DGB Programmheft 6. Kulturtage 17.-19.5.18 - kompr-1
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GRUSSWORT<br />
Was bleibt zu tun, um gehörlose Menschen nicht weiter auszugrenzen?<br />
Hier möchte ich einige wichtige Beispiele benennen:<br />
Bilinguale Schulbildung für alle hörbehinderten Kinder<br />
Familienhilfe und Eingliederungshilfe für eine aktive Teilhabe<br />
Untertitel- und Gebärdensprachdolmetschereinblendungen<br />
Sensibilisierung der Öffentlichkeit<br />
Gehörlosenkultur und kulturelle Teilhabe<br />
Grundlage der Gehörlosenkultur ist die Gebärdensprache. Mit ihr<br />
werden die Kunst, Traditionen, Geschichten, Überzeugungen und<br />
Werte beeinflusst. In den letzten Jahren haben sich taube Künstler<br />
in den verschiedenen Bereichen etablieren können. Doch auch hier<br />
sind Förderungen und Ausbildungen noch eine Seltenheit.<br />
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den <strong>6.</strong> Deutschen<br />
<strong>Kulturtage</strong>n der Gehörlosen!<br />
Wie war es noch vor einigen Jahren? Wo stehen wir heute?<br />
Hier in Brandenburg sind bei der Verwirklichung der Rechte hörbehinderter<br />
Menschen in den letzten Jahren wichtige Meilensteine<br />
gesetzt worden. Und doch ist noch eine lange Wegstrecke zurückzulegen,<br />
bis Chancengleichheit und umfassende Teilhabe am Leben in<br />
der Gemeinschaft oder sogar die Inklusion von der Gesellschaft als<br />
selbstverständliche Forderungen angesehen werden.<br />
lm Mittelpunkt unserer Forderungen steht die Sicherstellung der<br />
Kommunikation und die gleichwertige Teilhabe. Die Wege dorthin<br />
sind sehr unterschiedlich. Der Einsatz von GebärdensprachdolmetscherInnen,<br />
KommunikationsassistentInnen und sowie anderer<br />
geeigneter Kommunikationshilfen ist nur ein Aspekt.<br />
Vielmehr stehen die Untertitelung und Gebärdenspracheinblendung<br />
im Fernsehen und die Gebärdensprachkompetenz der Mitarbeiter<br />
in den Bildungs- und medizinischen Einrichtungen sowie den<br />
gesellschaftlichen und politischen Einrichtungen im Vordergrund.<br />
Eine andere Seite ist es auch, die Kultur der „ANDEREN (Hörenden)“<br />
verstehen zu lernen, um mit Ihnen gemeinsam auch Gespräche<br />
führen zu können.<br />
Wie schon gesagt, in Brandenburg haben wir schon viel erreichen<br />
können, dank einer guten Zusammenarbeit mit Politikern, Ministerien<br />
und Rehaträgern.<br />
Inklusiv und gleichwertig soll die Zukunft sein. Wenn jeder – mit<br />
oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am<br />
Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit, dann ist das gelungene<br />
Inklusion.<br />
Um das zu erreichen, ist auch unsere Zuarbeit gefragt. Es sind starke<br />
Vereine und Selbsthilfegruppen notwendig, um eine inklusive und<br />
gleichwertige Zukunft mitzugestalten. Für uns Brandenburger ist<br />
dieser Weg der einzig richtige Weg.<br />
Die <strong>Kulturtage</strong> der Gehörlosen sind eine optimale Plattform um sich<br />
auszutauschen, Erfahrungen weiterzugeben und auch Erfahrungen<br />
zu sammeln. Wir wünschen allen Teilnehmern eine wunderschöne<br />
Veranstaltung und mögen sie mit viel INPUT wieder nach Hause<br />
fahren.<br />
Steffen Helbing<br />
Vorsitzender des Landesverbandes der Gehörlosen Brandenburg e.V.<br />
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