Wirtschaftszeitung_25062018
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
BRANCHEN &BETRIEBE 13<br />
Seit 30Jahren nur noch Bio<br />
Der Molkerei Söbbeke gehen Hygiene und eine lückenlose Produktionskette mit rein biologisch erzeugten<br />
Zutaten über alles. Über 50 Millionen Liter Milch werden jährlich inGronau-Epe verarbeitet.<br />
Das Abfüllen der Milchprodukte erfolgt unter hohen hygienischen<br />
Sicherheitsstandards.<br />
100 Prozent biologisch sind die Joghurt- sowie die Dessert-Erzeugnisse. Die gesamte Herstellung bedeutet ein höheres Risiko und einen größeren Aufwand.<br />
„Aber das ist unser Qualitätsanspruch. Und der Geschmack gibt uns Recht“, sagt Geschäftsführer Nicolo Polla.<br />
Fotos: Söbbeke<br />
Nase oder Augen? –Welchen Sinnen<br />
man beim Betreten des Söbbeke-Geländes<br />
am besten zuerst folgt, ist<br />
schnell geklärt. An denleichtsäuerlichen<br />
Geruch der Milchsäurebakterien,<br />
der in der Luft liegt, hat sich das<br />
Riechorganschnell gewöhnt.Die Augen<br />
dagegen müssen vor allem die<br />
strengen Vorschriften, die auf dem<br />
Areal der Biomolkerei gelten, wahrnehmen.<br />
Den gelb auf dem Asphalt<br />
markierten Gehweg („Bitte nur innerhalb<br />
dieser Begrenzung entlang!“)<br />
mit seinen verschiedenen<br />
Wendungen, das Merkblatt mit Sicherheitshinweisen,<br />
den auszufüllenden<br />
Fragebogen, den Hygieneund<br />
sonstigen Richtlinien. Das<br />
Unternehmen, dessen zahlreiche<br />
Kühltürme an diesem Vormittag silbrig<br />
in der Sonne glänzen, erinnert<br />
ein wenig an einen Hochsicherheitstrakt.Hinter<br />
den Mauern arbeiten<br />
allerdings Menschen, die<br />
nett und geduldig lächelnd<br />
die Gründe erklären,<br />
die sicherlich bei vielen<br />
Besuchern anfänglich Erstaunen hervorrufen:<br />
„Hier wird mit Lebensmitteln<br />
gearbeitet, mit leicht verderblicher Ware.<br />
Bakterien sind nur in einer gewissen<br />
Form erwünscht: Nämlich sofern sie dem<br />
Produkt dienen. Schädliche Keime dagegenkönnen<br />
wir in keiner Form gebrauchen.“<br />
Washinter den schützenden Sicherheitstüren<br />
und Wänden dann zu sehen ist,<br />
spricht fast alle Sinne an: Augen, Nase,<br />
vorallem aber den Geschmack. Denn Joghurt,<br />
Kefir,Milchreis und Co. werden in<br />
Bio-Qualität hergestellt. Einschließlich<br />
der verwendeten Rohstoffe. Da wird<br />
selbst die Nahrungsketteder milchgebenden<br />
Kuh strengstens kontrolliert, gentechnisch-manipuliertes<br />
Futter ist verboten.<br />
Konventionell verarbeitete Ware ist<br />
ausgeschlossen. Um diesen selbst gesetztenhohen<br />
Standardeinzuhalten, werden<br />
an Rohstoffen und Endprodukten in den<br />
eigenen Labors täglich 300 stichprobenartige<br />
Untersuchungen durchgeführt,<br />
mehr als 100000 kommen da im Jahr zusammen.<br />
Und wo bei herkömmlichem Joghurt Erdbeere,<br />
Kirsche oder sonstigeFrucht durch<br />
Aromastoffeersetzt werden,stellt Söbbeke<br />
seit 2005 seine Produkte zu100 Prozent<br />
ohne künstliche Zusätze, sondern<br />
mit realen Fruchtmischungen her. Aus<br />
biologischem Anbau, versteht sich.<br />
Ursprünglich war die Molkerei um 1900<br />
durch Milchhändler der Region als konventionelles<br />
Unternehmen gegründet<br />
worden. 1929 –nach dem Kauf des Betriebes<br />
durch die GebrüderHeinrich und<br />
Franz Rogge –firmierte die Molkerei zunächst<br />
unter deren Namen, bevor 1950<br />
Hildegard(geborene Rogge) und ihr Ehemann<br />
Heinrich Söbbeke die Geschäftsführung<br />
übernahmen und das Unternehmen<br />
umfirmierten. 1957 wurde die<br />
Milchverteilerstelle in Gronau neu erbaut,<br />
elf Jahre später folgte die Molkerei<br />
im Industriegebiet in Epe. Paul Söbbeke,<br />
der Enkel von Heinrich Rogge, stieg als<br />
Geschäftsführer mit ein und entwickelte<br />
1988 die Idee, die Molkerei auf Bio-Produkte<br />
umzustellen. 1995 wurde das<br />
Unternehmen um den Geschäftszweig<br />
einer Dorfk<br />
äserei in Rosendahl-Holtwick<br />
erweitert, 2003 die Verarbeitung konventioneller<br />
Milch in der Molkerei komplett<br />
eingestellt. Söbbeke war damit die erste<br />
100-prozentige Bio-Molkerei.<br />
Der Weg dorthin hört sich bei dem chronologischen<br />
Rückblick allerdings einfacher<br />
an, als er sich in der Realität gestaltethat.<br />
Mit drei Bauern hat Paul Söbbeke<br />
anfänglich seine Idee umgesetzt, auf Bio-<br />
Milch zu bauen. PerHand und in Gurkengläsern<br />
wurde die weiße Flüssigkeit zunächst<br />
abgefüllt. Von den hohen Sicherheitsvorschriften<br />
der heutigen Zeit damals<br />
noch keine Spur.300 000 Liter wurden<br />
zu Beginn jährlich verarbeitet, heute<br />
sind es mehr als 50 Millionen Liter Milch<br />
jährlich von 160 zertifizierten Höfen.<br />
Nach 38 Jahren ander Spitze der Eper<br />
Bio-Molkereihat sich Paul SöbbekeEnde<br />
2015 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen<br />
und ist in den Beirat des<br />
Unternehmens gewechselt. Sein Amt an<br />
der Spitze übernahm der Italiener Nicolo<br />
Polla (58), der die biologische Linie der<br />
Molkerei seitdem im Sinne Paul Söbbekes<br />
weiter vorantreibt.<br />
Susanne Menzel<br />
So gut, dass wir ihn gern<br />
zurücknehmen.<br />
JungeSterne glänzen länger.<br />
Wir sind uns so sicher, dass unsere besten GebrauchtenIhre Ansprüche erfüllen, dass<br />
wir Ihnen für 10 Tage ein Umtauschrecht einräumen,falls sie es nichttun. Ebenfalls<br />
im Leistungspaket inkl.: 24 Monate Fahrzeug-und 12 Monate Mobilitätsgarantie, HU-Siegel<br />
jünger als 3Monate, Wartungsfreiheit für 6Monate (bis 7.500 km) u. v. m. 1<br />
1<br />
Die Garantiebedingungen finden Sie unter www.mercedes-benz.de/junge-sterne