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Wirtschaftszeitung_25062018

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BRANCHEN &BETRIEBE 13<br />

Seit 30Jahren nur noch Bio<br />

Der Molkerei Söbbeke gehen Hygiene und eine lückenlose Produktionskette mit rein biologisch erzeugten<br />

Zutaten über alles. Über 50 Millionen Liter Milch werden jährlich inGronau-Epe verarbeitet.<br />

Das Abfüllen der Milchprodukte erfolgt unter hohen hygienischen<br />

Sicherheitsstandards.<br />

100 Prozent biologisch sind die Joghurt- sowie die Dessert-Erzeugnisse. Die gesamte Herstellung bedeutet ein höheres Risiko und einen größeren Aufwand.<br />

„Aber das ist unser Qualitätsanspruch. Und der Geschmack gibt uns Recht“, sagt Geschäftsführer Nicolo Polla.<br />

Fotos: Söbbeke<br />

Nase oder Augen? –Welchen Sinnen<br />

man beim Betreten des Söbbeke-Geländes<br />

am besten zuerst folgt, ist<br />

schnell geklärt. An denleichtsäuerlichen<br />

Geruch der Milchsäurebakterien,<br />

der in der Luft liegt, hat sich das<br />

Riechorganschnell gewöhnt.Die Augen<br />

dagegen müssen vor allem die<br />

strengen Vorschriften, die auf dem<br />

Areal der Biomolkerei gelten, wahrnehmen.<br />

Den gelb auf dem Asphalt<br />

markierten Gehweg („Bitte nur innerhalb<br />

dieser Begrenzung entlang!“)<br />

mit seinen verschiedenen<br />

Wendungen, das Merkblatt mit Sicherheitshinweisen,<br />

den auszufüllenden<br />

Fragebogen, den Hygieneund<br />

sonstigen Richtlinien. Das<br />

Unternehmen, dessen zahlreiche<br />

Kühltürme an diesem Vormittag silbrig<br />

in der Sonne glänzen, erinnert<br />

ein wenig an einen Hochsicherheitstrakt.Hinter<br />

den Mauern arbeiten<br />

allerdings Menschen, die<br />

nett und geduldig lächelnd<br />

die Gründe erklären,<br />

die sicherlich bei vielen<br />

Besuchern anfänglich Erstaunen hervorrufen:<br />

„Hier wird mit Lebensmitteln<br />

gearbeitet, mit leicht verderblicher Ware.<br />

Bakterien sind nur in einer gewissen<br />

Form erwünscht: Nämlich sofern sie dem<br />

Produkt dienen. Schädliche Keime dagegenkönnen<br />

wir in keiner Form gebrauchen.“<br />

Washinter den schützenden Sicherheitstüren<br />

und Wänden dann zu sehen ist,<br />

spricht fast alle Sinne an: Augen, Nase,<br />

vorallem aber den Geschmack. Denn Joghurt,<br />

Kefir,Milchreis und Co. werden in<br />

Bio-Qualität hergestellt. Einschließlich<br />

der verwendeten Rohstoffe. Da wird<br />

selbst die Nahrungsketteder milchgebenden<br />

Kuh strengstens kontrolliert, gentechnisch-manipuliertes<br />

Futter ist verboten.<br />

Konventionell verarbeitete Ware ist<br />

ausgeschlossen. Um diesen selbst gesetztenhohen<br />

Standardeinzuhalten, werden<br />

an Rohstoffen und Endprodukten in den<br />

eigenen Labors täglich 300 stichprobenartige<br />

Untersuchungen durchgeführt,<br />

mehr als 100000 kommen da im Jahr zusammen.<br />

Und wo bei herkömmlichem Joghurt Erdbeere,<br />

Kirsche oder sonstigeFrucht durch<br />

Aromastoffeersetzt werden,stellt Söbbeke<br />

seit 2005 seine Produkte zu100 Prozent<br />

ohne künstliche Zusätze, sondern<br />

mit realen Fruchtmischungen her. Aus<br />

biologischem Anbau, versteht sich.<br />

Ursprünglich war die Molkerei um 1900<br />

durch Milchhändler der Region als konventionelles<br />

Unternehmen gegründet<br />

worden. 1929 –nach dem Kauf des Betriebes<br />

durch die GebrüderHeinrich und<br />

Franz Rogge –firmierte die Molkerei zunächst<br />

unter deren Namen, bevor 1950<br />

Hildegard(geborene Rogge) und ihr Ehemann<br />

Heinrich Söbbeke die Geschäftsführung<br />

übernahmen und das Unternehmen<br />

umfirmierten. 1957 wurde die<br />

Milchverteilerstelle in Gronau neu erbaut,<br />

elf Jahre später folgte die Molkerei<br />

im Industriegebiet in Epe. Paul Söbbeke,<br />

der Enkel von Heinrich Rogge, stieg als<br />

Geschäftsführer mit ein und entwickelte<br />

1988 die Idee, die Molkerei auf Bio-Produkte<br />

umzustellen. 1995 wurde das<br />

Unternehmen um den Geschäftszweig<br />

einer Dorfk<br />

äserei in Rosendahl-Holtwick<br />

erweitert, 2003 die Verarbeitung konventioneller<br />

Milch in der Molkerei komplett<br />

eingestellt. Söbbeke war damit die erste<br />

100-prozentige Bio-Molkerei.<br />

Der Weg dorthin hört sich bei dem chronologischen<br />

Rückblick allerdings einfacher<br />

an, als er sich in der Realität gestaltethat.<br />

Mit drei Bauern hat Paul Söbbeke<br />

anfänglich seine Idee umgesetzt, auf Bio-<br />

Milch zu bauen. PerHand und in Gurkengläsern<br />

wurde die weiße Flüssigkeit zunächst<br />

abgefüllt. Von den hohen Sicherheitsvorschriften<br />

der heutigen Zeit damals<br />

noch keine Spur.300 000 Liter wurden<br />

zu Beginn jährlich verarbeitet, heute<br />

sind es mehr als 50 Millionen Liter Milch<br />

jährlich von 160 zertifizierten Höfen.<br />

Nach 38 Jahren ander Spitze der Eper<br />

Bio-Molkereihat sich Paul SöbbekeEnde<br />

2015 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen<br />

und ist in den Beirat des<br />

Unternehmens gewechselt. Sein Amt an<br />

der Spitze übernahm der Italiener Nicolo<br />

Polla (58), der die biologische Linie der<br />

Molkerei seitdem im Sinne Paul Söbbekes<br />

weiter vorantreibt.<br />

Susanne Menzel<br />

So gut, dass wir ihn gern<br />

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