Pensionierung an der KEN oder panta rhei - Kantonsschule Enge
Pensionierung an der KEN oder panta rhei - Kantonsschule Enge
Pensionierung an der KEN oder panta rhei - Kantonsschule Enge
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lickpunkt<br />
<strong>Pensionierung</strong>swelle <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>KEN</strong>: Sechs Lehrer/innen und<br />
<strong>der</strong> Hausmeister treten in den<br />
Ruhest<strong>an</strong>d.<br />
berichte<br />
Gleich zweimal traten Bundesparlamentarierinnen<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>KEN</strong> bei «Politik am<br />
Mittag» auf.<br />
Liebe Erstklässlerinnen<br />
und Erstklässler<br />
<strong>Pensionierung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>KEN</strong> o<strong>der</strong> p<strong>an</strong>ta <strong>rhei</strong><br />
Auf dieses Semesterende hin werden nicht nur<br />
sechs Lehrer/innen <strong>der</strong> K<strong>an</strong>tonsschule <strong>Enge</strong><br />
pensioniert, auch <strong>der</strong> l<strong>an</strong>gjährige Hausmeister<br />
tritt in den Ruhest<strong>an</strong>d. So wie sich ein Org<strong>an</strong>ismus<br />
durch den Austausch von jungen und alten Zellen stets<br />
verjüngt, so machen auch im Lehrkörper einer Schule<br />
die älteren den nachrückenden Junglehrerinnen und<br />
-lehrern Platz. Nur geht das beim menschlichen Körper<br />
viel schneller: Nach nur sieben Jahren sind 98%<br />
aller Zellen erneuert; - mit 21 Jahren ist m<strong>an</strong> also bereits<br />
dreimal fast vollständig ausgetauscht – und bleibt<br />
doch (scheinbar?) <strong>der</strong>selbe. Bei einer Schule dauert es<br />
etwa 35 Jahre. Zumindest, wenn m<strong>an</strong> den Lehrkörper<br />
betrachtet. Bei <strong>der</strong> Schülerschaft ist die Kadenz viel<br />
schneller, schon nach vier Jahren sind alle Klassen<br />
ersetzt (wenn auch nicht g<strong>an</strong>z alle Schüler/innen ...).<br />
Die Schule ist also stets in Verän<strong>der</strong>ung begriffen, und<br />
dennoch haben wir alle eine feste Vorstellung davon,<br />
was denn die <strong>KEN</strong> ausmacht.<br />
Je näher die <strong>Pensionierung</strong> rückt, desto mehr ähnelt<br />
die Situation <strong>der</strong>jenigen <strong>der</strong> Schüler/innen: Während<br />
die letztern noch nicht im Erwerbsleben stehen, so<br />
werden die ersteren bald nicht mehr zu den Erwerbstätigen<br />
gehören. Der Kreis schliesst sich. Vielleicht<br />
treffen sich beide auch beim Schnittpunkt <strong>der</strong> Weisheit<br />
und <strong>der</strong> jugendlichen Neugierde, beim Blick in<br />
die Zukunft und beim Rückblick, beim Pl<strong>an</strong>en und<br />
beim Abrechnen – kurz: im Raum des Entwurfs und<br />
des Nachdenkens.<br />
Beiden gemeinsam ist die Überg<strong>an</strong>gssituation in einen<br />
neuen Zust<strong>an</strong>d. Dabei stellt die Zwischenphase bis<br />
hin zur abgeschlossenen Neuorientierung bzw. Neuorg<strong>an</strong>isation<br />
eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Es<br />
fehlen die Erfahrung und die gewohnheitsmässigen<br />
Info-Magazin <strong>der</strong> K<strong>an</strong>tonsschule <strong>Enge</strong> Zürich<br />
kultur<br />
Rita und Martin Jäger waren<br />
mit «Swiss Ragtime» auf<br />
grosser Konzert-Tournee<br />
in den USA.<br />
szene<br />
Der <strong>KEN</strong>-Chor feierte mit<br />
«Gershwin & more» erneut<br />
einen grossen Triumph.<br />
Die Schulleitung möchte euch mit diesem «kenzeichen» g<strong>an</strong>z herzlich<br />
begrüssen. Wir wünschen euch eine erfolgreiche Probezeit und hoffen,<br />
dass ihr euch gut einlebt.<br />
B. Wüthrich, Rektor<br />
T. Limacher, Ch. Wittmer, Prorektoren<br />
Abläufe. Diese Umstellung ist sorgfältig zu pl<strong>an</strong>en<br />
und abzufe<strong>der</strong>n, denn die Arbeitswelt prägt nicht nur<br />
die Tagesstruktur, son<strong>der</strong>n ist auch vom Aspekt <strong>der</strong><br />
Sozialbeziehungen von grosser Wichtigkeit. Beide<br />
Punkte sind Pfeiler unseres Lebens. Deren tragende<br />
Funktion darf nicht ausser Acht gelassen werden.<br />
Ebenso wie das spielende Kind unendlich viel Zeit zu<br />
haben scheint, so ist m<strong>an</strong> versucht <strong>an</strong>zunehmen, dass<br />
auch den Pensionierten viel Musse zur Verfügung<br />
steht für alles, wozu sie während ihrer absorbierenden<br />
Berufstätigkeit nicht kamen. Noch ist <strong>der</strong> Winkel <strong>der</strong><br />
kopfstehenden Bevölkerungspyramide nicht so spitz,<br />
dass m<strong>an</strong> erst d<strong>an</strong>n zu arbeiten aufhören darf, wenn<br />
die Kräfte schon geschwunden sind. So bietet auch <strong>der</strong><br />
neue Lebensabschnitt zahlreiche Ch<strong>an</strong>cen – vorausgesetzt,<br />
m<strong>an</strong> nutzt sie auch.<br />
Schon nach vier Jahren erfahre ich jeweils den<br />
Abschluss <strong>der</strong> Maturklassen und <strong>der</strong>en abruptes<br />
Nicht-mehr-Erscheinen im folgenden Semester als<br />
schmerzlich (auch wenn ich ihnen die wohlverdiente<br />
Matura natürlich gönne). Sie hinterlassen eine Lücke,<br />
welche die Nachfolgeklassen nicht gleich auszufüllen<br />
vermögen. Ebenso ist das plötzliche Wegbleiben <strong>der</strong><br />
l<strong>an</strong>gjährigen Kolleginnen und Kollegen eine traurige<br />
Erfahrung. Sie prägen mit ihrer Persönlichkeit das<br />
Leben und die Atmosphäre im Pausenzimmer, <strong>der</strong><br />
tägliche Austausch im persönlichen Gespräch ist ein<br />
wichtiger Best<strong>an</strong>dteil des Schulalltages – und d<strong>an</strong>n<br />
sind sie einfach weg ... Erst jetzt wird m<strong>an</strong> sich dessen<br />
wirklich bewusst, was sie einem bedeutet haben<br />
und was ihre Präsenz zum Lehrerkollegium beigetragen<br />
hat: Nicht nur für die Pensionierten – auch für<br />
die Zurückbleibenden ist <strong>der</strong> Abschied mit Schmerzen<br />
verbunden.<br />
Im Folgenden erzählen einige <strong>der</strong> Pensionierten in spe<br />
von ihren Erlebnissen und Absichten, wobei m<strong>an</strong>che<br />
Texte durchaus auch als Summen gelesen werden können.<br />
Jürg Dreifuss<br />
Nummer 3/2006
Ich habe meine Arbeit nie<br />
als Alltagstrott erlebt<br />
Otto Kuster: Müsste ich mein Leben<br />
nochmals beginnen, würde ich vieles <strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />
machen, aber wie<strong>der</strong> Mittelschullehrer<br />
werden wollen. Denn neben allen Schwierigkeiten<br />
brachte mir meine Lehrtätigkeit vor allem Befriedigung<br />
und Bereicherung. Ich hatte das Gefühl, etwas Wichtiges<br />
und Sinnvolles zu tun. Aus meiner fachlichen und pädagogischen<br />
Tätigkeit konnte ich so viel Lebenssinn schöpfen.<br />
Ja, Lehrer sein war mein Beruf.<br />
Und ich würde diesen wie<strong>der</strong> ergreifen, selbst wenn sich<br />
die Rahmenbedingungen dazu deutlich verschlechtert<br />
haben. Ich denke <strong>an</strong> die neue politische Stossrichtung neoliberaler<br />
Prägung, welche mit dem flotten Slog<strong>an</strong> «Wettbewerb»<br />
und <strong>der</strong> tugendhaften Etikette «Sparen» auf die<br />
Schwächung des Staates und damit auch <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Schule abzielt. Möge unser grosso modo doch sehr gutes<br />
öffentliches Schulsystem nicht zu dem degradiert werden,<br />
was die USA diesbezüglich ausmacht: gute Privatschulen<br />
für die Reichen und schlechte Staatsschulen für die Masse.<br />
In meiner Berufsauffassung ist <strong>der</strong> Umg<strong>an</strong>g mit den Schülern<br />
ein zentrales Element <strong>der</strong> Lehrerarbeit. Nur wenn<br />
<strong>der</strong> Kontakt mit ihnen auch auf <strong>der</strong> menschlichen Ebene<br />
stimmt, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sie wirklich erreichen und ihnen Wesentliches<br />
übermitteln. Irgendwie lebt m<strong>an</strong> als Lehrer ja auch<br />
etwas von, mit und durch sie. Und da sich jede neue Klasse<br />
wie<strong>der</strong> aus <strong>an</strong><strong>der</strong>n jungen Leuten zusammensetzt, habe ich<br />
meine Arbeit eigentlich nie als Alltagstrott erlebt.<br />
Mein wichtigstes Schulerlebnis? - Es ist die immer wie<strong>der</strong><br />
von neuem gemachte Erfahrung, dass es sich im schönsten<br />
Sinn des Wortes lohnt, dem Menschen, den Schülern gegenüber<br />
Wohlwollen zu entwickeln und ihnen Vertrauen<br />
zu schenken, denn dieses kommt in reichem Mass zurück.<br />
Der Weg ist das Ziel<br />
Anka Die<strong>der</strong>ichs: «Wie, du unterrichtest<br />
immer noch?» So lautet eine oft <strong>an</strong><br />
mich gestellte Frage, wenn sich jem<strong>an</strong>d<br />
nach meiner beruflichen Tätigkeit erkundigt,<br />
und in dieser Frage klingen<br />
Mitleid, Erstaunen und Nichtverstehen mit. Wie k<strong>an</strong>n<br />
m<strong>an</strong> mehr als 35 Jahre l<strong>an</strong>g unterrichten? Ist das nicht<br />
l<strong>an</strong>gweilig?<br />
Seit meiner Schulzeit waren bei mir die Weichen für diese<br />
berufliche Laufbahn gestellt. Vorbild bei dieser Entscheidung<br />
waren vor allem zwei Lehrerinnen, denen es gel<strong>an</strong>g,<br />
durch ihre Persönlichkeit und ihren Unterrichtsstil Neugier<br />
bei uns jungen Menschen zu wecken, und die von uns<br />
auch einen Einsatz verl<strong>an</strong>gten.<br />
Je<strong>der</strong> eingeschlagene Weg bietet Überraschungen. Es können<br />
sich Ausblicke ergeben, die einen mit Glücksgefühl<br />
erfüllen. Es können aber auch Hin<strong>der</strong>nisse sein, die m<strong>an</strong><br />
überwinden und meistern muss. Für mich bedeutet Unterrichten<br />
eine Entdeckungsreise, ein steter Aufbruch zu<br />
Neuem. Unterrichten verl<strong>an</strong>gt Offenheit gegenüber einer<br />
sich verän<strong>der</strong>nden Welt und Anpassungsfähigkeit <strong>an</strong> neue<br />
Situationen. Weiterbildungsmöglichkeiten werden als Hilfestellung<br />
<strong>an</strong>geboten. Davon habe ich regen Gebrauch gemacht.<br />
Ich hatte aber auch das Glück, dass eigene Initiativen<br />
und Ideen von Seiten <strong>der</strong> Schulleitungen immer unterstützt<br />
wurden. So liessen sich m<strong>an</strong>chmal neue Wege einschlagen,<br />
selbst mit dem Risiko, in eine Sackgasse zu laufen.<br />
Wer so l<strong>an</strong>ge unterwegs ist wie ich, k<strong>an</strong>n schwerlich von<br />
«dem schönsten» o<strong>der</strong> «dem schrecklichsten» Augenblick<br />
sprechen. Immer wie<strong>der</strong> gab es beglückende, aber auch<br />
traurige und schmerzvolle Erlebnisse. Sie haben mein Leben<br />
bereichert. Aus dem dicken Erfahrungskatalog möch-<br />
te ich nur ein paar Situationen nennen: Zu den schönsten<br />
Erfahrungen gehört, wenn aus Schüler – Lehrer Beziehungen<br />
lebensl<strong>an</strong>ge Freundschaften entstehen.<br />
Beglückend empf<strong>an</strong>d ich, wenn am Ende einer Arbeitswoche<br />
o<strong>der</strong> nach einem Spezialprogramm ein Schüler,<br />
m<strong>an</strong>chmal die g<strong>an</strong>ze Klasse, in irgendeiner Form ein D<strong>an</strong>keschön<br />
über die Lippen brachte.<br />
Zu den g<strong>an</strong>z beson<strong>der</strong>s schönen Erinnerungen gehören<br />
auch «éch<strong>an</strong>ges» mit Klassen aus Genf o<strong>der</strong> La Neuveville.<br />
Die Fortsetzung mit unserer Schule scheiterte dar<strong>an</strong>,<br />
dass die Schüler aus <strong>der</strong> Rom<strong>an</strong>die einen Austausch mit<br />
Klassen aus Deutschl<strong>an</strong>d vorzogen, wo sie ihr mühsam<br />
gelerntes Deutsch besser <strong>an</strong>wenden konnten. Begeisternd<br />
für alle Beteiligten waren Theateraufführungen von Stücken,<br />
die wir in <strong>der</strong> Klasse lasen und d<strong>an</strong>ach, d<strong>an</strong>k schauspielerischer<br />
Talente in <strong>der</strong> Klasse, vor <strong>der</strong> g<strong>an</strong>zen Schulgemeinschaft<br />
in <strong>der</strong> Aula o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Halle aufführten. In<br />
diesen Momenten schaute niem<strong>an</strong>d mehr auf die Uhr,<br />
w<strong>an</strong>n die Lektion endlich zu Ende sei! Beschwingend ist<br />
auch, wenn Fr<strong>an</strong>zösisch-Stunden als Musiklektionen im<br />
Schöllergut stattfinden und dort fr<strong>an</strong>zösische Lie<strong>der</strong> gesungen<br />
werden.<br />
Anstrengend hingegen waren Situationen, wenn ich spürte,<br />
dass kein echter Dialog im Unterricht zwischen <strong>der</strong><br />
Klasse und mir stattf<strong>an</strong>d, wenn die eigene Arbeit echolos<br />
blieb. D<strong>an</strong>n lebte <strong>der</strong> Unterricht nicht. Dies sind Momente<br />
<strong>der</strong> Anfechtung, <strong>an</strong> denen m<strong>an</strong> <strong>an</strong> seinen Fähigkeiten<br />
zweifelt.<br />
Noch schmerzlicher war, wenn Matur<strong>an</strong>den einem höflich<br />
und interessiert begegneten und d<strong>an</strong>n in Maturzeitungen<br />
plötzlich ein zweites Gesicht zeigten und sich offenbar für<br />
eine als Unrecht empfundene Entscheidung <strong>an</strong>onym rächen<br />
mussten.<br />
Die schmerzlichste Erfahrung war jedoch für mich, als<br />
ich akzeptieren musste, dass einem Schüler, <strong>der</strong> das Leben<br />
nicht mehr für lebenswert hielt, in seiner Verzweiflung<br />
nicht mehr zu helfen war.<br />
D<strong>an</strong>k meiner Familie und <strong>der</strong> Schulerfahrung <strong>der</strong> eigenen<br />
Kin<strong>der</strong> erlebte ich Freuden und Ärgernisse des Schülerdaseins<br />
hautnah. Das gab mir ein Mass dafür, wieviel m<strong>an</strong> als<br />
Lehrerin von den Schülern for<strong>der</strong>n und sie för<strong>der</strong>n konnte,<br />
wo m<strong>an</strong> Freiräume geben musste und wo es Grenzen<br />
gab. Es gab Situationen, wo m<strong>an</strong> ein Auge zudrückte. Beson<strong>der</strong>s<br />
originelle Ausreden für Verspätungen o<strong>der</strong> auch<br />
Streiche (heute gibt es sie eher selten) quittierte ich mit Lachen.<br />
Würden mich Schüler fragen, wie m<strong>an</strong> eine Schulzeit<br />
am besten übersteht, ja sogar mit Freude erleben könnte,<br />
so würde ich ihnen <strong>an</strong>tworten: Bleibt offen und neugierig,<br />
somit gestaltet ihr euren Unterricht mit. Seid kritisch, aber<br />
auch selbstkritisch. Habt Durchhaltewillen, auch in Situationen,<br />
die für euch l<strong>an</strong>gweilig und mühsam sind.<br />
Stünde ich wie<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Weggabelung, würde ich nochmals<br />
den gleichen Weg wählen. Er war <strong>der</strong> Weg, <strong>der</strong> mir<br />
grossen Freiraum gab, auf dem ich Ver<strong>an</strong>twortung für<br />
mich und <strong>an</strong><strong>der</strong>e übernehmen konnte. Die Schule bot mir<br />
eine Begegnung mit Menschen aller Alterstufen und verschiedener<br />
Fachgruppen, sie ist eine Stätte <strong>der</strong> geistigen<br />
Universalität. Mein Marschtempo wird sich vielleicht etwas<br />
verl<strong>an</strong>gsamen, aber in Ruhe stehen und immobil werden,<br />
das möchte und werde ich hoffentlich nicht, denn<br />
meine Neugier auf neue Ausblicke ist zu gross!<br />
Gegenseitige<br />
Achtung ist wichtig<br />
Arthur Hess: Die Anzahl meiner unterrichteten<br />
Lektionen beträgt ca.<br />
38500.<br />
Mein schönstes Schulerlebnis spielte sich vor kurzem ab: In<br />
<strong>der</strong> letzten Schulstunde einer H<strong>an</strong>delsklasse wurde mir ein<br />
blickpunkt
interview<br />
reichhaltiger Delikatessenkorb überreicht und die Klasse<br />
bed<strong>an</strong>kte sich für die vielen erlebnisreichen Stunden.<br />
Ein weiterer Markstein war <strong>der</strong> Gewinn eines gesamtschweizerischen<br />
Preises <strong>der</strong> Weiterbildungszentrale für<br />
den fächerübergreifenden Unterricht in den Naturwissenschaften.<br />
Mein schlimmstes Erlebnis war aber folgendes: An einem<br />
Samstagmorgen wurde ich von Schülern zu einem zusammengebrochenen<br />
Englischlehrer geführt. Trotz Beatmung<br />
und Herzmassage gel<strong>an</strong>g es mir jeweils nur für kurze Zeit,<br />
den Kreislauf und die Atmung wie<strong>der</strong> in G<strong>an</strong>g zu bringen.<br />
Der Kollege starb in meinen Armen; zum ersten Mal in<br />
meinem Leben trat das Gefühl <strong>der</strong> Machtlosigkeit gegen<br />
den Tod auf.<br />
Nach intensiven Trainings gel<strong>an</strong>g es <strong>der</strong> H<strong>an</strong>dballauswahl<br />
unserer Schule, den Schweizermeistertitel <strong>der</strong> K<strong>an</strong>tonsschulen<br />
zu erringen. Der Lohn für unsere Anstrengungen<br />
war die Teilnahme <strong>an</strong> den Europameisterschaften in Bratislava.<br />
Nach <strong>der</strong> Reise durch den eisernen Vorh<strong>an</strong>g belegten<br />
wir vor bek<strong>an</strong>nten H<strong>an</strong>dballnationen den 3. Platz<br />
und erhielten Einblick in die schwierigen Lebensbedingungen<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung.<br />
Ich habe bis zur letzten Schulstunde versucht, neue Erkenntnisse<br />
(fachlich und didaktisch) in den Unterricht<br />
einzubauen und die Qualität <strong>der</strong> Lektionen ständig zu<br />
verbessern. Ein weiteres Anliegen war, den Stoff stufengerecht<br />
zu vermitteln und nicht von <strong>der</strong> hohen Warte aus<br />
zu unterrichten. Meine Botschaft <strong>an</strong> die Schüler/innen: Im<br />
Verhältnis Lehrer – Schüler/innen spielt die gegenseitige<br />
Achtung die Hauptrolle, nur so k<strong>an</strong>n eine fruchtbare Zusammenarbeit<br />
entstehen!<br />
Grösser ist nicht<br />
immer besser<br />
Albert Bertschinger, <strong>der</strong> Hausmeister<br />
<strong>der</strong> K<strong>an</strong>ti <strong>Enge</strong>, geht in<br />
Pension. Das ist die Gelegenheit<br />
für einen kurzen Rück- und<br />
Ausblick in Interview-Form.<br />
Wie l<strong>an</strong>ge sind Sie <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>KEN</strong> tätig<br />
gewesen?<br />
26½ Jahre (seit. 1.1.1980).<br />
Welches sind die zwei o<strong>der</strong> drei<br />
sp<strong>an</strong>nendsten, eindrücklichsten o<strong>der</strong><br />
speziellsten Erlebnisse <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schule<br />
gewesen?<br />
Die Zeit, als Norbert Collenberg (<strong>der</strong> jetzige<br />
Hausmeister des Freudenbergs) <strong>an</strong><br />
unserer Schule Hauswart war, bleibt mir<br />
als schönster Abschnitt meiner Tätigkeit<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>KEN</strong> in Erinnerung.<br />
In <strong>der</strong> Silvesternacht 1980 wurden vor<br />
Mitternacht 32 Fensterscheiben <strong>der</strong> Arkade<br />
eingeschlagen. Am Neujahrsabend<br />
waren d<strong>an</strong>k ausgezeichneter H<strong>an</strong>dwerker<br />
bereits 16 Scheiben ersetzt, <strong>der</strong> Rest<br />
provisorisch repariert.<br />
Anf<strong>an</strong>gs <strong>der</strong> achtziger Jahre das Mitsingen<br />
in <strong>der</strong> Aufführung <strong>der</strong> Carmina<br />
Bur<strong>an</strong>a von Orff unter <strong>der</strong> Leitung von<br />
Robert Boog mit über 250 Sängerinnen<br />
und Sängern und Orchester auf <strong>der</strong> (von<br />
mir) vergrösserten Aulabühne.<br />
Welche Aspekte <strong>der</strong> Tätigkeit / <strong>der</strong><br />
Aufgaben werden Sie nach <strong>der</strong> <strong>Pensionierung</strong><br />
wohl vermissen?<br />
– (Im Spass:) Reklamieren bei den Schülerinnen<br />
und Schülern.<br />
– Zusammenarbeit mit liebgewordenen<br />
Vorgesetzten und Mitarbeitern.<br />
– Den Umg<strong>an</strong>g mit dem grossen Gebäude.<br />
Mit welchen Gefühlen treten Sie <strong>der</strong><br />
<strong>Pensionierung</strong> entgegen?<br />
Mit grosser Erleichterung, sich nicht<br />
mehr mit den alltäglichen Problemen<br />
(Unordnung, Disziplinlosigkeit, V<strong>an</strong>dalismus,<br />
Termindruck, Verwaltung) herumschlagen<br />
zu müssen.<br />
Neue Perspektive<br />
auf Europas Flüssen<br />
Moskau einfach…<br />
Was sind Ihre Zukunftspläne, was<br />
werden Sie jetzt vermehrt machen<br />
wollen?<br />
Zuerst Arbeiten abschliessen, räumen,<br />
zügeln, neue Wohnung renovieren und<br />
einräumen. Neue Werkstatt und Lager<br />
einrichten. Schiff umbauen, ab 2008<br />
gehen wir auf grosse Fahrt auf den<br />
40‘000 km K<strong>an</strong>älen und Flüssen Europas<br />
und den <strong>an</strong>schliessenden Meeren (siehe<br />
«www.my-esper<strong>an</strong>ce.ch»).<br />
Ich würde auf jeden Fall wie<strong>der</strong> Lehrer werden. Zu Beginn<br />
habe ich mir den Lehrerberuf leichter vorgestellt, die<br />
Wirklichkeit hat mich aber rasch eingeholt.<br />
Meine Pläne für die nächsten Jahre sind:<br />
- Mehr Kultur (Kabarett, Theater) zu geniessen.<br />
- Die verschiedenen Gewässer noch erfolgreicher<br />
zu befischen.<br />
- Vermehrt Sport zu treiben (Mountainbike, Aquafit,<br />
Nordicwalking etc.).<br />
- Endlich in Ruhe Bücher lesen zu können.<br />
Elisabeth Goslicka: Ich nehme von<br />
<strong>der</strong> K<strong>an</strong>tonsschule <strong>Enge</strong> Abschied als<br />
Lehrerin des Schwerpunktfachs Russisch.<br />
Das heisst für mich mehr, als diese Worte wohl ahnen lassen.<br />
Schwerpunktfach! Dass es ein solches Fach gibt und<br />
dass dieses <strong>an</strong> unserer Schule nun schon seit Jahren etabliert<br />
ist, ist eine Erfolgsgeschichte und für mich immer<br />
noch nicht so g<strong>an</strong>z, g<strong>an</strong>z selbstverständlich. Die Geschichte<br />
ist die: Den ersten Fakultativkurs für Russisch, <strong>der</strong> <strong>an</strong><br />
einem stadtzürcherischen Gymnasium <strong>an</strong>geboten wurde,<br />
habe ich 1971 übernommen. Das war <strong>an</strong> <strong>der</strong> KS Freudenberg.<br />
1974 folgte ein weiterer <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hohen Promenade,<br />
und später zogen <strong>an</strong><strong>der</strong>e Gymnasien und das Lehrerseminar<br />
Küsnacht nach. Der Kampf um das Ueberleben<br />
dieses Faches während <strong>der</strong> Zeit des Kalten Krieges war<br />
ein harter. Semester für Semester musste m<strong>an</strong> um eine ge-<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
Was ist ihr Wunsch, Ihre Empfehlung<br />
o<strong>der</strong> Ihr Tipp in Bezug auf die <strong>KEN</strong>?<br />
– Dass ein guter (noch besserer) Nachfolger<br />
gefunden wird.<br />
– Mehr Selbstständigkeit <strong>der</strong> Schule<br />
(gegenüber <strong>der</strong> Verwaltung).<br />
– Grösser ist nicht immer besser. Damit<br />
Schülerinnen, Schüler, Lehrpersonen,<br />
Schulleitung und Angestellte ein<br />
gutes Umfeld vorfinden, wäre es<br />
besser, wenn unsere Schule wie<strong>der</strong><br />
kleiner würde.<br />
– Beim moment<strong>an</strong>en Schülerbest<strong>an</strong>d<br />
müssten Schulordnung, Disziplin usw.<br />
konsequenter durchgesetzt werden.<br />
– Noch ein Siche<strong>rhei</strong>tstipp: Alle Schlüsselhalter<br />
sollten sich vor allem<br />
während <strong>der</strong> schulfreien Zeit genauer<br />
<strong>an</strong> die Schliessvorschriften halten,<br />
d.h. für eine Türe, die abgeschlossen<br />
vorgefunden wird, ist m<strong>an</strong> auch<br />
ver<strong>an</strong>twortlich, dass sie beim Verlassen<br />
des Raums wie<strong>der</strong> abgeschlossen<br />
ist (es ist kaum ein Wochenende<br />
o<strong>der</strong> Ferientag verg<strong>an</strong>gen, wo bei<br />
meinem abendlichen Kontrollg<strong>an</strong>g<br />
nicht mindestens eine <strong>der</strong> Türen im<br />
Erdgeschoss o<strong>der</strong> im Keller nicht ordnungsgemäss<br />
abgeschlossen war!).<br />
Allen Beschäftigten unserer Schule<br />
wünsche ich die gleiche Freude und<br />
Energie, die ich während mehr als<br />
einem Vierteljahrhun<strong>der</strong>t meistens<br />
hatte, um die <strong>KEN</strong> weiterhin vor<strong>an</strong>zubringen.<br />
A. Bertschinger,<br />
interviewt von Jürg Dreifuss
service<br />
Agenda<br />
2006<br />
10. – 14. Juli Schriftliche Maturitätsprüfungen<br />
13. Juli 16 Uhr Abschlussfeier für H3a, H3b und I3a<br />
17. Juli – 18. August Sommerferien<br />
21. August 7.50 Uhr Schulbeginn Herbstsemester 2006/07 (1. Klassen Spezialprogramm)<br />
28. – 31. August Mündliche Maturitätsprüfungen<br />
28. August Unterricht für alle Klassen nach Stundenpl<strong>an</strong><br />
29. August 1. Klassen: «Arbeitstechnik» (I1a: BZZ); 2. Klassen: «Soziale Beziehungen im<br />
Alltag»; 3. Klassen: «Sporttag»; 4. Klassen: schulfrei<br />
30. August 1. Klassen: «Erstklässlertag»; 2. Klassen: «Musischer Tag»; 3. Klassen: schulfrei<br />
(I3a: ZLI); 4. Klassen: «Studien- u. Berufstag»<br />
31. August 1. Klassen: schulfrei (I1a: «Arbeitstechnik»); 2. Klassen: schulfrei (I2a: BZZ);<br />
3. Klassen: «Schulreise»; 4. Klassen: «Studien- u. Berufstag»<br />
1. Sept. Unterricht für alle Klassen nach Stundenpl<strong>an</strong><br />
6. Sept. 16 Uhr Maturitätsfeier mit <strong>an</strong>schliessendem Abendprogramm<br />
11. Sept. Knabenschiessen: Schule ab 12.25 Uhr eingestellt<br />
13. Sept. Informationstage <strong>an</strong> <strong>der</strong> ETH und Universität ZH (4. Klassen)<br />
18. Sept. IMS - Tag <strong>der</strong> offenen Tür (7.50 – 12.15 Uhr)<br />
6. Okt. Redaktionsschluss kenzeichen 4 / 06<br />
9. – 20. Okt. Herbstferien<br />
30. Nov. Ende Probezeit 1. Klassen (ausser IMS)<br />
4. – 8. Dez. Staatskundewoche für 3. N- und W-Klassen<br />
22. Dez. Schulschluss vor Weihnachtsferien nach Stundenpl<strong>an</strong><br />
23. Dez. – 5. J<strong>an</strong>. 2007 Weihnachtsferien<br />
8. J<strong>an</strong>uar Schulbeginn nach den Weihnachtsferien<br />
Achtung: Termine können im Laufe des Semesters än<strong>der</strong>n.<br />
Massgebend ist <strong>der</strong> Terminkalen<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> <strong>KEN</strong>-Homepage: www.ken.ch<br />
nügende Schülerzahl ringen, im Kollegium Ueberzeugungsarbeit leisten<br />
und die Werbetrommel rühren. «Moskau einfach» habe ich oft gehört,<br />
von verschiedensten Seiten. Uneingeschränktes Interesse und grosses<br />
Engagement aber waren auf Seiten <strong>der</strong> Schüler und Schülerinnen da,<br />
die sich für dieses Fach entschieden hatten. Anziehend für sie war wohl<br />
nicht zuletzt das Exotische und vielleicht für einige auch das (politisch)<br />
«Anrüchige». Was allerdings sehr bald vom Wörterlernen, Deklinieren<br />
und von Dostoevskij & Co. verdrängt wurde. Über längere Zeit aber<br />
musste m<strong>an</strong> sie schon recht energisch bei <strong>der</strong> St<strong>an</strong>ge halten, denn da waren<br />
ja noch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Fächer, die Matur am Horizont, die Cellostunde…<br />
Und jetzt also seit 1989 das Wahlpflicht- o<strong>der</strong>, wie es jetzt heisst, das<br />
Schwerpunktfach! Ich wünsche ihm unter <strong>der</strong> Führung meines Kollegen<br />
Thomas Schmidt und meines Nachfolgers Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Ionov sowie mit<br />
<strong>der</strong> seit jeher wohlwollenden Unterstützung <strong>der</strong> Schulleitung (D<strong>an</strong>ke!)<br />
weitere Höhenflüge!<br />
Nützt die Zeit,<br />
die euch verbleibt<br />
Mathias Müntener: Gesamthaft habe ich zwischen<br />
32000 und 33000 Lektionen unterrichtet.<br />
Am schwierigsten war für mich ein Todesfall eines Kollegen unserer<br />
Schule <strong>an</strong> einem Samstagmorgen: Ein Schüler meldete sich plötzlich und<br />
sagte, Herr x sei zusammengebrochen. Ich entgegnete beruhigend, m<strong>an</strong><br />
sterbe schon nicht so schnell. 15 Minuten später war er tot. Motiviert<br />
haben mich beson<strong>der</strong>s zwei Punkte: Einerseits immer wie<strong>der</strong> neue Gesichter<br />
zu sehen, <strong>an</strong>drerseits wichtige Grundlagen zur Bewältigung des<br />
Lebens vermitteln zu können. Mein Tipp: «Nützt die Zeit, die euch verbleibt!»<br />
Wenn ich nochmals wählen könnte, würde ich mich wie<strong>der</strong> für<br />
den Lehrerberuf entscheiden. Ein Blick in die Zukunft: Ich freue mich<br />
darauf, ohne Stundenpl<strong>an</strong> – allein nach <strong>der</strong> Sonnenuhr – zu leben.<br />
Impressum<br />
kenzeichen:<br />
Info-Magazin <strong>der</strong><br />
K<strong>an</strong>tonsschule <strong>Enge</strong> Zürich<br />
Nr. 3, Juli 2006<br />
K<strong>an</strong>tonsschule <strong>Enge</strong>,<br />
Redaktion kenzeichen,<br />
Steinentischstrasse 10, 8002 Zürich<br />
kenzeichen@ken.ch, www.ken.ch<br />
Herausgeber: <strong>KEN</strong>-Media,<br />
kenmedia@ken.ch<br />
Auflage: 1500 Exemplare,<br />
erscheint vierteljährlich<br />
Redaktion: Jürg Dreifuss<br />
(Chefredaktor)<br />
Fotos: Jürg Dreifuss, Davide<br />
Loos, Peter Tobler, Umut Tuncer<br />
Gestaltung: WüDeSign,<br />
Niki Wüthrich, Marion Grögli<br />
Layout: Markus Kachel<br />
Druck: J. E. Wolfensberger AG, Zürich<br />
Abonnement: Fr. 10.– jährlich<br />
(4 Ausgaben). K<strong>an</strong>n bei untenstehen<strong>der</strong><br />
Adresse bestellt weden.<br />
K<strong>an</strong>tonsschule <strong>Enge</strong><br />
kenzeichen, Steinentischstr. 10,<br />
8002 Zürich, Tel: 044 286 76 11,<br />
E-Mail: kenzeichen@ken.ch
erichte<br />
Politik am Mittag<br />
Zweimal hoher Besuch aus Bern<br />
im «Politik am Mittag»<br />
Gleich zweimal hatten wir die Ehre, hohen Besuch aus Bern ins Politikforum «Politik am Mittag» einladen<br />
zu können. Zu Gast waren die beiden Nationalrätinnen Ruth-Gaby Vermot-M<strong>an</strong>gold (SP/Bern) und Vreni<br />
Müller-Hemmi (SP/Zürich).<br />
Am 7. Februar st<strong>an</strong>d das Thema «Referendum gegen<br />
neues Asylgesetz: Verstösst das neue Asylgesetz<br />
gegen die Menschenrechte?» auf dem<br />
Programm. Als Expertin hatten wir Ruth-Gaby Vermot-<br />
M<strong>an</strong>gold (SP/Bern) eingeladen. Sie hat extra den Weg von<br />
Bern in unser «Politik am Mittag» auf sich genommen,<br />
was uns alle äusserst gefreut hat.<br />
Über 30 Schülerinnen und Schüler hatten sich im Geschichtszimmer<br />
eingefunden, in welchem die Ver<strong>an</strong>staltung<br />
stattf<strong>an</strong>d. Ruth-Gaby Vermot-M<strong>an</strong>gold stellte sich<br />
zu Beginn vor und erläuterte ihre<br />
äusserst vielseitigen Tätigkeiten<br />
als Mitglied <strong>der</strong> Staatspolitischen<br />
Kommission des Nationalrats<br />
und <strong>der</strong> Delegation beim Europarat.<br />
Viele Schülerinnen und<br />
Schüler waren erstaunt zu hören,<br />
dass die Schweiz Mitglied des<br />
Europarats ist. Ruth-Gaby Vermot-M<strong>an</strong>gold<br />
erklärte, wie es zu<br />
dieser beträchtlichen Verschärfung<br />
des Asylgesetzes gekommen<br />
ist und wie es Bundesrat<br />
Christoph Blocher während <strong>der</strong><br />
Session nochmals erheblich verschärfen<br />
konnte. D<strong>an</strong>ach erklärte<br />
sie auf eindrückliche Weise,<br />
wie sich die heutige Situation<br />
präsentiert und wie das Asylverfahren<br />
in <strong>der</strong> Schweiz durchgeführt<br />
wird. Beson<strong>der</strong>s ergreifend<br />
f<strong>an</strong>d ich ihre Ausführungen zur<br />
Zw<strong>an</strong>gsausschaffung. «Es sind<br />
auch schon Leute umgekommen,<br />
weil sie erstickt sind!»,<br />
hielt Ruth-Gaby Vermot-M<strong>an</strong>-<br />
Ruth-Gaby Vermot-<br />
M<strong>an</strong>gold<br />
Interessierte Schüler und Lehrer<br />
gold fest. Zum Schluss ihrer Einführung legte sie deutlich<br />
dar, weshalb das neue Asylgesetz ihrer Meinung nach gegen<br />
die Menschenrechte verstosse.<br />
Von Seite <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler kamen viele Fragen<br />
und Kommentare zum neuen Asylgesetz. Zu einem<br />
wirklichen Streitgespräch ist es nicht wirklich gekommen,<br />
aber es ergab sich dennoch eine äusserst lebhafte Diskussion.<br />
Ruth-Gaby Vermot-M<strong>an</strong>gold zeigte sich überaus erfreut<br />
über das rege Interesse und die aktive Teilnahme <strong>der</strong><br />
Schülerinnen und Schüler <strong>an</strong> <strong>der</strong> Diskussion und reiste<br />
erfreut wie<strong>der</strong> zurück nach Bern.<br />
Einige Schülerinnen und Schüler haben nach <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>staltung<br />
das Referendum gegen das neue Asylgesetz<br />
unterzeichnet, über das am 24. September abgestimmt<br />
wird.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Schweiz in den UNO-Menschenrechtsrat<br />
hatten wir uns entschieden, über die Men-<br />
schenrechte zu diskutieren. Als Gast hatten wir Vreni<br />
Müller-Hemmi (SP/Zürich) eingeladen, die sich diesem<br />
Thema als Schwerpunktgebiet <strong>an</strong>genommen hat und sich<br />
auch national <strong>an</strong> vor<strong>der</strong>ster Front für die Achtung <strong>der</strong><br />
Menschenrechte einsetzt. So ist sie moment<strong>an</strong> damit beschäftigt,<br />
einen För<strong>der</strong>verein zur Bildung einer nationalen<br />
Menschenrechtsinstitution aufzubauen.<br />
Auch zu diesem Thema hatten sich gegen 30 Schülerinnen<br />
und Schüler zur Diskussion eingefunden. Einleitend stellte<br />
sich Vreni Müller-Hemmi vor und erklärte ihre sp<strong>an</strong>nenden<br />
Aufgaben als Mitglied <strong>der</strong> Aussenpolitischen<br />
Kommission des<br />
Nationalrats und <strong>der</strong> Kommission<br />
für Wissenschaft, Bildung und<br />
Kultur des Nationalrats. Daraufhin<br />
wies sie auf die Bedeutung<br />
<strong>der</strong> Menschenrechte in unserem<br />
Leben hin. Sie machte klar, dass<br />
die Schweiz die Menschenrechte<br />
nach wie vor verletze. «Viele Leu-<br />
Vreni Müller-Hemmi<br />
te denken <strong>an</strong> Amerika, wenn von<br />
Menschenrechtsverletzungen die<br />
Rede ist!», hielt Vreni Müller-<br />
Hemmi fest. Als Beispiel nahm<br />
sie die Gleichstellung von M<strong>an</strong>n<br />
und Frau und erläuterte, wie das<br />
Verhältnis <strong>der</strong> Geschlechter im<br />
Parlament aussieht. «Die Frauen<br />
sind in unserem Parlament eindeutig<br />
untervertreten! In <strong>der</strong><br />
UNO-Menschenrechts-Charta<br />
heisst es, dass niem<strong>an</strong>d diskriminiert<br />
werden darf, egal, welchen<br />
Geschlechts, Hautfarbe, Religion<br />
etc. er o<strong>der</strong> sie ist.» So ver<strong>an</strong>schaulichte<br />
sie auch die grossen<br />
Lohnunterschiede von Frau und M<strong>an</strong>n für gleichwertige<br />
Arbeit. Deshalb brauche es dringend eine nationale Institution,<br />
welche die Einhaltung <strong>der</strong> Menschenrechte in<br />
<strong>der</strong> Schweiz überprüft. Vreni Müller-Hemmi machte auch<br />
deutlich, dass die Menschenrechte ihrer Meinung nach <strong>an</strong><br />
Bedeutung gewinnen werden und somit nicht dem Kampf<br />
gegen den Terrorismus unterstellt werden dürfen.<br />
Beide Nationalrätinnen zeigten sich ausserordentlich erfreut<br />
über unser Politikforum. «Es ist wichtig, dass sich<br />
die Schülerinnen und Schüler eine politische Meinung<br />
bilden können und auf dem Laufenden sind, was in <strong>der</strong><br />
Welt geschieht! Dazu eignet sich euer Politikforum ausserordentlich<br />
gut!», bemerkt Vreni Müller-Hemmi.<br />
Es freut mich beson<strong>der</strong>s, dass so viele Leute <strong>an</strong> den Diskussionen<br />
teilgenommen haben. Auffallend war, dass<br />
etwa gleich viele Schülerinnen und Schüler die beiden<br />
Ver<strong>an</strong>staltungen besuchten, was mich beson<strong>der</strong>s begeisterte.<br />
Davide Loss, N4b
Martin<br />
kultur<br />
und Rita Jäger auf Konzert-Tournee in den USA:<br />
Die Amerik<strong>an</strong>er waren begeistert<br />
vom «Swiss Ragtime»<br />
In den Frühlingsferien waren «<strong>KEN</strong>-Musikdirektor»<br />
Martin Jäger (Klavier) und seine Frau Rita (Ges<strong>an</strong>g) in<br />
den USA, dem Heimatl<strong>an</strong>d des «Ragtime», mit einer<br />
Konzert-Tournee unterwegs. An sechs Orten in fünf<br />
verschiedenen Bundesstaaten servierten sie einem<br />
begeisterten Publikum Kostproben ihrer g<strong>an</strong>z speziellen<br />
Interpretation von Ragtime-Musik – dem «Swiss<br />
Ragtime». Da m<strong>an</strong> ja normalerweise keine «Eulen<br />
nach Athen» trägt, erhebt sich doch die Frage, wie<br />
Schweizer Musiker dazu kommen, den Ragtime zurück<br />
in die USA zu bringen. Wir haben deshalb zusammen<br />
mit Martin Jäger ein wenig hinter die Kulissen<br />
geschaut. (Interview: Peter Tobler)<br />
«kenzeichen» (kz): Welches waren die Beweggründe<br />
dafür, dass Sie und ihre Frau gerade in den USA<br />
mit Ragtime-Musik aufgetreten sind?<br />
Martin Jäger: Gerade weil die USA das Ursprungsl<strong>an</strong>d<br />
dieses Musikstils sind, ist es doch für jeden Interpreten<br />
selbstverständlich, einmal die Quelle dieser Musik zu<br />
besuchen. Ich spiele zwar schon sehr l<strong>an</strong>ge Ragtime, aber<br />
erst vor etwa zehn Jahren habe ich herausgefunden, dass<br />
es <strong>an</strong> den verschiedensten Orten in den USA Ragtime-<br />
Societies und –Festivals gibt. Meine ersten Kontakte zu<br />
dieser Szene konnte ich d<strong>an</strong>n in St. Louis knüpfen, also<br />
mitten im Herzen des Ragtime, und ich wurde innerhalb<br />
von zwei Tagen in die dortige Ragtime-Gruppe aufgenommen.<br />
Dabei gab m<strong>an</strong> mir den Rat, unbedingt <strong>an</strong><br />
den verschiedenen Festivals teilzunehmen. Nach einer<br />
ersten Phase mit Vorspielen im kleinen Kreis und mit<br />
Gastteilnahmen <strong>an</strong> einzelnen Anlässen erhielt ich d<strong>an</strong>n<br />
regelmässig Einladungen <strong>an</strong> die verschiedenen Festivals<br />
und die Kontakte zu den Ver<strong>an</strong>staltern wurden immer<br />
enger.<br />
kz: Von einer Festivalteilnahme zu einer Konzert-<br />
Tournee über ein halbes Dutzend Stationen ist es<br />
aber doch ein grosser Schritt. Was hat sie denn<br />
dazu bewogen?<br />
Ich habe schon im Jahre 1998 eine erste Tournee gemacht,<br />
damals noch zusammen mit dem Schlagzeuger<br />
Felix Fürer. Sonst beschränkte ich mich auf die Festivals.<br />
Vor <strong>an</strong><strong>der</strong>thalb Jahren sind meine Frau und ich zum<br />
ersten Mal bei einem solchen Festival zu zweit aufgetreten<br />
(mit Klavier und Ges<strong>an</strong>g). Das Echo war <strong>der</strong>art<br />
gross und positiv und brachte uns so viele Einladungen<br />
zu Konzerten und Festivals, dass ich f<strong>an</strong>d, wir könnten<br />
eine zweite Tour org<strong>an</strong>isieren. Diese f<strong>an</strong>d mit 8 Konzerten<br />
im verg<strong>an</strong>genen September statt und brachte uns<br />
noch einmal eine grosse Zahl von Einladungen, so dass<br />
wir für dieses Frühjahr gleich noch eine weitere Tournee<br />
<strong>an</strong>hängten.<br />
kz: Wie weit sind auch Kontakte mit <strong>der</strong> <strong>KEN</strong>-Partnerschule<br />
in S<strong>an</strong> Fr<strong>an</strong>cisco auf musikalischem Gebiet<br />
entst<strong>an</strong>den?<br />
Ich war bei unserm ersten Schulbesuch in S<strong>an</strong> Fr<strong>an</strong>cisco<br />
dabei. Dabei wurden erste Kontakte geknüpft. Als <strong>der</strong><br />
Prorektor <strong>der</strong> University High School beim Gegenbesuch<br />
in Zürich hörte, dass wir eine Tournee pl<strong>an</strong>ten, bat<br />
er uns, doch auch <strong>an</strong> ihrer Schule ein Konzert zu geben.<br />
Bei diesem Auftritt im verg<strong>an</strong>genen Herbst war d<strong>an</strong>n<br />
auch das Schweizer Konsulat vertreten, und die Leute<br />
dort org<strong>an</strong>isierten gleich für die zweite Tournee ein<br />
Rita und Martin Jäger: grosse Erfolge in den USA<br />
weiteres Konzert in ihrer Stadt. Ein zusätzlicher Kontakt<br />
kam diesmal über den bei uns ja sehr gut bek<strong>an</strong>nten<br />
Gospelsänger Freddy Washington zust<strong>an</strong>de, und wir<br />
durften in seiner Kirche bei Philadelphia vor einem ausschliesslich<br />
schwarzen Gospel-Publikum auftreten.<br />
kz: Wie kam denn dort eure Musik <strong>an</strong>?<br />
Wir hatten schon etwas Herzklopfen, weil Ragtime heute<br />
mehr die Musik <strong>der</strong> weissen Bevölkerung ist. Aber<br />
es war absolut sensationell, wie diese Leute mitgingen<br />
– mit Bewegungen, mit Zwischenrufen und mit einer<br />
ungeheuren Herzlichkeit. Dabei wollten sie uns kaum<br />
mehr loslassen, und wir st<strong>an</strong>den schliesslich geschlagene<br />
zwei Stunden auf <strong>der</strong> Bühne. Die vielen positiven Feedbacks,<br />
die wir d<strong>an</strong>ach erhielten, liessen diesen Auftritt<br />
eigentlich zu unserem schönsten Erlebnis <strong>der</strong> diesjährigen<br />
Tournee werden.<br />
kz: Wie haben sie denn bei ihren Konzerten «Swiss<br />
Music» eingebaut?<br />
Wir boten verschiedene Schweizer Lie<strong>der</strong> dar, zum Teil<br />
mit Jodeleinlagen. Wir haben auch «Luegit vo Bärg und<br />
Tal» mit Kuhglöcklein vorgetragen und das Publikum<br />
so in eine Alpweide- und Sonnenunterg<strong>an</strong>gs-Stimmung<br />
versetzt. Das schlägt immer wie<strong>der</strong> voll ein. Natürlich<br />
muss m<strong>an</strong> dazu die Atmosphäre immer zuerst aufbauen,<br />
aber das US-Publikum ist vollkommen offen für alles.<br />
Die Klischees «Schweiz – Switzerl<strong>an</strong>d» sind nun einmal<br />
tief eingegraben, und die Zuhörer freuen sich auch, wenn<br />
m<strong>an</strong> ihnen diese Klischees in einem gewissen Sinne bestätigt<br />
– auch wenn es unsererseits mit Augenzwinkern<br />
geschieht.<br />
kz: W<strong>an</strong>n gibt es denn bei uns in Zürich ein solches<br />
«Jäger-Ragtime-Konzert» zu hören?<br />
Wir werden am Samstag, 4. November 2006 auf dem<br />
Üetliberg in einer etwas abgew<strong>an</strong>delten Form öffentlich<br />
auftreten, wie<strong>der</strong> mit Begleitung von alten Stummfilmen.<br />
Nach dem Erfolg <strong>der</strong> ersten Stummfilm-Gala im<br />
verg<strong>an</strong>genen Jahr auf dem «Üetli» drängte <strong>der</strong> Besitzer<br />
auf eine Wie<strong>der</strong>holung in diesem Jahr. Dabei gibt es im<br />
Anschluss <strong>an</strong> die Begleitung <strong>der</strong> Stummfilme noch ein<br />
kleines Ragtimekonzert, um die gute Stimmung noch<br />
ein wenig auszunützen.
kz: Sie sind schon seit vielen Jahren «Ragtimer».<br />
Was fasziniert sie denn <strong>an</strong> dieser Musik?<br />
Schön ist es, dass es ein Nischenprodukt ist, eine Musik,<br />
die ich gerne spiele und bei <strong>der</strong> ich sehe, dass es<br />
ein Publikum gibt, welches diese Musik gerne hört.<br />
Ragtime ist kein weit verbreiteter Stil und jedes Mal,<br />
wenn diese Musik gespielt wird, ist es etwas Beson<strong>der</strong>es.<br />
Dazu kommt, dass wir im Programm nicht ausschliesslich<br />
beim Ragtime verharren, son<strong>der</strong>n dass wir<br />
es den Erfin<strong>der</strong>n gleich tun, welche damals, vor 100<br />
Jahren, neben dem Ragtime auch Blues und später sogar<br />
Boogie-Woogie spielten. Wir bringen deshalb neben<br />
Ragtime auch Songs von Gershwin und eben, wie<br />
schon <strong>an</strong>getönt, Schweizer Melodien, eine Mischung,<br />
die sehr gut aufgenommen wird. Damit entst<strong>an</strong>d in<br />
den USA mit dem «Swiss-Ragtime» ein Markenzeichen,<br />
welches die Amis fasziniert.<br />
kz: Martin Jäger, herzlichen D<strong>an</strong>k für das Gespräch<br />
und weiterhin viel Erfolg mit «Swiss Ragtime»<br />
Elternverein <strong>der</strong><br />
K<strong>an</strong>tonsschule<br />
<strong>Enge</strong> EV<strong>KEN</strong><br />
7. Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
vom 18. Mai 2006<br />
Wie schon letztes Jahr wurde die diesjährige Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
in zwei Teilen durchgeführt.<br />
Zuerst sollte über ein interess<strong>an</strong>tes Thema unserer<br />
Schule informiert werden, d<strong>an</strong>ach wurde die eigentliche<br />
Generalversammlung durchgeführt.<br />
Im ersten Teil hat uns Frau Hunkeler, Wirtschaftslehrerin<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> K<strong>an</strong>ti <strong>Enge</strong>, das Projekt YES (Young Enterprises<br />
Switzerl<strong>an</strong>d) vorgestellt. Im Rahmen dieses Projektes gründen<br />
die Klassen <strong>der</strong> HMS Firmen zum Vertrieb <strong>der</strong> von<br />
ihnen kreierten Produkte.<br />
Anschliessend haben uns drei Gruppen ihre Firmen, Produkte<br />
und Strategien vorgestellt. Zudem haben wir einiges<br />
über die Entstehung <strong>der</strong> Produktideen und die damit verbundenen<br />
Probleme und Erfolgserlebnisse erfahren.<br />
Diese Präsentationen haben uns sehr beeindruckt. Herzlichen<br />
D<strong>an</strong>k nochmals <strong>an</strong> alle Beteiligten.<br />
Im zweiten Teil wurden nach einem Rückblick des Präsidenten<br />
unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em die Jahresrechnung abgenommen<br />
(kleiner Gewinn von Fr. 217.70), die Statuten bereinigt<br />
(neue Statuten sind unter www.ken.ch einsehbar) und<br />
Wahlen durchgeführt.<br />
Der Vorst<strong>an</strong>d wird sich für das kommende Jahr folgen<strong>der</strong>massen<br />
zusammensetzen: Christi<strong>an</strong> Caviezel, Maria Patzlsperger,<br />
Trudi Fosco, Astrid Bie<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n, André Ducry,<br />
Eveline Wüthrich (alle bisher) sowie Corinna Glaus (neu).<br />
Urs Weilenm<strong>an</strong>n verlässt den Vorst<strong>an</strong>d, da seine Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Schule entwachsen sind. An dieser Stelle nochmals ein herzliches<br />
D<strong>an</strong>keschön für seinen Einsatz für den EV<strong>KEN</strong>.<br />
Als Revisoren werden uns für ein weiteres Jahr Monika<br />
Weidling-Raible und H<strong>an</strong>s Rudolf Kern zur Verfügung stehen.<br />
Auch Ihnen von hier aus ein herzliches D<strong>an</strong>keschön.<br />
Die Aktivitäten des EV<strong>KEN</strong> werden sich im 2006 etwa im<br />
gleichen Rahmen wie im Vorjahr bewegen. Als erstes werden<br />
wir aber Anteilscheine <strong>der</strong> verschiedenen YES-Firmen<br />
kaufen und hoffen, dass möglichst viele Leute das Gleiche<br />
tun werden.<br />
Der EV<strong>KEN</strong> hat im Moment 124 Mitglie<strong>der</strong>, 5 mehr als vor<br />
einem Jahr. Da das Potenzial aber einiges höher liegt, hoffen<br />
wir sehr, dass sich weitere Eltern zur Mitgliedschaft entschliessen<br />
werden (Anmeldeformular unter www.ken.ch).<br />
André Ducry<br />
«Gershwin & more»<br />
Der Jägermeister, die Dorfbevölkerung und <strong>der</strong><br />
Pinguin präsentierten am 8. Juni ein musikalisches<br />
Highlight.<br />
…Natürlich dürfen wir<br />
das ges<strong>an</strong>gliche Mitwirken<br />
von Porgy & Bess<br />
nicht vergessen!<br />
Um 20 Uhr war die Aula unserer<br />
Schule bis auf den letzten Platz<br />
besetzt. Der Graben war mit jugendlichen<br />
Musizierenden gefüllt,<br />
und schon bald hörte m<strong>an</strong> das<br />
Saxophonensemble, welches ein<br />
gemütliches Lounge-Ambiente<br />
verbreitete. Diesem harmonischen<br />
Einstieg folgte ein Klarinettenensemble,<br />
welches ebenfalls die Ge-<br />
Andri Calon<strong>der</strong>, Maya Boog,<br />
Christi<strong>an</strong> J. Jenny<br />
müter <strong>der</strong> Zuschauer beschwingte. Nach dem Einsatz <strong>der</strong> Bassklarinetten<br />
setzte sich eine Dame namens Maya Boog reizvoll auf den schwarzen Flügel<br />
und strahlte den Jägermeister <strong>an</strong>. Revue Songs wie «The m<strong>an</strong> I love» und «I<br />
got rhythm», wobei lei<strong>der</strong> <strong>der</strong> erwähnte Rhythmus fehlte, wurden vorgetragen<br />
und vom Publikum mit grossem Applaus gefeiert.<br />
Endlich durfte die Dorfbevölkerung die Bühne betreten und die Gemüter des<br />
Publikums mit Spirituals wie «Old m<strong>an</strong> river» und «Ride on King Jesus» beflügeln.<br />
Die Dorfbevölkerung trat «stylish» in Je<strong>an</strong>s und weissen T-Shirts auf.<br />
Porgy & Bess glänzten dabei in Schwarz und chicem Anzug und s<strong>an</strong>gen überzeugend<br />
über ihre turbulente Liebesrom<strong>an</strong>ze. Jesus, jetzt hätten wir beinahe<br />
den Pinguin vergessen: Ein junger Herr trat auf, deutscher Abstammung und<br />
diplomierter Musikwissenschafter, dessen blondes Haar und rötlicher Teint<br />
<strong>an</strong> Oli Kahn errinnerten. Trotz <strong>der</strong> Ähnlichkeit nenne ich den Witzbold Pinguin,<br />
denn sein Outfit schrie nach Antarktis.<br />
Die Dorfbevölkerung bildete einen stilvollen Background, <strong>der</strong> Jägermeister<br />
musizierte am Flügel, die Biene Maya trillerte schwungvoll den Sopr<strong>an</strong>, wobei<br />
Porgy alias Andri Calon<strong>der</strong> das rom<strong>an</strong>tische Gegenstück bildete. Dazwischen<br />
wehte <strong>der</strong> Polarwind und <strong>der</strong> Pingu sagte mit ironischen Witzeinlagen<br />
die Lie<strong>der</strong> <strong>an</strong>. Ich möchte betonen, dass es eine amüs<strong>an</strong>te Unterhaltung<br />
war und dass alle Mitwirkenden toll harmonierten. Highlights aus <strong>der</strong> Oper<br />
«Porgy & Bess» wie «Summertime», «I got plenty o’ nutttin’» und «I loves<br />
Impos<strong>an</strong>ter Chor mit vier Dutzend Sängerinnen und Sängern<br />
you Porgy», füllten den hölzernen Saal <strong>der</strong> Aula und verbreiteten die Süsse<br />
einer mitreissenden Geschichte. Zum Erstaunen aller öffnete auch <strong>der</strong> Pingu<br />
(Christi<strong>an</strong> J. Jenny) den Schnabel und überraschte mit seinem gekonnten<br />
Ges<strong>an</strong>g «It aint necessarily so». Wäre Deutschl<strong>an</strong>d <strong>der</strong> WM wegen nicht im<br />
Ausnahmezust<strong>an</strong>d, hätte er bei DSDS sicher einen netten Kommentar von<br />
Dieter bekommen.<br />
Am Nachmittag vor <strong>der</strong> Aufführung wurde mir von verschiedenen Chormitglie<strong>der</strong>n<br />
ein sehr fröhlicher und stimmungsvoller Abend versprochen. Den<br />
hatte ich, und ich bin mir dabei sicher, dass George und Ira Gershwin mir<br />
zugestimmt hätten.<br />
Begeisterter Applaus füllte die Ohrmuscheln am Ende <strong>der</strong> Vorstellung und «I<br />
got rhythm» wurde nochmals, diesmal aber mit dem erwähnten Rhythmus<br />
vorgesungen. À la prochaine!<br />
Steph<strong>an</strong>ie Rebonati, N3c<br />
szene
Ein Jahr in <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit<br />
Als Schüler/in <strong>an</strong> einer Zürcher K<strong>an</strong>tonsschule hat m<strong>an</strong> bei <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation International Project Aid (IPA)<br />
die seltene Gelegenheit, sich aktiv in <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit zu engagieren. Michael Hochstrasser<br />
(<strong>KEN</strong>, Klasse W2g) und Jacqueline Tossoukpe (KSW, Klasse 5f) haben es ausprobiert und erzählen von ihren<br />
Erfahrungen.<br />
Als wir <strong>an</strong> <strong>der</strong> K<strong>an</strong>tonsschule<br />
auf einem Plakat<br />
gelesen haben, dass das<br />
IPA-Junioren-Team interessierte<br />
und motivierte Jugendliche für<br />
ein Entwicklungsprojekt sucht,<br />
waren wir sehr neugierig und<br />
wollten mehr über dieses Team<br />
erfahren. Von <strong>der</strong> ersten IPA-Sitzung<br />
<strong>an</strong> waren wir begeistert und<br />
meldeten uns definitiv <strong>an</strong>.<br />
IPA wurde 2001 aus dem Verein<br />
«Partner für Gjirokastër» gegründet,<br />
welcher 1994 aus einer<br />
Schulpartnerschaft zwischen <strong>der</strong><br />
K<strong>an</strong>tonsschule <strong>Enge</strong> und dem<br />
Gymnasium P<strong>an</strong>deli Sotiri in Gjirokastër<br />
(Südalb<strong>an</strong>ien) entst<strong>an</strong>den<br />
war. Mit dem speziellen Junioren-<br />
Projekt gibt IPA Schülerinnen und Schülern aus <strong>der</strong><br />
Region Zürich die Gelegenheit, durch ihr Engagement<br />
in <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit wichtige Erfahrungen<br />
über die Schule hinaus zu machen.<br />
Doch wie sieht genau ein IPA-Junioren-Jahr aus? Wir<br />
lernten während eines Jahres, uns in einem Team in<br />
theoretischer und praktischer Weise mit dem<br />
Thema Entwicklungszusammenarbeit aus-<br />
ein<strong>an</strong><strong>der</strong> zu setzen. Wir erfuhren vor allem,<br />
dass es möglich ist, viel zu bewegen, wenn<br />
alle gemeinsam <strong>an</strong> einem Strick ziehen.<br />
Mitglie<strong>der</strong> des IPA-Junioren-Teams waren<br />
im Oktober nach Alb<strong>an</strong>ien gereist und hatten<br />
verschiedene Ideen für mögliche Projekte<br />
mitgebracht. Die Gruppe, welche sich<br />
im Herbst 2005 neu gebildet hatte, entschied<br />
sich für eines dieser Projekte. Das Projekt<br />
wurde studiert, gepl<strong>an</strong>t, beschrieben, und<br />
auch ein Budget musste erstellt werden. Bei<br />
all diesen Arbeitsschritten wurden wir von<br />
unseren Junioren-Leitern unterstützt und<br />
mit dem nötigen theoretischen Wissen ausgerüstet.<br />
D<strong>an</strong>ach wurden Bettelbriefe verschickt<br />
und verschiedenste Events (Parties,<br />
Konzerte) ver<strong>an</strong>staltet, um <strong>an</strong>s nötige Geld<br />
zu kommen. Sobald wir das Geld zusammen<br />
haben (wir haben es schon fast geschafft),<br />
wird es zu unseren Partnern nach Alb<strong>an</strong>ien<br />
geschickt. In den Sommerferien wird d<strong>an</strong>n<br />
mit <strong>der</strong> Renovation begonnen. Zum Abschluss<br />
des Junioren-Jahres reisen im Oktober<br />
wie<strong>der</strong> einige Mitglie<strong>der</strong> des Teams nach<br />
Alb<strong>an</strong>ien, um die Umbauten zu kontrollieren<br />
und neue Projekte auszuwählen.<br />
Rückblickend haben wir alle ein schönes<br />
Jahr in Erinnerung. Das Zusammenarbeiten<br />
mit den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Teammitglie<strong>der</strong>n hat uns<br />
sehr gefallen und wir hatten eine schöne Zeit<br />
mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>. Es hat Spass gemacht, <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />
zu helfen und dabei auch noch etwas zu lernen.<br />
Entwicklungshelfer aus <strong>der</strong> Schweiz<br />
Einsatz am Computer<br />
Im neuen Team, das im Sommer gebildet wird, sind<br />
noch einige Plätze frei. Wer selber gerne einmal mitmachen<br />
würde, wende sich bis Ende Juni per Mail <strong>an</strong><br />
info@project-aid.org.<br />
Michael und Jacqueline<br />
Volleyballnacht 2006 <strong>der</strong> SO<br />
link<br />
Die Stimmung <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
Volleyballnacht 2006<br />
war ausgezeichnet.<br />
Die 16 M<strong>an</strong>nschaften<br />
waren motiviert, ihr<br />
bestes Volleyball zu<br />
präsentieren. Die<br />
Stärke <strong>der</strong> Teams war<br />
g<strong>an</strong>z unterschiedlich.<br />
Da gab es Fun-<br />
«Packende Spiele während <strong>der</strong> g<strong>an</strong>zen Nacht»<br />
Teams, bei denen <strong>der</strong><br />
Spass im Vor<strong>der</strong>grund st<strong>an</strong>d, Teams, die sich einen Achtungserfolg<br />
verschaffen wollten, zum Beispiel mit einem Sieg gegen das Lehrerteam,<br />
welches sich dieses Jahr doch ab und zu Punkte stehlen<br />
liess und daher nicht um die Entscheidung mitspielen konnten.<br />
Je weniger Teams im Rennen um den Sieg waren, desto besser<br />
wurde das Volleyball. Die Sieg<strong>an</strong>wärter<br />
mussten ihr Bestes geben, um sich den<br />
Erfolg zu erkämpfen. Die Zuschauer wurden<br />
belohnt mit sp<strong>an</strong>nendem Volleyball<br />
auf einem sehr hohen Niveau.<br />
«SO-Org<strong>an</strong>isations-Team:<br />
Alles im Griff»<br />
In diesem Sinne: Zweck erfüllt,<br />
Anlass gelungen!<br />
Stef<strong>an</strong> Wagen, I1a