Risikofaktoren von Langzeitarbeitslosigkeit - AMOSA

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50-54 9% 45-49 10% 55-59 8% 40-44 12% 60+ 7% 35-39 12% 15-19 6% Abbildung 13: Langzeitstellensuchende nach Altersgruppe Daten: AMOSA-Kantone, 2005/06 (Quelle: AVAM, SECO) 20-24 12% AMOSA 30-34 12% 25-29 12% Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, Aargau und Zug 3. Risikofaktoren: Gemeinsamer Einfluss der Merkmale Die Betrachtung solcher einzelner Faktoren kann erste wichtige Hinweise liefern. Allerdings ist nicht auszuschliessen, dass sich bestimmte Merkmale gegenseitig verstärken, aufheben oder überlagern. Mittels sogenannt multivariater statistischer Verfahren ist es möglich, das Gewicht einzelner Merkmale unter Konstanthaltung aller anderen zu berechnen. Für die vorliegende Analyse eignet sich das Instrument der logistischen Regression. 7 Im folgenden benutzen wir zwei Modelle. Ein erstes Modell berechnet das Gewicht der Einflussfaktoren auf das Risiko langzeitarbeitslos zu werden. Ein zweites Modell berechnet das Gewicht der Einflussfaktoren auf das Risiko, langzeitarbeitslos zu werden UND sich ohne Stelle abzumelden. Dieses Risiko kann als Risiko der Aussteuerung interpretiert werden. Wir benutzen den Datensatz mit den Abmeldungen des Jahres 2006, den wir weiter oben beschrieben haben. 8 7 Die Regressionsanalyse ist ein statistisches Verfahren, das Beziehungen zwischen Variablen misst. Die Logistische Regression ist eine Methode, die zur Analyse abhängiger Variablen, die nur die Werte 0 oder 1 annehmen können (z.B. 1 = Langzeitarbeitslos, 0 = nicht Langzeitarbeitslos) eingesetzt wird. Nach strenger statistischer Terminologie berechnet man nicht ein Risiko, sondern die Veränderung einer Auftretenswahrscheinlichkeit. 8 Aus methodischen Gründen haben wir die unter 20-Jährigen sowie die Kurzaufenthalter entfernt, deren Risiko, langzeitarbeitslos zu werden wegen der beschränkten Bezugsdauer minim ist. Ferner lassen wir Personen weg, die älter als 64Jahre sind. Jede Person, die sich im Jahr 2006 im AMOSA- Gebiet abmeldete, wurde einmal berücksichtigt, bei mehreren Abmeldungen mit der längsten Stellensuchperiode. 16
AMOSA Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, Aargau und Zug In beiden Fällen schwingt das Alter als erklärender Faktor weit obenauf. Die Altersgruppe 50- 54 hat ein Risiko, langzeitarbeitslos zu werden und sich ohne Stelle abzumelden, das um 37% höher als jenes des Durchschnitts ist. Für die Altersgruppe ab 60 Jahren ist dieses Risiko sogar um 300% erhöht. Weitere wichtige Einflussfaktoren sind fehlender Schulabschluss (+31% Risiko gegenüber dem Durchschnitt) und die Zugehörigkeit zur Bank- und Versicherungsbranche (+24%). Ebenso ist das Risiko in den Kantonen Glarus, Luzern, Zug, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden (zwischen 16 und 43%) erhöht. Personen aus Spanien (+55%) und der Türkei (+45%) sind signifikant häufiger betroffen. Die Analyse bestätigt die vorteilhafte Wirkung einer guten (Berufs)-Ausbildung. Die Auswertung zum Risiko, langzeitarbeitslos zu werden und sich ohne Stelle abzumelden, ergibt ähnliche Resultate. Die gleichen Risikofaktoren sind ausschlaggebend (vgl. Tabelle 2). 17
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