TR0506_Bodystyling
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workout & science | perfekt bodystyling<br />
<strong>Bodystyling</strong><br />
Ausdauersport und gesunde<br />
Ernährung sind genauso<br />
wichtig wie das Training mit<br />
leichten bis mittelschweren Gewichten.<br />
Straffe Muskeln sind nicht<br />
nur eine Frage der Ästhetik, auch<br />
der gesundheitliche Aspekt muss<br />
immer wieder in den Vordergrund<br />
gestellt und bewusst gemacht werden.<br />
Schwache und unbewegliche<br />
Muskeln führen zu Haltungsschäden<br />
und Schmerzen. Durch die optimale<br />
Kombination von Ausdauerund<br />
Muskelkraftausdauertraining<br />
wird das Gewebe gestrafft und<br />
durch einen gesteigerten Stoffwechsel<br />
der Kalorienverbrauch erhöht.<br />
Gute Voraussetzungen, um<br />
eventuelle Gewichtsprobleme in<br />
den Griff zu bekommen. Im Zusammenspiel<br />
mit der richtigen Ernährung<br />
ist die Kombination diese<br />
Faktoren der Schlüssel zum Erfolg –<br />
zu einem Körper, in dem man sich<br />
rundum wohl fühlt.<br />
Nie ohne Warm-up<br />
Starten Sie Ihre Programme immer<br />
gut aufgewärmt; das schützt vor<br />
Verletzungen und bringt den<br />
Kreislauf auf Trab. Die korrekte<br />
Ausgangsposition optimiert die<br />
Übungsausführung und sichert somit<br />
auch den nachhaltigen Erfolg.<br />
Die sanfte Art,<br />
den Körper zu formen<br />
Viele denken bei dem Begriff „<strong>Bodystyling</strong>“<br />
ausschließlich an<br />
Muskelkraftausdauertraining. Doch weit<br />
gefehlt! Ein perfektes <strong>Bodystyling</strong>-<br />
Programm beinhaltet mehr<br />
als nur gezieltes Muskeltraining.<br />
Heiko Czichoschewski hat einige allgemeine<br />
Tipps für euch und stellt euch<br />
einfache Übungen vor, die vor allem Fitnesseinsteigern<br />
helfen können, aber<br />
auch den Profi fordern.<br />
Man sollte außerdem nicht mit Infektionen<br />
wie z.B. Grippe, Magen-<br />
Darm-Verstimmung o.Ä., Fieber,<br />
akuten Schmerzen, nach Einnahme<br />
von Medikamenten, Alkoholgenuss<br />
oder in einem schlechten Allgemeinzustand<br />
trainieren. Schicken<br />
Sie Ihre Teilnehmer, deren letzter<br />
Gesundheits-Check-up länger als<br />
ein halbes Jahr zurückliegt, zum<br />
Arzt. So können eventuelle Probleme<br />
rechtzeitig erkannt werden.<br />
Ausgewogen trainieren<br />
Auch in namhaften Studios trifft<br />
man immer wieder Kurstrainer an,<br />
die die einfachste Regel, innerhalb<br />
einer Trainingslektion Agonist und<br />
den dazugehörigen Antagonist zu<br />
trainieren, nicht einhalten. Einseitiges<br />
Training kann zu einem Muskelungleichgewicht<br />
führen! Daraus<br />
resultierende Ausweichbewegungen<br />
wirken sich negativ auf die anderen<br />
Muskeln und die Gelenke<br />
aus. Verspannungen und Schmerzen<br />
sind die Folgen. Einer Trainingseinheit<br />
sollte mindestens eine<br />
Regenerationsphase von 24<br />
Stunden folgen. Alternativ können<br />
die Energiereserven auch aktiv wieder<br />
aufgeladen werden, z.B. in Form<br />
von Stretching, einem Spaziergang<br />
oder einem Besuch in der Sauna.<br />
58 trainer 6/2005
perfekt bodystyling | workout & science<br />
VORTEILE DES FITNESSTRAINING:<br />
m Erhöhung der Widerstandskraft gegen äußere negative Einflüsse.<br />
m Verbesserung von Körperhaltung und Körperkontrolle.<br />
m Vorbeugung von Muskelungleichgewicht bzw. ein vorhandenes ausgleichen.<br />
m Reduktion des Verletzungsrisikos von Gelenken und anderen empfindlichen Körperteilen.<br />
m Erhöhung des Kalorienverbrauchs, dadurch wird die Fettmasse vermindert und<br />
die Muskeln werden besser definiert.<br />
m Verlangsamung der Alterungsprozesse.<br />
m Erhöhung des Muskeltonus.<br />
m Verbesserung der Durchblutung.<br />
m Steigerung der Kraft, um mit Alltagsbelastungen besser zurechtzukommen.<br />
m Erhöhung der Knochendichte, somit Vorbeugung gegen Osteoporose.<br />
BUCHTIPP<br />
PERFECT BODYSTYLING von<br />
Czichoschewski/Mießner/Schmauderer:<br />
Das Komplett-Programm<br />
für eine schönen<br />
Körper. Gezieltes<br />
Muskeltraining, effektives<br />
Ausdauertraining,<br />
Stretching,<br />
Tipps zur Ernährung<br />
und vieles mehr (blv-<br />
Verlag, ISBN 3-405-<br />
16756).<br />
Übungen für die<br />
Rücken- und Bauchmuskulatur<br />
Im Folgenden finden Sie eine kleine<br />
Auswahl an effektiven Übungsbeispielen<br />
zur Kräftigung der Rücken- und<br />
Bauchmuskulatur.<br />
Rudern im Sitzen (mit Tube)<br />
Setzen Sie sich auf dem Boden ab und<br />
legen Sie das Gummiband in der Mitte<br />
auf die Schnürsenkel. Wickeln Sie<br />
das Gummiband in der Mitte Ihrer<br />
Sohlen um den Fuß herum, sodass die<br />
Griffe wieder neben Ihren Beinen hervorkommen.<br />
Ihre Beine strecken Sie<br />
nun nach vorne, halten Sie aber immer<br />
noch leicht gebeugt. Die Beine sind<br />
schulterbreit geöffnet. Oberkörper und<br />
Becken halten Sie aufrecht (evtl. Matte<br />
rollen und unter das Gesäß schieben),<br />
das Brustbein ist ebenfalls aufgerichtet.<br />
Um Nackenverspannungen<br />
zu vermeiden, geht der Blick geradeaus.<br />
Lassen Sie die Arme eng am Körper<br />
und ziehen Sie die Ellbogen seitlich<br />
am Körper nach hinten. Bei der<br />
Übungsausführung achten Sie immer<br />
darauf, die Schulterblätter bewusst<br />
nach unten und zur Wirbelsäule anzuziehen.<br />
Zurück zur Ausgangsposition.<br />
Das Gummiband sollte auch in der<br />
Ausgangsposition noch leicht unter<br />
Spannung stehen.<br />
Variationsübung: Legen Sie das<br />
Gummiband in der Mitte um die Sohle,<br />
sodass die Griffe neben den Beinen<br />
hervorkommen. Dann kreuzen Sie das<br />
Tube vor dem Körper. Die Ellbogen<br />
halten Sie jetzt in Schulterhöhe, die<br />
Schultern sind weiterhin tiefgezogen.<br />
Ihre Handrücken zeigen in Richtung<br />
Decke und die Handgelenke sind gerade<br />
in der Verlängerung zum Unterarm.<br />
Ziehen Sie bei der Übungsausführung<br />
die Ellbogen bis Schulterhöhe nach<br />
oben hinten und führen Sie sie dann<br />
wieder kontrolliert zur Ausgangsposition<br />
zurück.<br />
Tipp: Um den Widerstand noch weiter<br />
zu erhöhen, öffnen Sie einfach weiter<br />
Ihre Beine. Somit verkürzt sich das<br />
Gummiband und die Übung wird<br />
schwieriger.<br />
Trainingsziel: Gerade im Bereich<br />
des unteren Rückens treten bei den<br />
meisten Menschen die ersten Probleme<br />
auf. Deshalb ist eine gezielte Kräftigung<br />
besonders wichtig.<br />
trainer 6/2005 59
Der richtige Trainingspuls<br />
Ein zu hoher Trainingspuls kann in<br />
mancher Hinsicht eher schaden als<br />
nützen. Gerade wenn das Ziel Abnehmen<br />
heißt, ist die Trainingsintensität,<br />
hier gemessen am Trainingspuls, entscheidend<br />
für den Erfolg. Denn in dieworkout<br />
& science | perfekt bodystyling<br />
Rumpfheben in Bauchlage<br />
Begeben Sie sich in die Bauchlage und<br />
bauen Sie die Grundspannung auf,<br />
d.h., Sie öffnen die Beine schulterbreit<br />
und stellen die Füße auf die Zehen. Die<br />
Knie und Oberschenkel bleiben auf<br />
dem Boden liegen. Die Gesäßmuskulatur<br />
wird leicht angespannt. Blicken<br />
Sie zum Boden und legen Sie Ihre Stirn<br />
auf die Handrücken; so ist gewährleistet,<br />
dass die Halswirbelsäule in der<br />
Verlängerung zum Körper gehalten<br />
wird und nicht verspannt. Handflächen<br />
und Brustkorb heben sich langsam<br />
etwas vom Boden, danach wieder<br />
absenken, ohne mit dem Boden in<br />
Kontakt zu kommen, und wiederholen<br />
den Bewegungsablauf. Die Atmung<br />
ist bei dieser Übung gleichmäßig und<br />
fließend.<br />
Tipp: Wenn Sie dazu neigen, leicht<br />
ins „Hohlkreuz“ zu gehen, empfehle<br />
ich, ein zusammengerolltes Handtuch<br />
unter Ihre Beckenknochen zu legen;<br />
dadurch wird die Lendenwirbelsäule<br />
gestützt.<br />
Trainingsziel: Kräftigung der unteren<br />
Rückenmuskulatur.<br />
Diagonale Crunches<br />
Die Muskulatur des Bauches setzt sich<br />
aus vier verschiedenen Muskeln zusammen:<br />
dem geraden Bauchmuskel,<br />
den beiden schräg verlaufenden<br />
Bauchmuskeln sowie einem tief liegenden<br />
queren Bauchmuskel. Das regelmäßige<br />
Bauchmuskeltraining bietet<br />
einen optimalen Schutz vor<br />
Rückenproblemen.<br />
Begeben Sie sich in die Rückenlage<br />
und stellen Sie das rechte Bein angewinkelt<br />
auf die Ferse ab. Den linken<br />
Fuß legen Sie auf den rechten Oberschenkel<br />
und drehen das linke Knie<br />
leicht nach außen. Der linke Arm liegt<br />
wie die Tragfläche eines Flugzeugs<br />
ausgestreckt am Boden. Stützen Sie<br />
Ihren Kopf/Nacken mit der rechten<br />
Handfläche ab, der Ellbogen zeigt dabei<br />
nach außen. Mit der rechten Schulter<br />
ziehen Sie nun diagonal zum linken<br />
Knie und wieder langsam zurück. Idealerweise<br />
bleibt während der gesamten<br />
Übungsausführung das rechte<br />
Schulterblatt immer vollständig vom<br />
Boden entfernt. Beim Nach-oben-Ziehen<br />
ausatmen und beim Rückführen<br />
einatmen.<br />
Trainingsziel: Stärkung der schrägen<br />
Bauchmuskulatur.<br />
Reverse Crunches<br />
In der Rückenlage heben Sie beide angewinkelten<br />
Beine vom Boden ab und<br />
lassen die Füße ganz locker am Gesäß<br />
hängen. Ihre Arme verschränken Sie<br />
hinter den Kopf. Die Hüftknochen<br />
langsam Richtung unterer Rippenreihe<br />
fest anrollen, danach nur wenig lösen<br />
und nicht mehr ganz ablegen. Der<br />
Kopf, die Arme und Ihr Oberkörper<br />
haben während der gesamten Übungsausführung<br />
immer Bodenkontakt.<br />
Beim Anrollen bewusst ausatmen (vgl.<br />
Bilder S. 61).<br />
Trainingsziel: Aufbau der geraden<br />
Bauchmuskulatur.<br />
Ein Muss: Ausdauertraining<br />
Wer bei seiner individuell optimalen<br />
Herzfrequenz trainiert, schöpft die<br />
ENERGIEVERBRAUCH<br />
IN DER ÜBERSICHT<br />
Aerobic . . . . . . . . . . ca. 550 kcal/Std.<br />
Jogging . . . . . . . . . . ca. 650 kcal/Std.<br />
Radfahren . . . . . . . . ca. 600 kcal/Std.<br />
Schwimmen . . . . . . ca. 450 kcal/Std.<br />
Energie aus den körpereigenen Fettreserven.<br />
Deshalb ist es besonders empfehlenswert,<br />
mit einem professionellen<br />
Herzfrequenzmessgerät zu trainieren.<br />
Für das Ausdauertraining kann<br />
man viele Arten des Sports wählen,<br />
von Aerobic-Kursen über Nordic Walking,<br />
Laufen, Schwimmen bis hin zum<br />
Radfahren oder jetzt im Winter wieder<br />
aktuell Skilanglauf.<br />
60 trainer 6/2005
sem Fall ist weniger mehr. Es existiert zur Berechnung<br />
des optimalen Trainingspulses eine Vielzahl an Formeln.<br />
Am Ende führen alle zum gleichen Ergebnis. Eine sehr<br />
einfache und schnelle Möglichkeit für Fitnesseinsteiger,<br />
einen Mittelwert des individuellen Trainingspulses zur<br />
Fettverbrennung zu errechnen,<br />
bietet folgende Formel:<br />
160 – Lebensalter =<br />
mittlerer Trainingspuls.<br />
Bei diesem relativ niedrigen<br />
Trainingspuls entsteht<br />
oft das Gefühl, dass<br />
das Training nicht anstrengend<br />
genug ist. Es ist aber<br />
bewiesen, dass es genau<br />
die richtige Intensität ist,<br />
um durch eine korrekte und<br />
tiefe Atmung eine ausreichende<br />
Sauerstoffzufuhr zu<br />
gewährleisten, welche zur<br />
Fettverbrennung benötigt<br />
wird. Nach ca. 30 Minuten<br />
Ausdauertraining erreichen wir die höchste Fettverbrennung.<br />
Bei geübten Sportlern sollte somit eine Trainingseinheit<br />
idealerweise 45–60 Minuten betragen. Der<br />
Trainingspuls sollte somit während der Belastung ständig<br />
überwacht werden.<br />
Heiko Czichoschewski ❘ arbeitet<br />
schon seit über zehn Jahren auf<br />
dem Fitness- und Gesundheitssektor in<br />
den Bereichen Gruppentraining,<br />
Organisation und Management. Seit<br />
1998 leitet er das von ihm gegründete<br />
College „More to Move on“ mit Sitz<br />
in München.<br />
Weitere Infos: www.moretomoveon.de