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Fußballclub Andelsbuch

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Josef Feldkircher – Ein berühmter Sohn der Gemeinde<br />

von Georg Sutterlüty<br />

28<br />

Vor 200 Jahren, am 3. März 1812, ist an der Gass (Haus Nr. 30) Josef Feldkircher geboren.<br />

Er war das erste von sechs Kindern des Uhrenmachers Jodok Feldkircher, „Schüpflar“<br />

genannt, und der Bizauerin Maria Ann Meusburger. Mit 16 ging er auf Empfehlung des<br />

Kaplans Bär ins Gymnasium nach Konstanz und studierte von 1834 bis 1840 in Tübingen<br />

Theologie. 1841 wurde er in Mainz zum Priester geweiht, die Primiz feierte er wenig später<br />

in seiner Heimatgemeinde. Der <strong>Andelsbuch</strong>er tat fortan Dienst als Kaplan im Bistum<br />

Mainz. Dabei zog es ihn fast jährlich in eine neue Pfarrgemeinde, innerhalb von zehn<br />

Jahren betreute er dort neun Gemeinden. Feldkircher starb schon früh mit 39 Jahren. Er<br />

befand sich gerade auf der Reise in seine Bregenzerwälder Heimat, als ihn in Bamberg<br />

der Tod überraschte. Er verstarb an einem Hirnschlag, begraben wurde er noch an Ort und<br />

Stelle in der Frankenstadt.<br />

Man weiß heute nicht mehr viel über das Leben des <strong>Andelsbuch</strong>ers, doch weiterhin<br />

lebendig ist sein geistiges Werk, sind die Verse und Gedichte, Fabeln und Novellen, die er<br />

vor allem während der Studienzeit schrieb. Feldkircher war schon früh angetan von den<br />

Büchern seines Vaters, las mit großer Freude die aufklärerischen Geschichten des Karl<br />

von Eckhartshausen. Als er seine Heimat verließ, begann er selbst zur Feder zu greifen.<br />

Das erste Gedicht schrieb er seinem Förderer Kaplan Bär zu dessen Namenstag. In den<br />

ersten Jahren verfasste er seine Verse meist in Hochdeutsch, später dann vermehrt im<br />

<strong>Andelsbuch</strong>er Dialekt. Einmal (1838) brachte er in Tübingen eine kleine Sammlung seiner<br />

Gedichte zum Druck. Doch der große Teil blieb vorerst unveröffentlicht. Und hätte sich<br />

Hermann Sander nicht dem Werk des <strong>Andelsbuch</strong>ers angenommen, 1877 brachte dieser<br />

eine Sammlung heraus, Feldkircher wäre wohl in Vergessenheit geraten.<br />

Es wird gesagt, Feldkircher habe in der Ferne nie ganz das Heimweh abstreifen können,<br />

weshalb er über das Schreiben ein Stück Heimat in seine Studierstube brachte. Die<br />

vielzähligen Naturbeschreibungen erinnern an den Bregenzerwald, an die Zeit seiner<br />

Kindheit. Auch hat er das Leben und den Alltag der Wälder und Wälderinnen in „Dur<br />

Wäldarbuob“ und „D‘ Wäldarschmelg“ festgehalten, welche als Meisterwerke der Dichtkunst<br />

gelten. Feldkircher schrieb in einer sehr klaren, sehr bildhaften und verständlichen<br />

Sprache, oft recht pointiert. Wie sein geliebter Eckhartshausen verpackte er Geschichten<br />

in Lebensweisheiten, ließ dabei gerne Tiere zu Wort kommen. Solche sogenannten<br />

„Wäldar Fabla“ sind beispielsweise: „D‘ Mus und der Rapp“, „Dar olt und der jung Dax“<br />

und „Dar Sömar und der Gohscht“.

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