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Schaufenster Elektromobilität Zukunft des Lindenbads Mit dem ...

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BIOGASANLAGE<br />

Direktanschluss an das Haller Erdgasnetz<br />

ist technisch nicht möglich<br />

Seit mittlerweile zwei Jahren pocht die Betreiberin der Biogasanlage an der Industriestraße in Halle<br />

auf ihr Recht, in das Gasverteilnetz der TWO einspeisen zu dürfen. Seit zwei Jahren verweigert die<br />

TWO aus technischen Gründen den direkten Anschluss. Zu Recht urteilte der Bun<strong>des</strong>fachverband<br />

der Gas- und Wasserwirtschaft, zu Recht sagt auch die Lan<strong>des</strong>regulierungsbehörde NRW. Die technische<br />

Konstellation ist bun<strong>des</strong>weit einzigartig, ein Forschungsvorhaben und weitere Verhandlungen<br />

sollen jetzt Klarheit bringen.<br />

Begründet hat die TWO die Ablehnung<br />

<strong>des</strong> Einspeiseantrags der swb Service<br />

GmbH & Co. KG – einer Tochter der<br />

Stadtwerke Bremen – damit, dass die Versorgungssicherheit<br />

aller Haushalte und<br />

Firmen in Halle gefährdet würde. TWO-<br />

Geschäftsführer Detlef Wemhöner erklärt:<br />

„Da die Biogasanlage zeitweilig mehr Gas<br />

in unser Netz einspeisen würde als verbraucht<br />

wird, müsste das überschüssige<br />

Gas mittels Kompressoren in das vorgelagerte<br />

Hochdrucknetz abgegeben werden.<br />

Das würde aber für zu hohe Belastungen<br />

unserer PVC-Rohrleitungen sorgen.“<br />

Beantragt wurde die Einspeisung für eine<br />

Menge von 350 bis 500 Kubikmetern (m³)<br />

Biogas pro Stunde. Problem Nummer 1:<br />

Der Verbrauch aller Haller liegt in den<br />

Sommermonaten deutlich darunter.<br />

TWO de<br />

Problem Nummer 2 sind die unterschiedlichen<br />

Druckverhältnisse: Im Haller Ortsnetz<br />

sind es rund 0,3 bar. Im vorgelagerten<br />

Netz von RWE und eon sind es über<br />

40 bar, also rund 133 Mal so viel. „Eine<br />

Technik, die bei diesen Druckverhältnissen<br />

und Gasmengen eine Verdichtung erlaubt,<br />

ohne dass kritische Pulsations- und<br />

Schwingungsbelastungen auftreten, gibt<br />

es derzeit noch nicht“, weiß TWO-Tech-<br />

Ranga Yogeshwar<br />

Ach so!<br />

Am Anfang steht oft<br />

ein Wundern: <strong>Mit</strong>ten in<br />

nikchef Jens Kohlmeier nach Anfragen bei<br />

unzähligen Experten.<br />

Der von der TWO eingebundene Fachverband<br />

der Gas- und Wasserwirtschaft,<br />

der DVGW, sah sich ebenfalls<br />

außerstande, unter den technischen<br />

Gegebenheiten in Halle eine Unbedenklichkeit<br />

zu erklären. Er hat jetzt ein einjähriges<br />

Forschungsvor haben auf den<br />

Weg gebracht, um die Frage, wie man<br />

die bei der Hochspeisung entstehende<br />

Schwingungsbelastungen in Verbindung<br />

mit <strong>dem</strong> Betrieb von Biogasanlagen in<br />

den Griff bekommt, wissenschaftlich<br />

zu untersuchen.<br />

Dass es bislang bun<strong>des</strong>weit kein einziges<br />

Ortsnetz aus PVC gibt, das zurück in ein<br />

vorgelagertes Hochdrucknetz einspeist,<br />

macht nicht nur die Klärung der technischen,<br />

sondern auch der juristischen<br />

Seite zu einem schwierigen Unterfangen.<br />

Im Energierecht ist der Fall bisher nicht<br />

geregelt, vergleichbare Praxisfälle sucht<br />

man vergebens. So speist jede der gerade<br />

einmal rund 40 Gas produzierenden<br />

Biogasanlagen in Deutschland ihr Gas in<br />

deutlich größere Ortsnetze ein.<br />

Die Bremer Anlagenbetreiberin mochte<br />

die Entscheidung der TWO nicht akzeptieren<br />

und so landete der Fall bei der<br />

Aufsichtsbehörde. Die zuständige Lan<strong>des</strong>-<br />

der Nacht fragen wir uns, ob man bei<br />

Vollmond schlechter schläft, am Morgen,<br />

beim Blick in den Spiegel, woher<br />

die grauen Haare kommen, und mittags,<br />

warum sich der Knödel im Topf<br />

dreht. In seinem zweiten Buch blickt<br />

der ARD-Wissenschaftsjournalist und<br />

Bestsellerautor Ranga Yogeshwar<br />

nicht nur auf interessante Rätsel <strong>des</strong><br />

Alltags, sondern fragt auch, wie wir<br />

denken, wie wir fühlen oder handeln.<br />

Bei seiner Suche nach einer Antwort<br />

KONTAKT 1|2011 10<br />

regulierungsbehörde versuchte mit einer<br />

so genannten kombinierten Einspeisung<br />

in das RWE- und TWO-Netz, einen Kompromiss<br />

zu fi nden. Den Weg wollte die<br />

swb jedoch nicht gehen. Schlussendlich<br />

kam auch die Lan<strong>des</strong>regulierungsbehörde<br />

zu <strong>dem</strong> Ergebnis, dass „die TWO<br />

jedenfalls derzeit den Netzanschluss zu<br />

Recht verweigern kann“. Gewonnen hat<br />

die swb eine „Netzanschlusszusage mit<br />

Vorbehaltsklausel“. Die ist jedoch wenig<br />

hilfreich, auch weil die weitere Zeitplanung<br />

damit ungewiss ist. Eine Alternative<br />

bleibt der swb noch: der Direktanschluss<br />

an das RWE-Netz. Die RWE signalisierte<br />

bereits vor zwei Jahren, dass dieser möglich<br />

sei. Wemhöner: „Rechtlich und technisch<br />

wäre das auf jeden Fall die sicherste<br />

Variante.“ �<br />

greift der Autor auch schon mal zum<br />

Selbstversuch: Kann man sich selbst<br />

aus einer Lawine befreien? Wie reagiert<br />

der Körper auf den steigenden<br />

Alkoholeinfl uss? Diese persönlichen<br />

Erfahrungen, gepaart mit humorvollen<br />

Anekdoten, bereichern den Weg<br />

<strong>des</strong> Lesers zur Erkenntnis.<br />

Ranga Yogeshwar: Ach so!, 297 Seiten,<br />

Verlag: Kiepenheuer & Witsch,<br />

1. Aufl age, ISBN-10: 3462042653

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