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Meldungen aus der SPD-Landtagsfraktion (10)

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<strong>Meldungen</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-<br />

<strong>Landtagsfraktion</strong><br />

Liebe Genossinnen und Genossen,<br />

diese Woche habe ich mich intensiv mit dem Thema bezahlbarer Wohnraum beschäftigt.<br />

Daher verzichte ich auf die Beschreibung weiterer Termine. Schon letzten Samstag auf dem<br />

Bezirksparteitag unter dem Motto „Der Boden öffentlich, die Wohnungen bezahlbar“ hielt die<br />

ehemalige Stadtplanerin Prof. Christine Thalgott einen faszinierenden Vortrag über Bodenrecht.<br />

Ab Montag dann 3 Tage mit <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Fraktion i. d. Regionalversammlung auf den Spuren<br />

des „Roten Wiens,“ dem Mekka <strong>der</strong> sozialen Wohnungsbauer. Nach einer Bevölkerungsexplosion<br />

wurden von <strong>der</strong> sozialdemokratischen Stadtregierung zwischen 1918 und 1934<br />

64.000 neue Wohnungen gebaut. Hierfür wurden neue Steuern für Wohlhabende eingeführt,<br />

wie z.B. eine Dienstmädchensteuer. Siedlungen in Form von Gemeindebauten prägen bis<br />

heute das Stadtbild. Auch heute gehören noch über die Hälfte aller Wiener Wohnungen <strong>der</strong><br />

Stadt o<strong>der</strong> Genossenschaften. Und es wird weiter gebaut. Nicht alles ist auf uns übertragbar.<br />

Angeschaut haben wir uns z.B. die unglaubliche Siedlung „Alt-Erlaa“ mit 3000 Wohnungen in 5<br />

Gebäudekomplexen. Was bei uns zu Trabantenstädten verkommen würde, funktioniert dort<br />

mit einer wun<strong>der</strong>baren sozialen Mischung und bester Infrastruktur. Das vorbildliche<br />

Engagement Wiens im Wohnungsbau hat uns wirklich inspiriert.<br />

Herzlichst, Eure Elke<br />

18./19. Woche 2018<br />

Inhalt:<br />

Ankerzentren<br />

Kulturför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>SPD</strong>-Fraktionskl<strong>aus</strong>ur in Bad Wildungen<br />

Gute Arbeit<br />

Polizei<br />

Innen<strong>aus</strong>schuss<br />

Petition Herkunftssprache<br />

Weitere Informationen:<br />

www.elke-barth.de<br />

www.spd-fraktion-hessen.de


Freitag, 04. Mai 2018<br />

Ankerzentren<br />

Gerhard Merz (<strong>SPD</strong>): Landesregierung muss Position klarstellen –<br />

hessische <strong>SPD</strong> steht für un<strong>aus</strong>gegorene Konzepte nicht zur Verfügung<br />

Der sozial- und integrationspolitische Sprecher Gerhard Merz hat die schwarz-grüne<br />

Landesregierung aufgefor<strong>der</strong>t, ihre Position zur Einrichtung eines sog. „Anker-Zentrums“ für<br />

Flüchtlinge in Hessen klarzustellen. „Wir haben zur Kenntnis genommen, dass die Landesregierung<br />

entgegen früheren Bekundungen nun doch Interesse an einem solchen Zentrum gegenüber dem<br />

Bund geäußert bzw. sich sogar um die Einrichtung ‚beworben‘ hat. Und das, obwohl bislang<br />

überhaupt nicht klar ist, wie die Konzepte für diese so genannten Ankerzentren <strong>aus</strong>sehen sollen“,<br />

kritisierte Merz. Daher stelle sich die Frage, warum die hessische Landesregierung überhaupt eine<br />

Bewerbung abgegeben habe.<br />

Die Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen sei für ein solches Zentrum definitiv nicht geeignet. „Nach<br />

allem, was wir bisher von den Plänen von Innenminister Seehofer wissen, geht es ihm um eine<br />

Konzentration von potenziell Abzuschiebenden und zwar vor allem jungen Männern. Dar<strong>aus</strong> ergibt<br />

sich eine Menge zusätzliches Konfliktpotenzial in <strong>der</strong> Einrichtung, aber auch für die Umgebung.<br />

Gerade Gießen hat in <strong>der</strong> Vergangenheit die Last <strong>der</strong> Erstaufnahme stellvertretend für das ganze<br />

Land getragen. Die Menschen hier dürfen nicht über Gebühr belastet werden, vor allem nicht mit<br />

mehr als fragwürdigen Konzepten. Wir halten ein solches Vorhaben jedenfalls für absolut<br />

ungeeignet“, stellte Merz fest. Angesichts <strong>der</strong> stark zurückgegangenen Flüchtlingszahlen stelle sich<br />

die Frage, ob überhaupt <strong>der</strong> Bedarf an solchen Zentren noch bestehe. „Populistische For<strong>der</strong>ungen<br />

nach mehr und unterschiedslosen Abschiebungen haben Hochkonjunktur. Es wäre aber besser, sich<br />

an den Fakten zu orientieren und den tatsächlichen Bedarf in den Mittelpunkt zu stellen“, so Merz.<br />

Freitag, 04. Mai 2018<br />

Kulturför<strong>der</strong>ung<br />

Elke Barth (<strong>SPD</strong>): Sinnvolle Investition in die Zukunft<br />

Zwei Museumsprojekte im Hochtaunuskreis erhalten Landesmittel: das Philipp-Reis-H<strong>aus</strong> in<br />

Friedrichsdorf kann sich über eine För<strong>der</strong>ung in Höhe von rund 20.000 Euro, das Museum im<br />

Gotischen H<strong>aus</strong>, Bad Homburg erhält 18.000 Euro. <strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordnete begrüßt die<br />

finanzielle Zuwendung: „Museen finanziell zu unterstützen bedeutet eine Investition in die<br />

Zukunft.“ Denn nur wer die Vergangenheit kennt und sich mit den Entwicklungen <strong>aus</strong> den<br />

jeweiligen Fachbereichen <strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>setzt, könne sich ein Bild <strong>der</strong> entsprechenden möglichen<br />

zukünftigen Verän<strong>der</strong>ungen machen.<br />

Deshalb sei es notwendig die Museumsarbeit und die damit verbundene kulturelle Verantwortung<br />

zu sehen und fortzusetzen, damit nachfolgende Generationen den Wert <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Fortentwicklung entdecken und die Chance <strong>der</strong> Erneuerung für das eigene Umfeld und darüber<br />

hin<strong>aus</strong> zu ergreifen verstehen.<br />

Das Philipp-Reis-H<strong>aus</strong> hat immer wie<strong>der</strong> wechselnde Son<strong>der</strong><strong>aus</strong>stellungen im Programm und bietet<br />

beson<strong>der</strong>s auch für Kin<strong>der</strong> spannende Veranstaltungen rund um Elektrizität und Akustik und Optik.<br />

Als Hugenottenstadt finden sich hier neben kostümierten Stadtführungen die politischen<br />

Hintergründe <strong>der</strong> Glaubensflüchtlinge und ihrer Aufnahme in dieser Region.<br />

Das Gotische H<strong>aus</strong> in Bad Homburg wie<strong>der</strong>um zeigt sich in einer beson<strong>der</strong>en Architektur, bietet<br />

ebenfalls beson<strong>der</strong>s für junges Publikum spezielle Veranstaltungen und ist ein Besuchermagnet auf<br />

Grund seiner schönen Lage am Waldrand in <strong>der</strong> Tannenwaldstraße.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.elke-barth.de<br />

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Freitag, 04. Mai 2018<br />

<strong>SPD</strong>-Fraktionskl<strong>aus</strong>ur in Bad Wildungen<br />

Thorsten Schäfer-Gümbel (<strong>SPD</strong>): Agenda für den Rest <strong>der</strong> Wahlperiode -<br />

Bildungsgerechtigkeit, Mobilität, Wohnen<br />

Die hessische <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong> hat bei ihrer dreitägigen Frühjahrskl<strong>aus</strong>ur in Bad Wildungen<br />

die politische Agenda für die letzten Monate <strong>der</strong> Wahlperiode bis zur Landtagswahl am 28. Oktober<br />

bestimmt. „Wir setzen ganz klar auf drei thematische Schwerpunkte: mehr Bildungsgerechtigkeit,<br />

Mobilität in Stadt und Land und bezahlbares Wohnen“, sagte Schäfer-Gümbel.<br />

Die Debatte über gebührenfreie Kitas und Krippen sei mit <strong>der</strong> Beschlussfassung zum halbherzigen<br />

Kita-Gesetz <strong>der</strong> schwarz-grünen Koalition keinesfalls beendet. „Halbe Sachen reichen nicht – wir<br />

wollen, dass die Betreuung in Krippen, in Kitas und in <strong>der</strong> Tagespflege gebührenfrei wird. Das<br />

verbinden wir mit dem Anspruch, die Qualität in Kitas durch bessere Betreuungsschlüssel zu<br />

verbessern und die Kommunen von den Kosten zu entlasten. Damit schnüren wir ein Paket für<br />

mehr Bildungsgerechtigkeit in <strong>der</strong> frühen Bildung. Die Frage „Kostenfreiheit o<strong>der</strong> Qualität?“, führt<br />

in die Irre – niemand würde es akzeptieren, wenn die Eltern in Schulen vor diese Alternative gestellt<br />

würden. Die Ziele müssen zusammen gedacht, geplant und umgesetzt werden. Da bleiben wir hart<br />

am Ball.“<br />

Die weiteren bildungspolitischen Themen seien insbeson<strong>der</strong>e Lehrermangel und Unterrichts<strong>aus</strong>fall<br />

sowie <strong>der</strong> Ausbau von Ganztagsschulen. „Der CDU-Kultusminister behauptet, es gibt keinen<br />

Unterrichts<strong>aus</strong>fall. Das ist redensartlich <strong>aus</strong>gedrückt ein ‚dicker Hund‘. Alle Eltern sehen doch den<br />

Unterrichts<strong>aus</strong>fall und die nicht gehaltenen Versprechen <strong>der</strong> Landesregierung.“<br />

Zum Thema Mobilität sagte Schäfer-Gümbel: „Zwei Grundprobleme packt die Landesregierung<br />

nicht an: Im Ballungsraum sind Straßen, Züge und Busse verstopft, insbeson<strong>der</strong>e weil <strong>der</strong> Ausbau<br />

<strong>der</strong> Infrastruktur nicht vorankommt. Und im ländlichen Raum sehen sich die Menschen abgehängt,<br />

weil es zu wenig ÖPNV-Angebote gibt. Beide Themen müssen dringend angegangen werden. Die<br />

letzte echte Innovation im Bereich ÖPNV auf Landesebene war die Gründung <strong>der</strong> Verkehrsverbünde<br />

NVV und RMV unter <strong>SPD</strong>-Minister Lothar Klemm. In 19 Jahren CDU-Regierung hat sich nichts<br />

Entscheidendes geän<strong>der</strong>t“, kritisierte Schäfer-Gümbel.<br />

Gerade die großen Infrastrukturprojekte wie die Autobahnen A49 und A44, die nordmainische S-<br />

Bahn o<strong>der</strong> die Regionaltangente West müssten mit Nachdruck vorangebracht werden. „Jedes Jahr<br />

wächst die Staulänge in Hessen. Vergangenes Jahr reichten die hessischen St<strong>aus</strong> rechnerisch<br />

dreimal um den Globus.“<br />

In dieser Situation sei die Planung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) vollkommen<br />

falsch, in Hessen keine Nie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong> künftigen Bundesfernstraßengesellschaft vorzusehen.<br />

„Die hessischen Probleme von Hannover und Montabaur <strong>aus</strong> lösen zu wollen, ist sachfremd. Eine<br />

Zuständigkeitsgrenze mitten durch unser Bundesland schafft zusätzliche Probleme, obwohl gerade<br />

Hessen durch Transitverkehr beson<strong>der</strong>s belastet ist. Die <strong>SPD</strong>-Fraktion erwartet, dass die<br />

Landesregierung sich für eine Nie<strong>der</strong>lassung in Hessen massiv einsetzt und dass Ministerpräsident<br />

Bouffier hier Druck auf den CSU-Minister macht.“<br />

Schäfer-Gümbel kritisierte, dass die Landesregierung zu wenig Geld für den Landesstraßenbau<br />

bereitstellt. „Aus dem Motto <strong>der</strong> Landesregierung ‚Sanierung vor Neubau‘ ist in Wahrheit<br />

inzwischen das Motto ‚Sanierung statt Neubau‘ geworden. Aber auch neue Straßen braucht das<br />

Land.“ Im Hinblick auf kommunale Straßen bekräftigte Schäfer-Gümbel die For<strong>der</strong>ung, dass<br />

Straßen<strong>aus</strong>baubeiträge grundsätzlich abgeschafft werden sollen. Den Kommunen solle zum<br />

Ausgleich eine Investitionsp<strong>aus</strong>chale des Landes zur Verfügung gestellt werden.<br />

Die wohnungspolitische Bilanz <strong>der</strong> Landesregierung sei verheerend. „Die Zahl <strong>der</strong> Sozialwohnungen<br />

hat sich in Hessen in den 19 Jahren CDU-Regierungszeit mehr als halbiert. Damit fehlt massiv<br />

bezahlbarer Wohnraum“, kritisierte Schäfer-Gümbel. „Die beste Mietpreisbremse ist jedoch bauen,<br />

bauen, bauen. Das heißt, es muss deutlich mehr geför<strong>der</strong>ten Wohnraum geben – sowohl klassische<br />

Sozialwohnungen als auch für Normalverdiener, die sich das Wohnen in den Städten immer<br />

Weitere Informationen:<br />

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weniger leisten können.“ Dafür müssten gemeinnützige Wohnungsgesellschaften gestärkt werden:<br />

„Nötig ist eine starke öffentliche Verantwortung – <strong>der</strong> freie Markt braucht dieses Korrektiv, wenn<br />

die Mieten nicht weiter durch die Decke gehen sollen.“<br />

Die öffentliche Hand sei auch in <strong>der</strong> Pflicht, ihren Beitrag gegen Bodenspekulation zu leisten. „Bund,<br />

Land und Kommunen müssen Baugrund <strong>aus</strong> eigenem Bestand günstig verkaufen, wenn es<br />

Konzepte für bezahlbaren Wohnraum gibt. Wenn das Land sich selbst wie ein Spekulant verhält,<br />

wie beim Verkauf des alten Polizeipräsidiums Frankfurt, wird es selbst zum Preistreiber.“<br />

Bildung, Mobilität und Wohnen seien wichtige Themen für eine nachhaltige Politik, die auch soziale<br />

Aspekte berücksichtige. Der Ausstieg des DGB und <strong>der</strong> IB BCE <strong>aus</strong> <strong>der</strong> hessischen<br />

Nachhaltigkeitsstrategie, sei in diesem Zusammenhang eine dramatische Entwicklung. „Die<br />

Gewerkschaften haben <strong>der</strong> Nachhaltigkeitskonferenz den Rücken gekehrt, weil soziale Fragen dort<br />

keine Beachtung finden. Eine Nachhaltigkeitsstrategie kann und darf keine Strategie <strong>der</strong> sozialen<br />

Kälte sein – dafür steht aber die CDU-geführte Landesregierung seit 19 Jahren.“<br />

Montag, 07. Mai 2018<br />

Gute Arbeit<br />

Wolfgang Decker (<strong>SPD</strong>): Deutsche Post muss Fairness auf dem<br />

Arbeitsmarkt wahren<br />

Zu <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Deutschen Post, dass Arbeitsverträge nur entfristet werden, wenn die<br />

Beschäftigten in den ersten beiden Jahren weniger als 20 Tage wegen Krankheit gefehlt haben,<br />

sagte <strong>der</strong> <strong>der</strong> arbeitsmarktpolitische Sprecher <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Fraktion, Wolfgang Decker, heute in<br />

Wiesbaden:<br />

„Das ist eine Praxis, die man keinesfalls tolerieren darf. Die Deutsche Post ist schließlich nicht<br />

irgendein kleiner Krauter, son<strong>der</strong>n ein Großunternehmen, das ursprünglich staatlich war. Solche<br />

Praktiken kennt man eher von Firmen, bei denen <strong>aus</strong>ländisches Arbeitsrecht gilt und bei denen wir<br />

das genau so wenig akzeptieren. Wenn ein Beschäftigter bei <strong>der</strong> Post, <strong>der</strong> zuverlässig und gut<br />

arbeitet, das Pech hat, sich in den ersten beiden Jahren ein Bein bricht und sich später noch einen<br />

hartnäckigen Grippevirus einfängt, dann guckt er in die Röhre. Das kann beim besten Willen nicht<br />

sein. Wir erwarten von <strong>der</strong> Deutschen Post eine umgehende Abkehr von dieser Praxis und for<strong>der</strong>n,<br />

dass die Beschäftigten nach <strong>der</strong> Probezeit, in <strong>der</strong> sie die von ihnen erwartete Arbeitsleistung<br />

erbracht haben, einen ordentlichen, unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten. Das Unternehmen muss<br />

mit gutem Beispiel vorangehen. Auch über die Regelungen, dass Mitarbeiter höchstens zwei<br />

selbstverschuldete KFZ-Unfälle mit einem maximalen Schaden von 5000 Euro verursachen und<br />

Postboten in 3 Monaten nicht mehr als 30 Stunden länger für ihre Touren benötigen dürfen, kann<br />

man nur noch den Kopf schütteln. Hier wird <strong>der</strong> ständig zunehmende Arbeitsdruck allein auf den<br />

Rücken <strong>der</strong> Beschäftigten abgewälzt.“<br />

Montag, 07. Mai 2018<br />

Polizei<br />

Nancy Faeser (<strong>SPD</strong>): KOMPASS löst nicht ansatzweise die von CDU-<br />

Innenministern verursachten Probleme<br />

Die heutige Pressekonferenz von Innenminister Peter Beuth zur sogenannten Sicherheitsinitiative<br />

„KOMPASS“ hat die innenpolitischer Sprecherin Nancy Faeser am Montag wie folgt kommentiert:<br />

„Die Stärkung von Prävention und Zusammenarbeit von staatlichen und kommunalen Behörden<br />

sollte gelebter Alltag sein. Das Programm KOMPASS ist notwendig, weil Minister Beuth und seine<br />

Vorgänger Boris Rhein und insbeson<strong>der</strong>e Volker Bouffier in dieser Hinsicht erhebliche Mängel zu<br />

verantworten haben. Der Stellenabbau bei <strong>der</strong> Polizei und die Konzentration neuer Stellen auf den<br />

Leitungsebenen haben den „Schutzmann vor Ort“ unsichtbar gemacht. Das neue Programm löst<br />

Weitere Informationen:<br />

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nicht ansatzweise, die von den drei CDU-Ministern in 19 Jahren verursachten Probleme, die sich in<br />

2,7 Millionen Überstunden und hohen Fehlzeiten nie<strong>der</strong>schlagen. Ein Schlagwort, ein Logo, eine<br />

Pressekonferenz und eine Handvoll Stellen – das ist die Rezeptur für Wahlkampf, bei <strong>der</strong> es in erster<br />

Linie um einen Werbeeffekt geht. Es ist absolut nachvollziehbar, dass die betroffenen Kommunen,<br />

die jahrelang im Stich gelassen wurden, auch diesen Fortschritt würdigen. Aber gemessen an den<br />

Aufgaben, ist das ein Tropfen auf dem heißen Stein. Im Vor<strong>der</strong>grund steht <strong>der</strong> durchsichtige<br />

Versuch von den eigenen Fehlern in 19 Jahren abzulenken. Insbeson<strong>der</strong>e die seinerzeit von Volker<br />

Bouffier propagierte „neue Sicherheitsarchitektur“ hat mit ihrer Zentralisierung und <strong>der</strong><br />

Schwächung <strong>der</strong> bürgernahen örtlichen Polizeidienststellen die falschen Wege eingeschlagen.<br />

Mittwoch, 09. Mai 2018<br />

Innen<strong>aus</strong>schuss<br />

Nancy Faeser (<strong>SPD</strong>): Landesregierung beantwortet Fragen zu Palantir nicht<br />

Im Innen<strong>aus</strong>schuss wurde heute <strong>der</strong> dringliche Berichtsantrag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Fraktion zur<br />

Analyseplattform Palantir Gotham behandelt. Die innenpolitische Sprecherin <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Fraktion im<br />

Hessischen Landtag Nancy Faeser hat dies wie folgt kommentiert:<br />

„Der Innenminister beantwortet die vielen Fragen um den Erwerb <strong>der</strong> Analyseplattform Palantir<br />

nicht zufriedenstellend. Das Vergabeverfahren bleibt weiterhin undurchsichtig. Für uns ist nicht<br />

nachvollziehbar, warum die Bekanntmachung erst am 2. Februar 2018 erfolgte, aber die Software<br />

bereits am 1. Januar 2018 in den Polizieipräsidien eingesetzt wurde. Zudem halten wir es für<br />

sachlich nicht gerechtfertigt, dass Vergabeverfahren und den Testlauf ohne das eigentlich<br />

zuständige Landeskriminalamt durchzuführen. Die Antwort des Innenministers, die salafistische<br />

Szene habe ihren Schwerpunkt in Frankfurt, weshalb die Analyse besser im Polizeipräsidium<br />

aufgehoben sei, überzeugt nicht. Weiterhin wurde eine Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Anbietern<br />

und den Bundeslän<strong>der</strong>n nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Beispielsweise hat Nie<strong>der</strong>sachen mit<br />

dem Programm „Knime“ eine vergleichbare Software entwickelt. Stattdessen setzt die<br />

Landesregierung auf eine Firma, die sogar in den USA äußerst umstritten ist, insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Hinblick auf die Kontakte zu Cambridge Analytica.<br />

Wichtig wäre für uns gewesen, eine Antwort zu erhalten, wie verhin<strong>der</strong>t werden soll, dass sensible<br />

Polizeidaten nicht abgeschöpft werden können. Das ist nicht erfolgt. Das Programm verarbeitet<br />

nicht nur Daten <strong>aus</strong> den polizeilichen Informationssystemen, son<strong>der</strong>n führt diese auch im Einzelfall<br />

mit öffentlichen Daten beispielsweise <strong>aus</strong> sozialen Netzwerken zusammen. Wir teilen die<br />

Auffassung des Hessischen Datenschutzbeauftragten, dass es für die automatisierte Analyse <strong>der</strong><br />

Daten einer eigenen Rechtsgrundlage bedarf, sind jedoch gespannt, ob diese tatsächlich erlassen<br />

wird. Momentan verhin<strong>der</strong>t Schwarz-Grün dies, da die neue Regelung im HSOG im Gesetzentwurf<br />

zu Neu<strong>aus</strong>richtung des Verfassungsschutzes zu finden ist und die Beratung darüber bereits zum<br />

dritten Mal vertagt wurde.<br />

Der heutige Tag wirft also mehr Fragen auf als zuvor. Wir werden in <strong>der</strong> Fraktion sehr genau<br />

beraten, wie wir weiterhin parlamentarisch damit umgehen werden.“<br />

Mittwoch, 09. Mai 2018<br />

Petition Herkunftssprache<br />

Christoph Degen (<strong>SPD</strong>): Landesregierung muss Konzept für<br />

herkunftssprachlichen Unterricht vorlegen<br />

„Über 20.000 Unterschriften für eine Petition machen deutlich, dass Handlungsbedarf besteht und<br />

wir einen vielfältigen Fremdsprachenunterricht für alle Schülerinnen und Schüler brauchen“,<br />

erklärte <strong>der</strong> bildungspolitische Sprecher <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong> Christoph Degen heute<br />

Weitere Informationen:<br />

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anlässlich <strong>der</strong> Übergabe <strong>der</strong> Unterschriftensammlung zur Petition „Herkunftssprache an hessischen<br />

Schulen aufwerten“ an Kultusminister Lorz.<br />

Seit 2014 stehe das Versprechen <strong>der</strong> schwarzgrünen Koalition im Raum, ein Konzept zum<br />

Fremdsprachenunterricht zu erarbeiten, um die Sprachenvielfalt <strong>aus</strong>zuweiten. Die Ausweitung<br />

ermögliche eine Profilbildung <strong>der</strong> Schulen und nutze Sprachen als eine Bildungsressource, die über<br />

Deutsch und Englisch hin<strong>aus</strong> gehe. „Es gibt viele Menschen in Hessen, die sich Türkisch, Arabisch<br />

o<strong>der</strong> Griechisch als zweite o<strong>der</strong> dritte Fremdsprache an Schulen wünschen. Aber die<br />

Landesregierung ignoriert Wunsch und Bedarf“, kritisierte <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Bildungsexperte. Die <strong>SPD</strong>-<br />

Fraktion habe die Landesregierung bereits vor vier Jahren in einem Antrag (Drucksache 19/7<strong>10</strong>)<br />

aufgefor<strong>der</strong>t, ein entsprechendes Konzept zu erstellen. Bis heute liegt keins vor.<br />

Die Verteilung, welche Sprache an hessischen Schulen angeboten werden und welche nicht, sei<br />

willkürlich und folge nicht <strong>der</strong> wirklichen Nachfrage nach Fremdsprachenunterricht, so Degen. Eine<br />

solche Ungleichbehandlung bestimmter Sprachen mit ähnlicher Nachfrage sei nicht<br />

nachvollziehbar.<br />

„Die Petition zeigt die immense Resonanz <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung und muss zum Anlass genommen werden,<br />

Herkunftssprachen aufzuwerten“, sagte Christoph Degen.<br />

Weitere Informationen:<br />

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