitzensport<br />

Referenten: Norbert Hensen (Berlin, Präsident des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes<br />

e.V.) und Ricardo Scheuerer (Berlin, Vorsitzender<br />

der Deutsche Gehörlosen-Sportjugend e.V.)<br />

Moderator: Hans-Hermann Schulz (Vorsitzender des Gehörlosenverband<br />

Schleswig-Holstein e.V.)<br />

SAMSTAG, 19.05.2018<br />

Samstag | 9:00 - 10:00 Uhr | Forum Taubblinde / Usher-Betroffene<br />

Von der jungen bis zur älteren Generationen der Usher-Betroffenen<br />

und Taubblinden: Nutzung unterschiedlicher Kommunikationsformen<br />

Samstag | 10:30 - 11:30 Uhr | Forum Technologie<br />

Chancen und Risiken der künstlichen Intelligenz für die Gehörlosengemeinschaft<br />

In allen Bereichen der Kommunikation und Medien erlebt man<br />

jedes Jahr immer wieder neue Entwicklungen und Innovationen.<br />

Für die Menschheit ist das eine Bereicherung, aber profitiert die Gehörlosengemeinschaft<br />

wirklich 100%ig davon? Nun gibt es darüber<br />

hinaus auch Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz,<br />

und auch das wird das Leben stark beeinflussen. Hat die Gehörlosengemeinschaft<br />

dadurch einen „Mehrwert“ an Lebensqualität?<br />

Oder birgt die Nutzung der künstlichen Intelligenz Risiken? Auf<br />

diese Fragen wollen die Vortragenden Antworten finden und dabei<br />

die Vor- und Nachteile des Einsatzes von künstlicher Intelligenz aufzeigen.<br />

Referenten: Tobias Burz (München, IT Senior Consultant und Gründer<br />

der Deaf IT) und Manuel Gnerlich (Hamburg, freiberuflicher Software-Berater<br />

und Geschäftsführer der IT-Schulung-Firma Open Mind IT<br />

Training)<br />

Moderator: Michael Wohlfahrt (Schatzmeister des Deutschen Gehörlosen-Bundes<br />

e.V.)<br />

Der Vortrag beleuchtet, wie die beiden Betroffenen verschiedene<br />

Situationen innerhalb der Gebärdensprachgemeinschaft in den letzten<br />

20 Jahren erlebt haben. Abhängig vom schulischen Werdegang<br />

ergeben sich je nach individuellen Bedürfnissen jeweils andere<br />

Kommunikationsformen. Wie sehen die Herausforderungen und<br />

Perspektiven für Usher-Betroffene und Taubblinde in der Gebärdensprachgemeinschaft<br />

aus?<br />

Referenten: Benjamin Gutwein (Balingen, Gebärdensprachdozent)<br />

und Sabine Springer (Berlin, Gebärdensprachdozentin, 3. Vorsitzende<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft der Taubblinden e.V. (BAT) von 2011-<br />

2017)<br />

Moderatorin: Gudrun Marklowski-Sieke (Berlin, Sozialpädagogin<br />

beim Hertha Schulz-Haus, Lebenswelten, Oberlinhaus gGmbH in Potsdam<br />

und Vorstandsmitglied bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />

Taubblinden e.V. (BAT))<br />

52 REFERENTENPROGRAMM<br />

53


SPONSOREN<br />

DÜSSELDORF<br />

Coiffeur Ralph<br />

Düsselthaler Straße 2<br />

40211 Düsseldorf<br />

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Das Team für Gebärdensprachen<br />

Coiffeur-Ralph_AZ_A6_RZ_Print.indd Dolmetschen 3<br />

Studio<br />

Akademie<br />

54 SPONSOREN<br />

SPONSOREN<br />

55


Samstag | 12:00 - 13:00 Uhr | Forum Jugend<br />

Werde aktiv für Deine Rechte und Bildung!<br />

SCHIRMHERRSCHAFT<br />

Dieser Vortrag soll zeigen, warum die Deutsche Gehörlosen-Jugend<br />

e.V. (DGJ) für taube Kinder und Jugendliche so wichtig ist und was<br />

man als tauber junger Mensch für seine eigenen Rechte und seine<br />

Bildung tun kann. Die ReferentInnen arbeiten ehrenamtlich für die<br />

Deutsche Gehörlosen-Jugend e.V. und sind sozusagen die Stimme<br />

der tauben Jugend. Das Hauptziel des Dachverbandes der deutschen<br />

Jugendverbände ist es, sich für die tauben Kinder und Jugendliche<br />

in Deutschland einzusetzen, um ihnen eine vollständige<br />

Teilhabe sowie Zugang zur Bildung zu ermöglichen. Darüber hinaus<br />

möchten sie die Identitäten und die individuellen Persönlichkeiten<br />

junger tauber Menschen fördern und stärken.<br />

Referenten: Bianca Demmig (Stuttgart), 1. Bundesjugendvorsitzende<br />

und Frieda Kozik (Fulda), 2. Bundesjugendvorsitzende der Deutschen<br />

Gehörlosen-Jugend e.V.<br />

Moderatorin: Sabine Schöning (Vorsitzende des Landesverbandes der<br />

Gehörlosen Bremen e.V.)<br />

SKARABEE<br />

Verstehen Vermitteln Verbinden<br />

Das Team für Gebärdensprachen<br />

Dolmetschen<br />

Studio<br />

Akademie<br />

56 REFERENTENPROGRAMM<br />

SCHIRMHERRSCHAFT<br />

57


Donnerstag, den <strong>17.</strong>05.2018<br />

Ab 11:30 Uhr<br />

Kinderprogramm eröffnet<br />

13:00 - 13:45 Uhr Magdalena Schulze - Experiment<br />

14:00 - 14:45 Uhr Kübra Akar - Tanz Workshop Mix Hip Hop/ Afro<br />

15:00 - 15:45 Uhr Angelika Henning - Theater Workshop<br />

15:45 - 16:30 Uhr Marlene Bayer und Swantje Marks - Buchvorlesung<br />

Telesign<br />

Partner der<br />

<strong>6.</strong> DEUTSCHEN KULTURTAGE<br />

DER GEHÖRLOSEN<br />

<strong>17.</strong>–19. Mai 2018 in Potsdam<br />

Freitag, den 18.05.2018<br />

09:00 - 9:45 Uhr Marco Grund - Vortrag Nordkorea<br />

13:30 - 14:30 Uhr Pinky Gehrcke ABC - Storytelling in DGS<br />

15:15 - 16:00 Uhr Kassandra Wedel - Tanz-Angebot<br />

17:00 - 17:45 Uhr Horst Bormann - Pantomime<br />

18:50 - 19:30 Uhr Marlene Bayer und Swantje Marks - Buchvorlesung<br />

Samstag, den 19.05.2018<br />

9:00 - 9:45 Uhr Sandro-Mirko Dabelstein - Gebärdensprachpoesie Workshop<br />

D E U T S C H L A N D<br />

10:30 - 11:15 Uhr Pinky Gehrcke - ASL Workshop<br />

12:00 - 13:00 Uhr Pascal Polat und Lukas Niewadzil - Olympia Spiel<br />

13:30 Uhr Kinderprogramm endet<br />

INFOS für ELTERN: Die Angebote sind flexibel ausgerichtet.<br />

Für Snacks und Getränke wird gesorgt.<br />

Bei individuellen Essbedarf bitte die<br />

Leiterinnen der Kinderbetreuer ansprechen.<br />

Das Malen, Basteln und<br />

Schminken werden täglich angeboten.<br />

Zum Galaabend wird keine Kinderbetreuung angeboten.<br />

Telefon- und Ferndolmetschen<br />

in Gebärdensprache<br />

Die Kinder sollen pünktlich abgeholt werden.<br />

58 KULTURPROGRAMM<br />

59<br />

w ww.telesign.de<br />

Bei bestimmte Krankheiten bzw. Allergien - bitte<br />

die Leiterinnen der Kinderbetreuer ansprechen.


KULTURPROGRAMM<br />

Eröffnungsfeier am <strong>17.</strong>5.2018 | 13:00 - 14:30 Uhr<br />

Deutsches Gehörlosen-Theater (München) | Theater<br />

auf unterhaltsamste Weise das Thema der nonverbalen Kommunikation<br />

und Gebärdensprache. Diese Produktion ist unter der Leitung<br />

von Denis Dougban entstanden. Tanzen hat Dodzi Dougban schon<br />

als Kind in der afrikanischen Folkloregruppe seiner Eltern gelernt.<br />

Er wurde mehrfacher deutscher Meister und Europameister im Hip-<br />

Hop. Heute gibt Dodzi Dougban Unterricht im „Art.62“.<br />

Giuseppe und Jason Giuranna (Berlin) | Visual Vernacular<br />

„Gretchen89ff. - Die Diva“ (Lutz Hübner)<br />

Eines ist klar: Regisseure haben meist eine „Macke“ und Schauspieler<br />

eine Selbstdarstellungsneurose. Oder umgekehrt. Gemeinsam<br />

leiden sie an der Welt da draußen, und ziehen sich am liebsten in<br />

ihren Schutzraum – in das Theater - zurück, um zu proben, wie der<br />

Ernst des Lebens durch die Kunst erträglich gemacht werden kann.<br />

In diesem Falle proben sie die eine berühmte Passage aus Goethes<br />

„Faust“, in dem Gretchen ein Schmuckkästchen findet. Was dabei herauskommt<br />

ist ein Zusammenprall der besonderen Art, denn Regie<br />

und Schauspieler sind sich selten einig.<br />

Dodzi Dougban (Recklingshausen) | Tanzshow mit<br />

Thomas Kunfira<br />

Giuseppe Giuranna, geboren in Italien als Sohn gehörloser Eltern,<br />

ist Gebärdenkünstler und Schauspieler. Er ist ein künstlerisches<br />

Multitalent und Meister in der Gebärdensprachperformance und<br />

tritt regelmäßig mit seiner „Visual Vernacular“ im In- und Ausland<br />

auf. Jason, tauber Sohn von Giuranna, fand daran Gefallen und trat<br />

kürzlich bei der Interpretation des Gedichts „Loreley“ in Gebärdensprache<br />

im Kurzfilm von Ute Sybille Schmitz auf. Bei der Eröffnungsfeier<br />

führen Giuseppe und Jason gemeinsam das Stück „Danke“ mit<br />

poetischen Elementen der Gebärdensprache auf.<br />

„(K)eine Kommunikation – (No) Silence!“<br />

Die neue Produktion des „ART.62“, einem Kreativzentrum für Rhythmus<br />

und Bewegung, mit dem gehörlosen Tänzer Dodzi Dougban<br />

und dem Tanz- und Akrobatikkünstler Thomas Kunfira behandelt<br />

60 KULTURPROGRAMM<br />

61


Rita Mazza (Berlin) | Moderatorin Eröffnungsfeier<br />

Christina Schönfeld (Potsdam) | Moderatorin Eröffnungsfeier<br />

und Solist Talkshow II<br />

Rita Mazza arbeitet als künstlerische Leiterin des „Festivals del<br />

Silenzio“, einem besonderen Kulturfestival in Mailand, welches<br />

darauf abzielt, den Zugang zu dieser Kultur allen Zuhörern, einschließlich<br />

den Gebärdensprachnutzern, zu ermöglichen. Außerdem<br />

tritt sie als Schauspielerin in verschiedenen Stücken, hauptsächlich<br />

in Italien, auf. Sie spielte zum Beispiel die Sarah in dem<br />

bekanntem Stück „Gottes vergessene Kinder“ von Mark Medoff.<br />

Manfred Mertz (Koblenz) | Gebärdensprachpoesie<br />

Christina Schönfeld ist von Geburt an taub. Seit langer Zeit hat sie in<br />

den verschiedensten Pantomime- und Theaterstücken mitgewirkt,<br />

darunter im Pantomimen-Ensemble aus Ost-Berlin. In den 90er<br />

Jahren moderierte sie die bekannten Gebärdensprachfestivals in<br />

Berlin. Als Schauspielerin ist sie als Opern- und Konzertsolistin auf<br />

den Bühnen in Europa unterwegs. Beruflich leitet Sie im Zentrum für<br />

Kultur und visuelle Kommunikation e.V. die Bereiche Kultur, Soziales<br />

und Bildung. Ehrenamtlich ist sie in verschiedenen Organisationen<br />

Vorstandsmitglied, z.B. im Berufsverband der Gebärdensprachdozenten<br />

Berlin/Brandenburg e.V., im Landesverband der Gehörlosen<br />

Brandenburg e.V. usw.<br />

Der in Süßen geborene Manfred Mertz, bekannt unter dem Künstlernamen<br />

MM, arbeitet und lebt als freier Künstler (Kunstmaler und<br />

Gebärdensprachpoet), Filmproduzent und Regisseur. Er ist eine Art<br />

„Multitalent“. Sein Kunststil ist „Augenmusik“ – Bilder aus der Stille,<br />

nach denen er malt. Seine Bilder gestaltet er in Ölfarben auf Leinwand.<br />

Neben der Malerei hat MM zwei Filme produziert, für die er<br />

auch als Autor und Regisseur verantwortlich zeichnete. 1996 ist er<br />

beim 3. Berliner Gebärdensprachfestival mit der Goldenen Hand“<br />

ausgezeichnet worden.<br />

62 KULTURPROGRAMM<br />

KULTURPROGRAMM<br />

63


Talkshow I am <strong>17.</strong>5.2018 | 20:30 - 22:30 Uhr<br />

Andreas Costrau (Berlin) | Moderator Talkshow I und II<br />

Pinky Aiello (Hamburg) | Solo Show<br />

Im Alter von 12 Jahren benutzte sie VHS-Kassetten, anstatt Freunden<br />

und Familie Briefe zu schreiben. Als VRS - ein Dolmetscherdienst<br />

für Videotelefonie in Gebärdensprache - Standardkommunikation<br />

für gehörlose Menschen in Amerika wurde, erstellte sie<br />

das Comedy-Video „VRS: Pinky erzählt die wahre Geschichte“, um<br />

Menschen über die Möglichkeit von VRS zu informieren und für<br />

notwendige Verbesserungen im Bereich des Dolmetschens und der<br />

Videotechnologie einzutreten.<br />

Andreas Costrau ist DGS-Muttersprachler, staatlich anerkannter<br />

Dozent für Deutsche Gebärdensprache, Geschäftsführer von gebaerdenservice.de,<br />

Autor, Schauspieler, Moderator, Poetry Slamer und<br />

„Urberliner“. Er wird die Talkshow moderieren, jedoch nicht alleine!<br />

Dazu wird er sich eine/n Assistentin aus dem Publikum aussuchen.<br />

Wer das wohl sein wird?!<br />

Simon Kollien (Hamburg) | Quizmaster Talkshow I & II<br />

und Galaabend<br />

Hans-Georg Benkmann (München) | Erzähler<br />

Hans-Georg Benkmann war einer der bekanntesten Moderatoren<br />

des Gehörlosen Sport- und Kulturclubs Rüsselsheim. Er war nicht<br />

nur mehrfach der Moderator des „Kulturfestivals mit Abendprogramm,<br />

„The Tonight Show“, sondern trat in den 90er Jahren auch als<br />

Jazz-Tänzer vom „Deaf-Jazz-Dance“ im Gehörlosen Automobilclub<br />

„Rot-Weiß“ Frankfurt/Main auf.<br />

Simon Kollien ist als Lektor am Institut für Deutsche Gebärdensprache<br />

und Kommunikation Gehörloser, Universität Hamburg, tätig. Er<br />

führt durch eine Quiz-Show, bei der man kniffelige Fragen rund um<br />

die Gehörlosenkultur und die Gebärdensprachgemeinschaft beantworten<br />

muss. 12 Personen treten dabei am Donnerstagabend bei<br />

der Talkshow I in der Vorrunde gegeneinander an. Am Freitagabend<br />

findet das Halbfinale des Quiz-Wettbewerbs bei der Talkshow II mit<br />

8 Personen, und am Galaabend das Finale mit vier Personen statt.<br />

Die ersten drei Plätze erhalten einen Preis.<br />

64 KULTURPROGRAMM<br />

KULTURPROGRAMM<br />

65


TRIO-Art (Essen) | Theater<br />

Talkshow II am 18.5.2018 | 21:00 - 23:00 Uhr<br />

Horst Bormann (Leipzig) | Pantomime/Magie<br />

„Talkshow“<br />

Trio-Art wurde 1993 gegründet und zeigt ihre Theaterstücke gerne<br />

mit Leib, Seele und Herz mitten aus der Gebärdensprachgemeinschaft:<br />

Dabei spielen Humor, Drama und vor allem ihre berühmte<br />

„Spezialität“, Zeitlupe, stets eine wichtige Rolle. Exklusiv für die<br />

<strong>Kulturtage</strong> in Potsdam erwacht Trio-Art (mit Tomato Pufhan, Stefan<br />

Goldschmidt, Ralf Brauns) aus ihrem Dornröschenschlaf und wird<br />

ihren Klassiker „TALKSHOW“ zeigen.<br />

„Gehörlose können alles, außer hören“, sagt der Präsident der Gehörlosen-Universität<br />

Gallaudet in Washington. Dazu gehört auch,<br />

sich künstlerisch auszudrücken. Horst Bormann setzt sich seit mehr<br />

als einem halben Jahrhundert dafür ein, durch Kunst Brücken der<br />

Verständigung zwischen Hörenden und Gehörlosen zu bauen. Als<br />

Mittel dazu dienen ihm die Pantomime und die Zauberkunst. Er<br />

nutzt sie, um Hörende und Gehörlose, insbesondere Kinder und<br />

Jugendliche, zusammenzubringen.<br />

Thomas Geißler (Berlin) | Magic-Show<br />

Zum 13. Geburtstag bekam Thomas Geißler ein ABC-Zauberbuch<br />

geschenkt, seitdem fasziniert ihn die Zauberkunst sehr. Er wurde auf<br />

einem DDR-Jugendfestival entdeckt. Danach trat Thomas Geißler<br />

unter seinem bekannten Zauberkünstlernamen „Magic Thomi“ und<br />

mit seiner Assistentin Simone Graf (geb. Greiner) mehrmals beim<br />

Internationalen Deaf Magiefestival auf. Beim Deutschen Gehörlosen<br />

Magiefestival wurde er mehrfacher deutscher Meister. Aufgrund<br />

diverser Verpflichtungen verließ Thomi 2004 die Zauberbühne.<br />

66 KULTURPROGRAMM<br />

67


Tomato Pufhan, ein Mitarbeiter vom <strong>Kulturtage</strong>-Team bat ihn unaufhörlich,<br />

doch noch einmal während der Talk Show aufzutreten, und<br />

somit wird er für das Publikum eine Zaubershow aufführen.<br />

David de Keyzer (Reims/Frankreich) | Ehrengast<br />

David de Keyzer ist Gründer und Leiter des bekannten internationalen<br />

Kulturfestivals „Clin d’oeil“ in Reims/Frankreich, welches seit<br />

2003 bereits achtmal stattgefunden hat. Er wird über seine Eindrücke<br />

von den <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>n erzählen.<br />

Simone Lönne-Pacalon (Potsdam) | Comedian<br />

Simone ist in ihrer Comedian-Rolle die Rosana. Sie freut sich, ihr<br />

Publikum als Rosana in ihrer Welt begrüßen zu dürfen.<br />

Jonathan Savkin (Essen) und Nur Beysun (Essen) | Theater und<br />

Gebärdensprachpoesie<br />

Jon (21 Jahre) und Nur (20 Jahre) sind gemeinsam JONU. In ihrem<br />

Stück geht es um die Gesellschaft und um „open your eyes & minds“.<br />

68 KULTURPROGRAMM<br />

69


Galaabend am 19.5.2018 | 20:00 - 23:00 Uhr<br />

Berliner Tauben-Theater (Berlin) | Theater<br />

(Deutsches Gebärdensprachtheater-Festival) in München engagierte<br />

er sich als Moderator, Juryleiter usw. Als Filmschauspieler wirkte<br />

er beim Spielfilm „Stille Angst“ vom MM-Filmstudio mit. Ralf Brauns<br />

hat das „Fest der Vielfalt und Solidarität“ vom Deutschen Gehörlosen-Bund<br />

zugunsten des Spendenaufrufs im Herbst 2014 in Frankfurt<br />

moderiert. Nun freut er sich auf die gemeinsame Moderation<br />

mit dem „frischen Wirbelwind“ Conny Tiedemann beim Galaabend,<br />

dem ultimativen Finale der <strong>Kulturtage</strong>.<br />

Tobias Hölle (Stuttgart) | Drag Queen<br />

„Die Kulturtauben“<br />

Vier Personen (in auffälligen farblichen Galakostümen – rot, grün,<br />

blau, orange), werden einzeln die Bühne betreten und sich vorstellen.<br />

Es sind vier verschiedene Charaktere mit unterschiedlichem<br />

Hörstatus, die auf komödiantische Weise in Konkurrenz zueinander<br />

treten. Doch im Laufe dessen wird ihnen klar, dass es völlig unnötig<br />

ist und sie so niemals Inklusion leben können. Am Ende verkörpern<br />

alle VIER eine WELT. Regie: Ute Sybille Schmitz<br />

2013 wurde das „Berliner Tauben Theater“ ins Leben gerufen, und es<br />

wurden schon einige Stücke aufgeführt. U.a. gewann das Team beim<br />

DeGeTh (Deutsches Gebärdensprachtheater-Festival) 2017 zwei<br />

Preise.<br />

Tobias Hölle lebt in Stuttgart und ist 21 Jahre alt. Sein Ausspruch ist:<br />

„Wir leben in Zweitausendachtzehn! Schluss mit Normalität“.<br />

Simon Kläger (Tübingen) | Feuershow<br />

Ralf Brauns (Herborn) | Moderator Galaabend<br />

Ralf Brauns lebt in der kleinen historischen Stadt Herborn/Hessen<br />

und arbeitet selbständig im Sanitätshaus. Er spielte jahrelang für die<br />

Theatergruppe TRIO-ART aus Essen. Bei den Festivals des DeGeTh<br />

Simon Kläger alias SIMYO hat dieses erstaunliche Jonglier-Talent.<br />

Durch seinen Vater hat er das Jonglieren gelernt. Er hatte ihn schon<br />

als kleinen Jungen auf den Europäischen Jonglier Convention mitgenommen.<br />

Mittlerweile war er bereits achtzehn Mal dort. Taucht<br />

mit ihm gemeinsam in die Welt des Jonglierens ein. Er kommt aus<br />

Tübingen bei Baden Württemberg und ist 32 Jahre alt.<br />

70 KULTURPROGRAMM<br />

KULTURPROGRAMM<br />

71


Reiner Mertz (Frankfurt am Main) | Bodypainting<br />

Blaco (München) | Theater<br />

Reiner Mertz, geboren in Süssen bei Stuttgart, ist gehörloser Kunstmaler,<br />

Filmregisseur und Filmproduzent. Er widmet sich seiner<br />

wiedergewonnenen Kindheitspassion, der Malerei. Seine Kunst ist<br />

inspiriert durch die Stilrichtung „Pop-Art“ und hat sich von normaler<br />

Malerei hin zur Air-Brush Kunst entwickelt. Er arbeitet sowohl auf<br />

Leinwänden als auch im Bereich Body-Painting und nennt seinen<br />

Stil „Visual Arts“.<br />

„Tickende Jugend“<br />

War früher alles besser? Früher verging die Zeit langsamer, aber man<br />

verbrachte diese in der Gemeinschaft. Heute bestimmt die Technik<br />

unser Leben! Einerseits erleichtert die Technik unseren Alltag, aber<br />

andrerseits verlieren wir unseren persönlichen Bezug zu den anderen<br />

Menschen. Merken wir nicht wie schlimm es ist? Und wird das<br />

alles wieder so sein wie früher?<br />

Regie: Vasiliki Rizou<br />

Darsteller: Matthias Reinhardt, Natascha Irslinger, Elina Biswanger,<br />

Ela Beysun und Maryana Glushko<br />

www.lookvogel.de<br />

Okan Seese (Berlin) | Tanzshow<br />

DÜSSELDORF<br />

Okan Seese performt seine Musik mit selbst geschrieben Songtexten.<br />

Seine Performance wird mit Tanz und Leidenschaft in Gebärdensprache<br />

gezeigt.<br />

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72 KULTURPROGRAMM<br />

73<br />

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Conny Tiedemann (Hamburg) | Moderatorin Galaabend<br />

Kassandra Wedel (München) | Tanzshow mit einer Tanzpartnerin<br />

Conny Tiedemann kommt ursprünglich aus der schönen Stadt<br />

Erfurt, lebt und arbeitet nun in Hamburg. Sie hat Soziale Arbeit, B.A.<br />

studiert. Sie war jahrelang ehrenamtlich in der Deutschen Gehörlosen-Jugend<br />

e.V. aktiv, organisierte Jugendcamps und war zuletzt<br />

Bundesjugendvorsitzende. Im Herbst 2017 hat sie die 90jährige<br />

Jubiläumsfeier des Deutschen Gehörlosen-Bundes in Bremen moderiert.<br />

Nun freut sie sich, als Moderatorin mit dem „alten Hasen“ Ralf<br />

Brauns durch den Galaabend führen zu dürfen.<br />

Kassandra Wedel ist freischaffende Tänzerin, Choreographin und<br />

Schauspielerin. Die studierte Theaterwissenschaftlerin und Kunstpädagogin<br />

ist seit 2012 Ensemblemitglied des Deutschen Gehörlosen<br />

Theaters. Darüber hinaus ist sie durchs Fernsehen bekannt geworden:<br />

2015 spielte sie in einem Tatort mit, und 2016 gewann sie den<br />

Pro 7-Tanzwettbewerb „Deutschland tanzt“. Seitdem trat und tritt sie<br />

in diversen Rollen bei einigen großen Staatstheatern auf.<br />

THOW & SHOW (München) | Theater<br />

„Verdammt nochmal“<br />

THOW & SHOW besteht schon seit 1979 und bedeutet Theater ohne<br />

Worte. Dieses Team ist die erste Theatergruppe in Deutschland, die<br />

den Mut hatte, Bühnenstücke in der eigenen Muttersprache (DGS)<br />

zu zeigen. Sie beweisen, dass die DGS eine vollwertige Sprache<br />

ist, in der sich Gefühle und Informationen genauso gut darstellen<br />

lassen wie in der Lautsprache. THOW & SHOW gastiert nicht nur im<br />

deutschsprachigen Raum, sondern europaweit. Roland Kühnlein leitet<br />

seit vielen Jahren die Theatergruppe. Bei den <strong>Kulturtage</strong>n treten<br />

drei Darsteller des Teams auf und zeigen das bekannte Sketchstück.<br />

74 KULTURPROGRAMM<br />

75


SCHIRMHERRSCHAFT<br />

SCHIRMHERRSCHAFT<br />

<strong>6.</strong> Frage:<br />

Was ist die Deaf IT-Conference?<br />

A Deaf Ingenieure & Techniker - Conference<br />

B Deaf Identität-Test-Conference<br />

C Deaf Informations- & Technologie Branche Conference<br />

D Deaf Interessen und Toleranz - Conference<br />

7. Frage:<br />

Wessen Cartoons erscheinen heute regelmäßig in der Deutschen Gehörlosenzeitung?<br />

A Paul Dinkel B Tanja Schulz C Lucas Kollien D Phil Hubbe<br />

QUIZSHOW MIT PREISAUSSCHREIBEN<br />

Du möchtest an den Quizshows während der <strong>Kulturtage</strong> teilnehmen?<br />

Dann beantworte diese 8 Fragen!<br />

8. Frage:<br />

Wer schrieb das Buch „Gehörlose in der Hilterjugend und Taubstummenanstalt<br />

Bayreuth: Zeitgeschichtliche Dokumentation der Jahre 1933 – 1945“<br />

A Jochen Muhs B Renate Fischer C Helmut Vogel D Lothar Scharf<br />

Name: Vorname:<br />

KT-Buchungsnummer:<br />

1. Frage:<br />

Wer von den berühmten Erfindern hatte eine gehörlose Ehefrau?<br />

A Johannes Gutenberg (ca. 1400 – 1468)<br />

B Alexander Graham Bell (1847 – 1922)<br />

C Thomas Alva Edison (1847 – 1931)<br />

D Rudolf Diesel (1858 – 1913)<br />

2. Frage:<br />

Seit wann gibt es die Freifahrt für Gehörlose in Deutschland?<br />

A 1855 B 1866 C 1985 D 2001<br />

Anmeldung bis 12. Mai 2018 an Quiz@gehoerlosen-<strong>Kulturtage</strong>.de<br />

Teilnahme nur möglich mit beiden Karten: Eintrittskarte KT 2018 und Karte für den Galaabend<br />

Aus allen richtigen Antworten werden 12 TeilnehmerInnen ausgelost und benachrichtigt.<br />

Jeden Abend findet eine Quizshow mit Wettbewerb zum Galaabend mit Gewinnpreisen für<br />

den 1.-3. Platz statt.<br />

Simon Kollien (Lektor am Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation<br />

Gehörloser, Universität Hamburg) führt durch eine Quiz- Show, bei der man kniffelige Fragen<br />

rund um die Gehörlosenkultur und die Gebärdensprachgemeinschaft beantworten muss.<br />

Es werden 12 Personen am Donnerstagabend bei der Talkshow I in der Vorrunde<br />

gegeneinander antreten. Am Freitagabend findet das Halbfinale des Quiz-Wettbewerbs bei<br />

der Talkshow II mit 8 Personen, und am Galaabend das Finale mit vier Personen statt.<br />

Die ersten drei Plätze erhalten einen Preis.<br />

!<br />

3. Frage:<br />

Wer ist gehörloser Opernstar?<br />

A Cecilia Bartoli B Sinead O´Connor<br />

C Theresa Rose D Christina Schönfeld<br />

4. Frage:<br />

Welche Form und Bedeutung hat die Namensgebärde von Emmanuelle Laborit?<br />

A Lautes Herzklopfen für Mut B Die Sonne, die aus dem Herzen lacht<br />

C Der Aufschreien der Möve D Französisch aus Herzen<br />

5. Frage:<br />

Wann wurde die erste Stellungnahme zum CI des <strong>DGB</strong> herausgegeben?<br />

A 1985 B 1993 C 1996 D 2006<br />

76 SCHIRMHERRSCHAFT<br />

SCHIRMHERRSCHAFT<br />

77


JURY<br />

David de Keyzer<br />

(Reims)<br />

Manfred Mertz<br />

“MM“<br />

(Koblenz)<br />

Christina<br />

Schönfeld<br />

(Potsdam)<br />

Thomas Zander<br />

(Potsdam)<br />

Er hat diverse<br />

Filme gemacht<br />

und organisiert<br />

seit 15 Jahren<br />

Filmwettbewerbe<br />

beim Festival „Clin<br />

d’oeil“ in Reims.<br />

Er leitet als Filmproduzent<br />

das<br />

„MM-Filmstudio“<br />

und führte Regie<br />

bei den zwei<br />

Spielfilmen<br />

„STILL-LEBEN“ &<br />

„STILLE ANGST“.<br />

Sie engagiert sich<br />

seit Jahren im<br />

kulturellen Bereich<br />

und wirkt in diversen<br />

Filmen und<br />

Sendungen mit.<br />

Er arbeitet freiberuflich<br />

als Autor<br />

und Moderator<br />

für das Wochenmagazin<br />

„Sehen<br />

statt Hören“ vom<br />

Bayerischen<br />

Rundfunk.<br />

Dieter Fricke<br />

(Flörsheim<br />

am Main)<br />

Jolanta<br />

Paliszewska<br />

(Berlin)<br />

Kerstin<br />

Reiner-Berthold<br />

(Schramberg)<br />

Anton Schneid<br />

(München)<br />

Er beschäftigt<br />

sich als bildender<br />

Künstler und Fotograph<br />

vor allem<br />

mit dem Thema:<br />

„Die Welt der<br />

Gehörlosen“ für<br />

Fotographie usw.<br />

Sie studiert Interface<br />

Design an der<br />

Fachhochschule<br />

Potsdam und zeigt<br />

ihre Fotos bei<br />

Instagram<br />

@vispalberlin.<br />

Sie ist Herausgeberin<br />

der<br />

Deutschen Gehörlosen-Zeitung.<br />

Sie fotographiert<br />

für die DGZ, aber<br />

auch in ihrer Freizeit.<br />

Er leitet Fotokurse<br />

und führt Fotoaufträge<br />

bei diversen<br />

Anlässen und Veranstaltungen<br />

der<br />

Gehörlosen aus.<br />

78 SCHIRMHERRSCHAFT<br />

JURY<br />

79


Dominika Belz<br />

FOTO<br />

Fotoausstellung der neun Fotos der drei GewinnerInnen des Fotowettbewerbs<br />

FILM<br />

Vorführung der Filme der drei GewinnerInnen des Filmwettbewerbs bei der<br />

Talkshow I am <strong>17.</strong>5.:<br />

„A=T“<br />

Filmemacher: Pavel Rodionov & Rafael-Evitan<br />

Grombelka<br />

1<br />

1. Foto:<br />

Gebärdensprache für alle<br />

Fußgänger im Dunkeln<br />

sichtbar<br />

2. Foto:<br />

Öffentliche Veranstaltungen<br />

werden für die Sozialen<br />

Medien festgehalten<br />

3. Foto:<br />

Barrierefreiheit bedeutet,<br />

wenn Ärzte DGS beherrschen<br />

„follow the sign“<br />

Filmemacher: Eyk Kauly<br />

Andreas Nagel<br />

2<br />

„Die neue Sucht - Das vorherige und<br />

nachherige soziales Netzwerk“<br />

Filmemacher/-in:<br />

Mila Hergert & Kevin Kiekbusch<br />

4. Foto:<br />

Hand of God<br />

5. Foto:<br />

Inklusion und Exklusion<br />

<strong>6.</strong> Foto:<br />

Inklusion<br />

3<br />

Ben Unger<br />

Vorführung mit einem Film (außer Konkurrenz) bei der Talkshow II am 18.5.:<br />

„Demonstration der Gehörlosen in<br />

Deutschland“<br />

Filmemacher: Stefan Danailov<br />

7. -9. Fotos:<br />

Probe beim Gebärdenchor der Evangelischen Gehörlosengemeinde<br />

Hamburg: Hands & Soul<br />

4<br />

80 FOTO<br />

FILM<br />

81


KUNSTAUSSTELLUNG<br />

Luis Emin Aksoy (Berlin),<br />

*1979 in Augsburg<br />

Emin Aksoy ist in Augsburg geboren<br />

und lebt heute als Künstler und Designer<br />

in Berlin. In den letzten Jahren war<br />

er künstlerisch in den verschiedensten<br />

Bereichen aktiv: Als Schauspieler und<br />

Regisseur, als Deaf-Poetry Slamer usw.<br />

und schließlich auch als Kunstschaffender.<br />

Seit 2010 entwirft er Skulpturen,<br />

hauptsächlich aus Gips und anderen<br />

Materialien (Holz, Stoff usw.), und er<br />

malt Bilder in Acryl. Seinen Kunststil<br />

bezeichnet er als „Soul Arts“ und<br />

„Wirkungsbild“, das heißt seine Kunst ist<br />

stark expressiv und geprägt von seinen<br />

Emotionen und Gedanken.<br />

Robert Bisl (München),<br />

*1958 in Erding<br />

Nach dem Besuch der Gehörlosenschule<br />

in München absolvierte Robert Bisl eine<br />

Ausbildung zum Schlosser und arbeitete<br />

danach als Kunstschlosser. In seiner<br />

Freizeit widmete er sich dem Metalldesign.<br />

Er begann mit großer Kreativität<br />

und Hingabe Objekte und Skulpturen<br />

aus einfachen Baumaterialien, Resten<br />

und Abfallstücken zu entwerfen. 1995<br />

wurden seine Kunstwerke beim XII.<br />

Weltkongress der Gehörlosen in Wien<br />

mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Robert<br />

Bisl versucht darüber hinaus seine<br />

Kunst mit der Idee des Wohnens zu verknüpfen.<br />

Dabei entstehen Objekte und<br />

Skulpturen, die in einem Wohnraum<br />

ihren Platz finden können, verbunden<br />

mit ungewöhnlichen Materialien wie<br />

Edelstahl oder Messing.<br />

Dieter Fricke (Flörsheim am Main),<br />

* 1943 in Borken bei Kassel<br />

Der ausgebildete technische Zeichner<br />

begann 1966 als Autodidakt seine<br />

künstlerische Arbeit mit Landschaftsmalereien<br />

und Stillleben. Nach mehrjährigem<br />

Fernstudium an der Famous<br />

Artists School International fand Dieter<br />

Fricke auch einen Zugang zur expressionistischen<br />

und abstrakten Malerei.<br />

Er beschäftigt sich u.a mit Fotokunst,<br />

Keramikarbeiten, Video und Monotypie-Technikarbeiten.<br />

Oft sind seine<br />

Arbeiten angelehnt an den Bewegungsfluss<br />

der Hände eines Menschen beim<br />

Gebärden von Wörtern und Sätzen.<br />

Stets spiegeln seine Werke eine Auseinandersetzung<br />

mit den Themen aus<br />

der Welt der Gehörlosen wieder. Seine<br />

Kunst ist damit auch eine Möglichkeit<br />

für Hörende, einen Zugang zu den<br />

Erfahrungen und Erlebnissen Gehörloser<br />

zu erhalten. Es sind zahlreiche<br />

Buch- und Filmveröffentlichungen über<br />

seine Werke erschienen. 2008 erhielt er<br />

vom Deutschen Gehörlosen-Bund den<br />

Kulturpreis.<br />

Jürgen Klein (Koblenz),<br />

*1959 in Trier<br />

Jürgen Klein ist von Beruf Feinmechaniker.<br />

Seine ersten künstlerischen Erfahrungen<br />

sammelte er beim CNC-Kurs<br />

in der Gehörlosenschule Frankenthal,<br />

es folgten zahlreiche VHS-Kurse, bis er<br />

sich schließlich in den 90er Jahren vom<br />

amerikanischen Pop-Art- Künstler Keith<br />

Haring inspirieren ließ und begann, das<br />

Thema „Gebärdensprache“ künstlerisch<br />

umzusetzen. Auch die Werke von Andy<br />

Warhol und Niki de Saint Phalle zählen<br />

zu seinen künstlerischen Inspirationsquellen.<br />

So entstanden zahlreiche<br />

farbenfrohe Kunstwerke in Verbindung<br />

mit Figuren in Bewegung. Ein Werk setzt<br />

zum Beispiel die einzelnen Buchstaben<br />

des Fingeralphabets mittels Figuren um,<br />

im Stil eines Popart-Alphabets. Auch in<br />

Skulpturen und Leuchttafeln setzt er<br />

sein zentrales Thema „Körper in Bewegung“<br />

ausdrucksstark um. In den letzten<br />

Jahren begann er, seine Werke zu fotografieren<br />

und im Sinne einer „PhotoArt“<br />

neu darzustellen.<br />

82 KUNSTAUSSTELLUNG<br />

KUNSTAUSSTELLUNG<br />

83


Sophia Mushold (Berlin),<br />

*1990 in Berlin<br />

Sophie Mushold, geboren und aufgewachsen<br />

in Berlin, ist gelernte Mediengestalterin<br />

und arbeitet zurzeit bei<br />

Sinneswandel als Betreuungsassistentin.<br />

Ihr großer Traum ist es, ihr Hobby zum<br />

Beruf zu machen und Künstlerin zu<br />

werden. Diesem Wunschtraum kommt<br />

sie bald näher: Als erste Gehörlose erhielt<br />

sie einen Platz an der Akademie<br />

für Illustration und Design in Berlin und<br />

kann dort im Oktober 2018 ihr Studium<br />

beginnen. Besonders hingezogen fühlt<br />

sie sich zu Mangas, da dieser Darstellungsstil<br />

in ihren Augen so vielschichtig<br />

und vielseitig ist. Ihr Wunsch ist es, dass<br />

taube Menschen ihre Kunst verstehen<br />

und erkennen, welche Botschaft sie mit<br />

ihren Bildern vermitteln will.<br />

Barbara Ringwelski (Welver),<br />

*1980 in Janow Lubelski (Polen)<br />

Barbara Ringwelski besuchte die<br />

Gehörlosenschule in Lublin/Polen<br />

und erlernte in Krakau den Beruf der<br />

Schneiderin. In dieser Zeit begegnete<br />

sie einer Kunstlehrerin und konnte ihre<br />

künstlerische Gabe, von der ihre Familie<br />

schon lange wusste, ausleben. Sie nahm<br />

an einem Malwettbewerb der Stadt<br />

Krakau teil und gewann. 2006 zog sie<br />

nach Deutschland um, heiratete und bekam<br />

einen Sohn. 2010 begann sie sich<br />

wieder verstärkt ihrer Kunst zu widmen.<br />

Eine erste Vernissage ihrer Kunstwerke<br />

fand 2017 in Düsseldorf (Graf -Recke<br />

-Stiftung) statt. Das Spiel mit Farben<br />

und Formen ist es, was sie begeistert.<br />

Valentin Walter (Wiesbaden), *1977 in<br />

Karaganda (Kasachstan)<br />

Valentin Walter wuchs in Kasachstan auf.<br />

Da seine Mutter bildende Kunst studiert<br />

hatte, war er von klein auf mit Kunst<br />

umgeben und lernte schon früh die verschiedensten<br />

Maltechniken. 1994 kam<br />

er nach Deutschland, erlernte 1997 den<br />

Beruf des Holzbildhauers und arbeitet<br />

seitdem als Holzbildhauer in verschiedenen<br />

Restaurationsprojekten und<br />

erbringt Auftragsarbeiten. Für Valentin<br />

Walter ist die Bildhauerei ein Instrument<br />

der Erkenntnis und eine Möglichkeit,<br />

sich mit der Bedeutung und den Tiefen<br />

des Lebendes auseinander zu setzen. Er<br />

ist fasziniert von Holz als Material. Seine<br />

Werke stellen eine Verbindung von abstraktem<br />

und figurativem Ausdruck dar.<br />

Walter sieht seine Kunstwerke dann als<br />

„gelungen“ an, wenn es die Phantasie<br />

des Betrachters anregt und jeder etwas<br />

anderes in seinen Werken erkennt.<br />

84 KUNSTAUSSTELLUNG<br />

KUNSTAUSSTELLUNG<br />

85


Friedrich Waldow-Foyer<br />

Kunstausstellung und Fotoausstellung<br />

WEGWEISER ZU DEN AUSSTELLERN/STÄNDEN<br />

Stand 24 Schnecke gGmbH (V 24)<br />

Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft e.V. (DCIG)<br />

Stand 27 Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten (V 27)<br />

Stand 36 In Deaf Med. e.V. (V 36)<br />

Stand 13 Sophia Mushold (K 13)<br />

Stand 14 Emin Luis Aksoy (K 14)<br />

Stand 15 Barbara Ringwelski (K 15)<br />

Stand 16 Robert Bisl (K 16)<br />

Stand 17 Fotoausstellung: Dominika Belz, (K 17)<br />

Andreas Nagel, Ben Unger<br />

Stand 18 Valentin Walter (K 18)<br />

Stand 19 Dieter Fricke (K 19)<br />

Stand 20 Jürgen Klein (K 20)<br />

Gemeinnützige Vereine<br />

Stand 3 Deutscher Gehörlosen-Bund e.V. (<strong>DGB</strong>) (V 3)<br />

Stand 4 Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation (V 4)<br />

der Gehörlosen in Berlin & Brandenburg e.V. (ZfK)<br />

Landesverband der Gehörlosen Brandenburg e.V.<br />

Stand 5 Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V. (V 5)<br />

Bundesverband der Gebärdensprachdolmetscher/-innen<br />

Deutschlands e.V. (BGSD)<br />

Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Evangelische<br />

Gehörlosenseelsorge e.V. (DAFEG)<br />

Bundesvereinigung zur Kultur und Geschichte Gehörloser e.V.<br />

(KuGG)<br />

Deutsche Gehörlosen-Jugend e.V. (DGJ)<br />

Stand 6 Deutscher Gehörlosen-Sportverband e.V. (DGS) (V 6)<br />

Stand 7 Bundeselternverband gehörloser Kinder e.V. (V 7)<br />

Gesellschaft für Gebärdensprache und Kommunikation<br />

Gehörloser e.V. (GGKG )<br />

Kommerzielle (Gewerbliche) Aussteller<br />

Stand 8 Berufliche Rehabilitation für (F 8)<br />

Hörgeschädigte Salo & Partner<br />

Stand 9 Deutsche Gehörlosenzeitung (DGZ) (F 9)<br />

Stand 10 Laserfreaks17 (<strong>Kulturtage</strong>-Souvenirs) (F 10)<br />

Stand 11 Universität Hamburg Korpus (F 11)<br />

Stand 12 Universität Hamburg Korpus (F 12)<br />

Stand 21 Universität Hamburg Korpus (F 21)<br />

Stand 22 Universität Hamburg Korpus (F 22)<br />

Stand 25 Skarabee Köln (F 25)<br />

Stand 26 Verlag Wanimas (Schweiz) (F 26)<br />

Stand 28 GebärdenVerstehen Heidelberg (F 28)<br />

Stand 29 Institut für Deutsche Gebärdensprache Hamburg (F 29)<br />

Stand 30 Universität Gebärdensprache Göttingen (F 30)<br />

Stand 31 Humboldt Universität zu Berlin (F 31)<br />

Stand 32 SignGes Kompetenzzentrum für (F 32)<br />

Gebärdensprache und Gestik der RWTH Aachen<br />

Stand 33 Telesign Deutschland (Telesign) (F 33)<br />

Stand 34 Tess Relay Dienste (Tess) (F 34)<br />

Stand 35 Helios Klinik Bad Grönenbach & Helios Rehaklinik (F 35)<br />

Bad Berleburg<br />

Sonstige Stände<br />

Stand 1 Fotobox (I 1)<br />

Stand 2 <strong>Kulturtage</strong>-Infopoint (I 2)<br />

Stand 23 “Hertha Schulz”-Treffpunkt für Taubblinde (I 23)<br />

86 WEGWEISER ZU DEN AUSSTELLERN/STÄNDEN<br />

WEGWEISER ZU DEN AUSSTELLERN/STÄNDEN<br />

87


David Bloch-Raum<br />

Gemeinnützige Vereine<br />

Stand 51 Gehörlosenfachschule Rendsburg (IBAF) (V 51)<br />

Stand 53 Alternative Integrations- und Kommunikationskonzepte (V 53)<br />

(unerhört)<br />

Sinneswandel Förderung gehörloser und hörgeschädigter<br />

Menschen in Berlin gGmbH (Sinneswandel gGmbH)<br />

Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH (WIB GmbH)<br />

Stand 54 CineSourds / Clin d’oil aus Reims/Frankreich (V 54)<br />

Kommerzielle (Gewerbliche) Aussteller<br />

Stand 37 Telekom Deutschland GmbH (F 37)<br />

Stand 38 Telekom Deutschland GmbH (F 38)<br />

Stand 39 deaftravel (F 39)<br />

Stand 40 deaftechnik (F 40)<br />

Stand 41 VerbaVoice GmbH (F 41)<br />

Stand 42 VISUTEC (F 42)<br />

Stand 43 Braun Technische Hilfsmittel (F 43)<br />

Stand 44 Mobily ProCom GmbH (F 44)<br />

Stand 45 Open Mind IT Training (F 45)<br />

Stand 46 SRH Berufliche Rehabilitation Heidelberg (F 46)<br />

Stand 47 BBW Leipzig (Berufsbildungswerk) (F 47)<br />

Stand 48 Qualitätsgemeinschaft der sieben Berufsbildungswerke (F 48)<br />

Stand 49 Qualitätsgemeinschaft der sieben Berufsbildungswerke (F 49)<br />

Stand 50 Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk Husum (TSBW) (F 50)<br />

Stand 52 Institut 4C (F 52)<br />

Sonstige Stände<br />

Stand 52 Personenführungsanlage (Verleih der Headsets) (I 52)<br />

88 WEGWEISER ZU DEN AUSSTELLERN/STÄNDEN<br />

SCHIRMHERRSCHAFT<br />

89


FEST DER HÄNDE<br />

Am Samstag, den 19. Mai 2018 von 13 bis 16 Uhr wird am Luisenplatz<br />

vor dem Brandenburger Tor in Potsdam die Begegnungsveranstaltung<br />

“Fest der Hände” stattfinden. Der Veranstalter ist der<br />

Deutsche Gehörlosen-Bund e.V. (<strong>DGB</strong>) in Zusammenarbeit mit dem<br />

Landesverband der Gehörlosen Brandenburg e.V.<br />

Um 13 Uhr bis 16 Uhr sind die Infostände des <strong>DGB</strong>s und des<br />

Landesverbandes für interessierte Besucher besetzt. Es besteht die<br />

Gelegenheit, sich zu informieren, sich zu begegnen oder einfach nur<br />

gemeinsam Spaß zu haben! Für eine barrierefreie Kommunikation<br />

an den Ständen und auf der Bühne sind GebärdensprachdolmetscherInnen<br />

anwesend.<br />

Um 13:30 Uhr startet das zweistündige Bühnenprogramm mit dem<br />

Moderator Kay Schröter vom Landesverband. Das “Zentrum für<br />

Kultur und Visuelle Kommunikation der Gehörlosen e.V.“ (ZFK) aus<br />

Potsdam und Stadtführer Jürgen Schuster zeigen verschiedene<br />

Gebärden, u.a. zur Stadt Potsdam.<br />

Um 14 Uhr wird am Vorplatz am Brandenburger Tor ein “Sign Mob”<br />

gestartet, der sich entlang der ganzen Brandenburger Straße zieht.<br />

Eine spektakuläre La Ola-Welle aus Händen rollt sich dann vom<br />

Brandenburger Tor bis zur Friedrich Ebert-Straße. Die Öffentlichkeit<br />

wird mittels Flyer über diese Aktion informiert.<br />

Gegen 14.15 Uhr erwarten wir die Grußworte von<br />

Mike Schubert (Beigeordneter für Soziales, Jugend,<br />

Gesundheit und Ordnung, Potsdam)<br />

Martina Trauth (Leiterin des Büros für Chancengleichheit<br />

und Vielfalt, Potsdam)<br />

Jürgen Dusel (Beauftragter der Landesregierung für die<br />

Belange behinderter Menschen in Brandenburg, Potsdam)<br />

Steffen Helbing (Vorsitzender des Landesverbandes der<br />

Gehörlosen Brandenburg e.V.)<br />

Helmut Vogel (Präsident des <strong>DGB</strong> e.V.)<br />

Nachdem zahlreiche Luftballons mit dem Logo der <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong><br />

aufgestiegen sind, kann nun von 15 Uhr - 15.30 Uhr das Publikum<br />

aktiv werden. Sie erhalten die Chance, einige Gebärden zu lernen<br />

und Fragen zu stellen rund um das Thema Gebärdensprache und<br />

Gehörlosenkultur.<br />

STADTRUNDFAHRTEN IN POTSDAM<br />

Stadtrundfahrt „Das Beste von<br />

Potsdam“ (mit Ausstieg)<br />

Durch das historische Potsdam und<br />

seine Viertel geht es bis zur Glienicker<br />

Brücke, von der sich unter anderem<br />

Ausblicke auf die kaiserliche Schlossund<br />

Parkanlage von Babelsberg bieten.<br />

Der Neue Garten lädt zur Außenbesichtigung<br />

des Schlosses Cecilienhof. Ein<br />

Besuch im berühmten Park Sanssouci<br />

rundet die Tour ab.<br />

Leistungen: Geführte Rundfahrt mit<br />

zwei kleinen Spaziergängen: Neuer<br />

Garten mit Außenbesichtigung Schloss<br />

Cecilienhof und Park Sanssouci mit<br />

Außenbesichtigung Schloss Sanssouci<br />

oder Neues Palais.<br />

Datum: Samstag, 19.05.2018<br />

Programmdauer: 13:30 Uhr – 16:30<br />

Uhr (3 Stunden)<br />

Preis: 20 Euro mit<br />

GebärdensprachdolmetscherInnen<br />

Treffpunkt: 13:30 Uhr am Filmpark<br />

Babelsberg / Metropolis<br />

Stadtrundfahrt durch die historischen<br />

Viertel Potsdams (ohne Ausstieg)<br />

Während der Stadtrundfahrt sehen<br />

Sie die historische Innenstadt: Marstall<br />

(Filmmuseum), Alter Markt mit<br />

Nikolaikirche, Fortunaportal, Landtagsneubau,<br />

Altes Rathaus, Neuer Markt,<br />

Glockenspiel der Garnisonkirche, vorbei<br />

am wiederentstandenen Stadtkanal,<br />

Holländische Viertel, Russische Kolonie<br />

„Alexandrowka“, Brandenburger Tor,<br />

Jägertor und Nauener Tor, Moschee<br />

(Dampfmaschinenhaus), Glienicker<br />

Brücke sowie die noblen Vorstädte des<br />

19. Jahrhunderts.<br />

(Änderung wegen aktueller Verkehrssituation<br />

möglich)<br />

Datum: Samstag, 19.05.2018<br />

Programmdauer: 15:00 Uhr – 16:30 Uhr<br />

(1,5 Stunden)<br />

Preis: 14 Euro mit<br />

GebärdensprachdolmetscherInnen<br />

Treffpunkt: 15:00 Uhr am Luisenplatz<br />

(Brandenburger Tor)<br />

Ansprechpartner für die Touren: Jürgen Schuster (Potsdam)<br />

Kontakt zu Jürgen Schuster: tour@gehoerlosen-kulturtage.de<br />

In Zusammenarbeit mit der PMSG (Potsdam Marketing und Service GmbH)<br />

90 FEST DER HÄNDE<br />

STADTRUNDFAHRTEN IN POTSDAM<br />

91


SCHIRMHERRSCHAFT<br />

92 SCHIRMHERRSCHAFT<br />

REFERENTENPROGRAMM<br />

93


25 JAHRE KULTURTAGE<br />

Kulturpreisträgerinnen und Kulturpreisträger des Deutschen<br />

Gehörlosen-Bundes von 1993 bis 2012<br />

Kultur wird geschaffen durch die Mitglieder einer Gemeinschaft. Unsere<br />

Kulturpreisträger haben sich in besonderer Weise für die Gebärdensprache<br />

und die Gehörlosenkultur eingesetzt. Für ihr außergewöhnliches<br />

Engagement zum Wohl unserer Gebärdensprachgemeinschaft sind wir<br />

ihnen sehr dankbar.<br />

1. Deutsche <strong>Kulturtage</strong> 1993 in Hamburg<br />

Bei den 1. Deutschen <strong>Kulturtage</strong>n wurde Friedrich<br />

Waldow mit dem Kulturpreis geehrt. Friedrich<br />

Waldow wurde 1915 in Stettin geboren. Er war der<br />

erste Schriftleiter der neu gegründeten Deutschen<br />

Gehörlosenzeitung (DGZ) und wurde später auch<br />

der Herausgeber der DGZ. Besonders lag ihm der<br />

Gehörlosensport am Herzen. Viele Jahre lang war er<br />

zunächst der Geschäftsführer des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes<br />

(DGS), dann der Präsident des<br />

DGS. Außerdem war er der 1. Vizepräsident des CISS.<br />

Er verstarb 2013 in Essen.<br />

Der Pfarrer Heinz Weithaas bekam den zweiten<br />

Preis des Abends. Er machte Konfirmandenunterricht<br />

für Gehörlose und entwickelte einen gebärdeten,<br />

liturgischen Gottesdienstablauf. Heinz Weithaas<br />

arbeitete auch als Gehörlosenseelsorger. Eine außergewöhnliche<br />

Aufgabe hatte er in der Zeit der friedlichen Revolution im<br />

Herbst 1989 bei den Montagsgebeten in der Nicolaikirche in Leipzig.<br />

Dort dolmetschte er die Gottesdienste in Gebärdensprache.<br />

Den Sonderpreis erhielt Gerhard Schatzdorfer. Lange Zeit war er der<br />

Hauptautor von „Sehen statt Hören“ vom Bayerischen Rundfunk, der<br />

einzigen Sendung in Deutschland, die sich regelmäßig mit wichtigen<br />

Themen für gehörlose und schwerhörige Zuschauer beschäftigt. Von<br />

2002 bis zu seinem Ruhestand 2014 war Gerhard Schatzdorfer leitender<br />

Redakteur der Sendung.<br />

94 25 JAHRE KULTURTAGE<br />

25 JAHRE KULTURTAGE<br />

95


2. Deutsche <strong>Kulturtage</strong> 1997 in Dresden<br />

Der Künstler David Ludwig Bloch bekam einen Kulturpreis bei<br />

den 2. <strong>Kulturtage</strong>n. Er war Porzellanmaler, Maler und Grafiker. 1910<br />

wurde David Ludwig Bloch in Floß geboren. Wegen seiner jüdischen<br />

Herkunft wurde er nach den Novemberpogromen von den Nationalsozialisten<br />

nach Dachau ins Konzentrationslager gebracht. 1940<br />

konnte er jedoch nach Shanghai ausreisen und lebte später in New<br />

York/USA. Nachdem er 1976 eine Reise nach Deutschland gemacht<br />

hatte, verarbeitete er besonders den Holocaust in seiner Kunst. 2002<br />

starb David Ludwig Bloch in Barrytown (New York)/USA.<br />

Der nächste Kulturpreis der 2. <strong>Kulturtage</strong> ging an<br />

eine ganze Gruppe: Siegmund Prillwitz (Sprachwissenschaftler<br />

und Begründer des Instituts für<br />

Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation<br />

Gehörloser der Universität Hamburg) und seine<br />

Mitarbeiter Alexander von Meyenn (Lektor an<br />

der Universität Hamburg), Heiko Zienert (1.<br />

DGS-Dozent in Deutschland), Wolfgang Schmidt<br />

(Sozialpädagoge an der Hamburger Gehörlosenschule<br />

in Hamburg) sowie Regina Leven (Gebärdensprachdolmetscherin)<br />

und Bernd Rehling<br />

(Gründer von Taubenschlag.de). Sie waren die<br />

ersten Gebärdensprach-Forscher Deutschlands.<br />

Sie entdeckten die eigenständige Struktur und<br />

Grammatik der Deutschen Gebärdensprache,<br />

prägten den Begriff DGS und steigerten somit<br />

das Selbstbewusstsein der Gehörlosen.<br />

Die Regisseurin und Drehbuchautorin Caroline Link erhielt den an<br />

diesem Abend den Sonderpreis. 1996 kam ihr Spielfilm „Jenseits der<br />

Stille“ in die Kinos. Es war eine großartige Öffentlichkeitsarbeit für<br />

die Gebärdensprache und die Gehörlosenkultur. Der sehr erfolgreiche<br />

Film wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit zwei<br />

Deutschen Filmpreisen, und für einen Oscar nominiert.<br />

3. Deutsche <strong>Kulturtage</strong> 2001 in München<br />

Den ersten Preis der 3. Deutschen <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen wurde<br />

Gertrud Mally überreicht. Die Münchnerin war die erste Gehörlose<br />

in Deutschland, die Gebärdensprache an der Volkshochschule un-<br />

terrichtete. Außerdem erstellte sie die Buch- und Videoreihe „Münchner<br />

Dialekt“. 1984 organisierte sie das erste Kommunikationsforum (Kofo)<br />

in Deutschland. Dort wurden Vorträge gehalten,<br />

Diskussionen geführt und das Selbstbewusstsein der<br />

Gehörlosen gestärkt. Zusammen mit anderen Gehörlosen<br />

und Hörenden gründete Gertrud Mally ein Jahr<br />

später auch die Zeitschrift „Selbstbewusst werden“.<br />

Gunter Trube (geb. Gunter Puttrich-Reignard) durfte<br />

sich ebenfalls über einen Preis freuen. Er wurde 1960<br />

in München geboren, lebte jedoch lange in Hamburg<br />

und Berlin. Unter anderem nahm er als Spitzensportler<br />

an den Weltspielen der Gehörlosen teil und<br />

war in der Theaterwelt sehr aktiv. Besonders setzte<br />

er sich für homosexuelle Gehörlose ein und klärte<br />

über Aids auf, zum Beispiel mit einer Aids-Broschüre.<br />

Er selbst gewann den Wettbewerb „The best Drag<br />

Queen of the Deaf“. Er führte die Gebärdensprachpoesie<br />

in Deutschland ein. 2008 verstarb Gunter<br />

Puttrich-Reignard in Berlin.<br />

Im Jahr 2003 wurde der 1940 geborene SPD-Politiker Karl Hermann<br />

Haack mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Von 1998 bis 2005 war er<br />

Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen.<br />

Er setzte sich für die Entwicklung des Sozialgesetzbuchs IX und<br />

des Bundesgleichstellungsgesetzes ein, unter anderem auch für die Anerkennung<br />

der Gebärdensprache. Von 2005 bis 2009 war er Präsident<br />

des Deutschen Behindertensportverbands (DBS).<br />

4. Deutsche <strong>Kulturtage</strong> 2008 in Köln<br />

Ein Kulturpreis ging in diesem Jahr an Prof. Dr. Ulrich Hase. Er ist<br />

gelernter Jurist und Sonderpädagoge. Von 1989 bis 1999 war er der<br />

Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes. Vor allem trieb er den<br />

Kampf für die Anerkennung der Gebärdensprache an und setzte sich<br />

für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für Gehörlose ein. Aktuell<br />

ist er als Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung in Schleswig-Holstein<br />

tätig. Er ist Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft der<br />

Hörgeschädigten-Selbsthilfe und -Fachverbände e. V. und Ehrenpräsident<br />

des Deutschen Gehörlosen-Bundes e.V.<br />

96 25 JAHRE KULTURTAGE<br />

25 JAHRE KULTURTAGE<br />

97


Auch der Historiker Jochen Muhs gewann einen Kulturpreis. Er lebte<br />

von 1942 bis 2010. Jochen Muhs setzte sich im Sport, in der Kulturpolitik<br />

und der Deaf History ein und förderte so die Gehörlosenkultur.<br />

Unter anderem veranstaltete er Gebärdensprach-Festivals,<br />

hielt Vorträge und gründete 1996 die Interessengruppe Deaf History<br />

Deutschland, die sich 2001 mit der heutigen Bundesvereinigung für<br />

Kultur und Geschichte Gehörloser (KuGG) zusammenschloss.<br />

Dieter Fricke war der nächste Preisträger der 4. <strong>Kulturtage</strong>. Er<br />

wurde 1943 in Borken geboren und war seit 1966 als Künstler tätig.<br />

Künstlerisch beschäftigte er sich vorrangig mit Motiven aus der Welt<br />

der Gehörlosen und schuf Skulpturen, Fotografien, Videos, Radierungen<br />

und andere Werke. Auf diese Weise hat er seine Gebärdensprachabstraktionen<br />

entwickeln können.<br />

Der Pantomime und Schauspieler Kurt Eisenblätter wurde ebenfalls<br />

mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. 1929 wurde er in Berlin geboren.<br />

Er war für 10 Jahre Mitglied des Deutschen Gehörlosentheaters<br />

(DGT) in Dortmund und gründete die Berliner Laienspielgruppe<br />

in Ost-Berlin. Mit dieser Gruppe trat er bei einigen Weltkongressen<br />

der Gehörlosen auf und feierte viele internationale<br />

Erfolge. Später entwickelte sich die Gruppe zum<br />

Pantomimen-Ensemble, mit der Kurt Eisenblätter<br />

den Jean G. Deburau Preis gewann. Er verstarb<br />

2017 in Berlin.<br />

Auch Volkmar Jaeger, der 1928 in Leipzig geboren<br />

wurde, erhielt den Preis für sein Engagement<br />

für die Gehörlosenkultur. Der Fotograf arbeitete<br />

bis zum Mauerbau mit den Gruppen „action fotografie“<br />

und „gruppe“. Er fotografierte die Leipziger<br />

Montagsdemonstrationen im Herbst 1989 und<br />

organisierte Ausstellungen, zum Beispiel auf dem<br />

Internationalen Foto- und Filmfestival der Gehörlosen<br />

in Bulgarien und auf dem Deutschen Kunstfestival<br />

der Gehörlosen.<br />

Der Maler und Restaurator Albert Fischer, der sich Fise nannte, lebte<br />

von 1940 bis 2003. Posthum wurde er mit dem Kulturpreis geehrt.<br />

Er war ein Mitglied der Künstlervereinigung Fürstenfeldbruck und<br />

stellte seine Werke in ganz Deutschland aus. Albert Fischer kämpfte<br />

aber auch politisch für die Selbstbestimmung der Gehörlosen, in-<br />

dem er beispielsweise Zeitungsartikel verfasste und an Podiumsdiskussionen<br />

teilnahm.<br />

5. Deutsche <strong>Kulturtage</strong> 2012 in Erfurt<br />

Liisa Kauppinen wirkte in der Zeit von 2002-2006 entscheidend bei<br />

der Erarbeitung der UN-Behindertenrechtskonvention mit. Dafür erhielt<br />

sie als erste Gehörlose überhaupt den UN-Menschenrechtspreis. Viele<br />

Jahre arbeitete sie bei der World Federation of the Deaf (WFD), zuerst<br />

als Generalsekretärin und dann als Präsidentin. Heute ist sie Ehrenpräsidentin<br />

des Weltverbandes. Zudem war sie lange Zeit die geschäftsführende<br />

Direktorin des Finnischen Gehörlosenbundes.<br />

Gerlinde Gerkens, die Präsidentin des <strong>DGB</strong> von<br />

1999 bis 2005 und heutige Ehrenpräsidentin des<br />

<strong>DGB</strong>, erhielt ebenfalls einen Kulturpreis. Sie wurde<br />

1945 in Hamm geboren. Sie engagierte sich auch<br />

im Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein und in<br />

der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Hörgeschädigten<br />

im Großraum Kiel. Sie setzte sich<br />

besonders für die Anerkennung der DGS und für<br />

Chancengleichheit gehörloser Frauen in Gesellschaft<br />

und Politik ein, aber auch für die Deutsche<br />

Gehörlosen-Jugend (DGJ) und das Deutsche Gehörlosen-Theater<br />

(DGT).<br />

Den dritten Preis der 5. <strong>Kulturtage</strong> erhielt Käthe<br />

George. Sie wurde 1934 in Bremen geboren und war<br />

jahrelang Spitzensportlerin. Viele Jahre lang war sie<br />

Präsidiumsmitglied im <strong>DGB</strong>. Sie förderte kräftig die<br />

Entwicklung der Gebärdensprachlehre und leitete die Bundesarbeitsgemeinschaft,<br />

die später zum heutigen Bundesverband der Dozenten<br />

für Gebärdensprache wurde. Heute ist sie Ehrenmitglied des Deutschen<br />

Gehörlosen-Sportverbandes und des Deutschen Gehörlosen-Bundes.<br />

Anmerkung:<br />

Die Fotos der 23 KulturpreisträgerInnen auf der nächsten Seite sind<br />

nicht mit Namen versehen. Die Reihenfolge der Fotos entspricht der auf<br />

den Seiten 95-99 fortlaufenden Benennung der KulturpreisträgerInnen<br />

von 1993 – 2012.<br />

98 25 JAHRE KULTURTAGE<br />

25 JAHRE KULTURTAGE<br />

99


Fotogalerie der Kulturpreisträger von 1993 - 2012<br />

100 25 JAHRE KULTURTAGE<br />

KT-GESCHICHTE<br />

101


DER DEUTSCHER GEHÖRLOSEN-BUND<br />

Der Deutsche Gehörlosen-Bund e.V. - Kurze Vorstellung<br />

Seit 25 Jahren werden die Deutschen <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen<br />

vom Deutschen Gehörlosen-Bund e.V. (<strong>DGB</strong>) organisiert. Der<br />

<strong>DGB</strong> versteht sich als sozialpolitische, kulturelle und berufliche<br />

Interessenvertretung der Gehörlosen und anderer Menschen mit<br />

Hörbehinderung in Deutschland und als ein Forum für die Gebärdensprachgemeinschaft<br />

mit dem Ziel ihrer Gleichstellung und<br />

Selbstbestimmung.<br />

Der <strong>DGB</strong> wurde 1927 gegründet und besteht damit schon seit<br />

über 90 Jahren. Heute setzt sich der <strong>DGB</strong> als ein Spitzenverband<br />

aus sechszehn Landesverbänden und zehn bundesweiten Fachverbänden<br />

bzgl. Sport, Jugend, Kirche, Kultur und Geschichte, Theater,<br />

Dolmetschen, Gebärdensprachlehre usw. zusammen. Über die 26<br />

Mitgliedsverbände sind ca. 28.000 Mitglieder aus etwa 600 Vereinen<br />

dem <strong>DGB</strong> angeschlossen. Eine gut etablierte Verbandsstruktur<br />

sichert den Austausch unter den Mitgliedern und bietet die Möglichkeit,<br />

aktuelle Themen und wichtige Fragen aus den einzelnen<br />

Verbänden aufzugreifen und darüber zu diskutieren. Der <strong>DGB</strong> informiert<br />

seine Mitglieder, beruflich mit Gehörlosen befasste Personen<br />

und sowie die Öffentlichkeit über aktuelle Themen auf allen Ebenen.<br />

Als „Gehörlos“ werden Personen bezeichnet, die aufgrund einer<br />

Hörschädigung bzw. Hörbeeinträchtigung (Taubheit oder Schwerhörigkeit)<br />

vorwiegend in Gebärdensprache kommunizieren. In<br />

Deutschland leben etwa 80.000 Gehörlose. Der <strong>DGB</strong> hat in seiner<br />

Satzung eine Präambel vorangestellt, die deutlich macht, dass sich<br />

die Definition für Gehörlosigkeit aus Sicht der Betroffenen nicht nur<br />

an der medizinisch gesehenen Gehörlosigkeit, sondern auch an der<br />

Identifikation mit der Gebärdensprachgemeinschaft und Gehörlosenkultur<br />

orientiert.<br />

Mit der gesetzlichen Anerkennung der Gebärdensprache durch das<br />

Sozialgesetzbuch IX (2001) und das Behindertengleichstellungsgesetz<br />

(2002) wurde ein wichtiges Ziel erreicht. Die Aufklärung über<br />

den Anspruch der Betroffenen auf Verwendung der Gebärdensprache<br />

und die Umsetzung der Neuregelungen in die Praxis erfordern<br />

weitere Anstrengungen seitens des <strong>DGB</strong>s. Die Verbesserung des<br />

Beratungs- und Bildungsangebots für Gehörlose sowie der Auf- und<br />

Ausbau der Frauen-, Senioren-, Migrations-, Entwicklungszusam-<br />

menarbeit und der Schulpolitik, des Gewaltschutzes sowie der Notrufsysteme<br />

und der barrierefreien Medien bilden weitere Schwerpunkte.<br />

Die Tätigkeiten des <strong>DGB</strong> zielen darauf ab, bestehende Gesetze<br />

zum Wohl und im Sinne der gehörlosen und gebärdensprachigen<br />

Menschen umzusetzen und zu verbessern. Dabei verfolgt der <strong>DGB</strong><br />

folgende zentrale Ziele:<br />

die Förderung der (kommunikativen) Barrierefreiheit für<br />

Menschen mit Hörbehinderung und gesellschaftliche Teil<br />

habe in allen Lebensbereichen<br />

eine Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten für<br />

gehörlose Kinder und Erwachsene, vor allem ein<br />

flächendeckendes bilinguales Angebot für Kinder mit<br />

Hörbehinderung<br />

die Förderung der Gebärdensprache und der<br />

Gehörlosenkultur.<br />

Mitarbeit beim Nationalen Aktionsplan der<br />

Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.<br />

Durchsetzung der Forderung nach 100% Untertitelung und<br />

mindestens 5% Gebärdensprache im deutschen Fernsehen<br />

Der Deutsche Gehörlosen-Bund betont die Wichtigkeit des Wissens,<br />

dass die Deutsche Gebärdensprache ein eigenständiges, vollwertiges<br />

Sprachsystem ist. Sie ist die Verständigungsform, welche die<br />

große Mehrheit der Gehörlosen, aber auch viele andere Menschen<br />

mit (hochgradiger) Hörbehinderung, in der Kommunikation verwenden.<br />

Auf dieser Grundlage hat sich eine zweisprachige Kulturund<br />

Sprachengemeinschaft entwickelt, der sich zunehmend auch<br />

hörende gebärdensprachkompetente Menschen zugehörig fühlen.<br />

Auch die Vernetzung mit anderen Behindertenverbänden auf nationaler<br />

und internationaler Ebene sichert einen Informationsfluss,<br />

bündelt das Vertreten von gemeinsamen Interessen und koordiniert<br />

gemeinsame Aktivitäten. Der <strong>DGB</strong> ist Mitglied in der Deutschen<br />

Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe und Fachverbände<br />

e.V., in der BAG Selbsthilfe und im Deutschen Behindertenrat. Auf<br />

europäischer Ebene ist der <strong>DGB</strong> Mitglied im seit 1985 bestehenden<br />

Europäischen Verband der Gehörlosen (EUD), in dem alle nationalen<br />

Gehörlosenverbände aus 28 EU-Ländern zusammengeschlossen<br />

sind. Ebenso ist der <strong>DGB</strong> im Weltverband der Gehörlosen (WFD) Mit-<br />

102 DER DEUTSCHER GEHÖRLOSEN-BUND<br />

DER DEUTSCHER GEHÖRLOSEN-BUND<br />

103


glied, in dem derzeit etwa 135 nationale Gehörlosenverbände aus<br />

allen Kontinenten vertreten sind.<br />

ORGANISATIONSTEAM<br />

Das Präsidium und der Beirat mit BundesreferentInnen und Bundesbeauftragten<br />

und ein Team aus vier hauptamtlichen Mitarbeiter-<br />

Innen (davon zwei in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin und zwei<br />

für die <strong>6.</strong> Deutschen <strong>Kulturtage</strong>) zeichnen für die Arbeit des <strong>DGB</strong><br />

verantwortlich.<br />

Das Präsidium des Deutschen Gehörlosen-Bundes<br />

Präsident: Helmut Vogel<br />

1. Vizepräsidentin: Marietta Schumacher<br />

2. Vizepräsident: Wolfgang Bachmann<br />

Schatzmeister: Michael Wohlfahrt<br />

Präsidiumsmitglied: Dr. Ulrike Gotthardt<br />

Präsidiumsmitglied (Vertreterin der DGJ): Bianca Demmig<br />

Ihre Spende hilft unserer Arbeit!<br />

Deutscher Gehörlosen-Bund e.V.<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

IBAN DE87 1002 0500 0007 4704 04<br />

BIC BFSWDE33BER<br />

Projektleiterin<br />

(hauptamtlich)<br />

Petra Alaei<br />

Projektkoordinator<br />

(hauptamtlich)<br />

Benjamin Busch<br />

Referentenprogramm<br />

Helmut Vogel<br />

Anmeldung/<br />

Finanzen<br />

Marietta Schumacher<br />

Kulturprogramm<br />

Tomato Pufhan<br />

Mirko Scheit<br />

Ausstellung<br />

Manfred Spielberger<br />

Bettina Tietz<br />

Dekoration<br />

Sabine Scherbel<br />

Julia Bernhardt<br />

Design<br />

Bettina Heymel<br />

Benjamin Heymel<br />

DGS-Produktion<br />

Dominik Nimar<br />

Technik<br />

Uwe Schönfeld<br />

Koordination für<br />

Schrift- und<br />

IS-Dolmetscher<br />

Katja Fischer<br />

Koordination für<br />

Taubblinde<br />

Barbara Niese<br />

Kinderbetreuung<br />

Nelly Steinbach<br />

Zara Polat<br />

Personal (Helfer)<br />

Jürgen Schuster<br />

Nicole Fleischer<br />

(Im Bild sind Katja Fischer,<br />

Barbara Niese, Zara Polat<br />

nicht anwesend.)<br />

104 DER DEUTSCHER GEHÖRLOSEN-BUND<br />

ORGANISATIONSTEAM<br />

105


LAGEPLAN<br />

IMPRESSUM<br />

SCHIRMHERRSCHAFT<br />

Herausgeber: Deutscher Gehörlosen-Bund e.V., Berlin<br />

Redaktionelle Bearbeitung: Helmut Vogel, Dr. Anja Gutjahr<br />

Layout: Patric Schade<br />

Grafik: Bettina Heymel (Plakate & Logo)<br />

Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang<br />

106 SCHIRMHERRSCHAFT<br />

LAGEPLAN<br />

IMPRESSUM<br />

SCHIRMHERRSCHAFT 107


90 JAHRE • 1927 – 2017<br />

Deutscher Gehörlosen-Bund e.V.<br />

Prenzlauer Allee 180<br />

10405 Berlin<br />

Telefon: 030 / 49 90 22 - 66<br />

E-Mail: info@gehoerlosen-bund.de<br />

www.gehoerlosen-bund.de<br />

www.gehoerlosen-kulturtage.de<br />

108 SCHIRMHERRSCHAFT

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