Wohnen im Alter - Caritas Dortmund
Wohnen im Alter - Caritas Dortmund
Wohnen im Alter - Caritas Dortmund
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ausgabe 2 / 2010<br />
Ist es richtig, dass Kinder einen geringeren<br />
Hartz-IV-Satz bekommen als Erwachsene?<br />
Nein, sagt die <strong>Dortmund</strong>er<br />
Familie Kerber-Schiel und hat Recht bekommen.<br />
Mit Ihrer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht<br />
haben Vater Joach<strong>im</strong><br />
(57) und Mutter Katrin (43) Sozialgeschichte<br />
geschrieben. In einer Grundsatzentscheidung<br />
hat das Verfassungsgericht eine<br />
völlige Neuberechnung der Hartz-IV-Sätze<br />
gefordert. Vor allem die Regelsätze für Kinder<br />
sind nach Überzeugung der Richter<br />
nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Diese<br />
Sätze müssen voraussichtlich erhöht<br />
werden. Die Katholische Kirche in Deutsch-<br />
land begrüßt dieses<br />
Urteil und wertet<br />
die Entscheidung<br />
als einen wichtigen<br />
Beitrag zur Sicherung<br />
eines men-<br />
CARITAS<br />
Note Mangelhaft für Hartz IV<br />
<strong>Caritas</strong> begrüßt Karlsruher Urteil / Sätze müssen neu berechnet werden<br />
„Der Verfestigung<br />
von Armut entgegenwirken.“<br />
Erzbischof Robert Zollitsch<br />
schenwürdigen Existenzmin<strong>im</strong>ums. Begrüßt<br />
wird die Forderung des Gerichts, den<br />
speziellen Bedarf von Kindern bei der Berechnung<br />
der Regelsätze besonders zu berücksichtigen,<br />
wobei zu Recht auf die Bedeutung<br />
der Aufwendungen für die Bildung<br />
der Kinder hingewiesen wird. „Dies ist der<br />
Schlüssel, um Chancengerechtigkeit zu ermöglichen<br />
und der Verfestigung von Armut<br />
entgegenzuwirken“, so Erzbischof Robert<br />
Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.<br />
Chancengerechtigkeit ermöglichen<br />
81 000 <strong>Dortmund</strong>er „leben“ von Hartz IV,<br />
davon 24 710 Kinder und Jugendliche. Seit<br />
fünf Jahren gehören auch die drei Kinder<br />
von Familie Kerber-Schiel dazu. Und obwohl<br />
Vater Joach<strong>im</strong> sein Arbeitslosengeld<br />
II mit einem Job als Lagerarbeiter aufstockt,<br />
reichen die 1340 € (498 € Kindergeld)<br />
<strong>im</strong> Monat hinten und vorne nicht.<br />
„215 € Hartz IV-Regelsatz für Kinder bis<br />
fünf Jahre bzw. 251 € bis 13 Jahre sind zu<br />
wenig“, weiß die Familie. Nachhilfe, Geschenke,<br />
Zoobesuch, Hallenbad, Kindertheater,<br />
Musikunterricht, Vereine, Hobbys<br />
– all das ist fi nanziell nicht machbar. Damit<br />
soll jetzt nach dem Willen der Karlsruher<br />
Verfassungsrichter Schluss sein. Die Bundesregierung<br />
muss bis Ende 2010 eine<br />
verfassungskonforme Neuregelung beschließen.<br />
Der Deutsche <strong>Caritas</strong>verband<br />
sieht in dem Urteil einen ersten wichtigen<br />
Schritt <strong>im</strong> Kampf gegen Kinderarmut.<br />
Trotzdem müsse es zusätzliche Investitionen<br />
in Bildung geben, die zum Beispiel<br />
Kindern kostenlosen Nachhilfeunter-<br />
richt oder den Besuch eines Sportvereins<br />
ermöglichen, fordert <strong>Caritas</strong>-Präsident Peter<br />
Neher. Er ruft auch zu mehr Respekt vor<br />
dem Urteil der Verfassungsrichter auf. In<br />
der aktuellen Sozialstaatsdebatte werde<br />
nämlich der Eindruck erweckt, <strong>im</strong> Niedriglohnsektor<br />
beschäftigte Erwerbstätige hät-<br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>Dortmund</strong> e.V. und <strong>Caritas</strong>-Altenhilfe <strong>Dortmund</strong> GmbH<br />
NACHRICHTEN IHRER CARITAS DORTMUND<br />
Kinder sollen in Zukunft nicht mehr „verschaukelt“ werden<br />
eDitoriAl<br />
ten ein geringeres Einkommen als Hartz<br />
IV-Empfänger. „Dieser Eindruck ist falsch“,<br />
macht Neher deutlich. Politisch motivierte<br />
Eingriffe in die Berechnung der heutigen<br />
Regelsätze wie die Kürzung von Hartz IV,<br />
um den Anreiz zur Arbeitsaufnahme zu erhöhen,<br />
dürfe es nicht geben.<br />
Wo bleibt die Menschenwürde?<br />
Seit Wochen führen Politiker hitzige Debatten über das Thema<br />
Hartz IV. Dabei geht es mit einer gehörigen Portion Polemik um<br />
Leistungsmißbrauch, Lohnabstandsgebot und ein „anstrengungsloses<br />
Leben in der sozialen Hängematte“. Und viele beteiligen sich<br />
auf Stammtischniveau und äußern sich über Menschen, deren Lebenswirklichkeit<br />
sie gar nicht kennen. Als <strong>Caritas</strong> geht es uns um<br />
die Würde des Menschen, um sein Recht auf Teilhabe am Leben<br />
der Gemeinschaft, das mehr ist, als ein Leben an der Armutsgrenze<br />
zu fristen. <strong>Caritas</strong> wird sich <strong>im</strong>mer für den Dienst am Nächsten<br />
und für soziale und gerechte Lebensbedingungen einsetzen, in der täglichen Arbeit mit<br />
den Menschen und in der politischen Auseinandersetzung. Hartz IV jedenfalls ist für uns<br />
ein „Unwort“, das Menschen diskr<strong>im</strong>iniert und zum Synonym für Leben am untersten<br />
L<strong>im</strong>it geworden ist. Es sollte so bald wie möglich aus unserem Sprachgebrauch verschwinden<br />
– ebenso wie Arbeitslosigkeit und<br />
Armut, die ein würdiges Leben<br />
unmöglich machen.<br />
ihr Georg rupa<br />
KUrZ BeriChtet<br />
<strong>Caritas</strong> mahnt<br />
Armutsbekämpfung an<br />
2010 ist das Europäische Jahr gegen<br />
Armut und Ausgrenzung. Da die Armut<br />
viele Gesichter hat, will die <strong>Caritas</strong> mit<br />
einer Million Unterschriften<br />
die<br />
Politiker wachrütteln.„Zeropoverty<br />
– null Armut“<br />
lautet die Forderung einer Petition,<br />
die online unterzeichnet werden kann.<br />
Die Kampagne läuft zeitgleich in 44<br />
Ländern und macht deutlich, dass Armut<br />
die Chancen auf ein gesundes und<br />
selbstbest<strong>im</strong>mtes Leben zunichte<br />
macht. Die deutsche Kampagne hat<br />
eine eigene Website. Dort gibt es Informationen,<br />
die sozialpolitischen Forderungen<br />
der <strong>Caritas</strong>, einen Veranstaltungskalender<br />
und einen Blog.<br />
www.zeropoverty.de<br />
Betreutes <strong>Wohnen</strong> für<br />
suchtkranke menschen<br />
Ein neues Angebot der <strong>Caritas</strong>-Suchtberatung<br />
ermöglicht Menschen ein selbstbest<strong>im</strong>mtes<br />
Leben in der eigenen Wohnung.<br />
Im Mittelpunkt stehen die lebenserhaltende<br />
Begleitung und die Förderung<br />
der Abstinenzfähigkeit, die<br />
Organisation des eigenen Haushaltes,<br />
die Schaffung und Pfl ege sozialer Kontakte<br />
und das Lernen einer sinnvollen<br />
Freizeitgestaltung.<br />
Kontakt: Tel. (0231) 18 48-1 45<br />
Zu music & lunch<br />
in den Klostergarten<br />
Die traditionelle Benefi z-Veranstaltung<br />
„Music & lunch“ zugunsten des Hospizes<br />
am Bruder-Jordan-Haus fi ndet<br />
statt am Sonntag, 27. Juni. Um 11 Uhr<br />
sind wieder alle Freunde und Förderer<br />
des Hospizes und<br />
solche, die es werden<br />
wollen, eingeladen.<br />
Im all-inclusive-Preis<br />
von 25 €<br />
enthalten sind alle<br />
lukullischen Genüsse<br />
und beste<br />
musikalische Unterhaltung. Eintrittskarten<br />
gibt es <strong>im</strong> <strong>Caritas</strong> Service Center, in<br />
der <strong>Caritas</strong>-Geschäftstelle <strong>im</strong> Kath.<br />
Centrum sowie <strong>im</strong> Bruder-Jordan-<br />
Haus.<br />
Kontakt: Tel. (0231) 18 71 51 21
CARITAS KONKRET <strong>Wohnen</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />
Altenzentrum St. hildegard, Berghofen<br />
<strong>Wohnen</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> für<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
Ein neues Angebot <strong>im</strong> Altenzentrum St. Hildegard / <strong>Wohnen</strong> und Pflege unter einem Dach<br />
Geistig behindert und pflegebedürftig.<br />
Was tun?<br />
Hierauf hat die <strong>Caritas</strong> in<br />
<strong>Dortmund</strong> eine Antwort. „<strong>Wohnen</strong><br />
und Pflege <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> für Menschen<br />
mit Behinderungen“ heißt<br />
das Angebot <strong>im</strong> Altenzentrum St.<br />
Hildegard in Berghofen, mit dem<br />
neue Wege beschritten werden. Innerhalb<br />
des Hauses gibt es eine Wohngruppe mit<br />
elf Plätzen für Menschen mit geistiger Behinderung,<br />
die wegen altersbedingter oder<br />
gesundheitlicher Veränderungen pflegebedürftig<br />
sind. Mit diesem neuen Konzept<br />
wird der Tatsache Rechnung getragen, dass<br />
Menschen mit Behinderungen heute erfreulicherweise<br />
<strong>im</strong>mer älter werden.<br />
Erfahrungen zusammenführen<br />
So entsteht ein wachsender Bedarf an<br />
kombinierter pflegerischer und pädagogischer<br />
Betreuung. Den Wohnhäusern der<br />
Behindertenhilfe des <strong>Caritas</strong>verbandes sind<br />
hier Grenzen gesetzt. Reine Pflegeplätze<br />
gibt es dort nicht und würden personell und<br />
räumlich eine Überforderung darstellen.<br />
Bei so viel Zuwendung kommt <strong>im</strong>mer<br />
Freude auf<br />
„Das <strong>Wohnen</strong> richtet<br />
sich nach ihren<br />
individuellen Wünschen,<br />
Bedürfnissen,<br />
Fähigkeiten und<br />
Gewohnheiten.“<br />
Hinzu kommt, dass ein unbegrenzter<br />
Verbleib der älteren<br />
Bewohner zur Folge hätte,<br />
dass die jüngeren Mitbewohner<br />
in ihrer Lebensgestaltung<br />
eingeschränkt werden. Im Altenzentrum<br />
St. Hildegard werden<br />
die Erfahrungen und<br />
Kompetenzen der Alten- und der Behindertenhilfe<br />
vereint und auf die speziellen Bedürfnisse<br />
der Bewohner ausgerichtet. Voraussetzung<br />
für die Aufnahme behinderter<br />
Menschen ist das Vorliegen einer Pflegestufe<br />
und das Fehlen der sog. Werkstattfähigkeit.<br />
„In der Regel sind Menschen mit<br />
einer geistigen Behinderung in einer Werkstatt<br />
tätig“, erläutert Else Lüning das neue<br />
Else Lüning<br />
hier ist nächstenliebe nicht nur ein Wort<br />
Überblick<br />
Altenzentrum St. hildegard<br />
Selzerstraße 23, 44269 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel. (0231) 94 61 51-0<br />
Fax (0231) 94 61 51-1 01<br />
■ 2007 eröffnet<br />
■ 81 Plätze in 61 Einzel- und<br />
10 Doppelz<strong>im</strong>mern inkl.<br />
2 Kurzzeitpflegeplätzen<br />
■ 11 Plätze für Pflege und<br />
Betreuung von Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
■ Z<strong>im</strong>mer mit Wohnschlafraum,<br />
Du/WC, Telefon, TV, Notrufanlage<br />
■ Seelsorgliche Betreuung,<br />
Hauskapelle<br />
■ Sozialdienst, Freizeitangebote<br />
■ Fußpflege, Frisör, Schneiderei<br />
■ Getränke-, Wäsche- und<br />
Reinigungsservice<br />
■ 11 He<strong>im</strong>verbundene Wohnungen<br />
■ Cafeteria mit angeschlossenem<br />
Mittagstisch<br />
ein treffpunkt für Bewohner mit und<br />
ohne Behinderungen<br />
Konzept. „Mit dem Eintritt in den Ruhestand<br />
sowie bei Pflegebedürftigkeit verlieren sie<br />
ihre bisher feste Tagesstrukturierung und<br />
können ihren Lebensabend nicht so erhalten<br />
wie z.B. nicht behinderte Menschen,<br />
die sich während des Arbeits- und Familienlebens<br />
soziale Kontakte und familiäre<br />
Bindungen aufbauen“. Hier sind besondere<br />
Betreuungskonzepte erforderlich, die die<br />
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.<br />
Deshalb erhalten die Menschen mit Behinderung<br />
in St. Hildegard auch andere Angebote<br />
als die übrigen Bewohner des Altenzentrums.<br />
Schwerpunkte bilden die<br />
Bereiche Bewegung, Sinnesanregungen,<br />
Musizieren und Entspannung <strong>im</strong> Snoezelraum.<br />
Bestehende Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
werden durch intensive Einzelbetreuung<br />
gefördert. Dafür sorgen eine<br />
Diplom-Sozialarbeiterin und eine Heilerziehungspflegerin<br />
sowie examinierte Mitarbeiterinnen<br />
und Alltagsbegleiter, die Erfahrung<br />
in der Pflege mit behinderten Men-<br />
schen haben.<br />
Kontakte zu den restlichen Bewohnern<br />
des Altenzentrums ergeben sich automatisch.<br />
Denn die Gemeinschaftsräume, die<br />
Cafeteria, die Parkanlage mit Obstgarten,<br />
der Frisör und andere Angebote werden<br />
von allen Bewohnern des Hauses genutzt.<br />
Leben wie<br />
<strong>im</strong> früheren<br />
„zu Hause“<br />
Interview mit Else Lüning,<br />
Leiterin des Altenzentrums<br />
St. Hildegard<br />
Zum Lebensabend gehört Lebensfreude.<br />
Das wird be<strong>im</strong> Altenzentrum St. Hildegard<br />
schon von weitem deutlich. Frische Farben<br />
an der Fassade und eine grüne Oase rund<br />
ums Haus. Auch <strong>im</strong> Innern geht es farbenfroh<br />
weiter gemäß dem Motto von Else Lüning:<br />
„Wir aktivieren die Sinne“.<br />
natur pur, einkaufsbummel <strong>im</strong> Stadtteil<br />
oder Gartenkultur. Den Bewohnern<br />
ihres Altenzentrums stehen offenbar<br />
alle möglichkeiten offen.<br />
St. Hildegard liegt in unmittelbarer Nähe<br />
zum Schwerter Wald. Die gute Verkehrsanbindung<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
und dem PKW macht das Haus leicht erreichbar.<br />
Eine Buslinie und der Stadtteil<br />
Berghofen sind nur wenige Gehminuten<br />
entfernt. Wer die Idylle liebt, wandert über<br />
unser 7000 Quadratmeter großes Grundstück<br />
mit altem Baumbestand und Sinnesgarten<br />
oder durch das angrenzende Naturschutzgebiet<br />
Lohbachtal.<br />
Wie sieht das leben <strong>im</strong> haus aus?<br />
Wir haben Platz für 92 Bewohner, davon 11<br />
mit geistiger Behinderung sowie 11 he<strong>im</strong>verbundene<br />
Wohnungen. Die He<strong>im</strong>bewohner<br />
werden – verteilt auf zwei Etagen – in<br />
jeweils vier Wohngruppen betreut. Jede<br />
Wohngruppe hat einen eigenen Aufenthalts-<br />
und Speiseraum mit integrierter Küche.<br />
Um eine vertraute Atmosphäre zu<br />
schaffen, werden der Alltag, die Pflege und<br />
die Betreuung der Bewohner wie <strong>im</strong><br />
früheren „zu Hause“ gestaltet. Das <strong>Wohnen</strong><br />
richtet sich nach ihren individuellen Wünschen,<br />
Bedürfnissen, Fähigkeiten und Gewohnheiten.<br />
Konkret heißt das …<br />
Jeder wird angeregt, seine Fähigkeiten<br />
weiter zu nutzen. Im Alltag wird mit angefasst.<br />
Tische decken, Blumenpflege und<br />
andere Arbeiten übernehmen die Senioren,<br />
die mithelfen möchten.<br />
else lüning leitet das Altenzentrum<br />
St. hildegard
CARITAS KONKRET DienSte <strong>im</strong> BliCK<br />
Versteckte Not muss erst entdeckt werden<br />
<strong>Caritas</strong>-Ehrenamtliche helfen schnell und unbürokratisch / Bedürftige schämen sich<br />
Menschen, die Not leiden“, weiß<br />
Brigitte Vogler, „haben oft eine<br />
große Hemmschwelle, sich zu offenbaren“.<br />
Sie schämen sich und schweigen<br />
deshalb. Dabei könnte ihnen schnell<br />
und unbürokratisch geholfen werden. Die<br />
<strong>Caritas</strong>-Konferenzen machen es möglich.<br />
Sie bilden ein Netzwerk von 950 ehrenamtlichen<br />
Frauen und Männern, die sich in<br />
<strong>Dortmund</strong>s Katholischen Kirchengemeinden<br />
engagieren. So wie Brigitte Vogler. Die<br />
67-Jährige setzt sich seit Jahren für hilfesuchende<br />
Menschen in ihrer Kirchenge-<br />
Die <strong>Caritas</strong>-Konferenzen Deutschlands<br />
e.V. (CKD) bilden ein Netzwerk<br />
von ehrenamtlich tätigen Männern<br />
und Frauen. Rund 80.000 engagieren<br />
sich deutschlandweit in den katholischen<br />
Kirchengemeinden bei der<br />
Hilfe für Einzelne und Familien, in der<br />
Sorge um kranke, behinderte oder<br />
alte Menschen. In den <strong>Dortmund</strong>er<br />
Gemeinden sind 950 Menschen als<br />
CKD-Mitglieder caritativ und ehrenamtlich<br />
tätig.<br />
www.ckd-paderborn.de<br />
Neun Partner in der <strong>Dortmund</strong>er Palliativ-<br />
und Hospizversorgung haben<br />
sich zusammengeschlossen und<br />
ein Netz geknüpft, das wegweisend für<br />
eine gute und schnelle Versorgung ist.<br />
Hospiz- und Palliativarbeit gehören zusammen<br />
wie zwei Seiten einer Medaille.<br />
Sie betrachten das Sterben<br />
als Teil des Lebens, als einen Vorgang,<br />
der weder verkürzt noch<br />
künstlich gegen den Wunsch des<br />
sterbenden Menschen verlängert<br />
werden soll.<br />
Gemeinsames Anliegen ist es,<br />
schwerkranke Menschen so zu unterstützen,<br />
dass sie bis zuletzt<br />
selbst best<strong>im</strong>mt leben und in Würde<br />
sterben können. In der Zusammenarbeit<br />
von speziell ausgebildeten<br />
Ärzten, Pfl egekräften, Psychologen,<br />
Sozialarbeitern, Seelsorgern und<br />
Ehrenamtlichen liegt die Chance für<br />
schwerkranke Menschen und ihre<br />
Angehörigen, in der Krisensituation<br />
des Lebensendes so umfangreich<br />
wie möglich unterstützt zu werden.<br />
Dabei steht die Linderung der<br />
„Wir müssen<br />
verankert sein<br />
in den Köpfen<br />
der Menschen.“<br />
Brigitte Vogler<br />
meinde St. Petrus Canisius<br />
in Husen ein.<br />
Gemeinsam mit zehn<br />
weiteren Ehrenamtlichen<br />
hilft sie Alleinerziehenden,<br />
Familien,<br />
kranken, behinderten<br />
und alten Menschen.<br />
Dabei sind die Angebote<br />
vielfältig und orientieren<br />
sich an den Bedürfnissen<br />
der Betroffenen.<br />
Dazu gehören Kranken-<br />
und Geburtstagsbe-<br />
suche genauso wie die fi nanzielle Hilfe in<br />
akuten Notsituationen. „Doch in erster Linie<br />
müssen uns solche Notfälle zunächst<br />
bekannt werden“, schildert die Regionalleiterin<br />
der <strong>Caritas</strong>-Konferenzen <strong>Dortmund</strong><br />
Nord-Ost das Problem bei ihrer Arbeit. Viele<br />
Hilfsbedürftige würden ihre Not nicht preisgeben<br />
oder wüssten nicht, an wen sie sich<br />
wenden sollen.<br />
Unbürokratische Hilfestellung<br />
Deshalb wurde die Idee des „Hilfsfonds“<br />
geboren. Die katholische und die städtische<br />
Grundschule sowie die katholische<br />
Hauptschule <strong>im</strong> Tätigkeitsbereich der <strong>Caritas</strong>-Konferenz<br />
St. Petrus Canisius erhalten<br />
pro Jahr eine fi nanzielle Unterstützung. Die<br />
Palliativ- und Hospiznetz fängt<br />
Schwerkranke sicher auf<br />
Schmerzen und des seelischen Leids <strong>im</strong><br />
Vordergrund. Gemeinsam verfügen die<br />
neun Träger des Palliativ- und Hospiznetzes<br />
über langjährige Erfahrung in der<br />
palliativmedizinischen, -pfl egerischen und<br />
psychosozialen Betreuung von schwerkrankenMenschen<br />
und in<br />
der Unterstützung<br />
ihrer Angehörigen.<br />
Ziel ist es,<br />
die palliative<br />
Versorgung für<br />
schwerkranke<br />
und sterbende<br />
Menschen zu<br />
verbessern und<br />
dabei die vielfältigenMöglichkeiten<br />
<strong>im</strong><br />
ambulanten<br />
und stationären<br />
Bereich zu nutzen.<br />
Die <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Dortmund</strong> hat<br />
zwei wichtige<br />
Schulleitung kann spontan und ohne besondere<br />
Nachweise darüber verfügen. Diese<br />
gute Möglichkeit, vor Ort „Engpässe“<br />
bei Familien festzustellen – sei es zum<br />
Schulanfang oder bei Klassenfahrten –<br />
führte zu einer unbürokratischen Hilfestellung<br />
mit vielen positiven Rückmeldungen.<br />
„Mit dem Geld konnten Schulhefte oder<br />
Bücher gekauft werden, für die den Eltern<br />
das Geld fehlte, oder es wurden Abschlussfahrten<br />
ermöglicht“, freut sich Brigitte<br />
Vogler. Dieses gute Beispiel weckte <strong>im</strong> Pastoralverbund<br />
„Kirchspiel Husen-Kurl-<br />
Lanstrop“ reges Interesse. Die Katho-<br />
Neun Dienste der Palliativ- und Hospizversorgung kooperieren in neuem Netzwerk<br />
Kindern frühzeitig helfen – damit Armut nicht „vererbt“ wird<br />
Knotenpunkte <strong>im</strong> Hilfenetz. Menschen, die<br />
ihre letzte Lebensphase zu Hause zu verbringen<br />
möchten, gibt die ambulante Palliativpfl<br />
ege Sicherheit und Geborgenheit bis<br />
zuletzt in den eigenen vier Wänden.<br />
Im Mittelpunkt steht der Mensch<br />
Für Patienten, die in ihrer häuslichen Umgebung<br />
nicht mehr ausreichend gepfl egt<br />
werden können, etwa weil die Angehörigen<br />
fehlen, bietet das Hospiz <strong>im</strong> Bruder-Jordan-Haus<br />
eine rundum wohnliche Atmosphäre<br />
und Begleitung bis zum Lebensende.<br />
Gemeinsam mit dem benachbarten<br />
Hospiz am Ostpark wurden <strong>im</strong> letzten Jahr<br />
300 Menschen betreut. Die <strong>im</strong> Netz zusammengeschlossenen<br />
ambulanten Dienste<br />
begleiteten rund 180 Sterbende.<br />
Anfragen zur Betreuung todkranker<br />
Menschen können dank der engen Zusammenarbeit<br />
der Netz-Partner schnell beantwortet<br />
werden. Eine Übersicht aller Partner<br />
in der Palliativ- und Hospizversorgung in<br />
<strong>Dortmund</strong> gibt es in der Broschüre „Palliativ-<br />
und Hospiznetz <strong>Dortmund</strong>“, in den beteiligten<br />
Einrichtungen und <strong>im</strong> Internet.<br />
www.phnetz-do.de<br />
lischen Kirchengemeinden in Kurl und<br />
Lanstrop erklärten ihre Bereitschaft, Einzelfallhilfe<br />
zu leisten. Alle Schulen wurden<br />
informiert und haben schon bei verschiedensten<br />
Anlässen Kontakt aufgenommen.<br />
Familienhilfe ist gefragt<br />
Erst kürzlich bat die Schulleiterin der kath.<br />
Hauptschule Husen um Hilfe. Eine junge<br />
Familie suchte dringend eine Tagesmutter.<br />
„Wir konnten helfen“ freut sich Brigitte<br />
Vogler, die ein wichtiges Ziel für ihre Arbeit<br />
hat: „Wir müssen verankert sein in den<br />
Köpfen der Menschen“.<br />
GeSiChter Der CAritAS<br />
Peter Gaipl<br />
(Ehrenamtlicher Mitarbeiter <strong>im</strong> Wohn-<br />
und Pfl egezentrum St. Josef in Derne)<br />
Er ist da, wo er gerade gebraucht wird.<br />
Bei der Ausgabe des Essens, bei einer<br />
Spazierfahrt mit dem Rollstuhl – auf Peter<br />
Gaipl ist Verlass.<br />
20 Stunden in der<br />
Woche hilft der<br />
67-jährige ehemalige<br />
Schlosser auf<br />
der Zeche Gneisenau<br />
<strong>im</strong> Wohn- und<br />
Pfl egezentrum St.<br />
Josef. Er betreut<br />
die Bewohner. Ehrenamtlich. Und er tut<br />
es aus vollem Herzen. „Diese Arbeit“,<br />
sagt der sympathische <strong>Dortmund</strong>er<br />
„gibt meinem Leben Sinn, Halt und Erfüllung“.<br />
Etwas, das er nach dem Tod<br />
seiner Partnerin verloren glaubte. Damals<br />
fi el er in ein tiefes Loch. Sein Glaube<br />
half ihm, sich daraus zu befreien.<br />
Von diesem Zeitpunkt an wollte er anderen<br />
Menschen helfen. Auf der Station<br />
4 des Wohn- und Pfl egezentrums fand<br />
er seine neue Aufgabe. Dort ist der Senior<br />
beliebt und anerkannt. Peter Gaipl<br />
schätzt vor allem die Arbeit <strong>im</strong> Team –<br />
hier hat er einen festen Platz gefunden.
CARITAS KONKRET AKtUelleS<br />
Transparenz schafft Vertrauen<br />
Qualitätsmanagement will Leistungen und Angebote auf allen Ebenen verbessern<br />
Qualitätsmanagement und Qualitätsentwicklung<br />
gewinnen in der Freien<br />
Wohlfahrtspfl ege <strong>im</strong>mer mehr an<br />
Bedeutung. Die Anforderungen an die Qualität<br />
werden auch <strong>im</strong> Pfl egeversicherungsgesetz<br />
neu defi niert.<br />
Die <strong>Caritas</strong>-Altenhilfe <strong>Dortmund</strong> GmbH<br />
hat sich mit ihren Diensten und Einrichtungen<br />
frühzeitig den veränderten Bedin-<br />
<strong>im</strong>PreSSUm Moment mal …<br />
CARITAS KONKRET<br />
Erscheint viermal jährlich<br />
Aufl age: 9000 Exemplare<br />
herausgeber:<br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>Dortmund</strong> e.V.<br />
Propsteihof 10, 44137 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel. (0231) 18 48-1 60, Fax -2 01<br />
info@caritas-dortmund.de<br />
redaktion: Manfred von Kölln<br />
(verantwortlich), Annette Kallenbach,<br />
Barbara Genster, Hanno Sandmann<br />
Gestaltung: YODESIGNS, Peter<br />
Johansmeier, www.yodesigns.de<br />
Druck: Bonifatius Druckerei, Paderborn<br />
Unser Spendenkonto:<br />
Kto. 001 059 424, BLZ 440 501 99<br />
bei der Sparkasse <strong>Dortmund</strong><br />
gungen angepasst und 2003 ein Qualitätsmanagement-System<br />
eingeführt. Es ist<br />
eine praktische Handlungsanleitung. Mit ihr<br />
sollen die Prinzipien des <strong>Caritas</strong>-Leitbildes<br />
verwirklicht und weiterentwickelt werden.<br />
Das Qualitätsmanagement regelt die internen<br />
Abläufe und verteilt die Zuständigkeiten<br />
eindeutig. Damit hat die <strong>Caritas</strong>-Altenhilfe<br />
ein zentrales System geschaffen,<br />
das das Know-how auch in Zukunft sichert.<br />
Arbeitsverfahren werden konkret beschrieben,<br />
um sie für sich selbst und andere<br />
nachvollziehbar, überprüfbar und vergleichbar<br />
zu machen. In regelmäßigen Abständen<br />
werden die inhaltlichen und organisatorischen<br />
Konzepte sowie die Prozessbeschreibungen<br />
auf Aktualität überprüft und<br />
Frischer Anstrich für die Welt<br />
bei Bedarf angepasst. Ziel ist die kontinuierliche<br />
Verbesserung der Qualität auf allen<br />
Ebenen.<br />
Transparenz schafft Vertrauen. Von dieser<br />
Aussage getragen, haben die sechs<br />
stationären Einrichtungen sowie die Sozialstationen<br />
der <strong>Caritas</strong>-Altenhilfe <strong>Dortmund</strong><br />
GmbH bereits zum dritten Mal für jede Einrichtung<br />
einen Qualitätsbericht erstellt. Auf<br />
eigene Initiative hin werden darin in leicht<br />
verständlicher Sprache für alle Altenhe<strong>im</strong>e<br />
und Sozialstationen die Leistungen kundenorientiert<br />
beschrieben. „Darüber hinaus<br />
sehen wir unseren Qualitätsbericht als Ergänzung<br />
zu den Berichten der Aufsichtsbehörden“,<br />
sagt Hanno Sandmann, Beauftragter<br />
für das Qualitätsmanagement der<br />
<strong>Caritas</strong>-Altenhilfe <strong>Dortmund</strong> GmbH. Mehr<br />
über die Qualitätsberichte der <strong>Caritas</strong>-Einrichtungen<br />
auf der Homepage unter<br />
www.caritas-dortmund.de<br />
Es ist schon so / Der Frühling kommt in Gang / Die Bäume räkeln sich /<br />
Die Fenster staunen / Die Luft ist weich, als wäre sie aus<br />
Daunen / Und alles andre ist nicht von Belang / Man<br />
sollte wieder mal spazieren gehen / Das Blau und<br />
Grün und Rot war ganz verblichen / Der Lenz ist da!<br />
Die Welt wird frisch gestrichen / Die Menschen<br />
lächeln, bis sie sich verstehn /<br />
Die Gärten sind nur<br />
noch zum Scheine<br />
kahl / Die Sonne<br />
heizt und n<strong>im</strong>mt<br />
am Winter Rache /<br />
Es ist zwar jedes<br />
Jahr dieselbe<br />
Sache / Doch es<br />
ist <strong>im</strong>mer wie<br />
zum erstenmal.<br />
Erich Kästner<br />
GeSiChter Der CAritAS<br />
Franz-Josef langen<br />
(Verwaltungsangestellter an der<br />
Information des Altenzentrums<br />
Bruder-Jordan-Haus mit Hospiz)<br />
Wer wo was? Wieso weshalb warum?<br />
Bei ihm bleibt keine Frage offen. Franz-<br />
Josef Langen weiß Rat und Hilfe, erteilt<br />
Auskunft und ist voll informiert. Schließlich<br />
ist das sein<br />
Job. Und den macht<br />
er gern. Sein Arbeitsplatz<br />
ist der<br />
Empfang <strong>im</strong> Altenzentrum<br />
Bruder-<br />
Jordan-Haus.Dort<br />
begrüßt er die Bewohner,<br />
Mitarbeiter<br />
und Besucher mit seiner freundlichen<br />
und unkomplizierten Art. „Ich möchte<br />
die Menschen froh und glücklich machen“,<br />
sagt der verheiratete 60-Jährige.<br />
Nach den Erfahrungen <strong>im</strong> Zivildienst,<br />
den er 1971 be<strong>im</strong> <strong>Caritas</strong>verband leistete,<br />
wollte Franz-Josef Langen den<br />
Kontakt zu Menschen halten. Sie stehen<br />
für ihn <strong>im</strong> Mittelpunkt. Das beweist er<br />
seit insgesamt 37 Jahren (!) <strong>im</strong> Dienst<br />
der <strong>Caritas</strong> <strong>Dortmund</strong> und seit acht Jahren<br />
<strong>im</strong> Bruder-Jordan-Haus. Und dort<br />
erfährt Franz-Josef Langen, gebraucht<br />
zu werden. Das ist auch seine Motivation:<br />
„Meine Arbeit hilft den Menschen<br />
und macht sie froh.“<br />
SChon GeWUSSt?<br />
Kleidung und möbel<br />
weiterhin gesucht<br />
Nach wie vor sucht der <strong>Caritas</strong>verband<br />
gut erhaltene Damen-, Herren- und Kinderkleidung<br />
sowie Kleinmöbel. Die Annahmestelle<br />
<strong>im</strong> <strong>Caritas</strong>-Dienstleistungszentrum<br />
Hannöversche Str. 22 bittet vor<br />
Anlieferung um eine telefonische Kontaktaufnahme<br />
zur Terminabst<strong>im</strong>mung.<br />
Kontakt: Tel. (0231) 98 12 999-28<br />
termine<br />
mai-Juli: Informationstage am <strong>Caritas</strong>-<br />
Service-Center, Wißstr. 32, jeweils<br />
10-14 Uhr:<br />
■ 8. Mai: „Team für alle Fälle“ und<br />
„Wäschedienst“<br />
■ 14. und 15. Mai: „<strong>Caritas</strong> Reisen“<br />
■ 12. Juni: „<strong>Wohnen</strong> und Pfl ege<br />
in den <strong>Caritas</strong>-Altenhe<strong>im</strong>en“<br />
■ 3. Juli: „Häusliche Kranken- und<br />
Altenpfl ege“ und „Tagespfl ege“<br />
Kontakt: Tel. (0231) 18 71 51-21<br />
22.5.-12.6.: <strong>Caritas</strong>-Sommersammlung<br />
29.5.: 10 Jahre „Nachbarschaftstreff<br />
<strong>im</strong> Althoffblock“ mit Straßenfest<br />
7.6.: Bildungsbörse, Friedensplatz