DGB Programmheft 6. Kulturtage 17.-19.5.18 - kompr-1
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Unsere Kultur mit Gebärdensprache:<br />
inklusiv und gleichwertig<br />
<strong>6.</strong> Deutsche <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen<br />
in Potsdam, <strong>17.</strong> - 19. Mai 2018<br />
1
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
Deutscher Gehörlosen-Bund e.V.<br />
<strong>6.</strong> Deutsche <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen<br />
Unsere Kultur mit Gebärdensprache:<br />
inklusiv und gleichwertig<br />
unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten der<br />
Bundesrepublik Deutschland, Herrn Frank-Walter Steinmeier<br />
2 SCHIRMHERRSCHAFT<br />
3
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Schirmherrschaft<br />
Bundespräsident<br />
Frank-Walter Steinmeier ...........06<br />
Kulturprogramm ..................60<br />
Quizshow .........................76<br />
Film & Fotowettbewerb ...........78<br />
Kunstausstellung .................82<br />
Vorwort ..........................07<br />
Helmut Vogel .....................07<br />
Aussteller und Stände .............86<br />
„Fest der Hände“ am Luisenplatz ..89<br />
Stadtrundfahrten in Potsdam ......91<br />
Grußworte ........................ 11<br />
Dr. Rolf Schmachtenberg .......... 11<br />
Jürgen Dusel ......................12<br />
Steffen Helbing ...................14<br />
25 Jahre <strong>Kulturtage</strong> ...............94<br />
Portraits der Kulturpreisträger .....95<br />
Fotogalerie der Kulturpreisträger. 100<br />
Allgemeine Informationen ........17<br />
Der Deutsche Gehörlosen-Bund ..102<br />
Programme .......................21<br />
Kurzer Programmüberblick ........21<br />
Referentenprogramm .............26<br />
Organisationsteam der <strong>Kulturtage</strong>.105<br />
Lageplan ........................106<br />
Impressum ......................107<br />
Kinderprogramm .................59<br />
4 SCHIRMHERRSCHAFT<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
5
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
VORWORT<br />
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den <strong>6.</strong> Deutschen<br />
<strong>Kulturtage</strong>n der Gehörlosen!<br />
Wir, das Präsidium des Deutschen Gehörlosen-Bundes und das<br />
Organisationsteam der <strong>Kulturtage</strong>, heißen Sie alle herzlich willkommen<br />
zu den <strong>6.</strong> Deutschen <strong>Kulturtage</strong>n der Gehörlosen vom<br />
<strong>17.</strong> - 19.05.2018 in Potsdam!<br />
Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland<br />
Frank-Walter Steinmeier<br />
© Bundesregierung/Steffen Kugler<br />
Schon zum sechsten Mal feiern wir dieses besondere Fest und können<br />
damit schon auf eine lange Geschichte der <strong>Kulturtage</strong> zurückblicken.<br />
Es begann alles 1993 in Hamburg, schon damals mit einem<br />
großen interessierten Publikum und vielen spannenden Diskussionen<br />
und jede Menge Spaß in der Gebärdensprachgemeinschaft.<br />
Dieser Tradition sind wir über die Jahre treu geblieben: Die <strong>Kulturtage</strong><br />
sind ein Ort, an dem wir uns austauschen, Neues erfahren,<br />
das Selbstbewusstsein fördern, aber auch einfach Spaß haben und<br />
(unsere) Kultur genießen: Damit sind die <strong>Kulturtage</strong> mit etwa 2500<br />
BesucherInnen die größte barrierefreie Begegnungs- und Informationsplattform<br />
für Gehörlose, GebärdensprachnutzerInnen und<br />
hörbehinderte Menschen Deutschlands!<br />
Für die <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong> haben wir vom Präsidium das Motto: „Unsere<br />
Kultur mit Gebärdensprache: inklusiv und gleichwertig“ gewählt.<br />
Damit wollen wir betonen, dass wir uns bewusst sind über den Wert<br />
unserer Gebärdensprachgemeinschaft. Wir wissen, dass unsere Gebärdensprache<br />
und unsere Gehörlosenkultur genauso wertvoll und<br />
6 SCHIRMHERRSCHAFT<br />
VORWORT<br />
7
vor allem gleichwertig sind wie die deutsche Sprache und Kultur.<br />
Wir verstehen uns als eine Behindertengruppe und als eine sprachliche<br />
Minderheit.<br />
Aber ist das eigentlich etwas „Neues“? Nicht wirklich, blicken wir<br />
doch auf eine lange Tradition mit Höhen und Tiefen bezüglich der<br />
Gebärdensprache und der Gehörlosenkultur in der Geschichte<br />
zurück. Eine organisierte Gehörlosenbewegung in Deutschland<br />
besteht im Jahr 2018 genau 170 Jahre. 1848 gründeten Gehörlose<br />
in Berlin einen Gehörlosenverein. Diverse Gründungen folgten in<br />
den nächsten Jahrzehnten, sei es im sozialen, im politischen und<br />
im kulturellen Bereich oder im Bereich des Sports. 1927 wurde der<br />
Deutsche Gehörlosen-Bund, damals unter anderem Namen, gegründet.<br />
Sehr lange gab und gibt es also unsere Gebärdensprachgemeinschaft,<br />
und damit unsere Kultur und unsere Sprache.<br />
Doch erst in jüngster Zeit bildet sich der politische Wille ab, dass<br />
unsere Gemeinschaft ein gleichwertiger Teil unserer deutschen<br />
Gesellschaft sein soll. Und so ist es ein bedeutsamer Schritt für uns,<br />
dass die Deutsche Gebärdensprache 2001 durch das Sozialgesetzbuch<br />
IX und 2002 durch das Behindertengleichstellungsgesetz auf<br />
Bundesebene anerkannt wurde. Ebenso zentral ist die 2009 ratifizierte<br />
UN-Behindertenrechtskonvention mit den entsprechenden<br />
Artikeln 2, 9, 21, 24 und 30, betonen sie doch eben diese Gleichwertigkeit<br />
der Gebärdensprache und der Gehörlosenkultur.<br />
Diese Gleichwertigkeit unserer Sprache und Kultur ist jedoch (noch)<br />
nicht gesellschaftliche Realität. Für viele Gehörlose deckt sie sich<br />
nicht mit ihrem alltäglichen Erleben. Was oftmals fehlt ist das Wissen<br />
darüber und dem folgend die konkrete sozialpolitische Umsetzung<br />
dieser „Gleichwertigkeit“ und demzufolge einer Zweisprachigkeit<br />
ohne Barrieren in allen Lebensbereichen, insbesondere in der<br />
Bildung.<br />
Deswegen sind die <strong>Kulturtage</strong> auch so bedeutsam. Sie haben und<br />
hatten stets die Aufgabe, Vorbehalte abzubauen, gegenseitiges Verständnis<br />
füreinander zu entwickeln und über den Dialog der Kulturen<br />
eine inklusive und barrierefreie Gesellschaft zu schaffen. Wir sind<br />
der Überzeugung, dass Austausch und Begegnung die wichtigste<br />
Voraussetzung ist für Inklusion. Die <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong> sind eine Möglichkeit,<br />
ein Bewusstsein zu schaffen für den Wert der Gleichwertigkeit<br />
und der Inklusion. Der Anspruch der Gleichwertigkeit funktioniert<br />
nicht ohne Inklusion, und auch Inklusion findet nicht statt, wenn<br />
eine Gleichwertigkeit nicht angenommen wird. Zu diesen Themen<br />
wollen wir Neues erfahren, uns intensiv austauschen und diskutieren,<br />
uns begegnen und gemeinsam weiterkommen!<br />
Das Referentenprogramm mit etwa 90 Referenten über drei Tage<br />
inklusive der Podiumsdiskussionen zu einer Vielfalt von politischen,<br />
gesellschaftlichen und sozialen Themen gibt uns dazu die Gelegenheit.<br />
So gesehen sind die <strong>Kulturtage</strong> auch immer eine fachliche „Inspiration“<br />
und ein Ideengeber, u.a. für neue, übergreifende Projekte,<br />
Ziele und Pläne der Gebärdensprachgemeinschaft bzw. des Deutschen<br />
Gehörlosen-Bundes mit seinen 26 Mitgliedsverbänden.<br />
Damit wir auch jene Menschen erreichen, die noch nicht so viel über<br />
die Gebärdensprache und die Kultur der Gehörlosen wissen, veranstalten<br />
wir am Samstag, den 18.5.2018 von 13 – 16 Uhr eine Begegnungsveranstaltung<br />
auf dem Luisenplatz, mitten in Potsdam. Infostände,<br />
geladene Gäste und ein interessantes Bühnenprogramm,<br />
bei dem u.a. das Publikum verschiedene Gebärden lernen kann, ein<br />
„Sign Mob“ mit einer spektakulären La Ola Welle aus Händen auf der<br />
ganzen Brandenburger Straße wird sicherlich für Aufmerksamkeit<br />
sorgen!<br />
Und schließlich, wie schon betont, wollen wir auch einfach gemeinsam<br />
Spaß haben und unsere Kultur genießen! Unser Kulturprogramm<br />
stellt einen ganz wichtigen Teil der <strong>Kulturtage</strong> dar. Bei<br />
der Eröffnungsfeier, bei den Talkshows I und II und beim Galaabend<br />
haben GebärdensprachpoetenInnen, Theatergruppen, TänzerInnen<br />
und viele andere KünstlerInnen ihre Auftritte. Wir zeigen die von<br />
der Filmjury ausgewählten drei besten Filme, ebenso die neun von<br />
der Fotojury ausgewählten besten Bilder im Rahmen einer Fotoausstellung.<br />
Auch wird es wieder eine Quizshow geben, bei der die<br />
QuizteilnehmerInnen (von der Vorrunde bei der Talkshow I bis zum<br />
Finale beim Galaabend) kniffelige Fragen rund um die Gehörlosenkultur<br />
und die Gebärdensprachgemeinschaft beantworten müssen.<br />
Während der <strong>Kulturtage</strong> findet eine Kunstausstellung mit sieben<br />
ausgewählten Kunstschaffenden statt. Diverse Aussteller werden<br />
ihre Arbeiten vorstellen und Informationen weitergeben. Schließlich<br />
ist der Galaabend traditionell gesehen das ultimative Finale der<br />
<strong>Kulturtage</strong>, u.a. mit der Verleihung der Kulturpreise an verdiente<br />
Persönlichkeiten der Gebärdensprachgemeinschaft.<br />
8 VORWORT<br />
VORWORT<br />
9
Für unsere jüngeren TeilnehmerInnen gibt es wieder ein spannendes<br />
und abwechslungsreiches Kinderprogramm, u.a. mit Workshops,<br />
Lesungen und Auftritten diverser KünstlerInnen - langweilig wird es<br />
unseren „Kleinen und Großen“ da ganz sicher nicht!<br />
GRUSSWORT<br />
Das umfangreiche Angebot von tauben und hörenden GebärdensprachdolmetscherInnen,<br />
SchriftdolmetscherInnen sowie TaubblindenassistentInnen<br />
trägt dazu bei, die Veranstaltung so weit wie<br />
möglich barrierefrei zu gestalten.<br />
Ganz besonders herzlich möchte ich im Namen des Deutschen<br />
Gehörlosen-Bundes den vielen engagierten Menschen danken, die<br />
sich auf vielfältige Weise dafür einsetzen bzw. eingesetzt haben,<br />
dass die <strong>6.</strong> Deutschen <strong>Kulturtage</strong> zu einem unvergesslichen und<br />
besonderen Ereignis werden (denn davon bin ich jetzt schon überzeugt!).<br />
Die zahlreichen MitarbeiterInnen vom Organisationsteam<br />
(auf und hinter den Bühnen), die überwiegend ehrenamtlich aktiv<br />
sind und in ihrer Freizeit voller Motivation mitgedacht und mitgestaltet<br />
haben, sind wie immer das Herzstück der <strong>Kulturtage</strong>!<br />
Ebenso einen herzlichen Dank an die Partner der <strong>Kulturtage</strong>, dem<br />
Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen in<br />
Berlin und Brandenburg e.V. (ZFK) für ihre tatkräftige Hilfe bei der<br />
Logistik vor Ort, und Telesign Deutschland GmbH für die Unterstützung<br />
bei der Koordination der DolmetscherInnen für Deutsche<br />
Gebärdensprache und Deutsch.<br />
Einen großen Dank richte ich auch an alle Sponsoren und insbesondere<br />
an „Aktion Mensch“, die mit ihrer finanziellen Unterstützung die<br />
<strong>Kulturtage</strong> überhaupt erst ermöglicht haben.<br />
Und schließlich danke ich dem Bundespräsidenten der Bundesrepublik<br />
Deutschland, Herrn Frank-Walter Steinmeier, ganz herzlich für<br />
die Übernahme der Schirmherrschaft für die <strong>6.</strong> Deutschen <strong>Kulturtage</strong><br />
der Gehörlosen in Potsdam.<br />
Dr. Rolf Schmachtenberg<br />
Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und<br />
Soziales<br />
Herr Dr. Schmachtenberg wird sein Grußwort bei der Eröffnungsfeier<br />
am 19.5.2018 ab 13 Uhr halten.<br />
Von 2014 bis 2018: Leiter der Abteilung V „Teilhabe – Belange von<br />
Menschen mit Behinderung, Soziale Entschädigung und Sozialhilfe“<br />
im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). In den Aufgabenbereich<br />
fielen insbesondere das Bundesteilhabegesetz, die<br />
Weiterentwicklung des Behindertengleichstellungsgesetzes und der<br />
Nationale Aktionsplan zur UN-Behindertenrechtskonvention.<br />
Gemeinsam mit Ihnen allen freue ich mich auf erlebnisreiche, interessante<br />
und informative <strong>Kulturtage</strong> und wünsche uns allen einen<br />
fröhlichen und unvergesslichen Aufenthalt in Potsdam!<br />
Helmut Vogel<br />
Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes e.V.<br />
10 VORWORT<br />
GRUSSWORT<br />
11
GRUSSWORT<br />
Natürlich sind wir gerade in Brandenburg - und insbesondere hier<br />
am Medienstandort Potsdam - Babelsberg - stolz auf ein Projekt, das<br />
gerade für gehörlose Kinder, aber auch für deren Eltern, Geschwister,<br />
Großeltern und Freunde einen wichtigen und schönen Beitrag<br />
zur Barrierefreiheit in den Medien leistet. Ich spreche von „Unserem<br />
Sandmann in Gebärdensprache“. Ich bin sehr froh darüber, dass<br />
es nun seit mehr als einem Jahr diese beliebte Kindersendung in<br />
Gebärdensprache gibt. Meine Kollegin auf Bundesebene, Verena<br />
Bentele und ich hatten die Gelegenheit, Ende März das Studio zu<br />
besuchen und live zu sehen, welche großartige und professionelle<br />
Arbeit dort geleistet wird. Und dieses Format ist auch bewusstseinsbildend<br />
für nichtbehinderte Menschen. Ich habe viele Rückmeldungen<br />
erhalten, die sich begeistert über das neue Angebot äußerten<br />
und mehr wissen wollten, von den besonderen Bedarfen von gehörlosen<br />
Menschen und der Kultur der Gebärdensprache.<br />
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den <strong>6.</strong> Deutschen<br />
<strong>Kulturtage</strong>n der Gehörlosen!<br />
Ich grüße Sie ganz herzlich und möchte Sie in der Landeshauptstadt<br />
des Landes Brandenburg, in Potsdam, willkommen heißen. Es ist<br />
wunderbar, dass dieses Mal die <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen gerade<br />
hier stattfinden. Ich wünsche Ihnen, dass Sie alle hier interessante,<br />
erkenntnisreiche und schöne Tage verbringen werden.<br />
Ihr Tagungsprogramm ist reizvoll und sehr anspruchsvoll. Neben<br />
Vorträgen und Diskussionsrunden haben Sie eine große Auswahl<br />
an interessanten Themen in den zahlreichen Foren. Ich bin wirklich<br />
beeindruckt, welche Bandbreite Sie hier abdecken. Aber nicht nur<br />
der Austausch von gehörlosen Menschen untereinander und das<br />
Netzwerken ist wichtig für die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen<br />
mit Behinderungen. Ganz wichtig ist auch, dass diese Veranstaltung<br />
in den Sozialraum ausstrahlt, sodass auch nichtbehinderte<br />
Menschen erreicht und sensibilisiert werden, mehr zu lernen und<br />
zu erfahren, beispielsweise über die Kultur der Gebärdensprache,<br />
die Formen von Kommunikation und die vielfältigen Aktivitäten der<br />
Selbstvertretung. Wie wir als Gesellschaft mit Vielfalt umgehen, dass<br />
wir auf Augenhöhe miteinander kommunizieren, dass alle dabei<br />
sind und niemand außen vor bleibt, ist wichtig für unsere Demokratie.<br />
Genau so muss es sein. Wir wollen, dass Menschen mit und ohne Behinderungen<br />
gleichberechtigt und selbstbestimmt in allen Lebensbereichen<br />
und am Leben in der Gemeinschaft teilhaben können.<br />
Dabei geht es letztlich auch um Fragen der Demokratie und um<br />
unser Staatsverständnis. Aus meiner Sicht sind Demokratie und Inklusion<br />
zwei Seiten einer Medaille.<br />
Nun bleibt mir noch Ihnen viel Spaß zu wünschen, gute und<br />
interessante Eindrücke, hilfreiche Informationen und einen guten<br />
Austausch hier bei den <strong>Kulturtage</strong>n. Und vergessen Sie auch nicht,<br />
sich das Rahmenprogramm anzusehen. Denn auch das gehört dazu.<br />
Besuchen Sie die Stadt, die herrlichen Schlösser und Parkanfragen,<br />
genießen Sie Ihre Zeit im schönen Brandenburg und kommen Sie<br />
gerne später wieder!<br />
Jürgen Dusel<br />
Beauftragter der Landesregierung<br />
für die Belange der Menschen mit Behinderungen<br />
12 GRUSSWORT<br />
GRUSSWORT<br />
13
GRUSSWORT<br />
Was bleibt zu tun, um gehörlose Menschen nicht weiter auszugrenzen?<br />
Hier möchte ich einige wichtige Beispiele benennen:<br />
Bilinguale Schulbildung für alle hörbehinderten Kinder<br />
Familienhilfe und Eingliederungshilfe für eine aktive Teilhabe<br />
Untertitel- und Gebärdensprachdolmetschereinblendungen<br />
Sensibilisierung der Öffentlichkeit<br />
Gehörlosenkultur und kulturelle Teilhabe<br />
Grundlage der Gehörlosenkultur ist die Gebärdensprache. Mit ihr<br />
werden die Kunst, Traditionen, Geschichten, Überzeugungen und<br />
Werte beeinflusst. In den letzten Jahren haben sich taube Künstler<br />
in den verschiedenen Bereichen etablieren können. Doch auch hier<br />
sind Förderungen und Ausbildungen noch eine Seltenheit.<br />
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den <strong>6.</strong> Deutschen<br />
<strong>Kulturtage</strong>n der Gehörlosen!<br />
Wie war es noch vor einigen Jahren? Wo stehen wir heute?<br />
Hier in Brandenburg sind bei der Verwirklichung der Rechte hörbehinderter<br />
Menschen in den letzten Jahren wichtige Meilensteine<br />
gesetzt worden. Und doch ist noch eine lange Wegstrecke zurückzulegen,<br />
bis Chancengleichheit und umfassende Teilhabe am Leben in<br />
der Gemeinschaft oder sogar die Inklusion von der Gesellschaft als<br />
selbstverständliche Forderungen angesehen werden.<br />
lm Mittelpunkt unserer Forderungen steht die Sicherstellung der<br />
Kommunikation und die gleichwertige Teilhabe. Die Wege dorthin<br />
sind sehr unterschiedlich. Der Einsatz von GebärdensprachdolmetscherInnen,<br />
KommunikationsassistentInnen und sowie anderer<br />
geeigneter Kommunikationshilfen ist nur ein Aspekt.<br />
Vielmehr stehen die Untertitelung und Gebärdenspracheinblendung<br />
im Fernsehen und die Gebärdensprachkompetenz der Mitarbeiter<br />
in den Bildungs- und medizinischen Einrichtungen sowie den<br />
gesellschaftlichen und politischen Einrichtungen im Vordergrund.<br />
Eine andere Seite ist es auch, die Kultur der „ANDEREN (Hörenden)“<br />
verstehen zu lernen, um mit Ihnen gemeinsam auch Gespräche<br />
führen zu können.<br />
Wie schon gesagt, in Brandenburg haben wir schon viel erreichen<br />
können, dank einer guten Zusammenarbeit mit Politikern, Ministerien<br />
und Rehaträgern.<br />
Inklusiv und gleichwertig soll die Zukunft sein. Wenn jeder – mit<br />
oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am<br />
Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit, dann ist das gelungene<br />
Inklusion.<br />
Um das zu erreichen, ist auch unsere Zuarbeit gefragt. Es sind starke<br />
Vereine und Selbsthilfegruppen notwendig, um eine inklusive und<br />
gleichwertige Zukunft mitzugestalten. Für uns Brandenburger ist<br />
dieser Weg der einzig richtige Weg.<br />
Die <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen sind eine optimale Plattform um sich<br />
auszutauschen, Erfahrungen weiterzugeben und auch Erfahrungen<br />
zu sammeln. Wir wünschen allen Teilnehmern eine wunderschöne<br />
Veranstaltung und mögen sie mit viel INPUT wieder nach Hause<br />
fahren.<br />
Steffen Helbing<br />
Vorsitzender des Landesverbandes der Gehörlosen Brandenburg e.V.<br />
14 GRUSSWORT<br />
GRUSSWORT<br />
15
ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />
Allgemeine Informationen zu den <strong>6.</strong> Deutschen<br />
<strong>Kulturtage</strong>n der Gehörlosen<br />
Veranstaltungsort:<br />
Alle Veranstaltungen der <strong>Kulturtage</strong> finden in und an der<br />
Metropolis-Halle, Großbeerenstraße 200, 14482 Potsdam statt, bis<br />
auf die Begegnungsveranstaltung „Fest der Hände“ am 19.5. auf<br />
dem Luisenplatz, Potsdam.<br />
Siehe auch:<br />
https://www.filmpark-events.de/eventlocations/die-halle/<br />
Anreise zur Metropolis-Halle<br />
Mögliche Anreisen mit öffentlichem Nahverkehr:<br />
Regionalbahn R7 und RB 33 bis „Medienstadt Babelsberg“,<br />
10 Min Fußweg<br />
S-Bahn 7 bis Griebnitzsee und weiter mit dem Bus Linie 696<br />
bis Haltestelle „Bahnhof Medienstadt Babelsberg“<br />
S-Bahn 7 bis Babelsberg, Ausgang Schulstraße, Bus Linie<br />
690, 619 oder 601 bis Haltestelle „Filmpark Babelsberg“.<br />
Siehe auch:<br />
http://www.gehoerlosen-kulturtage.de/veranstaltungsort<br />
Parkplätze<br />
Auf dem Parkgelände an der Metropolis-Halle sind an den Parköffnungszeiten<br />
nicht ausreichend Parkplätze (Parkgebühr € 4,- pro Tag)<br />
vorhanden. Daher ist möglichst auf das Auto zu verzichten.<br />
Eintrittskarten<br />
Die <strong>6.</strong> Deutsche <strong>Kulturtage</strong> sind leider ausverkauft. Es können noch<br />
Eintrittskarten für den Galaabend am 19.5. um 20 Uhr erworben<br />
werden. Sie erhalten sie am Infostand der <strong>Kulturtage</strong> im Friedrich<br />
Waldow-Foyer.<br />
Einlass<br />
Aufgrund der notwendigen Einlasskontrolle ist das rechtzeitige Ankommen<br />
am Eingang zu empfehlen. Öffnungszeiten der <strong>Kulturtage</strong><br />
sind <strong>17.</strong>5.: 11.00 - 23.00 Uhr, 18.5.: 8.30 - 23.00 Uhr, 19.5.: 8.00 - 13.00<br />
Uhr und 19.00 - 24.00 Uhr.<br />
Hunde sind sowohl in der Halle als auch auf dem Gelände nicht zulässig.<br />
Garderobe<br />
An allen Veranstaltungstagen steht Ihnen eine Garderobe zur Verfügung.<br />
Die Annahmen von Jacken und anderen Kleidungsstücken<br />
kostet 2 Euro. Rücksäcke und Koffer können aus Platzgründen leider<br />
nicht angenommen werden.<br />
Infostand<br />
Der Infostand der <strong>Kulturtage</strong> befindet sich im Friedrich Waldow-Foyer.<br />
Dort können Sie sich mit allen Fragen im Zusammenhang mit<br />
den <strong>Kulturtage</strong>n an uns wenden. Auch die Eintrittskarten zum Galaabend<br />
werden dort verkauft.<br />
Öffnungszeiten: <strong>17.</strong>5.: 11.00 - 21.00 Uhr, 18.5.: 9.00 - 21.00 Uhr, 19.5.:<br />
9.00 - 12.00 Uhr<br />
Bezeichnungen der Räume und Plätze<br />
Die Räume und Plätze in und an der Metropolis-Halle wurden vom<br />
Präsidium des Deutschen Gehörlosen-Bundes nach sechs inzwischen<br />
verstorbenen männlichen Kulturpreisträgern und nach drei<br />
weiblichen Kulturpreisträgerinnen benannt. Siehe Lageplan im<br />
<strong>Programmheft</strong>!<br />
Aussteller und Stände<br />
Verschiedene Aussteller und andere Stände sowie die Kunstausstellung<br />
und die Fotoausstellung finden Sie im Friedrich Waldow-Foyer<br />
und im David Bloch-Raum.<br />
Öffnungszeiten: <strong>17.</strong>5.: 11.00 - 20.00 Uhr, 18.5.: 9.00 - 19.30 Uhr, 19.5.:<br />
9.00 - 13.00 Uhr<br />
Kinderbetreuung<br />
Die Kinderbetreuung findet auf dem Käthe George-Platz vor der<br />
Metropolis-Halle sowie im Albert Fischer-Raum im 2. Stock der Metropolis-Halle<br />
statt. Ein vielfältiges Kinderprogramm wird angeboten,<br />
siehe Kinderprogramm im <strong>Programmheft</strong>.<br />
Öffnungszeiten: <strong>17.</strong>5.: 11.30 - 20.00 Uhr, 18.5.: 9.00 - 20.00 Uhr, 19.5.:<br />
9.00 - 13.30 Uhr<br />
Verpflegung und Getränke<br />
Diverse Food-Trucks, Grillstationen und Getränkestationen stehen<br />
auf dem Kurt Eisenblätter-Platz zur Verfügung. Es werden verschiedene<br />
Speisen (diverse warme und kalte Speisen, Waffeln) angeboten.<br />
Am 19.5. wird nur ein Food Truck mit dem Verkauf von Waffeln<br />
16 ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />
17
vor Ort sein. Das Mitbringen von Speisen und Getränken ist auf dem<br />
gesamten Veranstaltungsgelände nicht erlaubt.<br />
Öffnungszeiten: <strong>17.</strong>5.: 11.00 - 21.00 Uhr, 18.5.: 10.00 - 21.00 Uhr,<br />
19.5.: 9.00 - 13.00 Uhr<br />
Sprachen<br />
Die Veranstaltungen der <strong>Kulturtage</strong> sind fast ausschließlich in Deutscher<br />
Gebärdensprache (DGS). Geladene Referenten verwenden<br />
zum Teil Deutsch oder Internationale Gebärden.<br />
Barrierefreiheit<br />
DolmetscherInnen für DGS und Deutsch:<br />
Alle Veranstaltungen (bis auf die Talkshows I und II am <strong>17.</strong>5./18.5.)<br />
werden in Deutsche Sprache übersetzt. Für die Verdolmetschung<br />
stehen DolmetscherInnen zur Verfügung. Für unsere hörenden<br />
BesucherInnen stehen 90 Headsets zur Verfügung, diese können an<br />
einem Stand im David Bloch-Raum ausgeliehen werden.<br />
DolmetscherInnen für DGS und IS:<br />
Taube DolmetscherInnen für DGS und Internationale Gebärden (IS)<br />
werden bei der Eröffnungsfeier und den Podiumsdiskussionen am<br />
<strong>17.</strong>5. und in diversen Foren am 18./19.5. eingesetzt.<br />
SchriftdolmetscherInnen:<br />
Die Eröffnungsfeier, die Podiumsdiskussionen am <strong>17.</strong>5. und die Foren<br />
im Forumsbereich Politik am 18./19.5. werden in Schriftdeutsch<br />
übermittelt.<br />
Taubblinden-AssistentenInnen:<br />
Für unsere taubblinden TeilnehmerInnen stehen Taubblinden-AssistentInnen<br />
zur Unterstützung zur Verfügung. Darüber hinaus können<br />
sich diese TeilnehmerInnen an dem „Hertha Schulz“-Treffpunkt<br />
im Friedrich Waldow-Foyer treffen und dort ausruhen. Alle weiteren<br />
Informationen für taubblinde BesucherInnen sind dort erhältlich.<br />
T-Shirt-Farben der <strong>Kulturtage</strong>-Mitarbeiter<br />
Damit Sie sich als BesucherInnen unserer <strong>Kulturtage</strong> stets zurechtfinden,<br />
tragen unsere MitarbeiterInnen ein „<strong>Kulturtage</strong>“-T-Shirt in<br />
einer bestimmten Farbe:<br />
Organisationsteam (dunkelrot)<br />
Team/Helfer (grün)<br />
Kinder in der Kinderbetreuung (hellrot)<br />
KinderbetreuerInnen (blau)<br />
TaubblindenassistentInnen (schwarz)<br />
Medienteam (grau)<br />
Publikumspreise des Film- und Fotowettbewerbs<br />
Jeder Besucher kann über die Verleihung der Publikumspreise im<br />
Rahmen des Film – und Fotowettbewerbs mitentscheiden. Jedem<br />
<strong>Programmheft</strong> ist ein Stimmzettel beigefügt. Mit diesem Stimmzettel<br />
kann man sich für je ein Foto aus der Fotoausstellung (Friedrich<br />
Waldow-Foyer) und für je einen Film (Filmvorführungen bei der Talkshow<br />
I am <strong>17.</strong>5. abends) entscheiden. Die Stimmzettel sind bis zum<br />
Abend, den 18.5. in die Box am <strong>Kulturtage</strong>-Infostand einzuwerfen.<br />
Die Publikumspreise für das beste Foto und den besten Film werden<br />
am 19.5. beim Galaabend verliehen.<br />
Video- und Fotoaufnahmen<br />
Während der Veranstaltungen des Referentenprogramms, des<br />
Kinderprogramms, des Kulturprogramms inklusive des Galaabends<br />
vom <strong>17.</strong>-19.5. sind Videoaufnahmen durch Privatpersonen nicht gestattet.<br />
Darüber, ob Fotografieren zulässig ist, geben die jeweiligen<br />
ModeratorInnen eines Programmpunktes Auskunft. Das eigene Medienteam<br />
der <strong>Kulturtage</strong> filmt und fotographiert, und ausgewählte<br />
Fotos und Filme werden schon während und nach den <strong>Kulturtage</strong>n<br />
auf der Webseite der <strong>Kulturtage</strong> veröffentlicht.<br />
Pressekonferenz<br />
Eine Pressekonferenz zu den <strong>Kulturtage</strong>n findet am <strong>17.</strong>5. von 9.30<br />
- 10.30 Uhr in einem Raum im 3. Stock der Metropolis-Halle statt.<br />
Pressevertreter müssen sich vorher angemeldet haben und eine<br />
Presseakkreditierung vorweisen.<br />
Galaabend<br />
Am Abend der Galaveranstaltung ist einer Gala angemessene (d.h.<br />
festliche) Kleidung erwünscht. Jugendliche unter 16 Jahre dürfen<br />
den Galaabend nur in Begleitung ihrer Eltern oder von einer von<br />
diesen ermächtigten erwachsenen Person besuchen.<br />
Kontakt und soziale Medien:<br />
Mail: info@gehoerlosen-kulturtage.de<br />
Website: www.gehoerlosen-kulturtage.de<br />
Facebook: <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen<br />
Twitter: #KTG18<br />
18 ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />
19
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
PROGRAMMÜBERBLICK<br />
Donnerstag, <strong>17.</strong> Mai 2018<br />
9:30 - 10:30 Uhr, 3. Stock:<br />
Pressekonferenz<br />
11 Uhr:<br />
Einlass Metropolis Halle<br />
11 Uhr, Friedrich Waldow-Foyer und<br />
David Bloch-Raum:<br />
Stände der Aussteller, Kunstausstellung,<br />
Fotoausstellung (bis 20 Uhr)<br />
11 Uhr, Kurt Eisenblätter-Platz:<br />
Getränke und Essen mit Food-Trucks<br />
und Grillständen (bis 21 Uhr)<br />
11.30 Uhr, Käthe George-Platz:<br />
Kinderprogramm (bis 20 Uhr)<br />
13:00 – 14:30 Uhr, Saal:<br />
Eröffnungsfeier<br />
Moderatorinnen: Rita Mazza und Christina<br />
Schönfeld<br />
Grußworte: Jürgen Dusel, Steffen Helbig,<br />
Dr. Rolf Schmachtenberg, Helmut Vogel<br />
Künstlerauftritte: Deutsches Gehörlosen-Theater,<br />
Dodzi Dougban & Thomas<br />
Kunfira, Giuseppe und Jason Giuranna,<br />
Manfred Mertz<br />
15:30 - 17:30 Uhr, Saal:<br />
Podiumsdiskussion zum Motto der<br />
<strong>Kulturtage</strong>: “Unsere Kultur mit Gebärdensprache:<br />
inklusiv und gleichwertig”<br />
Moderatoren: Prof. Sabine Fries, Thomas<br />
Geißler<br />
Podiumgäste: Jürgen Dusel, Prof. Dr. Ulrich<br />
Hase, Norbert Hensen, Helene Jarmer,<br />
Elisabeth Kaufmann, Prof. Dr. Christian<br />
Rathmann, Helga Stevens, Conny Tiedemann<br />
18:30 - 19:30 Uhr, Saal:<br />
Offene Diskussion zum Motto der<br />
<strong>Kulturtage</strong><br />
Moderatoren: Prof. Patricia Hermann-Shores,<br />
Thomas Mitterhuber<br />
20:30 – 22:30, Saal:<br />
Talkshow I<br />
Moderator: Andreas Costrau<br />
Künstlerauftritte: Pinky Aiello, Hans-Georg<br />
Benkmann, Manfred Mertz und Reiner<br />
Mertz, TRIO-Art<br />
Vorführung der 3 Filme vom Filmwettbewerb<br />
und Quiz-Show Vorrunde<br />
Freitag, 18. Mai 2018<br />
8:30 Uhr:<br />
Einlass Metropolis Halle<br />
9:00 Uhr, Friedrich Waldow-Foyer und<br />
David Bloch-Raum:<br />
Stände der Aussteller, Kunstausstellung,<br />
Fotoausstellung (bis 19.30 Uhr)<br />
Käthe George-Platz:<br />
Kinderprogramm (bis 20 Uhr)<br />
10 Uhr, Kurt Eisenblätter-Platz:<br />
Getränke und Essen mit Food-Trucks<br />
und Grillständen (bis 21 Uhr)<br />
9:30 – 10:30 Uhr,<br />
Gunter Trube-Raum:<br />
Forum Gebärdensprache: „Meine DGS“<br />
– Vom Korpus zum Wörterbuch“<br />
Lutz König, Satu Worseck<br />
20 PROGRAMMÜBERBLICK<br />
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
PROGRAMMÜBERBLICK<br />
21
Gerlinde Gerkens-Raum:<br />
Forum Europa: „Aktuelle Themen beim<br />
Europäischen Gehörlosen-Verband<br />
(EUD)“<br />
Dr. Markku Jokinen<br />
Jochen Muhs-Raum:<br />
Forum Notruf: „Barrierefreier Notruf –<br />
Wunsch und Wirklichkeit“<br />
Bernhard Harz<br />
Gertrud Mally-Raum:<br />
Forum Gender / Queer: „Taub und LGBT<br />
(Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) -<br />
viele intersektionale Perspektiven“<br />
Sofie F. Sennels, Martin Vaheamäe-Zierold<br />
11:00 - 12:00 Uhr,<br />
Gunter Trube-Raum:<br />
Forum Kulturarbeit: „Unsere Kulturarbeit:<br />
gestern, heute und morgen“<br />
Dorothy Buhr, Jürgen Schlechter<br />
Gerlinde Gerkens-Raum:<br />
Forum Behindertenrechtskonvention:<br />
„Nationaler Aktionsplan zur UN-Behindertenrechtskonvention“<br />
Andre Necké<br />
Jochen Muhs-Raum:<br />
Forum Entwicklungszusammenarbeit:<br />
„NAUWU = Nothing About Us Without<br />
Us (Nichts Über Uns Ohne Uns) in<br />
der Entwicklungszusammenarbeit“/<br />
„Nachhaltige Entwicklung für alle“<br />
Robert Remarque Grund, Gabriele Weigt<br />
Gertrud Mally-Raum:<br />
Forum Frauen: „Selbstbestimmt leben<br />
ohne Gewalt! Wie ist das möglich?“<br />
Florian Jung, Esther Lißeck<br />
13:00 - 14:00 Uhr,<br />
Gunter Trube-Raum:<br />
Forum Gebärdensprachpoesie und<br />
Visual Vernacular: „Experten der Gebärdensprachperformance“<br />
Giuseppe Giuranna, Laura Valyte<br />
Gerlinde Gerkens-Raum:<br />
Forum Internationales: „Die politische<br />
Arbeit nationaler Gehörlosenverbände“<br />
Dr. Tatjana Binggeli, Helene Jarmer, Ronit<br />
Leven, Helmut Vogel<br />
Jochen Muhs-Raum:<br />
Forum Medien: „Wann kommt die volle<br />
Barrierefreiheit in den Medien?“<br />
Cornelia Holsten, Jürgen Kleinknecht,<br />
Niels Rasmussen<br />
Gertrud Mally-Raum:<br />
Forum Familie: „Das gehörlose Kind –<br />
im Wandel der Zeit“<br />
Katrin Pflugfelder, Fabian Pufhan<br />
14:30 - 15:30 Uhr,<br />
Gunter Trube-Raum:<br />
Forum Kunst: „Verschiedene Kunststile<br />
und Themen bei der Kunstausstellung<br />
der <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>“<br />
Emin Luis Aksoy, Robert Bisl, Dieter Fricke,<br />
Jürgen Klein, Sophia Mushold, Sophia<br />
Ringwelski, Valentin Walter<br />
Gerlinde Gerkens-Raum:<br />
Forum Zukunftstrends für die Gebärdensprachgemeinschaft:<br />
„Gebärdensprachgemeinschaft<br />
- Wie sieht sie<br />
heute und morgen aus?“<br />
Uwe Schönfeld, Thomas Worseck<br />
Jochen Muhs-Raum:<br />
Forum Arbeit: „Abbau der Barrieren im<br />
Arbeitsleben“<br />
Prof. Dr. Christian Rathmann<br />
Gertrud Mally-Raum:<br />
Forum Senioren: „Verbesserung der<br />
Versorgungssituation gehörloser Menschen<br />
im Alter: Handlungsperspektiven<br />
und Praxisbeispiele“<br />
Anne Gelhardt, Andrea Huckemeier<br />
16:30 - 17:30 Uhr,<br />
Gunter Trube-Raum:<br />
Forum Film: „Filmwettbewerb bei den<br />
<strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>n“<br />
Mila Hergert & Kevin Kiekbusch, Eyk Kauly,<br />
Pavel Rodionov & Rafael-Evitan Grombelka<br />
Gerlinde Gerkens-Raum:<br />
Forum Behindertenpolitik: „Aktuelle<br />
behindertenpolitische Arbeit im Bundestag“<br />
Dr. Matthias Bartke, Jens Beeck, Wilfried<br />
Oellers, Sören Pellmann, Corinna Rüffer<br />
Jochen Muhs-Raum:<br />
Forum Cybermobbing: „Ab wann<br />
macht die Mediennutzung krank?“<br />
Jürgen Endress, Irena Popovic, Bettina<br />
Scholz-Wiedenbusch<br />
Gertrud Mally-Raum:<br />
Forum Migration und Flüchtlinge: „Ankommen<br />
in Deutschland?!“<br />
Maral Karimi und Ayman Mnawar<br />
18:00 - 19:00 Uhr,<br />
Gunter Trube-Raum:<br />
Forum Fotographie: „Fotowettbewerb<br />
bei den <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>n“<br />
Dominika Belz, Andreas Nagel, Ben Unger<br />
Gerlinde Gerkens-Raum:<br />
Forum Kommunalpolitik: „Kommunalpolitik<br />
– Politik vor Ort mitgestalten“<br />
Sascha Nuhn<br />
Jochen Muhs-Raum:<br />
Forum Soziale Medien: „Wie kann Facebook,<br />
Twitter & Co. bei der politischen<br />
Arbeit helfen?“<br />
Björn Blumeier, Raul Krauthausen, Viola<br />
Kunkel<br />
Gertrud Mally-Raum:<br />
Forum Sport: „Bewegung und Sport ist<br />
gesund!“<br />
Norbert Hensen, Ricardo Scheuerer<br />
21:00 – 23:00 Uhr, Saal:<br />
Talkshow II<br />
Moderator: Andreas Costrau<br />
Künstlerauftritte: Nur Beysun/ Jonathan<br />
Savkin, Horst Bormann, Thomas Geißler,<br />
David de Keyzer, Simone Lönne-Pacalon<br />
und Christina Schönfeld<br />
Vorführung der Fotos vom Fotowettbewerb<br />
und eines Films vom Filmwettbewerb<br />
und Quiz-Show Halbfinale<br />
Samstag, 19. Mai 2018<br />
8:00 Uhr:<br />
Einlass Metropolis Halle<br />
9:00 Uhr,<br />
Friedrich Waldow-Foyer und David<br />
Bloch-Raum:<br />
Stände der Aussteller, Kunstausstellung,<br />
Fotoausstellung (bis 13 Uhr)<br />
22 PROGRAMMÜBERBLICK<br />
PROGRAMMÜBERBLICK<br />
23
Käthe George-Platz:<br />
Kinderprogramm (bis 13.30 Uhr)<br />
9:00 Uhr, Kurt Eisenblätter-Platz:<br />
Getränke und Essen mit einem Food-<br />
Truck (bis 13 Uhr)<br />
9:00 - 10:00 Uhr,<br />
Gunter Trube-Raum:<br />
Forum Geschichte: „Geschichte der<br />
Gehörlosen- und Hörbehinderten-Bewegung<br />
in der ehemaligen DDR von<br />
1957 – 1990/91 – „Einst und heute“<br />
Karlheinz Kunze, Angela Winkler-Ruppert<br />
Gerlinde Gerkens-Raum:<br />
Forum Sprachliche Minderheit: „Gebärdensprachgemeinschaft<br />
im Aufwind:<br />
ein Minderheitenschutz inklusiv“<br />
Thomas Wartenberg<br />
Jochen Muhs-Raum:<br />
Forum Cochlear Implantat und Gebärdensprache:<br />
„CI und Gebärde - geht<br />
das?“<br />
Simone Bräunlich, Dr. Oliver Rien<br />
Gertrud Mally-Raum:<br />
Forum Taubblinde / Usher-Betroffene:<br />
„Von der jungen bis zur älteren Generationen<br />
der Usher-Betroffenen und<br />
Taubblinden: Nutzung unterschiedlicher<br />
Kommunikationsformen“<br />
Benjamin Gutwein, Sabine Springer<br />
10:30 – 11:30 Uhr,<br />
Gunter Trube-Raum:<br />
Forum Internationale Künstler: “Internationaler<br />
Austausch im Bereich der<br />
Gehörlosenkultur“<br />
Samuel Karunya, David de Keyzer, Kavita<br />
Pipalia<br />
Gerlinde Gerkens-Raum:<br />
Forum Behindertenrecht: „Bundesteilhabegesetz/<br />
Behindertengleichstellungsgesetz“<br />
Judith Hartmann, Sven Niklas<br />
Jochen Muhs-Raum:<br />
Forum Bildung: „Ist „DGS“ in Zukunft<br />
erlernbar an allen Schulen?“<br />
Sieglinde Lemcke, Lutz Pepping, Asha<br />
Rajashekhar<br />
Gertrud Mally-Raum:<br />
Forum Technologie: „Chancen und<br />
Risiken der künstlichen Intelligenz für<br />
die Gehörlosengemeinschaft“<br />
Tobias Burz, Manuel Gnerlich<br />
12:00 – 13:00 Uhr,<br />
Gunter Trube-Raum:<br />
Forum Theater: “Künstlerin von klein<br />
auf“ / „Von der Idee bis zum fertigen<br />
Stück“<br />
Ute Sybille Schmitz, Kassandra Wedel<br />
Gerlinde Gerkens-Raum:<br />
Forum Dolmetschen: „Was Ihr schon<br />
immer über Telesign und Tess wissen<br />
wolltet“<br />
Sabine Broweleit, Marion Jokisch<br />
Jochen Muhs-Raum:<br />
Forum Gesundheit: „Yoga & Gesundheit<br />
- Körper, Geist und Seele wieder in<br />
Einklang bringen!“<br />
Betty Schätzchen<br />
Gertrud Mally-Raum:<br />
Forum Jugend: „Werde aktiv für Deine<br />
Rechte und Bildung!“<br />
Bianca Demmig, Frieda Kozik<br />
13:00 – 16:00 Uhr,<br />
Luisenplatz in Potsdam-Stadtmitte:<br />
Infostände bei der Begegnungsveranstaltung<br />
„Fest der Hände“<br />
13:30 - 15:30 Uhr,<br />
Luisenplatz in Potsdam-Stadtmitte:<br />
Bühnenprogramm bei der Begegnungsveranstaltung<br />
„Fest der Hände“<br />
14:00 - 14:15 Uhr<br />
Brandenburger Straße in Potsdam-Stadtmitte:<br />
Sign Mob bei der Begegnungsveranstaltung<br />
„Fest der Hände“<br />
13:30 – 16:30 Uhr,<br />
Treffpunkt am Filmpark Babelsberg /<br />
Metropolis-Halle:<br />
Stadtrundfahrt „Das Beste von Potsdam“<br />
mit Bussen und GebärdensprachdolmetscherInnen<br />
15:00 - 16:30 Uhr,<br />
Treffpunkt am Luisenplatz in Potsdam-Stadtmitte:<br />
Stadtrundfahrt durch die historischen<br />
Viertel in Potsdam mit Bussen und GebärdensprachdolmetscherInnen<br />
19:00 Uhr:<br />
Einlass Metropolis-Halle<br />
20:00 – 23:00 Uhr, Saal:<br />
Galaabend<br />
Moderatoren: Ralf Brauns und Conny<br />
Tiedemann<br />
Künstlerauftritte: Berliner Tauben Theater,<br />
Blaco, Tobias Hölle, Simon Kläger,<br />
Rainer Mertz, Okan Seese, Thow & Show,<br />
Kassandra Wedel<br />
Quizshow Finale, Verleihung der Filmund<br />
Fotopreise der <strong>Kulturtage</strong>, Verleihung<br />
der Kulturpreise des Deutschen<br />
Gehörlosen-Bundes<br />
23:00 - 3:00 Uhr,<br />
Friedrich Waldow-Foyer und Saal:<br />
Deaf Party<br />
24 PROGRAMMÜBERBLICK<br />
PROGRAMMÜBERBLICK<br />
25
DONNERSTAG, <strong>17.</strong>05.2018<br />
REFERENTENPROGRAMM<br />
Donnerstag | 15:30 - 17:30 Uhr | Podiumsdiskussion<br />
Podiumsdiskussion zum Motto der <strong>Kulturtage</strong>: „Unsere Kultur<br />
mit Gebärdensprache: inklusiv und gleichwertig“<br />
Hinter Überschriften und Mottos, wie auch hier bei den <strong>Kulturtage</strong>n,<br />
stehen in der Regel keine Satzzeichen. Das gibt den Moderatoren<br />
die Freiheit, auf dem Podium gemeinsam zu überlegen: Ist „inklusiv<br />
und gleichwertig“ schlicht eine Tatsache, die uns zufrieden<br />
zurücklehnen lässt? Oder jubeln wir gar „Inklusiv und gleichwertig!“,<br />
rückblickend auf ein Vierteljahrhundert seit den ersten <strong>Kulturtage</strong>n<br />
in Hamburg? Oder kreisen unsere Gedanken nach wie vor um die<br />
Frage: „inklusiv und gleichwertig??“ All das und vieles mehr werden<br />
wir mit ausgewählten Podiumsgästen aus Politik, Kultur, Wissenschaft,<br />
Jugend und Sport diskutieren, erörtern und in Frage stellen,<br />
uns mit ihnen beraten und uns gegenseitig informieren. Selbstverständlich<br />
interessiert uns dabei auch die Sichtweise der Basis: Mit<br />
einem visuellen Begleitprogramm werden wir Stellungnahmen<br />
diverser Personen aus der Gebärdensprachgemeinschaft zu diesen<br />
Fragen auf der Bühne zeigen.<br />
Podiumsgäste: Jürgen Dusel (Potsdam, Behindertenbeauftragter<br />
des Landes Brandenburg), Prof. Dr. Ulrich Hase (Rendsburg, Behindertenbeauftragter<br />
des Landes Schleswig-Holstein, Ehrenpräsident des<br />
Deutschen Gehörlosen-Bundes e.V. und Vorsitzender der Deutschen<br />
Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe und Fachverbände e.V.),<br />
Norbert Hensen (Berlin, Präsident des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes<br />
e.V.), Helene Jarmer (Wien/Österreich, Abgeordnete zum Nationalrat<br />
2009-2017, Präsidentin des Österreichischen Gehörlosen-Bundes<br />
e.V.), Elisabeth Kaufmann (München, Vorsitzende des Deutschen<br />
Gehörlosen-Theaters e.V. und Vorsitzende des Gehörlosenverbandes<br />
München und Umland e.V.), Prof. Dr. Christian Rathmannn (Berlin, Leiter<br />
der Abteilung Deaf Studies und Gebärdensprachdolmetschen, Humboldt-Universität<br />
zu Berlin), Helga Stevens (Gent/Belgien, Abgeordnete<br />
des Europäischen Parlaments seit 2014, Stellvertretende Vorsitzende<br />
der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (ECRS) und<br />
stellvertretende Vorsitzende der Interfraktionellen Arbeitsgruppe Behinderte<br />
des Europäischen Parlaments), Conny Tiedemann (Hamburg,<br />
frühere Vorsitzende der Deutschen Gehörlosen-Jugend e.V.)<br />
Moderatoren: Prof. Sabine Fries (Landshut, Leiterin des Studiengangs<br />
Gebärdensprachdolmetschen und Gebärdensprachgemeinschaft,<br />
Hochschule Landshut) und Thomas Geißler (Berlin, Hochschuldozent in<br />
der Abteilung Deaf Studies und Gebärdensprachdolmetschen, Humboldt-<br />
Universität zu Berlin)<br />
Donnerstag | 18:30 - 19:30 Uhr | Offene Diskussion<br />
Offene Diskussion des Publikums zum Motto der <strong>Kulturtage</strong><br />
Ergänzend zur vorherigen großen Podiumsdiskussion werden die<br />
Moderatoren nun dem Publikum die Gelegenheit geben, Stellung<br />
zu beziehen und sich ebenfalls auf dem Podium zu äußern. Darin<br />
liegt eine große Chance: Die verschiedenen Meinungen und Standpunkte<br />
aus der Podiumsdiskussion und aus der offenen Diskussion<br />
des Publikums können gesammelt und erfasst werden und zu<br />
einem umfassenden Meinungsbild über den aktuellen Status der<br />
Gebärdensprachgemeinschaft führen. Dieses Meinungsbild kann<br />
und soll als Orientierung für das gegenwärtige und zukünftige<br />
Engagement der Gebärdensprachgemeinschaft und des Deutschen<br />
Gehörlosen-Bundes mit seinen Mitgliedsverbänden dienen. Schließlich<br />
soll es damit verknüpft werden, was die Behindertenrechtskonvention<br />
der Vereinten Nationen bereits gefordert hat: Dass der<br />
Gebärdensprachgemeinschaft als ein inklusiver und gleichwertiger<br />
Teil der deutschen Gesellschaft der Weg zur Inklusion, Teilhabe und<br />
Gleichberechtigung geebnet werden soll.<br />
Moderatoren: Prof. Patricia Hermann-Shores (Schaffhausen/Schweiz,<br />
Hochschuldozentin an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik<br />
in Zürich) und Thomas Mitterhuber (München, Chefredakteur der<br />
Deutschen Gehörlosen-Zeitung)<br />
26 REFERENTENPROGRAMM<br />
REFERENTENPROGRAMM<br />
27
Forumsbereich Kultur | Gunter Trube-Raum<br />
FREITAG, 18.05.2018<br />
Freitag | 9:30 - 10.30 Uhr | Forum Gebärdensprache<br />
„Meine DGS“ – Vom Korpus zum Wörterbuch<br />
Die Vortragenden berichten aus ihrer aktuellen Forschung zur DGS.<br />
Sie stellen das öffentliche Korpus vor, das nun online zur Verfügung<br />
steht. In dieser Filmsammlung sind 50 Stunden gebärdete Gespräche<br />
und Erzählungen von Gehörlosen aus ganz Deutschland enthalten.<br />
Die Gebärdenfilme wurden und werden zur Erstellung des<br />
DGS-Wörterbuchs ausgewertet. Es wird gezeigt, wie in den Daten<br />
z.B. regionale Unterschiede (Dialektgebärden) entdeckt wurden.<br />
Weitere Informationen zur Verbreitung und Bedeutung der Gebärden<br />
werden mit dem DGS-Feedbacksystem gesammelt. Die Hinweise<br />
der Feedback-Teilnehmer helfen dabei, die Beschreibungen im<br />
Wörterbuch besser und genauer zu machen. Von diesem DGS-Wörterbuch<br />
werden erste Entwürfe gezeigt.<br />
Referenten: Lutz König (Hamburg) und Satu Worseck (Hamburg), Mitglieder<br />
des Korpus-Teams, Institut für Deutsche Gebärdensprache und<br />
Kommunikation Gehörloser, Universität Hamburg<br />
Moderator: Alexander von Meyenn (Vorsitzender des Bundesverbandes<br />
der Dozenten für Gebärdensprache)<br />
Freitag | 11:00 - 12:00 Uhr | Forum Kulturarbeit<br />
Unsere Kulturarbeit: gestern, heute und morgen<br />
Referenten: Dorothy Buhr (Vorsitzende der Bundesvereinigung für Kultur<br />
und Geschichte Gehörloser e.V.), und Jürgen Schlechter (2. Vorsitzender<br />
der Bundesvereinigung für Kultur und Geschichte Gehörloser e.V.)<br />
Moderator: Benedikt J. Sequeira Gerardo (Berlin, Unternehmer und<br />
Künstler)<br />
Freitag | 13:00 - 14:00 Uhr | Forum Gebärdensprachpoesie und<br />
Visual Vernacular<br />
Experten der Gebärdensprachperformance<br />
Die zwei international bekannten tauben Persönlichkeiten, Laura<br />
Valyte und Giuseppe Giuranna, haben viel gemeinsam: Sie sind in<br />
anderen Ländern geboren worden: Laura in Litauen und Giuseppe<br />
in Italien. Beide haben gehörlose Eltern. Beide sind künstlerische<br />
Multitalente und Meister in der Gebärdensprachperformance. Die<br />
beiden werden über ihre Erfahrungen und über ihre Darstellungen<br />
(Gebärdensprachpoesie / Visual Vernacular) sowie von ihren bundesweiten<br />
und internationalen Auftritten berichten<br />
Referenten: Giuseppe Giuranna (Berlin, Gebärdenkünstler und Schauspieler),<br />
Laura Valyte (Hamburg, Gebärdensprachpoetin, Tänzerin und<br />
Fotomodell)<br />
Moderator: Stefan Goldschmidt (Hamburg, Lektor am Institut für<br />
Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser, Universität<br />
Hamburg)<br />
Die Bundesvereinigung für Kultur und Geschichte Gehörloser e.V.<br />
(BV KuGG) besteht im Jahr 2018 25 Jahre. Eine zusammenfassende<br />
Rückschau von der Gründung bzw. Entstehungsgeschichte der<br />
Interessengemeinschaft zur Förderung der Kultur Gehörloser (IFKG),<br />
der Zusammenführung mit der Deaf History-Interessengruppe zur<br />
„Kultur und Geschichte Gehörloser e.V.“ wird gegeben. Die Einrichtung<br />
von den Abteilungen „Theater“, „Kunst“, „Film“, „Deaf History“<br />
und „Deaf Studies“ fand 2013 seinen Abschluss. Die Aufgaben der<br />
Abteilungen werden vorgestellt. Ziele sind die Weiterführung der<br />
Bildungsangebote und Workshops für Künstler & Filmemacher.<br />
28 REFERENTENPROGRAMM<br />
29
Freitag | 14:30 - 15:30 Uhr | Forum Kunst<br />
Verschiedene Kunststile und Themen bei der Kunstausstellung<br />
der <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong><br />
Mehrere KünstlerInnen präsentieren ihre Werke an den drei Tagen<br />
der <strong>Kulturtage</strong> in einer Kunstausstellung. In diesem Forum werden<br />
sie über ihre verschiedenen Kunststile und ihre Erfahrungen mit<br />
Farbe, Form und Material berichten. Dadurch werden die verschiedenen<br />
Zugänge zur Kunst für das Publikum deutlich gemacht.<br />
Podiumsgäste: Emin Luis Aksoy (Berlin), Robert Bisl (München), Dieter<br />
Fricke (Flörsheim am Main), Jürgen Klein (Koblenz), Sophia Mushold<br />
(Berlin), Barbara Ringwelski (Welver), Valentin Walter (Wiesbaden)<br />
(Siehe Fotobilder auf S. 82-85)<br />
Moderator: Roland Kühnlein (München, Leiter der Theatergruppe<br />
THOW SHOW aus München, Schauspieler und Kunstschaffender)<br />
Freitag | 18:00 - 19:00 Uhr | Forum Fotographie<br />
Fotowettbewerb bei den <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>n<br />
Es werden Dominika Belz, Andreas Nagel und Ben Unger als<br />
GewinnerInnen des Fotowettbewerbs vorgestellt, die vor Beginn<br />
der <strong>Kulturtage</strong> von der dafür eingerichteten Fotojury aus Kerstin<br />
Reiner-Berthold (Schramberg), Anton Schneid (München), Jolanta<br />
Paliszewska (Berlin) und Dieter Fricke (Flörsheim am Main) ausgewählt<br />
wurden. Die FotographInnen stellen jeweils ihre Bilder vor<br />
und erläutern die Ideen und die Hintergründe, die zu ihren Bildern<br />
geführt haben. Das Publikum hat die Möglichkeit, mit ihnen die Eindrücke<br />
und Interpretationen der Bilder zu diskutieren und Fragen zu<br />
stellen. Die Bilder werden an den drei Tagen der <strong>Kulturtage</strong> in einer<br />
Fotoausstellung präsentiert.<br />
Podiumsgäste: Dominika Belz (Siegen), Andreas Nagel (Überlingen),<br />
Ben Unger (Hamburg)<br />
Moderatoren: Mitglieder der Fotojury<br />
Freitag | 16:00 - 17:30 Uhr | Forum Film<br />
Filmwettbewerb bei den <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>n<br />
In diesem Forum werden die drei GewinnerInnen des Filmwettbewerbs<br />
vorgestellt, die vor Beginn der <strong>Kulturtage</strong> von der dafür eingerichteten<br />
Filmjury aus Manfred Mertz (Koblenz), Thomas Zander<br />
(Potsdam), Christina Schönfeld (Potsdam) und David de Keyzer<br />
(Reims/Frankreich) ausgewählt wurden. Die Filmemacher stellen<br />
ihre Werke vor und erläutern die Ideen und die Hintergründe, die zu<br />
ihrem Film geführt haben. Das Publikum hat die Möglichkeit, Fragen<br />
zu stellen und seine Eindrücke und Interpretationen mit den Filmemachern<br />
zu diskutieren. Die drei Filme werden bei der Talkshow I<br />
am Donnerstagabend vorgeführt.<br />
Podiumsgäste: Mila Hergert & Kevin Kiekbusch (Berlin), Eyk Kauly<br />
(Berlin), Pavel Rodionov & Rafael-Evitan Grombelka (Köln)<br />
Moderatoren: Mitglieder der Filmjury<br />
30 REFERENTENPROGRAMM<br />
31
SAMSTAG, 19.05.2018<br />
Samstag | 9:00 - 10:00 Uhr | Forum Geschichte<br />
Geschichte der Gehörlosen- und Hörbehinderten-Bewegung in<br />
der ehemaligen DDR von 1957 – 1990/91 – „Einst und heute“<br />
Die Referenten wollen mit dem o.g. Geschichtsthema die Geschichte<br />
der ostdeutschen Gehörlosen-/ Hörbehinderten-Bewegung in<br />
der ehemaligen DDR von 1957 bis 1990/91 beleuchten, da es auf<br />
deutschem Boden zwei Gehörlosen- und Hörbehindertenverbände<br />
gegeben hat. Zugleich wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten die<br />
Betroffenen, insbesondere die kommunikativ behinderten Menschen,<br />
in Ostdeutschland erhalten haben.<br />
Referenten: Karlheinz Kunze (Berlin, Gründer und Projektkoordinator<br />
des Fördervereins der Gehörlosen der neuen Bundesländer e.V.) und<br />
Angela Winkler-Ruppert (Berlin, Bildungsreferentin für Kinder- und<br />
Jugendarbeit, Förderverein)<br />
Moderatorin: Karin Tattermusch (Vorsitzende des Landesverbandes<br />
der Gehörlosen Thüringen e.V.)<br />
Samstag | 10:30 - 11:30 Uhr | Forum Internationale Künstler<br />
Internationaler Austausch im Bereich der Gehörlosenkultur<br />
David de Keyzer ist Gründer und Leiter des bekannten internationalen<br />
Kulturfestivals „Clin d’oeil“ in Reims, Frankreich, welches seit<br />
2003 bereits achtmal stattgefunden hat. Er berichtet von besonderen<br />
Kulturveranstaltungen für und von Gebärdensprachnutzern<br />
auf der ganzen Welt und stellt verschiedene taube Künstler vor.<br />
Weiterhin stellen Samuel Karunya und Kavita Pipalia die internationale<br />
Stiftung namens „Global Deaf Aid Foundation“ aus den USA<br />
vor, die sich für eine weltweite Unterstützung der Gehörlosen und<br />
Gebärdensprachnutzer einsetzt. Kavita Pipalia ist gebürtige Inderin<br />
und in einer Vielzahl von Organisationen aktiv, die sich den Bedarfen<br />
tauber Menschen widmen. Karunya Samuel arbeitet eng mit<br />
Bundesbehörden und Ämtern zusammen, um diese Menschen für<br />
das Leben tauber Menschen zu sensibilisieren.<br />
Referenten: Samuel Karunya (Washington, D.C./USA, geschäftsführender<br />
Direktor der „Global Deaf Aid Organisation“), David de Keyzer<br />
(Reims, Geschäftsführer des Vereins „Cinesourds“, Frankreich), und<br />
Kavita Pipalia (Kalifornien/USA, Mitglied der Geschäftsführung von der<br />
„Global Deaf Aid Organisation“)<br />
Moderator: Benedikt J. Sequeira Gerardo (Berlin, Unternehmer und<br />
Künstler)<br />
Samstag | 12:00 - 13:00 Uhr | Forum Theater<br />
Künstlerin von klein auf<br />
Die künstlerische Ausbildung von Kassandra Wedel begann bereits<br />
in ihrer Kindheit mit Tanzen, Theater und Malen. Später studierte<br />
sie Theaterwissenschaften und Kunstpädagogik an der Ludwig-Maximilian-Universität<br />
München. Seit 2012 ist sie Ensemblemitglied<br />
des Deutschen Gehörlosen Theaters. 2015 spielte sie in dem Tatort<br />
„Totenstille“ eine gehörlose Tanztrainerin. 2016 gewann sie den Pro<br />
7-Wettbewerb „Deutschland tanzt“ und wird einer breiteren Öffentlichkeit<br />
bekannt. Über ihre Erfahrungen in diesen Bereichen wird<br />
Kassandra Wedel im Forum erzählen.<br />
Referentin: Kassandra Wedel (München, freischaffende Tänzerin,<br />
Choreografin und Schauspielerin)<br />
Von der Idee bis zum fertigen Stück<br />
Schmitz zeigt eine Präsentation zu dem Thema „Von der Idee bis<br />
zum fertigen Stück“. Gleichzeitig sollen offene Fragen vom Publikum<br />
beantwortet werden, die im Zusammenhang mit ihrer Präsentation<br />
auftreten. Wünschenswert fände sie es, wenn nach der Präsentation<br />
einzelne Zuschauer Interesse erkennen lassen, dass sie selbst einmal<br />
ein Theaterstück „auf die Beine“ stellen möchten. Ute Sybille Schmitz<br />
hat u.a. diverse Theaterstücke mit dem Berliner Tauben Theater entwickelt,<br />
Regie bei Kurzfilmen geführt, ist Filmemacherin, Drehbuchautorin<br />
und hat ihren Abschluss in Belletristik gemacht.<br />
Referentin: Ute Sybille Schmitz (Berlin, Vorsitzende des Vereins „Die<br />
Visionäre e.V.“ und Leiterin des Berliner Tauben Theaters)<br />
Moderatorin: Elisabeth Kaufmann (Vorsitzende des Deutschen Gehörlosen-Theaters<br />
e.V.)<br />
32 REFERENTENPROGRAMM<br />
REFERENTENPROGRAMM<br />
33
34 35
Forumsbereich Politik | Gerlinde Gerkens-Raum<br />
FREITAG, 18.05.2018<br />
Freitag | 9:30 - 10:30 Uhr | Forum Europa<br />
Aktuelle Themen beim Europäischen Gehörlosen-Verband<br />
(EUD)<br />
Auf europäischer Ebene ist zu beobachten, dass die Behindertenpolitik<br />
stetig wichtiger wird. Vor allem der Entwurf und die Umsetzung<br />
des EAA (European Accessibility-Act), die Richtlinien zu barrierefreien<br />
Produkten und Dienstleistungen, wurden und werden sehr stark<br />
diskutiert. Die EAA soll Mindestanforderungen der Barrierefreiheit<br />
wichtiger Produkte und Dienstleistungen festschreiben, sodass sie<br />
in allen EU-Mitgliedstaaten angeboten werden können. Als Nichtregierungsorganisation<br />
verfolgt die EUD (European Union of the<br />
Deaf) diesen Prozess mit ihrem Präsidenten Markku Jokinen. Die<br />
EUD steht für die politische Arbeit für taube Menschen und Gebärdensprachnutzer<br />
auf europäischer Ebene und nimmt Stellung zu<br />
aktuellen Entwicklungen bezüglich Sprachenrechte und Barrierefreiheit.<br />
Referent: Dr. Markku Jokinen (Finnland, Präsident der European Union<br />
of the Deaf (EUD), geschäftsführender Direktor des Finnischen Gehörlosen-Bundes)<br />
Moderator: Helmut Vogel (Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes<br />
e.V.)<br />
Freitag | 11:00 - 12:00 Uhr | Forum Behindertenrechtskonvention<br />
Nationaler Aktionsplan zur UN-Behindertenrechtskonvention<br />
Referent: Andre Necké (Berlin, Referat Va5 „Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention:<br />
Focal Point, Nationaler Aktionsplan“ im<br />
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS))<br />
Moderator: Daniel Büter (Berlin, Referent für politische Bildung und<br />
Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Gehörlosen-Bund e.V.)<br />
Freitag | 13:00 - 14:30 Uhr | Forum Internationales<br />
Die politische Arbeit nationaler Gehörlosenverbände<br />
Die VertreterInnen der vier nationalen Gehörlosenbünde (Frankreich,<br />
Österreich, Schweiz und Deutschland) berichten von den<br />
Erfahrungen aus ihrer politischen und gesellschaftlichen Arbeit.<br />
Seit 2010 haben auf der Basis einer guten Zusammenarbeit dreier<br />
Gehörlosenbünde drei Bildungs- und Fachkongresse im deutschsprachigen<br />
Raum stattgefunden. Der französische Gehörlosenbund<br />
ist Gastgeber des nächsten Weltkongresses des Weltverbands der<br />
Gehörlosen (World Federation of the Deaf, WFD) 2019 in Paris.<br />
Podiumsgäste: Dr. Tatjana Binggeli (Basel, Präsidentin des Schweizerischen<br />
Gehörlosen-Bundes (SGB-FSS)), Helene Jarmer (Wien, Präsidentin<br />
des Österreichischen Gehörlosen-Bundes (ÖGLB)), Ronit Leven (Paris,<br />
Vizepräsidentin des Französischen Gehörlosen-Bundes, (FNSF)), Helmut<br />
Vogel (Frankfurt/Main, Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes<br />
(<strong>DGB</strong>))<br />
Moderatorin: Prof. Sabine Fries (Leiterin des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen<br />
und Gebärdensprachgemeinschaft, Hochschule<br />
Landshut)<br />
Zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention (BRK) der Vereinten<br />
Nationen (UN) hat die Bundesregierung im letzten Jahr den<br />
zweiten Nationalen Aktionsplan entwickelt. Dieser Aktionsplan ist in<br />
13 Handlungsfelder unterteilt, z.B. Arbeit, Teilhabe, Bildung. Dieser<br />
Aktionsplan steht auch im Zusammenhang mit dem ersten deutschen<br />
Staatenbericht vor dem Vertragsausschuss. Wie der Aktionsplan<br />
in den nächsten Jahren fortgeschrieben werden soll, darüber<br />
berichtet Andre Necke vom BMAS mit dem Schwerpunkt, was dies<br />
für gehörlose Menschen und ihre Lebenssituation bedeutet.<br />
36 REFERENTENPROGRAMM<br />
37
Freitag | 14.30 - 15.30 Uhr | Forum Zukunftstrends für die<br />
Gebärdensprachgemeinschaft<br />
Gebärdensprachgemeinschaft - Wie sieht sie heute und morgen<br />
aus?<br />
Der medizinische und technische Fortschritt der letzten 30 Jahre hat<br />
dazu geführt, dass sich die Gehörlosengemeinschaft in den letzten<br />
30 Jahren verändert hat. Es gibt medizinisch gesehen weniger „gehörlose“<br />
Menschen und dafür mehr hörbehinderte Menschen, die<br />
technische Hilfsmittel verwenden. Trotzdem bleibt die Wichtigkeit<br />
der Gebärdensprache für einen Teil dieser hörbehinderten Menschen<br />
bestehen. Daher soll über die Definition des Begriffs „Gebärdensprachgemeinschaft“<br />
diskutiert werden. Nach diesen Impulsvorträgen<br />
von Thomas Worseck und Uwe Schönfeld hat das Publikum<br />
die Möglichkeit, gemeinsam diese Fragen zu diskutieren und ihre<br />
Einschätzung zur gegenwärtigen und zukünftigen Rolle der Gebärdensprachgemeinschaft<br />
abzugeben.<br />
Referenten und Moderatoren: Uwe Schönfeld (Potsdam, 1. Vorsitzender<br />
des Zentrums für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen<br />
in Berlin und Brandenburg e.V. und 2. Vorsitzender des Landesverbandes<br />
der Gehörlosen Brandenburg e.V.), Thomas Worseck (Hamburg,<br />
Geschäftsführer des Gehörlosenverbandes Hamburg e.V.)<br />
Freitag | 16:30 - 17:30 Uhr | Forum Behindertenpolitik<br />
Aktuelle behindertenpolitische Arbeit im Bundestag<br />
In diesem Forum steht die behindertenpolitische Arbeit der jetzigen<br />
Legislaturperiode (2017-2021) im Vordergrund. Die Regierungskoalition<br />
der CDU/CSU und SPD hat in den Koalitionsvereinbarungen<br />
verschiedene Vorhaben angekündigt, ein Schwerpunkt davon ist<br />
der Ausbau der kommunikativen Barrierefreiheit im gesellschaftlichen<br />
Leben. Bei der Novellierung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />
(AGG) sollen private Anbieter von Gütern und<br />
Dienstleistungen verpflichtet werden, kommunikative Barrieren<br />
durch sogenannte „angemessene Vorkehrungen“ abzubauen. Die<br />
anwesenden Bundestagsabgeordneten von diversen Parteien<br />
werden über den aktuellen Stand der behindertenpolitischen Arbeit<br />
diskutieren.<br />
Podiumsgäste: Dr. Matthias Bartke (Hamburg, Vorsitzender des Bundestagsausschusses<br />
für Arbeit und Soziales, SPD), Jens Beeck (Lingen<br />
/Ems, Behindertenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der<br />
FDP), Wilfried Oellers (Heinsberg, Behindertenbeauftragter der CDU/<br />
CSU-Bundestagsfraktion), Sören Pellmann (Leipzig, Behindertenpolitischer<br />
Sprecher der Bundestagsfraktion Die Linke), Corinna Rüffer (Trier,<br />
Behindertenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/<br />
Die Grünen)<br />
Moderator: Daniel Büter (Berlin, Referent für politische Bildung und<br />
Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Gehörlosen-Bund e.V.)<br />
Beratungsstelle Beythaler Str. 5<br />
52355 Düren<br />
Beratungsstellenleiterin<br />
Telefon<br />
Email<br />
Lohnsteuerberatungsverbund e. V.<br />
- Lohnsteuerhilfeverein -<br />
Frau Marietta Schumacher<br />
Tel. (0800) 66 45 77 1 (gebührenfrei)<br />
Mo - Fr 08:00 - 18:00 Uhr,<br />
außerhalb dieser Zeiten:<br />
Tel. (02421) 99 31 37 2<br />
info@kommunikationsbruecke.de<br />
Ich berate Sie und erstelle Ihre<br />
Einkommenssteuererklärung<br />
begrenzt nach § 4 Ziffer 11 StBerG<br />
im Rahmen einer Mitgliedschaft.<br />
Freitag | 18:00 - 19:00 Uhr | Forum Kommunalpolitik<br />
Kommunalpolitik – Politik vor Ort mitgestalten<br />
Soziale und kulturelle Teilhabe beginnt vor Ort, und als Mandatsträger<br />
wie z.B. als Stadtverordneter kann man Einfluss darauf nehmen.<br />
Im Jahr 2016 ist Sascha Nuhn in Bad Vilbel zum Stadtverordneten<br />
gewählt worden. In diesem Vortrag wird er über seine Erfahrungen<br />
berichten und zeigen, wie man in der Kommune Einfluss auf<br />
Barrierefreiheit, Inklusion und soziale Teilhabe nehmen und sich für<br />
Veränderungen einsetzen kann. Auch möchte er darlegen, warum<br />
die Bundespolitik in manchen Bereichen keinen Einfluss auf die<br />
Kommunalpolitik hat.<br />
Internet 38 www.lbv-gebärden-düren.de<br />
REFERENTENPROGRAMM<br />
39
Referent: Sascha Nuhn (Bad Vilbel, Stadtverordneter in Bad Vilbel, Die<br />
Grünen und Vorsitzender für Bereich Sprache beim Hessischen Verband<br />
für Gehörlosen und hörbehinderte Menschen e.V.)<br />
Moderator: Steffen Helbing (Vorsitzender des Landesverbandes der<br />
Gehörlosen Brandenburg e.V.)<br />
SAMSTAG, 19.05.2018<br />
Samstag | 9.00 - 10.00 Uhr | Forum Sprachliche Minderheit<br />
Gebärdensprachgemeinschaft im Aufwind: Ein Minderheitenschutz<br />
inklusiv<br />
In der letzten Zeit setzt sich die Europäische Union stark für die<br />
Förderung der Gebärdensprache ein, wie die am 23.11.2016 verabschiedete<br />
Resolution zeigt. Jedoch fragen viele, wie dieses EU-Statement<br />
am besten in Deutschland umgesetzt wird. Dabei versucht<br />
der Vortrag über die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen<br />
die Möglichkeiten aufzuzeigen, die die Gebärdensprachgemeinschaft<br />
von heute in einer europäischen „inklusiven“<br />
Gesellschaft hat.<br />
Referentin: Judith Hartmann (Hamburg, Fachanwältin für Sozialrecht)<br />
Behindertengleichstellungsgesetz<br />
Die zentralen Rechte aus dem Bundesbehindertengleichstellungsgesetz<br />
(BGG) und der Kommunikationshilfeverordnung (KHV)<br />
werden vorgestellt sowie deren praktische Umsetzung: Inhalt und<br />
Grundlagen zum Behindertengleichstellungsgesetz - Berichte aus<br />
der Praxis und die Überschneidungen von Bundes- und Landesbehörden<br />
- Fazit und Handlungsempfehlung für die Stärkung der<br />
Rechte auf Verwendung der Gebärdensprache in der Kommunikation<br />
mit den Behörden.<br />
Referent: Sven Niklas (Berlin, Jurist, Verwaltungsangestellter bei der<br />
Bundesfachstelle Barrierefreiheit der Deutsche Rentenversicherung<br />
Knappschaft-Bahn-See)<br />
Moderator: Thomas Ritter (Vorsitzender des Landesverbandes der Gehörlosen<br />
Niedersachsen e.V.)<br />
Referent: Thomas Wartenberg (Erfurt, Dipl. Sozialarbeiter/Sozialpädagoge,<br />
Frühförderer und Pädagogischer Kommunikationsassistent<br />
beim Frühförder- und Beratungszentrum Erfurt des Herbert Feuchte<br />
Stiftungsverbundes gGmbH)<br />
Moderator: Dr. Okan Kubus (Vorstandsmitglied der „Gesellschaft für<br />
Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser e.V.“ (GGKG))<br />
Samstag | 10.30 - 11.30 Uhr | Forum Behindertenrecht<br />
Bundesteilhabegesetz<br />
Bringen mir die Gesetzesänderungen durch das BTHG überhaupt<br />
etwas? Welche Leistungsansprüche bestehen? Kann ich Dolmetscherkosten<br />
für private Anlässe beantragen? Wie sieht es mit Einkommen<br />
und Vermögen aus? Wo kann ich einen Antrag stellen? Ab<br />
wann gelten die neuen Regelungen? Bleiben die alten gesetzlichen<br />
Regelungen bezüglich der Dolmetscherkostenübernahme erhalten<br />
(z.B. § 17 Abs. 2 SGB I)?<br />
40 REFERENTENPROGRAMM<br />
41
Samstag | 12:00 - 13:00 Uhr | Forum Dolmetschen<br />
Was Ihr schon immer über Telesign und Tess wissen wolltet<br />
„Warum muss ich für private Telefonate zahlen? In der Schweiz ist<br />
das ganz anders!“<br />
„Warum muss ich zwischen privaten und beruflichen Telefonaten<br />
unterscheiden?“<br />
„Kann ich mir einen bestimmten Dolmetscher für mein Telefonat<br />
wünschen?“<br />
Mit einem Rückblick auf den Ursprung und die Entwicklung der<br />
Dolmetschdienste Telesign und Tess werden diese und auch andere<br />
Fragen beantwortet. Es war eine ursprüngliche Idee von der „Deutschen<br />
Gesellschaft für Hörgeschädigte - Selbsthilfe und Fachverbände“.<br />
Weiterhin werden die Besonderheiten des Telefondolmetschens<br />
vorgestellt.<br />
Referenten: Sabine Broweleit (Rendsburg, Geschäftsführerin des Tess<br />
- Sign & Script - Relay-Dienste für hörgeschädigte Menschen GmbH)<br />
und Marion Jokisch (Köln, Geschäftsführerin der Telesign Deutschland<br />
GmbH, Gebärdensprachdolmetscherin)<br />
Moderatorin: Karina Knipping (2. Vorsitzende des Bundesverbandes<br />
der Gebärdensprachdolmetscher/ -innen Deutschlands (BGSD) e.V.)<br />
Forumsbereich Fachthemen, Jochen Muhs-Raum<br />
FREITAG, 18.05.2018<br />
Freitag | 9:30 - 10.30 Uhr | Forum Notruf<br />
Barrierefreier Notruf – Wunsch und Wirklichkeit<br />
Seit Jahren setzt sich der Deutsche Gehörlosen-Bund dafür ein, die<br />
„Bundes-App“ für barrierefreie Notrufe rund um die Uhr einzurichten.<br />
Das wurde im letzten Jahr durch die im Deutschen Bundestag<br />
beschlossene Änderung des § 45 TKG teilweise möglich gemacht.<br />
Ein Telefondolmetschdienst inklusive Notruf in Gebärdensprache<br />
und per Schrift und rund um die Uhr verfügbar soll im kommenden<br />
Jahr über eine entsprechende Stelle eingerichtet werden. Damit<br />
wäre der Wunsch der überwältigenden Mehrheit von Hörbehinderten<br />
anlässlich der Umfrage für die <strong>DGB</strong>-Fachtagung „Barrierefreier<br />
Notruf“ vom 29.11.2016 zum Teil erfüllt.<br />
Referent: Bernhard Harz (Feuerwehr Berlin, Vorsitzender der „Expertengruppe<br />
Notrufe“ (EGN) als Gremium der Ständigen Konferenz der<br />
Innenminister und -senatoren der Länder)<br />
Moderator: Steffen Helbing (Vorsitzender des Landesverbandes der<br />
Gehörlosen Brandenburg e.V.)<br />
Freitag | 11:00 - 12:00 | Forum Entwicklungszusammenarbeit<br />
NAUWU = Nothing About Us Without Us (Nichts Über Uns Ohne<br />
Uns) in der Entwicklungszusammenarbeit<br />
Robert Remarque Grund, gehörlos, engagiert sich über 10 Jahre vorwiegend<br />
ehrenamtlich für die deutsch-nordkoreanische Gehörlosen-Entwicklungszusammenarbeit<br />
und setzt sich aktiv für die praktische<br />
Umsetzung der UN-BRK in der Entwicklungszusammenarbeit<br />
ein. Mit seiner Präsentation wird er das Arbeitsprinzip „NAUWU“ in<br />
der Gehörlosen-Entwicklungszusammenarbeit anhand seiner vierjährigen<br />
Erfahrung vor Ort in Nordkorea näher erläutern.<br />
Referent: Robert Remarque Grund (Berlin, Vorstandsmitglied des Vereins<br />
TOGETHER-Hamhung e.V., Mitarbeiter für Flüchtlingsfragen beim<br />
Förderverein der Gehörlosen der neuen Bundesländer e.V.)<br />
42 REFERENTENPROGRAMM<br />
43
Nachhaltige Entwicklung für Alle<br />
bezev (Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit) setzt sich<br />
dafür ein, dass die deutsche Entwicklungszusammenarbeit inklusiv<br />
wird und die neuen nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten<br />
Nationen inklusiv umgesetzt werden. Als ein positives Beispiel wird<br />
das Programm „weltwärts“ vorgestellt, mit dem Menschen mit und<br />
ohne Beeinträchtigung/Behinderung einen Freiwilligendienst in<br />
Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa leisten können.<br />
Referentin: Gabriele Weigt (Essen, Geschäftsführerin des Vereins „Behinderung<br />
und Entwicklungszusammenarbeit e.V.“ (bezev))<br />
Moderator: Friedhelm Zeiß (Vorsitzender der Deutschen Arbeitsgemeinschaft<br />
für Evangelische Gehörlosenseelsorge e.V. (DAFEG) und<br />
Beauftragter für Gehörlosenseelsorge in der Evangelischen Kirche der<br />
Pfalz)<br />
Freitag | 13:00 - 14:00 | Forum Medien:<br />
Wann kommt die volle Barrierefreiheit in den Medien?<br />
Gehörlose bezahlen seit 5 Jahren eine Rundfunkgebühr. Es gibt<br />
langsam mehr Angebote in Gebärdensprache – allerdings nur im<br />
internetfähigen Fernsehen (HBB-TV) und nicht im linearen Fernsehen.<br />
Die Untertitelquote ist vor 5 Jahren bei ARD, ZDF und den<br />
dritten Regionalprogrammen zuerst stark gestiegen und hat dann<br />
nachgelassen. Die Spartensender ARTE, Phoenix, ZDFneo usw.<br />
liegen weit hinter den Erwartungen zurück. Private Fernsehsender<br />
haben sich erst in letzten Jahren bemüht, vermehrt zu untertiteln.<br />
„Sehen statt Hören“ zeigt heutzutage zu viele Wiederholungen und<br />
wird vom Bayerischen Rundfunk fast alleine finanziert. Es stellt sich<br />
die Frage, wie lange es dauert, bis die Barrierefreiheit entsprechend<br />
der UN-Behindertenrechtskonvention vollständig umgesetzt ist.<br />
Moderator: Bernd Schneider (Vorsitzender des Landesverbandes<br />
Bayern der Gehörlosen e.V. und Leiter der Arbeitsgruppe für barrierefreie<br />
Medien bei der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe<br />
und Fachverbände e.V.)<br />
Freitag | 14:30 - 15:30 Uhr | Forum Arbeit<br />
Abbau der Barrieren im Arbeitsleben<br />
Im Vortrag werden verschiedene Perspektiven zur Teilhabe der Menschen,<br />
die Gebärdensprache(n) als Erstsprache(n) verwenden, im Arbeitsleben<br />
ausführlich erörtert: (i) Menschen mit Hörbehinderungen<br />
(ii) Gebärdensprachdolmetschende, die im Kontext der Teilhabe im<br />
Arbeitsleben tätig sind, und (iii) Beratungsstellen. Vorläufige Ergebnisse<br />
wurden im Rahmen des europäischen Projekts DESIGNS (in<br />
Zusammenarbeit mit den Projektpartnerinnen aus Schottland und<br />
Irland sowie mit dem Europäischen Forum der Gebärdensprachdolmetscher*innen<br />
und mit dem Europäischen Gehörlosenverband)<br />
gewonnen und vorgestellt. Zentrale Fragen wurden gestellt: Welche<br />
Barrieren zur Teilhabe im Arbeitsleben gibt es, und wie können sie<br />
abgebaut werden?<br />
Referent: Prof. Dr. Christian Rathmann (Berlin, Linguist und Leiter der<br />
Abteilung Deaf Studies und Gebärdensprachdolmetschen, Institut für<br />
Rehabilitationswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin)<br />
Moderator: Jens Langhof (Vorsitzender des Landesverbandes der Gehörlosen<br />
Sachsen e.V.)<br />
Podiumsgäste: Cornelia Holsten (Bremen, Direktorin der Bremischen<br />
Landesmedienanstalt und Vorsitzende der Direktorenkonferenz der<br />
Landesmedienanstalten), Jürgen Kleinknecht (Mainz, Hauptredaktion<br />
Neue Medien beim ZDF) und Niels Rasmussen (Hamburg, Leiter der<br />
Arbeitsgruppe Barrierefreiheit der ARD).<br />
44 REFERENTENPROGRAMM<br />
45
Freitag | 16:30 - 17:30 Uhr | Forum Cybermobbing<br />
Ab wann wird die Mediennutzung krank?<br />
Wir alle nutzen täglich das Internet. Die positiven Auswirkungen<br />
sind unumstritten, doch ab wann macht die Mediennutzung krank?<br />
Wann ist man selbst Täter und/oder Opfer? Wie erkenne ich die<br />
ernsthaften psychischen Belastungen durch soziale Medien? In<br />
diesem Vortrag wird versucht auf diese Fragen, anhand von konstruierten<br />
Fallbeispielen, eine Antwort zu finden.<br />
Referenten: Jürgen Endress (Hanau, Medienproduzent und Gebärdensprachkünstler),<br />
Irena Popovic (Wuppertal, Gebärdensprachdozentin)<br />
und Bettina Scholz-Wiedenbusch (Lengerich, Diplom-Psychologin und<br />
approbierte Psychotherapeutin, Behandlungszentrum für Hörgeschädigte<br />
der LWL-Klinik Lengerich)<br />
Moderator: Stefan Goldschmidt (Hamburg, Lektor beim Institut für<br />
Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser, Universität<br />
Hamburg)<br />
Freitag | 18:00 - 19:00 | Forum Soziale Medien<br />
Wie kann Facebook, Twitter & Co. bei der politischen Arbeit<br />
helfen?<br />
Soziale Medien wie Facebook, Twitter oder Instagram sind heutzutage<br />
beliebt und nicht mehr wegzudenken. Vor allem für Gehörlose<br />
und Gebärdensprachnutzer sind Videofilme (Vlogs) von großer<br />
Bedeutung, weil sie den Austausch von Informationen sowie Diskussionen<br />
in Gebärdensprache ermöglichen und die Entwicklung<br />
u.a. in gesellschaftspolitischen Bereichen vorantreiben können. Als<br />
Beispiele sind #AktionDGS, #Rettetden<strong>DGB</strong>, #hartgegenbarrieren,<br />
#nichtmeingesetz zu nennen. Über ihre Erfahrungen berichten drei<br />
Social Media-Aktivisten aus verschiedenen Bereichen.<br />
Podiumsgäste: Björn Blumeier (Berlin, Veranstaltungsmanager), Raul<br />
Krauthausen (Berlin, Gründer und Vorsitzender des Vereins „Sozialhelden“<br />
sowie Mitgründer der AbilityWatch) und Viola Kunkel (Würzburg,<br />
Dozentin für Deutsche Gebärdensprache und Betreiberin der Gebärdensprachschule<br />
„DGScafe“ in Würzburg)<br />
Moderatorin: Katja Fischer (Berlin, Hochschuldozentin und Dolmetscherin<br />
für Gebärdensprache)<br />
SAMSTAG, 19.05.2018<br />
Samstag | 9:30 - 10:30 Uhr | Forum Cochlear Implantat<br />
und Gebärdensprache<br />
CI und Gebärde - geht das?<br />
Das CI löst große Unruhe in der Gebärdensprachgemeinschaft aus<br />
und wird sehr kontrovers diskutiert bis hin zu Anfeindungen und<br />
Beleidigungen. In dem Vortrag werden sowohl die Perspektiven der<br />
Eltern und Ärzte als auch die Grenzen des CI und die Möglichkeiten<br />
mit Gebärdensprache dargestellt. Des Weiteren werden anhand von<br />
Beispielen die Reaktion in den sozialen Medien diskutiert: CI und<br />
Gebärde - geht das?<br />
Referenten: Simone Bräunlich (Hamburg, M.A.-Sozialpädagogik) und<br />
Dr. Oliver Rien (Mildstedt, Diplom-Psychologe beim Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk<br />
Husum, Dozent)<br />
Moderatorin: Dr. med. Ulrike Gotthardt (Präsidiumsmitglied des Deutschen<br />
Gehörlosen-Bundes e.V.)<br />
Samstag | 10:30 - 11:30 Uhr | Forum Bildung<br />
Ist „DGS“ in Zukunft erlernbar an allen Schulen?<br />
In Berlin, Brandenburg und Hamburg gibt es offizielle Rahmenlehrpläne<br />
für die DGS an Grundschulen, Gesamtschulen und Gymnasien.<br />
Was ist mit den anderen Bundesländern? Gibt es dort keinen<br />
Anspruch auf DGS ungeachtet dessen, dass viele Eltern für den<br />
Einsatz von DGS im Unterricht kämpfen!? Wie können Eltern für ihre<br />
tauben und schwerhörigen Kinder den Anspruch auf DGS in den<br />
Schulen durchsetzen? Wie kann DGS in Zukunft bundesweit in allen<br />
Schulen als Unterrichtsfach umgesetzt werden? Die ReferentInnen<br />
berichten von ihren langjährigen Erfahrungen aus dem bilingualen<br />
Schulalltag und zeigen neue Wege und Möglichkeiten auf.<br />
Referenten: Sieglinde Lemcke (Berlin, Lehrerin an der Ernst-Adolf-<br />
Eschke-Schule Berlin), Lutz Pepping (Berlin, Lehrer an der Ernst-Adolf-<br />
46 REFERENTENPROGRAMM<br />
REFERENTENPROGRAMM<br />
47
Eschke-Schule Berlin) und Asha Rajashekhar (Hamburg, Lehrerin an der<br />
Elbeschule Hamburg)<br />
Moderator: Martin Magiera (Vorsitzender des Landesverbandes der<br />
Gehörlosen Nordrhein-Westfalen e.V.)<br />
Samstag | 12:00 - 13:00 | Forum Gesundheit<br />
Yoga & Gesundheit - Körper, Geist und Seele wieder in Einklang<br />
bringen!<br />
Was bedeutet Yoga? Wie wirkt sich Yoga auf die Gesundheit aus?<br />
Wie schafft man mit Yoga zurück zum inneren Gleichgewicht? All<br />
das und vieles mehr erfährt man in diesem Vortrag!<br />
Referentin: Betty Schätzchen (Berlin, Heilpraktikerin und Dozentin<br />
zum Thema Yoga und Thaimassagen für Hörbehinderte und Hörende)<br />
Moderatorin: Dr. med. Ulrike Gotthardt (Präsidiumsmitglied des Deutschen<br />
Gehörlosen-Bundes e.V.)<br />
Moderatorin: Marietta Schumacher (1. Vizepräsidentin des Deutschen<br />
Gehörlosen-Bundes e.V.)<br />
Freitag | 11:00 - 12:00 Uhr | Forum Frauen<br />
Selbstbestimmt leben ohne Gewalt! Wie ist das möglich?<br />
Studien belegen, dass gehörlose Frauen in einem besonders hohen<br />
Ausmaß von verschiedenen Formen von Gewalt betroffen sind. Was<br />
sind die Ursachen für die hohe Gewaltbetroffenheit von gehörlosen<br />
Frauen? Welche Maßnahmen helfen, Gewalt zu vermeiden? Die Vortragenden<br />
stellen Bildungs- und Präventionsangebote, Netzwerke<br />
sowie Kooperationen vor, die helfen (sexualisierte) Gewalt gegen<br />
gehörlose Frauen (und Männer) abzubauen<br />
Referenten: Florian Jung (Münster, Sozialpädagoge, M.A., Beratung<br />
Mediation Coaching, Zartbitter Münster - Fachberatungsstelle gegen<br />
sexualisierte Gewalt) und Esther Lißeck (Münster, Dipl.-Sozialpädagogin<br />
(FH), Beratungsstelle für hörbehinderte Menschen - Parisozial<br />
Münsterland, freiberufliche Sexualpädagogin & Trainerin für Selbstbehauptung/Selbstverteidigung)<br />
Forumsbereich Personengruppen | Gertrud Mally-Raum<br />
FREITAG, 18.05.2018<br />
Freitag | 9.30 - 10.30 Uhr | Forum Gender / Queer<br />
Taub und LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) - viele<br />
intersektionalen Perspektiven<br />
Es ist typisch für unsere Gesellschaft, alles in Kategorien einzuteilen,<br />
zum Beispiel in taub und hörend, in Frau und Mann, in schwarz und<br />
weiß. Aber gibt es nicht auch etwas dazwischen? Die Vortragenden<br />
zeigen, dass es noch etwas zwischen diesen Zweiteilungen (Binaritäten)<br />
gibt. Auch berichten sie, welchen Einfluss der Feminismus auf<br />
Herrschaftsformen nimmt und erklären das visuelle Konzept des<br />
„Gender Unicorn“.<br />
Referenten: Sofie F. Sennels (Norwegen, Anthropologin und Teilnehmerin<br />
der Frontrunners 13) und Martin Vaheamäe-Zierold (Berlin, Student<br />
der Sozialpädagogik an der Alice Salomon-Hochschule in Berlin<br />
und politischer Aktivist)<br />
48 REFERENTENPROGRAMM<br />
49
Moderatorin: Silvia Gegenfurtner (Berlin, Mitarbeiterin des Jugendzentrums<br />
bei der Sinneswandel gGmbH Berlin)<br />
Freitag | 13:00 - 14:00 | Forum Familie<br />
Das gehörlose Kind – im Wandel der Zeit<br />
Gehörlose haben eine kulturelle Identität, die sich in ihrer Kindheit<br />
und Jugend entwickelt. Bei vielen hat sie sich in der Interaktion mit<br />
den Mitschülern im Internat und später auch im Gehörlosensportverein<br />
herausgebildet. Ist das in der heutigen Lebenswelt, in der<br />
gehörlose Kinder aufwachsen, noch möglich? Wo gibt es solche<br />
Begegnungen noch? Die Tagung des Bundeselternverbands gehörloser<br />
Kinder (BgK e.V.) endet jedes Jahr mit Aussagen wie diesen:<br />
„Warum gibt es nur einmal im Jahr dieses Treffen?“ und „Nächstes<br />
Jahr kommen wir sicher wieder!“ In diesem Vortrag wird das „Herzstück“<br />
der Arbeit des Bundeselternverbandes gehörloser Kinder<br />
vorgestellt, und man lässt die Kinder selbst zu Wort kommen.<br />
Referenten: Katrin Pflugfelder (München, Präsidentin des Bundeselternverbandes<br />
gehörloser Kinder e.V.) und Fabian Pufhan (Mülheim/<br />
Ruhr, tauber Jugendlicher)<br />
Moderator: Wolfgang Reiner (Vorsitzender des Landesverbandes der<br />
Gehörlosen Baden-Württemberg e.V.)<br />
Freitag, 14:30 - 15:30 Uhr: Forum Senioren<br />
Verbesserung der Versorgungssituation gehörloser Menschen<br />
im Alter: Handlungsperspektiven und Praxisbeispiele<br />
Das Modell Kompetenzzentrum für gehörlose Menschen im Alter (GIA)<br />
Idee und Praxisbeispiele<br />
Einrichtung von GIA-Kompetenzzentren<br />
Qualitätssicherung<br />
Vernetzung und Aufklärung<br />
Referenten: Anne Gelhardt (Köln, wissenschaftliche Mitarbeiterin der<br />
Pädagogik und Rehabilitation hörgeschädigter Menschen, Universität<br />
Köln) und Andrea Huckemeier (Essen, Fachberaterin Gehörlose Menschen<br />
im Alter (GIA), Martineum gGmbH Essen)<br />
Moderator: Bernd Siebert (Bundesreferent für Senioren beim Deutschen<br />
Gehörlosen-Bund e.V.)<br />
Freitag | 16:30 - 17:30 | Forum Migration und Flüchtlinge<br />
Ankommen in Deutschland?!<br />
Die Iranerin Maral Karimi stammt aus einer Familie der oberen Mittelschicht.<br />
Sie studierte Wirtschaftsinformatik. Nach ihrer Heirat zog<br />
sie nach Deutschland in der Erwartung, ihre begonnene Berufskarriere<br />
weiter fortzusetzen. Stattdessen hatte sie mit diversen Rückschlägen<br />
zu kämpfen, unter anderem musste sie Deutsch lernen<br />
und ihr gesamtes Leben neu organisieren.<br />
Aymen Mnawar, geflüchteter Syrer, erfuhr nach seiner Ankunft in<br />
Deutschland viel Unterstützung, so dass er inzwischen sein Leben<br />
selbstständig meistert. Vor kurzer Zeit gründete er in Zusammenarbeit<br />
mit dem Landesverband der Gehörlosen Nordrhein-Westfalen<br />
eine Selbsthilfegruppe mit, in der Flüchtlinge anderen Flüchtlingen<br />
zur Seite stehen.<br />
Referenten: Maral Karimi (Bergisch-Gladbach) und Ayman Mnawar<br />
(Düsseldorf)<br />
Moderator: Ege Karar (Bundesreferent für Migration und Flüchtlinge<br />
beim Deutschen Gehörlosen-Bund e.V.)<br />
50 REFERENTENPROGRAMM<br />
51
Freitag | 18:00 - 19:00 Uhr | Forum Sport<br />
Bewegung und Sport ist gesund<br />
Der Deutsche Gehörlosen Sportverband und die Deutsche Gehörlosensportjugend<br />
wollen zeigen, dass Sport ein wichtiger Aspekt im<br />
Leben ist. Egal, ob im Nachwuchs-, Senioren-, Breiten- oder Spitzensport<br />
Referenten: Norbert Hensen (Berlin, Präsident des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes<br />
e.V.) und Ricardo Scheuerer (Berlin, Vorsitzender<br />
der Deutsche Gehörlosen-Sportjugend e.V.)<br />
Moderator: Hans-Hermann Schulz (Vorsitzender des Gehörlosenverband<br />
Schleswig-Holstein e.V.)<br />
SAMSTAG, 19.05.2018<br />
Samstag | 9:00 - 10:00 Uhr | Forum Taubblinde / Usher-Betroffene<br />
Von der jungen bis zur älteren Generationen der Usher-Betroffenen<br />
und Taubblinden: Nutzung unterschiedlicher Kommunikationsformen<br />
Samstag | 10:30 - 11:30 Uhr | Forum Technologie<br />
Chancen und Risiken der künstlichen Intelligenz für die Gehörlosengemeinschaft<br />
In allen Bereichen der Kommunikation und Medien erlebt man<br />
jedes Jahr immer wieder neue Entwicklungen und Innovationen.<br />
Für die Menschheit ist das eine Bereicherung, aber profitiert die Gehörlosengemeinschaft<br />
wirklich 100%ig davon? Nun gibt es darüber<br />
hinaus auch Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz,<br />
und auch das wird das Leben stark beeinflussen. Hat die Gehörlosengemeinschaft<br />
dadurch einen „Mehrwert“ an Lebensqualität?<br />
Oder birgt die Nutzung der künstlichen Intelligenz Risiken? Auf<br />
diese Fragen wollen die Vortragenden Antworten finden und dabei<br />
die Vor- und Nachteile des Einsatzes von künstlicher Intelligenz aufzeigen.<br />
Referenten: Tobias Burz (München, IT Senior Consultant und Gründer<br />
der Deaf IT) und Manuel Gnerlich (Hamburg, freiberuflicher Software-Berater<br />
und Geschäftsführer der IT-Schulung-Firma Open Mind IT<br />
Training)<br />
Moderator: Michael Wohlfahrt (Schatzmeister des Deutschen Gehörlosen-Bundes<br />
e.V.)<br />
Der Vortrag beleuchtet, wie die beiden Betroffenen verschiedene<br />
Situationen innerhalb der Gebärdensprachgemeinschaft in den letzten<br />
20 Jahren erlebt haben. Abhängig vom schulischen Werdegang<br />
ergeben sich je nach individuellen Bedürfnissen jeweils andere<br />
Kommunikationsformen. Wie sehen die Herausforderungen und<br />
Perspektiven für Usher-Betroffene und Taubblinde in der Gebärdensprachgemeinschaft<br />
aus?<br />
Referenten: Benjamin Gutwein (Balingen, Gebärdensprachdozent)<br />
und Sabine Springer (Berlin, Gebärdensprachdozentin, 3. Vorsitzende<br />
der Bundesarbeitsgemeinschaft der Taubblinden e.V. (BAT) von 2011-<br />
2017)<br />
Moderatorin: Gudrun Marklowski-Sieke (Berlin, Sozialpädagogin<br />
beim Hertha Schulz-Haus, Lebenswelten, Oberlinhaus gGmbH in Potsdam<br />
und Vorstandsmitglied bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />
Taubblinden e.V. (BAT))<br />
52 REFERENTENPROGRAMM<br />
53
SPONSOREN<br />
DÜSSELDORF<br />
Coiffeur Ralph<br />
Düsselthaler Straße 2<br />
40211 Düsseldorf<br />
SKARABEE<br />
www.coiffeur-ralph.de<br />
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Das Team für Gebärdensprachen<br />
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Studio<br />
Akademie<br />
54 SPONSOREN<br />
SPONSOREN<br />
55
Samstag | 12:00 - 13:00 Uhr | Forum Jugend<br />
Werde aktiv für Deine Rechte und Bildung!<br />
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
Dieser Vortrag soll zeigen, warum die Deutsche Gehörlosen-Jugend<br />
e.V. (DGJ) für taube Kinder und Jugendliche so wichtig ist und was<br />
man als tauber junger Mensch für seine eigenen Rechte und seine<br />
Bildung tun kann. Die ReferentInnen arbeiten ehrenamtlich für die<br />
Deutsche Gehörlosen-Jugend e.V. und sind sozusagen die Stimme<br />
der tauben Jugend. Das Hauptziel des Dachverbandes der deutschen<br />
Jugendverbände ist es, sich für die tauben Kinder und Jugendliche<br />
in Deutschland einzusetzen, um ihnen eine vollständige<br />
Teilhabe sowie Zugang zur Bildung zu ermöglichen. Darüber hinaus<br />
möchten sie die Identitäten und die individuellen Persönlichkeiten<br />
junger tauber Menschen fördern und stärken.<br />
Referenten: Bianca Demmig (Stuttgart), 1. Bundesjugendvorsitzende<br />
und Frieda Kozik (Fulda), 2. Bundesjugendvorsitzende der Deutschen<br />
Gehörlosen-Jugend e.V.<br />
Moderatorin: Sabine Schöning (Vorsitzende des Landesverbandes der<br />
Gehörlosen Bremen e.V.)<br />
SKARABEE<br />
Verstehen Vermitteln Verbinden<br />
Das Team für Gebärdensprachen<br />
Dolmetschen<br />
Studio<br />
Akademie<br />
56 REFERENTENPROGRAMM<br />
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
57
Donnerstag, den <strong>17.</strong>05.2018<br />
Ab 11:30 Uhr<br />
Kinderprogramm eröffnet<br />
13:00 - 13:45 Uhr Magdalena Schulze - Experiment<br />
14:00 - 14:45 Uhr Kübra Akar - Tanz Workshop Mix Hip Hop/ Afro<br />
15:00 - 15:45 Uhr Angelika Henning - Theater Workshop<br />
15:45 - 16:30 Uhr Marlene Bayer und Swantje Marks - Buchvorlesung<br />
Telesign<br />
Partner der<br />
<strong>6.</strong> DEUTSCHEN KULTURTAGE<br />
DER GEHÖRLOSEN<br />
<strong>17.</strong>–19. Mai 2018 in Potsdam<br />
Freitag, den 18.05.2018<br />
09:00 - 9:45 Uhr Marco Grund - Vortrag Nordkorea<br />
13:30 - 14:30 Uhr Pinky Gehrcke ABC - Storytelling in DGS<br />
15:15 - 16:00 Uhr Kassandra Wedel - Tanz-Angebot<br />
17:00 - 17:45 Uhr Horst Bormann - Pantomime<br />
18:50 - 19:30 Uhr Marlene Bayer und Swantje Marks - Buchvorlesung<br />
Samstag, den 19.05.2018<br />
9:00 - 9:45 Uhr Sandro-Mirko Dabelstein - Gebärdensprachpoesie Workshop<br />
D E U T S C H L A N D<br />
10:30 - 11:15 Uhr Pinky Gehrcke - ASL Workshop<br />
12:00 - 13:00 Uhr Pascal Polat und Lukas Niewadzil - Olympia Spiel<br />
13:30 Uhr Kinderprogramm endet<br />
INFOS für ELTERN: Die Angebote sind flexibel ausgerichtet.<br />
Für Snacks und Getränke wird gesorgt.<br />
Bei individuellen Essbedarf bitte die<br />
Leiterinnen der Kinderbetreuer ansprechen.<br />
Das Malen, Basteln und<br />
Schminken werden täglich angeboten.<br />
Zum Galaabend wird keine Kinderbetreuung angeboten.<br />
Telefon- und Ferndolmetschen<br />
in Gebärdensprache<br />
Die Kinder sollen pünktlich abgeholt werden.<br />
58 KULTURPROGRAMM<br />
59<br />
w ww.telesign.de<br />
Bei bestimmte Krankheiten bzw. Allergien - bitte<br />
die Leiterinnen der Kinderbetreuer ansprechen.
KULTURPROGRAMM<br />
Eröffnungsfeier am <strong>17.</strong>5.2018 | 13:00 - 14:30 Uhr<br />
Deutsches Gehörlosen-Theater (München) | Theater<br />
auf unterhaltsamste Weise das Thema der nonverbalen Kommunikation<br />
und Gebärdensprache. Diese Produktion ist unter der Leitung<br />
von Denis Dougban entstanden. Tanzen hat Dodzi Dougban schon<br />
als Kind in der afrikanischen Folkloregruppe seiner Eltern gelernt.<br />
Er wurde mehrfacher deutscher Meister und Europameister im Hip-<br />
Hop. Heute gibt Dodzi Dougban Unterricht im „Art.62“.<br />
Giuseppe und Jason Giuranna (Berlin) | Visual Vernacular<br />
„Gretchen89ff. - Die Diva“ (Lutz Hübner)<br />
Eines ist klar: Regisseure haben meist eine „Macke“ und Schauspieler<br />
eine Selbstdarstellungsneurose. Oder umgekehrt. Gemeinsam<br />
leiden sie an der Welt da draußen, und ziehen sich am liebsten in<br />
ihren Schutzraum – in das Theater - zurück, um zu proben, wie der<br />
Ernst des Lebens durch die Kunst erträglich gemacht werden kann.<br />
In diesem Falle proben sie die eine berühmte Passage aus Goethes<br />
„Faust“, in dem Gretchen ein Schmuckkästchen findet. Was dabei herauskommt<br />
ist ein Zusammenprall der besonderen Art, denn Regie<br />
und Schauspieler sind sich selten einig.<br />
Dodzi Dougban (Recklingshausen) | Tanzshow mit<br />
Thomas Kunfira<br />
Giuseppe Giuranna, geboren in Italien als Sohn gehörloser Eltern,<br />
ist Gebärdenkünstler und Schauspieler. Er ist ein künstlerisches<br />
Multitalent und Meister in der Gebärdensprachperformance und<br />
tritt regelmäßig mit seiner „Visual Vernacular“ im In- und Ausland<br />
auf. Jason, tauber Sohn von Giuranna, fand daran Gefallen und trat<br />
kürzlich bei der Interpretation des Gedichts „Loreley“ in Gebärdensprache<br />
im Kurzfilm von Ute Sybille Schmitz auf. Bei der Eröffnungsfeier<br />
führen Giuseppe und Jason gemeinsam das Stück „Danke“ mit<br />
poetischen Elementen der Gebärdensprache auf.<br />
„(K)eine Kommunikation – (No) Silence!“<br />
Die neue Produktion des „ART.62“, einem Kreativzentrum für Rhythmus<br />
und Bewegung, mit dem gehörlosen Tänzer Dodzi Dougban<br />
und dem Tanz- und Akrobatikkünstler Thomas Kunfira behandelt<br />
60 KULTURPROGRAMM<br />
61
Rita Mazza (Berlin) | Moderatorin Eröffnungsfeier<br />
Christina Schönfeld (Potsdam) | Moderatorin Eröffnungsfeier<br />
und Solist Talkshow II<br />
Rita Mazza arbeitet als künstlerische Leiterin des „Festivals del<br />
Silenzio“, einem besonderen Kulturfestival in Mailand, welches<br />
darauf abzielt, den Zugang zu dieser Kultur allen Zuhörern, einschließlich<br />
den Gebärdensprachnutzern, zu ermöglichen. Außerdem<br />
tritt sie als Schauspielerin in verschiedenen Stücken, hauptsächlich<br />
in Italien, auf. Sie spielte zum Beispiel die Sarah in dem<br />
bekanntem Stück „Gottes vergessene Kinder“ von Mark Medoff.<br />
Manfred Mertz (Koblenz) | Gebärdensprachpoesie<br />
Christina Schönfeld ist von Geburt an taub. Seit langer Zeit hat sie in<br />
den verschiedensten Pantomime- und Theaterstücken mitgewirkt,<br />
darunter im Pantomimen-Ensemble aus Ost-Berlin. In den 90er<br />
Jahren moderierte sie die bekannten Gebärdensprachfestivals in<br />
Berlin. Als Schauspielerin ist sie als Opern- und Konzertsolistin auf<br />
den Bühnen in Europa unterwegs. Beruflich leitet Sie im Zentrum für<br />
Kultur und visuelle Kommunikation e.V. die Bereiche Kultur, Soziales<br />
und Bildung. Ehrenamtlich ist sie in verschiedenen Organisationen<br />
Vorstandsmitglied, z.B. im Berufsverband der Gebärdensprachdozenten<br />
Berlin/Brandenburg e.V., im Landesverband der Gehörlosen<br />
Brandenburg e.V. usw.<br />
Der in Süßen geborene Manfred Mertz, bekannt unter dem Künstlernamen<br />
MM, arbeitet und lebt als freier Künstler (Kunstmaler und<br />
Gebärdensprachpoet), Filmproduzent und Regisseur. Er ist eine Art<br />
„Multitalent“. Sein Kunststil ist „Augenmusik“ – Bilder aus der Stille,<br />
nach denen er malt. Seine Bilder gestaltet er in Ölfarben auf Leinwand.<br />
Neben der Malerei hat MM zwei Filme produziert, für die er<br />
auch als Autor und Regisseur verantwortlich zeichnete. 1996 ist er<br />
beim 3. Berliner Gebärdensprachfestival mit der Goldenen Hand“<br />
ausgezeichnet worden.<br />
62 KULTURPROGRAMM<br />
KULTURPROGRAMM<br />
63
Talkshow I am <strong>17.</strong>5.2018 | 20:30 - 22:30 Uhr<br />
Andreas Costrau (Berlin) | Moderator Talkshow I und II<br />
Pinky Aiello (Hamburg) | Solo Show<br />
Im Alter von 12 Jahren benutzte sie VHS-Kassetten, anstatt Freunden<br />
und Familie Briefe zu schreiben. Als VRS - ein Dolmetscherdienst<br />
für Videotelefonie in Gebärdensprache - Standardkommunikation<br />
für gehörlose Menschen in Amerika wurde, erstellte sie<br />
das Comedy-Video „VRS: Pinky erzählt die wahre Geschichte“, um<br />
Menschen über die Möglichkeit von VRS zu informieren und für<br />
notwendige Verbesserungen im Bereich des Dolmetschens und der<br />
Videotechnologie einzutreten.<br />
Andreas Costrau ist DGS-Muttersprachler, staatlich anerkannter<br />
Dozent für Deutsche Gebärdensprache, Geschäftsführer von gebaerdenservice.de,<br />
Autor, Schauspieler, Moderator, Poetry Slamer und<br />
„Urberliner“. Er wird die Talkshow moderieren, jedoch nicht alleine!<br />
Dazu wird er sich eine/n Assistentin aus dem Publikum aussuchen.<br />
Wer das wohl sein wird?!<br />
Simon Kollien (Hamburg) | Quizmaster Talkshow I & II<br />
und Galaabend<br />
Hans-Georg Benkmann (München) | Erzähler<br />
Hans-Georg Benkmann war einer der bekanntesten Moderatoren<br />
des Gehörlosen Sport- und Kulturclubs Rüsselsheim. Er war nicht<br />
nur mehrfach der Moderator des „Kulturfestivals mit Abendprogramm,<br />
„The Tonight Show“, sondern trat in den 90er Jahren auch als<br />
Jazz-Tänzer vom „Deaf-Jazz-Dance“ im Gehörlosen Automobilclub<br />
„Rot-Weiß“ Frankfurt/Main auf.<br />
Simon Kollien ist als Lektor am Institut für Deutsche Gebärdensprache<br />
und Kommunikation Gehörloser, Universität Hamburg, tätig. Er<br />
führt durch eine Quiz-Show, bei der man kniffelige Fragen rund um<br />
die Gehörlosenkultur und die Gebärdensprachgemeinschaft beantworten<br />
muss. 12 Personen treten dabei am Donnerstagabend bei<br />
der Talkshow I in der Vorrunde gegeneinander an. Am Freitagabend<br />
findet das Halbfinale des Quiz-Wettbewerbs bei der Talkshow II mit<br />
8 Personen, und am Galaabend das Finale mit vier Personen statt.<br />
Die ersten drei Plätze erhalten einen Preis.<br />
64 KULTURPROGRAMM<br />
KULTURPROGRAMM<br />
65
TRIO-Art (Essen) | Theater<br />
Talkshow II am 18.5.2018 | 21:00 - 23:00 Uhr<br />
Horst Bormann (Leipzig) | Pantomime/Magie<br />
„Talkshow“<br />
Trio-Art wurde 1993 gegründet und zeigt ihre Theaterstücke gerne<br />
mit Leib, Seele und Herz mitten aus der Gebärdensprachgemeinschaft:<br />
Dabei spielen Humor, Drama und vor allem ihre berühmte<br />
„Spezialität“, Zeitlupe, stets eine wichtige Rolle. Exklusiv für die<br />
<strong>Kulturtage</strong> in Potsdam erwacht Trio-Art (mit Tomato Pufhan, Stefan<br />
Goldschmidt, Ralf Brauns) aus ihrem Dornröschenschlaf und wird<br />
ihren Klassiker „TALKSHOW“ zeigen.<br />
„Gehörlose können alles, außer hören“, sagt der Präsident der Gehörlosen-Universität<br />
Gallaudet in Washington. Dazu gehört auch,<br />
sich künstlerisch auszudrücken. Horst Bormann setzt sich seit mehr<br />
als einem halben Jahrhundert dafür ein, durch Kunst Brücken der<br />
Verständigung zwischen Hörenden und Gehörlosen zu bauen. Als<br />
Mittel dazu dienen ihm die Pantomime und die Zauberkunst. Er<br />
nutzt sie, um Hörende und Gehörlose, insbesondere Kinder und<br />
Jugendliche, zusammenzubringen.<br />
Thomas Geißler (Berlin) | Magic-Show<br />
Zum 13. Geburtstag bekam Thomas Geißler ein ABC-Zauberbuch<br />
geschenkt, seitdem fasziniert ihn die Zauberkunst sehr. Er wurde auf<br />
einem DDR-Jugendfestival entdeckt. Danach trat Thomas Geißler<br />
unter seinem bekannten Zauberkünstlernamen „Magic Thomi“ und<br />
mit seiner Assistentin Simone Graf (geb. Greiner) mehrmals beim<br />
Internationalen Deaf Magiefestival auf. Beim Deutschen Gehörlosen<br />
Magiefestival wurde er mehrfacher deutscher Meister. Aufgrund<br />
diverser Verpflichtungen verließ Thomi 2004 die Zauberbühne.<br />
66 KULTURPROGRAMM<br />
67
Tomato Pufhan, ein Mitarbeiter vom <strong>Kulturtage</strong>-Team bat ihn unaufhörlich,<br />
doch noch einmal während der Talk Show aufzutreten, und<br />
somit wird er für das Publikum eine Zaubershow aufführen.<br />
David de Keyzer (Reims/Frankreich) | Ehrengast<br />
David de Keyzer ist Gründer und Leiter des bekannten internationalen<br />
Kulturfestivals „Clin d’oeil“ in Reims/Frankreich, welches seit<br />
2003 bereits achtmal stattgefunden hat. Er wird über seine Eindrücke<br />
von den <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong>n erzählen.<br />
Simone Lönne-Pacalon (Potsdam) | Comedian<br />
Simone ist in ihrer Comedian-Rolle die Rosana. Sie freut sich, ihr<br />
Publikum als Rosana in ihrer Welt begrüßen zu dürfen.<br />
Jonathan Savkin (Essen) und Nur Beysun (Essen) | Theater und<br />
Gebärdensprachpoesie<br />
Jon (21 Jahre) und Nur (20 Jahre) sind gemeinsam JONU. In ihrem<br />
Stück geht es um die Gesellschaft und um „open your eyes & minds“.<br />
68 KULTURPROGRAMM<br />
69
Galaabend am 19.5.2018 | 20:00 - 23:00 Uhr<br />
Berliner Tauben-Theater (Berlin) | Theater<br />
(Deutsches Gebärdensprachtheater-Festival) in München engagierte<br />
er sich als Moderator, Juryleiter usw. Als Filmschauspieler wirkte<br />
er beim Spielfilm „Stille Angst“ vom MM-Filmstudio mit. Ralf Brauns<br />
hat das „Fest der Vielfalt und Solidarität“ vom Deutschen Gehörlosen-Bund<br />
zugunsten des Spendenaufrufs im Herbst 2014 in Frankfurt<br />
moderiert. Nun freut er sich auf die gemeinsame Moderation<br />
mit dem „frischen Wirbelwind“ Conny Tiedemann beim Galaabend,<br />
dem ultimativen Finale der <strong>Kulturtage</strong>.<br />
Tobias Hölle (Stuttgart) | Drag Queen<br />
„Die Kulturtauben“<br />
Vier Personen (in auffälligen farblichen Galakostümen – rot, grün,<br />
blau, orange), werden einzeln die Bühne betreten und sich vorstellen.<br />
Es sind vier verschiedene Charaktere mit unterschiedlichem<br />
Hörstatus, die auf komödiantische Weise in Konkurrenz zueinander<br />
treten. Doch im Laufe dessen wird ihnen klar, dass es völlig unnötig<br />
ist und sie so niemals Inklusion leben können. Am Ende verkörpern<br />
alle VIER eine WELT. Regie: Ute Sybille Schmitz<br />
2013 wurde das „Berliner Tauben Theater“ ins Leben gerufen, und es<br />
wurden schon einige Stücke aufgeführt. U.a. gewann das Team beim<br />
DeGeTh (Deutsches Gebärdensprachtheater-Festival) 2017 zwei<br />
Preise.<br />
Tobias Hölle lebt in Stuttgart und ist 21 Jahre alt. Sein Ausspruch ist:<br />
„Wir leben in Zweitausendachtzehn! Schluss mit Normalität“.<br />
Simon Kläger (Tübingen) | Feuershow<br />
Ralf Brauns (Herborn) | Moderator Galaabend<br />
Ralf Brauns lebt in der kleinen historischen Stadt Herborn/Hessen<br />
und arbeitet selbständig im Sanitätshaus. Er spielte jahrelang für die<br />
Theatergruppe TRIO-ART aus Essen. Bei den Festivals des DeGeTh<br />
Simon Kläger alias SIMYO hat dieses erstaunliche Jonglier-Talent.<br />
Durch seinen Vater hat er das Jonglieren gelernt. Er hatte ihn schon<br />
als kleinen Jungen auf den Europäischen Jonglier Convention mitgenommen.<br />
Mittlerweile war er bereits achtzehn Mal dort. Taucht<br />
mit ihm gemeinsam in die Welt des Jonglierens ein. Er kommt aus<br />
Tübingen bei Baden Württemberg und ist 32 Jahre alt.<br />
70 KULTURPROGRAMM<br />
KULTURPROGRAMM<br />
71
Reiner Mertz (Frankfurt am Main) | Bodypainting<br />
Blaco (München) | Theater<br />
Reiner Mertz, geboren in Süssen bei Stuttgart, ist gehörloser Kunstmaler,<br />
Filmregisseur und Filmproduzent. Er widmet sich seiner<br />
wiedergewonnenen Kindheitspassion, der Malerei. Seine Kunst ist<br />
inspiriert durch die Stilrichtung „Pop-Art“ und hat sich von normaler<br />
Malerei hin zur Air-Brush Kunst entwickelt. Er arbeitet sowohl auf<br />
Leinwänden als auch im Bereich Body-Painting und nennt seinen<br />
Stil „Visual Arts“.<br />
„Tickende Jugend“<br />
War früher alles besser? Früher verging die Zeit langsamer, aber man<br />
verbrachte diese in der Gemeinschaft. Heute bestimmt die Technik<br />
unser Leben! Einerseits erleichtert die Technik unseren Alltag, aber<br />
andrerseits verlieren wir unseren persönlichen Bezug zu den anderen<br />
Menschen. Merken wir nicht wie schlimm es ist? Und wird das<br />
alles wieder so sein wie früher?<br />
Regie: Vasiliki Rizou<br />
Darsteller: Matthias Reinhardt, Natascha Irslinger, Elina Biswanger,<br />
Ela Beysun und Maryana Glushko<br />
www.lookvogel.de<br />
Okan Seese (Berlin) | Tanzshow<br />
DÜSSELDORF<br />
Okan Seese performt seine Musik mit selbst geschrieben Songtexten.<br />
Seine Performance wird mit Tanz und Leidenschaft in Gebärdensprache<br />
gezeigt.<br />
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72 KULTURPROGRAMM<br />
73<br />
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Conny Tiedemann (Hamburg) | Moderatorin Galaabend<br />
Kassandra Wedel (München) | Tanzshow mit einer Tanzpartnerin<br />
Conny Tiedemann kommt ursprünglich aus der schönen Stadt<br />
Erfurt, lebt und arbeitet nun in Hamburg. Sie hat Soziale Arbeit, B.A.<br />
studiert. Sie war jahrelang ehrenamtlich in der Deutschen Gehörlosen-Jugend<br />
e.V. aktiv, organisierte Jugendcamps und war zuletzt<br />
Bundesjugendvorsitzende. Im Herbst 2017 hat sie die 90jährige<br />
Jubiläumsfeier des Deutschen Gehörlosen-Bundes in Bremen moderiert.<br />
Nun freut sie sich, als Moderatorin mit dem „alten Hasen“ Ralf<br />
Brauns durch den Galaabend führen zu dürfen.<br />
Kassandra Wedel ist freischaffende Tänzerin, Choreographin und<br />
Schauspielerin. Die studierte Theaterwissenschaftlerin und Kunstpädagogin<br />
ist seit 2012 Ensemblemitglied des Deutschen Gehörlosen<br />
Theaters. Darüber hinaus ist sie durchs Fernsehen bekannt geworden:<br />
2015 spielte sie in einem Tatort mit, und 2016 gewann sie den<br />
Pro 7-Tanzwettbewerb „Deutschland tanzt“. Seitdem trat und tritt sie<br />
in diversen Rollen bei einigen großen Staatstheatern auf.<br />
THOW & SHOW (München) | Theater<br />
„Verdammt nochmal“<br />
THOW & SHOW besteht schon seit 1979 und bedeutet Theater ohne<br />
Worte. Dieses Team ist die erste Theatergruppe in Deutschland, die<br />
den Mut hatte, Bühnenstücke in der eigenen Muttersprache (DGS)<br />
zu zeigen. Sie beweisen, dass die DGS eine vollwertige Sprache<br />
ist, in der sich Gefühle und Informationen genauso gut darstellen<br />
lassen wie in der Lautsprache. THOW & SHOW gastiert nicht nur im<br />
deutschsprachigen Raum, sondern europaweit. Roland Kühnlein leitet<br />
seit vielen Jahren die Theatergruppe. Bei den <strong>Kulturtage</strong>n treten<br />
drei Darsteller des Teams auf und zeigen das bekannte Sketchstück.<br />
74 KULTURPROGRAMM<br />
75
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
<strong>6.</strong> Frage:<br />
Was ist die Deaf IT-Conference?<br />
A Deaf Ingenieure & Techniker - Conference<br />
B Deaf Identität-Test-Conference<br />
C Deaf Informations- & Technologie Branche Conference<br />
D Deaf Interessen und Toleranz - Conference<br />
7. Frage:<br />
Wessen Cartoons erscheinen heute regelmäßig in der Deutschen Gehörlosenzeitung?<br />
A Paul Dinkel B Tanja Schulz C Lucas Kollien D Phil Hubbe<br />
QUIZSHOW MIT PREISAUSSCHREIBEN<br />
Du möchtest an den Quizshows während der <strong>Kulturtage</strong> teilnehmen?<br />
Dann beantworte diese 8 Fragen!<br />
8. Frage:<br />
Wer schrieb das Buch „Gehörlose in der Hilterjugend und Taubstummenanstalt<br />
Bayreuth: Zeitgeschichtliche Dokumentation der Jahre 1933 – 1945“<br />
A Jochen Muhs B Renate Fischer C Helmut Vogel D Lothar Scharf<br />
Name: Vorname:<br />
KT-Buchungsnummer:<br />
1. Frage:<br />
Wer von den berühmten Erfindern hatte eine gehörlose Ehefrau?<br />
A Johannes Gutenberg (ca. 1400 – 1468)<br />
B Alexander Graham Bell (1847 – 1922)<br />
C Thomas Alva Edison (1847 – 1931)<br />
D Rudolf Diesel (1858 – 1913)<br />
2. Frage:<br />
Seit wann gibt es die Freifahrt für Gehörlose in Deutschland?<br />
A 1855 B 1866 C 1985 D 2001<br />
Anmeldung bis 12. Mai 2018 an Quiz@gehoerlosen-<strong>Kulturtage</strong>.de<br />
Teilnahme nur möglich mit beiden Karten: Eintrittskarte KT 2018 und Karte für den Galaabend<br />
Aus allen richtigen Antworten werden 12 TeilnehmerInnen ausgelost und benachrichtigt.<br />
Jeden Abend findet eine Quizshow mit Wettbewerb zum Galaabend mit Gewinnpreisen für<br />
den 1.-3. Platz statt.<br />
Simon Kollien (Lektor am Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation<br />
Gehörloser, Universität Hamburg) führt durch eine Quiz- Show, bei der man kniffelige Fragen<br />
rund um die Gehörlosenkultur und die Gebärdensprachgemeinschaft beantworten muss.<br />
Es werden 12 Personen am Donnerstagabend bei der Talkshow I in der Vorrunde<br />
gegeneinander antreten. Am Freitagabend findet das Halbfinale des Quiz-Wettbewerbs bei<br />
der Talkshow II mit 8 Personen, und am Galaabend das Finale mit vier Personen statt.<br />
Die ersten drei Plätze erhalten einen Preis.<br />
!<br />
3. Frage:<br />
Wer ist gehörloser Opernstar?<br />
A Cecilia Bartoli B Sinead O´Connor<br />
C Theresa Rose D Christina Schönfeld<br />
4. Frage:<br />
Welche Form und Bedeutung hat die Namensgebärde von Emmanuelle Laborit?<br />
A Lautes Herzklopfen für Mut B Die Sonne, die aus dem Herzen lacht<br />
C Der Aufschreien der Möve D Französisch aus Herzen<br />
5. Frage:<br />
Wann wurde die erste Stellungnahme zum CI des <strong>DGB</strong> herausgegeben?<br />
A 1985 B 1993 C 1996 D 2006<br />
76 SCHIRMHERRSCHAFT<br />
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
77
JURY<br />
David de Keyzer<br />
(Reims)<br />
Manfred Mertz<br />
“MM“<br />
(Koblenz)<br />
Christina<br />
Schönfeld<br />
(Potsdam)<br />
Thomas Zander<br />
(Potsdam)<br />
Er hat diverse<br />
Filme gemacht<br />
und organisiert<br />
seit 15 Jahren<br />
Filmwettbewerbe<br />
beim Festival „Clin<br />
d’oeil“ in Reims.<br />
Er leitet als Filmproduzent<br />
das<br />
„MM-Filmstudio“<br />
und führte Regie<br />
bei den zwei<br />
Spielfilmen<br />
„STILL-LEBEN“ &<br />
„STILLE ANGST“.<br />
Sie engagiert sich<br />
seit Jahren im<br />
kulturellen Bereich<br />
und wirkt in diversen<br />
Filmen und<br />
Sendungen mit.<br />
Er arbeitet freiberuflich<br />
als Autor<br />
und Moderator<br />
für das Wochenmagazin<br />
„Sehen<br />
statt Hören“ vom<br />
Bayerischen<br />
Rundfunk.<br />
Dieter Fricke<br />
(Flörsheim<br />
am Main)<br />
Jolanta<br />
Paliszewska<br />
(Berlin)<br />
Kerstin<br />
Reiner-Berthold<br />
(Schramberg)<br />
Anton Schneid<br />
(München)<br />
Er beschäftigt<br />
sich als bildender<br />
Künstler und Fotograph<br />
vor allem<br />
mit dem Thema:<br />
„Die Welt der<br />
Gehörlosen“ für<br />
Fotographie usw.<br />
Sie studiert Interface<br />
Design an der<br />
Fachhochschule<br />
Potsdam und zeigt<br />
ihre Fotos bei<br />
Instagram<br />
@vispalberlin.<br />
Sie ist Herausgeberin<br />
der<br />
Deutschen Gehörlosen-Zeitung.<br />
Sie fotographiert<br />
für die DGZ, aber<br />
auch in ihrer Freizeit.<br />
Er leitet Fotokurse<br />
und führt Fotoaufträge<br />
bei diversen<br />
Anlässen und Veranstaltungen<br />
der<br />
Gehörlosen aus.<br />
78 SCHIRMHERRSCHAFT<br />
JURY<br />
79
Dominika Belz<br />
FOTO<br />
Fotoausstellung der neun Fotos der drei GewinnerInnen des Fotowettbewerbs<br />
FILM<br />
Vorführung der Filme der drei GewinnerInnen des Filmwettbewerbs bei der<br />
Talkshow I am <strong>17.</strong>5.:<br />
„A=T“<br />
Filmemacher: Pavel Rodionov & Rafael-Evitan<br />
Grombelka<br />
1<br />
1. Foto:<br />
Gebärdensprache für alle<br />
Fußgänger im Dunkeln<br />
sichtbar<br />
2. Foto:<br />
Öffentliche Veranstaltungen<br />
werden für die Sozialen<br />
Medien festgehalten<br />
3. Foto:<br />
Barrierefreiheit bedeutet,<br />
wenn Ärzte DGS beherrschen<br />
„follow the sign“<br />
Filmemacher: Eyk Kauly<br />
Andreas Nagel<br />
2<br />
„Die neue Sucht - Das vorherige und<br />
nachherige soziales Netzwerk“<br />
Filmemacher/-in:<br />
Mila Hergert & Kevin Kiekbusch<br />
4. Foto:<br />
Hand of God<br />
5. Foto:<br />
Inklusion und Exklusion<br />
<strong>6.</strong> Foto:<br />
Inklusion<br />
3<br />
Ben Unger<br />
Vorführung mit einem Film (außer Konkurrenz) bei der Talkshow II am 18.5.:<br />
„Demonstration der Gehörlosen in<br />
Deutschland“<br />
Filmemacher: Stefan Danailov<br />
7. -9. Fotos:<br />
Probe beim Gebärdenchor der Evangelischen Gehörlosengemeinde<br />
Hamburg: Hands & Soul<br />
4<br />
80 FOTO<br />
FILM<br />
81
KUNSTAUSSTELLUNG<br />
Luis Emin Aksoy (Berlin),<br />
*1979 in Augsburg<br />
Emin Aksoy ist in Augsburg geboren<br />
und lebt heute als Künstler und Designer<br />
in Berlin. In den letzten Jahren war<br />
er künstlerisch in den verschiedensten<br />
Bereichen aktiv: Als Schauspieler und<br />
Regisseur, als Deaf-Poetry Slamer usw.<br />
und schließlich auch als Kunstschaffender.<br />
Seit 2010 entwirft er Skulpturen,<br />
hauptsächlich aus Gips und anderen<br />
Materialien (Holz, Stoff usw.), und er<br />
malt Bilder in Acryl. Seinen Kunststil<br />
bezeichnet er als „Soul Arts“ und<br />
„Wirkungsbild“, das heißt seine Kunst ist<br />
stark expressiv und geprägt von seinen<br />
Emotionen und Gedanken.<br />
Robert Bisl (München),<br />
*1958 in Erding<br />
Nach dem Besuch der Gehörlosenschule<br />
in München absolvierte Robert Bisl eine<br />
Ausbildung zum Schlosser und arbeitete<br />
danach als Kunstschlosser. In seiner<br />
Freizeit widmete er sich dem Metalldesign.<br />
Er begann mit großer Kreativität<br />
und Hingabe Objekte und Skulpturen<br />
aus einfachen Baumaterialien, Resten<br />
und Abfallstücken zu entwerfen. 1995<br />
wurden seine Kunstwerke beim XII.<br />
Weltkongress der Gehörlosen in Wien<br />
mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Robert<br />
Bisl versucht darüber hinaus seine<br />
Kunst mit der Idee des Wohnens zu verknüpfen.<br />
Dabei entstehen Objekte und<br />
Skulpturen, die in einem Wohnraum<br />
ihren Platz finden können, verbunden<br />
mit ungewöhnlichen Materialien wie<br />
Edelstahl oder Messing.<br />
Dieter Fricke (Flörsheim am Main),<br />
* 1943 in Borken bei Kassel<br />
Der ausgebildete technische Zeichner<br />
begann 1966 als Autodidakt seine<br />
künstlerische Arbeit mit Landschaftsmalereien<br />
und Stillleben. Nach mehrjährigem<br />
Fernstudium an der Famous<br />
Artists School International fand Dieter<br />
Fricke auch einen Zugang zur expressionistischen<br />
und abstrakten Malerei.<br />
Er beschäftigt sich u.a mit Fotokunst,<br />
Keramikarbeiten, Video und Monotypie-Technikarbeiten.<br />
Oft sind seine<br />
Arbeiten angelehnt an den Bewegungsfluss<br />
der Hände eines Menschen beim<br />
Gebärden von Wörtern und Sätzen.<br />
Stets spiegeln seine Werke eine Auseinandersetzung<br />
mit den Themen aus<br />
der Welt der Gehörlosen wieder. Seine<br />
Kunst ist damit auch eine Möglichkeit<br />
für Hörende, einen Zugang zu den<br />
Erfahrungen und Erlebnissen Gehörloser<br />
zu erhalten. Es sind zahlreiche<br />
Buch- und Filmveröffentlichungen über<br />
seine Werke erschienen. 2008 erhielt er<br />
vom Deutschen Gehörlosen-Bund den<br />
Kulturpreis.<br />
Jürgen Klein (Koblenz),<br />
*1959 in Trier<br />
Jürgen Klein ist von Beruf Feinmechaniker.<br />
Seine ersten künstlerischen Erfahrungen<br />
sammelte er beim CNC-Kurs<br />
in der Gehörlosenschule Frankenthal,<br />
es folgten zahlreiche VHS-Kurse, bis er<br />
sich schließlich in den 90er Jahren vom<br />
amerikanischen Pop-Art- Künstler Keith<br />
Haring inspirieren ließ und begann, das<br />
Thema „Gebärdensprache“ künstlerisch<br />
umzusetzen. Auch die Werke von Andy<br />
Warhol und Niki de Saint Phalle zählen<br />
zu seinen künstlerischen Inspirationsquellen.<br />
So entstanden zahlreiche<br />
farbenfrohe Kunstwerke in Verbindung<br />
mit Figuren in Bewegung. Ein Werk setzt<br />
zum Beispiel die einzelnen Buchstaben<br />
des Fingeralphabets mittels Figuren um,<br />
im Stil eines Popart-Alphabets. Auch in<br />
Skulpturen und Leuchttafeln setzt er<br />
sein zentrales Thema „Körper in Bewegung“<br />
ausdrucksstark um. In den letzten<br />
Jahren begann er, seine Werke zu fotografieren<br />
und im Sinne einer „PhotoArt“<br />
neu darzustellen.<br />
82 KUNSTAUSSTELLUNG<br />
KUNSTAUSSTELLUNG<br />
83
Sophia Mushold (Berlin),<br />
*1990 in Berlin<br />
Sophie Mushold, geboren und aufgewachsen<br />
in Berlin, ist gelernte Mediengestalterin<br />
und arbeitet zurzeit bei<br />
Sinneswandel als Betreuungsassistentin.<br />
Ihr großer Traum ist es, ihr Hobby zum<br />
Beruf zu machen und Künstlerin zu<br />
werden. Diesem Wunschtraum kommt<br />
sie bald näher: Als erste Gehörlose erhielt<br />
sie einen Platz an der Akademie<br />
für Illustration und Design in Berlin und<br />
kann dort im Oktober 2018 ihr Studium<br />
beginnen. Besonders hingezogen fühlt<br />
sie sich zu Mangas, da dieser Darstellungsstil<br />
in ihren Augen so vielschichtig<br />
und vielseitig ist. Ihr Wunsch ist es, dass<br />
taube Menschen ihre Kunst verstehen<br />
und erkennen, welche Botschaft sie mit<br />
ihren Bildern vermitteln will.<br />
Barbara Ringwelski (Welver),<br />
*1980 in Janow Lubelski (Polen)<br />
Barbara Ringwelski besuchte die<br />
Gehörlosenschule in Lublin/Polen<br />
und erlernte in Krakau den Beruf der<br />
Schneiderin. In dieser Zeit begegnete<br />
sie einer Kunstlehrerin und konnte ihre<br />
künstlerische Gabe, von der ihre Familie<br />
schon lange wusste, ausleben. Sie nahm<br />
an einem Malwettbewerb der Stadt<br />
Krakau teil und gewann. 2006 zog sie<br />
nach Deutschland um, heiratete und bekam<br />
einen Sohn. 2010 begann sie sich<br />
wieder verstärkt ihrer Kunst zu widmen.<br />
Eine erste Vernissage ihrer Kunstwerke<br />
fand 2017 in Düsseldorf (Graf -Recke<br />
-Stiftung) statt. Das Spiel mit Farben<br />
und Formen ist es, was sie begeistert.<br />
Valentin Walter (Wiesbaden), *1977 in<br />
Karaganda (Kasachstan)<br />
Valentin Walter wuchs in Kasachstan auf.<br />
Da seine Mutter bildende Kunst studiert<br />
hatte, war er von klein auf mit Kunst<br />
umgeben und lernte schon früh die verschiedensten<br />
Maltechniken. 1994 kam<br />
er nach Deutschland, erlernte 1997 den<br />
Beruf des Holzbildhauers und arbeitet<br />
seitdem als Holzbildhauer in verschiedenen<br />
Restaurationsprojekten und<br />
erbringt Auftragsarbeiten. Für Valentin<br />
Walter ist die Bildhauerei ein Instrument<br />
der Erkenntnis und eine Möglichkeit,<br />
sich mit der Bedeutung und den Tiefen<br />
des Lebendes auseinander zu setzen. Er<br />
ist fasziniert von Holz als Material. Seine<br />
Werke stellen eine Verbindung von abstraktem<br />
und figurativem Ausdruck dar.<br />
Walter sieht seine Kunstwerke dann als<br />
„gelungen“ an, wenn es die Phantasie<br />
des Betrachters anregt und jeder etwas<br />
anderes in seinen Werken erkennt.<br />
84 KUNSTAUSSTELLUNG<br />
KUNSTAUSSTELLUNG<br />
85
Friedrich Waldow-Foyer<br />
Kunstausstellung und Fotoausstellung<br />
WEGWEISER ZU DEN AUSSTELLERN/STÄNDEN<br />
Stand 24 Schnecke gGmbH (V 24)<br />
Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft e.V. (DCIG)<br />
Stand 27 Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten (V 27)<br />
Stand 36 In Deaf Med. e.V. (V 36)<br />
Stand 13 Sophia Mushold (K 13)<br />
Stand 14 Emin Luis Aksoy (K 14)<br />
Stand 15 Barbara Ringwelski (K 15)<br />
Stand 16 Robert Bisl (K 16)<br />
Stand 17 Fotoausstellung: Dominika Belz, (K 17)<br />
Andreas Nagel, Ben Unger<br />
Stand 18 Valentin Walter (K 18)<br />
Stand 19 Dieter Fricke (K 19)<br />
Stand 20 Jürgen Klein (K 20)<br />
Gemeinnützige Vereine<br />
Stand 3 Deutscher Gehörlosen-Bund e.V. (<strong>DGB</strong>) (V 3)<br />
Stand 4 Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation (V 4)<br />
der Gehörlosen in Berlin & Brandenburg e.V. (ZfK)<br />
Landesverband der Gehörlosen Brandenburg e.V.<br />
Stand 5 Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V. (V 5)<br />
Bundesverband der Gebärdensprachdolmetscher/-innen<br />
Deutschlands e.V. (BGSD)<br />
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Evangelische<br />
Gehörlosenseelsorge e.V. (DAFEG)<br />
Bundesvereinigung zur Kultur und Geschichte Gehörloser e.V.<br />
(KuGG)<br />
Deutsche Gehörlosen-Jugend e.V. (DGJ)<br />
Stand 6 Deutscher Gehörlosen-Sportverband e.V. (DGS) (V 6)<br />
Stand 7 Bundeselternverband gehörloser Kinder e.V. (V 7)<br />
Gesellschaft für Gebärdensprache und Kommunikation<br />
Gehörloser e.V. (GGKG )<br />
Kommerzielle (Gewerbliche) Aussteller<br />
Stand 8 Berufliche Rehabilitation für (F 8)<br />
Hörgeschädigte Salo & Partner<br />
Stand 9 Deutsche Gehörlosenzeitung (DGZ) (F 9)<br />
Stand 10 Laserfreaks17 (<strong>Kulturtage</strong>-Souvenirs) (F 10)<br />
Stand 11 Universität Hamburg Korpus (F 11)<br />
Stand 12 Universität Hamburg Korpus (F 12)<br />
Stand 21 Universität Hamburg Korpus (F 21)<br />
Stand 22 Universität Hamburg Korpus (F 22)<br />
Stand 25 Skarabee Köln (F 25)<br />
Stand 26 Verlag Wanimas (Schweiz) (F 26)<br />
Stand 28 GebärdenVerstehen Heidelberg (F 28)<br />
Stand 29 Institut für Deutsche Gebärdensprache Hamburg (F 29)<br />
Stand 30 Universität Gebärdensprache Göttingen (F 30)<br />
Stand 31 Humboldt Universität zu Berlin (F 31)<br />
Stand 32 SignGes Kompetenzzentrum für (F 32)<br />
Gebärdensprache und Gestik der RWTH Aachen<br />
Stand 33 Telesign Deutschland (Telesign) (F 33)<br />
Stand 34 Tess Relay Dienste (Tess) (F 34)<br />
Stand 35 Helios Klinik Bad Grönenbach & Helios Rehaklinik (F 35)<br />
Bad Berleburg<br />
Sonstige Stände<br />
Stand 1 Fotobox (I 1)<br />
Stand 2 <strong>Kulturtage</strong>-Infopoint (I 2)<br />
Stand 23 “Hertha Schulz”-Treffpunkt für Taubblinde (I 23)<br />
86 WEGWEISER ZU DEN AUSSTELLERN/STÄNDEN<br />
WEGWEISER ZU DEN AUSSTELLERN/STÄNDEN<br />
87
David Bloch-Raum<br />
Gemeinnützige Vereine<br />
Stand 51 Gehörlosenfachschule Rendsburg (IBAF) (V 51)<br />
Stand 53 Alternative Integrations- und Kommunikationskonzepte (V 53)<br />
(unerhört)<br />
Sinneswandel Förderung gehörloser und hörgeschädigter<br />
Menschen in Berlin gGmbH (Sinneswandel gGmbH)<br />
Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH (WIB GmbH)<br />
Stand 54 CineSourds / Clin d’oil aus Reims/Frankreich (V 54)<br />
Kommerzielle (Gewerbliche) Aussteller<br />
Stand 37 Telekom Deutschland GmbH (F 37)<br />
Stand 38 Telekom Deutschland GmbH (F 38)<br />
Stand 39 deaftravel (F 39)<br />
Stand 40 deaftechnik (F 40)<br />
Stand 41 VerbaVoice GmbH (F 41)<br />
Stand 42 VISUTEC (F 42)<br />
Stand 43 Braun Technische Hilfsmittel (F 43)<br />
Stand 44 Mobily ProCom GmbH (F 44)<br />
Stand 45 Open Mind IT Training (F 45)<br />
Stand 46 SRH Berufliche Rehabilitation Heidelberg (F 46)<br />
Stand 47 BBW Leipzig (Berufsbildungswerk) (F 47)<br />
Stand 48 Qualitätsgemeinschaft der sieben Berufsbildungswerke (F 48)<br />
Stand 49 Qualitätsgemeinschaft der sieben Berufsbildungswerke (F 49)<br />
Stand 50 Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk Husum (TSBW) (F 50)<br />
Stand 52 Institut 4C (F 52)<br />
Sonstige Stände<br />
Stand 52 Personenführungsanlage (Verleih der Headsets) (I 52)<br />
88 WEGWEISER ZU DEN AUSSTELLERN/STÄNDEN<br />
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
89
FEST DER HÄNDE<br />
Am Samstag, den 19. Mai 2018 von 13 bis 16 Uhr wird am Luisenplatz<br />
vor dem Brandenburger Tor in Potsdam die Begegnungsveranstaltung<br />
“Fest der Hände” stattfinden. Der Veranstalter ist der<br />
Deutsche Gehörlosen-Bund e.V. (<strong>DGB</strong>) in Zusammenarbeit mit dem<br />
Landesverband der Gehörlosen Brandenburg e.V.<br />
Um 13 Uhr bis 16 Uhr sind die Infostände des <strong>DGB</strong>s und des<br />
Landesverbandes für interessierte Besucher besetzt. Es besteht die<br />
Gelegenheit, sich zu informieren, sich zu begegnen oder einfach nur<br />
gemeinsam Spaß zu haben! Für eine barrierefreie Kommunikation<br />
an den Ständen und auf der Bühne sind GebärdensprachdolmetscherInnen<br />
anwesend.<br />
Um 13:30 Uhr startet das zweistündige Bühnenprogramm mit dem<br />
Moderator Kay Schröter vom Landesverband. Das “Zentrum für<br />
Kultur und Visuelle Kommunikation der Gehörlosen e.V.“ (ZFK) aus<br />
Potsdam und Stadtführer Jürgen Schuster zeigen verschiedene<br />
Gebärden, u.a. zur Stadt Potsdam.<br />
Um 14 Uhr wird am Vorplatz am Brandenburger Tor ein “Sign Mob”<br />
gestartet, der sich entlang der ganzen Brandenburger Straße zieht.<br />
Eine spektakuläre La Ola-Welle aus Händen rollt sich dann vom<br />
Brandenburger Tor bis zur Friedrich Ebert-Straße. Die Öffentlichkeit<br />
wird mittels Flyer über diese Aktion informiert.<br />
Gegen 14.15 Uhr erwarten wir die Grußworte von<br />
Mike Schubert (Beigeordneter für Soziales, Jugend,<br />
Gesundheit und Ordnung, Potsdam)<br />
Martina Trauth (Leiterin des Büros für Chancengleichheit<br />
und Vielfalt, Potsdam)<br />
Jürgen Dusel (Beauftragter der Landesregierung für die<br />
Belange behinderter Menschen in Brandenburg, Potsdam)<br />
Steffen Helbing (Vorsitzender des Landesverbandes der<br />
Gehörlosen Brandenburg e.V.)<br />
Helmut Vogel (Präsident des <strong>DGB</strong> e.V.)<br />
Nachdem zahlreiche Luftballons mit dem Logo der <strong>6.</strong> <strong>Kulturtage</strong><br />
aufgestiegen sind, kann nun von 15 Uhr - 15.30 Uhr das Publikum<br />
aktiv werden. Sie erhalten die Chance, einige Gebärden zu lernen<br />
und Fragen zu stellen rund um das Thema Gebärdensprache und<br />
Gehörlosenkultur.<br />
STADTRUNDFAHRTEN IN POTSDAM<br />
Stadtrundfahrt „Das Beste von<br />
Potsdam“ (mit Ausstieg)<br />
Durch das historische Potsdam und<br />
seine Viertel geht es bis zur Glienicker<br />
Brücke, von der sich unter anderem<br />
Ausblicke auf die kaiserliche Schlossund<br />
Parkanlage von Babelsberg bieten.<br />
Der Neue Garten lädt zur Außenbesichtigung<br />
des Schlosses Cecilienhof. Ein<br />
Besuch im berühmten Park Sanssouci<br />
rundet die Tour ab.<br />
Leistungen: Geführte Rundfahrt mit<br />
zwei kleinen Spaziergängen: Neuer<br />
Garten mit Außenbesichtigung Schloss<br />
Cecilienhof und Park Sanssouci mit<br />
Außenbesichtigung Schloss Sanssouci<br />
oder Neues Palais.<br />
Datum: Samstag, 19.05.2018<br />
Programmdauer: 13:30 Uhr – 16:30<br />
Uhr (3 Stunden)<br />
Preis: 20 Euro mit<br />
GebärdensprachdolmetscherInnen<br />
Treffpunkt: 13:30 Uhr am Filmpark<br />
Babelsberg / Metropolis<br />
Stadtrundfahrt durch die historischen<br />
Viertel Potsdams (ohne Ausstieg)<br />
Während der Stadtrundfahrt sehen<br />
Sie die historische Innenstadt: Marstall<br />
(Filmmuseum), Alter Markt mit<br />
Nikolaikirche, Fortunaportal, Landtagsneubau,<br />
Altes Rathaus, Neuer Markt,<br />
Glockenspiel der Garnisonkirche, vorbei<br />
am wiederentstandenen Stadtkanal,<br />
Holländische Viertel, Russische Kolonie<br />
„Alexandrowka“, Brandenburger Tor,<br />
Jägertor und Nauener Tor, Moschee<br />
(Dampfmaschinenhaus), Glienicker<br />
Brücke sowie die noblen Vorstädte des<br />
19. Jahrhunderts.<br />
(Änderung wegen aktueller Verkehrssituation<br />
möglich)<br />
Datum: Samstag, 19.05.2018<br />
Programmdauer: 15:00 Uhr – 16:30 Uhr<br />
(1,5 Stunden)<br />
Preis: 14 Euro mit<br />
GebärdensprachdolmetscherInnen<br />
Treffpunkt: 15:00 Uhr am Luisenplatz<br />
(Brandenburger Tor)<br />
Ansprechpartner für die Touren: Jürgen Schuster (Potsdam)<br />
Kontakt zu Jürgen Schuster: tour@gehoerlosen-kulturtage.de<br />
In Zusammenarbeit mit der PMSG (Potsdam Marketing und Service GmbH)<br />
90 FEST DER HÄNDE<br />
STADTRUNDFAHRTEN IN POTSDAM<br />
91
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
92 SCHIRMHERRSCHAFT<br />
REFERENTENPROGRAMM<br />
93
25 JAHRE KULTURTAGE<br />
Kulturpreisträgerinnen und Kulturpreisträger des Deutschen<br />
Gehörlosen-Bundes von 1993 bis 2012<br />
Kultur wird geschaffen durch die Mitglieder einer Gemeinschaft. Unsere<br />
Kulturpreisträger haben sich in besonderer Weise für die Gebärdensprache<br />
und die Gehörlosenkultur eingesetzt. Für ihr außergewöhnliches<br />
Engagement zum Wohl unserer Gebärdensprachgemeinschaft sind wir<br />
ihnen sehr dankbar.<br />
1. Deutsche <strong>Kulturtage</strong> 1993 in Hamburg<br />
Bei den 1. Deutschen <strong>Kulturtage</strong>n wurde Friedrich<br />
Waldow mit dem Kulturpreis geehrt. Friedrich<br />
Waldow wurde 1915 in Stettin geboren. Er war der<br />
erste Schriftleiter der neu gegründeten Deutschen<br />
Gehörlosenzeitung (DGZ) und wurde später auch<br />
der Herausgeber der DGZ. Besonders lag ihm der<br />
Gehörlosensport am Herzen. Viele Jahre lang war er<br />
zunächst der Geschäftsführer des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes<br />
(DGS), dann der Präsident des<br />
DGS. Außerdem war er der 1. Vizepräsident des CISS.<br />
Er verstarb 2013 in Essen.<br />
Der Pfarrer Heinz Weithaas bekam den zweiten<br />
Preis des Abends. Er machte Konfirmandenunterricht<br />
für Gehörlose und entwickelte einen gebärdeten,<br />
liturgischen Gottesdienstablauf. Heinz Weithaas<br />
arbeitete auch als Gehörlosenseelsorger. Eine außergewöhnliche<br />
Aufgabe hatte er in der Zeit der friedlichen Revolution im<br />
Herbst 1989 bei den Montagsgebeten in der Nicolaikirche in Leipzig.<br />
Dort dolmetschte er die Gottesdienste in Gebärdensprache.<br />
Den Sonderpreis erhielt Gerhard Schatzdorfer. Lange Zeit war er der<br />
Hauptautor von „Sehen statt Hören“ vom Bayerischen Rundfunk, der<br />
einzigen Sendung in Deutschland, die sich regelmäßig mit wichtigen<br />
Themen für gehörlose und schwerhörige Zuschauer beschäftigt. Von<br />
2002 bis zu seinem Ruhestand 2014 war Gerhard Schatzdorfer leitender<br />
Redakteur der Sendung.<br />
94 25 JAHRE KULTURTAGE<br />
25 JAHRE KULTURTAGE<br />
95
2. Deutsche <strong>Kulturtage</strong> 1997 in Dresden<br />
Der Künstler David Ludwig Bloch bekam einen Kulturpreis bei<br />
den 2. <strong>Kulturtage</strong>n. Er war Porzellanmaler, Maler und Grafiker. 1910<br />
wurde David Ludwig Bloch in Floß geboren. Wegen seiner jüdischen<br />
Herkunft wurde er nach den Novemberpogromen von den Nationalsozialisten<br />
nach Dachau ins Konzentrationslager gebracht. 1940<br />
konnte er jedoch nach Shanghai ausreisen und lebte später in New<br />
York/USA. Nachdem er 1976 eine Reise nach Deutschland gemacht<br />
hatte, verarbeitete er besonders den Holocaust in seiner Kunst. 2002<br />
starb David Ludwig Bloch in Barrytown (New York)/USA.<br />
Der nächste Kulturpreis der 2. <strong>Kulturtage</strong> ging an<br />
eine ganze Gruppe: Siegmund Prillwitz (Sprachwissenschaftler<br />
und Begründer des Instituts für<br />
Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation<br />
Gehörloser der Universität Hamburg) und seine<br />
Mitarbeiter Alexander von Meyenn (Lektor an<br />
der Universität Hamburg), Heiko Zienert (1.<br />
DGS-Dozent in Deutschland), Wolfgang Schmidt<br />
(Sozialpädagoge an der Hamburger Gehörlosenschule<br />
in Hamburg) sowie Regina Leven (Gebärdensprachdolmetscherin)<br />
und Bernd Rehling<br />
(Gründer von Taubenschlag.de). Sie waren die<br />
ersten Gebärdensprach-Forscher Deutschlands.<br />
Sie entdeckten die eigenständige Struktur und<br />
Grammatik der Deutschen Gebärdensprache,<br />
prägten den Begriff DGS und steigerten somit<br />
das Selbstbewusstsein der Gehörlosen.<br />
Die Regisseurin und Drehbuchautorin Caroline Link erhielt den an<br />
diesem Abend den Sonderpreis. 1996 kam ihr Spielfilm „Jenseits der<br />
Stille“ in die Kinos. Es war eine großartige Öffentlichkeitsarbeit für<br />
die Gebärdensprache und die Gehörlosenkultur. Der sehr erfolgreiche<br />
Film wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit zwei<br />
Deutschen Filmpreisen, und für einen Oscar nominiert.<br />
3. Deutsche <strong>Kulturtage</strong> 2001 in München<br />
Den ersten Preis der 3. Deutschen <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen wurde<br />
Gertrud Mally überreicht. Die Münchnerin war die erste Gehörlose<br />
in Deutschland, die Gebärdensprache an der Volkshochschule un-<br />
terrichtete. Außerdem erstellte sie die Buch- und Videoreihe „Münchner<br />
Dialekt“. 1984 organisierte sie das erste Kommunikationsforum (Kofo)<br />
in Deutschland. Dort wurden Vorträge gehalten,<br />
Diskussionen geführt und das Selbstbewusstsein der<br />
Gehörlosen gestärkt. Zusammen mit anderen Gehörlosen<br />
und Hörenden gründete Gertrud Mally ein Jahr<br />
später auch die Zeitschrift „Selbstbewusst werden“.<br />
Gunter Trube (geb. Gunter Puttrich-Reignard) durfte<br />
sich ebenfalls über einen Preis freuen. Er wurde 1960<br />
in München geboren, lebte jedoch lange in Hamburg<br />
und Berlin. Unter anderem nahm er als Spitzensportler<br />
an den Weltspielen der Gehörlosen teil und<br />
war in der Theaterwelt sehr aktiv. Besonders setzte<br />
er sich für homosexuelle Gehörlose ein und klärte<br />
über Aids auf, zum Beispiel mit einer Aids-Broschüre.<br />
Er selbst gewann den Wettbewerb „The best Drag<br />
Queen of the Deaf“. Er führte die Gebärdensprachpoesie<br />
in Deutschland ein. 2008 verstarb Gunter<br />
Puttrich-Reignard in Berlin.<br />
Im Jahr 2003 wurde der 1940 geborene SPD-Politiker Karl Hermann<br />
Haack mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Von 1998 bis 2005 war er<br />
Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen.<br />
Er setzte sich für die Entwicklung des Sozialgesetzbuchs IX und<br />
des Bundesgleichstellungsgesetzes ein, unter anderem auch für die Anerkennung<br />
der Gebärdensprache. Von 2005 bis 2009 war er Präsident<br />
des Deutschen Behindertensportverbands (DBS).<br />
4. Deutsche <strong>Kulturtage</strong> 2008 in Köln<br />
Ein Kulturpreis ging in diesem Jahr an Prof. Dr. Ulrich Hase. Er ist<br />
gelernter Jurist und Sonderpädagoge. Von 1989 bis 1999 war er der<br />
Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes. Vor allem trieb er den<br />
Kampf für die Anerkennung der Gebärdensprache an und setzte sich<br />
für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für Gehörlose ein. Aktuell<br />
ist er als Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung in Schleswig-Holstein<br />
tätig. Er ist Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft der<br />
Hörgeschädigten-Selbsthilfe und -Fachverbände e. V. und Ehrenpräsident<br />
des Deutschen Gehörlosen-Bundes e.V.<br />
96 25 JAHRE KULTURTAGE<br />
25 JAHRE KULTURTAGE<br />
97
Auch der Historiker Jochen Muhs gewann einen Kulturpreis. Er lebte<br />
von 1942 bis 2010. Jochen Muhs setzte sich im Sport, in der Kulturpolitik<br />
und der Deaf History ein und förderte so die Gehörlosenkultur.<br />
Unter anderem veranstaltete er Gebärdensprach-Festivals,<br />
hielt Vorträge und gründete 1996 die Interessengruppe Deaf History<br />
Deutschland, die sich 2001 mit der heutigen Bundesvereinigung für<br />
Kultur und Geschichte Gehörloser (KuGG) zusammenschloss.<br />
Dieter Fricke war der nächste Preisträger der 4. <strong>Kulturtage</strong>. Er<br />
wurde 1943 in Borken geboren und war seit 1966 als Künstler tätig.<br />
Künstlerisch beschäftigte er sich vorrangig mit Motiven aus der Welt<br />
der Gehörlosen und schuf Skulpturen, Fotografien, Videos, Radierungen<br />
und andere Werke. Auf diese Weise hat er seine Gebärdensprachabstraktionen<br />
entwickeln können.<br />
Der Pantomime und Schauspieler Kurt Eisenblätter wurde ebenfalls<br />
mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. 1929 wurde er in Berlin geboren.<br />
Er war für 10 Jahre Mitglied des Deutschen Gehörlosentheaters<br />
(DGT) in Dortmund und gründete die Berliner Laienspielgruppe<br />
in Ost-Berlin. Mit dieser Gruppe trat er bei einigen Weltkongressen<br />
der Gehörlosen auf und feierte viele internationale<br />
Erfolge. Später entwickelte sich die Gruppe zum<br />
Pantomimen-Ensemble, mit der Kurt Eisenblätter<br />
den Jean G. Deburau Preis gewann. Er verstarb<br />
2017 in Berlin.<br />
Auch Volkmar Jaeger, der 1928 in Leipzig geboren<br />
wurde, erhielt den Preis für sein Engagement<br />
für die Gehörlosenkultur. Der Fotograf arbeitete<br />
bis zum Mauerbau mit den Gruppen „action fotografie“<br />
und „gruppe“. Er fotografierte die Leipziger<br />
Montagsdemonstrationen im Herbst 1989 und<br />
organisierte Ausstellungen, zum Beispiel auf dem<br />
Internationalen Foto- und Filmfestival der Gehörlosen<br />
in Bulgarien und auf dem Deutschen Kunstfestival<br />
der Gehörlosen.<br />
Der Maler und Restaurator Albert Fischer, der sich Fise nannte, lebte<br />
von 1940 bis 2003. Posthum wurde er mit dem Kulturpreis geehrt.<br />
Er war ein Mitglied der Künstlervereinigung Fürstenfeldbruck und<br />
stellte seine Werke in ganz Deutschland aus. Albert Fischer kämpfte<br />
aber auch politisch für die Selbstbestimmung der Gehörlosen, in-<br />
dem er beispielsweise Zeitungsartikel verfasste und an Podiumsdiskussionen<br />
teilnahm.<br />
5. Deutsche <strong>Kulturtage</strong> 2012 in Erfurt<br />
Liisa Kauppinen wirkte in der Zeit von 2002-2006 entscheidend bei<br />
der Erarbeitung der UN-Behindertenrechtskonvention mit. Dafür erhielt<br />
sie als erste Gehörlose überhaupt den UN-Menschenrechtspreis. Viele<br />
Jahre arbeitete sie bei der World Federation of the Deaf (WFD), zuerst<br />
als Generalsekretärin und dann als Präsidentin. Heute ist sie Ehrenpräsidentin<br />
des Weltverbandes. Zudem war sie lange Zeit die geschäftsführende<br />
Direktorin des Finnischen Gehörlosenbundes.<br />
Gerlinde Gerkens, die Präsidentin des <strong>DGB</strong> von<br />
1999 bis 2005 und heutige Ehrenpräsidentin des<br />
<strong>DGB</strong>, erhielt ebenfalls einen Kulturpreis. Sie wurde<br />
1945 in Hamm geboren. Sie engagierte sich auch<br />
im Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein und in<br />
der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Hörgeschädigten<br />
im Großraum Kiel. Sie setzte sich<br />
besonders für die Anerkennung der DGS und für<br />
Chancengleichheit gehörloser Frauen in Gesellschaft<br />
und Politik ein, aber auch für die Deutsche<br />
Gehörlosen-Jugend (DGJ) und das Deutsche Gehörlosen-Theater<br />
(DGT).<br />
Den dritten Preis der 5. <strong>Kulturtage</strong> erhielt Käthe<br />
George. Sie wurde 1934 in Bremen geboren und war<br />
jahrelang Spitzensportlerin. Viele Jahre lang war sie<br />
Präsidiumsmitglied im <strong>DGB</strong>. Sie förderte kräftig die<br />
Entwicklung der Gebärdensprachlehre und leitete die Bundesarbeitsgemeinschaft,<br />
die später zum heutigen Bundesverband der Dozenten<br />
für Gebärdensprache wurde. Heute ist sie Ehrenmitglied des Deutschen<br />
Gehörlosen-Sportverbandes und des Deutschen Gehörlosen-Bundes.<br />
Anmerkung:<br />
Die Fotos der 23 KulturpreisträgerInnen auf der nächsten Seite sind<br />
nicht mit Namen versehen. Die Reihenfolge der Fotos entspricht der auf<br />
den Seiten 95-99 fortlaufenden Benennung der KulturpreisträgerInnen<br />
von 1993 – 2012.<br />
98 25 JAHRE KULTURTAGE<br />
25 JAHRE KULTURTAGE<br />
99
Fotogalerie der Kulturpreisträger von 1993 - 2012<br />
100 25 JAHRE KULTURTAGE<br />
KT-GESCHICHTE<br />
101
DER DEUTSCHER GEHÖRLOSEN-BUND<br />
Der Deutsche Gehörlosen-Bund e.V. - Kurze Vorstellung<br />
Seit 25 Jahren werden die Deutschen <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen<br />
vom Deutschen Gehörlosen-Bund e.V. (<strong>DGB</strong>) organisiert. Der<br />
<strong>DGB</strong> versteht sich als sozialpolitische, kulturelle und berufliche<br />
Interessenvertretung der Gehörlosen und anderer Menschen mit<br />
Hörbehinderung in Deutschland und als ein Forum für die Gebärdensprachgemeinschaft<br />
mit dem Ziel ihrer Gleichstellung und<br />
Selbstbestimmung.<br />
Der <strong>DGB</strong> wurde 1927 gegründet und besteht damit schon seit<br />
über 90 Jahren. Heute setzt sich der <strong>DGB</strong> als ein Spitzenverband<br />
aus sechszehn Landesverbänden und zehn bundesweiten Fachverbänden<br />
bzgl. Sport, Jugend, Kirche, Kultur und Geschichte, Theater,<br />
Dolmetschen, Gebärdensprachlehre usw. zusammen. Über die 26<br />
Mitgliedsverbände sind ca. 28.000 Mitglieder aus etwa 600 Vereinen<br />
dem <strong>DGB</strong> angeschlossen. Eine gut etablierte Verbandsstruktur<br />
sichert den Austausch unter den Mitgliedern und bietet die Möglichkeit,<br />
aktuelle Themen und wichtige Fragen aus den einzelnen<br />
Verbänden aufzugreifen und darüber zu diskutieren. Der <strong>DGB</strong> informiert<br />
seine Mitglieder, beruflich mit Gehörlosen befasste Personen<br />
und sowie die Öffentlichkeit über aktuelle Themen auf allen Ebenen.<br />
Als „Gehörlos“ werden Personen bezeichnet, die aufgrund einer<br />
Hörschädigung bzw. Hörbeeinträchtigung (Taubheit oder Schwerhörigkeit)<br />
vorwiegend in Gebärdensprache kommunizieren. In<br />
Deutschland leben etwa 80.000 Gehörlose. Der <strong>DGB</strong> hat in seiner<br />
Satzung eine Präambel vorangestellt, die deutlich macht, dass sich<br />
die Definition für Gehörlosigkeit aus Sicht der Betroffenen nicht nur<br />
an der medizinisch gesehenen Gehörlosigkeit, sondern auch an der<br />
Identifikation mit der Gebärdensprachgemeinschaft und Gehörlosenkultur<br />
orientiert.<br />
Mit der gesetzlichen Anerkennung der Gebärdensprache durch das<br />
Sozialgesetzbuch IX (2001) und das Behindertengleichstellungsgesetz<br />
(2002) wurde ein wichtiges Ziel erreicht. Die Aufklärung über<br />
den Anspruch der Betroffenen auf Verwendung der Gebärdensprache<br />
und die Umsetzung der Neuregelungen in die Praxis erfordern<br />
weitere Anstrengungen seitens des <strong>DGB</strong>s. Die Verbesserung des<br />
Beratungs- und Bildungsangebots für Gehörlose sowie der Auf- und<br />
Ausbau der Frauen-, Senioren-, Migrations-, Entwicklungszusam-<br />
menarbeit und der Schulpolitik, des Gewaltschutzes sowie der Notrufsysteme<br />
und der barrierefreien Medien bilden weitere Schwerpunkte.<br />
Die Tätigkeiten des <strong>DGB</strong> zielen darauf ab, bestehende Gesetze<br />
zum Wohl und im Sinne der gehörlosen und gebärdensprachigen<br />
Menschen umzusetzen und zu verbessern. Dabei verfolgt der <strong>DGB</strong><br />
folgende zentrale Ziele:<br />
die Förderung der (kommunikativen) Barrierefreiheit für<br />
Menschen mit Hörbehinderung und gesellschaftliche Teil<br />
habe in allen Lebensbereichen<br />
eine Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten für<br />
gehörlose Kinder und Erwachsene, vor allem ein<br />
flächendeckendes bilinguales Angebot für Kinder mit<br />
Hörbehinderung<br />
die Förderung der Gebärdensprache und der<br />
Gehörlosenkultur.<br />
Mitarbeit beim Nationalen Aktionsplan der<br />
Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.<br />
Durchsetzung der Forderung nach 100% Untertitelung und<br />
mindestens 5% Gebärdensprache im deutschen Fernsehen<br />
Der Deutsche Gehörlosen-Bund betont die Wichtigkeit des Wissens,<br />
dass die Deutsche Gebärdensprache ein eigenständiges, vollwertiges<br />
Sprachsystem ist. Sie ist die Verständigungsform, welche die<br />
große Mehrheit der Gehörlosen, aber auch viele andere Menschen<br />
mit (hochgradiger) Hörbehinderung, in der Kommunikation verwenden.<br />
Auf dieser Grundlage hat sich eine zweisprachige Kulturund<br />
Sprachengemeinschaft entwickelt, der sich zunehmend auch<br />
hörende gebärdensprachkompetente Menschen zugehörig fühlen.<br />
Auch die Vernetzung mit anderen Behindertenverbänden auf nationaler<br />
und internationaler Ebene sichert einen Informationsfluss,<br />
bündelt das Vertreten von gemeinsamen Interessen und koordiniert<br />
gemeinsame Aktivitäten. Der <strong>DGB</strong> ist Mitglied in der Deutschen<br />
Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe und Fachverbände<br />
e.V., in der BAG Selbsthilfe und im Deutschen Behindertenrat. Auf<br />
europäischer Ebene ist der <strong>DGB</strong> Mitglied im seit 1985 bestehenden<br />
Europäischen Verband der Gehörlosen (EUD), in dem alle nationalen<br />
Gehörlosenverbände aus 28 EU-Ländern zusammengeschlossen<br />
sind. Ebenso ist der <strong>DGB</strong> im Weltverband der Gehörlosen (WFD) Mit-<br />
102 DER DEUTSCHER GEHÖRLOSEN-BUND<br />
DER DEUTSCHER GEHÖRLOSEN-BUND<br />
103
glied, in dem derzeit etwa 135 nationale Gehörlosenverbände aus<br />
allen Kontinenten vertreten sind.<br />
ORGANISATIONSTEAM<br />
Das Präsidium und der Beirat mit BundesreferentInnen und Bundesbeauftragten<br />
und ein Team aus vier hauptamtlichen Mitarbeiter-<br />
Innen (davon zwei in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin und zwei<br />
für die <strong>6.</strong> Deutschen <strong>Kulturtage</strong>) zeichnen für die Arbeit des <strong>DGB</strong><br />
verantwortlich.<br />
Das Präsidium des Deutschen Gehörlosen-Bundes<br />
Präsident: Helmut Vogel<br />
1. Vizepräsidentin: Marietta Schumacher<br />
2. Vizepräsident: Wolfgang Bachmann<br />
Schatzmeister: Michael Wohlfahrt<br />
Präsidiumsmitglied: Dr. Ulrike Gotthardt<br />
Präsidiumsmitglied (Vertreterin der DGJ): Bianca Demmig<br />
Ihre Spende hilft unserer Arbeit!<br />
Deutscher Gehörlosen-Bund e.V.<br />
Bank für Sozialwirtschaft<br />
IBAN DE87 1002 0500 0007 4704 04<br />
BIC BFSWDE33BER<br />
Projektleiterin<br />
(hauptamtlich)<br />
Petra Alaei<br />
Projektkoordinator<br />
(hauptamtlich)<br />
Benjamin Busch<br />
Referentenprogramm<br />
Helmut Vogel<br />
Anmeldung/<br />
Finanzen<br />
Marietta Schumacher<br />
Kulturprogramm<br />
Tomato Pufhan<br />
Mirko Scheit<br />
Ausstellung<br />
Manfred Spielberger<br />
Bettina Tietz<br />
Dekoration<br />
Sabine Scherbel<br />
Julia Bernhardt<br />
Design<br />
Bettina Heymel<br />
Benjamin Heymel<br />
DGS-Produktion<br />
Dominik Nimar<br />
Technik<br />
Uwe Schönfeld<br />
Koordination für<br />
Schrift- und<br />
IS-Dolmetscher<br />
Katja Fischer<br />
Koordination für<br />
Taubblinde<br />
Barbara Niese<br />
Kinderbetreuung<br />
Nelly Steinbach<br />
Zara Polat<br />
Personal (Helfer)<br />
Jürgen Schuster<br />
Nicole Fleischer<br />
(Im Bild sind Katja Fischer,<br />
Barbara Niese, Zara Polat<br />
nicht anwesend.)<br />
104 DER DEUTSCHER GEHÖRLOSEN-BUND<br />
ORGANISATIONSTEAM<br />
105
LAGEPLAN<br />
IMPRESSUM<br />
SCHIRMHERRSCHAFT<br />
Herausgeber: Deutscher Gehörlosen-Bund e.V., Berlin<br />
Redaktionelle Bearbeitung: Helmut Vogel, Dr. Anja Gutjahr<br />
Layout: Patric Schade<br />
Grafik: Bettina Heymel (Plakate & Logo)<br />
Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang<br />
106 SCHIRMHERRSCHAFT<br />
LAGEPLAN<br />
IMPRESSUM<br />
SCHIRMHERRSCHAFT 107
90 JAHRE • 1927 – 2017<br />
Deutscher Gehörlosen-Bund e.V.<br />
Prenzlauer Allee 180<br />
10405 Berlin<br />
Telefon: 030 / 49 90 22 - 66<br />
E-Mail: info@gehoerlosen-bund.de<br />
www.gehoerlosen-bund.de<br />
www.gehoerlosen-kulturtage.de<br />
108 SCHIRMHERRSCHAFT