08.06.2018 Aufrufe

audimax ING. 7_8/2018 - Karrieremagazin für Ingenieure

Dich interessieren Jobtrends in Elektronik und Elektrotechnik? Dann klick dich rein in das neue audimax ING. - dazu findest du ein wunderschönes Special. Zudem präsentieren wir dir den Arbeitsmarkt Energie und geben dir jede Menge Einblicke in Arbeitsgebiete von Industriebau bis Wirtschaftsingenieurwesen. Was du auf keinen Fall verpassen darfst: die Formula Student 2018 geht an den Start, unsere Strecke 'Vision for tomorrow' - dazu beantwortet uns Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky Fragen in einem spannenden Interview. Die Temperaturen steigen und bald heißt es: Ab in den Urlaub - dazu gibt es unser Reisespecial für die Semesterferien uvm.

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INDUSTRIEBAU<br />

INDUSTRIEBAU GOES DIGITAL<br />

DER EINSATZ VON BUILD<strong>ING</strong> INFORMATION MODEL<strong>ING</strong> GEHÖRT SCHON ZUM<br />

TAGESGESCHÄFT. DOCH WAS WIRD DIE DIGITALE ZUKUNFT AM BAU BR<strong>ING</strong>EN?<br />

Text: Julia Wolf<br />

WER UND WAS?<br />

Dr. Julian Meyer, Leiter Business Line<br />

Energie, Industrie, Sonderbau bei Hochtief<br />

Engineering und Tobias Oberle,<br />

Geschäftsbereichsleiter Freyler Industriebau<br />

Kenzingen, über ihre Motivation und<br />

Freude an der Arbeit im Industriebau.<br />

MOTIVATION:<br />

»Ich schätze das Erarbeiten von Lösungen<br />

im Team: mit den bautechnischen<br />

Planern, dem Anlagenplaner, dem<br />

Bauherrn und allen anderen Projektbeteiligten.<br />

Außerdem haben wir im<br />

Baugeschäft eine enorm hohe Produktivität,<br />

das heißt, ich kann sehr schnell<br />

Arbeitsfortschritte sehen. Bei Hochtief<br />

motiviert mich aber auch die Möglichkeit,<br />

international arbeiten zu können.«<br />

Dr. Julian Meyer, Hochtief<br />

SPASSFAKTOR IM JOB:<br />

»Ich übernehme gerne Leitungs- und<br />

Steuerungsaufgaben. Daneben gestalte<br />

ich gerne die Zusammenarbeit bei einem<br />

Projekt, das heißt, ich erarbeite etwa<br />

die Vertragsbedingungen mit dem Kunden.<br />

Auch die Akquisition von neuen Aufträgen<br />

macht mir Spaß – eine Aufgabe,<br />

die nicht jeder mag.« Dr. Julian Meyer,<br />

Hochtief<br />

ANTRIEB:<br />

»Zufriedene Bauherren motivieren mich<br />

neben dem wirtschaftlichen Erfolg von<br />

Freyler am meisten. Mit ihnen besteht<br />

dank der partnerschaftlichen und engen<br />

Zusammenarbeit sowie der gemeinsamen<br />

Entwicklung von Projekten meist<br />

weiter Kontakt bis über den Abschluss<br />

des Bauvorhabens hinaus.« Tobias<br />

Oberle, Freyler<br />

FREUDE AN DER ARBEIT:<br />

»Mich begeistern vor allem unsere herausfordernden<br />

und spannenden Tätigkeiten:<br />

Wir bauen immer Unikate, jedes<br />

Projekt, jeder Bauherr ist anders. Daneben<br />

fordern wechselnde Bauvorhaben in<br />

verschiedensten Branchen immer neues<br />

Wissen von Spezialtechnik – so lerne ich<br />

nie aus.« Tobias Oberle, Freyler<br />

Digital arbeiten <strong>Ingenieure</strong> in der Baubranche<br />

schon lange: Sie erstellen zum Beispiel Pläne<br />

mittels CAD und setzen zahlreiche digitale<br />

Tools wie Bautagebücher und Leistungserfassungsprogramme<br />

<strong>für</strong> das Projektmanagement<br />

ein. Auf den Baustellen von Goldbeck erfolgt<br />

der Zugriff auf Pläne immer häufiger per Touchpads<br />

und -screens. Systembauteile werden anhand<br />

von Gebäude-Parametern automatisch<br />

berechnet. Und wer sich <strong>für</strong> eine Halle interessiert,<br />

kann noch vor dem ersten Spatenstich per<br />

VR-Brille darin spazieren gehen. Virtual Reality<br />

macht es möglich: Bauherren und Kunden<br />

sehen das Bauwerk lange bevor es tatsächlich<br />

existiert.<br />

Die Digitalisierung ermöglicht nicht nur einen<br />

realitätsgetreuen Blick in die Zukunft, sondern<br />

auch eine effiziente Zusammenarbeit. Denn<br />

Dank der zunehmenden Vernetzung arbeiten<br />

sämtliche Beteiligte gemeinsam an einem virtuellen<br />

Projekt. Und auch die Kunden können sich<br />

frühzeitig ein umfassendes Bild machen. Die<br />

Folge: Änderungswünsche werden eher geäußert<br />

und die Verantwortlichen haben die Chance,<br />

direkt darauf zu reagieren.<br />

BAUEN IN 5D<br />

»Wir arbeiten bereits in wesentlichen Bereichen<br />

digital: In der Planung, beispielsweise in 3D, 4D<br />

oder 5D mit Building Information Modeling«,<br />

erklärt Dr. Julian Meyer, Hochtief Engineering,<br />

Leiter Business Line Energie, Industrie und<br />

Sonderbau. Daneben seien heute auch viele<br />

Prozesse computergestützt, bei denen es um<br />

die Aufnahme des Bestandes, das Monitoring<br />

von Bestandsgebäuden und -anlagen sowie um<br />

die Bauausführung geht. Auch Izabela Bürkner,<br />

Leiterin des Expertenteams Nachhaltigkeit bei<br />

Goldbeck, spricht von der Nutzung modernster<br />

Technologien: »Um neue Gebäude optimal<br />

zu gestalten, setzen wir in der Planungsphase<br />

verschiedene Simulationen ein.« Dabei wird das<br />

Gebäude als dreidimensionales Modell inmitten<br />

der künftigen Nachbarschaft abgebildet. Vom<br />

Aprilwetter bis zur tief stehenden Wintersonne<br />

lassen sich solare Einstrahlungen und Witterungseinflüsse<br />

den Jahreszeiten entsprechend<br />

abbilden. So können spätere Verbrauchswerte<br />

im Gebäudebetrieb realitätsnah dargestellt werden.<br />

In der Konzeption spielt ein digitales Modell<br />

ebenfalls eine zentrale Rolle, denn Goldbeck<br />

plant seit 2013 integral: Alle Fachbereiche arbeiten<br />

in interdisziplinären Teams zusammen und<br />

entwickeln so eine optimale, individuelle Lösung.<br />

Dabei nutzt der Bauspezialist ebenfalls die<br />

Methode des Building Information Modeling.<br />

CHALLENGE ME<br />

So weit das digitale Arbeiten schon in der Praxis<br />

angekommen ist, so viele ambitionierte Herausforderungen<br />

warten noch in der Zukunft.»Wir<br />

müssen vor allem die Durchgängigkeit im<br />

gesamten Prozess von der Planung über die<br />

Bauausführung bis zum Betrieb des Gebäudes<br />

verbessern. Das Monitoring und die Bestandsbewertung<br />

könnten etwa mit dem 3D–Bauteilmodell<br />

verknüpft werden«, schlägt Meyer von<br />

Hochtief vor. Außerdem will das Unternehmen<br />

beim Monitoring künftig Drohnen einsetzen,<br />

deren Bilder unmittelbar ins System fließen.<br />

So könnte der aktuelle Stand eines Bauprojekts<br />

direkt mit dem Terminkalender abgeglichen<br />

werden. Ein weiteres wichtiges Ziel lautet: Die<br />

Schnittstellen und Abstimmungsprozesse zwischen<br />

Anlagen- und Bautechnik verbessern und<br />

sich auf eine einheitliche Software-Umgebung<br />

einigen.<br />

Die Digitalisierung bietet also noch viele Chancen,<br />

die ergriffen werden möchten. Trotz allem<br />

ist sich Tobias Oberle von Freyler sicher, dass<br />

Bauen ein handwerklicher Prozess bleibe. »Gerade<br />

die Planung erfordert viel Kreativität und<br />

Fachwissen – daher kann selbst modernste<br />

Technik diesen Arbeitsschritt nicht komplett ersetzen«,<br />

zeigt er sich überzeugt. Dennoch sollte<br />

sich dem Geschäftsbereichsleiter zufolge niemand<br />

vor den neuen Techniken verschließen,<br />

sondern sie mit Sinn und Verstand einsetzen.<br />

Wer das als Industriebauingenieur tun möchte,<br />

sollte neben gutem Verständnis <strong>für</strong> IT-technologische<br />

Zusammenhänge Kenntnisse über Prozessorganisation<br />

und -verbesserungsmethoden<br />

mitbringen. »Denn bei einem schlechten Prozess<br />

hilft auch die Digitalisierung nicht weiter«,<br />

betont Lena Mäkler, Referentin Personalentwicklung<br />

bei Goldbeck. Zusätzlich sollten Interessenten<br />

selbstbewusst und kommunikationsstark<br />

sein, um den Change-Prozess anzustoßen,<br />

der mit Prozessdigitalisierung einhergeht.<br />

Foto: © jamie-street on unsplash<br />

16 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |

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