Dehner Magazin - 3/2018

TIERE LIEBEN
GROSSE FREIHEIT
Freigängerkatzen
leben so, wie es ihrem
Naturell entspricht.
Als Besitzer braucht
man aber auch den
Mut, loszulassen.
MIEZE
AUF ENTDECKERTOUR
GUT GEWAPPNET
Katzen mit Freigang
sollten geimpft und
kastriert sein. Wichtig
ist zudem ein implantierter
Chip, der es
jedem Tierarzt ermöglicht,
die Herkunft des Tiers
festzustellen. Von einem
Halsband ist abzuraten,
da Katzen damit hängenbleiben
können.
wicht leiden. Außerdem sind sie
ausgeglichener, benötigen weniger
Aufmerksamkeit und vergreifen sich
nicht so oft am Mobiliar. Auch das
Katzenklo muss seltener gereinigt
werden. Doch Freigang hat auch seine
Schattenseiten: Die Lebenserwartung
ist deutlich geringer, da viel mehr
Gefahren auf die Freigänger lauern. Die
größte geht vom Straßenverkehr aus,
weshalb Katzen besser zuhause
bleiben, wenn sich in der Nähe eine
stark befahrene Straße befindet. Auch
sind sie in stärkerem Maße von
Parasiten betroffen. Deshalb ist für sie
eine regelmäßige Wurmkur wichtig.
Nicht auszuschließen ist zudem, dass
sie in Revierkämpfe verwickelt werden,
sich irgendwo verletzen, versehentlich
eingesperrt oder von einem Jäger
erschossen werden. Die Vor- und
Nachteile eines Freigangs sollten also
abgewägt werden.
LEICHTER LOSLASSEN
Bevor die große weite Welt lockt, sollte
sich eine Katze gut zuhause eingelebt
haben und sich dort wohlfühlen. Wenn
Sie Angst haben, sie könnte nicht
zurückkehren, dann füttern Sie sie vor
dem Freigang nicht. Sobald sich der
Hunger meldet, kommt sie bestimmt
wieder heim.
Katzen lieben es,
durch die Natur
zu streifen. Dabei
können sie so
schön beobachten,
klettern oder
sich anpirschen.
Ein Fest für die
Sinne!
So hübsch das eigene Heim
auch sein mag, so viel
Abwechslung wie ein
Streifzug durch die Umgebung
kann es nicht bieten. Verständlich
also, dass viele Katzenbesitzer ihrem
Stubentiger diese Möglichkeit nicht
verwehren möchten. Im Nu ist die
Langeweile vertrieben, denn draußen
gibt es unendlich viel zu entdecken.
Allein die Vielzahl an Gerüchen ist das
reinste Paradies für Katzen: „Wer ist
heute früh schon vorbeigekommen?“
„Riecht es dort drüben nach Maus?“
„Welche Pflanze duftet hier so gut?“
Manche Katzen können sich gar nicht
satt riechen, doch wenn sie plötzlich
etwas Interessantes entdeckt haben,
gilt ihre volle Konzentration dem
anvisierten Objekt. Vielleicht ein Hund,
ein Vogel, eine andere Katze oder eine
Maus? Einfach hingehen, abwarten,
anpirschen oder sich zurückziehen?
Dass Katzen am Grübeln sind, lässt sich
oft an ihrer Schwanzspitze erkennen.
Diese ist regelrecht das Ventil für ihre
innere Anspannung. Nur sie zuckt,
wenn sie mitunter zwei Stunden lang
bewegungslos vor einem Mauseloch
ausharren.
VORTEILE UND NACHTEILE
Neben jeder Menge Abwechslung hat
Freigang auch den Vorteil, dass sich
Katzen deutlich mehr bewegen und
dementsprechend seltener an Überge-
Fotos: Tierfotograf Giel (3)
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