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1961<br />

Stehend v.l.: Dieter Kolb, Eberhard Meuth, Gerda Gebert, Karl Bermbach, Jürgen<br />

Feulner; Hildegard Jeck, Wilfried Bender<br />

Unten v.l.: Karl-Heinz Thies, Sieglinde Hassler; Klaus Dies, Karl-Heinz Schmitt,<br />

Dominika Müller; Huben Munsch<br />

Diesem Jahrgang, der mit neun Kerbeburschen und vier Kerbemädchen die Kerb 1961<br />

ausgerichtet hat, muss man ein besonderes Lob aussprechen. Sie waren die letzten,<br />

denen es möglich war, die Kerbetradition in Würges aufrecht zu erhalten. Die<br />

darauffolgenden Jahrgänge, die während des Zweiten Weltkrieges geboren wurden,<br />

waren so wenige Leute, dass es ihnen unmöglich war eine Kerb zu veranstalten. Somit<br />

gab es nach der Kerb 1961 eine dreijährige Pause, bevor es 1965 weitergehen konnte.<br />

Auf dem Bild präsentiert sich der Jahrgang von seiner besten Seite: die Mädchen tragen<br />

lange Kleider und die Jungen schwarze Hosen und weiße Hemden mit Fliege. Besondere<br />

Vorkommnisse sind uns von dieser Kerbegesellschaft nicht bekannt.<br />

51


1962 -1964<br />

In den frühen 60er Jahren gab es in Würges keine Kerbegesellschaft, weil die Jahrgänge<br />

ganz einfach zu klein waren. Die logische Erklärung hierfür ist darin zu suchen, dass die<br />

Jahrgänge, die in diesen Jahren die Kerbegesellschaft stellen sollten, in den Kriegsjahren<br />

zur Welt kamen. Da die meisten Männer aber im Krieg waren, sank natürlich auch die<br />

Geburtenrate drastisch ab. Dieses zeigt einmal mehr, dass sich die Auswirkungen des<br />

Krieges für die Gemeinschaft selbst Jahrzehnte später noch bemerkbar machten.<br />

1965<br />

Nach vielen Gesprächen und Treffen für die Vorbereitung der Kerb, die fast alle<br />

feuchtfröhlich und sehr spät endeten, fieberte man der Kerb in Würges entgegen.<br />

Die einheitliche Kleidung (blaue Hosen bzw. Röcke, weiße Hemden bzw. Blusen) waren<br />

gekauft, der Kranz für den Kerbebaum gewickelt, der "Johann" ausgestopft und der<br />

Kerbebesen geschmückt.<br />

Am Kerbesamstag ging es frühmorgens in den Wald. Zuvor war von der damals noch<br />

selbständigen Gemeinde Würges für den symbolischen Preis von 5,- DM der Kerbe-<br />

baum gekauft worden, der jetzt im Wald geholt werden musste. Der Baum wurde aus-<br />

gesucht, fachmännisch von Willi Bermbach gefällt, anschließend vom Kerbejahrgang<br />

aus dem Wald getragen und zum Aufstellplatz an der B8 Ecke Kuhweg (jetzt: Alsdorfer<br />

Straße) gefahren. Nach dem Schmücken des Baumes wurde dieser mit den ver- einten<br />

Kräften des Kerbejahrgangs und einiger erfahrener Anwohner aufgestellt. Richtig los<br />

ging es am Samstagabend. Musikalisch begleitet von den Musikern des TV Würges<br />

unter der Leitung von Felix Hartmann sen., zogen die Kerbeborsch und -mädchen durch<br />

die Straßen und Gaststätten von Würges.<br />

Auch bei dem Bürgermeister von Würges, Karl Keller wurde Halt gemacht. Er wurde<br />

vom Kerbekönig Karl-Heinz Hartmann gebeten, beide Augen zuzudrücken, wenn es<br />

nachts in den Dorfstraßen etwas lauter zuging als sonst.<br />

Der Umzug endete im Saalbau ,'Zur Krone", wo bereits eifrig das Tanzbein<br />

geschwungen wurde. Hier wurde durch den Kerbejahrgang für zusätzliche Unterhaltung<br />

und Stimmung gesorgt.<br />

Mit dem Hochamt am Kerbesonntag, zelebriert von Pfarrer Wehler, begann der zweite<br />

Tag der Würgeser Kerb, der traditionsgemäß mit einem Umzug durch die Straßen von<br />

Würges und einer Ansprache des Kerbekönigs "auf der Brücke" um 14.00 Uhr<br />

fortgesetzt wurde.<br />

52


Abends war Tanz, Unterhaltung und Verlosung (I. Preis: Kerbe-Ferkel) im Saalbau ..Zur<br />

Krone". Als einzigen Vertreter des nächsten Kerbejahrgangs wurde dann die Kerb an<br />

Brich Brands für das nächste Jahr übergeben.<br />

Peter Thies, Josef Feuerbach, Wolfgang Hemme, Willi Feuerbach, Wolfgang Dannewitz,<br />

Werner Heft, Roben Bermbach, Werner Meuth, Walter Urbalschek, Karl-Heinz Hartmann,<br />

Maria Weller; Verena Becker; Wilma Brands, Monika Fischer<br />

53


1966<br />

Bei der Kerb 1966 haben folgende Personen als Kerbeburschen oder -mädchen mit-<br />

gemacht:<br />

Erich Brands<br />

Peter Reuter<br />

Walter Wagner<br />

Ernst Schuber<br />

Kurt Schäfer<br />

Gudrun Nagel<br />

Hilde Becker<br />

Josef Feuerbach<br />

Wolfgang Hemme<br />

Der aufmerksame Betrachter fragt sich an dieser Stelle, warum Wolfgang Hemme und<br />

Josef Feuerbach zu den Mitwirkenden gezählt werden. Hatten die denn die Kerb nicht<br />

schon vorher gefeiert? Ja, das stimmt! Aber da der eigentliche Jahrgang so klein war,<br />

haben sich die beiden genannten Personen aufgemacht, die Kerb ein zweites Mal zu<br />

feiern-<br />

Andere Besonderheiten sind uns über diese Kerb nicht bekannt.<br />

Dass zu diesem Jahrgang kein Foto abgebildet ist, liegt nicht an der Redaktion, sondern<br />

leider an der Tatsache, dass der Jahrgang innerhalb der verfügbaren Zeit kein Bild<br />

auftreiben konnte.<br />

54


1967<br />

Leider existiert von dieser Kerb, die der Jahrgang 48/49 durchgeführt hat, kein Foto, auf<br />

dem die gesamte Truppe abgebildet ist. Aber in der damaligen Zeit spielten die Frauen<br />

eben noch keine tragende Rolle (bei der Kirmes).<br />

Auf dem Foto sehen wir den größten Teil der Kerbeburschen, der sich nach dem<br />

Baumstellen erst einmal mit Fleischwurst und Cola (oder vielleicht doch Bier) stärkt.<br />

Karl-Heinz Königstein, Walter Wagner; Walter Baum, Helmut Weigert, Anton Meuth,<br />

Paul-Josef Boche, Alois Feuerbach, Hubert Meuth<br />

Es fehlen: Gerhard Heft, Alex Müller; Gregor Dannewitz<br />

Man sieht sehr gut, dass der Kerbebaum damals an dem Platz aufgestellt wurde, an dem<br />

sich heute der Spielplatz befindet, also in der neuen Straße.<br />

Wichtig zu erwähnen wäre es auch, dass man diesem Kerbejahrgang ebenfalls den<br />

Kerbebaum abgesägt hat; aber auch hier wurde von einer strafrechtlichen Verfolgung<br />

abgesehen. Zudem übergab man die Kerb damals im Gasthaus Schäfer an den nach-<br />

folgenden Jahrgang.<br />

55


1968<br />

Wo ist denn der Johann? oder Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.<br />

Die Kerbegesellschaft des Jahrgangs 49/50 hatte, wie aus der Überschrift zu sehen ist,<br />

einige Besonderheiten erlebt. Nach Stunden der Vorbereitung begann die Kerb mit dem<br />

Einholen des Kerbebaums. Auf dem Weg in den Wald wurden schon einige "Körner"<br />

gesammelt. Das Ergebnis war, dass man zwei Bäume, einen mit Krone sowie einen<br />

Stamm aufgeladen hatte. Der Stamm wurde sofort beim Vater eines Kerbeborsch in<br />

Bares umgesetzt. Der Ausklang des Kerbesamstags endete feucht- fröhlich zu Hause<br />

beim Kerbekönig Günter Becker. Mit viel Mühe konnte die Kerbegesellschaft das<br />

Hochamt um 10:00 Uhr besuchen.<br />

Der Höhepunkt der Kerb '68 war der Kerbeumzug mit anschließender Kerbeverlosung.<br />

Beim Umzug ("Wo ist denn der Johann?") wurde dann, wie auf dem Bild vor dem<br />

Gasthaus "Krone" festzustellen ist, der Johann (Kerbekönig) vermisst. Da man für<br />

Ausfälle vorbereitet war, übernahm Reinhard Schuber die Rolle des Kerbekönigs-<br />

Während des Zugs gesellte sich Günter wieder in die Reihen, übernahm die Kerbekrone,<br />

und die alte Ordnung war wieder hergestellt.<br />

Der Kerbemontag begann mit dem traditionellen Frühschoppen und endete -nach dem<br />

Zug durch die damaligen sieben Wirtschaften -in Würges in der Turnhalle zur<br />

Kerbeübergabe an den Jahrgang 50/51. Nach dem Verbrennen des Johanns auf der<br />

Brücke ging der harte Kern der Kerbegesellschaft zu Karl Urban in die Kellerbar. Den<br />

Heimweg konnten anschließend einige nicht mehr zu Fuß antreten, so dass nur noch eine<br />

Leiter half. Mit Pauke, aber ohne Trompeten wurde dann der Heimtransport in Gang<br />

gesetzt, und die Kerb war für den Jahrgang 49/50 beendet.<br />

56


obere Reihe v.l.n.r:: Helmut Schuierer; Hermann Josef Löw, Erhard Reuter;<br />

Paul Thies, Karl Thies<br />

mittlere Reihe v.l.n.r: Karl Urban, Marlene Kronmüller; Rudolf Schramm,<br />

Beate Rottner; Paul Jedmowski, Maria Schäfer; Margit Haar; Reinhard Schuber<br />

untere Reihe v.l.n.r: Ursula Meffert, Paul Gerber; Christa Becker; Brigitte Dereani,<br />

Josef Bermbach, Gisela Baum, Annemarie Gullich<br />

Es fehlten Günter Becker und Peter Sterkel<br />

57


1969<br />

Im Jahre 1969 machte sich der Jahrgang 1950/51 an die Aufgabe, die Kerb in<br />

Würges auszurichten. Um den heute leider schon verstorbenen Kerbekönig Wolfgang<br />

Keller herum engagierten sich zehn weitere Kirmesburschen und sechs<br />

Kirmesmädchen. Der gesamte Ablauf der Kerb wurde als "wie üblich" beschrieben,<br />

d.h., man zog samstags durch die Kneipen, sonntags fand die Verlosung statt und<br />

montags wurde die Kerb an den nächsten Jahrgang übergeben.<br />

Als eine Besonderheit der Kerb ist noch zu erwähnen, dass der Jahrgang 1950/51 der<br />

letzte war, der sich die Mühe machte, den Kerbebaum auf den Schultern bis in den Ort<br />

zu tragen. Diese Tat zeugt noch von Traditionsbewusstsein und Moral. Wir ver- muten<br />

jedoch, dass dieser "Gewaltakt" nicht ohne fremde Hilfe zu bewältigen war, da der<br />

Kerbejahrgang nur aus 17 Personen bestand.<br />

hinten v.l.n.r: Hermann Kremer; Bernd Thies, Renate Meuth (Hankammer),<br />

Wolfgang Keller, Hildegard Munsch (Löw)<br />

vorne v.l.n.r:: Hans-Werner Reute!; Lothar Löw, Ingrid Meuth (Bös), Renate Kohlhof<br />

(Schuber), Helga Becker (Neumann), Margot Meuth (Becker), Peter Bermbach, Hans-<br />

Günther Ribe!; Franz-Theo Löw, Man/red Thies<br />

es fehlen: Werner Neumann, Hans-Joachim Haßler<br />

58


1670<br />

Der Jahrgang 51/52 schickte sich im Jahre 1970 an, das Kirchweihfest in Würges<br />

gebührend zu feiern, jedoch mit einem kleinen Handycap. So war Bernd Dannewitz<br />

aufgrund eines Gipsbeines gehbehindert und konnte weder laufen noch tanzen. Weil eine<br />

Kerbegesellschaft nun einmaloptimal dazu geeignet ist, Probleme erfolgreich zu lösen,<br />

zimmerte man Kerbebruder Dannewitz ein Fuhrwerk, nämlich einen Leiter- wagen.<br />

So konnte man trotz der Schwierigkeiten den Kerbeumzug ganz normal durchführen.<br />

Wie man auf dem Bild sieht, hatte auch Bernd Dannewitz Spaß daran, dass er um<br />

diesen beschwerlichen Fußweg herumkam.<br />

Man sollte aus dieser Not eine Tugend machen und den Umzug nur mit Leiterwagen<br />

durchziehen, da es sich mit angetrunkenem Kopf besser fährt als läuft. Jetzt stellt sich<br />

nur noch die Frage, wer den Wagen ziehen soll. Vielleicht der nachfolgende<br />

Kerbejahrgang?<br />

Ernst Bermbach, Elke Schäfer; Hans-Gerhard Becker; Helmut Saal, Waltraud Reuter;<br />

Walter Be1mbach, Lothar Meffert, Gabriele Gullich, Jürgen Meffert, Marianne Becker;<br />

Walter Möhler; Georg Becker<br />

vorne v.l.n.r: Werner Bermbach, Bernd Dannewitz (im Wagen), Karlheinz Saal,<br />

Kurt Fahner<br />

59


1971<br />

Wissenswertes zum Kerbejahrgang 1952/53, der 1971 das Kirchweihfest in Würges<br />

ausrichtete:<br />

Der Kerbejahrgang 52/53 war der letzte Kerbejahrgang, der noch alle Veranstaltun- gen<br />

in eigener Regie organisierte und abhielt. Es waren also nicht, wie heute üblich,<br />

Würgeser Vereine verantwortlich, sondern der Wirtschaftsbetrieb und die kommerziellen<br />

Belange wurden von der Kerbegesellschaft mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern und<br />

freiwilliger Helfer geplant und veranstaltet.<br />

Der "Tanz in den Mai" 1971, der ebenfalls von dem Jahrgang vorbereitet wurde, ist wohl<br />

allen damals Beteiligten in guter Erinnerung. Es mussten nämlich sogar die<br />

Kerbemädchen und Kerbeburschen Eintritt bezahlen, da man sonst mangels Besucher<br />

die Tanzkapelle nicht hätte bezahlen können. Der Reinerlös betrug dementsprechend<br />

auch nur 6,- DM.<br />

Erfolgreicher war hingegen das Einführen einer selbstgebauten Lostrommel für die<br />

Kerbeverlosung und Gerhard Munschs gedichtete Kerbelieder und Schlachtrufe wie<br />

"Horsch, wer Mäscht dao od su Stimme, Schorsch?" (Melodie: "Hush" -<br />

Deep Purple) oder "Von dem Wejerser Haadschje kumme mir, unser Kerwekass' is halb<br />

so voll wie wir..." (Melodie: "Von den blauen Bergen...")<br />

Auch nach der Kerbekampagne war der Jahrgang noch sehr aktiv:<br />

-,,25 Jahre" Ausflug nach Luxemburg<br />

-,,30 Jahre" Ausflug nach Holland<br />

-,,40 Jahre" Bootsfahrt und Wandertag<br />

-700-Jahrfeier Bad Camberg, "Hexenverbrennung"<br />

-Nächtliche Wintergrillparty mit anschließender Schlittenfahrt bei -15°C<br />

60


oben v.l.n.r:<br />

Heinz Löw, Erna Löw (jetzt Gatzka), Erhard Zeiger; Birgit Bennbach (jetzt Sahl),<br />

Kurt Weber; Gerhard Munsch<br />

unten v.l.n.r: Franz Josef Bär; Günter Lewalter; Silvia Krenik (jetzt Wollnik), Norbert<br />

Kürtel, Hiltrud Feuerbach, Franz Jedmowski, Maria Löw (jetzt Döring), Peter Haßler;<br />

Beate Wagner (jetzt Bothin), Walter Kohlhof<br />

61


1972<br />

Bericht über die Kerb 1972 des Jahrgangs 1953/54<br />

Soweit uns bekannt ist, war nur ein einziges Mal der Kerbeplatz auf dem heutigen<br />

Parkplatz neben der Turnhalle. Dort stand auch unser Kerbebaum. Das Aufstellen<br />

war auch in unserer Zeit ein Ereignis, bei dem viele zusahen. Als er dann endlich fest<br />

stand, wunderbar geschmückt mit einem großen Kranz, vielen Bändern und einer<br />

Lichterkette versehen, stellten wir fest, dass der Johann gar nicht auf dem Baum saß. Wir<br />

hatten vergessen, ihn festzumachen. Also ist Erhard Fischer mit Steigeisen den Baum<br />

hoch und hat in schwindelerregender Höhe den Stuhl mit dem Kerbejohann festgenagelt.<br />

Übrigens waren wir der erste Jahrgang, dessen Johann "beleuchtete" Augen hatte-<br />

Wir hatten nicht nur einen Kerbekönig und eine Kerbemutter. Wir hatten auch ein<br />

Kerbekind! Jedes mal, wenn die Kerbegesellschaft den Saal betrat, wurde unser<br />

Kerbekind von der Kerbemutter auf den Händen hereingetragen-<br />

Eine Panne gab's auch. Jeder Jahrgang hält große Stücke auf seinen Kerbebesen. Wir<br />

hatten unseren sogar mit blinkenden Lichtem geschmückt. Sonntags, zwei Stunden vor<br />

dem Umzug durch den Ort, war er verschwunden. Ein junger Mann, dessen Freundin zu<br />

unseren Kerbemädchen gehörte, war mit ihrer Teilnahme nicht so ganz einverstanden<br />

und hatte uns aus Rache den Besen entwendet. Aber ohne Besen den Umzug zu<br />

veranstalten, war unmöglich. Die Kerbemädchen haben beim "Ännchen" Kreppapier<br />

geholt und bei diversen Leuten nach Reisig gefragt, die Kerbejungs beschwatzten den<br />

Schießbudenbesitzer zu öffnen und schossen die Blumen für einen Ersatzkerbebesen-<br />

Wir haben die drei Tage nicht nur getanzt, sondern auch getrunken und fast jede Nacht<br />

duchgefeiert. Montags, zur Kerbeübergabe, waren wir so gut drauf, dass aus einer Laune<br />

heraus die Mädchen die Hosen der Jungs anzogen und die Kerbejungs die Röcke der<br />

Kerbemädchen. Wir müssen seltsam ausgesehen haben, aber wir hat- ten unseren Spaß<br />

daran.<br />

Wir grillen mindestens einmal im Jahr, machen jährlich eine Tagestour, der 40.<br />

Geburtstag eines jeden wurde ausgiebig gefeiert, und seit drei Jahren treffen sich die<br />

Jahrgangsmädchen einmal monatlich zum Kaffee. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der<br />

Kerb konnten wir bis in die heutige Zeit bewahren.<br />

62


hintere Reihe v.l.n.r.:<br />

Lothar Simon, Karl-Friedrich (Kalli) Gernand, Wil(li)helm Kowald, Willi Thies, Walter Meuth,<br />

Robert Becker; Bernd Hassler; Erhard Fischer; Helmut Becker; Manfred Löw<br />

mittlere Reihe v.l.n.r.:<br />

Waltraud Löw, Marlene Gullich, Christa Sterkel, Margit Beiler; Edith Löw, Ema Dasbach,<br />

Erika Becker<br />

vordere Reihe v.l.n.r.:<br />

Werner Schuierer, Stefan Schmidt (Kerbekind), Renate Fahner; Gudrun Urban<br />

63


1973<br />

Als der Jahrgang 1954/55 um den Kerbekönig Rudolf Meuth aktiv wurde, herrschten<br />

andere Gesetze, so dass eine Reihe von ungewollten Missgeschicken passierte.<br />

Am Samstagmorgen -nach durchzechter Nacht -wollte man den Kerbebaum in das<br />

eigens dafür ausgehobene Loch stellen, doch das war zugeschüttet! Dem Jahrgang stellt<br />

sich auch heute noch die Frage, inwieweit Lothar Simon mit in die Baumaßnahmen<br />

verstrickt war.<br />

hintere Reihe v.l.n.r.:<br />

Klaus Kremer; Karl-Heinz Waldschmidt, Roland Hofmann, Rudolf Meuth,<br />

Roland Haßler; Klaus Becker<br />

Mitte v.l.n.r.:<br />

Herbert Bär; Peter Krohmann, Michael Löw, Franz Wiche, Stefan Lewalter<br />

vorne v.l.n.r.:<br />

Ulrike Hartmann (Kummer), Gabriele Schreiter (Baum), Bärbel Horne (Löw),<br />

Rita Gebert, Heidi Becker; Hildegard Reuter (Munsch)<br />

64


Der eigentliche organisatorische Höhepunkt der Kerb war jedoch, dass Roland Haßler<br />

die Tanzband "Pepitas" eine Woche zu früh bestellte. Zum Glück hatte ein Mitglied der<br />

Band das Würgeser Kerbeplakat gelesen und machte die Kerbegesellschaft auf die<br />

Verwechslung aufmerksam. Er musste sich jedoch fragen, wo die Kerb denn statt- finde,<br />

denn auf dem Würgeser Plakat fehlte der Ort.<br />

Roland Hassler und Klaus Becker mussten daraufhin nach Königshofen fahren, da die<br />

"Pepitas" dort zum eigentlichen Zeitpunkt der Würgeser Kerb spielen sollten. Die<br />

Königshofener verlegten dann ihr Fest um eine Woche, damit die Band während der<br />

Würgeser Kerb zur Verfügung stand.<br />

Als man sich dann am Samstagabend um 19.00 Uhr nach getaner Arbeit bei Wims<br />

treffen wollte, waren der Kerbekönig und dessen Stellvertreter verschwunden.<br />

Also kommen wir zu dem Gesamturteil, dass es im Jahre 1973 eine äußerst interessante<br />

Kerb in Würges gegeben haben muss.<br />

65


1974<br />

Die Kerb wurde 1974 mit nur 17 Mann gefeiert. Davon waren acht Buben und neun<br />

Mädchen, obwohl wir im vorherigen Jahr die Kerb mit 29 Personen übernommen hatten.<br />

Leider hatten wir auch durch einen tödlichen Unfall unseren Udo Leitner verloren. Trotz<br />

allem war der Zusammenhalt der Kerbegemeinschaft gut. Unterstützt von der Band<br />

"Pepitas" hatten wir die letzte Veranstaltung im Sportheim des RSV Würges mit Eintritt<br />

und Getränkeverkauf. Die anderen Veranstaltungen oblagen den anderen Vereinen.<br />

Kerbekönig war Erhard Ettrich. Als Chef vom Ganzen fungierte jedoch unser nun<br />

verstorbener Kurt Brückner, da er immer zu Stelle war. Kurt durfte dem Umzug dann<br />

auch von einem zweirädrigen Karren aus beiwohnen, den die anderen zogen. Selbst am<br />

Montag waren nach langer Nacht noch drei von den "Pepitas" bei unserem<br />

Frühschoppen mit dabei.<br />

Außerdem hatte man uns zwei Kerbepuppen gestohlen. Zum Glück konnten die Diebe<br />

nicht ahnen, daß beide nicht das Original waren. Der richtige "Johann" konnte nach der<br />

Kerbübergabe in stiller Trauer auf der Brücke mitten im Ort feierlich verbrannt werden.<br />

Doris Lewalter; Karin Schäfer; Jutta Müller; Kurt Brückner; Erhard Ettrich, Karin<br />

Schuirer; Hildegard Löw, Joachim Urban, Klaus Korger; Manfred Ohlrich,<br />

Michael Jenack, Ingrid Volkmer; Franz Brückner<br />

Es fehlen: Jürgen Eichhorn, Monika Hassler; Aurelia Deriani, Christa Abend<br />

66


1975<br />

Der Jahrgang 1956/57- allen voran Kerbekönig Harald Haar -feierte das Würgeser<br />

Kirchweihfest im Jahre 1975. Auf dem Kerbebild sieht man eine Truppe, bei der man<br />

eher eine wilde und zügellose Kerb erwartet hätte. Dennoch versicherte man uns<br />

glaubhaft, dass bei der Kerb keine besonderen Vorkommnisse aufgetreten seien.<br />

Daher können wir auf das Lesen eines Berichtes verzichten und uns um so länger mit<br />

dem Bild beschäftigen, welches uns acht Kerbeburschen und sechs Kerbemädchen<br />

präsentiert.<br />

obere Reihe:<br />

Harald Haar, Birgit Schmitt, Ewald Krenik, Sybille Wagner; Gottfried Priebe, Margit<br />

Goldbach, Hubert Dannewitz, Heinz Gullich<br />

sitzend / knieend:<br />

Gerhard Braun, Ilse Dietz, Jochen Nowak, Manuela Nowak, Hermann Hassler; Irene<br />

Schulz<br />

68


1976<br />

Auch wir versuchten wie alle anderen, eine schöne Kerb zu feiern. Dieses ist uns auch<br />

gelungen. Nach vielen Stunden der Vorbereitungen und Organisation war es dann auch<br />

endlich soweit. Leider bemerkten wir am Sonntag, dass uns die Kerbepupe von unserem<br />

Baum gestohlen wurde. Was nun? Schnell wurde ein Ersatz angefertigt und auf den<br />

Baum hinaufgebracht. Es geschah ja schon in vorherigen Jahren, dass andere Jahrgänge<br />

ihren Nachfolgern diesen Streich spielten.<br />

Als die drei Tage dann leider vorbei waren und wir die Kerb an den uns nachfolgen- den<br />

Jahrgang übergeben mussten, waren wir ganz schön geschafft. Viele hatten keine<br />

Stimme mehr. Einige gingen dann auch gleich nach Hause, andere feierten in der<br />

Turnhalle weiter und wieder andere gingen noch bis zum frühen Morgen in eine private<br />

Kellerbar.<br />

obere Reihe v.l.n.r:<br />

Peter Königstein, Birgit Simon, Peter Schneider, Marianne Bär; Horst Binhack<br />

untere Reihe:<br />

Werner Simon, Christa Gebert, Adrian Liske, Margret Bär; Horst Eichhorn,<br />

Christa Kulhanek, Peter Zingraf<br />

69


1977<br />

Anno 1977, etwa in der Mitte des Oktobers, feierte der Jahrgang 1958/59 das alljährlich<br />

wiederkehrende Fest der Kirchweih. Wie auch bei allen anderen Kerbegesellschaften<br />

sollte diese Kerb als das schönste Fest des Jahres bei den Würgesern in dauerhafter<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Nach allen erforderlichen Vorbereitungen wurde am Kerbesamstag mit akribischer<br />

Sorgfalt im Würgeser Wald die schönste, größte und mit dem geradesten Stamm<br />

versehene Fichte ausgewählt und mit gewaltiger Kraftanstrengung auf Heinos Wiese<br />

eingegraben. Geschmückt und mit buntem Lampenschmuck versehen, stellte dieser<br />

Kerbebaum eine Augenweide für jedermann dar: Der Stolz der Kerbegesellschaft. Nach<br />

einem wunderschönen Festabend gingen wir alle am frühen Sonntagmorgen zu Bett, um<br />

dann im halbwegs nüchternen Zustand der Heiligen Messe beizuwohnen, so der<br />

ursprüngliche Gedanke.<br />

Doch weit gefehlt. Um 07.00 Uhr beendete das vorzeitige Klingeln des Telefons die<br />

wohlverdiente Nachtruhe. Es folgte die Hiobsbotschaft: "Kommt schnell zum<br />

Kerbebaum, der wurde von Unbekannten abgesägt, es ist alles kaputt". Flugs wurde der<br />

Platz aufgesucht, um das Unglaubliche mit eigenen Augen zu sehen. Nach anfänglicher<br />

Niedergeschlagenheit und Trauer wurde aus der Situation das Beste gemacht.<br />

70


Die Baumspitze wurde aufgerichtet und die Beleuchtung so gut es ging repariert. Als<br />

einziger Kommentar wurde von uns ein Schild mit den Worten "Terrorszene Würges"<br />

angebracht-<br />

Dieses fürchterliche Ereignis war dann doch schnell verdrängt; wir feierten zünftig - jetzt<br />

um so mehr -bis in die frühen Morgenstunden, um uns dann in der Siedlung und auch an<br />

anderen Orten beim Eierbacken zu stärken und uns auf die nächsten Feierlichkeiten<br />

vorzubereiten.<br />

Erwähnenswert ist auch ein morgendlicher Saunagang mit fast der ganzen, voll ein-<br />

gekleideten<br />

Kerbegesellschaft in<br />

einer viel zu kleinen<br />

Sauna. Er vertrieb die<br />

Sünden<br />

der Nacht und machte fit<br />

für neue Taten. Mit viel<br />

Gelächter wurden die<br />

Saunisten, die sich<br />

alleine außerstande<br />

sahen, die Sauna zu<br />

verlassen, wieder aus<br />

ihrem hitzigen<br />

Gefängnis befreit, und<br />

man sah gut- gelaunt den<br />

kommenden Stunden<br />

entgegen. Abgesehen<br />

von<br />

dem tragischen Ereignis<br />

des Baumfällens war die<br />

Kerb 1977 doch eine<br />

sehr schöne<br />

Veranstaltung und<br />

verblieb zumindest bei<br />

den Akteuren in ewiger<br />

Erinnerung.<br />

1. Reihe v.l.n.r: Hagen Schmitt, Mechthild Kürtell, Werner Leichtfuß, Marianne Priebe,<br />

Michael Schmerr<br />

2. Reihe v.l.n.1:: Martina Heß, Hubert Waldschmidt, Marlies Löw, Matthias Korger;<br />

Jutta Kiofsky, Klaus Becker; Ulrike Eufinger; Thomas Becker<br />

Im Baum: Stefan Munsch, Klaus Kummer; Bertram Becker; Ilona Leitner<br />

71


72<br />

1978


1. Reihe kniend v.l.n.r.:<br />

Franz Josef Fritzowsky, Gabi Nowak, Heinz Lindenschmidt, Manuela Nowak, Klaus<br />

Günther<br />

2. Reihe:<br />

Monika Hassler; Bemd Kummer; Elke Thuy, Christof Munsch, Irene Eichhorn, Bernd<br />

Schmerr; Angela Bermbach, Georg Becker<br />

3.Reihe:<br />

Felix Becker; Peter Haßler; Bernd Becker; Thomas Lewalter; Theo Becker; Erhard Löw<br />

Es fehlt: Gunther Lockner<br />

73


1979<br />

Bei der Kerb 1979 hatten wir als Maskottchen zwar einen Löwen, doch unser<br />

Fruchtsaftgetränk, der Apfelkorn, durfte nicht fehlen. So wurden bei jeder<br />

Kerbeversammlung eine bis ...Flaschen geleert (einige von uns trinken seit der Kerb<br />

keinen Apfelkorn mehr!), und anschließend ging es zum Eierbacken. Am Kerbesonntag<br />

während des Mittagessens beim Schäfer Werner wurde sogar eine Trauung vollzogen,<br />

die leider nicht allzu lange hielt. Einen Tag später hatten einige große Probleme mit<br />

ihren<br />

Beinen, sodass sie mit der Mülltonne zum "Jusuf' gefahren werden mussten.<br />

Da nach der Kerbeübergabe, beim anschließenden Eierbacken am frühen Morgen, nicht<br />

genügend Gläser vorhanden waren, wurde der Sekt aus dem Eimer getrunken.<br />

Anschließend ging es nach Limburg auf das Oktoberfest. Heute trifft sich der<br />

Kerbejahrgang noch regelmäßig "zwischen den Jahren" zur Wanderung nach<br />

Steinfischbach, wo wir unserer Frucht, dem Apfel, treu geblieben sind. Es ist nur nicht<br />

mehr der Apfelkorn, sondern der Apfelwein.<br />

Das erste Treffen des Jahrgangs 1960<br />

74


1. Reihe v.l.n.r::<br />

Ilona Meuth-Bach, Martin Simon, Petra Zingraf-Erwe, Gabi Munsch, Hans Mildner;<br />

Rita Oertl<br />

2. Reihe v.l.n.r:: Marianne Becker; Karl-Theo Munsch, Monika Schäfer; Hermann Schäfer;<br />

Peter Meuth, Rita Simon, Helga Hauschild, Gabi Schön, Eckhard Bender; Ute Zwiener;<br />

Peter Dasbach, Petra Maurer<br />

Auf dem Baum:<br />

Michael Zingraf, Gunter Hartmann, Burkhard Straub, Christof Lewalter; Ferdi<br />

Bermbach<br />

Auf dem Bild fehlen: Petra Binhack und Arnold Gullich<br />

75


1980<br />

Unsere Kerb im Jahre 1980 verlief wie alle anderen Kirchweihfeste. Es gab keine<br />

besonderen Ereignisse, außer vielleicht, dass am Kerbesamstag das Gemeindezentrum so<br />

voll war, dass die gestellten Tische nicht ausreichten und die Würgeser alle mit<br />

anpackten, um die letzten Sitzgelegenheiten herbeizuschaffen. An diesem Abend war<br />

natürlich eine Bombenstimmung im Saal. Die Kerb '80 war ein gelungenes Fest, an das<br />

wir heute noch gerne zurückdenken. Ab diesem Zeitpunkt traf sich unser Jahr- gang in<br />

regelmäßigen Abständen. Wir gehören sogar zu den wenigen, die es geschafft haben (in<br />

so jungen Jahren), ein gemeinsames verlängertes Wochenende zu verbringen. Unser<br />

erster Trip ging nach Philippsburg. Die Einzelheiten dieses Ausfluges sind streng<br />

geheim. Im darauffolgenden Jahr fuhr "der harte Kern" nach München. Auch unsere<br />

"Dreißigsten" feierten wir ziemlich feucht bei den einzelnen Jahrgangsmitgliedern.<br />

Reihe oben: Wildrud Becker (geb. Leichtfuß), Udo Sterkel, Monika Pfannmüller (geb.<br />

Ganz), Willi Eichhorn, Bärbel Landweh1; Reinhard Schuirer; Ronald Hartmann,<br />

Helmut Kulhanek, Birgit Preußer (geb. Dannewitz), Michael Schuber<br />

Reihe unten: Astrid Kleinert (geb. Jänsch), Annette Ottowald (geb. Meffert), Stefan Löw,<br />

Thomas Meffert, Stefanie Becker, Patricia Göbel (geb. Weichel), Dieter Wagenknecht<br />

76


1981<br />

Der Jahrgang 1961/62 mit seinen 22 Kerbemädchen und Kerbeborsche war ein lebendig<br />

prickelnder Jahrgang mit Stimmung und Elan. Teamwork wurde hier noch etwas größer<br />

geschrieben, als das heute der Fall ist. Die Geschäftsleute waren -Gott sei Dank noch<br />

spendabler (1981 ging es der Wirtschaft noch gut), sodass wir eine Vielzahl von Preisen<br />

verlosen konnten. Ein Hammer war, dass bereits gleich samstags unser Kerbejohann<br />

nicht mehr am Baum war. "Des war ein Ding!" (Wir hatten einen als Reserve).<br />

Signifikant waren die Kerbeabende, an denen das ganze Volk in guter Stimmung<br />

mitmachte und gut dabei war. Die Bürger waren besser mit Witzen und Späßen zum<br />

Lachen zu bringen, als das heute der Fall ist. Zeitweise bebte der Saal. Der "Punk" ging<br />

ab. Gute Laune war oberstes Gebot. Die Bereitwilligkeit mitzumachen war auf hohem<br />

Niveau. Für unseren Jahrgang ein unvergessenes vor allem spitzenmäßiges -Ereignis.<br />

Vorne sitzend: Ralf Urban und Anja Lockner<br />

1. Reihe stehend v.l.: Uwe Scholz, Julia Priebe, Jürgen Heydasch, Andrea Hesselbrock,<br />

Gregor Thies, Elvi Lewalter, Anette Palzer; Stefan Scholz, Marion Engelmann,<br />

Klaus Kiofsky, Jutta Hohler;<br />

2. Reihe stehend v.l.: Ulrich Menke, Karl-Josef Wagner; Christel Eichhorn,<br />

Kurt Bermbach, Klaus Hammerl, Christof Becker<br />

Es fehlten: Bernd Eufinger und Peter Schäfer<br />

77


1982<br />

Den Höhepunkt der Kerb 1982 brauchen wir nicht mehr selbst<br />

zusammenzufassen, da uns dies eine lokale Zeitung bereits damals<br />

abgenommen hat. Scheinbar war auch hier ein Objekt unseres Würgeser<br />

Brauchtums der Gegenstand Camberger Zerstörungswut geworden.<br />

78<br />

„Tartort“ Würges: Kirmesbaum ab? –Ja danke!<br />

Bad Camberg/Würges (gri). -Ein in mehrere Teile durchgesägter Kerbebaum -so<br />

fand am letzten Sonntag der Würgeser Kerbejahrgang 62/63 sein buntgeschmücktes<br />

Prachtstück vor. Zu schlafen- der Stund' waren "Heinzelmännchen" -allerdings nicht<br />

in guter Absicht -unterwegs, ganz nach dem Motto: "Kirmesbaum ab? -Ja, danke!".<br />

Wie wir hörten, sollen Mitglieder der dies- und nächstjährigen Bad Camberger<br />

Kerbegesellschaft den nächtlichen Ausflug mit der Säge unternommen haben. Ein<br />

"Bubenstreich"? Nun, Sträucher und Gehölz wurden in Mitleidenschaft gezogen; die<br />

Stadtgärtner bekommen also Arbeit. Schlimmer noch, dass auch die bunte<br />

Lichtanlage Schaden nahm. Unser Bild (nicht abgedruckt, Anm. d. Red.) zeigt<br />

"Kerbekönig" Thomas Dannewitz (hinten links) und einige Mitstreiter, die in<br />

der vorletzten Woche zünftig das Zepter geschwungen hatten. Jetzt haben sie die<br />

"Bescherung". Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen...

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